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Beschreibung

Get away Auf ins nächste City-Abenteuer: 55 Inspirationen für jeden Geschmack! Von Barcelona bis Breslau, von Prag bis Porto - dieser inspirierende Guide entführt dich auf 55 einzigartige City-Abenteuer. Von Europas pulsierenden Metropolen bis zu charmanten Geheimtipps bietet "Get away" eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl von Städten, die durch ihre Vielfalt, Schönheit und ihren ganz eigenen Vibe beeindrucken. Ganz egal, ob du Foodie bist und nach einem Wochenende voller kulinarischer Erlebnisse suchst, ob du mit der Kamera durch durch wunderschöne Straßen streifen oder von Café zu Café hoppen willst – dieses Buch bietet Ideen für jeden Geschmack.

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

POLYGLOTT ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeglicher Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Autoren: Josephine Grever, Ralf Johnen, Susanne Kilimann, Rasso Knoller, Friedrich Köthe, Stefan Maiwald, Renate Nöldeke, Christian Nowak, Peer Pierrot, Wolfgang Rössig, Moritz Schumm, Felix Woerther

Redaktion und Projektmanagement: Benjamin Happel, Susanne Kronester

Lektorat: Karen Dengler, Werkstatt München

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona, Fabian Riedel

Schlusskorrektur: Martin Waller, Werkstatt München

Satz: Anja Dengler, Werkstatt München

Covergestaltung: Birgit Kohlhaas

eBook-Herstellung: Evelynn Ruckdäschel

ISBN 978-3-8464-1023-3

1. Auflage 2024

GuU 4-1023 09_2024_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Adobe Stock: Ivan Gener/Stocksy; Imago Images

Fotos: Ints; Roman Babakin; dimbar76; Leonid ANDRONOV; Robert Bertold – Alamy Stock Photo: Jon Sparks – Getty Images: Fang Yan; Guven Ozdemir; Joe Daniel Price; David Soanes Photography; Drazen; Maremagnum; Karl Hendon; Raquel Arocena Torres; Kavalenkava Volha; Peter Cade; Alexander Spatari; F.J. Jimenez; Jacques LOIC; Westend61; Leonardo Patrizi; FluxFactory; diegograndi; Oleh_Slobodeniuk; Antagain; Alexander Spatari; martin-dm; Richard I‘Anson; MStudioImages; Frank Velasquez; Sanga Park; Asia-Pacific Images Studio – Huber Images: Francesco Carovillano; Reinhard Schmid; Susanne Kremer – Imago Images – laif: Peter Hirth; Pierre Adenis – Nikola Tesla Museum – Pexels: Alessio Cesario – picture alliance: Clodagh Kilcoyne – seasons.agency: Jalag/Natalie Kriwy; Jalag/Theis, Gulliver; Jalag/Hänel, Gerald; Jalag/Borges, Darshana; Jalag/Schmitz, Walter; Jalag/Renner, Volker; Jalag/Lehmann, Herbert; Jalag/Körte, Christina – Shutterstock: Jaime Romero-Requejo; Monkey Butler Images; Sun_Shine; Iurii Dzivinskyi; Danita Delimont; Inspired By Maps; Finn stock; Kapi Ng; Tommy Alven; Kingcraft; frantic00; Nyokki; Matej Kastelic; Salvador Maniquiz; George Trumpeter; katatonia82; Triff; K3S; dezy; Alexandre Rotenberg; BONDART PHOTOGRAPHY; Artaporn Puthikampol; Serhii Samovyk; StevanZZ; Songquan Deng; Anibal Trejo; joserpizarro; LucVi; JJFarq; ismel leal pichs; funkyfrogstock; Dan Novac; Paolo Gallo; Radiokafka; Breslavtsev Oleg; Izabela23; Matej Kastelic; Devalro; Alexandros Michailidis – Stocksy: Tom Uhlenberg – Unsplash: David Cashbaugh; mana5280; Matheus Camara da Silva; Bruno Martins; Antonio Molinari; Emma Vendetta; Hoejin Iwai; Etienne Girardet; T; Catalina Johnson; Fredrik Ohlander; Lea Moureau; Anna Hunko; Daniel Masajada; Lawrence Chismorie; Pille R Priske; Brian Kyed;Kirill; Julia Cheperis; Kasper Rasmussen; Michael Shannon; Victor Malyushev; Lukas Zischke; Jeison Higuita; Jan Antonin Kolar; Sandra Grunewald; Vincent; Leyre; Julian Dik; Agnieszka Stankiewicz; Lawrence Chismorie; Stijn Te Strake; Jonathan Ford; Chad Greiter; Gabriella Clare Marino; Spencer Davis; Marialaura Gionfriddo; Florian van Duyn; Martin Katler; Katrina Eglite; Mujo Hasanovic; Nikola Aleksic; Gavin Wilson; Anastase Maragos; Sergio Garcia; Alex Presa; Andrea Leopardi; Mert Kahveci – Walter Schmitz

