Geh's noch Gott? - Paulus Terwitte - E-Book

Geh's noch Gott? E-Book

Paulus Terwitte

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Beschreibung

Bruder Paulus, warum ist die Welt so, wie sie ist? Hat Gott für alles einen Plan? Es treten immer mehr Menschen aus der Kirche aus – was macht ihr falsch? Wie kann ich mein Gegenüber lieben, wenn es mir auf die Nerven geht? Das sind ehrliche Glaubensfragen, die Bruder Paulus genauso ehrlich beantwortet. Denn für ihn steht fest: Der christliche Glaube lebt vom Fragen! Mit seinem Buch verbindet er die Weisheit der Mönche mit aktuellem Zeitgeschehen und den ganz normalen Alltagsproblemen – ein inspirierendes Geschenk für Sinnsucher, Glaubende und Zweifelnde! - Bruder Paulus: Der Mönch mit dem großen Herz - 38 Antworten auf Fragen zu Gott, der Welt und dem Sinn des Lebens - Die Herausforderungen des Alltags meistern: Ein Mutmach-Buch - Authentisch und aufrichtig: Warum uns Zweifel näher zu Gott bringenEine lebendige Begegnung mit Menschen, ihrem Glauben und ihren Zweifeln Der Kapuzinermönch Bruder Paulus ist sich sicher: Der wirklich glaubende Mensch ist tief verwurzelt in Gott und kann deswegen offen sein für alles, was in der Welt geschieht. Ob als Seelsorger oder Leiter einer Stiftung, die Obdachlosenspeisung anbietet: Mit dieser Weltoffenheit begegnet er allen, die mit großen Sinnfragen, kleinen Ärgernissen oder persönlichen Problemen zu ihm kommen. Für ihn ist jede Frage wertvoll, schenkt sie uns doch die Möglichkeit, Gott immer wieder neu zu begegnen!

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BRUDER PAULUS TERWITTE

Geht’s noch,

Gott?

Antworten aufgroße Fragen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2021 Bonifatius GmbH Druck | Buch | Verlag, Paderborn

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden, denn es ist urheberrechtlich geschützt.

Umschlaggestaltung: Weiss Werkstatt München, werkstattmuenchen.com

Umschlagfoto: Janis Farhat / Lamalo Consulting GmbH

Satz: Bonifatius GmbH, Paderborn

Lektorat: Nadine Weihe, www.lektorat-weihe.de

ISBN 978-3-89710-911-7eISBN 978-3-89710-971-1

Weitere Informationen zum Verlag:www.bonifatius-verlag.de

Inhalt

I. VON DER SUCHE NACH DEM SINN

Was ist im Leben wirklich wichtig?

Flutkatastrophen, Waldbrände, Vulkanausbrüche, Erdbeben, … Geht’s noch, Gott? Oder ist das alles unsere eigene Schuld?

Was ist das Geheimnis eines erfüllten Lebens?

Was ist Glück?

Wie definierst du Erfolg?

Wird unser Leben vom Schicksal bestimmt?

Was kann ich als Einzelner tun, damit sich die Welt zum Besseren entwickelt?

Hat das Leben mehr zu bieten? Warum habe ich immer das Gefühl, dass mir etwas fehlt?

II. HERAUSFORDERUNGEN DES LEBENS ANNEHMEN | MEISTERN | BEGEGNEN

Wie gehe ich damit um, dass nicht nur mein eigenes Leben begrenzt ist, sondern auch meine Möglichkeiten?

Wie kann ich meine Angst besiegen?

Ich traue mir vieles nicht zu. kann ich mich selbst motivieren?

Ich glaube, ich halte das alles nicht mehr aus, mein Leben hat keinen Sinn mehr. Was soll ich tun?

Hätte ich doch damals … Was hilft mir, mir selbst zu vergeben?

Wie finde ich das Abenteuer in meinem Leben?

Musst du heute leben, um in Ruhe sterben zu können?

Ich will sterben, darf aber nicht. Wie stehst du zum Thema Sterbehilfe?

Ich muss bald sterben. Wie gehe ich damit um?

III. GLAUBE MAL GANZ PERSÖNLICH

Ist es wirklich von Bedeutung, was ich glaube?

Hat Gott für jeden Menschen einen Plan?

Gott liebt uns und möchte nur das Beste für uns. Warum ist das so schwer zu glauben?

Wie gehst du mit Zweifeln um

Wann hat dich Gott zum letzten Mal enttäuscht?

Wann hast du zum letzten Mal gesündigt?

Du glaubst an Gott. Glaubst du auch an den Teufel?

Wie werde ich im Glauben demütiger?

IV. MENSCH UND MITEINANDER

Wie kann ich meine Beziehung wiederbeleben?

