Globuli von A bis Z: Das Selbsthilfebuch im Steckbriefformat zur einfachen Anwendung bei körperlichen und psychischen Beschwerden bei Erwachsenen und Kindern - inkl. Aufbau der eigenen Hausapotheke - Veronika Harms - E-Book + Hörbuch

Globuli von A bis Z: Das Selbsthilfebuch im Steckbriefformat zur einfachen Anwendung bei körperlichen und psychischen Beschwerden bei Erwachsenen und Kindern - inkl. Aufbau der eigenen Hausapotheke E-Book und Hörbuch

Veronika Harms

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Beschreibung

Globuli-Buch: Sanfte, vielfältige und unkomplizierte Heilung mit dem Superstar der Homöopathie Ihr Kind wird nachts von Husten geplagt, Sie leiden an Hämorrhoiden oder kämpfen mit Magen-Darm-Beschwerden? Sie wollen für Linderung der Symptome sorgen, zögern aber beim Griff in den herkömmlichen Medikamentenkasten? Dann sind Globuli eine fantastische Alternative, um gezielt und nebenwirkungsarm für Besserung zu sorgen und wie die Selbstmedikation ganz einfach gelingt, zeigt Ihnen dieses Buch! Globuli sind längst zum Inbegriff schlechthin für Homöopathie geworden: Neben anderen Anwendungen wie Salben oder Tropfen sind die Zuckerkügelchen hierzulande längst aus der Esoterik-Nische herausgetreten und gehören mittlerweile für viele Menschen ganz selbstverständlich zur Hausapotheke. Ob Kopfschmerzen, Angstzustände, schlecht heilende Wunden, Erkältungssymptome, verschiedene Schmerzen, Akne oder Zyklusstörungen – es gibt kaum Beschwerden, gegen die sich nicht passende Globuli fänden. Ihre Wirkung beruht auf dem homöopathischen Ansatz, Gleiches mit Gleichem zu heilen und dazu entsprechende Wirkstoffe in extrem starker Verdünnung anzuwenden, die den Körper bei seiner Heilung unterstützen. Wie das genau funktioniert und welche Globuli bei welchen Beschwerden angewandt werden, das erfahren Sie nun detailliert, systematisch und praxisorientiert in diesem Ratgeber. Sie sind Homöopathie-Einsteiger? Kein Problem! Die Informationen und Anleitungen sind auch ohne Vorwissen sofort umsetzbar und dank der kompetenten Einführung in alle wichtigen Basics werden Sie in kürzester Zeit zum Globuli-Experten. Grundkurs Homöopathie: Finden Sie kompakt und leicht verständlich alles über Geschichte, Ideen und Wirkmechanismen des homöopathischen Behandlungsansatzes heraus, um optimal von Ihren Globuli-Anwendungen zu profitieren. Verdünnte Kraft: Potenzen, Leitsymptome, Darreichungsformen und mehr – machen Sie sich mit den Grundlagen der praktischen Anwendung vertraut, um sofort loslegen zu können. Von A bis Z: Acidum formicicum, Lithium carbonicum, Zincum valerianicum – genaue Steckbriefe mit präzisen Indikationen sowie Leitsymptomatikbeschreibung ermöglichen Ihnen, für jedes Beschwerdebild gezielt die passenden Globuli auszuwählen. Globuli in der Alltagspraxis: Ob Behandlung von Kindern oder Grenzen homöopathischer Intervention, erfahren Sie, worauf es in unterschiedlichen Beschwerdesituationen wirklich ankommt. Dieses Buch führt Sie in die weite Welt der Globuli ein und gibt Ihnen wertvolles Praxiswissen für die Selbstanwendung an die Hand. Die Zusatzmaterialien im Bonusteil präsentieren Ihnen zudem kurz & knapp die wichtigsten Globuli-FAQs und stellen Ihnen eine alltagstaugliche Liste für Ihre Hausapotheke zur Verfügung – für die optimale Versorgung in jeder Lebenslage. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und genießen Sie das gute Gefühl, sich und Ihren Lieben ab jetzt jederzeit auf natürlich-sanfte Weise helfen zu können!