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Westeuropa

Nicht nur in Frankreich genießt man göttlich, wenn man die Lyonaiser Küche mit der Zunge oder die Calanques bei Marseille mit den Augen verschlingt. Westeuropa lässt einen in Brügge tief in die Geschichte eintauchen und mit Amsterdams Oostelijk Havengebied wieder ganz in der Gegenwart ankommen. Auf den Britischen Inseln treffen altehrwürdige, traditionsreiche Städte auf herrliche Landschaften und von der industriellen Revolution elektrisierte Metropolen auf imposante Küsten. Ein Fest für alle Sinne, bei dem Geschichtsgenuss auch immer Genussgeschichte ist.

1 Edinburgh

Wann eigentlich wird hier nicht irgendetwas gefeiert, fragt man sich, wenn wieder einmal ein grandioses Feuerwerk die mächtige Burg erhellt und gestandene Männer im Schottenrock Dudelsack blasen. Alles Klischee? Nicht im Sommer, wenn auf der Esplanade des Edinburgh Castle das Military Tattoo stattfindet: ein farbenfroher »großer Zapfenstreich«.

Das Military Tattoo vor dem Hintergrund der illuminierten Burg ist der populärste Bestandteil des Edinburgh International Festival of Music and Drama, zu dem zwischen Mitte August und Anfang September alles kommt, was auf den Bühnen dieser Welt Rang und Namen hat. Mit klassischen Opern-, Theater-, Ballett- und Konzertaufführungen ist dieses Festival eine eher formelle Veranstaltung. Ganz anders dagegen das Edinburgh Festival Fringe, das im August mit über 15.000 Veranstaltungen die Stadt ins kulturelle Rampenlicht Europas rückt. Hier dominieren Dynamik, Kreativität und Überschwang die Szene, denn niemand schreibt den Künstlern des Fringe vor, was sie tun können oder lassen müssen. Besonders beliebt ist Stand-up-Comedy. Schon Monty Python’s Flying Circus hat auf dem Fringe-Festival seine ersten Erfolge gefeiert.

In der Old Town

And Now For Something Completely Different! Obwohl nicht wirklich, denn es bleibt kulturell. Es war ja noch gar nicht die Rede von Edinburgh selbst, seiner mittelalterlichen Altstadt und seiner prachtvollen, aus vier Straßen bestehenden Royal Mile, die Daniel Defoe 1724 als »größte, längste und vornehmste Straße Britanniens, ja der Welt« rühmte. Im Sommer verwandelt sie sich in eine einzige große Festivalbühne. Sie verbindet Edinburgh Castle im Westen mit Holyrood Palace im Osten, wo sich die offizielle Residenz des britischen Königs in Schottland und das neue Scottish Parliament befinden. Letzteres ist ein interessanter, jedoch umstrittener Bau des katalanischen Architekten Enric Miralles. Von hier kann man durch den Holyrood Park wandern, eine Wildnis mitten in der Stadt, deren Felszacken, Moore, Glens und Lochs geradezu einen Mikrokosmos schottischer Naturlandschaften bilden. Vorher sollte man aber noch beim Grassmarket vorbeischauen, dem großen Platz im mittelalterlichen Stadtkern. Er ist einer der lebendigsten und quirligsten Orte Edinburghs mit zahlreichen Shops, Pubs, nächtlichem Gewusel und ein wenig Grusel: Der Platz war nämlich bis ins 18. Jahrhundert hinein auch eine Hinrichtungsstätte. Angeblich soll eine wegen Mordes an ihrem neugeborenen Kind gehängte Frau 1724 nach der Exekution wieder zum Leben erwacht sein. Nach dieser »Half-Hangit Maggie« ist der Pub Maggie Dickson’s am Grassmarket benannt.

