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Wie kann unser Glaube wachsen und tiefe Wurzel schlagen? Wo kommt die Kraft her, die unser Glaubensleben durchdringen und prägen soll? Die Quelle dazu kann nur die Bibel sein, das Wort Gottes. Dieses Buch führt in 75 lebendigen Andachten zum Gotteswort hin. Es stärkt den Glauben, indem es Personen, Erlebnisse und Lehren aus der ganzen Bibel anschaulich vorstellt. Christen bekommen durch dieses Andachtsbuch vielfältige Impulse, um im Gedränge des Alltags bestehen und ein kräftiges Glaubensleben zur Ehre Gottes führen zu können. Mit zahlreichen Illustrationen.
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Seitenzahl: 163
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© 1. Auflage 2023 der eBook-Auflage byChristliche SchriftenverbreitungAn der Schloßfabrik 3042499 Hückeswagenwww.csv-verlag.de
Die Bibelstellen sind nach der im gleichen Verlag erschienenen„Elberfelder-bersetzung“ (Edition CSV Hückeswagen) angeführt.
Umschlaggestaltung: Sonja Faschinger
Layout und Illustrationen: Sonja Faschingerwww.sonja-faschinger.at
eBook-Erstellung:ceBooks Verlag Alexander RempelIn der Klaus 1852379 Langerwehewww.ceBooks.de
ISBN 978-3-89287-297-8 (eBook)
ISBN 978-3-89287-430-0 (Buch)
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Impressum
Ein Wort vorab
Der Mann für die Sicherheit
Das Fernglas des Teufels
Murren und Meckern
Dienst und Dank
Im Trommelfeuer
Die geschliffene Axt
Wie stolze Pfaue
Die zwei gehören zusammen
Ein gnädiger Lohn
Gar nicht so einfach
Diese Tugend sticht heraus
Ein optimaler Obstbaum
Es muss von Herzen kommen
Zwei unterschiedliche Gräber
Von Maiskolben und Mose
Kleine Münzen, große Tat
Christus ist der Primus
Von der Rolle
Klare Kante
Gott hat etwas von Eile gesagt
Wassertropfen auf dem Weg nach oben
Fische-Fischer und Menschen-Fischer
Geh mir aus der Sonne!
Der sanftmütige Soldat
Ein denkwürdiger Tag
Schnee schippen
Wie ein Generationenvertrag
365, 730, 1095 …
Die abgewiesene Bitte
Gesalzen mit Feuer und Salz
Von Hühnern lernen
Fixiert auf den schwarzen Punkt
Viel Arbeit – wenig Arbeiter
Von Schuldigen und Schuldlosen
Nicht umsonst geackert
Fest und treu wie Daniel
Der Griff nach den Hundeohren
Weil Er für dich da ist
Keine Kompromisse
Segelboot und Motorboot
Diese Liebe ist unfassbar
Gute Tage, schlechte Tage
Was zu viel ist, ist zu viel
Der Ofen der Vergessenheit
Alles und nichts
Silberne Flügel
Eine Waffenrüstung von Gott
Dieses Problem kennst du
Keine rosarote Brille
Weihe und Wonne
Es gibt ein Zurück
Ich will nicht reich sein!
Im Gegenwind
Lärmmacher oder Lichtbringer?
Der göttliche General
Darauf kommt’s an
Herausfordern und beneiden
Der Gerechte schlage mich
Wunder werden nicht verkauft
Blaue Hortensien
Ein toter Hund
Eine göttliche Diagnose
Murphys Gesetz
Petrus steigt aus
Mehr als genug
Eigentlich selbstverständlich
Das heilige Winzermesser
Kerkaporta, die vergessene Tür
Kühne Worte
Eis und Gasluftballon
Höchste Priorität
Was Gottes Augen suchen
Drei Meilensteine
Singende Vögel – sinkendes Gewehr
Wir sind unsterblich
Der Glaube verbindet die Seele mit Gott. Deshalb ist es wichtig, dass unser Glaube wächst, dass er größer und kräftiger wird.
Das funktioniert nur, wenn unser Glaube in der Bibel gegründet und durch Gottes Wort täglich genährt wird. Dieses Buch will – auf jeder Seite – zur Bibel hinführen.
