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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik ), Veranstaltung: Seminar: Orendel, der graue Rock , Sprache: Deutsch, Abstract: Hans Steinger bezeichnete 1935 den Orendel als „eine Dichtung ohne Grundsatz“, die „jeder künstlerischen Zielstrebigkeit Hohn“ spräche. Die gesamte ältere literaturwissenschaftliche Forschung reproduzierte diese Auffassung der planlosen, lediglich additiven Konzeption des Orendel. Als so genanntes Spielmannsepos – und somit als Sammelsurium heterogener Motive - wurde ihm jegliche Kohärenz sowohl des Inhalts als auch der Form abgesprochen. Erst in den letzten 5 bis 15 Jahren fragt die Forschung nach der sinnkonstituierenden Funktion der verschiedenen narrativen Traditionen und den damit verbundenen vermeintlichen Gattungsbrüchen. Durch die nunmehr stärkere Betonung der integrierenden Kraft des Orendel erscheint die Überschreitung der klassischen Gattungsgrenzen nicht länger als willkürliche. Man hat erkannt, dass starres Gattungs- und Schemadenken den Blick für die Geschlossenheit des Werks, über die in jüngster Zeit Konsens herrscht, verstellte. Obwohl die Verschmelzung von weltlichen und geistlichen Erzähltraditionen im Orendel als ästhetisch anspruchsvolles Stilisationsprinzip nicht länger in Frage gestellt wird, bestehen dennoch diverse Meinungen zum Stellenwert der einzelnen Motive innerhalb des übergreifenden Sinnzusammenhangs. Nach einer allgemeinen Betrachtung zur Problematik der Gattungsmischung oder Hybridität sollen die verschiedenen, teilweise antagonistischen Deutungsperspektiven in der Forschung zum Orendel anhand einer eingehenderen strukturellen Textanalyse kritisch geprüft und das Verhältnis der profanen und sakralen Erzählmomente herausgestellt werden. Die anschließende Untersuchung der Funktionen der Gattungsschemata soll die Interpretation des Orendel als organische sowie dynamische Hybride stützen.
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