reisezeit

Zum Wandern und Entdecken ist es im Mai, Juni und September am schönsten in Edinburgh. Und im Winter? Klar doch! Hogmanay, das schottische Pendant zum New Year (Silvester), wird hier besonders ausgelassen gefeiert.

Athen des Nordens: Die New Town

Noch vor rund 250 Jahren erstreckte sich nördlich der Royal Mile der übel riechende sumpfige Graben Nor’ Loch unterhalb der Burg, bis der damals erst 22-jährige Architekt James Craig hier mit Zirkel und Lineal eine höchst sehenswerte neoklassizistische New Town konzipierte, die mit ihren Säulen und Tempelgiebeln, ihren vornehmen Parks und dem herrlichen Royal Botanic Garden Edinburgh zu einem »Athen des Nordens« machte. Die hochkarätige National Gallery of Scotland, die sich neben europäischen Meisterwerken auch der schottischen Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts widmet, sowie zahlreiche Galerien für zeitgenössische Kunst sorgen dafür, dass Edinburgh nicht nur zu Festivalzeiten den Besuch lohnt.

Begehrtes Fotomotiv auf dem Calton Hill: Dugald Stewart Monument.

Edinburgh von oben

Wie Rom ist Schottlands Hauptstadt auf sieben Hügeln erbaut, einer davon ist der 103 Meter hohe Calton Hill. Er bietet eine grandiose Aussicht über Old und New Town und hinüber zur Burg. Man beginnt den rund 10-minütigen Aufstieg entweder von Waterloo Place aus, der östlichen Verlängerung der Princess Street (der Haupteinkaufsstraße der Stadt), oder läuft vom Holyrood Palace quer über den Friedhof New Calton Burial Ground. Oben auf dem Hügel angekommen, findet man noch die Fragmente einer im 19. Jahrhundert unvollendet gebliebenen »schottischen Akropolis«, noch bedeutender aber ist das St. Andrew’s House, ein Art-déco-Gebäude aus den 1930er-Jahren, in dem seit 1999 die teilautonome schottische Regierung ihren Sitz hat. Der Turm des 1816 fertiggestellten Nelson Monument kann gegen Gebühr bestiegen werden. Sehr romantisch ist es auf dem Calton Hill, wenn die Sonne untergeht. Und früh am Morgen hat man den Hügel und die Aussicht auf die Stadt (fast) für sich allein.

Wer noch höher hinauf will und den anstrengenden, etwa einstündigen Aufstieg nicht scheut, macht sich auf den Weg zum Holyrood Park und erklimmt Edinburghs Hausberg, den 251 Meter hohen Arthur‘s Seat: grandioser Panoramablick bei gutem Wetter garantiert und Stoff für eine weitere, fast 200 Jahre zurückliegende Gruselgeschichte – die der 17 kleinen Holzsärge. Näheres darüber erfährt man im grandiosen National Museum of Scotland, dessen weiße Haupthalle mit gläsernem Dach allein schon einen Besuch wert ist und die zu den schönsten Plätzen der Stadt zählt.

