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Literatur beschreibt die Schönheit der Natur, Empfindungen in der Natur, ökologisches Engagement, Natur als Gegenpol der Industriegesellschaft, ein Grashalm bricht aus altem Beton, Natur als Stimme der Schöpfung, Natur als Inspiration für künstlerisches Wirken. Der Mensch inmitten der Gesänge dieser Erde, von und mit ihr lebend, mit dem Auftrag, sie zu behüten und zu bewahren.
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Seitenzahl: 83
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Begrüßung
Editorial des Chefredakteurs
Michael Benaglio: O Mutter Natur
Redaktionelle Beiträge
Wentila De La Marre: Gesänge der Erde
Petra Rasser: Erdzeit
Susanne Niebler: Die Erde träumt
Elisabeth M. Jursa: Wir sind Teil der Natur
Michael Benaglio: Der den Gesängen der Natur lauschte (H.D. Thoreau)
Eduard Gugenberger: Von Naturvölkern zum modernen Underground
Michael Pöllinger- Bilder
Michael Benaglio: Interview mit Alexander Buschenreiter
Peter Rohrer: Ausgewählte Aspekte zur Welt, in der wir leben.
Peter Sonnbichler (Gastautor)
Mitgliederbeiträge:
Alberti Lilo
Benaglio Michael
Boyer von Berghof Helga
De La Marre Wentila
Feldner Karl
Furtschegger Wanda
Hirzer-Weiß Michaela
Ithaler Johannes
Jursa Elisabeth M
Klug Karin
Köhler Wera
Leitgeb Norbert
Koschak Dietwin
Maier Bernhard Eduard
Ortner Ingeborg Maria
Niebler Susanne
Pichler Klaus Wolf.
Rasser Petra
Pilipp Reinhold
Rohrer Peter
Svatek Kurt F.
Wildbichler Gerhard Emst
Neuerscheinungen der Autorinnen
Biografische Notizen
Mitgliederliste Steirische Autorinnen
Höhepunkte des vergangenen Vereinsjahres 2023
Wort-Bild-Komposition
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Autorinnen und Autoren!
Heuer fällt mir die Aufgabe zu, die Begrüßung vorzunehmen. Die Feder ist ein einzigartiges Literaturprojekt, begründet von Wentila De La Marré und Dr. Willi Baumgartner. Sie vereint einen redaktionellen Teil mit Aufsätzen oder Essays verschiedener Schriftsteller, die meist dem Verein der Steirischen Autoren angehören, mit dem zweiten Teil der Publikation, der Texte der Vereinsmitglieder enthält. Jedes Mitglied der Steirischen Autoren ist nicht nur zur aktiven Teilnahme an einer öffentlichen Lesung berechtigt, ihm bzw. ihr steht auch eine Seite der Literaturzeitschrift „Feder“ zur Verfügung.
Ich danke all jenen, die den Verein in Zeiten am Leben erhalten, die für Literatur und öffentliche Lesungen nicht gerade günstig sind:
Da ist einmal der Vorstand mit der Vorsitzenden Petra Rasser zu nennen, ebenso die Ehrenvorsitzende Wentila De La Marré, die im letzten Jahr wieder verstärkt hilfreich tätig war und ein erfolgreiches Autorentreffen wiederholt leitete. Dank an alle Lesenden und Last But Not Least Dank an alle, die sich Zeit nahmen, als Zuhörer und Zuhörerinnen den vorgetragenen Texten zu lauschen. Und natürlich: Eine Verbeugung vor dem Feder-Redaktionsteam und den verdienstvollen Lektoren und der vorzüglichen Layouterin und Gestalterin Susanne Niebler.
Ich wünsche allen viel Besinnung, aber auch Spaß und Freude beim Lesen dieser Federausgabe, die wieder ein reichhaltiges Angebot an Texten, Bildern und Fotos enthält.
Es grüßt ganz herzlich Chefredakteur Michael Benaglio mit dem neuen Literatengruß:
Mögen alle Wesen glücklich sein und möge uns Autorinnen und Autoren hin und wieder ein ansprechender Text gelingen!
Editorial des Chefredakteurs Michael Benaglio
Statistiken, Berechnungen, Prozentsätze, alles immer schneller, alles immer bedrohlicher. Die Art, wie wir unseren Planeten noch retten können? Oder ehrlicher formuliert: Wie wir uns noch retten können? Ich bin überzeugt: Nein!
