Gizeh ein Projekt aus Babylon - Armin Argast Anderegg - E-Book

Gizeh ein Projekt aus Babylon E-Book

Armin Argast Anderegg

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Beschreibung

Die verborgene Botschaft der Großen Pyramide: Eine neue Sicht auf die Zeitrechnung der Menschheit Was wäre, wenn die Zeitrechnung der Menschheit nicht mit den bekannten alten Zivilisationen begann, sondern mit einer längst vergessenen Hochkultur? Die Große Pyramide von Gizeh birgt ein faszinierendes Geheimnis: Ihre Ausrichtung auf bestimmte Sterne könnte den Schlüssel zu einem völlig neuen Verständnis der Geschichte liefern. Der Autor verbindet historische, astronomische und mythologische Erkenntnisse und enthüllt, dass die Pyramide von Gizeh exakt mit Sternenkonstellationen des Bauzeitraums übereinstimmt. Ihre Schächte, ihr Winkel und sogar das gesamte Gelände spiegeln den damaligen Sternenhimmel wider – ein erstaunliches Detail, das bisher unentdeckt blieb. Was dieses Buch enthüllt: - Astronomische Ausrichtung: Wie die Große Pyramide als eine Art kosmische Uhr dient - Vergessene Hochkultur: Welche Zivilisation möglicherweise vor 5000 Jahren existierte - Mythen & Realität: Die Verbindung zwischen Osiris, der Sintflut und dem Ursprung der Menschheit - Archäologie & Astronomie: Wie Sterne und Bauwerke eine gemeinsame Sprache sprechen

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Armin Argast Anderegg, geboren 1953 in Basel, interessiert sich seit seiner Jugend für die Mythen und Philosophien alter Kulturen, insbesondere aus dem Orient, Indien und Ägypten. Ebenso faszinieren ihn die Rätsel der Vergangenheit. 1994 zog ihn eine neue Hypothese der drei großen Pyramiden von Gizeh in ihren Bann. Er setzte sich intensiv mit dieser auseinander. Die postulierte Sternenstellung erwies sich jedoch als enttäuschend, also begab er sich mit voller Zuversicht auf die spannende Suche, um das Rätsel der Orion-Korrelationstheorie zu lösen. Durch einen glücklichen Zufall entdeckte er den entscheidenden Schlüssel, der ihn in den vergangenen dreißig Jahren zu weiteren Erkenntnissen und Ergebnissen sowie zu einer überraschenden, endgültigen Lösung führte.

Inhaltsverzeichnis

EINFÜHRUNG

DIE ASTRONOMISCHEN UND KALENDARISCHEN KENNTNISSE DER ALTEN WELT

DIE GESCHICHTE DER ASTRONOMIE

EIN GENAUER KALENDER BEREITS IM 5. JAHRTAUSEND V. CHR.?

THOT – DER SCHREIBER DER WISSENSCHAFT

DIE CHRONOLOGIE

DIE ÄGYPTOLOGIE UND DIE CHRONOLOGIE

DIE ZEITRECHNUNGEN DER ALTEN VÖLKER

DIE ZEITRECHNUNG DER INDER

DIE ZEITRECHNUNG DER PERSER

DIE JÜDISCHE ZEITRECHNUNG

ASTRONOMIE DER ALTEN WELT

ARCHÄOASTRONOMIE

ARCHÄOASTRONOMISCHE UNTERSUCHUNGEN DES ALTEN ÄGYPTENS

ORION – EIN ZEITMESSER DER JAHRTAUSENDE

DIE ZEITRECHNUNG DER ALTEN ÄGYPTER

DER MONDKALENDER

DER KALENDER NACH DER SOTHIS

DER BÜRGERLICHE ODER ZIVILKALENDER

WIE ALT IST DER BÜRGERLICHE KALENDER?

DER BEGINN DES ÄGYPTISCHEN JAHRES

DIE SOTHIS

DIE SOTHISPERIODE ODER DER SOTHIS-ZYKLUS IST EIN GROßER KALENDER

DIE VERSCHIEBUNG DER JAHRESZEITEN IM BÜRGERLICHEN KALENDER

WEITERE HINWEISE DER SCHEMATISCH GEFÜHRTEN SOTHISPERIODE

DIE SUCHE NACH DEM BEGINN DER ZEITRECHNUNG DER ÄGYPTER

DER ERSTE THOT UND DER BEGINN DER «ERSTEN ZEIT»

DER NORMALTAG DES SOTHIS-ERSTAUFGANGES

DIE «ERSTE ZEIT» «ZEP TEPI» (ZP TP)

HELIOPOLIS UND DAS GEHEIMNIS DES PHÖNIX

APOKATASTASIS – DIE ERNEUERUNG DER «ERSTEN ZEIT»

EIN WEITERES SOTHISDATUM

DER STERNENHIMMEL ÜBER DEM PYRAMIDENGELÄNDE VON GIZEH AM 19. JULI 5702 V. CHR.

DIE AUSRICHTUNG DES GIZEH-PYRAMIDENGELÄNDE

DER AUFGANGSORT DES ORION AM HORIZONT

DER BEGINN DER SOTHISPERIODEN VON 139 N. CHR. BIS 7162 V. CHR

DER STERNENHIMMEL ÜBER DEN PYRAMIDEN VON GIZEH

BEOBACHTUNGSSTANDORT UND BEOBACHTUNGSRICHTUNGEN

EIN WEITERER ZEITMESSER DER JAHRTAUSENDE

DER PRÄZESSIONSZYKLUS

DAS HATHOR-FEST, DIE SOMMERSONNENWENDE, DAS WAG-FEST UND DER BEGINN DER ZEITRECHNUNG

DAS HATHOR-FEST / DAS FEST DER SOMMERSONNENWENDE

DAS WAGI-FEST / DAS TOTENFEST DES OSIRIS

DAS BEWEGLICHE WAGI-FEST IN DEN ILLAHUN-PAPYRI

DIE MONDDATEN VON ILLAHUN

ÖFFNER DES JAHRES / JAHRESBEGINN / WEP RENPET

DIE SCHREIBWEISEN DES FESTES WEP RENPET

DER PAPYRUS EBERS

DER EBERSKALENDER

DIE SOMMERSONNENWENDE UND DER SOTHIS-ERSTAUFGANG

DER URSPRUNG DES EBERSKALENDERS

EIN WEITERER DOPPEL-KALENDER

DER SATIS-TEMPEL, DIE WINTERSONNENWENDE UND DER SOTHIS-ERSTAUFGANG

DAS GRAB DES SENENMUT

WAR BABYLON DER PLANUNGSORT FÜR DIE GIZEH-PYRAMIDEN?

DAS ZEITALTER DES GOTTES OSIRIS

DER SCHÖPFER DES MENSCHEN

DAS URSPRÜNGLICHE ASTRONOMISCHE WISSEN

DER BLICK DER SPHINX

DIE SINTFLUT UND DER TOD DES GOTTES OSIRIS

DIE SÜDLICHEN SCHÄCHTE DER GROßEN-PYRAMIDE

DIE MYTHEN DER ALTEN ÄGYPTER BERICHTEN AUS JENER ZEIT

DAS RÄTSEL DER SPHINX

DIE BAUZEIT DER GROßEN-PYRAMIDE

WANN BEGANN DIE ERRICHTUNG DER «GROßEN-PYRAMIDE»?