Vom Arthur‘s Seat in etwa 2,5 Kilometer Luftlinie entfernt, thront die mächtige Burganlage Edinburgh Castle steile 80 Meter über der Stadt auf einem erloschenen Vulkan. Der ruppige Nordseewind hält dort oben Schottlandfahnen und Möwen in ständiger Bewegung. Sie entstand wohl im 11. Jahrhundert zur Zeit König Malcolms III. Anno 1371 kam die Burg an das Haus Stuart, das fortan die schottischen, zwischen 1603 und 1714 auch die englischen Könige stellte. Zu sehen gibt es bei einem Rundgang jede Menge: den Royal Palace, die Great Hall, das Queen Anne Building und, als ältestes Gebäude Edinburghs, die romanische St. Margaret’s Chapel. Draußen lässt sich Mons Meg bestaunen, eine Riesenkanone von 1449. Nicht erschrecken sollte man um 13 Uhr, wenn (außer sonntags) die One O’Clock Gun donnert.

übernachtungen

» The Balmoral

Online-Karte

Das 1902 im Baronial Style errichtete 5-Sterne-Bahnhofshotel in der Princess Street heißt erst seit 1991 Balmoral. Im Gästebuch stehen u.a. Leute wie Stan Laurel & Oliver Hardy, Sean Connery und J.K. Rowling, die 2007 hier ihre Harry-Potter-Reihe abschloss. Die berühmte Turmuhr in 58 Meter Höhe geht drei Minuten vor, damit kein Gast den Zug verpasst.

www.roccofortehotels.com/hotels-and-resorts/the-balmoral-hotel

» Grassmarket Hotel

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Das inmitten der quirligen Altstadt gelegene Hotel hat kleine, aber pfiffig designte Zimmer. Auf dem Bett liegend, lässt sich der Stadtplan in Tapetenwandgröße studieren. Zum Edinburgh Castle sind es laut der (witzigen) Website nur 420 Schritte. Direktbucher erhalten einige attraktive Vergünstigungen.

www.grassmarkethotel.co.uk

» High Street Hostel

Online-Karte

Ein altes Gemäuer, zentral gelegen, ideal für Rucksacktouristen: Das Hostel bietet 15 Schlafsäle, vier 4-Bett- und zwei Doppelzimmer, die Küche steht allen offen. Clubsessel, Billard und Ritterrüstungen verleihen der Lounge eine heimelige Atmosphäre.

www.highstreethostel.com

2 Belfast

In Belfast, der Hauptstadt Nordirlands, sprechen die Häuserwände: Sie sind Geschichtsbücher, Kunstwerke und Symbole der Hoffnung. Die berühmten, über die ganze Stadt verstreuten Murals zeugen u.a. von dem blutigen Nordirlandkonflikt zwischen protestantischen Loyalisten und katholischen Republikanern, der zwischen den 1960er- und 1990er-Jahren seine letzte heiße Phase erlebte.

Aber Vorsicht! Man läuft Gefahr, den Facettenreichtum und die Attraktivität einer Stadt zu übersehen, die doch so viel mehr zu bieten hat als diesen Konflikt. Vor allem ist Belfast immer in Bewegung – und zwar zu Wasser, zu Land und in der Luft. Als Hafenstadt in einer Bucht an der Flussmündung des Lagan gelegen, wurde hier das berühmteste Schiff der Welt gebaut, die Titanic. Noch heute zeigt sich die Bedeutung der Schifffahrt für die Stadt an den beiden gigantischen Schiffskränen Samson und Goliath, die mit ihren biblischen Ausmaßen von 96 (Goliath) und 106 (Samson) Meter Höhe und einer Breite von jeweils 140 Metern das Stadtpanorama überragen. Mit den Short Brothers hat sich auch bis heute ein renommierter Flugzeughersteller in der Stadt behauptet. In Belfast wurde außerdem das legendäre Auto gefertigt, mit dem man nicht nur von A nach B, sondern auch »Zurück in die Zukunft« reisen kann: der DeLorean DMC-12. Und auch von der Kultur kann man viel erwarten: Fantastische Museen und eine dynamische Kreativszene machen die Stadt an allen Ecken ebenso lebens- wie sehenswert. Und nicht zu vergessen: die zahlreichen Murals in East und West Belfast, die man zu Fuß oder auf einer der berühmten Black Taxi Touren besichtigen kann.