Ohne Zweifel trägt die industrielle Ausbeutung der Natur und die damit verbundene Verschmutzung von Wasser, Boden und Luft zu der gegenwärtigen, ökologisch unerfreulichen Situation von Mutter Erde bei. Doch können die zunehmenden Drohungen, Verbote und erhobenen moralischen Zeigefinger den Menschen zum Umdenken, besser noch: zum Um-Handeln bewegen? Ich bin überzeugt: Nein! Und grinst nicht, wie immer mehr kritische Zeitgenossen meinen, hinter den strafenden Zeigefingern der Politik der bleiche Totenschädel des Ökofaschismus?
Die umfassende Zerstörung der Natur, zurzeit mit dem einengenden Begriff ,,Klimaschutz“ abgestempelt, wird nicht mit naturwissenschaftlichen Tagungen, Konzerten und Tabellen geheilt, sondern durch die Abkehr von der Gier des Menschen. Bereits in den antiken Stadtstaaten fanden großflächige, ökologisch verheerende Waldschlägerungen statt, damit die Damen und Herren da oben ihre Kriege fuhren konnten, zu denen sie Schlachtschiffe benötigten.
„Ach der Mensch, der alles der Erde wegnimmt und meint, es wäre alles nur für ihn geschaffen“. (2) Diese Gier lebt bis heute ungebrochen. Natürlich ist es zynisch, wie es eben praktiziert wird, dem „kleinen Mann“ und seiner erschöpften „kleinen Frau“ immer mehr Verbote und Steuern auf das Auge zu drücken, während unsere megareichen Brüder und Schwestern mit ihren Privatjets von einer erfolglosen Klimakonferenz zur nächsten jetten.
Dessen ungeachtet vermag nur das Eintauchen in die Räume der Natur, die Wahrnehmung ihrer Wesen und Düfte, eine innere Verbindung der Schöpfung mit dem entfremdeten Homo Sapiens zu schaffen, die die geistige und spirituelle Grundlage für einen ehrlichen Naturschutz bildet, der tragfähig und engagiert ist; der freiwillig, aus Überzeugung, erfolgt, nicht durch die stahlharte Hand von Gesetzespanzern erzwungen.
Freilich: Heute ist vor allem im deutschen Sprachraum die lyrische Annäherung an „Natur“ verpönt, gilt im Mainstream-Literaturbetrieb als altmodisch, ewiggestrig, ja gelegentlich als rechts orientiert. Ein Grund liegt in der Vereinnahmung von Natur, von Sagen und Märchen durch den Nationalsozialismus, der zwar eine relativ naturoffene Ideologie bot, diese aber in sein Arier verherrlichendes, martialisches Menschenbild integrierte. Nun ist es allen Literaten zu empfehlen, die Vereinnahmung von Literatur durch den Faschismus ein wenig zu studieren, dennoch sollte die Instrumentalisierung einer Sache nicht die Sache selbst diskriminieren. Denn dann müssten wir auch die SPÖ abschaffen, übernahm der Nationalsozialismus doch leicht abgewandelt zahlreiche Rituale und Sonnwendfeiern der nicht mehr existenten, ehemals sehr potenten Arbeiter-Festkultur. Nun: Es gibt keinen Grund, eine Naturlyrik zugunsten pseudointellektueller Wortzertrümmerungsexkremente herabzuwürdigen.
Literatur vermag, darauf wurde in den letzten Feder - Ausgaben wiederholt hingewiesen und es kann nicht oft genug betont werden, eine Sensibilität für Natur schaffen, sie vermag mit lauschenden Worten dem Verlauf der Gesänge der Erde folgen und so Schritt um Schritt eine neue, sensible Gegenkultur schaffen, in der der Mensch als Ökokiller ausgespielt hat.
„Von unten herauf erklang jenes eintönige und doch so vielsagende Rauschen des Waldes, jene ergreifende Predigt von der Allmacht des Unendlichen, des Ewigen.“ (3)
1) Zitat Dickens: Weihnachtsmärchen, Rastatt (28) 1976, S.224
2) Nobelpreisträger Pirandello, Der Mann seiner Frau, o.A., S. 177, verfasst 1911!
3) Karl May, Der Schutt, Bamberg - Wien 1951, S.299
Ich lade Sie herzlich ein, an meinen Gedanken teilzunehmen. Es freut mich, dass Sie meinen Text lesen wollen und ich bedanke mich bei Ihnen dafür. Hier ein Teil meines „Gesangs“.