WANN WIRKLICH BEGANN DER BAU DER «GROßEN-PYRAMIDE»?

EINE DISKUSSION MIT CHATGPT ÜBER DEN BAU DER «GROßEN-PYRAMIDE»

WER BAUTE DIE «GROßEN-PYRAMIDE»?

WEIST AUCH DIE SPHINX AUF IHRE BAUZEIT?

INZWISCHEN IST DAS ZEDERN-HOLZFRAGMENT WIEDER AUFGETAUCHT

DAS SCANPYRAMIDS PROJEKT

DER KULTURELLE URSPRUNG

DER BAUHERR UND DIE BAUZEIT DER STUFENPYRAMIDE

SINTFLUT – LEGENDEN

DIE LEGENDE VON ATLANTIS

DER MAYAKALENDER

ATLANTIS – EIN TEIL DER SINTFLUT-LEGENDE?

SCHLUSSWORT

NACHWORT

ANHANG

ANHANG 1 DIE SOTHIS-DATEN

ANHANG 2 DIE PHÖNIX-DATEN

ANHANG 4 DER SOTHIS-ERSTAUFGANG BEI DER SOMMERSONNENWENDE

ANHANG 5 DER SATIS-TEMPEL DIE WINTERSONNENWENDE UND DER SOTHIS-ERSTAUFGANG

ANHANG 6 SRI YUKTESWAR UND DIE ERKLÄRUNG DER YUGAS

DANK

BILDNACHWEISE

ABBILDUNGEN

INDEX

WEITERE INFORMATIONEN

Einführung

Seit die griechischen Historiker Ägypten bereisten, ist das Interesse an dieser alten Kultur, deren Tempeln, den farbenprächtig bemalten Gräbern, den bedeutenden Schätzen und den Pyramiden, insbesondere der «Großen-Pyramide»,1 ungebrochen. In vielen Richtungen wurden die Pyramiden bereits erforscht. Überraschend verbreitete sich im Jahr 1994 die «Orion-Korrelations-Theorie» (OCT)2 von Robert Bauval und Adrian Gilbert. Zwanzig Jahre verstrichen, bis diese im Kern von Fachgelehrten im Jahr 2014 bestätigt wurde.3 Diese Theorie erweckte mein Interesse. Ist es doch offensichtlich, dass die drei großen Pyramiden die Gürtelsterne des Orion abbilden. Eine entscheidende, bisher übersehene Beobachtung. Die Entdecker sind überzeugt, dass die Korrelation der drei großen Pyramiden einem Sternenhimmel am Beginn des Zeitalters des Löwen um 10 500 v. Chr. entsprechen soll.4 Die «Große-Pyramide» erinnert an eine Hochkultur, welche bereits 8000 Jahre vor der Pyramidenzeit existierte. In diesen Zusammenhang bringen sie Platons Erzählungen vom Untergang der legendären Insel Atlantis um 9000 v. Chr. All dies bewog mich dazu, die postulierte Sternenstellung genau zu untersuchen. Das Ergebnis fiel unerwartet enttäuschend aus. Orofino und Bernardini ziehen diese Sternenstellung ebenso bloß als eine Möglichkeit in Betracht. Dennoch war ich überzeugt, dass das Pyramidengelände eine Abbildung eines Sternenhimmels darstellt und auf ein bedeutsames, zeitlich festlegbares Ereignis hinweist. Zuversichtlich begann ich bereits 1996 mit der Suche, um das Rätsel der Orion-Korrelationstheorie zu lösen! Mit einem geeigneten Astronomie-Programm5 durchforschte ich die Jahrtausende, um die übereinstimmende

