Gefangene der Wildnis - Band 1 - Gabriele Ketterl - E-Book

Gefangene der Wildnis - Band 1 E-Book

Gabriele Ketterl

4,5

Beschreibung

Derbyshire, 1846 In den schillerndsten Farben malt die hübsche, verwöhnte Louisa Kedleston sich ihr Leben aus. Eine große, wahre Liebe, eine reiche Heirat, ein unbeschwertes Leben zwischen dem Stadtpalais in London und dem Familiensitz auf dem Land. Was jedoch, wenn der Vater sich verspekuliert, das Vermögen samt und sonders verloren ist und der angesehenen Familie der Absturz in die Armut droht? Opfer zu bringen hat Louisa nie gelernt. Sie will es auch nicht lernen. Voller Trotz und Zorn stemmt sie sich gegen eine, von ihrem Vater arrangierte, Zweckheirat und zwingt die Familie so dazu England zu verlassen, um ihr Glück in der Neuen Welt zu suchen. Louisa verabscheut Amerika und beschwört durch ihr Verhalten eine Katastrophe herauf, die sie beinahe das Leben kostet. Weitere Romane von Gabriele Ketterl: Gefangene der Wildnis Band 2 Highlands mit Hindernissen Wenn die Träume laufen lernen 1: IBIZA Wenn die Träume laufen lernen 2: LANZAROTE Wenn die Träume laufen lernen 2: LANZAROTE

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Gefangeneder Wildnis

Historischer Liebesroman

Gabriele Ketterl

© 2016 Amrûn Verlag

Jürgen Eglseer, Traunstein

Covergestaltung: Claudia Toman

www.autorendienst.net

Lektorat: Simona Turini

Korrektorat: Jessica Idczak

Ebook Formatierung von SKYPARK INFOTECH

Alle Rechte vorbehalten

ISBN – 978-3-95869-182-7

Besuchen Sie unsere Webseite:

http://amrun-verlag.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Meinen lieben Lakota-Freund »through all the ages«

Inhalt

Teil 1

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kedleston House

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Teil II

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Epilog

Teil 1

»Whenever the white man treats the Indian

as they treat each other, then we will have

no more wars.

We will be alike –

brothers of one father and one mother,

with one sky above us and one country around us,

and one government for all.«

Joseph (Hinmaton Yalakit, Nez Perce, 1830 – 1904)

1.Derbyshire, Mai 1846

Regen! Regen und graue Wolken, soweit das Auge reichte. Louisa wusste nicht, wann sie das letzte Mal einen ganzen Tag nur mit Sonne erlebt hatte. Das heftige Schaukeln der Kutsche auf den durchweichten Wegen machte es auch nicht besser. Mit schmerzenden Gliedmaßen versuchte Louisa, eine etwas bequemere Sitzposition zu finden. Ihr eng geschnürtes Reisekleid machte diesen Versuch von vornherein zunichte. Sie konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken.

»Louisa, Kind, was hast du denn? Ist dir nicht wohl? Soll ich die Kutsche anhalten lassen?«

»Nein, vielen Dank, liebe Tante. Meine Knochen schmerzen und ich kann kaum noch sitzen. Diese Kutschfahrten bei schlechtem Wetter sind unerträglich. Ich verstehe nicht, warum Vater nicht noch wenigstens einen Tag warten konnte. Was kann denn nur so unendlich wichtig sein, dass er mich so rasch aus London zurückruft?« Louisa sah ihr Gegenüber fragend an.

Tante Francis, die jüngere Schwester ihrer Mutter, lächelte nur nachsichtig. »Louisa, was auch immer dein Vater zu sagen hat, duldet keinen Aufschub. Die Depesche war klar und deutlich. Er forderte den sofortigen Abbruch deines Aufenthaltes bei uns. Ich bedauere dies sehr, du weißt, wie gerne ich dich bei uns habe.«

Erneut rumpelte die Kutsche durch eines der tiefen Schlammlöcher auf den matschigen Straßen. Um ein Haar wäre Louisa von ihrem Sitz geglitten. Im letzten Moment fing sie sich und setzte sich so weit wie möglich aufrecht und steif in die Ecke der nicht sehr weich gepolsterten Lederbank.

»Du musst keine Haltung bewahren, liebe Louisa. In dieser Kutsche musst du niemanden beeindrucken. Hier sind nur du und ich. Locker, Louisa, keine Anspannung. Nun komm schon, Kind, es wird dir guttun und dir die Reise erleichtern.«

Tante Francis lächelte ihr aufmunternd zu.

Nur zögerlich folgte Louisa ihrem Rat. Zu lange war sie dazu erzogen worden, sich gerade zu halten. Stolz und aufrecht! Dies hatte man ihr während der Jahre im Pensionat eingebläut.