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Zeit:1 Std. 38 min

Sprecher:Freerk Reeder
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Globuli von A bis ZCopyright © 2023 Veronika Harmswww.edition-jt.de

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Über-setzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Foto-kopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Auflage 2023

Inhalt

Über die Kraft der Globuli

Globuli – eine natürliche und vielseitige Alternative für die Heilung

Back to the roots: Herkunft und Geschichte der Globuli

Homöopathisch behandeln – die sanfte Heilweise

Homöopathie und Schulmedizin – eine sinnvolle Verbindung und Alternative

Die drei Säulen der klassischen Homöopathie

Potenzen und Ihre Bedeutung

Aufbewahrung und Kauf – das sollten Sie wissen

Einnahme und Darreichungsformen – so wenden Sie Globuli richtig an

Neben- und Wechselwirkungen: darauf sollten sie achten

Wirkung – das bezweckt die Einnahme von Globuli in unserem Körper

Leitsymptome und Ihre Bedeutung für die homöopathische Behandlung

Globuli von A bis Z: Einsatzbereiche und Anwendungsgebiete

Praxistipps für die Einnahme von Globuli bei Kindern

Über die Grenzen der Homöopathie

Bonus 1: FAQ-Globuli

Bonus 2: Diese Globuli sollten Sie in der Hausapotheke haben

Natürlich heilen

Über die Kraft der Globuli

Wenn wir uns heutzutage einmal ein wenig in unserem eigenen Leben umschauen, können wir doch sehr schnell feststellen, dass Hektik und Stress unseren Alltag dominieren und häufig davon abhalten, zur Ruhe zu kommen und dem Körper genügend Entspannungszeiten zu gewähren. Die ersten Anzeichen von zu viel Stress sind meistens Müdigkeit, Erschöpfung und auch Gereiztheit. Ignorieren wir diese Anzeichen, tritt unser Körper mit uns in Kommunikation in Form von körperlichen Beschwerden, Symptomen und auch Krankheiten. In den allermeisten Fällen wird nun zu Medikamenten gegriffen, um die Krankheit zu bekämpfen. Symptome können zwar somit vermeintlich entfernt werden, was in Wahrheit jedoch passiert, ist, dass diese nur unterdrückt werden und zu einem späteren Zeitpunkt erneut auftreten. Parallel kann es noch zu Nebenwirkungen kommen, die weitere neue Beschwerden auslösen.

Doch was ist, wenn die Natur bereits alles zur Verfügung stellt, um Symptome und Beschwerden zu lindern und gar zu heilen? Wenn es Wege gibt, die inneren Selbstheilungskräfte zu aktivieren und zu entfachen und so auf natürlichem Wege eine Heilung zu erzielen? Genau hier kommt die Homöopathie ins Spiel.

Homöopathie ist in der Lage, die Selbstheilungskräfte zu entfachen und zu unterstützen, um einen gesunden Zustand des Körpers wiederherzustellen.

In diesem Ratgeber geht es darum, Sie mit in die Welt der Homöopathie zu nehmen, Ihnen tiefe und weitreichende Einblicke zu geben, sodass Sie am Ende das notwendige Basiswissen besitzen, kleinere Alltagsbeschwerden bei sich und Ihrer Familie mithilfe dieser großartigen Methode selbstständig zu behandeln.

Globuli – eine natürliche und vielseitige Alternative für die Heilung

Denken wir an den Begriff Homöopathie, so assoziieren wir diesen meist mit den beliebten kleinen, weißen Kügelchen mit dem lateinischen Namen „Globuli“.

Die Begeisterung an der Homöopathie wächst unaufhörlich und ist mit die am meisten angewendete Heilmethode, denn die positiven Aspekte dieser Therapieform sind nahezu einmalig. So wird der Körper als Ganzes betrachtet und nicht auf ein einziges Symptom reduziert. Durch eine sachgerechte Anwendung ist die Homöopathie frei von Nebenwirkungen, während der Körper seine Selbstheilungskräfte aktiviert.

Exkurs:Homöopathie

Die Homöopathie ist eine Alternativmedizin, die auf dem Prinzip beruht, „Ähnliches mit Ähnlichem“, zu Latein „Simila similibus curentur“, zu behandeln, und wurde im Jahre 1800 von einem Arzt, namens Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755 bis 1843) legitimiert.