75 konstruktive Andachten sollen unseren Glauben stärken, damit wir in den Herausforderungen und Problemen des Alltags bestehen und zur Ehre Gottes leben.
Weshalb wir auch allezeit für euch beten, damit unser Gott euch für würdig erachte der Berufung und alles Wohlgefallen seiner Gütigkeit und das Werk des Glaubens in Kraft erfülle, damit der Name unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.
2. THESSALONICHER 1,11.12
Passt du gut auf dich selbst auf?
Habe Acht auf dich selbst.
1. TIMOTHEUS 4,16
In dem stillgelegten sauerländischen Erzbergwerk Ramsbeck sieht man beim Einstieg in die Grubenanlage einen gut sichtbaren Warnhinweis: „Hier kommt der Mann, der für ihre Sicherheit verantwortlich ist.“ Wer etwas weitergeht, blickt in einen – Spiegel. Jedem, der die Anlage betritt, wird damit auf die Seele gebunden: Du bist für deine Sicherheit selbst verantwortlich.
Das ist in unserem Glaubensleben ähnlich. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass Eltern, Verwandte, Freunde oder verdiente Glaubensbrüder ständig auf uns aufpassen und uns abschirmen vor den vielfältigen Gefahren. Wir müssen auf uns selbst Acht geben.
Es ist auch nicht möglich, dass wir unentwegt den Lebensweg unserer Glaubensgeschwister scannen und uns damit beschäftigen, wie sie ihr Christenleben in den Detailfragen des Alltags gestalten. Wir sollen uns gewiss um unsere Brüder und Schwestern kümmern, aber zuerst gilt:Habe Acht auf dich selbst.
Quält dich dein Versagen?
Die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes.
1. MOSE 3,1
Der Teufel ist listig. Erst verführt er uns zur Sünde, und wenn wir gesündigt haben, setzt er alles daran, dass wir nicht zu Gott umkehren. Damit der Teufel beide Ziele erreicht, verwendet er – bildlich gesprochen – ein Fernglas.
Wenn wir um etwas Böses herumschleichen, hält der Teufel das Fernglas verkehrt herum vor unsere Augen: Die Sünde sieht klein und harmlos aus. „Was ist schon dabei? Einmal ist keinmal. Alle machen das. Es ist nur ein kurzer Abstecher in das Land der Lust. Merken wird es niemand.“ Und so tappen wir in die Falle des listigen Feindes hinein.
Doch kaum ist es geschehen, dreht der Teufel das „Fernglas“ vor unseren Augen herum: Die Sünde erscheint plötzlich riesengroß, schrecklich, unverzeihlich. Die Hypothek unseres Versagens wiegt tonnenschwer. Wie sollen wir jemals wieder glücklich werden und die Gemeinschaft mit Gott genießen?
Schon im Garten Eden verharmloste Satan die Sünde und machte die verbotene Frucht mit dreisten Worten schmackhaft (1. Mo 3,1-5). Der Mensch glaubte dem Teufel und fiel in Sünde. Seitdem wird er immer wieder vom Teufel zum Bösen angestachelt. So brachte der Satan Simon Petrus dazu, den Herrn zu verleugnen, und gab es Judas Iskariot ins Herz, Jesus zu verraten (vgl. Lk 22,31.34; Joh 13,2). Nachdem die Jünger das Böse getan hatten, wollte Satan sie zur Verzweiflung treiben. Bei Judas Iskariot gelang es ihm; bei Petrus jedoch nicht, weil dieser Glauben hatte, der durch das Gebet des Herrn unterstützt wurde (vgl. Mt 27,5; Lk 22,32).
Gott registriert jede Sünde und misst sie an seinem Maßstab der Heiligkeit. Er ist „zu rein von Augen, um Böses zu sehen“ (Hab 1,13). Hüten wir uns deshalb davor, Sünde zu relativieren und kleinzureden. Andererseits können wir keine Sünde tun, die größer wäre als Gottes Gnade: „Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden“ (Röm 5,20). Darum: Wenn wir gestrauchelt sind, wollen wir nicht verzagen, sondern der Gnade Gottes fest vertrauen. So bleibt das „Fernglas des Teufels“ wirkungslos.