Als hätte ihre Tante in ihren Gedanken gelesen, kam erneut der Rat: »Loslassen, Kind. Ich werde es niemandem erzählen.«

Louisa mochte es, wenn ihre Tante diese Wärme in der Stimme hatte. Sie liebte die hübsche, zierliche Frau mit den langen, dunklen Locken sehr. Tante Francis legte nicht denselben großen Wert auf Etikette und Schicklichkeit wie ihre Mutter. Ganz zu schweigen von ihrem Vater. Er hatte seine Töchter mehr als streng erzogen, immer darauf bedacht, dass sie ihren Platz in der Gesellschaft perfekt würden ausfüllen können.

Louisa ließ ihre Schultern langsam nach vorne sinken und atmete tief aus. Ihr Rücken bog sich ein wenig und entspannte sich zum ersten Mal, seit sie vor Stunden London verlassen hatten. Tatsächlich, es war eine Erleichterung. Ihr Körper passte sich dem Rumpeln und Schlingern der Kutsche nun viel besser an und sie wurde bei Weitem nicht mehr so durchgerüttelt.

Dankbar lächelte sie ihre Tante an. »Das tut nicht mehr so weh. Vielen Dank, Tante Francis.«

»Du musst mir nicht danken, Kind, ich gebe nur meine langjährige Erfahrung im Reisen mit der Kutsche weiter. Auch ich musste meine Lektionen lernen, mit blauen Flecken, Muskelschmerzen und einem gepeinigten Knochengerüst. Bleib so entspannt und der Rest der Reise wird viel besser verlaufen.«

Louisa lehnte sich zurück und versuchte, sich bestmöglich in ihre Ecke zu kuscheln. Der Ausblick war nicht besser geworden. Noch immer fiel Regen, zwar nicht mehr in Strömen, aber dennoch ohne Unterlass. Louisa war traurig und enttäuscht losgefahren. Sie hatte sich sehr auf die Bälle und Einladungen in London gefreut. Erst vor zwei Wochen war sie bei ihrer Tante eingetroffen. Das Stadtpalais der Kedlestons, der Zweitwohnsitz ihrer Familie, wurde gerade renoviert, also lebte sie im Haus ihrer Tante und ihres Onkels. Die Farandons liebten das fröhliche, bunte Treiben in London und Onkel Christian lebte gut von seiner Beteiligung an Handelsschiffen.

Louisa dachte mit Schaudern daran, wie ihr Vater seinen Schwager verspottet hatte, als sich dieser entschloss, in Handelsschiffe zu investieren. Als verantwortungslos, leichtsinnig und gutgläubig hatte er ihn hingestellt. Christian Farandon ließ diese Anschuldigungen mit einem gutmütigen Lächeln an sich abprallen – und schon nach wenigen Monaten hatten sich seine Investitionen als gute Anlage für sein Geld erwiesen. Daneben betrieb er noch Handel mit Gewürzen und edlen Stoffen, ein Angebot, dem die Reichen und Edlen Londons nicht widerstehen konnten.

Die Mitgift, die seine Frau mit in ihre Verbindung gebracht hatte, war ebenfalls bestens mit einem kleinen, ertragreichen Landgut in Schottland abgesichert worden. Es war für Louisa nicht weiter verwunderlich, dass die beiden fast immer mit einem Lächeln durch ihr Leben liefen. Gesellschaftliche Konventionen wurden zwar eingehalten, doch ließ Tante Francis ihr Leben nicht davon bestimmen. Es war nur allzu verständlich, warum sich Louisa bei ihren Verwandten so wohl fühlte.

Nun waren auch noch die ersten Einladungen eingegangen, die heiß ersehnten kleinen Kärtchen mit den goldenen Rändern, die herrliche Bälle und fröhliche Tanzabende versprachen. Ausgerechnet für den nächsten Tag hatte das Fest der Brenwoods angestanden. Louisa war glücklich gewesen, als sie gemeinsam mit Onkel und Tante zu dem großen Ball eingeladen worden war. Schließlich waren die Brenwoods eine der angesehensten Familien Englands – und sie hatten einen ausgesprochen gut aussehenden ältesten Sohn. Charles Brenwood würde nicht nur den gesamten Besitz erben, nein, seine Braut würde, da er den Titel Baronet trug, eine Lady. Abgesehen von diesen respektablen Vorzügen sah Charles auch noch blendend aus. Er war in diesem Frühjahr der begehrteste Junggeselle Londons. Und ausgerechnet dieses Geschenk Gottes an die Damenwelt hatte gegenüber Onkel Christian geäußert, wie sehr er sich auf den ersten Tanz mit dessen bezaubernder Nichte freue. Es gelang Louisa gerade noch, ein Seufzen zu unterdrücken. So sehr sie ihre Tante liebte, doch an diesen Tagträumen wollte sie lieber niemanden teilhaben lassen.