Dieser Leitsatz bedeutet, dass die Symptome und Beschwerden eines Patienten nur mit dem Mittel gelindert und geheilt werden können, welches bei gesunden Menschen genau diese Symptome hervorruft und erzeugt.

Beispiel:

Bei Fieber ist das Homöopathikum Belladonna ein gängiges Mittel, dieses könnte jedoch bei gesunden Menschen, ohne vorherige hohe Körpertemperatur, Fieber auslösen.

Die Brennnessel verursacht kleine Bläschen und Verbrennungen. In der Homöopathie wird sie verarbeitet als Heilmittel „Urtica urens“ und bei kleineren Verbrennungen und Juckreiz eingesetzt.

Bei Schnupfen fließt aus der Nase ein scharfes und wundmachendes Sekret, die Augen tränen und brennen. Das Mittel der Wahl ist Allium cepa, die Küchenzwiebel, welche genau diese Symptome bei einem Gesunden auslöst.

Denken Sie bei der Einnahme einmal an das Schneiden einer Zwiebel.

Da es in der Homöopathie darum geht, den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele, also in seiner Ganzheitlichkeit, zu betrachten und eine individuelle Therapie, abgestimmt auf die Krankheitssymptome und Charaktereigenschaften, zu erzielen, ist eine ausführliche Anamnese von besonderer Bedeutung, um das passende homöopathische Mittel zu finden. Es geht darum, die Ursache einer Erkrankung festzustellen und zu behandeln, denn bei einer symptomatischen Behandlung können die Beschwerden unter Umständen zu einem späteren Zeitpunkt erneut auftreten, da Ursachen nur unterdrückt wurden. So werden beispielsweise drei verschiedene Patienten mit denselben Symptomen, oftmals mit drei unterschiedlichen Mitteln, therapiert, da durch die Gesamtbetrachtung des Menschen differenzierte Hintergründe (sowie möglicherweise unterschiedliche Erkrankungen) herrschen.

Folgende Faktoren sollten bei einer Anamnese berücksichtigt werden:

- die Qualität und Art der Beschwerden
- Wann sind die Beschwerden das erste Mal aufgetreten?
- Ereignisse und Lebensumstände
- Welche Ursachen erzielten eine Besserung beziehungsweise eine Verschlechterung?
- die seelische Verfassung (depressiv, weinerlich, ruhig, traurig, gute Laune)
- Charakter
- Krankheiten im früheren Alter
- Krankheiten innerhalb der Familie

Durch die Antworten der Anamnesefragen kann ein individuelles Krankheitsbild erstellt, ein dazu passendes Mittel gefunden und mithilfe der Homöopathie der Körper wieder ins innere Gleichgewicht gebracht werden.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Globuli um Streukügelchen und diese sind in homöopathischer Darreichungsform, aufgrund ihrer Beliebtheit, weit verbreitet. Bei der Herstellung von Globuli sind die Ausgangsstoffe, die die Eigenschaften eines jeden einzelnen Mittels charakterisieren, meist pflanzlicher Herkunft. Doch auch mineralische und tierische Stoffe finden Anwendung:

Pflanzen, beispielsweise Arnika (echte Arnika oder Bergwohlverleih), Bryonia (weiße Zaunrübe) und Belladonna (schwarze Tollkirsche)

Mineralien: Cuprum metallicum (Kupfer), Calcium carbonicum (Kalk) und Aurum metallicum (Goldpulver)

Tierische Inhaltsstoffe: Apis mellicia (Honigbiene), Lachesis (Gift der Buschmeisterschlange) und Propolis (Kittharz der Biene)

Es gibt nicht nur eine homöopathische Darreichung in Form von Globuli, sondern auch Dilutionen (flüssige Mittel), Tabletten, Salben und Tinkturen.

Die Herstellung der Globuli unterliegt sehr strengen Vorschriften, welche im Homöopathischen Arzneibuch (HAB) festgehalten sind. Jeder einzelne Ausgangsstoff enthält eine exakte Beschreibung, sodass die Qualität und Wirksamkeit gesichert ist.

