Gestatten: Isolde - Emmi Schneider - E-Book

Gestatten: Isolde E-Book

Emmi Schneider

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Beschreibung

Katze Isolde erzählt von ihrer Rettung durch den Tierschutz und vor allem vom glücklichen Leben danach als geliebtes Haustier. Einen Katzenratgeber wollte sie ursprünglich nicht verfassen, aber sie kann sich einige Tipps und Ratschläge nicht verkneifen.

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Seitenzahl: 137

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Emmi Schneider

Gestatten: Isolde

(K)ein Katzenratgeber

© 2018 Emmi Schneider

Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-7469-3158-6

Hardcover:

978-3-7469-3159-3

e-Book:

978-3-7469-3160-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Wie alles begann oder: Mein früheres Leben

Der Doktor in Spanien

Deutschland – meine neue Heimat

Der Chip – ich kann nie verloren gehen

Die Katzen meiner Mama

Katermänner und Menschenmänner

Balou

Und dann gibt es da noch Mephisto

Menschenfrauen heißen Stefanie

Manchmal bin ich krank

Mama ist eine Helikoptermutter

Ich bin so schön

Die Sache mit dem Katzenfutter

Pflanzen sind kein Futter

Spielzeug

My Karton is my Castle

Fernsehen

Was mache ich den ganzen Tag

Hundeelend und andere hundsgemeine Wörter

Hund – Katze, Katze – Katze , Mensch – Katze

Was will Ihnen Ihre Katze sagen?

Können Sie eigentlich auch mit Ihren Ohren reden?

Schnurrhaare – unser sechstes Sinnesorgan

Katzen geben kein Pfötchen

Nur Katzen können schnurren und fauchen

Miau? Echt jetzt?

Zum Schluss

Für alle meine Katzen

Willi, Jule, Brigitte, Stella, Balou, Mio, Sheldon und Isa

Und nicht zu vergessen:

Mephisto

Gestatten: mein Name ist Isolde. Glaube ich zumindest. Warum ich mir nicht sicher bin? Weil Mama mich gerne auch mal Mausi nennt, was meiner Meinung nach gar nicht geht. Besser sind die anderen Namen, mit denen sie mich öfter ruft, zum Beispiel Schatzi. Schatzi find ich gut. Meistens sagt sie Isa zu mir. Ab und zu nennt sie mich auch einfach nur Katze und damit hat sie zumindest in einer Sache recht: genau das bin ich nämlich, eine Katze. Gern werde ich auch Schnurriburri, Prinzessin, Principessa, Mäuschen, Herzchen, Goldstück, Kuschelkatze, Schatzi, Herzblatt, Hetzibetzi genannt. Suchen Sie sich einen Namen aus, ich höre auf alles, besonders wenn Sie Leckerlis in der Hand haben. Mein offizieller Name lautet Isolde. So steht es zumindest in meinem Pass. Ja, Sie haben richtig gehört: ich habe einen Pass, einen europäischen Heimtierausweis. Sind Sie jetzt beeindruckt? Warum ich den habe, fragen Sie sich vielleicht. Naja, ich komme aus dem warmen Spanien und lebe jetzt im kalten Deutschland. Wo Spanien liegt, weiß ich nicht so genau. Es muss aber irgendwo ganz weit weg sein, denn als ich mit dem Auto in mein neues Leben gefahren wurde, war ich unglaublich lange unterwegs. Aber fangen wir mal ganz am Anfang an.