Louisa galt allgemein als Schönheit. Ihre hochgewachsene, schlanke Gestalt, ihr langes rotbraunes Haar, dessen Lockenpracht nur mit zahlreichen Haarnadeln und Kämmen in Schach gehalten werden konnte, ihre strahlenden grünen Augen und ihr nicht weniger strahlendes Lächeln ließen ihr die Männerwelt zu Füßen liegen. Louisa war sich des Umstandes nur allzu bewusst, dass sie würde wählen können. Die Mitgift, die ihre Mutter für sie bereithielt, machte sie, neben ihrem Aussehen, ihrer Bildung und der exzellenten Erziehung, zu einer hervorragenden Partie. Louisa schloss die Augen und ein Lächeln zog über ihr Gesicht.

Sie war nun achtzehn Jahre alt und ihre Zukunft sah wahrlich rosig aus. Was auch immer ihr Vater für sie bereithielt, sie würde sich ihre gute Laune nicht verdrießen lassen.

Louisa musste eingeschlafen sein, denn als sie das nächste Mal aus der Kutsche blickte, hatte der Regen wahrhaftig aufgehört. Am Himmel zeigten sich wenige blaue Streifen und einigen Sonnenstrahlen gelang es, ihr Licht bis zum Boden zu schicken.

»Gut geschlafen, mein Kind?« Ihre Tante lächelte sie an. »Siehst du, wenn man es sich ein wenig leichter macht, dann kann man während der Fahrt sogar schlafen. Es ist sinnlos, sich nur der Etikette wegen zu quälen.«

Louisa zupfte die langen Röcke ihres dunkelblauen Reisekleides zurecht. »Habe ich lange geschlafen?«

»Das will ich wohl meinen. Sieh doch einmal hinaus.« Francis bedeutete ihrer Nichte, aus dem rechten Fenster zu sehen – und tatsächlich, direkt vor ihnen erhob sich das hohe, schmiedeeiserne Tor von Kedleston House.

»Wir sind ja schon da!« Louisa freute sich nun doch. Zwar weniger auf ernste Gespräche mit ihrem Vater, aber darauf, ihre Schwester Diana und ihre Mutter zu sehen. Die Kutsche bog direkt hinter dem Tor in die lange, geschwungene Auffahrt zum Herrenhaus ein. Louisa liebte den Anblick, der sich ihr nun bot. Sanft in die Hügel des Parks gebettet lag das stilvolle Haus, das die wenigen, zarten Sonnenstrahlen in weichem Elfenbein erstrahlen ließen. Die beiden Flügel mit den riesigen Fenstern schmiegten sich in die dahinter sanft ansteigenden Rasenflächen, umrahmt von herrlichen Rosenbeeten, die ihre Mutter stets liebevoll pflegte. Direkt vor der Eingangshalle und dem imposanten Tor des Anwesens befand sich neben dem peinlich sauber gehaltenen Kiesweg, auf dem die Kutschen vorfahren konnten, ein eindrucksvoller, runder Springbrunnen, in dessen Mitte die kleine, aus rosa Marmor gehauene Nymphe ihr immerwährendes Bad nahm. Louisa konnte nicht umhin, ein weiteres Mal festzustellen, dass ihr Zuhause außerordentlich schön war. In der nächsten ausgedehnten Kurve verschwand das Anwesen kurzzeitig hinter einer hohen Baumgruppe, um in neuer Perspektive nur Sekunden später wieder sichtbar zu werden.

Ja, sie liebte dieses Haus.

»Ich bin froh, endlich hier zu sein. Reisen ist sicherlich nicht meine Lieblingsbeschäftigung und wird es auch nicht werden.«

Francis nahm ihr Täschchen und streckte sich kurz. »Ab sofort, mein Kind, kannst du wieder zeigen, was Haltung heißt!«

Ob des verschmitzten Lächelns ihrer Tante musste Louisa, trotz der Aufregung, die sie befallen hatte, lachen. Ihre Tante schaffte es, in den unmöglichsten Situationen die Stimmung zu entspannen. Eine Tugend, die ihr selbst, sehr zu ihrem Leidwesen, fremd war.