Titanic Gallery im Hafenquartier

Der Mythos Titanic, die Realität seiner Entstehung und das Unglück der Jungfernfahrt, das alles hat sich nicht erst seit dem gleichnamigen Film ins kollektive Gedächtnis eingeprägt. Gebaut und vom Stapel gelassen – die originalen Slipways kann man bei einem Spaziergang erkunden – wurde das Mammutprojekt genau hier, wo seit 2012 das gigantische Museum Titanic Belfast an der Waterfront in den Himmel ragt. Seine Höhe entspricht genau der Bauhöhe der Titanic im Trockendock, während sich bei der Fassade der Gedanke an einen Eisberg aufdrängt. In insgesamt neun Bereichen erfährt man eindrücklich alles über die kurze Lebensspanne und das lange Nachwirken dieses Schiffs. Und mit der SS Nomadic kann ganz in der Nähe auch das letzte erhaltene Schiff der »White Star Line« besichtigt werden. Die Bauarbeiten im neuen Viertel Titanic Quarter sind noch nicht beendet, weitere Flächen werden neu erschlossen.

reisezeit

Seit 1988 findet das zweiwöchige Féile an Phobail statt, das von West Belfast seinen Ausgang nimmt und überall in Form zahlreicher Veranstaltungen und einem umfassenden Kulturprogramm für Feststimmung sorgt. Als ein Fest zur Völkerverständigung gehört es mittlerweile zu den größten Stadtfesten Europas.

Das Cathedral Quarter zählt zu den buntesten Stadtteilen Belfasts.

Must-see

1906 eröffnet, ist es nicht das Alter, mit dem die schicke, im historistischen Neobarockstil errichtete Belfast City Hall Besucher anlockt. Es sind die Details, die ihren besonderen Charme und ihre Bedeutung für die Stadtgeschichte ausmachen. Hier hielt Georg V. eine seiner wichtigsten Reden, die eine Annäherung zwischen Loyalisten und Republikanern bewirkte, und an die eine kleine Ausstellung im Rathaus erinnert. Das Gebäude selbst imponiert durch eine herrliche Marmorgalerie und die Buntglasfenster, die von der Geschichte Belfasts künden. Auch ein Gang um das Gebäude ist besonders lohnenswert. Die schöne Parkanlage ist gespickt mit Denkmälern zur nordirischen Geschichte. Besonders das Titanic Memorial und der eindrucksvolle Belfast Cenotaph, mit dem der Opfer des Ersten Weltkriegs gedacht wird, sind äußerst sehenswert.

Heute dient das prächtige Belfast Castle aus dem 19. Jahrhundert, das etwas außerhalb der Stadtgrenzen Belfasts liegt, vor allem für Veranstaltungen und Hochzeiten. Und auch wenn es kein ausgewiesenes Touristenprogramm gibt, um die Räumlichkeiten zu besichtigen, lohnt sich der Besuch. Das Besucherzentrum mit kleiner Ausstellung bietet viele spannende Einblicke in die Vergangenheit, vor allem aber gewährt es einen fantastischen Ausblick: Das Schloss steht am Fuß des Cave Hill auf 120 Meter Höhe, von wo der Blick weit über Belfast und seine Meeresbucht streifen kann. Herrlich ist auch ein Spaziergang durch den dazugehörigen Park, der zusammen mit dem sich bietenden Panorama eine einzigartige Augenweide darstellt.

Das Ulster Museum liegt nicht nur herrlich am Rande der Botanischen Gärten, die im Sommer für Musikfestivals genutzt werden, es beherbergt auch eine unfassbar reiche und an beeindruckenden Exponaten überbordende Sammlung. Die Kollektion lässt die Geschichte Nordirlands Revue passieren und reicht zurück bis in die Zeit der Dinosaurier. Einen besonderen Schatz bilden die Artefakte der vor Nordirland gesunkenen spanischen Galeasse Girona. Gold, Silber und Edelsteine wurden 1967 geborgen und gehören genauso zur Ausstellung wie schiffsübliche Gerätschaften. Farbige Pfade auf dem Boden führen in die verschiedenen Abschnitte der Zoologie, Botanik, Kunst und Archäologie.

