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Die Menschen waren eine einzige Gemeinschaft, und ALLAH (c.c) hat Propheten geschickt als Überbringer guter Kunde und als Warner, und Er hat mit ihnen die Schrift der Wahrheit herabgesandt, damit sie zwischen den Menschen entscheiden über das, worüber sie uneins sind. (Korân, 2:213) Propheten sind von Gott auserwählte Menschen, die Übermittler Seiner Botschaft und haben die Geschichte der Menschheit von Anfang an begleitet. Der Glaube an die Propheten ist einer der sechs Islâmischen Glaubensartikel. Im Islâm ist bereits der erste Mensch, Âdam, ein Prophet, und zu allen Völkern, die nach ihm entstanden, wurde nach Aussage des Korân ein Prophet geschickt: Und in jedem Volk erweckten wir einen Gesandten (der predigte): Dient ALLAH (c.c) und meidet die Götzen. (Korân, 16:36)
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Seitenzahl: 107
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Geschichten der Propheten im Islâm
Über den Autor:
„Ich bin seit 2015 Selfpublisher und habe mich immer wieder weiterentwickelt. Wenn Sie sich neuen Herausforderungen stellen und besser werden möchten, müssen Sie die Leser verstehen und auf dem Laufenden bleiben. Damit dies funktioniert, braucht es Geduld, Neugier und vor allem Spaß. Auch dies erfordert, dass Sie es nicht wagen, perfekt zu sein. Für mich dreht sich alles um Leser. Jeder von uns hat eine großartige Geschichte zu erzählen. Mit Self-Publishing war es möglich, einen Fußabdruck für den gesamten Lesermarkt zu hinterlassen.“
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ie Menschen waren eine einzige Gemeinschaft, und ALLAH (c.c) hat Propheten geschickt als Überbringer guter Kunde und als Warner, und Er hat mit ihnen die Schrift der Wahrheit herabgesandt, damit sie zwischen den Menschen entscheiden über das, worüber sie uneins sind. (Korân, 2:213)
Propheten sind von Gott auserwählte Menschen, die Übermittler Seiner Botschaft und haben die Geschichte der Menschheit von Anfang an begleitet. Der Glaube an die Propheten ist einer der sechs Islâmischen Glaubensartikel.
Im Islâm ist bereits der erste Mensch, Âdam, ein Prophet, und zu allen Völkern, die nach ihm entstanden, wurde nach Aussage des Korân ein Prophet geschickt:
Und in jedem Volk erweckten wir einen Gesandten (der predigte): “Dient ALLAH (c.c) und meidet die Götzen.” (Korân, 16:36)
In der Aussage “Dient ALLAH (c.c) und meidet die Götzen” ist die zentrale Botschaft und Aufgabe der Propheten bereits vollständig enthalten: Die Verkündung des Monotheismus verbunden mit der Aufforderung dem Einzigen Gott zu dienen und niemandem sonst.
Die Propheten selbst entstammten jeweils dem Volk, zu dem sie geschickt wurden - bis auf den letzten von ihnen, den Propheten Mohammed (s.a.s.), der an die gesamte Menschheit gesandt wurde: “Und Wir entsandten dich nur aus Barmherzigkeit für alle Welten.”(Korân, 21:107)
Die Propheten werden im Korân mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet: “Nabî” bezeichnet den Propheten, insbesondere den, der auch eine offenbarte Schrift erhält, “Rasûl” - der Gesandte, “Baschîr” - der Verkünder, “Nadhîr” - der Warner, usw... Diese Ausdrücke sind sinnverwandt und können auch alle auf eine einzige Person angewandt werden.
Im Korân werden die Namen von 25 Propheten erwähnt. 21 davon werden auch in der Bibel genannt. Diese 21 Propheten sind: Âdam, Nûh (Noah), Ibrâhîm (Abraham), Ishâq (Isaak), Ismâ’îl (Ismael), Lût (Lôt), Jâqûb (Jâkob), Jûsuf (Jôsef), Mûsâ (Môses), Hârûn (Aaron), Dâwûd (Dâvid), Sulaimân (Salomo(n), Ayyûb (Hiob), Iljâs (Elias), Jûnis (Jônas), Usaeir (Esra), Aljasa (Elisa), Idrîs (Henoch), Zakariyya (Zacharia(s), Jahjâ (Johannes) und ‘Isâ (Jesus).