Schon als die Kutsche kurz vor dem Aufgang zum Herrenhaus auffuhr, sah Louisa den Diener Frederic die Treppe herabeilen. Kaum kam das Gefährt zum Stehen, öffnete er eilends die Türe und half den beiden Damen heraus. »Miss Kedleston, schön, Sie wiederzusehen!«

»Ach, Frederic, ich war doch nur ein paar Tage weg. So rasch kannst du mich doch gar nicht vermissen.«

Frederic lächelte sie liebevoll an. »Miss Kedleston, ich freue mich seit achtzehn Jahren über jeden Tag, an dem ich Sie sehe.«

»Schmeichler, aber ich muss zugeben, es würde mir auch gefallen, jedes Mal so begrüßt zu werden.«

Frederic sah ihre Tante mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Der erfahrene Diener wusste jedoch sehr wohl, dass die Schwester seiner Herrin lediglich mit ihm scherzte. »Mrs. Farandon, es ist mir auch immer wieder eine Ehre, Sie hier begrüßen zu dürfen.«

Weiter kam Frederic nicht mehr, denn nun stürzte mit leuchtenden Augen ein fast schon feengleiches Wesen aus dem Haus und eilte die große Treppe herunter. »Louisa, Tante, ich freue mich so, dass ihr da seid.«

Diana sah mit ihren langen blonden Haaren, die ihr in weichen Wellen bis über den Rücken fielen, dem schönen, zartblauen, verspielten Sommerkleid, den vor Freude geröteten Wangen und den strahlenden blauen Augen aus wie ein Engel, der nur durch einen dummen Zufall auf dieser Erde gelandet war.

»Diana, Schwesterlein! Du wirfst mich ja um. Vorsicht!« Louisa verlor um ein Haar das Gleichgewicht, als sich die jüngere Schwester in ihre Arme warf. Aber niemals hätte sie ihr dafür böse sein können. Diana besann sich gerade noch, auch ihre Tante derart stürmisch zu begrüßen, küsste sie stattdessen auf beide Wangen, und dann schritten die Frauen die Treppe hoch. Sie betraten die großzügige Halle, die stilvoll mit wenigen, aber dafür umso exquisiteren Möbeln ausgestattet und mit dreifarbigem Marmorboden in Grau, Rosa und mattem Weiß ausgelegt war. Trotz der kühlen Materialien und der geschwungenen, steinernen Treppe samt weißem Marmorgeländer strahlte das Ensemble eine einladende Eleganz aus. Über diese Treppe kam nun mit offenen Armen eine sehr gut aussehende Frau gelaufen. Elisabeth Kedleston konnte nicht verleugnen, dass sie Louisas Mutter war. Das Gesicht etwas ernster, das Haar ein wenig strenger gebunden und derzeit ein müder Zug um den Mund – dies waren die einzigen Merkmale, an denen sich Mutter und Tochter unterscheiden ließen.

Louisa sah Elisabeth mit fragendem Blick entgegen. »Mutter, es ist wirklich schön, dich zu sehen, aber du wirkst ...« Louisa suchte nach den richtigen Worten und fand sie rasch. »Müde und besorgt. Was ist hier los? Warum musste ich zurückkommen? Ist etwas geschehen, etwas Schlimmes?«

Elisabeth unterbrach den Redefluss ihrer ältesten Tochter, indem sie ihr leicht die Hand auf den Arm legte. »Kind, bitte, nicht so viele Fragen auf einmal. Dein Vater wird uns in Kürze alles erklären. Ich habe darum gebeten, den Tee im Gartenzimmer zu servieren. Wenn das Wetter schon einmal mitspielt, möchte ich den Blick auf den Park in der Nachmittagssonne genießen.« Elisabeth wandte sich ihrer Tochter zu und entschied, dass sich diese erst etwas frischmachen solle, bevor man sich in einer halben Stunde zum Tee und dem Gespräch mit dem Vater treffen wolle. Diana ergriff den Arm ihrer Schwester und zog sie, ohne auf deren Protest zu achten, die Treppe zu den beiden Räumen hoch, welche die Schwestern bewohnten.

»Diana, bitte nicht so wild. Du weißt doch, dass du nicht gerade die Kräftigste bist.«

Ein Schatten glitt über Dianas fröhliches Gesicht. »Ja, und du weißt auch, warum, nicht wahr, Louisa? Weil ich kaum nach draußen, nur mit einer Anstandsdame reiten und nicht länger als eine halbe Stunde alleine in den Park darf. Es kann doch nicht angehen, dass alle jungen Mädchen dieses Landes andauernd nur in ihrem Zimmer sitzen und irgendwelche sinnlosen Stickereien anfertigen müssen, bis sich ein williger Mann ihrer erbarmt. Einer, der Frau und Mitgift gleichermaßen zu schätzen weiß. Wobei ich oft fürchte, dass die Mitgift der wichtigere Teil ist.«

Louisa konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen. »Diana, du bist ja so im Recht. Nein, nicht bei allen ist das so, aber unser Vater war schon immer etwas, sagen wir einmal, anders. Er ist eben überaus streng und möchte, dass wir ‚untadelig‘ in unsere Zukunft gehen.«

Diana hob hilflos die Arme. »Ach Louisa, weißt du, wie ich dieses Wort hasse? Untadelig – so ein Humbug. Alles, was ich will, ist die Natur genießen, draußen die Welt sehen, frei atmen. Ich habe ja nicht gesagt, dass ich mit einem Freibeuter durchbrennen will.«