Die Kügelchen bestehen aus Kristallzucker und werden bei der Verarbeitung mit mindestens 60 % Alkohol als flüssiger Wirkstoff imprägniert. Voraus geht eine Mazeration, um die Urtinktur als Basis aller weiteren Herstellungsschritte zu erzeugen.

Definition:Mazeration

Unter einer Mazeration versteht man ein Wasser- und Alkoholgemisch, in dem Heilpflanzen und ihre Bestandteile etwa 10 bis 30 Tage eingelegt und danach ausgepresst werden, um dadurch die Urtinktur zu erhalten.

Ist die Urtinktur hergestellt, folgt die Potenzierung, die mithilfe von verschiedenen Wasser-Ethanol-Verdünnungen verschüttelt wird. Dieser flüssige Wirkstoff wird, wie bereits erwähnt, Dilution genannt und findet teilweise selbst schon als homöopathisches Heilmittel Anwendung. Mehr zum Thema Potenzierung lesen Sie in Kapitel Potenzen und ihre Bedeutung.

Ist die Potenzierung abgeschlossen, folgt im weiteren Verlauf die Imprägnation, welche in einem sogenannten Dragierkessel, also einem schräg montierten Kessel, stattfindet und bei welcher durch Rotation jedes einzelne Kügelchen mit der heilenden Tinktur benetzt wird. Bevor die Globuli in die jeweiligen Abgabegefäße gefüllt werden können, müssen diese vollkommen trocken sein und nicht aneinanderkleben. Zu diesem Zeitpunkt weisen die Kügelchen keine Rückstände mehr von Alkohol auf. Im letzten Schritt werden die Kügelchen in ein Braunglas abgefüllt. Dieses bietet den Globuli Schutz vor direktem Licht.

Globuli werden heutzutage von vielen Menschen zur Selbstbehandlung angewendet, um die verschiedensten kleineren Alltagsbeschwerden zu behandeln. Die Einsatzgebiete sind vielfältig, so gibt es etwa 2000 anerkannte Wirkstoffe in der Homöopathie, welche Anwendung bei akuten und chronischen Krankheiten, aber auch miasmatischen Belastungen finden.

Definition:Miasmatische Belastung

Miasma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Befleckung und Unreinheit. Hierzu zählen Erbanlagen wie Psora (Krätze), Gonorrhoe (Tripper), Syphilis und Tuberkulose, die jeweils zur Ausbildung selbiger Erkrankung führen können. Damit ist weniger eine akute Erkrankung gemeint, sondern vielmehr die Weitergabe dieser vier Erbkrankheiten über Generationen hinweg. Nach Hahnemann und auch nach homöopathischem Verständnis sind die Krankheiten der eigentliche Auslöser für eine Krankheitsneigung und auch für die seelische Verfassung. Durch eine vererbte Störung, also eine miasmatische Belastung, ist die Lebensenergie reduziert und folglich ist diese auch eine der Ursachen für auftretende Krankheiten, da die Selbstheilungskräfte minimiert sind.

Zu den häufigsten Beschwerden, die sehr gut durch homöopathische Mittel behandelt werden können, gehören:

Insektenstiche

Übelkeit, Erbrechen und Bauchweh

Entzündungen in Hals-, Nasen- und Ohrenbereich

Prellungen und Verletzungen

Allergien

Unruhe und Angstzustände

Kopfschmerzen

Rückenprobleme

Schlafstörungen

Bronchitis

Depressionen

Durchfall

Rheuma

Grippe

Atemwegsinfekte

Menstruationsbeschwerden und Zyklusstörungen

Die Homöopathie lässt sich in drei Richtungen unterteilen:

- die klassische Homöopathie,
- die klinische Homöopathie sowie
- die homöopathischen Komplexmittel.

Die klassische Homöopathie verlangt, dass nach den Regeln Hahnemanns behandelt wird, das heißt, die Gabe eines nur einzigen Mittels gegen eine Erkrankung, welches in der Arzneimittelprüfung geprüft wurde. Mehr zur Arzneimittelprüfung erfahren Sie im Kapitel Die drei Säulen der klassischen Homöopathie.