“Friede sei mit ihnen ALLEN”
In der Bibel selbst werden sie nicht alle als Propheten bezeichnet, wie z.B. die alttestamentlichen Patriarchen, d.h. die Stammväter des Volkes Israel, (Isaak, Jâkob etc.) und die Könige Dâvid und Salomo.
Die übrigen vier Propheten, die im Korân genannt werden, sind Prophet Schu’aib, Sâlih, Hûd und natürlich Mohammed,Friede sei mit ihnen ALLEN. Sâlih wurde zu dem Volk der Thamud gesandt, Hûd zu dem Volk der Ad (beides arabische Völker), und Schu’aib war der Gesandte von Madian. Es werden noch weitere Personen genannt, bei denen nicht ganz klar ist, ob es sich bei ihnen um Propheten handelt, wie Luqmân (Sura 31) und Dhul-Kifl (Sura 21).
Im Korân wird aber auch deutlich, dass diese 25 nur eine Auswahl aller Propheten sind, die Gott zu den Menschen geschickt hat: “Es sind Gesandte, von denen Wir dir bereits berichtet haben, und Gesandte, von denen Wir dir nicht berichtet haben (...)” (Korân, 4:164).
Wer den Korân liest, dem wird schnell auffallen, dass die Berichte über die Propheten nicht chronologisch und auch nicht in zusammenhängenden Erzählungen dargestellt werden. Die einzige Prophetengeschichte, die zusammenhängend erzählt wird, ist die von Jûsuf (a.s.), in der zwölften Sura des Korân, die auch seinen Namen trägt. Alle anderen Propheten tauchen an den verschiedensten Stellen des Korân in unterschiedlichen Zusammenhängen auf.
Berichtet wird dann nur eine oder wenige ausgewählte Episoden, ein bestimmte Aussage oder ein anderes Detail, das in dem jeweiligen Kontext gerade von Bedeutung ist.
Die Art der Darstellung läßt erkennen, dass die Geschichten der Propheten als weitgehend bekannt vorausgesetzt werden. Dies zeigen Formulierungen wie “Und erinnere daran, als Mûsâ (oder Ibrâhîm oder Nûh, etc.)...”.
Auch die Reaktion der Zuhörerschaft, besonders der polytheistischen Mekkaner läßt dies erkennen: “Sie bezeichnen die Berichte über die Propheten abwertend als -alte Geschichten-.”
Es ist auch nicht die Absicht im Korân, die Lebensgeschichte der Propheten chronologisch und ausführlich wiederzugeben. Dies ist schon an anderer Stelle geschehen, und die Geschichten sind bereits bekannt. Historische Details, wie Orts-, Namens- oder Zeitangaben sind deshalb sehr spärlich und die Berichte insgesamt stark dekontextualisiert. Es geht im Korân vielmehr um den Sinn, den moralischen Gehalt dieser Geschichten und um den aktuellen Bezug zu der jungen Gemeinde des Propheten Mohammed (s.a.s.). So werden z.B. oft Episoden erzählt, in denen es um Ablehnung der Botschaft Gottes, um Anfeindungen durch die Zuhörer oder um die Flucht der Gläubigen vor ihren Feinden geht.
Die Situationen, die für den Propheten Mohammed (s.a.s.) und seine Gemeinde sehr aktuell waren. Auf der anderen Seite geht es um universale, zeitlose Themen wie:
• Gottvertrauen
• Prüfung
• Standhaftigkeit
• Opferbereitschaft
und
• absoLûte Ablehnung des Götzendienst…
…die am Beispiel der Propheten illustriert werden.
Die Geschichte der Propheten erweist sich im Korân als eine sich wiederholende Geschichte: Alle Propheten stoßen auf Ablehnung, insbesondere von seiten derer, die im Volk das Sagen haben und um ihre Privilegien fürchten, und alle Propheten müssen Anfeindungen, teilweise auch Verfolgungen ertragen. Doch immer wieder treten sie mit der gleichen Botschaft vor ihr Volk: “Dient ALLAH (c.c); ihr habt keinen anderen Gott als Ihn.” (Korân, 7: 85).
Die verschiedenen Propheten sind von unterschiedlicher Wichtigkeit. Es gibt solche, denen eine Schrift offenbart worden ist und andere, die nur die Aufgabe hatten, die vorangegangene Botschaft in Erinnerung zu rufen.