Nun musste Louisa lauthals lachen. »Schwesterlein, du und deine Fantasie, ich liebe euch beide!« Sie zog ihre Schwester neben sich auf das breite, elegante Bett in ihrem Zimmer. »Aber jetzt erzähl mir doch lieber, was hier los ist. Was ist so wichtig, dass wir alle anwesend sein müssen?«

Diana zuckte nur ratlos die Schultern. »Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Vater läuft seit Tagen mit finsterster Miene durch das Haus. Er beachtet Mutter und mich kaum mehr. Seine Laune ist eine einzige Katastrophe. Die Dienstboten gehen ihm so weit wie möglich aus dem Weg. Nur Frederic lässt Vaters Unmut mit stoischer Ruhe über sich ergehen. Aber es muss etwas wirklich Schlimmes sein. Mutter hat letzte Nacht bitterlich geweint. Ich habe mich nicht getraut, zu ihr zu gehen, um sie zu trösten. Ich glaube nicht, dass sie wollte, dass man sie hört.«

Louisa, die sich gerade die Reisejacke auszog, krampfte sich das Herz zusammen. Ihre stolze, über alles erhabene Mutter hatte geweint? Das verhieß nichts Gutes. Während Diana unbeirrt weitererzählte, was sich in den letzten Tagen zugetragen hatte, war es für Louisa schwer, sich auf die Schwester zu konzentrieren. Ein dunkles Gefühl bemächtigte sich ihrer, eines, das ihr bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt gewesen war. Louisa konnte es sich nicht erklären, doch es glich dem Gefühl, als stünde sie am Meer, sähe eine Welle unglaublichen Ausmaßes auf sich zurollen und könne ihr nicht entfliehen.

2.

Als Louisa und ihre Schwester das Kaminzimmer betraten, stand ihr Vater bewegungslos am Fenster und blickte hinaus. Er hatte die Hände hinter seinem Rücken verschränkt und Louisa sah, wie er unruhig mit den Knöpfen an den Ärmeln seiner Jacke spielte. Ihre Mutter und Tante Francis saßen leise miteinander plaudernd in der hübschen, kleinen, aus edlem Teakholz geschnitzten Sitzgruppe mit den weichen weißen Kissen und genossen ihren Tee und den Blick auf den schönen Park. Als seine beiden Töchter den Raum betraten, wandte sich Frank Kedleston langsam um. Louisa sah sofort, dass etwas Schwerwiegendes ihren Vater beschäftigte. Sein Blick war unstet und nervös, seine Haut noch bleicher als sonst. Sein stets ordentlich nach hinten gebürstetes schwarzes Haar ließ die Blässe seiner Haut noch stärker hervortreten. Sein kantiges Gesicht, dominiert von der leicht gebogenen Nase und seinen hellblauen Augen, die, waren sie länger auf jemanden gerichtet, beinahe unangenehm wirken konnten, erschien in höchstem Maße angespannt. Louisa hasste es, wenn sich die Lippen ihres Vaters, so wie in diesem Moment, zu einem schmalen Strich zusammenpressten. Es unterstrich die Härte und Strenge, die er ausstrahlte, noch mehr.

Tiefe Liebe hatte Louisa nie für ihren Vater empfunden. Dazu waren seine herrische Art und die rigorosen Erziehungsmethoden zu sehr in ihrem Kopf eingegraben. Sie achtete und respektierte ihn. Sie beugte sich seinem Willen, da, wann immer sie seine Entscheidungen hinterfragte, sich doch letztendlich herausstellte, dass sie zu ihrem Vorteil waren. Liebe aber, wirkliche Liebe, fand sich in ihr nicht, wenn sie an ihren großen, hageren und nur sehr selten wirklich gut gelaunten Vater dachte.

Als er auf sie zukam, zwang er ein Lächeln auf sein Gesicht.

»Louisa! Schön, dass die Anreise so zügig bewerkstelligt werden konnte. Gut, dass du hier bist.«

»Vater, du hast mich rufen lassen und die Depesche klang so bedrohlich, dass Tante Francis sofort zum Aufbruch drängte. Es ist dir gelungen, uns wirklich zu beunruhigen. Wirst du uns nun erzählen, was vorgefallen ist?«

»Das werde ich, Louisa, das werde ich. Dir, Francis, danke ich von Herzen, dass du sie so schnell hergebracht hast. Die Angelegenheit duldet tatsächlich keinerlei Aufschub. Louisa, Diana, setzt euch bitte. Nimm etwas Tee, Louisa, du hast eine lange Reise hinter dir.”