Töne und Klänge gibt es nicht nur im restlichen Universum, sondern auch hier auf unserem eigenen schönen Planeten, den wir Erde nennen. Wir alle bestehen aus Tönen und Klängen - Mensch, Pflanze und Tier.
Denken wir an die wunderbaren Melodien, die uns umfassen, uns tragen und Rückhalt geben.
In ihnen gebiert sich so vieles, das Gute, das Böse, und es kommt immer wieder Neues dazu. Wundersame Gesänge entstehen und tragen so dazu bei, weitergetragen zu werden weit in die Zukunft hinein.
Wir selbst sind melodische Wesen und wie gerne tun wir uns zusammen, um zu musizieren und zu singen. Es tut uns gut, erfrischt uns und ist lebensbejahend. Haben Sie es auch verspürt, dass Sie sich wohl fühlen, nachdem Sie musiziert oder gesungen haben?
Wenn wir nur alles hören könnten, was uns die Erde an Tönen und Klängen bietet. Wir würden überrascht sein, würden staunen und vielleicht sogar erschrecken über unser eigenes Unvermögen, alles zu deuten. Kurzum, wir wären wahrscheinlich perplex über das, was wir zu hören bekämen, z.B. den Gesang einer Sommerwiese. Haben Sie diesen schon einmal vernommen - zart, klar und silberhell unbeschreiblich, das Ganze zu schildern. Ein musikalisches, fulminantes, buntes Gemälde in sich. - Es dauert nur wenige Augenblicke, dann ist alles wieder vorbei. Und es ist wie immer. Doch die Erinnerung an den Gesang einer Sommerwiese bleibt und auch das Staunen, das Sehnen. Manche Menschen haben dieses Privileg genießen dürfen, darüber gesprochen haben sie selten. - Sind auch Sie einer dieser Menschen, dann freuen Sie sich darüber und gehen Sie mit dem Erlebten umsichtig um.
Erkennen und erfahren Sie das große Wunder, welches wir Leben nennen, und werden Sie eins mit Ihrer eigenen Melodie. Erleben und genießen Sie die Gesänge, Töne und Klänge unserer Erde, unserer Welt. Es gibt noch so vieles für Sie zu entdecken.
Ich wünsche Ihnen dabei unendlich viel Freude und Glück.
Auch die Erde ist eine Geworfene.
Nach dem großen Ereignis in ihre Position geworfen, eine Anhäufung von Elementen, erst heiß, dann an den Rändern erkaltend, dreht sie sich durch den Raum. Ein anderer Planet trifft sie und spaltet einen Teil ab, der später um sie kreisen und ihre großen Wasserflächen beeinflussen wird, nachdem diese entstanden sind, die Meere mit Ebbe und Flut, die Meere, in denen eines Tages Leben entstehen wird.
Die Erde muss lange kälter werden, bis sie die nötige Temperatur für Leben hat.
Dann öffnet sich ein Zeitfenster, in dem organisches Leben möglich wird. Von der Lebensdauer der Erde gesehen ist es ein verhältnismäßig kurzer Zeitabschnitt. Einzeller entwickeln sich langsam zu komplexeren Lebensformen und mehr Zeit vergeht....
Seit etwa 350 Millionen Jahren gibt es Leben auf der Erde, seit etwa 350 000 Jahren Humanoide. Lange Zeit scheint das Ökosystem ganz gut funktioniert zu haben. Wann hat also die ganze Misere angefangen? Mit der industriellen Revolution? Dem Eisenabbau? Dem Ackerbau? Und warum das alles?
Eine Anregung gab mir letztens die Interpretation eines Liedes mit dem Titel: „Wie reimt sich des zamm“. Die Strophe lautete folgendermaßen:
„Herrgott, Welt und Menschheit,
wie reimt sich des zamm? “
„Der Herrgott hat gschloffn
wie a die Welt hat erschoffn
drum samma alle O.... (Wos host gsogt?)
So reimt si des zamm “
Falls dem geneigten Leser der Schluss noch nicht klar ist, darf ich ihn an das Gedicht des wunderbaren Erich Kästner erinnern, das mit der Zeile: „Einst haben sie auf den Bäumen gehockt...“ beginnt und mit der Zeile: “..immer noch der alte Affe“ endet.
Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Warum und wozu leben wir?
Fragen, die die Menschen seit jeher umtreiben.
Mit diesen Fragen beschäftigen sich auch die Mythen verschiedenster Völker und Kulturen.
Mythologien spiegeln die Kultur wider, der sie entstammen.
Wie entstanden Erde und Mensch?