Meine Beziehung steckt in einer tiefen Krise. Wie macht man richtig Schluss?

Was zeichnet Freundschaft aus?

Gibt es so etwas wie eine Seelenverwandtschaft?

Wie verzeihe ich richtig?

Wie kann ich Menschen lieben, die mir auf die Nerven gehen?

Wo sind die Grenzen der Toleranz?

Ich finde keinen Zugang mehr zu meinem Kind. Was kann ich tun?

V. DER GLAUBE UND DAS BODENPERSONAL

Wohin führt mich die Frage nach Gott oder den Göttern?

Wer ist Jesus?

Ist der Papst wirklich unfehlbar?

Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Was macht ihr falsch?

Was ist deine Botschaft für Atheisten?

Einleitung

Glauben weckt Fragen. Das wundert viele, denn manche halten so einen Ordensbruder wie mich für einen überzeugten Christen, den nichts von seinen Meinungen und Einsichten abbringen kann. Aber weit gefehlt! Der wirklich glaubende Mensch ist tief verwurzelt in Gott und kann deswegen offen sein für alles, was in der Welt geschieht. Wer ein starkes Fundament hat, braucht nicht starrköpfig fundamentalistisch zu sein. Wer ein starkes Fundament hat, fühlt sich sicher und wird aufmerksam für das, was um ihn herum geschieht. Und er gerät dadurch ins Zweifeln.

Der Zweifel ist eine gute Schwester des Glaubens, denn niemand ist sich wirklich immer seines Glaubens sicher – so wie keiner sich auch seiner Liebe sicher sein kann. Sie wird immer neu herausgefordert. Ein Gespräch, das man mit jemand anderem geführt hat, wirft ein neues Licht auf die eigene religiöse Entscheidung. Eine Erfahrung, die man in einer Gruppe gemacht hat, lässt einen den eigenen Lebenspartner oder die eigene Lebenspartnerin in einem neuen Licht erscheinen. Es kommen Zweifel auf: Habe ich richtig gewählt? Habe ich die richtige Einstellung? Höre ich eigentlich richtig hin? Bin ich der richtige Mensch für diesen Menschen? – Selbstzweifel, Zweifel über den anderen, Zweifel über Gott, Zweifel über das Leben gehören mit zu einem lebendigen Dasein in dieser Welt.

Ich möchte Sie mit diesem Buch gerne einladen, dass Sie mir mit Ihren Fragen und Ihren Überlegungen begegnen. Jedes Wort habe ich in eine konkrete Situation hineingesprochen, das gesprochene Wort ist die Grundlage der Texte, die Sie hier finden. Fühlen Sie sich einen Moment von mir begleitet, angestoßen … vielleicht auch manchmal sogar angestachelt oder auch aufgestachelt.

Ich freue mich, wenn Sie mir schreiben (www.bruderpaulus.de) und mir Ihre Gedanken mitteilen, denn ich warte darauf, dass Menschen in lebendiger Begegnung mir den Horizont eröffnen. Ich fühle mich getragen von Gott, aber manchmal frage ich mich auch, wie er mich wohl trägt, wohin er mich wohl trägt und warum das eine Situation sein soll, in der er mich noch tragen kann.

Dieses Buch ist entstanden aus einer Podcast-Reihe, in der ich mich Fragen des Alltags gestellt habe. Fragen über Gott und die Welt. Vielleicht tauchen Sie mit mir gemeinsam in die Antworten ein.

Ihnen viel Spaß beim Lesen und bei den Begegnungen mit Gott. Es gibt so viele Begegnungen mit Gott wie es Menschen gibt – also: Auch für Sie ist eine individuelle Begegnung dabei!

Bruder Paulus Terwitte

I.

VON DER SUCHE NACH DEM SINN

Was ist im Leben wirklich wichtig?

Wirklich wichtig ist, dass ich Zeiten der Stille pflege. Das ist für mich der erste Punkt. Es scheint mir in einer hektischen Zeit das Allerwichtigste zu sein, dass jeder Mensch für sich Zeiten der Unterbrechung einplant. Der Ehemann braucht halt eine Stunde in der Woche, in der er wirklich mal alleine spazieren geht und mal zu sich kommt und zu Gott und sich findet. Genauso die Ehefrau, der Jugendliche. Am Tag braucht es solche Zeiten der Stille, in der ich aus dem Takt gerate. Wenn man so will auch gerne in Unordnung – also nicht in der Ordnung der Kalender, in der Ordnung der einlaufenden E-Mails, die ich beantworten muss. Es ist wichtig, dass ich aus dieser Maschinenwelt, aus dieser elektronisch gesteuerten Welt aussteige, den Aus-Knopf finde. Die Stille ist der Anfang des Staunens, und die Stille macht demütig. Darum gehört zu den allerwichtigsten Dingen im Leben die Stille.