Hast du eine kalte Dusche bekommen?
Richte dein Herz nicht auf alle Worte, die man redet,damit du nicht deinen Knecht dir fluchen hörst;denn auch viele Male, dein Herz weiß es,hast auch du anderen geflucht.
PREDIGER 7,22
Murren und Meckern gehören in dieser Welt zur Tagesordnung. Das war auch schon zu biblischen Zeiten so:
Mose sollte das Volk Gottes aus Ägypten führen; er ging deshalb zum Pharao und stellte seine unbequemen Forderungen. Doch er wurde von seinen Landsleuten bezichtigt, das Volk Israel dadurch in größere Schwierigkeiten gestürzt zu haben (2. Mo 5,21).
Simson wurde von Gott als Richter erweckt, um sein Volk aus dem Joch der Philister zu befreien. Als er gegen die Philister kämpfte, warfen ihm viele Rebellion vor und legten Fesseln um seine starken Hände (Ri 15,11).
David tanzte vor Freude, als die Bundeslade nach Jerusalem gebracht wurde. Seine Ehefrau Michal, die Tochter Sauls, meinte jedoch keck, er habe sich vor den Augen seines Volkes würdelos verhalten (2. Sam 6,20).
Elia wollte das abtrünnige Volk zur Buße leiten und betete um eine Zuchtmaßnahme Gottes. Als der Regen daraufhin ausblieb, beschuldigte ihn Ahab, Israel in Probleme gebracht zu haben, obwohl er selbst die Ursache für die Misere war (1. Kön 18,17.18).
Jeremia rief die Einwohner von Jerusalem auf, den anrückenden Babyloniern keinen Widerstand zu leisten. Obwohl er im göttlichen Auftrag handelte und ein Blutbad verhindern wollte, wurde er beschuldigt, das Heer und das Volk zu demoralisieren (Jer 38,4).
Johannes der Täufer lebte in heiliger Absonderung und verzichtete auf üppiges Essen und Trinken, doch das dekadente und unbußfertige Volk giftete nur: „Er hat einen Dämon“ (Mt 11,18).
Der große Meister aß und trank mit Zöllnern und Sündern, um sie zum Glauben zu führen, doch die Menschen erdreisteten sich, Ihn einen Fresser und Weinsäufer zu schimpfen (Lk 7,34).
Paulus und Silas reisten viel und verkündigten überall das Evangelium des Friedens. Aber die eifersüchtigen Juden raunten nur, dass sie den ganzen Erdkreis aufwiegeln würden (Apg 17,6).
Du tust gut daran, nicht alles auf die Goldwaage zu legen, was dir an Kritik entgegengeschleudert wird. Nimm dir das Gemecker nicht zu Herzen und lass dich dadurch niemals von einem göttlich gewiesenen Weg abbringen!
Erwartest du Anerkennung?
Wer aber von euch, der einen Knecht hat, der pflügt oder weidet, wird, wenn er vom Feld hereinkommt, zu ihm sagen: Komm und lege dich sogleich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite zu, was ich zu Abend essen soll, und gürte dich und bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe; und danach sollst du essen und trinken? Dankt er etwa dem Knecht, dass er das Befohlene getan hat? Ich meine nicht. So auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.
LUKAS 17,7-10
Knechte wurden in früheren Zeiten hart angefasst. Wenn sie von der Feldarbeit zurückkamen, mussten sie direkt für ihren Herrn das Essen zubereiten. Ein Dankeschön konnten sie dafür nicht erwarten. Sie sollten pflichtbewusst und gehorsam ihren Dienst verrichten, ohne Ansprüche zu stellen.
Dieses Autoritätsgefüge wendet der Herr auf unser Verhältnis zu Ihm an. Dabei vergleicht Er uns mit den diensteifrigen Knechten, aber nicht sich mit dem undankbaren und strengen Herrn. Demgemäß beginnt Er seine Anwendung mit den Worten: „So auch ihr“ (Lk 17,10) und nicht: „So auch ich“.
