Glaube und Medizin - Rolf Ludwig - E-Book

Glaube und Medizin E-Book

Rolf Ludwig

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Beschreibung

Als Arzt und Seelsorger beleuchtet Bischof i. R. Rolf Ludwig die spannende Beziehung zwischen Glauben und Medizin. Er schöpft dabei aus seiner Erfahrung als Leiter der Kinderonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg und als Bischof der Neuapostolischen Kirche. Der Autor führt aus, wie der Glaube medizinisches Wissen bereichern und Orientierung in medizinischen Grenzbereichen geben kann. Bischof i. R. Rolf Ludwig berichtet zudem von berührenden Begegnungen aus seinem ärztlichen und seelsorgerischen Alltag. Die Reihe "Impulse" setzt sich engagiert und verständlich mit Themen aus dem religiösen und dem gesellschaftlichen Bereich auseinander. Die Betrachtungen und Impulse dienen der Vertiefung des Glaubens und einem besseren Verständnis gesellschaftlicher Werte. In edler Halbleinen-Ausstattung und vierfarbig bebildert sind die Bücher im besten Sinne des Wortes "geistliche Betrachtungen".

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Seitenzahl: 49

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Rolf Ludwig

Glaube und Medizin

Erfahrungen als Arzt und Seelsorger

1. Auflage

© 2023 Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Wolfgang Schuster

Layout und Satz: Bischoff Verlag, Neu-Isenburg

Umschlagbild: © StockPhotoPro – stock.adobe.com

Bilder im Innenteil: stock.adobe.com – © joyfotoliakid (S. 7); https://www.flickr.com/photos/internetarchivebookimages/1478142893 (Hippokrates, * um 460 v. Chr., † um 370 v. Chr., griechischer Arzt, S. 10); stock.adobe.com – © Gorodenkoff (S. 16); © privat (Der Autor mit einem kleinen Patienten, S. 31); © privat („Moods“ (Stimmungen), Acryl auf Leinwand, I. Scherer, S. 41); stock.adobe.com – © Marco Desscouleurs (S. 54); © Joanna Tkaczuk (S. 71); © Marcel Felde (S. 77)

Gesamtherstellung: Friedrich Pustet, Regensburg

Die verwendeten Bibelzitate sind entnommen aus:Lutherbibel, revidiert 2017

© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Best-Nr. 231025

ISBN 978-3-943980-88-2

eISBN 978-3-945410-15-8

www.bischoff-verlag.de

Inhalt

Einleitung

Ein geschichtlicher Überblick

Die Beziehung von Glaube und Medizin heute

Bereicherung des medizinischen Wissens durch den Glauben

Glaube in medizinischen Grenzbereichen

Unterstützung der Medizin durch die Seelsorge

Impulse

Heil und Heilung

Heilungswunder

Gesundheit als Wunder

Grenzen von Begleitung und Seelsorge in der Medizin

Glaube und Psychotherapie

Geheilt und dann?

Unverständliche Ereignisse

Ausblick

Literaturverzeichnis

Erweise dem Arzt gebührende Verehrung,damit du ihn hast, wenn du ihn brauchst;denn auch ihn hat der Herr geschaffen,und von Königen erhält er Geschenke –Heilung kommt vom Höchsten.

Sirach 38,1.2

Einleitung

„Und eine große Menge folgte ihm, und er heilte sie alle.“ So wird über Jesus in Matthäus 12,15 berichtet. Auch viele andere biblische Berichte belegen, dass Krankenheilungen neben der Verkündigung des Evangeliums das Wirken Jesu kennzeichneten. Die Heilungen werden vielfach mit dem Glauben der Kranken in Verbindung gebracht. Ärztliches Handeln in dieser Zeit war nur begrenzt erfolgreich.

Aufgrund der heutigen Therapieerfolge erwarten die Kranken Hilfe fast ausschließlich im medizinischen Bereich. Ärzte haben das Sagen und Seelsorger sollen lediglich begleiten, ohne einen medizinischen Rat zu geben.

Trotz aller Fortschritte besteht aber ein zunehmendes Unbehagen, wie Medizin heute praktiziert wird. Nicht selten empfinden Patienten, dass vor allem die Krankheit behandelt wird und der Mensch als eine Einheit aus Leib, Geist und Seele nur eingeschränkt in den Blick kommt. Um Abhilfe zu schaffen gibt es ergänzend zur Medizin ein qualifiziertes psychosoziales Angebot und die Krankenhausseelsorge. Teilweise wird die Seelsorge aber erst dann einbezogen, wenn die Ärzte an ihre Grenzen kommen und sich zurückziehen, oder auf eine palliative Behandlung umgestellt wird.