Zu einer Ehe gehören Zeiten, in denen Mann und Frau still miteinander auf einer Parkbank sitzen und sich gegenseitig genießen. Zum Gebet gehört die Stille. Man gehe in ein Museum. Das ist heute auch schon fast eine Seltenheit, dass es da wirklich still ist. Vor einem Bild zu sitzen und sich ansprechen zu lassen und zu merken: Die Stille kann auch unheimlich werden, weil sie so viel in einem weckt. Die Kirchenväter sprechen von den „Affen, die im Kopf herumspringen“, wenn es still wird. Plötzlich wird man ganz aufgeregt. Und manchmal scheint mir die Aufregung in der Welt eine Folge davon zu sein. Die Aufregung in der Welt scheint mir manchmal gemacht zu sein, damit ich die innere Erregung, die in der Stille passiert, nicht aushalten muss. Nichts ist schöner als die Stille, weil man intensiver fühlt, intensiver denkt, intensiver traurig ist, intensiver glücklich ist. Es geht um „Verweilen können“, so ein altes deutsches Wort. Verweilen können. „Augenblick, verweile doch, du bist so schön“, sagte schon Goethe. Dieses Verweilen bei sich, beim anderen, bei Gott. Gar nichts denken, gar nichts tun müssen. Meditieren, so sagen manche, sei das. Ja, ist es auch. Still sein können, ist das Allerwichtigste im Leben. Den Aus-Knopf finden. Jetzt das Buch mal hinlegen und einfach mal still sein. Ich weiß nicht, wann du das letzte Mal einem Vogel zugeschaut hast, wenn er einen Wurm sucht, oder wann du einer Blume zugeschaut hast, wie sie blüht, oder einer Spinne, wie sie ein Netz webt. Still sein – eines der größten Abenteuer im Leben.

Ein zweiter Punkt hängt wohl sogar mit dem ersten zusammen, denn aus der Stille heraus wird die Wahrheit geboren. Das zweite Wichtige im Leben ist die Wahrheit, oder ich sage mal Wahrhaftigkeit. In einer Schauspiel-/Instagram-/Facebook-/Twitter-/TikTok-und-sonstwie-Welt, in der die Menschen ständig eine Show von sich machen und sich so zeigen, wie sie denken, dass andere sie sehen sollen, frage ich mich immer mehr: Wissen diese Menschen eigentlich noch, wer sie wahrhaftig sind? Und wer traut sich noch, sich dem anderen wahrhaftig zu zeigen? Vor lauter Angst, verlassen zu werden oder dass die Freunde enttäuscht sind, die Eltern, der Lehrer oder man selbst von sich, ist diese Schauspielerei derart ausgefeilt worden, dass wir unbedingt diesen zweiten Wert brauchen: die Wahrhaftigkeit. Mal sich zu trauen, einmal am Tag zu sagen: „Nein, ich kann nicht.“ Hört sich leicht an, aber es ist so schwer auszusprechen. „Kann ich nicht“ oder „Das ist mir jetzt zu viel, im Moment will ich mich damit nicht beschäftigen“. Oder einfach zu sagen: „Nein, danke für die Anfrage, aber ich glaube nicht, dass ich mit Ihnen zurechtkomme.“ Mal ganz wahrhaftig sein. Das ist das Gefährlichste im Leben, das Schwierigste, weil alle sich drumherum drücken, und dann wird daraus eine endlose Wurst und man hat so viele offene Enden im Leben. Ein wahres Wort zur rechten Zeit ist schon wichtig. Wahrhaftig zu sein und nicht etwas Falsches leben zu wollen, scheint mir ein ganz wichtiger Punkt zu sein.

Das Dritte ist ein Freund oder eine Freundin – denn man braucht ja für die Wahrhaftigkeit auch einen Helfer. Und damit meine ich nicht Partner oder Partnerin. Einen Freund, eine Freundin. Ein Freund ist der Kenner meines Herzens, und wenn ich beim Freund bin, ihn nach drei Jahren besuche, dann ist es nach einer Minute schon so, als wären wir gar nicht auseinander gewesen. Ein Freund ist jemand, der meinem Herzen eine Zuflucht gibt, ohne dass ich da anklopfen muss. Ein Freund ist jemand, bei dem ich mich hinsetzen kann, und ich muss mich nicht erklären. Ein Freund ist jemand, der mich zu Worten hinführt, die ich sonst nie ausspreche. Ein Freund ist jemand, von dem ich nichts will und der auch nichts von mir will. Ich würde einen Freund nie um Geld anpumpen. Nie. Ich würde auch nicht zu ihm hingehen und sagen: „Ich brauche ein Bett, ich habe kein Obdach mehr.“ Ich würde als Obdachloser zu ihm kommen und dann wieder weggehen. Ein Freund ist jemand, der mir in allen Situationen meines Lebens sagt, dass ich ihm nicht zu viel bin. Und da hat man als Mensch eigentlich nur einen oder zwei Freunde. Vielleicht drei. Und die hat man sich auch nicht ausgesucht, die sind einem passiert. Man kann nicht sagen: „Ich will jetzt einen Freund haben!“ Sondern der wird einem ins Leben gestellt. Und bitte nicht übersehen: Es gibt auch Leute, die lassen Freundschaften plötzlich auslaufen. Denn Freundschaften werden nicht beendet, die schleifen sich aus. Die brauchen schon Pflege! Lege doch gleich mal eben das Buch hin und ruf einen Freund an, das wär’ doch mal was!