Dem Geistes- und Gemütszustand kommt eine besondere Bedeutung zu, denn der gesamte Organismus wird geheilt.

In der klinischen Homöopathie wird sich vor allem auf das erkrankte Organ und die Diagnose konzentriert und das Leiden wird mit bestimmten Indikationen behandelt, welche sich in ihrer Wirkung besonders bewährt haben. Die Gesamtheit der Symptome und die Ursache stehen hierbei weniger im Fokus.

Die homöopathischen Komplexmittel sind zusammengesetzte Mittel, also Kombinationspräparate mit mehreren homöopathischen Heilwirkungen. Ins Leben wurden sie von dem Pastor Emanuel Felke (1856-1926) gerufen. Nachdem dieser zunächst die klassische Homöopathie von Hahnemann erworben hatte, wandelte er sie nach vielen Jahren während seiner Praxiszeit ab und fügte Einzelmitteln noch weitere Mittel hinzu, welche zum Krankheitsbild seiner Patienten passten.

Die Substanzen der Komplexmittel beziehen die gesamte Konstitution eines Menschen ein und darüber hinaus auch bestimmte Organstrukturen sowie gemeinsam auftretende Beschwerden.

Beispiel:

Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen enthalten Komplexmittel mehrere Wirkstoffe, welche auf die Atemwege ausgerichtet sind und sich zudem noch in ihrer Wirksamkeit unterstützen.

Komplexmittel zählen demnach nicht zur klassischen Homöopathie im Sinne Hahnemanns.

Auf einen Blick:

- Globuli sind eine Darreichungsform aus der Alternativmedizin.

- Der Begründer der Homöopathie ist der deutsche Arzt Christian Friedrich Samuel Hahnemann.

- Das Grundprinzip lautet, „Ähnliches mit Ähnlichem“ zu behandeln.

- Etwa 2000 verschiedene Wirkstoffe sind mittlerweile in der Homöopathie anerkannt.

- Die Richtungen der Homöopathie sind die klassische Homöopathie, die klinische Homöopathie und die homöopathischen Komplexmittel.

Back to the roots: Herkunft und Geschichte der Globuli

Im Allgemeinen ist das Jahr 1796 das Geburtsjahr der Homöopathie, denn der deutsche Arzt Samuel Hahnemann veröffentlichte seine grundlegenden Gedanken über die neue Heilmethode, die Homöopathie, nach langer und intensiver Forschung in der medizinischen Fachzeitschrift „Hufeland Journal“.

Samuel Hahnemann wurde 1755 in Meißen geboren und schloss 1779 sein Medizinstudium, welches er sich als Übersetzer finanzierte, erfolgreich ab. Zu diesen Zeiten gehörten Heilmethoden wie der Aderlass, Brech- und Abführkuren eher zu den gröberen Verfahren, mit denen sich Hahnemann nicht identifizierte und seine Arztpraxis in Leipzig, in Ermangelung von medizinischen Methoden, daraufhin wieder schloss. Aufgrund dessen, dass er die genannten Heilmethoden in der Öffentlichkeit kritisierte, wurde er als „Nestbeschmutzer“ betitelt.

Definition:Aderlass

Der Aderlass ist eine Blutreinigung, bei welcher dem Patienten eine große Menge Venenblut (50 bis 300 ml) abgenommen wird. Ziel ist es, den Körper durch diesen Verlust anzuregen, neues Blut zu bilden, welches zudem die Immunabwehr erhöht und den Sauerstofftransport optimiert.

Hahnemann musste seinen Lebensunterhalt wieder mit Fachübersetzungen verdienen, darunter auch eine Arzneimittellehre des schottischen Arztes Dr. William Cullen (1710 bis 1790), welche er im Sterbejahr des Schotten bearbeitete. In diesem Buch wurde Hahnemann auf eine Behauptung Cullens in Bezug auf Malaria aufmerksam. Dieser schlussfolgerte, dass die Chinarinde bei der Erkrankung Malaria (Wechselfieber) eine magenstärkende Wirkung hervorrufe. Hahnemann zweifelte zunächst an dieser Aussage und wagte sich daraufhin an seinen ersten Selbstversuch, indem er die Chinarinde als gesunder Mensch einnahm. Daraufhin entwickelte er Fieber und dieselben Symptome, die eine Malariaerkrankung mit sich bringt, wie beispielsweise Angst, Schläfrigkeit, Durst und Herzrasen. Für ihn war nun klar, dass die Chinarinde Malaria heilt, weil diese die Symptome bei einem gesunden Menschen auslöst.