Sternenkonstellation zu finden. Infolge der Präzessionsbewegung der Erdachse erschien nach Bauval am Frühlingsäquinoktium um 10 500 v. Chr. vor der, zu einem Teil aus dem Gizeh-Plateau herausragenden und nach Osten blickenden Sphinx, das Sternbild Löwe waagerecht am Horizont. Dies soll demzufolge auf den Beginn des Zeitalters des Löwen hinweisen. Beim Durchqueren eines platonischen Jahres erkannte ich, dass das Sternbild Löwe nicht nur um 10 500 v. Chr., sondern über einen Zeitraum von 7000 Jahren, zwischen 12 000 und 5000 v. Chr. waagerecht am Horizont erschien. Danach begann ein langsamer Übergang in die Senkrechte (Abbildungen 9 bis 14). Außerdem fiel mir im Schnelllauf durch einen Präzessionszyklus6 auf, dass sich der Orion auf dem südlichen Meridian einmal von einer minimalen zu einer maximalen Höhe bewegte (Abbildung 1). Im geografischen Süden verläuft ein Teil des Meridians vom Horizont bis zum höchsten Punkt des Himmels, dem Zenit.7 Jeder x-beliebige Stern, der den Meridian überquert, erreicht in Abhängigkeit des Breitengrades und seiner Koordinate im Verlauf eines halben Präzessionszyklus einmal einen höchsten sowie tiefsten Punkt. Auch die Sonne erreicht einmal jährlich zur Zeit der Sommersonnenwende eine maximale und zur Zeit der Wintersonnenwende eine minimale Höhe. So ist die Sonne ein Anzeiger der Jahreszeiten. Ein Stern hingegen ist in einem halben Präzessionszyklus von 12 960 Jahren ein genauer Jahresanzeiger. Meine Untersuchungen in dieser Richtung führten mit dem Stern Alnitak des Orion zu keinem brauchbaren Ergebnis. Erst als ich erkannte, dass nicht die Höhe8 des Sterns Alnitak, sondern die Deklination sich im Breitengrad der «Großen-Pyramide» widerspiegeln könnte, gelang der Durchbruch. Die Position eines Sterns wird mit der Deklination angegeben. Der zweite Parameter ist die Rektaszension, die bestimmt, wann und nicht wo ein Stern aufgeht. Für die weiteren Untersuchungen war nur die Deklination von Bedeutung. Die Deklination ist im äquatorialen Koordinatensystem der Erhebungswinkel über dem Erdäquator, womit dieser der geografischen Breite nördlich oder südlich des Erdäquators entspricht.9 Der Vorteil der Deklination liegt in der Ortsunabhängigkeit, und deshalb ist jeder Wert nur einmal innerhalb eines halben Prä-zessionszyklus vorhanden. Diese Erkenntnis war der Schlüssel, um ein genaues Jahr bestimmen zu können. 10 Das ermittelte Jahr führte mich zur Hypothese des Philologen August Böckh, der den chronologischen Verlauf der manethonischen Königsliste als linear betrachtet und die Zeitrechnung damit beginnen ließ. Ist die Theorie von August Böckh somit bestätigt? Mir wurde klar, dass diese Entdeckung allein nicht als Beweis akzeptiert wird und deshalb begann meine Arbeit erst. Als ich den Kalender der alten Ägypter sowie deren Sothisperiode studierte, und das Rätsel des Phönix zu lösen suchte, fiel mir erst viel später auf, dass zu jenem Zeitpunkt, welcher ich entdeckte, das Pyramidengelände mit dem Sternenhimmel eindrücklich übereinstimmte. Eine Sternenstellung, die sich in den letzten 30 000 Jahren nur einmal nachweisen lässt! Die Ägyptologen gehen davon aus, dass der Beginn der ägyptischen Zeitrechnung weder in Tempeln, Gräbern noch auf Papyri festgehalten wurde. Daher stützt sich die Ägyptologie auf Daten innerhalb der Chronologie, um eine absolute Verankerung zu ermöglichen. Beispielsweise auf jene der in Illahun gefundenen Papyri, welche Mond- und Festdaten sowie ein Sothisdatum aus der 12. Dynastie enthalten. Da die Liste der sterblichen Könige nach Manetho 5813 Jahre dauert, aber die Ägyptologie davon ausgeht, dass die Chronologie der Könige erst um 3000 v. Chr. begann, verliefen nach Ansichten einstiger Ägyptologen bestimmte Dynastien parallel. Gegenwärtig ist die Ägyptologie dazu übergegangen, die Regierungsjahre der Könige zu verkürzen, da sie viel zu lang angesetzt seien. Das alte Ägypten begann tatsächlich erst um 3000 v. Chr. Dagegen ist nichts einzuwenden. Die Interpretation der Manethonischen Königsliste verursacht jedoch die Schwierigkeiten. Diese Liste geht viel weiter zurück, bis zum Beginn der Zivilisation, zum Beginn der Zeitrechnung aller alten Völker. Ausgehend von einer linearen Chronologie der manethonischen Liste, fällt nach August Böckh die 12. Dynastie zwischen 3404 und 3211 v. Chr. in eine frühere Sothisperiode, jener von 4242 v. Chr. Nachweisbar ist dies mit den erwähnten Daten aus Illahun. Insbesondere jenen aus dem Papyrus Berol 10056, das begründet dem 31. Regierungsjahr des Königs Amenemehet III. und der Sothisperiode von 2782 v. Chr. zugeschrieben wird. Sämtliche zwölf aufgelisteten Daten sind jedoch bei einer Zuordnung in die früher beginnende Sothisperiode von 4242 v. Chr. alles genaue Neumonddaten. Nicht wie von der Ägyptologie allgemein akzeptiert, dass die sechs Daten auf der linken Seite der Liste11, einem zweiten Mondmonatstag entsprechen sollen12. Die Daten von Illahun sind in der Sothisperiode 2782 v. Chr. nur Wiederholungen der Sothisperiode 4242 v. Chr. Ebenso verhält es sich mit dem Kalenderbeginn von Ebers und Smith, da der Sothis-Erstaufgang mit dem Tag der Sommersonnenwende nur in der Sothisperiode 4242 v. Chr. wirklich zusammenfiel. Dies kann bei einem einheitlich in Heliopolis oder Memphis geführten Kalender nur zwischen 3162 und 3010 v. Chr. gewesen sein. In den Verträgen von Hepzefi von Siut beginnt der Kalender mit einem Sothis-Erstaufgang, der mit wep renpet bezeichnet ist und 17 Tage danach folgte das fixe Wagi-Fest. Diese Angaben weisen begründet auf den Beginn der Sothisperiode von 2782 v. Chr. hin. Ebenso weist der Satis-Tempel auf der Nilinsel Elephantine, der der Göttin Satis gewidmet war und über Jahrtausende in mehreren Bauphasen immer wieder neu ausgerichtet wurde, auf die Sothisperiode, welche im Jahr 4242 v. Chr. begann. Eine zentrale Rolle spielte dabei der Stern Sirius und die Wintersonnenwende. Laut dem Ägyptologen R. Krauss war die ursprünglich erste angelegte Nische irgendwann im 4./3. Jahrtausend genau auf den Sothis-Erstaufgang und die Wintersonnenwende ausgerichtet. Nachweisen kann ich, dass diese Ausrichtung auf ein spezielles Datum in der Sothisperiode 4242 v. Chr. hinweist. Es existieren mehrere genaue Daten, die nachweisbar aus der Sothisperiode 4242 v. Chr. stammen und sich in der Sothisperiode 2782 v. Chr. wiederholten und als Feste gefeiert wurden. Der wichtigste Zeitpunkt, der dies alles unterstützt, ist der «Beginn der Zeitrechnung». Nachweisbar ist dieser Zeitpunkt nicht nur mit der «Großen-Pyramide» und dem Pyramidengelände, sondern auch belegbar am Anfang des Verwaltungskalenders verankert. Dies hat eine maßgebende Auswirkung auf die Manethonische Königsliste, die folglich linear verlief und bis zur 14. Dynastie auf eine Zeit vor dem Beginn des alten Ägyptens hinweist. Deshalb wirkt sich dies auch auf die Bauzeit der «Großen-Pyramide» aus.

1 Die Große-Pyramide ist die offiziell benannte Cheops-Pyramide.

2 (Bauval und Gilbert, Das Geheimnis des Orion 1996), (Bauval, Der Ägypten Code 2007)

3 (Orofino und Bernardini 2014) 2011 Version 1 und 2014 Version 2

4 (Bauval und Gilbert, Das Geheimnis des Orion 1996)

5 Mit Starry Night Vers. 8.0.1.1650 leEW, Betriebssystem Windows 10 Home.

6 Präzessionszyklus dauert 25 920 Jahre.

7 Siehe Abbildung 2, Seite →

8 Nennt sich in der Astronomie, Altitude.

9 Wikipedia.

10 Genaueres unter dem Kapitel «Orion – ein Zeitmesser der Jahrtausende»

11 Siehe auch Seite → dieses Buchs.

12 (Gautschy, Mondaten aus dem Archiv von Illahun: Chronologie des Mittleren Reiches 2011) Seite 7 und auf Seite 126-130 dieses Buchs

Die astronomischen und kalendarischen Kenntnisse der Alten Welt

Die Geschichte der Astronomie

Dieses Kapitel behandelt die astronomischen und kalendarischen Kenntnisse der Alten Welt sowie die Geschichte der Astronomie. Das Streben nach astronomischem Wissen ist so alt wie die Menschheit selbst. Mesopotamische, ägyptische, mayanische und indische Aufzeichnungen belegen detaillierte Beobachtungen bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. Die astronomischen Beobachtungen begannen jedoch nicht erst im 3. Jahrtausend v. Chr., sie sind bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. zurückzuführen. Verschiedene historische Quellen und Überlieferungen nennen mögliche Begründer der Astronomie.

Das Trachten nach jenen lichten Welten scheint so alt wie das Menschengeschlecht.13

Die Geschichte der Astronomie umfasst zeitlich die gesamte Kulturgeschichte der Menschheit. Die Astronomie entstand bereits in der Steinzeit.14 Dennoch kann bei keinem der alten Völker der Ursprung und Beginn festgelegt werden. Sollte das Pyramidengelände ein Abbild des Sternenhimmels darstellen und es möglich wäre, daraus einen genauen Zeitpunkt zu ermitteln, würde dies von großer Bedeutung sein. Einer, der die Chronologie der alten Völker mithilfe der Astronomie untersuchte, war der Ägyptologe Gustav Seyffarth, Professor der Archäologie der Leipziger Universität. Ihm gelang es trotz großer Begabung und außerordentlichen Bemühungen nicht, seine Position gegen das sich entwickelnde Establishment der Ägyptologen in Paris, Berlin und Pisa durchzusetzen. Es ging so weit, dass auf Drängen der Champollion-Partei, die sich um Lepsius gebildet hatte, Seyffarth 1854 die Universität in Leipzig verlassen musste. In den U.S.A. begann er ein neues Leben, wo er weiter die Zeitrechnung des Alten und Neuen Testamentes sowie die aller alten Völker erforschte. Er wollte den Ursprung der Menschheit und ihre Entwicklung ergründen und chronologisch einreihen. Er vertrat die Ansicht, dass:

Das ganze Altertum, Josephus, der Koran, das N. T., die Inder, die Chaldäer, die Phönizier u. a. bezeugen, dass es schon vor der Sintflut, in den 2424 Jahren von Adam bis Noah, Alphabet und Bücher gegeben habe, dass die Wissenschaften von Seth herrühren.15

Seth, einer der Söhne Adams, soll bereits der Begründer der Wissenschaften gewesen sein.