Wir haben jetzt die Stille, die Wahrhaftigkeit und den Freund – das Vierte ist Gemeinschaft. Ein Mensch braucht Eingebundensein. Wir können ohne Eingebundensein nicht leben. Tritt zum Beispiel in einen Verein ein. Das ist in unserer Gesellschaft sehr unbeliebt geworden, denn wir sind ja Projektmenschen geworden. Ein Jahr machen wir mal da mit und ein Jahr da – aber in einen Verein eintreten ist so uncool wie nur was. Mitglied in einer Partei werden – das ist noch schrecklicher! Aber wie sollen wir sonst die Welt voranbringen, wenn wir sie nicht miteinander voranbringen? Wenn wir uns nur noch auf der Autobahn oder nur noch im Supermarkt treffen? Das ist ja keine Gemeinschaft. Das Viertwichtigste im Leben ist tatsächlich Gemeinschaft. Und die muss gepflegt werden, am besten möglichst lokal und möglichst real.

Da kann man ja mal mit der Hausgemeinschaft anfangen. Man kann in einem Haus mit acht Mietparteien leben, die einem alle gestohlen bleiben können. Kann man machen. Man kann sich aber auch jeden Samstagnachmittag um drei für zwei Stunden vor die Haustür setzen und ein Buch lesen und dann mal gucken, was passiert. Wer da alles ins Haus reingeht und wieder raus, da kann man Guten Tag sagen … Und wenn man das viermal hintereinander gemacht hat, dann kennt man den einen schon und erlebt: Der beißt ja gar nicht. Und wenn ich jetzt noch einen Tipp geben darf – man darf sich auch mal ein bisschen künstlich bedürftig machen und oben klingeln und sagen: „Oh, bei mir ist leider das Salz ausgegangen, könnte ich mal Salz von Ihnen haben?“ Oder man kann mal runtergehen, ein Ei holen und sagen: „Sie können auch gerne von mir mal was holen.“ Langsam kommt man dann miteinander ins Gespräch, bis man gemeinsam mal im Frühjahr grillt und man auch dann vielleicht die Konflikte löst, die unweigerlich auftreten, weil die Musik zu laut und die Müllecke zu schmutzig ist. Dann kommt man ins Gespräch. Ohne Gemeinschaft können wir nicht leben. Such dir einen Verein, eine Partei oder was auch immer. Engagiere dich für andere.

Und das Fünftwichtigste im Leben ist Sterben. Seneca sagt: „Ein Leben lang musst du Leben lernen und das wird dich vielleicht noch mehr wundern: Ein Leben lang musst du Sterben lernen.“ Abschied zu nehmen. Der Blick auf die eigene Festplatte genügt ja schon, um zu sehen, was sich da alles ansammelt. Wir tun uns schwer mit dem Löschen. Genauso ist das mit Schubladen, und genauso ist das mit Kellern und Dachböden: Es sammelt sich Zeug und sammelt sich Zeug – wir nehmen zu wenig Abschied. Sterben zu können und Abschied zu nehmen auch von Lebensphasen gehört mit zu den allerwichtigsten Sachen.

Ich sehe hier in der Großstadt manchmal diese Junggesellenabschiede. Dann sehe ich 35-jährige Frauen mit ihren Freundinnen durch die Straßen ziehen und denke: „Die haben sie nicht mehr alle!“ Wie Leute kindisch einfach an dem Alten festhalten und einfach nicht zu dem stehen, was gerade geworden ist, und keinen Schritt nach vorne machen. Weil sie sich nicht vom Vergangenen lösen können. Ob das nun Eltern sind, die schon acht Jahre in einem viel zu großen Haus wohnen, wo die Kinder schon zehn Jahre ausgezogen sind, und die Eltern können sich nicht von diesem Haus lösen. Statt in eine Dreizimmerwohnung zu ziehen, lebt man immer noch im Haus mit Garten, man hat schon bald keine Kraft mehr, das ganze Haus zu putzen, man macht’s aber trotzdem.

