Gewalt gegen alte Menschen - Frauen als Opfer und Täter - Jenny Haroske - E-Book

Gewalt gegen alte Menschen - Frauen als Opfer und Täter E-Book

Jenny Haroske

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Alter, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Soziologie), Veranstaltung: HS: Alter und Altern, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll einen Teilbereich der Gerontologie fokussieren, der erst seit den 70er Jahren eine breitere öffentliche Beachtung erfahren durfte. Die Gewalt gegen ältere Menschen ist in unserer Gesellschaft mit ungleich stärkeren sozialen Tabuisierungen besetzt als die Gewalt gegen Kinder oder Ehepartner. Dies schlägt sich schon in so alten Aufzeichnungen wie der Bibel nieder, wo geschrieben steht: „Du sollst Vater und Mutter ehren“ bzw. „Wer Vater und Mutter schlägt, der soll des Todes sterben“ (2. Buch Moses, Kap. 21, Verse 15/ 17). Aufgrund dieser stärkeren Tabuisierung erfuhr das Thema der Altenmisshandlung sozialwissenschaftlich erst gegen Ende der 70er/ Anfang der 80er Jahre, lange nach der „Entdeckung“ von Kindes- und Frauenmisshandlung, eine breitere öffentliche Beachtung. Man kann deshalb mit Berechtigung davon sprechen, dass die Erforschung dieses sozialen Tatbestandes noch in den Kinderschuhen steckt (Fattah/ Sacco 1989, S. 229); entsprechend ungesichert und streitbar sind auch empirische Befunde und theoretische Ansätze auf diesem Gebiet. Nach einer Begriffsdefinition und einführenden Vorstellung dieses Themas im Allgemeinen möchte ich mich einem Teilaspekt zuwenden, den ich in dieser Art bisher in keiner Abhandlung finden konnte: der Rolle der Frau beim Auftreten von Beziehungsgewalt in Generationenbeziehungen. Zunächst ist also zu betrachten, welchen sozialen Normen, Verpflichtungen und Erwartungen die Frau in der Familie ausgesetzt ist, welche Rollen sie im Familiengefüge übernimmt, welchen Benachteiligungen sie unterworfen ist. In engem Zusammenhang damit steht die Tatsache, dass Frauen sehr viel häufiger Familien- und Pflegearbeiten nicht nur zugunsten von Betagten auf sich nehmen; ein Phänomen, das von der zunehmenden Eingliederung der Frau in den Arbeitsmarkt nicht beeinflusst zu werden scheint. Einen entscheidenden Einfluss üben hier die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau und die teilweise diametral entgegengesetzten Normen und Erwartungen an die Geschlechter in der westlichen Industriegesellschaft aus. Ich möchte dabei versuchen, eine Reihe von typischen Risikofaktoren aufzuzeigen, die aus der Konstellation der weiblichen Pflegeperson und ihres (oft, aber nicht immer pflegebedürftigen) älteren Familienmitglieds entstehen können. [...]

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