Wie alles begann oder: Mein früheres Leben

Die Menschenfrau, bei der ich wohne, heißt Mama. Jedenfalls wird sie so genannt von zwei überaus liebenswerten Menschenmännern und ich habe das für mich so übernommen. Die Söhne von Mama sind zwar schon erwachsen, kommen aber immer noch regelmäßig zu ihrer Mutter. Das unterscheidet Menschen von Katzen ganz erheblich. Ich habe auch schon Babys auf die Welt gebracht. Das war noch während meiner Zeit in Spanien. Dort bin ich nämlich geboren und dort habe ich die ersten Jahre meines Lebens verbracht. Kinderkriegen war eine Riesenplackerei, beim ersten Mal sind zwei von den vier Kleinen dann auch gleich gestorben, weil ich nicht wusste, was ich machen musste. Und auch, weil sie viel zu schwach waren, um in der kalten, zugigen Scheune zu überleben. Die anderen zwei habe ich ein paar Wochen lang versorgen können. Dann hat sie der Bauer, in dessen Scheune ich damals gelebt habe, mitgenommen. Wohin oder zu wem, weiß ich nicht. Ich weiß nur noch, dass ich auf einmal ganz traurig war und dass ich mir auch ziemliche Sorgen um meine Kleinen gemacht habe. Aber schon bald war ich wieder trächtig. Das ging damals Schlag auf Schlag. Die Kater in der Nachbarschaft hatten es alle auf mich abgesehen. Naja, kein Wunder. Wahrscheinlich bin ich eine ziemlich schöne Katze. Aber dazu später mehr. Zurück zum Babykriegen. Eigentlich wollte ich mit den Kerlen nichts zu tun haben. Ich möchte grundsätzlich nichts mit anderen Katzen zu tun haben. Aber zweimal im Jahr überkam es mich. Da war mir sogar der räudigste Kater von Pablo, dem Bauern nebenan, recht. Der hatte nur noch ein Auge und einen halben Schwanz. Aber mit dem einen Auge, das er noch hatte, da konnte der vielleicht gucken … und ich schmolz jedes Mal dahin. Aber der Kater von unserem eigenen Hof war auch recht ansehnlich. Stark, verwegen, mutig und so wunderschönes schwarzes Fell. Gut, ganz ehrlich gesagt: überall war das Fell nicht wunderschön. Wie wir alle auf dem Hof hatte auch er seine körperlichen Macken. Überdies zierte eine Narbe sein Gesicht, genau zwischen den Augen. Ich wusste, dass er keinem Streit aus dem Weg ging. Aber wie schon gesagt, wenn die Natur es vorsah, dass ich mich für die Katermänner interessierte, war mir die Narbe egal und ich sah auch nur die schönen Stellen an seinem Fell. Wie oft ich Babys bekam, weiß ich nicht, hab nicht mitgezählt. Jetzt ist schon lange Schluss damit, weil der Doktor in Spanien irgendwas mit mir gemacht hat. Wer der Doktor ist und warum ich überhaupt dort war, erzähle ich später.

Irgendwann kam der Bauer in den Stall, geradewegs auf mich zu. Ich wunderte mich schon, denn ich hatte gar keine Jungen, die hatte er doch erst vor ein paar Tagen abgeholt und er kam sonst nie zu uns Katzen. Einen Moment schaute er mich an, so, als ob er mich zum ersten Mal richtig wahrnahm. Es war vermutlich auch so. Dann packte er mich im Nacken … Sie wissen schon, diesen Griff, wo wir Katzen uns nicht mehr wehren können … und stopfte mich in einen Sack. Er trug mich irgendwohin, ziemlich lange und ziemlich weit. Als ich aus dem Sack wieder rauskam, war ich an einem schrecklichen Ort. Ich hörte den Bauern sagen, dass die mich nehmen sollen, es werden einfach zu viele Katzen auf seinem Hof. Was dann aus dem „mich nehmen“ wurde, war ein sehr ernster Überlebenskampf. Nicht, dass ich Ihnen jetzt was vorjammern möchte, aber es war halt einfach so. Das war mir gleich am ersten Tag klar, als ich die vielen Katzen und Hunde sah, die teilweise abgemagert, krank, alt, verletzt waren. Allen gemeinsam war der panische Blick. Einige allerdings hatten die Zeit der Panik schon überstanden. Was die an den Tag legten, war aber noch viel schlimmer. Sie lagen apathisch irgendwo herum und krochen nicht mal aus ihren Ecken, wenn das Futter kam. Um das Futter musste man sich prügeln oder man musste sehr, wirklich sehr schnell sein. Beides liegt mir nicht. Also bekam ich die ersten Tage nichts ab. Bis ich erkannte, wie das hier läuft, hatte ich schon ziemlichen Hunger und Durst.