Sterben lernen heißt, dass ich maßvoll werde und auf diese Weise auch leichter leben kann. Viele Menschen sind deswegen so unbeweglich auch im Denken geworden, weil sie alles Mögliche mit sich herumschleppen an Erinnerungen und was alles wichtig gewesen ist. Sterben lernen heißt, dass ich bereit bin zu sagen: „Das war jetzt wichtig, aber ich möchte mich etwas Neuem zuwenden und will etwas Neues ausprobieren.“ Abschiede müssen gelebt werden. Auch aus der Gemeinschaft, von der ich gesprochen habe. Man muss nicht ewig in solchen Gemeinschaften sein, man darf auch da Abschiede leben und sagen: „Das war für mich eine wichtige Phase, lieber Kegelklub, aber jetzt gehe ich.“ Man darf auch etwas enden lassen, und das halte ich für eine sehr, sehr große Kunst. Sterben zu lernen, diese Ars moriendi, wie die Kirchenväter sagen, die Kunst des Sterbens heißt, dass ich bereit bin, loszulassen zur rechten Zeit und mich nicht für Gott halte, bei dem alles ewig ist.

Die Stille ist der Anfang des Staunens, und die Stille macht demütig.Darum gehört zu den allerwichtigsten Dingen im Leben die Stille.

Flutkatastrophen, Waldbrände, Vulkanausbrüche, Erdbeben, … Geht’s noch, Gott? Oder ist das alles unsere eigene Schuld?

Offensichtlich sind die Katastrophen, die die Menschheit über Jahrhunderte und Jahrtausende erlebt hat, kein Grund gewesen, dass der Glaube an Gott aufgegeben wurde. Ganz im Gegenteil, der ist meistens noch geschärft worden. Weil Menschen in dem Abhängigsein von der Natur und dem Abhängigsein von der Zeit, in der man lebt, in den kleinen und großen Katastrophen des Lebens erkennen, dass sie selber sich nicht gemacht haben. Das ist natürlich eine furchtbare Demütigung für uns Menschen, wenn wir merken: Wir sind nicht die Schöpfer der Welt. Wir haben sie nicht gemacht. Diese Erkenntnis in Demut, dass wir uns nicht in der Hand haben, führt Menschen dazu, dass sie sich dann einfach sagen: Wer hat uns denn diese Welt in die Hand gegeben? Daraus können dann Fragen und Klagen werden: Warum hast du sie uns so in die Hand gegeben? Warum fügt sie uns so viel Leid zu? Alles überfordert uns, und warum überforderst du uns? Das sind berechtigte Klage-Fragen, die oft genug gestellt worden sind und die auch immer wieder gestellt werden. Dahinter steckt nicht die Vorstellung, Gott könnte da oben auf seinen Knopf drücken und sagen: „Die Flut ist jetzt mal zu Ende“ oder „Es gibt jetzt einfach keine Klimakatastrophe mehr, ich mach das jetzt alles ganz harmonisch“, sondern hinter dem Klagen steckt eigentlich: „Mach du uns klug, mit dieser Welt gut umzugehen.“ Soll heißen: Beten will klüger machen, und Beten will den Egoismus vermeiden. Und dass wir uns in unserem Leben auf das Unverfügbare einstellen müssen, ist eine Lebensherausforderung.

Wenn ich mal an die kleinen Katastrophen erinnern darf, die so passiert sind: Ich habe mir nicht ausgesucht, wer mein Vater und meine Mutter sind. Ich nicht. Und ich habe mir auch nicht ausgesucht, in welchem Land ich geboren werde. Ich muss das Unverfügbare, das, was ich nicht verfügen kann, annehmen lernen und darin auch reifen lernen. Und darum sind auch die Katastrophen, die in dieser Welt da sind und die uns jetzt vor Augen sind, die uns alles nehmen, einfach nur schrecklich. Das darf man ja gar nicht kleinreden. Am Ende muss man aber sagen, dass die ganze Welt voller Katastrophen ist und dass offensichtlich das „Stirb-und-Werde“ ein Grundgesetz in dieser Welt ist. Dass es uns so schrecklich vorkommt, liegt vielleicht daran, dass wir als Menschen so eine Art Gottesgen in uns haben nach dem Motto: Eigentlich müssten wir aber doch ewig leben. Eigentlich müssten wir allmächtig sein, eigentlich müssten wir alles bewältigen können. Aber wir sehen ja, wohin eine Hybris des Menschen führt, der glaubt, er könne alles selber machen und er müsse alles selber machen. Der soll sich auch alles leisten.