Wir sollen uns in diesen Knechten sehen und ihre Gesinnung zeigen. Und wenn wir wirklich einmal alle Aufgaben tadellos erledigt haben, darf kein Stolz oder der Wunsch nach Beifall in unseren Herzen aufkeimen. Wir haben einfach das ausgeführt, was man von uns erwarten kann.
Dennoch dürfen wir uns ermutigen lassen, dass wir einmal Lob von Gott empfangen werden (1. Kor 4,5). Der Herr wird es sich nicht nehmen lassen, seine Anerkennung einem treuen Knecht zu zollen (Mt 25,21). Als „unnütze Knechte“ bezeichnet Er nur die, die sich ihm völlig verweigern und verloren gehen werden (Mt 25,30).
Wir nennen uns unnütze Knechte, weil wir bestenfalls das tun, was man von uns verlangen kann. Der Herr nennt uns nicht so, weil Er das Geringste anerkennt, was man für Ihn tut. Er vergisst nicht einen Becher mit kaltem Wasser, der in seinem Namen einem Kind gereicht wird (Mt 10,42).
Diene weiter in aller Demut und im Vertrauen auf deinen guten Herrn!
Hältst du dauerhaft stand?
Seid mannhaft, seid stark.
1. KORINTHER 16,13
Wenn wir einmal angestachelt werden, etwas Falsches oder Gefährliches zu tun, so ist das eine Sache. Wenn uns aber jemand ständig in den Ohren liegt, so ist das eine ganz andere Nummer. Wie leicht passiert es, dass wir im Trommelfeuer der überredenden Worte irgendwann einknicken!
In der Bibel finden wir gläubige Menschen, die unter das Trommelfeuer des Feindes gerieten. Manche hielten stand, andere nicht. Beginnen wir mit einem markanten Negativbeispiel.
Simson
Obwohl es nach dem Gesetz Moses nicht erlaubt ist, dass ein Israelit jemand aus den Nationen heiratet, macht Simson sich auf den Weg nach Timna, um die Hochzeit mit einer Philisterin zu arrangieren. Plötzlich stellt sich ihm ein junger Löwe in den Weg. Der Geist Gottes kommt über Simson und er zerreißt das gefährliche Raubtier mit bloßen Händen. Ein beeindruckender Sieg! Als Simson einige Zeit später an dem Gerippe des Löwen vorbeigeht, hat sich dort ein Bienenschwarm eingenistet, so dass er Honig aus dem Bienenstock entnehmen kann. Über dieses denkwürdige Ereignis spricht er mit niemand (Ri 14,5-9).
Zum Start der siebentägigen Hochzeitsfeier gibt Simson seinen Gefährten aus dem Volk der Philister ein Rätsel auf: „Aus dem Fresser kam Fraß, und aus dem Starken kam Süßigkeit“ (Ri 14,14). Während die jungen Männer über diese eigenartige Worte mit wachsender Wut knobeln, weint die Braut sieben Tag lang an Simsons Schulter, weil sie die Lösung wissen und an ihre Landsleute weitergeben will (Ri 14,16.17). Als sie am letzten Festtag mit einer Morddrohung konfrontiert wird, bedrängt sie ihren unglücklichen Bräutigam noch intensiver (Ri 14,15.17). Und Simson? Er kann das Weinen und Drängeln nicht mehr ertragen und plaudert über seinen großartigen Glaubenssieg, womit er Perlen vor die Schweine wirft und das Heilige vor die Hunde (Mt 7,6). Das Aufdecken des Geheimnisses führt zu einer Kette von schrecklichen Taten, die darin münden, dass seine Verlobte und ihr Vater von den Philistern verbrannt werden (Ri 15,6).
Etwas später geht Simson erneut eine verkehrte Beziehung mit einer Philisterin ein. Seine neue Freundin Delila wird von den Fürsten ihres Volkes bestochen: Sie soll herausfinden, worin Simsons große Stärke besteht und wie er besiegt werden kann. Simson weigert sich jedoch, sein Geheimnis preiszugeben und belügt seine Geliebte dreimal, wobei er sich allerdings immer mehr der Wahrheit nähert (Ri 16,4-14). Und Delila? Sie drängt und plagt ihn alle Tage mit ihren Worten, bis „seine Seele sterbensmatt“ wird. Entnervt kapituliert Simson und schüttet der treulosen Delila sein ganzes Herz aus. Er redet von seiner Nasiräerschaft, von seiner Kraft und dem langen Haar, das er nach Gottes Gebot tragen soll (Ri 16,15-17; vgl. 4. Mo 6,5). Indem er sich so den Feinden des Volkes Gottes öffnet, gibt er seine Weihe und Absonderung für Gott vollständig auf. Der HERR weicht von ihm und die Philister können ihn mühelos überwältigen und gefangen nehmen (Ri 16,20-22).