Louisa war etwas verwundert, dass ihr Vater zuerst um ihr Wohl besorgt war, doch sie war wirklich durstig und der warme Tee würde ihr guttun. Also nahm sie ihre Tasse und setzte sich neben Diana auf das kleine Sofa der Sitzgruppe. So hatte sie beide Eltern gleichzeitig im Blick. Ihre Hand zitterte etwas, denn die Anspannung im Raum übertrug sich rasch auf sie.

Ihre Mutter hielt noch immer ihre Tasse in den Händen, ohne auch nur daran genippt zu haben. Mittlerweile war jegliche Unterhaltung im Kaminzimmer erstorben und lediglich das gleichmäßige Ticken der großen Standuhr am anderen Ende des Raumes unterbrach die fast schon gespenstische Stille.

Schließlich räusperte sich ihr Vater und nahm seine unstete Wanderung zwischen Fenster und Kamin wieder auf. Als er dann zu sprechen begann, merkte man, wie schwer es ihm fiel, das nun Folgende seiner Familie kundzutun.

»Was ich euch allen zu sagen habe, fällt mir nicht leicht. Insbesondere da ich es zu verantworten habe, ich alleine. Doch bei dem Geschehenen gibt es keine Möglichkeit zur Beschönigung. Aus diesem Grund bat ich auch dich, Francis, an diesem Gespräch teilzunehmen. Was ich erzähle, wird nicht lange in diesen Mauern geheim gehalten werden können. Unangenehme Dinge haben die Angewohnheit, sehr rasch an die Öffentlichkeit zu dringen. Ich lege Wert darauf, dass auch ihr, die Familie Farandon, gegen Fragen und Anspielungen beizeiten gewappnet seid.« Frank Kedleston unterbrach seine Wanderung am Fenster und sah einige Sekunden hinaus, dann wandte er sich zu den Frauen um und sprach die Worte, die ihrer aller Leben für immer verändern sollten.

»Die Familie Kedleston steht vor dem Ruin. Wie ihr alle wisst, habe ich mich vor vier Jahren bei einem geschäftlichen Besuch in London mit einigen Investoren aus Südamerika getroffen. Gemeinsam mit drei weiteren Herren wurde ich über die Gewinnmöglichkeiten bei Investitionen in Silberminen in Südamerika unterrichtet. Die Zahlen sprachen samt und sonders für sich, die abzuschöpfenden Gewinne waren mehr als beeindruckend. Wir alle entschlossen uns nach reiflicher Überlegung, ein ansehnliches Vermögen in dieses lukrative Geschäft fließen zu lassen.«

Louisas Mutter gab einen erstickten Laut von sich und hielt sich die Hand vor den Mund. Die Teetasse in ihrer anderen Hand zitterte so sehr, dass ihre Schwester sie ihr vorsichtig abnahm und beiseitestellte. Ihr Mann fuhr indessen mit seiner Erklärung fort.

»Das investierte Vermögen wurde als sicher angelegt eingestuft. In den ersten Monaten warf die Mine gute Gewinne ab und daher entschloss ich mich, das Restvermögen ebenfalls in Minengeschäfte zu investieren. Da ich jedoch vorsichtig sein wollte, investierte ich die neue Summe in eine Kupfermine in Frankreich. Dies aber stellte sich bereits nach wenigen Wochen als katastrophaler Fehler heraus. Der Kupferpreis fiel ins Bodenlose, mein Geld war verloren. Ich aber wusste den Rest gut in stabilem Silber angelegt und daher sah ich auch keine Notwendigkeit, euch zu beunruhigen.« Als ihr Vater eine Weile schwieg, ahnte Louisa schon, dass der Rest der Erzählung keine gute Wendung nehmen würde. »Über zwei Jahre ging alles gut. Dann wurden die Gewinne magerer und schließlich versiegte der Geldfluss aus Südamerika gänzlich. Ich fuhr nach London, um mich mit den anderen Investoren zu treffen. Zu meiner Überraschung hörte ich, leider erst zu diesem Zeitpunkt, von zweien, dass sie bereits vor mehreren Monaten reagiert hatten. Sie waren, ebenso wie ich, auf die enorme Verminderung der Gewinne aufmerksam geworden und hatten in einer schnellen Aktion ihr Geld abgezogen, was ich zu meinem Bedauern versäumte, da ich auf Besserung gehofft hatte. Was nun geschah, ist schnell erklärt: Die Betreiber der Mine, offenbar aufgeschreckt durch den Verlust der Investitionen, hatten augenscheinlich ihr eigenes Wohl mehr im Sinn als das ihrer Geldgeber im fernen England. Sie schöpften die letzten Gewinne ab, nahmen das noch vorhandene Geld und verschwanden auf Nimmerwiedersehen in einem der Nachbarländer. Alle Versuche, den Schaden in irgendeiner Form zu begrenzen, blieben ohne Erfolg. Irgendwann mussten wir uns eingestehen, dass der schlimmste Fall eingetreten und alles Geld verloren war.