Seyffarth beschäftigte sich mit den überlieferten astronomischen Daten:

Aber woher weiß man denn, dass die Astronomie so jung sei? Bei historischen Untersuchungen kommt es nicht darauf an, was unsere arme Selbstweisheit für wahrscheinlich hält, sondern darauf, was die Vorfahren überliefert haben; und das hält der Freund der Wahrheit so lange mit allen seinen Kräften fest, bis ihm mit Sicherheit das Gegenteil bewiesen worden ist.16

Der deutsche Gymnasial-Professor Dr. Johannes Bumüller berichtete vom Historiker Diodor Folgendes:

Da aber die alten Sagen gerade von Aegypten [sic!] behaupten, dass hier die Götter entstanden seien, auch erzählt wird, es sei hier schon in ältesten Zeiten die Kunst erfunden worden, die Bewegungen der Gestirne zu beobachten …17

Seyffarth erwähnte über Seth Weiteres:

Es ist möglich, dass Seth als Urheber der Astronomie bei den Alten galt.18

Josephus Flavius bezieht sich auf die folgende Geschichte von Seth, einem Sohn Adams, und seinen Nachkommen. Seth wird als tugendhaft und rechtschaffen beschrieben, und gesagt wird, dass er und seine Nachkommen friedlich und glücklich in demselben Land lebten, unberührt von Leid oder Unheil. Er erwähnt auch, dass sie die Stern- und Himmelskunde zuerst erfunden haben. Um sicherzustellen, dass ihre Erfindungen nicht vergessen werden, errichteten sie zwei Säulen, eine aus Ziegeln und eine aus Steinen, und schrieben ihre Erfindungen darauf. Dies geschah vor dem Hintergrund einer Prophezeiung Adams über den Untergang aller Dinge durch Feuer oder Wasser. Die Idee war, dass, wenn die Ziegelsäule im Wasser untergehen würde, die Steinsäule erhalten bleiben und den Menschen das darauf Eingeschriebene zeigen würde. Es wird auch darauf hingewiesen, dass eine Ziegelsäule errichtet worden sei. Es wird behauptet, dass die steinerne Säule bis zum heutigen Tag in Syrien steht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Aussage die Geschichte von Seth und seinen Nachkommen erzählt, ihre Errungenschaften in der Astronomie und ihre Bemühungen, ihr Wissen für zukünftige Generationen zu bewahren.19

Auch Seyffarth erwähnte von Josephus:

Die Überlieferung bei Josephus schreibt dem Seth, Adams Sohne, die Astronomie zu; nach den Aegyptern entstand sie unter Necho, Necepsus, Pitosiris, Thot, Aesculap, Anubis20 …

Und von Diodor berichtet er,

Nach Diodor waren die Aegypter in Besitz von astronomischen Beobachtungen seit den ältesten Zeiten …, von astronomischen, dem Thot-Seth zugeschriebenen Werken, von astronomischen Thatsachen [sic!], die sogar Hipparch benutzt hat; selbst die Inder und Chinesen setzen den Ursprung der Sternkunde in die erste Zeit der Schöpfung …21

Den alten Überlieferungen zufolge erfanden also bereits Seth und seine Söhne die Stern- und Himmelskunde. Von welchem Zeitpunkt an kann nun aber die Astronomie als wissenschaftlich bezeichnet werden? Der Astronomie-Historiker und Assyriologe Franz Xaver Kugler leugnete jede wissenschaftliche Astronomie vor dem 7. Jahrhundert. Hipparch war seiner Ansicht nach, der Erste, der den Präzessionszyklus entdeckte.22 Diodor berichtete hingegen, dass Teile der astronomischen Kenntnisse Hipparch’ auch die über den Prä-zessionszyklus aus alten Werken des Thot stammten! Demzufolge war Hipparch nicht der Entdecker. An weiterer Stelle schrieb Seyffarth, dass die alten Schriften uns an vielen Stellen berichten, dass die Ägypter seit unvordenklichen Zeiten astronomische Beobachtungen durchgeführt haben. Er ist überzeugt, dass die Astronomie bis zu Seth, dem Sohn Adams zurückreicht und die astronomischen Beobachtungen bis ins Jahr 5871 v. Chr. datiert werden können.23 Die Ägypter haben also eine lange Tradition der Astronomie , die bis in die frühesten Zeiten der menschlichen Geschichte zurückreicht. Als Begründer der Astronomie ist der biblische Seth mehrfach erwähnt und sollte deshalb als der erste Thot in Betracht gezogen werden. Die Astronomie war also bereits sehr alt und Seyffarth erahnte die Bedenken und Gegenstimmen:

Welchem Menschen kann jemals zugemutet werden, zu glauben, dass die Astronomie so alt sei, dass man schon vor der Sündfluth [sic!] astronomische Beobachtungen angestellt, dass Noah um tausendjährige Constelltionen [sic!] sich bekümmert und sie aufbewahrt habe! 24

Mesopotamische Aufzeichnungen auf tausenden ausgegrabenen Tontafeln belegen bereits genaue astronomische Beobachtungen, welche bis ins 3. Jahrtausend zurückreichen. Die Babylonier kannten schon alle wichtigen Himmelszyklen erstaunlich genau. Auch in Ägypten existieren bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückreichende, schriftliche Aufzeichnungen über Techniken und deren Bedeutung in der altägyptischen Astronomie. Der Kalender der Maya reicht ebenfalls bis 3373 v. Chr. zurück.25 Desgleichen besaßen die Inder um 3100 v. Chr. hohe Kenntnisse in Astronomie. Erwähnt wird in einem alten indischen Text:

Im Kauschitaki Brahmana finden wir präzise astronomische Abhandlungen, die darauf hindeuten, dass die Hindus bereits 3100 v. Chr. umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet der Astronomie hatten und diese praktisch verwerteten … 26

Woher besaßen diese alten Völker bereits so umfassende Kenntnisse? Die astronomischen Beobachtungen konnten nicht erst im 3. Jahrtausend v. Chr. beginnen. So ist aus dem Buch «Das Alter der babylonischen Astronomie» von Alfred Jeremias zu entnehmen:

Von vornherein sprechen folgende Beobachtungen dafür, dass der Ursprung der Bilder altbabylonisch ist und zwar entstanden in der Zeit, in der der Anfang des Kreislaufs den Stier, wenn nicht gar die Zwillinge, als Frühlingspunkt aufzeigt.27

Der Frühlingspunkt28 ist der Schnittpunkt des Himmelsäquators mit der Ekliptik, wo die Sonne zur Tagundnachtgleiche am Frühlingsbeginn steht. Dieser Punkt wandert während eines Präzessionszyklus durch den ganzen Tierkreis. Gegenwärtig befindet sich der Frühlingsbeginn noch im Sternzeichen der Fische und um 5800 v. Chr. befand er sich im Sternzeichen der Zwillinge.

Ein genauer Kalender bereits im 5. Jahrtausend v. Chr.?