Markt-Kaleidoskop

In der Nähe der Belfast City Hall und der Waterfront kann man in der viktorianischen Markthalle aus dem Jahr 1896 von Freitag bis Sonntag auf dem preisgekrönten, farbenfrohen St George‘s Market bei rund 200 Markleuten und Händlern einkaufen, vorbei an dunkelgrünen Eisensäulen und Verkaufsständen schlendern, die eine oder andere Köstlichkeit probieren, lokaler Live-Musik lauschen und auf dem Sonntagsmarkt auch noch Handwerkskunst und Antiquitäten bestaunen.

übernachtungen

» Titanic Hotel

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Den Geburtsort der Titanic zu besuchen ist ein Muss – vis-à-vis des Museums und des original Trockendocks zu übernachten, eine ganz besondere Erfahrung. Das Hotel schlägt gekonnt den Bogen von Jugendstil und nautischen Elementen hin zu topmoderner Ausstattung und perfektem Service.

www.titanichotelbelfast.com

» Hastings Europa Hotel

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Während der Unruhen wurde das Hotel wiederholt Ziel von Bombenattentaten. Seine noch heute klassizistisch-stolze Fassade und die luxuriöse Ausstattung der Räumlichkeiten lassen erkennen, dass man sich hier nicht hat unterkriegen lassen und immer noch Top-Service bietet.

www.hastingshotels.com/europa-belfast

» Harpers Boutique

Online-Karte

Viktorianischer Flair herrscht in diesem gutbürgerlichen Backsteinhaus, das mit einem gemütlichen Ambiente aufwartet. Die Einrichtung der Zimmer ist modern und funktional; ein großer Gemeinschaftsraum sowie der schön restaurierte Frühstücksraum bilden das Herzstück des Hotels.

harpersbelfast.wixsite.com/harpers-boutique

3 Dublin

»Let’s celebrate!«, heißt es alljährlich am 16. Juni in Dublin, denn am sogenannten Bloomsday begibt sich Irlands Hauptstadt auf die Spuren des Schriftstellers James Joyse und der Protagonisten seines Romans »Ulysses«. Der im Roman beschriebene 16. Juni 1904 im Leben von Stephen Daedalus, Leopold und Molly Bloom wird jedes Jahr mit Lesungen, Kostümierungen und in den Pubs ausgiebig gefeiert.

Einerseits Irland, wie man es sich vorstellt, andererseits eine moderne Metropole von außergewöhnlichem Charme und spannender Architektur: Das ist Dublin. Eingerahmt von Meer und Bergen, liegt die Stadt am Fluss Liffey, der sie untergliedert in einen eher proletarischen Norden und den wohlhabenderen Südteil mit dem Regierungsviertel und der alten Universität. Dort sind auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu finden: Dublin Castle, das Trinity College mit seinen unvergleichlichen Bibliotheksschätzen, St. Patrick’s Cathedral sowie die Nationalmuseen. Am Südufer der Liffey erstrecken sich auch die engen, kopfsteingepflasterten Gassen von Temple Bar, dem legendären Kultur- und Ausgehviertel Dublins. 1742 wurde hier Händels »Messias« uraufgeführt; heute kann man zu trendigen Beats die Nacht durchtanzen oder in uralten Pubs traditionelle irische Musik hören. Leicht kommt man an der Theke mit Einheimischen ins Gespräch. Die »Dubs« – wie sie sich selbst nennen – begegnen Touristen mit großer Herzlichkeit. Es kann gut sein, dass man im Pub über die Verhältnisse zwischen der Dubliner »Northside« und der »Southside« aufgeklärt wird oder lohnende Tipps für Ausflüge ins Umland bekommt. Das eine oder andere Pint und ein Irish Stew gehören selbstverständlich dazu.