Joseph
Joseph lebt als Sklave im Haus Potiphars, eines Hofbeamten des Pharaos. Der gut aussehende Joseph ist jung und erfolgreich, aber auch einsam und belastet mit einer sehr schlimmen Erfahrung. Macht ihn das nicht besonders anfällig für Versuchungen? Die Frau Potiphars fühlt sich zu ihm hingezogen und fordert ihn unverhohlen auf, mit ihr Hurerei zu treiben. Joseph weigert sich energisch (1. Mo 39,7-9). Doch die Frau lässt nicht locker. Tag für Tag spricht sie ihn an – und Tag für Tag schaltet Joseph auf Durchzug (1. Mo 39,10). Als diese unverschämte Frau ihm zu nahe kommt, flieht Joseph mannhaft (1. Mo 39,11.12). Das bringt ihn in große Schwierigkeiten, aber der HERR ist mit ihm und wendet ihm Güte zu. Schließlich wird Joseph zu großer Ehre in Ägypten gebracht.
Nehemia
Jerusalem ist durch die Babylonier schwer zerstört worden. Unter der Aufsicht Nehemias beginnen die Juden, die Mauer der geliebten Stadt wieder aufzubauen. Als die Lücken der Stadtmauer geschlossen sind und nur noch die Torflügel eingesetzt werden müssen, empfängt Nehemia eine bemerkenswerte Nachricht: Sanballat, der Horoniter, und Geschem, der Araber, wollen sich mit ihm in der Talebene Ono treffen (Neh 6,1.2). Ist das nicht eine gute Gelegenheit, um das Kriegsbeil mit diesen feindseligen Spöttern endlich zu begraben? Der nüchterne Nehemia durchschaut jedoch ihr Ansinnen und erkennt, dass sie Böses im Schilde führen. Er schlägt darum das freundlich klingende Angebot aus. Doch die Einladung wird erneuert, bestätigt und ein viertes Mal wiederholt (Neh 6,3.4). Nehemia gibt immer dieselbe abschlägige Antwort. Schließlich erreicht ihn ein offener Brief, der alarmierend klingt. Aber Nehemia lässt sich nicht irritieren und nicht von seiner Arbeit abziehen (Neh 6,5-9). In der Folge erfährt er, wie Gott seine Hände stärkt und der Mauerbau endgültig vollendet wird.
Eine glasklare Lektion
Die Lektion, die wir lernen können, ist einfach und glasklar: Wir sollen standhaft bleiben. Es genügt nicht, wenn wir einmal das Ohr vor der säuselnden Stimme der Verführung verstopfen, einmal dem Feind mutig die Stirn bieten oder einmal entschieden Nein sagen. Wir müssen es auch ein zweites, ein drittes Mal tun – so lange, bis die Attacke vorüber ist. Nur dann sind wir Überwinder, die Gott belohnen und segnen kann.
Brauchst du eine Neuausrichtung?
Wenn das Eisen stumpf geworden ist, und man hat die Schneide nicht geschliffen, so muss man seine Kräfte mehr anstrengen; aber die Weisheit ist vorteilhaft, um etwas instand zu setzen.
PREDIGER 10,10
Zack, zack, zack. Unermüdlich spaltet ein Mann mit einer etwas stumpf gewordenen Axt haufenweise Holz. Er hat sich ein hohes Pensum vorgenommen und unterbricht darum die Arbeit für keine Minute. Der eifrige Holzhacker meint, so das Maximale leisten zu können. Doch das stimmt nicht. Er sollte sich besser ein paar Minuten zum Schleifen der Axt nehmen. Die Zeit ist klug investiert: Sie kann durch die erhöhte Durchschlagskraft der Axt rasch kompensiert werden.