Von daher ist die Klage über die Katastrophen, die wir in dieser Welt hatten und die wir haben, eine berechtigte Frage, aber am Ende gibt es darauf nur eine demütige Antwort, nämlich: „Gott, ich, nehme all das zum Anlass, dass ich mich dir ganz neu anvertrauen will. Und dann wirst du mich einen Weg führen, den ich mir nicht ausgesucht habe, aber ich werde auch dann und dort einen Weg finden.“

Die Frage „Wo ist eigentlich Gott, wenn mir etwas genommen wird?“ ist berechtigt, ja. Ich bin Seelsorger, ich habe sie oft genug gehört. Und gleichzeitig versuche ich diese Frage immer umzubiegen. Sich nicht zu fokussieren auf diese Fragen: Warum ist das passiert? Bin ich schuldig gewesen? Woher kommt das? Kann ich vielleicht etwas entdecken? Nein, die Frage „Warum?“ ist eigentlich die Frage „Wozu?“, also woraufhin soll mich das öffnen, was jetzt da gerade passiert? Wofür soll ich aufgeschlossen werden? Und Leben heißt eben nicht, festzuhalten und zu sagen: Ich behalte alles, so wie es ist. Sondern Leben bedeutet eben vor allen Dingen auch loszulassen und dann einen neuen Schritt zu gehen.

Dass Gott zuständig gemacht wird für die Zustände, die wir haben, dass Gott zuständig gemacht wird dafür, dass alles so bleibt, wie es ist, ist ja auch eine merkwürdige Vorstellung. Denn wenn alles so bleiben würde, wie es ist, gäbe es überhaupt keine Entwicklung. Und dass Wandlung Schmerz bedeutet, kann eine Mutter bestätigen, die ein Kind zur Welt bringt. Dass Wandlung Schmerz bedeutet, können Eltern feststellen, wenn ihr Kind aus dem Haus auszieht. Dass Wandlung Schmerz bedeutet, das wissen alle Menschen, die ihre Arbeit verloren haben und neu anfangen müssen. Es gilt, das zu bejahen und zu lernen, dass es Wandlungen gibt. Oder wie der Beter sagt: „Ich nehme alles an aus Gottes Hand.“ In einem anderen Gebet heißt es: „Gott legt mir nie ein so schweres Kreuz auf, dass ich es nicht tragen könnte.“ Ein solches Grundvertrauen, ein solches Glaubensvertrauen gehört mit zum Grundbestand des spirituellen Lernens.

Wut zu haben, ist völlig normal: „Mensch, dass mir das jetzt passiert!“ oder „Gott, warum lässt du das zu?“ In diesem ersten Trennungsschmerz muss ich das sagen, und ich weiß, dass es sich irgendwann wandeln wird zu einem Akt der Hingabe.

„Ich nehme mich täglich an, Gott, aus deiner Hand, und wie es auch verfügt ist in meinem Leben – nennen wir das Schicksal oder wie auch immer –, ich nehme es an und versuche, mit deiner Kraft daraus etwas Neues zu kreieren.“

Leben heißt eben nicht, festzuhalten und zu sagen: Ich behalte alles, so wie es ist.Sondern Leben bedeutet vor allen Dingen auch loszulassen und dann einen neuen Schritt zu gehen.

Was ist das Geheimnis eines erfüllten Lebens?

Wer Mensch wird, der hat es die ersten neun Monate echt gut! Der wird rundum versorgt und entwickelt sich und muss sich um gar nichts kümmern. Er wird durch die Gegend getragen, hört Geräusche und kommt so langsam ins Leben. Das nennt der Psychoanalytiker Sigmund Freud die intrauterine Einheit des Kindes mit der Mutter. Das Kind ist ganz eins mit der Mutter, und dann kommt der Trennungsvorgang während der Geburt. Da lernt das Kind, dass es eben nicht die Mutter ist, sondern ein eigenständiger Mensch. Und es muss langsam lernen, Schritt für Schritt, dass dieses rundum erfüllte Leben, diese Rundumversorgung, nicht Leben ist. Sondern Leben ist, dass ich aus dieser Rundumversorgung heraus in meine Aufgabe hineingeboren werde, in eine Welt, die mich auf gar keinen Fall so befriedigen wird wie meine Mutter es im Mutterschoß getan hat.