Um einen genauen Mond- oder Sonnenkalender zu erstellen, braucht man nicht nur astronomische Beobachtungen über einen längeren Zeitraum, sondern auch Kenntnisse über die Bewegungen der Himmelskörper und die Fähigkeit, diese Bewegungen präzise zu berechnen. Der Kalender sei bereits sehr alt. Wie im Duden «Astronomie Basiswissen Schule» zu entnehmen ist, entwickelten die Ägypter ihren Kalender im 5. Jahrtausend v. Chr. Das Jahr bestand bereits aus 365 Tagen29 und weist daher auf einen Sonnenkalender hin. Leider fehlen im Duden genaue Quellenangaben. Der gegenwärtige Kalender der koptisch-orthodoxen Kirche führt seine Ursprünge ebenfalls auf den ägyptischen Kalender bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. zurück. Es ist eines der ältesten Kalendersysteme und wird nach einigen Reformen noch immer verwendet.30 Das koptische Wissen über den Kalender stammt aus alten, überlieferten Quellen.

Thot – der Schreiber der Wissenschaft

Ist insbesondere das kalendarische und astronomische Wissen eine menschliche Errungenschaft oder ein Wissen von den Göttern? Der Ägyptologe Eduard Meyer schrieb überzeugt:

…, dass bereits in der Zeit von Menes ein Kalender bestand. Der Kalender von 365 Tagen bereits etwas Gegebenes und Geheiligtes war.31 … er bestand schon in der Zeit, da die Götter geboren wurden und die jetzige Weltordnung geschaffen wurde.32

Nach diesen alten Überlieferungen war der Kalender keine menschliche Erfindung. Dies geht auch aus dem Buch Henoch hervor. Henoch, der 7. Patriarch vor der Sintflut, wurde von den Göttern in verschiedene Wissensgebiete, so auch in die Astronomie eingeweiht. Die sieben ersten Patriarchen waren Adam, Seth, Enos, Kenan, Mahalalel, Jared und Henoch. Henoch war der Schreiber der Wissenschaften und sei identisch mit Hermes. Der altägyptische Gott Thot wiederum sei identisch mit dem ersten Hermes, der aber hieß A-gathdaimon und dieser war Seth, ein Sohn Adams.

Dr. D. Chwolson schreibt vom byzantinischen Mönch Georgios Synkellos:

Syncellus sagt von den Schriften des Manetho, dass derselbe sie aus den Gedenktafeln schöpfte, welche einst im seriadischen Lande standen und, wie er (Manetho) sagt, im heiligen Dialecte [sic!] und in heiliger Steinschrift von Thoth, dem ersten Hermes, beschrieben wurde, nach der Sintfluth [sic!] aber aus dem heiligen Dialecte [sic!] in [griechische] Volkssprache und in die heilige Bücherschrift übertragen und in Bücher vom zweiten Hermes, dem Sohne des Agathodämon und Vater des Tat, in Archiven der Tempel niedergelegt worden waren.33

Das Land Seir oder das seriadische Land war gemäß altem Testament der Wohnort der Hurriter. Eine zuerst im Tempel von Soleb unter Amenophis III. bezeugte Ortsliste, die um 1380 v. Chr. datiert wird, führt die Bezeichnung «Schasu-Land Seir»34

Weiter schreibt Chwolson:

Nach Dimeschqî hätten die Ssabier ihre Lehren von Agathodämon empfangen, dem sie Hermes Trismegistos überliefert worden waren. Ungefähr dasselbe sagt auch Magrîzî. Nach Bastâmî wird der biblische Seth von den Ssabiern Agathodämon genannt und auf Griechisch soll er Orâfî, oder nach einer anderen Lesart Orânî heißen.35

Laut Spuler's Beitrag im Handbuch der Orientalistik wird erzählt, dass eine legendäre Figur namens Hermes bereits vor der großen Flut existiert haben soll. Dieser Hermes soll als einer der Ersten die Bewegungen der Sterne und andere himmlische Phänomene betrachtet haben. Es heißt, sein Großvater Kayōmart, der oft mit der biblischen Figur Adam gleichgesetzt wird, hätte ihm die Geheimnisse der Stunden von Nacht und Tag erklärt. Hermes war auch der Pionier beim Bau von Tempeln und begann, über Medizin nachzudenken. Er verfasste Gedichte, die sich sowohl mit irdischen als auch mit himmlischen Themen befassten. Angeblich war Hermes der Erste, der die drohende Sintflut voraussagte. Aus Sorge, dass das Wissen der Menschheit verloren gehen könnte, errichtete er Tempel – unter anderem einen in Iḫmim – und ließ das gesamte Wissen, die Techniken und Handwerke in deren Wände meißeln. Nach der Sintflut soll ein weiterer Hermes in Babel gelebt haben, der ebenfalls große Kenntnisse in Medizin, Philosophie und Mathematik besaß. Diese Erzählungen über Hermes betonen seine Rolle als Bewahrer und Weitergeber von Wissen durch die Zeiten hinweg.36

Manche Leute meinen, dass Henoch der ursprüngliche Hermes gewesen ist. Andere denken aber, dass es eher Seth war. Riessler erzählt in alten jüdischen Schriften, dass Henoch von den Göttern erfahren hat, dass ein Jahr 365 Tage hat und er derjenige ist, der die Astronomie erfunden hat.37 Dazu schreibt er von Eupolemus der berichtete, dass Abraham intensiv mit den Priestern in Heliopolis kommunizierte und ihnen viel Wissen vermittelte, insbesondere in der Astrologie und ähnlichen Bereichen. Er betonte, dass die Babylonier, genauso wie Abraham selbst, für die Erfindung der Astrologie verantwortlich seien, wobei die ursprüngliche Idee auf Henoch zurückgeht. Henoch soll der Erste gewesen sein, der das Wissen über die Sterne und den Himmel entwickelt hat, und nicht die Ägypter.38

Aus verschiedenen Überlieferungen ist auch zu entnehmen, dass es zwei Hermes vor der Sintflut gegeben habe. Henoch wurde auf der sumerischen Königsliste WB 444 als der siebte aufgeführte König39 mit Namen En-men-durana (Emmeduranki) von Sippar identifiziert. Dieser war der vorletzte König der vordynastischen Zeit, also vor der Sintflut. War Henoch derjenige Hermes, welcher auf En-men-dur-ana (Emmeduranki) von Sippar zurückzuführen ist, so ist auf der Königsliste der erste König von Eridu Alulim dem Adam und der zweite Alalngar dem Seth gleichzusetzen. Stammten diese beiden großen Gelehrten in Wahrheit aus dem Zweistromland? Aus den alten Überlieferungen ist auch zu entnehmen, dass Seth der erste Thot war. Er lebte am Anfang, Henoch hingegen erst am Ende der ersten Sothisperiode unweit von der Sintflut entfernt. Ich werde später darauf eingehen, um welche Sothisperiode es sich handelt.