Als ich merkte, dass in regelmäßigen Abständen ziemlich unfreundlich dreinblickende Menschen kamen, um einige von uns abzuholen, ahnte ich nichts Gutes. Wer auch immer da geholt wurde, kam nicht wieder. Über dem gesamten Areal lag etwas sehr Schreckliches. Tod und Verderben. Es gefiel mir dort ganz und gar nicht und nach meiner ersten Panik und Verwirrtheit ging ich nahtlos in die Apathie über. Ich war nie schnell genug gewesen, um Futter zu bekommen. Wo ich hinpinkeln und mein großes Geschäft machen sollte, wusste ich nicht. Es war schwer für mich, meinen Drang immer so lange zurückzuhalten, bis es wirklich nicht mehr ging. Ich war dreckig, habe gestunken, hatte unglaublichen Hunger und Durst und gleichzeitig war ich schon so matt, dass ich sowieso nichts fressen hätte können, falls es für mich was gegeben hätte. Ich hoffte, die unfreundlichen Menschen würden mich auch bald hier weg holen. Schlimmer kann es nicht mehr werden, dachte ich.

Eines Tages kam eine Frau. Sie schaute nicht so grimmig wie die anderen Menschen, aber trotzdem war ihr Blick sehr ernst, als sie mich erblickte. Ich schaute ihr mit letzter Kraft direkt in die Augen, denn ich war schon so schwach, dass ich meinen Kopf nicht lange oben halten konnte. Hol mich hier weg, dachte ich. Egal wohin. Mach, dass das hier vorbei geht.

Als sie mich hochnahm, war ich erleichtert. Auch wenn es jetzt dorthin gehen sollte, wo alle anderen Katzen und Hunde vorher schon hin verschwunden waren und nie mehr wiederkamen, es sollte mir recht sein. Sie sagte etwas zu mir, was ich nicht verstand. Das heißt, ich verstand die Worte nicht, aber der Klang der Stimme ließ den allerletzten Funken Hoffnung auf Rettung, der noch in mir war, aufleben.

Und siehe da! Sie brachte mich aus dieser fürchterlichen Situation raus und nahm mich mit zu ihr nach Hause. Diesmal wurde ich nicht in einen Sack gestopft, sondern konnte in einer Box im Auto mitfahren. Die Fahrt dauerte nicht lange und ich war froh und gleichzeitig neugierig, wie es denn jetzt mit mir weitergehen sollte.

Ich war nicht die einzige Katze, die mit ihr gehen durfte. Da waren noch ein paar andere, aber ich kann nicht sagen, wie viele, denn ich hatte in ihrem Haus ein ganzes Zimmer für mich ganz alleine. Zum ersten Mal in meinem Leben wohnte ich nicht in einem zugigen Stall, sondern in einem richtigen Haus, dort, wo auch die Menschen wohnen. Ich war so dreckig, dass ich mich schämte. Die Frau putzte mich zwar so gut sie konnte und das fand ich auch so lieb von ihr, wie sie mit einem feuchten Waschlappen versuchte, mir das verklebte Fell zu säubern. Aber eine Katze putzen, das kann nur eine Katze. Ich war noch zu schwach, aber ich gab mir große Mühe, immer wieder ein Stückchen meines Fells sauberzumachen, bevor ich wieder einschlief. Ich hatte eine eigene Decke und ein weiches Kissen. Im Zimmer war auch ein Klo, das ich sofort als solches erkannte. Ich wurde von der Frau auch sehr gelobt, immer wenn ich dort was reinmachte. Aber bevor was aus mir rauskam, musste erst mal was rein und das war gar nicht so einfach. Aber mit ganz viel Liebe und Geduld hat es die Frau geschafft. Noch niemals in meinem ganzen Leben hatte sich ein Mensch mit mir so liebevoll abgegeben.