Im Korân wird von unterschiedlichen Rängen der Propheten gesprochen: “Diese Gesandten, Wir haben manche von ihnen gegenüber anderen begünstigt, von ihnen war einer, zu dem ALLAH (c.c) geredet hat, und Er erhob manche von ihnen an Rängen, und wir haben ‘Isâ, Sohn Marjams, die deutlichen Zeichen gegeben, und Wir haben ihn gestärkt mit dem Heiligen Geist, (...)” (Korân, 2:253).
Aus diesem Vers geht bereits hervor, dass ‘Isâ (Jesus) und Mûsâ (Môses, er ist derjenige, mit dem Gott direkt gesprochen hat) zu den besonders wichtigen Propheten gehören, weshalb auf ihre Geschichte im Korân im folgenden näher eingegangen werden soll. Ein anderer wichtiger Prophet ist Ibrâhîm (Abraham), der gemeinsame Stammvater der Juden, Christen und Muslime.
Der Prophet Âdam
Urvater der Menschheit
Nachdem Gott das Universum, die Welt und alle Pflanzen und Lebewesen erschaffen hatte, sagte Er den Engeln, dass er nun die Menschen erschaffen würde.
Die Engel fragten Ihn: „Willst Du auf ihr jemanden einsetzen, der dort Unordnung und Unheil stiftet und BLût vergießt?“ Er sprach zu ihnen: „Fürwahr, Ich weiß, was ihr nicht wisst.“
Sodann erschuf Gott Âdam, den ersten Menschen, aus feuchtem Lehm. Er lehrte Âdam die Namen aller Dinge, einschließlich aller Pflanzen und Tiere, Sonne, Mond und Sterne. Dann zeigte Gott den Engeln all diese Dinge und sagte: „Nennt Mir deren Namen, wenn ihr wahrhaft seid.“ Die Engel sagten: „Gepriesen seiest Du, Wir haben kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast. Wahrlich, Du allein bist der Allwissende, der Weise.“
Daraufhin sagte Gott: „O Âdam, nenne ihnen diese Dinge und Geschöpfe mit ihren Namen.“ (Korân, 2:30-33) Nachdem Âdam ihnen die Namen genannt hatte, befahl Gott den Engeln, sich vor Âdam zu verneigen. Und alle verneigten sich. Doch unter den Engeln befand sich auch Satan. Satan war ein Dschinn, ein Geschöpf, das aus rauchlosem Feuer erschaffen war.
Er weigerte sich, sich vor Âdam niederzuwerfen, und sagte: „Ich bin besser als er, denn Du hast mich aus Feuer erschaffen, und ihn hast Du aus Lehm erschaffen.“ (Korân, 7:12)
Satans Verhalten war Ausdruck seines Neides und seiner Arroganz, daher verbannte Gott ihn in die Hölle. Satan aber bat den Schöpfer, ihn bis zum Tag der Abrechnung zu verschonen. So bewilligte Er ihm diese Zeit. Satan tat kund, er werde seine verbleibende Zeit dazu nutzen, die Menschen zu Sünden zu verleiten, damit sie in die Hölle kämen. Er werde sie in Versuchung führen und ihnen böse Gedanken einflüstern. Und er schwor, dass nur wenige Menschen sich Gott gegenüber dankbar erweisen würden. Nur Seine treuesten Diener würden Seiner gedenken.
Gott gestattete Âdam und seiner Frau Eva, im Paradies zu leben und von all seinen Früchten zu kosten; nur einem einzigen Baum durften sie sich nicht nähern. Doch Satan war eifersüchtig auf sie, und so nahm er Kontakt zu ihnen auf. Er bewog sie zu vergessen, dass sie Gott Gehorsam leisten sollten, und überzeugte sie schließlich davon, eine Frucht von dem verbotenen Baum zu essen. Plötzlich, nachdem sie die Frucht untereinander geteilt hatten, empfanden beide Scham. Sie sammelten Blätter und Zweige aus dem Garten auf und versuchten, sich damit zu bedecken. Da Gott aber alles sieht, konnten sie weder sich selbst noch ihre Sünde vor Ihm verbergen.
Âdam und Eva bereuten ihre Tat sehr. Sie flehten Gott an, ihnen zu vergeben und barmherzig zu sein.
Nun erst erinnerten sie sich auch wieder daran, dass sie ohne Seine Barmherzigkeit gar nicht existieren konnten. Daraufhin vergab Gott ihnen und machte Âdam zu Seinem ersten Propheten. Alsdann verwies Er sie des Paradieses, damit sie eine Zeitlang auf Erden leben sollten. Gott riet ihnen, nie zu vergessen, dass wer auch immer Seiner Rechtleitung folgt, nichts zu befürchten hat, und dass sie nach ihrem Tod für immer ins Paradies zurückkehren würden.