Werner Papke, Wissenschaftshistoriker und Altorientalist, der die Welt der Chaldäer mit seinem Buch «Die Sterne von Babylon» entschlüsselte, schrieb über Abraham in seiner Einleitung:

Noch als Abraham die chaldäische Stadt Ur am Persischen Golf verließ, da wusste er mehr von den Gesetzen des Himmels und der Herrschaft über die Erde als Pythagoras, Eudoxos, Hipparch und Ptolemäus zusammen.40

Papke schreibt in seinem Buch von einem Abu’l Farağ, geboren 1226 zu Metilene. Dieser erwähne in seiner Dynastien-Geschichte einen «Hermes der Babylonier». Der lebte in Kalluba kurz nach der Sintflut, einer Stadt der Chaldäer, dem sie die vornehmsten Kenntnisse von den Gestirnen verdanken. Als weiteren erwähnt er Al Bitruği (12. Jahrhundert), der ebenfalls von einem babylonischen Hermes berichtet, den die Ssabier des Mittelalters als ihren Religionsstifter betrachten.41

13 (Papke 1989) Seite 13

14 (Hamel 2004)

15 (Seyffarth, Übersicht neuer Entdeckungen 1857) Seite 31

16 (Seyffarth, Die Phönixperiode "in Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft Band III" 1849) Seite 78

17 (Diodor's von Sicilien 1866, Erstes Buch) I, 9 Seite 16

18 (Seyffarth, Chronologia Sacra - Untersuchungen über das Geburtsjahr des Herrn und die Zeitrechnung des Alten und Neuen Testamentes 1846) Seite 232

19 (Josephus 1852) Seite 16

20 Es wurde mit einem 3 monatigen Jahr gerechnet.Weiteres in Kapitel «Die Zeitrechnung der alten Völker»

21 (Seyffarth, Chronologia Sacra - Untersuchungen über das Geburtsjahr des Herrn und die Zeitrechnung des Alten und Neuen Testamentes 1846) Seite 173–174

22 (Papke 1989) Seite 238

23 (Seyffarth, Die Phönixperiode "in Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft Band III" 1849) Seite 78

24 (Seyffarth, Chronologia Sacra - Untersuchungen über das Geburtsjahr des Herrn und die Zeitrechnung des Alten und Neuen Testamentes 1846) Seite 173

25 Wikipedia Geschichte der Astronomie

26 (Yogananda 1937 u. 1951) Seite 177

27 (Jeremias 1908) Seite 35

28 Genaueres darüber auf (Wikipedia, Frühlinspunkt 2024)

29 (Herrmann und Schwarz 2001) Anhang Seite 239

30 (Wikipedia, Koptischer_Kalender 2013)

31 (Meyer 1904) Seite 40

32 Ebenda, Seite 40

33 (Chwolson 1856) Seite 784

34 (Wikipedia, Seir 2019)

35 (Chwolson 1856) Seite 782

36 (Ullmann 1972) Seite 373–374

37 (Riessler 1928) Seite 406–407

38 Ebenda, Seite 12

39 (Wikipedia, Sumer 2021) Sumer ist die älteste bekannte Zivilisation. Die ältesten Siedlungsreste stammen aus dem 6.Jahrtausend v. Chr.

40 (Papke 1989) Seite 11

41 Ebenda Seite 21 und 22

Die Chronologie

In diesem Kapitel geht es um die Chronologie, die sich mit der zeitlichen Einordnung von Ereignissen und Perioden in der Geschichte befasst. Es werden verschiedene Methoden und Quellen verwendet, um die Abfolge und Dauer historischer Phänomene zu bestimmen. Die Zeitrechnungen der alten Völker, darunter Ägypter, Inder, Juden, Griechen, Etrusker, Chaldäer, Babylonier, Phönizier und Perser, stehen zur Diskussion.

Die Chronologie ist eine Wissenschaft, die sich mit der zeitlichen Einordnung von Ereignissen und Perioden in der Geschichte beschäftigt. Sie verwendet verschiedene Methoden und Quellen, um die Abfolge und Dauer von historischen Phänomenen zu bestimmen. Die Chronologie ist wichtig, um einen Überblick über die Entwicklung von Kulturen, Zivilisationen und Gesellschaften zu erhalten und um Zusammenhänge und Ursachen zu erkennen.

Der Ägyptologe D. Lauth erwähnt ein Zitat von Goethe:

Die Chronologie ist eine der schwierigsten Wissenschaften, weil ihr Gelingen eine Vereinigung auseinander liegender Kenntnisse und eine Anwendung verschiedenartiger Geisteskräfte und Bestrebungen voraussetzt.42

Der Schweizer Historiker Dr. J. Anton Henne meint:

Die ägyptische Geschichte ist die Einzige, welche gleichzeitige Denkmäler aus jenen früheren Jahrhunderten besitzt und zugleich Berührungspunkte mit jenen Urvölkern Asiens, namentlich auch mit dem jüdischen, von den spätesten bis zu den ältesten Zeiten darbietet. Wenn irgendwo, so ist hier Rat zu holen für die Begründung einer Chronologie der ältesten Völkergeschichte.43

Nach der Auffassung der Fachgelehrten des 19. und 20. Jahrhunderts hielten die alten Ägypter den Beginn ihrer Zeitrechnung an keiner Stelle schriftlich fest. Dazu erwähnt der Ägyptologe D. Parthey:

Aber vergebens sucht man nach irgendeinem Datum über die altägyptische Chronologie, wodurch die Reihe der Manethonischen Dynastien sich aus ihrer mythischen Unsicherheit in das Gebiet der Historie hinüberziehen ließe.44

Um eine solide Chronologie zu erstellen, ist ein genaues Datum45 wichtig. Viele Forschende haben sich intensiv mit der Chronologie befasst. Henne erwähnte Lepsius, der meinte, dass man von den Historikern Herodot und Diodor von Sizilien kaum brauchbare chronologische Informationen erwarten kann.46 Interessanter sei jedoch der Priester Manetho, der unter den ersten beiden Ptolemäern (323 und 284 v. Chr.) lebte. Manetho war Ägypter und nutzte die Dokumente und Monumente seiner Zeit. Einige Auszüge und Listen von Manetho findet man auch bei späteren Historikern wie dem römischjüdischen Josephus (um 80 n. Chr.), Julius Africanus (um 222 n. Chr.), Eusebius von Caesarea (gestorben 340 n. Chr.) und dem Sammler Georgios Synkellos aus Konstantinopel um 793. Laut Henne beschäftigten sich viele Gelehrte mit Manethos Liste, darunter Joseph Scaliger, Denis Pétau (auch bekannt als Petav) 1627, D. Johannis Marsham mit seinem „Canon chronicus“ von 1670, Jak. Perizonius in Leiden 1711, Heyne in Göttingen 1782, Larcher 1786, Zoëga in Rom mit „De obeliscis“ 1792, der Brite Prichard 1813, Heeren in Göttingen 1817 und Rask 1830.47 Auch andere Forscher wie August Böckh, Gustav Seyffarth, Unger, Brugsch, Lauth, Eduard Meyer und Bunsen haben einen Beitrag geleistet und sollten erwähnt werden. Heutzutage nutzen Ägyptologen Manethos Chronik als wichtige Quelle, um die ägyptische Chronologie zu rekonstruieren.

Die Ägyptologie und die Chronologie

Die Ägyptologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Geschichte, Kultur, Sprache und Religion des alten Ägyptens befasst. Sie ist eine interdisziplinäre Disziplin, die verschiedene Methoden und Quellen nutzt, um das Leben und die Weltanschauung der alten Ägypter zu verstehen. Die Ägyptologie hat in den vergangenen Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht, sowohl in Bezug auf die Entdeckung neuer Funde und Denkmäler als auch in Bezug auf die Anwendung neuer Technologien und Theorien. Die Ägyptologie ist heute ein lebendiges und dynamisches Forschungsfeld, das sich mit vielen aktuellen Fragen und Herausforderungen auseinandersetzt, wie dem Erhalt des kulturellen Erbes, dem Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Epochen, oder dem Verständnis der Rolle Ägyptens in der globalen Geschichte.