Alice Miller, die große Kinderpsychologin, hat darüber lange geforscht, wie der Individuationsprozess im menschlichen Leben geht, das heißt wie ein Kind merkt, dass es nicht Mama ist. Das geht dann schon los, wenn es Hunger hat und die Brust nicht sofort kriegt. Warten … Hunger haben … nicht sofort den Wunsch erfüllt kriegen. Es gehört mit zu einer guten Erziehung, dass ich Schritt für Schritt einem Individuum, einem Wesen, einem Menschen klarmache: Die Welt ist nicht dazu da, dass sie dir zu Füßen liegt wie die Plazenta, an der du angedockt warst. Wenn ich das richtig beobachte, erlebe ich Menschen, die das Gefühl haben: Eigentlich ist die Welt dafür da, dass sie mir alle Wünsche erfüllt. Miller hat in ihren Untersuchungen festgestellt, woran das liegt, dass Menschen sich nicht wirklich von dieser tiefen Sehnsucht verabschieden können, dass ihnen immer alles zu Füßen liegen muss: Wenn es nämlich zu traumatischen Erfahrungen kommt, wenn also dieser Prozess der Abnabelung nicht Schritt für Schritt passiert, sondern wenn Kinder aus vertrauter Elternbeziehung herausgerissen werden, weil sie zum Beispiel wegen einer Krankheit in Krankenhäusern sein müssen. Dann werden sie zu schnell in das Unversorgtsein, zu schnell in diesen Zustand, dass die Wünsche nicht alle erfüllt werden, hineingerissen. So kommt mir das manchmal wirklich vor, wenn ich Menschen begegne, die eine wahnsinnige Vorstellung davon haben, was ein erfülltes Leben ist.

Was ist denn ein erfülltes Leben? Ein erfülltes Leben kann meines Erachtens nicht daher kommen, dass ich alle Wünsche erfüllt bekomme. Sondern ein erfülltes Leben fängt da an, wo ich es schaffe, aus diesen Wünschen in die Hingabe zu kommen. Wenn es mir gelingt, aus diesem Ich-Bezug (Alles für mich!) auszusteigen und zu erfahren, dass, wenn ich der Welt oder den Menschen etwas gebe, wenn ich einen anderen Menschen glücklich mache, dieses Glück dann zu mir kommt. „Vom Geben ist noch keiner arm geworden“, hat unsere Großmutter gesagt, weltkriegserfahren. In dieser Erkenntnis steckt eine ganz alte, tiefe Menschheitserfahrung: dass ich dann am erfülltesten lebe, wenn ich mich auspowere. Das kann man im Fitness-Studio ja sehen: Die Leute powern sich aus, die Jogger powern sich aus und merken, dass sie tolle Sachen machen können! Das hat letztlich mit unserer Grundstimmung zu tun: Wenn wir sinnvoll Kraft verströmen, werden wir stärker. Was heißt sinnvoll? Das Wort Sinn heißt ja, dass ich einen Weg gehe, wo ich ein Ziel vor Augen habe, das ich verfolge. Ein erfülltes Leben ist deswegen nach der Aussage der alten Asketen dann zu finden, wenn ich mich beschränke um einer guten Entscheidung willen, für die ich alle Kraft einsetze.

Auf der Suche nach einem erfüllten Leben ist es deshalb wichtig, dass ich erst mal alle Träume, die ich habe, in den Schrank stelle – alles, was hätte sein können, hätte sein müssen in meinem Leben und mit vielen Ansprüchen an andere: an die Welt, an die Sonne, an den Kosmos, an den lieben Gott und sonst wie. Dann ist Zeit, mich zu fragen: Für wen oder für was will ich mich eigentlich einsetzen? Ich weiß aus vielen Gesprächen natürlich auch, dass man nicht einfach wie in einer Art Supermarkt auswählen kann, für dies und für das möchte ich mich einsetzen. Du hast ja selber schon genug Herausforderungen in deinem Leben, aber du kannst den Umgang mit ihnen bestimmen. Du wirst ein erfülltes Leben finden, wenn du in der Lage bist, in aller Freiheit dir als deine Aufgabe anzueignen, was sich dir in den Lebensweg stellt.

Ich begleite Eltern, die behinderte Kinder ins Leben hineinführen, und für die war das natürlich eine große Herausforderung, das anzunehmen. Sie erzählen mir dann auch manchmal, dass es durchaus so unerleuchtete Zeitgenossen gibt, die sich nicht entblöden, den Eltern zu sagen: „Das ist ja auch wirklich eine große Belastung, immer dieses Kind zu umsorgen.“ Die Eltern haben dann alle Hände voll zu tun, dem Gesprächspartner zu sagen: „Es ist schon nicht immer leicht, aber es ist eine für mich erfüllende Aufgabe, dem Leben so zu dienen, wie es mir geschenkt worden ist.“ Wow, was für ein Satz, oder? Dem Leben so zu dienen, wie es mir geschenkt worden ist.