Mein Partner hatte noch zwei Landgüter in Devonshire, die ihn einmal durch Verkauf und im anderen Fall durch eine exzellente Verpachtung vor dem Ruin retteten. Dies ist mir leider nicht vergönnt. Mein Erbe war nur Kedleston House mit seinen Ländereien. Ich kämpfe nun seit einem Jahr gegen den drohenden Bankrott, doch ich habe diesen Kampf verloren. Ich muss zugeben, dass ich die Augen geschlossen und versucht habe, die Tatsachen zu ignorieren. Ich lebte weiter, als sei nichts geschehen, um unseren Status aufrechterhalten und nichts an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Jetzt jedoch ist mir das unmöglich geworden. Ihr erinnert euch wahrscheinlich an den Zusammenbruch des Handelshauses Morgan in Liverpool? Dort hatte ich mein letztes Vermögen investiert. Die illegalen Geschäfte der Herren Morgan kamen auch für mich vollkommen überraschend ans Tageslicht. Nun, meine liebe Familie, haben wir keinerlei Rücklagen mehr. Unser Vermögen ist nicht mehr existent.«

Die Stimme von Louisas Mutter zitterte zwar etwas, aber dennoch klang sie relativ gefasst, als sie sprach. »Dann werden wir das Stadtpalais verkaufen. Das sollte uns eine Weile über Wasser halten. Wenn wir mit diesem Geld gut haushalten, kann es mehrere Jahre reichen. Wir müssen eben unseren Status etwas herabsetzen.«

Die Blicke aller Anwesenden, die noch deutlich damit beschäftigt waren, das eben Gehörte zu verarbeiten, waren auf Frank Kedleston gerichtet.

Der klang nicht mehr so gefasst wie im ersten Teil seiner Rede, als er leise antwortete: »Es tut mir wirklich sehr leid, ausgerechnet dir, meine Liebe, das sagen zu müssen, weiß ich doch, wie sehr du an dem Palais hängst, doch es gehört uns nicht mehr. Die Renovierungsarbeiten, die dort durchgeführt werden, wurden bereits vom neuen Eigentümer veranlasst. Es tut mir sehr leid.« Seine Stimme war leise geworden, als er den letzten Satz aussprach.

Alle Blicke richteten sich auf Elisabeth Kedleston, der es sichtlich nur mit Mühe gelang, einigermaßen Haltung zu bewahren. »Aber wenn das Palais veräußert wurde, dann müssen wir doch wieder ein wenig an Vermögen haben. Es ist ein Juwel!«

»Das war es, meine Liebe, doch der Verkauf deckte gerade unsere größten Schulden und derzeit fließt mir das letzte Geld für unser tägliches Leben zwischen den Fingern davon.« Louisas Vater wanderte wieder zum Kamin und stützte sich müde auf den breiten Sims. »Aber nicht alles, was ich euch heute zu sagen habe, ist so furchtbar. Es gibt einen kleinen Silberstreif, der uns noch einmal retten könnte. Morgen Abend werden wir eine Gesellschaft geben. Unsere Gäste sind niemand anderes als Sir Martin Rushton mit seiner Gattin Adele und deren Sohn Maximilian.«

»Mein lieber Mann, du sprichst von Gesellschaften im Angesicht des Ruins unserer Familie. Ich verstehe dich nicht.« Inzwischen konnte man an der Stimme ihrer Mutter mehr als nur erahnen, dass sie bereits mit den Tränen kämpfte. Auch Louisa war verwirrt und als sie das Gesicht ihrer Tante sah, wusste sie, dass sie mit dieser Verwirrung nicht alleine war.

»Es ist keine herkömmliche Gesellschaft. Vor einiger Zeit besuchte mich überraschend Sir Martin und bot mir ein Geschäft an, das unsere Familie mit etwas Glück retten könnte, ja nicht nur das. Es wäre dafür gesorgt, dass unser gesellschaftlicher Stand keinerlei Schaden nähme.«

»Die Familie Rushton lässt uns seit Jahren links liegen. Wir erhalten keine Einladungen mehr und ich selbst wagte keine auszusprechen, da ich mir sicher war, eine Absage zu erhalten. Woher also dieser plötzliche Sinneswandel?«, fragte Elisabeth erstaunt.