Nicht nur U2

Nach Dublin pilgern nicht nur Freunde der Folkmusik, die Stadt ist auch eine der großen Pop- und Rockmetropolen Europas. Natürlich sind in Irland schon immer Gruppen gebildet, verschlissen und aufgelöst worden, aber erst mit dem Riesenerfolg von U2 wurde Dublin im Bewusstsein der Weltpresse zum Phänomen. Dazu haben U2 selbst nicht unerheblich beigetragen, indem sie immer wieder stolz auf ihre Herkunft verwiesen und gezielt Dubliner Bands förderten. Ihre legendäre, über 40-jährige Bandgeschichte wird unterhaltsam und eindrucksvoll im The Little Museum of Dublin dokumentiert. Die Ausstellung wurde von Fans der Band zusammen mit Fotografen und Künstler Irlands als Hommage an U2 konzipiert.

reisezeit

Mai bis September gilt als wettermäßig ideal, aber auch ein Besuch zum Saint Patrick’s Day (17. März) ist reizvoll: Während des Festivals zu Ehren des Nationalheiligen gibt es Konzerte, Ausstellungen, Theater, Straßenkünstler, Feuerwerk und natürlich viel, viel zu trinken …

Must-see Northside

Als am 7. Mai 1915 ein deutsches U-Boot die RMS Lusitania vor Südirlands Küste versenkte, war der irische Sammler Sir Hugh Lane unter den 1198 Todesopfern. Sein bedeutender Nachlass, 39 zeitgenössische Gemälde (u.a. Manet, Renoir, Degas, Berthe Morisot), bildet den Grundstock der Hugh Lane Gallery am Parnell Square auf der Northside der Stadt. Sie bietet heute einen der größten Bestände moderner irischer Kunst (darunter W. Osborne und R. O’Conor). Einfach spektakulär ist das kreative Chaos von Francis Bacons Originalatelier.

Temple Bar: Name einer Szenekneipe und eines ganzen Viertels.

Must-see Southside

Patrick, Patron der Iren, wirkte im 5. Jahrhundert als christlicher Missionar auf der Grünen Insel. Die nach ihm benannte Saint Patrick’s Cathedral, Irlands größte Kirche (13. Jahrhundert), wurde an einer Quelle gebaut, die der Nationalheilige zum Taufen genutzt haben soll. Im 18. Jahrhundert war der Satiriker Jonathan Swift (»Gullivers Reisen«) Dekan der Kathedrale, in der er neben seiner Geliebten Stella begraben liegt – zu finden in der »Swift-Ecke«, in der auch seine Totenmaske und Originalmanuskripte aufbewahrt werden.

Dublins Kulturviertel Temple Bar sorgt dank jeder Menge Pubs für ein quirliges Nachtleben. Bereits im 17. Jahrhundert erwähnt, zeichnen Temple Bar (das Viertel wurde in den 1980ern fast abgerissen) enge Gassen, Kopfsteinpflaster und altes Gemäuer aus. In der Fishamble Street kam 1742 Händels »Messias« zur Uraufführung, was dort jeden 13. April mit Chor und »Halleluja« gewürdigt wird – neben der Old Music Hall, auf der Straße vor Handel’s Hotel.

Am Trinity College, Irlands ältester Universität (gegründet 1592), schärften Autoren wie Oscar Wilde und Samuel Beckett ihren Intellekt. Die Old Library (1732) bot ihnen reichlich Lesestoff. Im grandiosen Long Room (64 Meter lang) lagern uralte Manuskripte – am berühmtesten ist das »Book of Kells« (um 800), eine überreich geschmückte lateinische Bibel, die man in der Schatzkammer des Long Room bewundern kann. Sie gilt als eines der schönsten und kunstvollsten Werke der europäischen Buchmalerei. Eine weitere Kostbarkeit ist die keltische Harfe aus dem 15. Jahrhundert – jene, die man auch im irischen Wappen findet.

Dublin Quays nennt man die beiden Strassen am Nord- und Südufer der Liffey.