Michael E. Habicht schreibt zur ägyptischen Chronologie Folgendes:

Nicht nur die Abfolge der Könige ist nicht immer gesichert, noch problematischer ist die absolute Chronologie.48

Nach Habicht vertreten die Ägyptologin Rita Gautschy ein astronomisch basiertes, Jürgen von Beckerath und die Oxford Consensus Chronologie ein hohes Chronologiemodel. Die tiefen Modelle vertreten Thomas Schneider, Jürgen von Beckerath und Erik Hornung. 49 Gegenwärtig existieren sechs verschiedene Chronologiemodelle, welche auf zwei mögliche eingegrenzt werden. Diese weisen aber eine zeitliche Diskrepanz von rund 130 Jahren50 auf. Folglich werden selbst absolute Daten innerhalb der Zeitrechnung verschieden interpretiert. In der Vergangenheit gab es viele Ansätze, die Chronologie der Könige, die mit Menes begann, zeitlich festzulegen. Unterschiedliche Interpretationen führten zu großen Differenzen. Die wenigsten Wissenschaftler betrachteten die Königslisten als aufeinanderfolgend, mehrheitlich sahen sie diese als parallel verlaufend. Die gegenwärtige Ägyptologie verkürzt die Regierungsjahre und lässt dadurch rund 2600 Jahre Menschheitsgeschichte einfach verschwinden! So kommentierte der Ägyptologe Dr. Franz Joseph Lauth bereits dazumal:

Wenn man nun erwägt, dass die bisherigen Ansätze für den Protomonarchen Menes zwischen 5702 v. Chr. und 2700 v. Chr. schwanken – welche Ungewissheit doch sicherlich nicht für eine «Wissenschaft» der Chronologie passt – so wird man hoffentlich eine Entdeckung, die solche Irrungen künftighin unmöglich macht, allseits willkommen heißen.51

Den Beginn der ägyptischen Zeitrechnung legten die Chronologen und Ägyptologen der Vergangenheit folgendermaßen fest: Böckh 5702 v. Chr., Unger 5613 v. Chr., Brugsch 4455 v. Chr., Lauth 4257 v. Chr., Eduard Meyer 4241 v. Chr.,52 Bunsen 3623 v. Chr. etc. und die heutigen Ägyptologen auf rund 3000 v. Chr. Zur absoluten Datierung stützt sich die gegenwärtige Ägyptologie auf ein Sothisdatum sowie 40 brauchbare Monddaten aus Tempeltagebü-chern von Illahun des Mittleren Reichs53. Auf weitere fünf angeblich sichere Sothisdaten sowie auf die Altersbestimmung nach der C14-Methode. Die von mir ebenfalls untersuchten Illahun-Daten werden im Absatz «Die Monddaten von Illahun» behandelt. Für eine fundierte Chronologie ist der Nachweis eines absoluten Datums oder besser mehrerer Daten ausschlaggebend. Noch besser ist, den Beginn der Zeitrechnung zu finden und nachzuweisen.

Dr. Anton Henne erwähnte in seiner Einleitung:

Wenn Menschen, die mehr in und mit der Natur leben, die Abstammung geliebter Pferde mehrere Zeugungen durch angeben können, um wie viel weniger ist sich zu verwundern bei menschlichen Geschlechterlisten, die man sich, ehe schriftliche Aufzeichnung stattfand, umso fester einprägte?54

Henne nennt Herodot, der schon vor 2300 Jahren berichtete:

«Hernach sagten mir die Priester aus einem Buche die Namen von 330 Königen her.»55

Weiter zitierte er vom Sizilier Diodor, der vor mehr als 1900 Jahren lebte:

«Von ihnen allen hatten die Priester in ihren heiligen Büchern Beschreibungen, die von alters her immer den Nachfolgern überliefert wurden, und von der Körpergröße jedes Königs, von seinen Eigenschaften und den Taten eines Jeden [sic!] nach der Zeitfolge Nachricht gaben.»56

War dies nun eine lineare oder parallele Zeitfolge? Manetho, der auch Griechisch sprach, fasste aus Urkunden und Denkmälern seiner Zeit die Aufzeichnungen von Menes bis Alexander zusammen. Hauptsächlich liegen diese bei Josephus, Africanus und Eusebius vor. Weitere Königslisten existieren auch auf Tempelwänden, Gräbern und Papyri. Doch vorgängig gebe ich einen Einblick in die Zeitrechnungen der verschiedenen alten Völker.

Die Zeitrechnungen der alten Völker

Seyffarth zufolge rechneten die Ägypter, Inder, Griechen, Etrusker, Chaldäer, Babylonier, Phönizier und Perser mit einer Welt-Ära von 36 000 Jahren. Dabei handelt es sich um die rückwärts schreitende Wanderung des Frühlingspunktes durch den ganzen Tierkreis.57 Dieser in 12 Tierkreiszeichen und in 36 kleinere Abschnitte, die Dekurien oder Dekane, unterteilt ist. Er legte fest, dass der Beginn der Zeitrechnung bei allen alten Völkern nicht über einen Zeitpunkt von 6000 v. Chr. hinausging. Sich 2424 Jahre nach der Schöpfung eine Sintflut ereignet haben soll. Den wissenschaftlichen Kenntnissen zufolge dauert die rückwärts schreitende Wanderung des Frühlingspunktes durch den Tierkreis 25 920 Jahre. Dies entspricht folglich jener Welt-Ära von 36 000 Jahren. Da eine Welt-Ära in 36 Dekurien unterteilt ist, entspricht 1 Dekurie also nicht 1000, sondern 720 Jahre.58 Diese 36 000-jährige Einteilung ist auf den alten Orient zurückzuführen, da bekanntlich die Kreiseinteilung in 360 Grad von dort herstammt. Folglich entsprechen auch die 36 000 Jahre nicht tatsächlichen Sonnenjahren. Wollte man diese 36 000 Jahre noch feiner unterteilen, multiplizierte man diese mit 12 und erhielt 432 000 Jahre. Eine Dekurie sind dann 12 000 Einheiten und dies entspricht 8640 Monaten.