»Lass es mich so sagen, meine Liebe, Sir Martin und Lady Adele befinden sich in einer familiär und gesellschaftlich höchst prekären Situation, aus der ich ihnen unter Umständen heraushelfen könnte. Dazu muss ich euch nun alle auffordern, euch morgen Abend untadelig zu benehmen. Ich darf diesen Wunsch insbesondere an meine Töchter und hier ganz besonders an dich, Louisa, richten. Ich weiß, wie schnell du mit deiner spitzen Zunge Unheil anrichten kannst. Wenn wir morgen Abend die Gäste empfangen, wünsche ich – hörst du mich – ich wünsche, dass du dich von deiner allerbesten Seite zeigst. Es liegt mir viel daran, dass die Familie Rushton einen hervorragenden Eindruck von unserer Familie gewinnt. Nichts Geringeres als unsere Existenz hängt von diesem Eindruck ab. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt?«

Louisa nickte zaghaft. Diesen herrischen, bestimmten Ton ihres Vaters kannte sie zur Genüge und wusste, dass es dann besser war, seinen Befehlen zu folgen. »Ja, Vater, ich habe dich durchaus verstanden und werde mich von meiner besten Seite zeigen. Wenn ich damit der Familie helfen kann, wird es mir leichtfallen.«

»Ich darf euch auch bitten, mir derzeit keine Fragen zu stellen. Ich werde alles Weitere mit euch besprechen, sobald der morgige Abend erfolgreich verlaufen ist.«

Tante Francis hüstelte leise, um ihren Schwager auf sich aufmerksam zu machen. »Frank, ich denke, meine Anwesenheit wird morgen nicht vonnöten sein? Christian kommt im Laufe der nächsten beiden Tage zurück und ich möchte in London sein, um ihn zu empfangen. Ist das für dich ein Problem?«

»Nein, nein, Francis, fahre nur. Ich bitte dich lediglich darum, die traurigen Neuigkeiten, die ich heute eröffnen musste, solange für dich zu behalten, bis du Nachricht darüber erhältst, was der morgige Abend gebracht hat. Dies wäre meine einzige Bitte an dich.«

Francis Farandon lächelte verhalten. »Gerne, lieber Schwager. Von mir wird niemand etwas erfahren, das darf ich dir versprechen.«

3.

Es hatte lange gedauert, bis ihre Mutter und Tante Francis endlich die Treppe hinaufgestiegen waren. Louisa konnte ihr leises Flüstern nicht verstehen, doch ihre Mutter seufzte so traurig, dass sie sich denken konnte, worum sich das Gespräch drehte. Auch Diana war weinend eingeschlafen und das belastete Louisa fast mehr als ihre eigene Verwirrung. Immer wieder geisterte ihr der erste Satz ihres Vaters durch den Kopf.

»Die Familie Kedleston steht vor dem Ruin.«

Die Härte dieser Worte war erst nach und nach in ihr Bewusstsein gedrungen. Die Tragweite dessen, was sie heute erfahren hatte, wollte sich ihr nicht erschließen. Möglicherweise wollte sie es auch nicht begreifen. Es konnte und durfte nicht sein, dass das Leben, das so voller Versprechungen, voller schöner Verlockungen vor ihr ausgebreitet gelegen hatte, nun plötzlich von Schatten umhüllt sein sollte. Nein, es war einfach unmöglich. Wie konnte sie, sobald sie zurück nach London reiste, Charles oder seiner Familie unter die Augen treten? Als Tochter aus bettelarmem Hause? Niemals! Wenn ihre Zukunft und die ihrer Familie davon abhingen, dass sie sich am nächsten Abend ausgezeichnet benahm, dann würde sie das tun – ohne zu murren. Welchen Handel auch immer ihr Vater mit dem reichen Adligen ausgehandelt hatte, sollte dies alles wieder in die gewohnten Bahnen lenken, würde sie sich perfekt betragen.

Müde und verwirrt von den Geschehnissen des Tages fiel Louisa wenig später in einen unruhigen Schlaf.

Als sie erwachte, war die Sonne schon aufgegangen und stand als leuchtender gelber Ball am blauen Himmel. Louisa entschied, dass sich an einem solch schönen Tag alles zum Guten wenden musste. Noch immer war in ihrem Leben alles gelungen, warum nicht auch dieses Mal?

Sie rief nach der Kammerzofe, die ihr und ihrer Schwester zu Diensten stand, und ließ sich bei der Morgentoilette und beim Ankleiden helfen. Keyla wusste genau, wie Louisa ihr Haar zu tragen wünschte, und sie kannte auch stets den neuesten Klatsch aus der Umgebung. Während sie Louisas lange Mähne bändigte und in kunstvollen Flechten hochsteckte, erzählte sie ihr von den neuesten Gerüchten im Dorf. Der Sohn der benachbarten Familie Shandon war mit einer Bürgerlichen auf und davon. Den Wunsch seines Vaters, die Tochter eines langjährigen Freundes zu heiraten und damit die Ländereien ansehnlich zu vergrößern, hatte David nicht einmal in Erwägung gezogen. Man sagte, er würde nun in London leben und als Anwalt seinen Lebensunterhalt verdienen. Für seine Familie eine regelrechte Schande.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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