Die Kraft des Glaubens im Zusammenhang mit Krankheiten haben Patienten und Seelsorger, aber auch die behandelnden Personen schon in beeindruckender Weise erlebt. Ihre Bedeutung soll anhand von Erfahrungen und Impulsen beleuchtet werden, als eine Hilfe für Patienten und ihre Angehörigen und zur Anregung für die Seelsorge.

Ein geschichtlicher Überblick

Schon zur Zeit des Alten Testaments wird Gott für das Volk Israel als ein sorgender Vater beschrieben (2. Mose 4,22.23). Hinzu kommt die Aufforderung und Zusage Gottes: „Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden“ (Jesaja 45,22). In Gottes Hand liegt alles, Leben und Tod, Sieg und Niederlage, Gesundheit und Krankheit. Als allmächtiger Vater hilft er in allen Bereichen und stellt sich bereits während der Zeit in Ägypten als Arzt vor, der sein Volk vor Krankheit verschont: „… denn ich bin der Herr, dein Arzt“ (2. Mose 15,26). Zudem sammelten Menschen Erfahrungen, was bei Krankheiten und Verletzungen half. Solch ein Erfahrungswissen ist bis heute Bestandteil bei der Behandlung von Patienten.

Im griechischen Kulturraum gab es schon Jahrhunderte vor Christus ein eigenständiges ärztliches Handeln. In der nach Hippokrates benannten Medizin hatten die Ärzte ein philosophisches Konzept zur Erklärung von Krankheiten. Die Gesundheit entsprach einem ausgeglichenen Verhältnis der Körpersäfte. Bei Kranken war das Verhältnis der Säfte gestört. Durch eine Veränderung der Ernährung und der Lebensweise sollte wieder ein ausgewogenes Verhältnis hergestellt werden. Das ärztliche Handeln war eine Kunst. Aber zu Sterbenden gingen die Ärzte nicht, da hier die Kunst aussichtlos erschien.

Parallel dazu wurden in den Tempeln des Gottes Asklepios die Kranken durch Heilkuren und Pflege behandelt. Dabei wurde auf göttliche Eingebungen in Träumen gewartet. Aus den Träumen deuteten die Priester, was zur Heilung notwendig war. Der philosophische und dieser religiöse Behandlungsansatz haben sich ergänzt.

Vom Arztberuf als eigenständiger Tätigkeit ist im Alten Testament kaum die Rede. Unter dem griechischen Einfluss in Israel zur Zeit der Makkabäer erfahren die Ärzte erste Anerkennung. „Erweise dem Arzt gebührende Verehrung, damit du ihn hast, wenn du ihn brauchst; denn auch ihn hat der Herr geschaffen … Heilung kommt vom Höchsten“ (Sirach 38,1.2). Die gängige Vorstellung ist, dass eine Krankheit mit der Sünde zusammenhängt und die Heilung von Gott kommt. Die Reinigung des Herzens und das Opfer sollen dem ärztlichen Bemühen vorausgehen.

Zur Zeit Jesu ist in Judäa ein ärztliches Angebot vorhanden (vgl. Lukas 8,43–48). Ein treuer Begleiter des Apostels Paulus ist Lukas. Er wird als Arzt ausgewiesen (vgl. Kolosser 4,14). Dieser wurde in späterer Zeit als Autor des Lukasevangeliums angesehen.

Jesus heilte viele Kranke und trieb Dämonen aus, von denen die Menschen besessen waren (vgl. Lukas 11,20). Eine Heilung erfolgte häufig durch sein Wort oder eine Berührung der Kranken. Jesu Fähigkeit zu heilen, wird als ein Zeichen seiner göttlichen Vollmacht gesehen und als Beleg, dass das Reich Gottes durch ihn gekommen ist. Die im Alten Testament vorherrschende Einstellung, dass eine Erkrankung eine Folge von Sünde ist, wurde von Jesus abgelehnt (vgl. Johannes 9,3).

Zur Zeit der Urkirche hat der in Rom tätige Arzt Galen die philosophische Medizin aufgrund von Erfahrungen systematisiert und mit Empfehlungen zur Diagnostik sowie Behandlungsvorschlägen ergänzt. Diese Lehre war im ganzen römischen Reich anerkannt und wurde im Abendland bis ins späte Mittelalter praktiziert.