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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 12, Universität des Saarlandes (Katholische Theologie), Veranstaltung: Konziliengeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Laufe ihrer Geschichte hatte sich das Christentum mehrmals mit unterschiedlichen Glaubensmeinungen auseinanderzusetzen. Oftmals fühlte sich die katholische Kirche durch die Andersartigkeit dieser von ihren Grundsätzen abweichenden Lehrmeinungen bedroht und reagierte darauf meist mit der Verfolgung dieser als „Irrlehren“ gebrandmarkten Theorien zur Entstehung der Welt und Erlösung aus ihr. Die größte und einflussreichste unter den verfolgten Sekten innerhalb des Christentums waren die Katharer, deren religiöse Vorbilder zum Teil bis in vorchristliche Zeit zurückreichen. Ihre religiösen Vorstellungen und die Bekämpfung durch die römische Kirche prägten Kirche und Gesellschaft im Mittelalter stark.
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffserklärungen
2.1 Häresie
2.2 Dualismus
3 Historische Vorbilder
3.1 Gnosis
3.2 Manichäismus
4 Häresien in zeitlicher Nähe
4.1 Paulikianer
4.2 Bogomilen.
4.3 Albigenser
5 Katharer
5.1 Lehre
5.2 Entstehung, Ausbreitung
5.3 Blütezeit, Institutionalisierung
5.4 Spannungen, Streitigkeiten, Spaltungen
5.5 Exkurs: Waldenser
5.6 Bekämpfung durch die katholische Kirche, Niedergang
5.6.1 Verurteilung durch das 4. Laterankonzil
5.6.2 Der Albigenserkreuzzug, die Inquisition und ihre Folgen
6 Schluss, Zusammenfassung
7 Literatur
Im Laufe ihrer Geschichte hatte sich das Christentum mehrmals mit unterschiedlichen Glaubensmeinungen auseinanderzusetzen. Oftmals fühlte sich die katholische Kirche[1] durch die Andersartigkeit dieser von ihren Grundsätzen abweichenden Lehrmeinungen bedroht und reagierte darauf meist mit der Verfolgung dieser als „Irrlehren“ gebrandmarkten Theorien zur Entstehung der Welt und Erlösung aus ihr.
Die größte und einflussreichste unter den verfolgten Sekten innerhalb des Christentums waren die Katharer, deren religiöse Vorbilder zum Teil bis in vorchristliche Zeit zurückreichen. Ihre religiösen Vorstellungen und die Bekämpfung durch die römische Kirche prägten Kirche und Gesellschaft im Mittelalter stark.
Für das Verständnis der folgenden Ausführungen ist es zu Beginn notwendig, die Begriffe „Häresie“ und „Dualismus“ zu erklären.
Der Begriff war in der Zeit seiner Verwendung verschiedenen Bedeutungswandlungen ausgesetzt. „Häresie“ hatte im klassischen Griechisch die Bedeutung von Erwählung, Entschluss oder Vorhaben. Im Hellenismus wurden Anhänger philosophischer Schulen und religiöser Zirkel als Häretiker bezeichnet, ohne jedoch, wie heute üblich, eine negative Wertung vorzunehmen. Die negative Besetzung des Wortes erfolgte erst in den Texten des NT und Werken von Kirchenvätern, die „Häresie“ als Synonym für „Irrlehre“ gebrauchten. Dieser Trend setzte sich in der christlichen Kirche bis hin zum Mittelalter fort, wo „Häresie“ mit Ketzerei gleichgesetzt wurde.[2]