Die Zeitrechnung der Inder

Seyffarth stellte bei den Indern fest, dass das 4. Zeitalter (Yuga) nicht 3102 v. Chr., sondern erst 568 n. Chr. begann. Der indische Yogi Sri Yukteswar erkannte den Irrtum der damaligen Astronomen und berechnete, dass 3102 v. Chr. das absteigende Dwapara-Yuga begann.59 Seyffarth wies darauf hin, dass die ursprüngliche Yuga-Berechnung willkürlich und gegenüber dem Gebrauch aller übrigen Völker wesentlich verändert und hyperbolisch ausgeschmückt wurde. Sodass die Inder im Jahr 568 n. Chr. ihr 4. Weltalter, das Kali-Yuga begannen. Er fragte sich, warum sie dennoch das Jahr 1762 n. Chr. zu ihrem 4863. Jahr des laufenden Kali-Yuga machten. Seyffarth berichtet, dass indische Gelehrte die Jahre seit dem Beginn der Kali-Yuga bis 1762 (als die Engländer großes Interesse an der indischen Literatur zeigten) mit 4 multipliziert haben könnten, um die indische Kultur und Literatur älter und ehrwürdiger erscheinen zu lassen. Er erzählt eine Anekdote, in der ein Engländer eine Passage in den Vedas entdeckte, die eine bekannte römische Geschichte erzählte. Diese Entdeckung wurde verwendet, um die Brahmanen von der Neuheit ihrer religiösen Schriften zu überzeugen. Jahre später fehlte diese Passage in allen anderen gefundenen Handschriften der Vedas. Danach enthüllten die Engländer, dass die Brahmanen Boten an alle Tempel geschickt hatten, um diese Passage aus den Vedas zu entfernen. Daher besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Brahmanen absichtlich die Jahre der letzten Yuga multipliziert haben, um ihre Literatur älter erscheinen zu lassen.60 Seyffarth bezieht sich auch auf die indische und persische Astronomie und ihre Berechnungen bezüglich der Präzession der Tagundnachtgleiche. Er erwähnt, dass die Inder, wie der arabische Historiker Al-Masʿūdī behauptet, das Zurückweichen des Punktes der Tagundnachtgleichen in 100 Jahren auf 1 Grad schätzen. Somit dauert das Rückweichen eines ganzen Tierkreiszeichens von 30 Grad nach ihm 2146 Jahre, nach moderner Rechnung 2160 Jahre. Er stellt weiterhin fest, dass die Inder bis heute vier Yugas, also vier durchlaufene Zeichen zählen. Daraus folgert er:

… so haben die Inder die Schöpfung gleichfalls in die Zeit von 5800 v. Chr. gesetzt; denn vom ersten hellen Sterne (Castor) der Zwillinge bis zum Puncte [sic!] der Fische, wo selbst heute der Nachtgleichenpunkt sich befindet, sind 107 Grade, und diesen Raum legte der Nachtgleichenpunkt vom Jahre 5800 v. Chr. an gerechnet bis heute zurück.61

Hält man diesen Zeitpunkt genauer fest, ergibt sich aus den Überlieferungen der Perser, dass die Inder die Schöpfung ebenfalls auf das Jahr 5800 v. Chr. datiert haben. Denn vom ersten hellen Stern (Castor) der Zwillinge bis zum Punkt der Fische, wo sich zu Seyfarths Zeit, dem Jahr 1846, der Punkt der Tagundnachtgleichen befand, sind es 107 Grad. Diesen Zeitraum legte der Punkt der Tagundnachtgleiche seit dem Jahr 5800 v. Chr. bis damals zurück.62 Seyffarth bezieht sich weiter auf die Konzepte der Weltjahre und Weltalter in verschiedenen Kulturen, einschließlich der Perser, Griechen, Römer und Inder. Ein Weltjahr, das einem Zeichen des Tierkreises entspricht, wird in drei Weltalter oder Dekurien unterteilt. In der indischen Tradition werden diese Weltalter als Avatara bezeichnet, was «Veränderungen» bedeutet. In jeder dieser Avatara erscheint Vishnu, der Herr der Zeit, in einer anderen Gestalt. Die neueren indischen Schriften zählen zehn Avatara, während die älteren neun zählen. Dies liegt daran, dass einige der Schriften tausend Jahre älter sind als andere, insbesondere diejenigen, die seit dem Beginn der vierten Yuga verfasst wurden.63 Die Avatara beschreibt Seyffarth folgenderweise:

1. Avatara als Fisch zum Wohle des ersten Menschen, Manu’s.

2. Avatara als Schildkröte, worauf die Dämonen ihre Verfolgung der Menschen begannen.

3. Avatara als Antilope oder Eber zur Erlegung des Riesen Hiranyâkshas.

4. Avatara als Löwe mit Menschenkopf zur Überwindung des Tyrannen Hiranyakasipus. [Das Avatara wird Narasimha genannt, Anm. d. Verf.]

5. Avatara als Zwerg, um Mahabali, den Menschenfeind, in die Unterwelt zu vertreiben.

6. Avatara als Parashri Râma (Parasurâmas).

7. Avatara als Râma -Thandra (Chandras) zur Besiegung des furchtbaren Ravanas.

8. Avatara als Pala – Râma oder Krishnas.

9. Avatara als Buddha, als Lehrer des Menschengeschlechtes.

10. Avatara noch zukünftig als der Zerstörer Kalki (Dharma).64

Seyffarth sagt aus, dass die zehn Avatare im Hinduismus nichts anderes seien als die tausendjährigen Zeitalter der Griechen, Römer, Etrusker und Perser. Diese Zeitalter entsprechen den Zeiträumen, in denen der Punkt der Tagundnachtgleiche eine Dekurie (10 Grad) durchläuft, was in 720 Jahren geschieht. Die ersten neun Avatare repräsentieren die neun Weltalter von der Schöpfung bis zum Ende des dritten Weltjahres. Jedes dieser Weltjahre umfasst die Zeit, in der der Punkt der Tagundnachtgleiche ein Zeichen des Tierkreises (30 Grad) durchläuft. Daher entsprechen die neun Avatare den neun Dekurien, den neun kleinen Zeichen, die vom Punkt der Tagundnachtgleiche durchlaufen werden. Sie repräsentieren die Jahrtausende oder Weltalter von der Schöpfung bis zur gegenwärtigen Kali-Yuga. Das vierte Avatara, in welche die Flut wirklich gehört, wird als Symbol für die Überwindung der Sintflut interpretiert. Es wird angenommen, dass Vishnu in dieser Avatara zum ersten

Mal menschliche Gestalt annahm, um den Tyrannen Hiranyakasipus zu besiegen, der die Menschheit verfolgte. Seyffarth schließt mit der Feststellung, dass die Inder, wie andere Völker auch, die Schöpfung auf das Jahr 5800 v. Chr. datiert haben, basierend auf den Avataren und den damit verbundenen Weltaltern. Dies deutet darauf hin, dass die Inder, ähnlich wie die Perser, die Präzession der Tagundnachtgleiche zur Zeitmessung verwendeten.65

Vom indischen Astrologen F. Euringer ist zu erfahren:

Ardra66: 6°40‘-20°00‘ Zwilling. Die ältesten Teile der Veden sprechen von Ardra als Beginn des Sternkreises. Vor rund 7500 Jahren wanderte der Frühlingspunkt durch diese Konstellation.67

Der Beginn des Sternkreises, also der Zeitrechnung, fällt auch nach den ältesten Teilen der Veden in die Zeit um 5500 v. Chr. Der Frühlingspunkt wanderte damals durch das Sternzeichen der Zwillinge.

Die Zeitrechnung der Perser

Seyffarth erwähnt, dass die Perser annahmen, dass der Punkt der Tagundnachtgleichen in 1000 Jahren, genauer eben in 720 Jahren, eine Dekurie durchläuft. Dies bedeutet, dass sich der Punkt der Tagundnachtgleiche in diesem Zeitraum um 10 Grad entlang der Ekliptik verschiebt. Bis zum Ende der Sassaniden hätten sie 9 solcher Dekurien gezählt, also 3 Tierkreiszeichen. Um das Jahr 641 n. Chr. sei der Punkt um etwa 3 Tierkreiszeichen zurückgewichen. Das «große Weltjahr» der Perser, basierend auf der Präzession der Tagundnachtgleichen, begann um 5800 v. Chr., als der Punkt zwischen Zwillinge und Krebs stand.68

Die jüdische Zeitrechnung