Wichtige Erkenntnisse:

Es sind nicht alle Menschen schlecht

Ich muss etwas ganz besonders Wertvolles sein.

 

Der Doktor in Spanien

Ich habe es schon angedeutet: Die liebe Frau, bei der ich nach meiner Rettung eine Zeitlang wohnen durfte, brachte mich eines Tages zum Doktor. Der war eigentlich ganz nett, aber ich wollte mich trotzdem nicht so ohne weiteres darauf einlassen, als er mich untersuchte und mir mehrere Spritzen verabreichte. Eine davon brachte mich zum Einschlafen und als ich wieder aufwachte, hatte ich Bauchschmerzen und einen doofen Trichter um den Hals. Der Trichter sollte mich daran hindern, dort zu lecken und zu knabbern, wo es mir wehtat. Dabei wäre das so dringend nötig gewesen, denn es tat nicht nur weh, es waren dort auch zwei oder drei Fäden, mit denen mein Bauch zusammengenäht war. Ich verstand das alles nicht, und erst recht war mir nicht klar, was die liebe Frau meinte, als sie sagte, ich würde jetzt keine Babys mehr bekommen. Ich muss aber zugeben, dass diese Aussicht für mich erst mal ziemlich gut war. Aber darüber freuen konnte ich mich erst, als mein Bauch nicht mehr so weh tat und als nach ein paar Tagen der blöde Trichter abgenommen wurde. In der Zwischenzeit und danach war ich Stammgast beim Doktor. Der musste mich nämlich ständig wiegen. Wie ich am Rande mitbekam, sollte ich wohl demnächst auf eine große Reise gehen. Dazu musste ich aber körperlich fitter werden. Ich musste Gewicht zulegen und diverse Prüfungen bestehen. Die Prüfungen bestanden aus Blutabnehmen, Bauchfell abrasieren und den nackigen Bauch mit einem kalten Gel bestreichen lassen, damit der komische Gegenstand besser gleiten sollte, der vom Doktor auf meinem Bauch kreuz und quer, rauf und runter bewegt wurde. Dabei schaute er in einen Fernsehbildschirm und sagte zur lieben Frau:

„Da ist alles in Ordnung“.

Das war schon mal gut, aber dass mein Bauchfell weg war, hat mich trotzdem geärgert. Was er dann noch sagte, beunruhigte mich allerdings:

„Sie muss noch zunehmen, sonst kann ich ihr den Stempel für die Reise nicht geben“.

Ein wesentlicher Punkt, der Katzen und Menschen unterscheidet, ist der natürliche Instinkt. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wieso und wohin ich reisen sollte und von der lieben Frau und dem schönen Einzelzimmer mit Kissen nur für mich, wollte ich sowieso nicht weg. Aber irgendwie spürte ich, dass diese Reise für mich ganz wichtig war und dass ich wohl besser daran tat, künftig kräftig zu fressen. Gedacht, getan. Kaum waren wir wieder zuhause, hat mir die liebe Frau mein Futter hingestellt. Sie staunte nicht schlecht, wie schnell ich futtern konnte. Um ihr meinen guten Willen zu beweisen, maunzte ich sie an, was das Zeug hielt. Ich wollte mehr und zwar gleich. Sie freute sich und füllte mir den Napf ein zweites Mal. Das machten wir nun die nächsten Tage immer wieder. Ich fraß, was ich in meinen Bauch reinbringen konnte und sie unterstützte mich, indem ich immer was bekam. Trockenfutter stand sowieso immer da, Wasser auch. Das Nassfutter schmeckte mir besonders gut. Ich kannte so einen Luxus ja schließlich nicht und hatte bis dato keine Ahnung, wie lecker Katzenfutter sein kann. Hoffentlich bekomme ich dort, wo ich hinreisen soll, auch so gutes Futter. Das war meine einzige Sorge. Vor der Reise selbst hatte ich keine Angst. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass alles gut werden wird.