Seien wir doch mal ehrlich: Haben wir uns die Sachen ausgesucht? Ja, ich habe auch eine Grundentscheidung getroffen, dass ich in einen Orden eintreten will. Aber was mir da alles passiert ist und was es da an Herausforderungen gibt, das habe ich mir weiß Gott nicht ausgesucht. Doch ich nehme es an, weil es mit dieser Grundentscheidung zusammenhängt. Und es kann ein erfüllendes Leben sein, wenn ein Partner / die Partnerin beim Unfall querschnittsgelähmt wurde. Sie jetzt die nächsten dreißig Jahre einfach zu umhegen, zu umsorgen und mit ihr auf dem Weg zu sein. Das kann ein erfülltes Leben werden, wenn der Partner diese Aufgabe wirklich in Freiheit angenommen hat, diesen Menschen ein Leben lang begleiten zu wollen. Das ist doch das, was uns immer wieder zum Staunen bringt: dass es Menschen gibt, die einfach bei ihrer Sache bleiben und sich weiter drum kümmern. Sie sagen nicht: „Ich bin dann mal weg!“ und denken sich, das Gras auf der anderen Seite des Zaunes sei grüner, da würde man schneller ein erfülltes Leben finden.

Ich kenne leider auch Menschen, die schon das dritte Studium angefangen haben und immer noch nicht fühlen, dass sie ein erfülltes Leben damit finden können und jetzt schon neunundzwanzig geworden sind. Da kann ich nur sagen: „Was du auch wählst, es ist sowieso das Verkehrte. Denn was glaubst du denn, was es alles für Dinge gibt, die du erleben musst?“ Aber das ist eben überall so: Es gibt ja nicht irgendwo eine Insel, auf die ich hingehen kann und dort ist dann das Schlaraffenland, der Mama-Schoß, wo ich alles so bekomme, wie ich es gerne hätte. Nein, das Leben ist Konflikt und Auseinandersetzung, und es wird ein erfülltes Leben werden, wenn ich das als meine Aufgabe mit einer gewissen Portion Humor annehme.

Für mich bedeutet dieser Humor, den ich vom Heiligen Franziskus lerne und den ich in meinem Leben verwirkliche, daher, dass ich in meinem Glauben wie manchmal von einer höheren Warte aus mein Leben betrachte und denke: „Ja, es läuft jetzt so. Wenn es jetzt anders laufen würde, würde es halt anders laufen. Aber Herausforderungen bleiben überall. Und es ist doch zum Lachen, wie ich manchmal aus emotionalen Gründen und weil sich auch manches an Ängsten aufbaut, aus einer Mücke einen Elefanten mache. Aber ein erfülltes Leben ist ein Leben voller Konflikte, voller Versöhnung, Streit, Hunger, Durst, schönes Abendessen, toll was trinken … Die Fülle des Lebens ist doch eigentlich das erfüllte Leben. Und wer bin denn ich, dass ich darüber richten kann, was ein bisschen erfüllter ist und was ein bisschen weniger erfüllt?“

Also: Mach deine Aufgabe. Zum Abschluss möchte ich Michael Endes tollen Roman Momo zitieren: Denk an Momos Gespräch mit dem Straßenkehrer. Was macht der Straßenkehrer? Der macht einmal Strich … und Strich … und Strich … und streicht mit seinem Besen über die Straße und ist ein wunderbar erfüllter Mensch und hat alle Hände voll zu tun, damit die grauen Herren, die Zeitfresser, ihm das Leben nicht madig machen.

Ich wünsche dir, dass du in dem, wo du gerade bist, auch in dem Mangel, den du gerade erlebst, wo du gerade denkst: Hach, ich habe eben kein erfülltes Leben!, den Vogel siehst, der vielleicht gerade vor deinem Fenster sitzt und singt. Dann denk dir: Der singt jetzt grrade nur für mich! Das könnte ja vielleicht der Anfang sein, dass du siehst: Die Fülle kannst du dir nicht machen. Sie wird dir geschenkt.

Ein erfülltes Leben kann nicht daher kommen, dass ich alle Wünsche erfüllt bekomme.Sondern ein erfülltes Leben fängt da an, wo ich es schaffe, aus diesen Wünschen in die Hingabe zu kommen.

Was ist Glück?

Ich finde, wir müssen mal über das Glück reden. Es wird uns zum Beispiel „ein glückliches neues Jahr“ gewünscht, wir machen Glückwünsche zum Geburtstag oder

zu was auch immer – es wird ständig Glück gewünscht. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob alle Menschen das Gleiche meinen, wenn sie das Wort „Glück“ sagen.

Was ist eigentlich Glück? Meine Definition von Glück fängt damit an, dass ich sage: Glück ist das Unerwartete. Glück ist genau das, womit ich nicht gerechnet habe. Glücklich macht mich nicht, wenn ich das kriege, was ich mir gewünscht habe – das ist ja komisches Glück. Wenn ich das kriege, was ich mir gewünscht habe, dann kommt ja nichts Neues in mein Leben. Ich habe meine Wünsche, die sage ich auch und dann werden sie mir erfüllt. Na super. Glücklich macht mich das nicht.