Im geistlichen Bereich ist es ähnlich. Wir arbeiten vielleicht pausenlos und möchten eine hohe Schlagzahl erreichen. Doch wenn wir weise sind, nehmen wir uns auch Zeit, um grundsätzliche Fragen zu klären wie: Muss ich wirklich noch eine neue Aufgabe übernehmen? Brauche ich eine To-do-Liste? Soll ich meine Festplatte aufräumen, damit ich mich im Datendschungel besser zurechtfinde? Kann jemand anderes etwas von den anstehenden Arbeiten übernehmen?
Nimm dir Zeit, um deine „Axt“ im Dienst für den Meister zu schleifen! Danach wirst du zielorientierter und effektiver arbeiten.
Gehst du Großtuern auf den Leim?
Ihr ertragt die Toren, da ihr klug seid.
2. KORINTHER 11,19
In Korinth waren Männer am Werk, die die Autorität des Apostels Paulus unterminierten und selbst nach vorne drängten. Das Tragische war, dass die Korinther – die Paulus viel zu verdanken hatten – den schlechten Arbeitern auf den Leim gingen.
Paulus verkündigte in Korinth das Wort Gottes mit Furcht und Zittern und wenig brillant. Das hinterließ keinen guten Eindruck bei den weltklugen und fleischlichen Korinthern (1. Kor 2,3.4). Seine Rede erschien ihnen verächtlich und seine ganze Erscheinung war von Schwachheit geprägt (2. Kor 10,10). Die Korinther konnten mit seiner Demut nicht viel anfangen, die sich auch daran zeigte, dass er finanzielle Unterstützung nicht annahm (2. Kor 11,7-11). Seine große geistliche Kraft wurde verkannt.
Ganz anders als Paulus traten die falschen Arbeiter auf. Wie Pfaue stolzierten sie unter den Korinthern einher und spielten ihre vermeintliche Überlegenheit rücksichtslos aus. Mit größter Selbstverständlichkeit lagen sie den Gläubigen auf der Tasche. Paulus muss den Korinthern sagen: „Ihr ertragt die Toren, da ihr klug seid. Denn ihr ertragt es, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt“ (2. Kor 11,20).
Ticken wir wie die Korinther, dann werden auch wir schlechten Dienern unser Ohr leihen. Wir lassen uns beeindrucken von geschulter Rhetorik, selbstbewussten Sprüchen und unverschämten Forderungen, die mit dem Zuckerguss falscher Demut präsentiert werden. Die, die selbstlos ihrem Herrn dienen und unverfälscht das Wort Gottes predigen, stehen bei uns dagegen längst nicht so hoch im Kurs. Wir favorisieren die, die uns schaden, und ignorieren die, die uns zum Segen sind.
Wie tragisch und töricht wäre so ein Verhalten! Darum wollen wir unsere Maßstäbe neu justieren und mehr auf die hören, die Gottes Weisheit reden (1. Kor 2,8).
Was bedeuten dir Wahrheit und Liebe?
Der Älteste der auserwählten Frau und ihren Kindern, die ich liebe in der Wahrheit.
2. JOHANNES 1
Der zweite Johannesbrief ist an eine Frau gerichtet. Sie soll niemand aufnehmen, der die Lehre des Christus nicht bringt (2. Joh 10). Sie soll bei aller Liebe die Wahrheit nicht vergessen.
Der dritte Johannesbrief ist an einen Mann gerichtet. Er soll diejenigen aufnehmen, die für den Namen des Herrn Jesus ausgegangen sind (3. Joh 8). Er soll bei aller Wahrheit die Liebe nicht vergessen.
Wahrheit und Liebe gehören zusammen. Und auch hier gilt: Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Aber genau dazu will Satan uns verleiten.
Er lässt uns die Liebe, wenn er uns die Wahrheit rauben kann. Denn so wird die Liebe zur menschlichen Süßigkeit und Gefühlsduselei.
Er lässt uns die Wahrheit, solange die Liebe auf der Strecke bleibt. Denn so wird das Festhalten an der Wahrheit zur menschlichen Härte und abstoßenden Schärfe.