Der Doktor ist übrigens ein ganz toller Arzt, auch wenn er allerlei Dinge mit mir gemacht hat, die mich wenig begeistert haben. Er arbeitet für den Verein1, zu dem die liebe Frau gehört, die mich gerettet hat. Er macht die Katzen für die Reise fit, führt sämtliche Tests aus, die man als Katze braucht, um quer durch Europa reisen zu dürfen. Ich bekam einen Europäischen Heimtierpass, auf den ich stolz wie Bolle bin!

Es ist vielleicht noch interessant zu wissen, dass der Verein nicht nur uns Katzen von Spanien nach Deutschland schickt. Wilde Artgenossen werden eingefangen, kastriert und wieder freigelassen, sofern sie fit genug sind, sich weiter in der spanischen Wildnis durchzuschlagen. Ich hätte das niemals gekonnt. Ich bin nicht schnell genug, nicht geschickt genug und ich lasse auch lieber den anderen den Vortritt, bevor ich mich mit denen schlage. Es war für mich deshalb ein großer Segen, dass ich für die große Reise ausgewählt wurde, wohin sie auch immer führen sollte.

Deutschland – meine neue Heimat

Von der Reise selbst weiß ich nicht mehr viel, die meiste Zeit habe ich nämlich geschlafen. Nachdem ich mir das nötige Polster angefuttert hatte, alle Tests zur Zufriedenheit ausgefallen waren und ich offensichtlich nicht an ansteckenden Krankheiten litt, durfte ich in mein neues Leben starten. Ich war sehr geduldig, alle anderen Katzen, die ebenfalls mitreisen durften, verhielten sich genauso ruhig wie ich. Wir wussten, es ist zwar jetzt anstrengend, aber wir werden belohnt werden. Aber erst einmal war es saukalt in Deutschland, als wir endlich ankamen. Ich weiß nicht genau, wo das ist: Deutschland. Aber es ist auf jeden Fall weit weg von dem Ort, an dem wir losgefahren sind und es ist hier immer Winter. Außer im Sommer, aber der dauert nur wenige Tage und die muss man ausnützen. Ich genieße dann meinen schönen Balkon … aber ich schweife ab, soweit sind wir ja noch gar nicht. Nach schier endlosen Stunden in der Box, in der ich zwar genug Wasser, aber kein Futter hatte, und in der ich die meiste Zeit wegen des monotonen Motorengeräuschs geschlafen habe, kamen wir endlich an. Was war ich froh, und gleichzeitig war ich total unsicher. Was passiert jetzt? Fremde Menschen schauten in meine Box und redeten in einer Sprache, die ich nicht verstand. Aber ich habe sofort begriffen, dass ich mich freundlich verhalten sollte, denn einer dieser Menschen wird sich um mich kümmern müssen. Jetzt bitte!!! Lasst mich endlich raus aus der Box,ich will mich bewegen, will fressen, ich muss aufs Klo und überhaupt.

Mein Flehen wurde erhört. Als ich aus der Box ausstieg, stand ich vor einem Katzenklo, wie ich es von meinem Übergangsdomizil her kannte. Prima! Ich rein, gepinkelt, gelobt worden. Das funktionierte also schon mal. Übrigens bin ich von der Frau gelobt worden, die ich jetzt Mama nenne. Das wusste ich damals aber noch nicht. Erst einmal war sie mir fremd und ich wollte zwar nicht unhöflich sein, aber besonders gefallen hat sie mir auf den ersten Blick nicht. Fürs Erste aber habe ich sie akzeptiert. Meine Neugier war sowieso stärker. Nachdem ich das Klo benutzt hatte, ging ich deshalb mutig auf Entdeckungstour. Zur Not kann ich ja fauchen