Wir Menschen können Satan nicht sehen. Unter anderem deshalb sollen wir häufig zu Gott beten und Ihn anrufen. Er ist es, der uns am Leben erhält, der uns unseren Lebensunterhalt gewährt, Rechtleitung und Schutz vor dem Satan und seinen Helfern. Nur Gott ermöglicht uns, Gutes zu tun, damit wir einst für allezeit ins Paradies zurückkehren können.
Noah
Die große SintfLût
Zwischen dem Propheten Âdam und dem Propheten Noah zogen viele, viele Jahre ins Land. Zum Volk von Noah zählten auch viele gute Menschen. Als diese aber starben, stellten ihre Freunde und Bewunderer Statuen von ihnen her, um an sie zu erinnern. Das führte schließlich dazu, dass die Kinder dieser guten Menschen die Statuen anbeteten und somit ein Götzenkult entstand.
Satan brachte sie dazu, den Wahren Gott zu vergessen, und so wurden die Menschen hartherzig und sittenlos. Deshalb entsandte Gott den Propheten Noah, einen intelligenten und geduldigen Mann, der gleichzeitig ein hervorragender Redner war. Er sollte sein Volk lehren, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Noah erklärte ihnen, dass sich jedes Lebewesen im Himmel und auf der Erde ausschließlich als Diener vor Gott verneigen darf, nicht aber vor irgendetwas anderem. Eine Zeitlang hörte man ihm zu, dann bezichtigte man ihn der Lüge. Nur die schwachen, armen und gewöhnlichen Menschen schenkten ihm Gehör. Seine Botschaft spendete ihren Herzen Trost. Die Herrscher, die Reichen, Starken und Mächtigen hingegen sagten zu ihm: „Wir sehen in dir nichts anderes als einen Sterblichen, wie wir selbst es sind.“ (Korân, 11:27)
Noah versicherte ihnen, dass er nichts von ihnen verlangte, weder Reichtum noch Ruhm. 950 Jahre lang rief er sein Volk zum Glauben an den Einen Gott auf. Doch es gab nur wenige, die seinem Ruf folgten. Die Irrgläubigen blieben stolz, arrogant und unfreundlich.
Irgendwann kam der Tag, an dem Noah zu Gott betete, Er möge die Irrgläubigen vernichten: „Mein Herr! Lasse nicht einen einzigen von den Ungläubigen auf der Erde zurück, die dort wohnen! Wenn Du sie dort zurücklässt, dann werden sie Deine Diener irreführen, und sie werden nichts weiter als schamlose und zügellose, undankbare Ungläubige zeugen.“ (Korân, 71:26-27)
Gott nahm sein Gebet an und befahl ihm, eine große Arche, ein riesiges Holzschiff, zu bauen. Noah suchte sich einen abgelegenen Platz außerhalb der Stadt und weit ab vom Meer. Er besorgte sich so viel Holz und Werkzeuge, wie er benötigte, und machte sich ans Werk. Tag und Nacht arbeitete er an der Arche. Da wurden die Irrgläubigen neugierig, und sie kamen, um zu sehen, was er außerhalb der Stadt so tat. Als sie das Produkt seiner Bemühungen erblickten, lachten sie ihn aus und verspotteten ihn: „Bist du verrückt, ein Schiff so weit entfernt vom Meer zu bauen?“ „Schämst du dich nicht?“, fragten sie ihn. Gelassen antwortete Noah: „Und ihr werdet es schon bald erfahren, über wen eine Strafe kommen wird, die ihn in Schande stürzt, und auf wen eine bleibende Strafe niedergehen wird.“ (Korân, 11:39)
Endlich hatte Noah das Schiff fertiggestellt und wartete geduldig auf Gottes Befehl.
Sodann kam der schreckliche Tag, an dem schäumendes Wasser aus Noahs Ofen hervorsprudelte. Das war der Beginn der großen SintfLût. Unverzüglich öffnete Noah die Tore der Arche und rief alle Gläubigen an Bord. Außerdem nahm er von jeder Tierart ein Männchen und ein Weibchen auf. Die Menschen sahen ihm dabei zu und fingen lauthals an zu lachen. „Was hat er wohl vor mit den ganzen Tieren?“, wunderten sie sich.