übernachtungen

» Botanic Villa

Online-Karte

Das gemütliche B & B-Hotel liegt unweit des Botanischen Gartens, ist mit dem Bus nur rund 10 Minuten vom Stadtzentrum entfernt und bietet erschwingliche Preise. Morgens kann man sich an einem »full English breakfast« stärken.

botanic-villa.ireland-hotels.net

» Butlers TownHouse

Online-Karte

Elegantes Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert im vornehmen Ballsbridge: Stilvoll eingerichtete Zimmer bieten modernen Komfort mit viktorianischem Flair. Besonders schön ist der illustre »Drawing Room« mit Bibliothek als Aufenthaltsraum. Vom Hotel sind die meisten Sehenswürdigkeiten Dublins rasch zu erreichen.

www.butlers-townhouse.ie

» Number 31

Online-Karte

Dieses georgianische Stadthaus mit ruhigem, schön gestaltetem Garten ist sehr geschmackvoll mit älteren Stücken und Designermöbeln eingerichtet. Gäste loben zudem das exzellente Frühstück, das man auch im Wintergarten einnehmen kann: »We counted our stay in breakfasts rather than nights…«.

www.number31.ie

4 Manchester

Hier erwartet einen eine Stadt, die elektrisiert. Und das nicht nur an Derby-Tagen, wenn zwei weltberühmte Fußballklubs aufeinandertreffen: Manchester United und Manchester City. »On derby day in Manchester«, so der legendäre Éric Cantona, »the city is cut in two. The Blues and the Reds invade the streets, and if your team wins the city belongs to you.«

ab Castlefield führt Ein Spaziergang durch das Herz des Bridgewater Canal.

Die Stadt ist nicht nur eng verknüpft mit Fußball, sondern auch mit der Industriellen Revolution. Sie ist die älteste Industriemetropole der Welt und zugleich ein Symbol von prekären Lebensverhältnissen für Arbeiter. Den Blick in die Zukunft, den man als Prototyp des Steampunk ansehen kann, hat sich Manchester aber stets bewahrt. Das Stadtbild ist seiner Zeit immer einen Schritt voraus. Zwischen tollen Backsteinbauten stehen prachtvolle Beispiele des viktorianischen Historismus ebenso wie hypermoderne Architektur. Für Letzteres steht etwa das Imperial War Museum North auf dem neuen, pulsierenden Areal von The Quays, dem historischen Manchester Ship Canal in Salford. Das Gebäude des Kriegsmuseums wurde von Stararchitekt Daniel Libeskind als drei Sphären – Erde, Luft und Wasser – einer Welt konzipiert, die durch Gewalt zu Scherben auseinandergebrochen ist. Von hier ist es nicht weit zu Old Trafford, dem Stadion von Manchester United. Man nennt es auch »Theatre of Dreams«.

Kunst und Kommunismus

Wer glaubt, Manchesters internationale Bedeutung fuße nur auf der Industrie und dem Fußball, wird vom Kunstschatz der Metropole überrascht sein. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Whitworth Art Gallery in der Oxford Road, deren Sammlung neben Meisterwerken von William Blake und William Turner Kunstikonen des 20. Jahrhunderts umfasst: Picasso, Van Gogh, Klee, um nur einige zu nennen. Dazu kommen aktuelle Stars der Kunstszene wie David Hockney und Marina Abramovic.

übernachtung

» Whitworth Locke

Online-Karte

Im Inneren der wunderschön restaurierten Textilfabrik aus dem 19. Jahrhundert zieht einen das hippe und smarte Design in seinen Bann. Angeschlossen sind eine Cocktailbar und ein Café.

www.lockeliving.com/whitworth-locke

In der ersten öffentliche Bibliothek Englands, 1653 eröffnet, trafen sich in einem lichtdurchfluteten Alkoven Mitte des 19. Jahrhunderts zwei Männer und verfassten »Das kommunistische Manifest«: Karl Marx und Friedrich Engels. Bei einer Führung durch die Chetham‘s Library kann man seinen Blick über die wertvollen Ledereinbände der erlesenen Buchsammlung schweifen lassen und an den geschichtsträchtigen Alkoven herantreten, an dem der Kommunismus ersonnen wurde.

reisezeit

Ein Muss für alle Kunstbegeisterten ist das alle zwei Jahre im Sommer stattfindende Manchester International Festival. Hier wird Kunst als erstklassiger Mix aus zeitgenössischer Musik, Theater, Video und Performance geboten. 2025 ist es wieder so weit.

5 London