Im weiteren Verlauf untermauerte er die Theorie, „Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen“, durch zahlreiche weitere Selbstversuche an sich, seiner Familie und seinen Freunden und rief die Homöopathie sechs Jahre später (aus dem griechischen „homoios“ für „gleich“ und „pathos“ für „Leiden“) schließlich ins Leben.

Für die damaligen Verhältnisse war die Theorie Hahnemanns ein Wagnis, da er zudem die Behauptung aufstellte, dass die Wirkung eines Mittels umso größer ist, je geringer die Dosis des Wirkstoffes ist. Für die vielen Patienten war diese Heilmethode jedoch eine Erleichterung zu den oftmals rabiaten Behandlungen, wie weiter oben beschrieben.

1810 veröffentlichte er sein Hauptwerk „Organon der Heilkunst“ mit den Gesetzen seiner Lehre, welches noch heute das Grundlagenwerk aller praktizierenden Homöopathen ist und bis zum heutigen Tag nichts von seiner Gültigkeit verloren hat.

Zwischen 1828 und 1830 folgten die mehrbändigen Bücher „Die chronischen Krankheiten“.

Als 1830 seine erste Frau verstarb, heiratete er die 45 Jahre jüngere Französin Mélanie d’Hervilly und zog mit ihr nach Paris. Dort führte er sehr erfolgreich, bis zu seinem Tod, eine Praxis, in der er seine Heilmethoden an vielen Patienten anwendete.

Homöopathisch behandeln – die sanfte Heilweise

Da Homöopathie eine ganz besonders sanfte Methode ist, um Beschwerden zu heilen, eignet sich die Methode grundsätzlich für alle Menschen – sowohl für Neugeborene als auch für alte Menschen und sogar Schwangere sowie stillende Mamas. Jedoch ist es gerade bei Babys, aber auch bei beiden letzteren empfehlenswert, wenn ein ausgebildeter Homöopath konsultiert wird, um eine Diagnose zu erstellen und letztendlich das passende Mittel zu verschreiben. Da oftmals auch eine Erstverschlimmerung der Symptome nach den ersten Gaben eintreten kann, ist es immer vorteilhafter, sich an jemanden mit Kompetenz auf diesem Gebiet zu wenden. Da auf die Erstverschlimmerung in einem späteren Kapitel noch genauer eingegangen wird, erhalten Sie im Rahmen der Eigentherapie selbstverständlich Empfehlungen, damit Sie diese selbst problemlos behandeln können.

Um uns von Beschwerden und Symptomen zu heilen, können wir auf das natürlichste der Welt zurückgreifen, unsere Selbstheilungskräfte. Die Homöopathie funktioniert danach, diese in uns schlummernden Kräfte zu aktivieren. Die Voraussetzung hierfür ist die größtmögliche Übereinstimmung zwischen dem Krankheitsbild und dem Arzneimittelbild. Einzig und allein mithilfe der Globuli beziehungsweise mit dem richtig ausgewählten homöopathischen Mittel kann die heilende Wirkung stattfinden.

Homöopathie und Schulmedizin – eine sinnvolle Verbindung und Alternative

Die Betrachtung der Schulmedizin und der Homöopathie in Bezug auf die Entstehung einer Krankheit sind unterschiedlich. Die Schulmedizin meint, dass ein Organismus erkrankt, nachdem dieser sich mit Bakterien und Viren infiziert hat. Sobald die Erreger also bekämpft wurden, kann der Körper wieder gesund sein.

Beispiel:

Durch die Gabe eines medizinischen Mittels gegen Fieber als Begleiterscheinung einer Entzündung senkt dieses zwar die Temperatur im Körper, berücksichtigt dabei jedoch nicht die Ursache. Zudem ist Fieber bei Infektionen beziehungsweise Entzündungen eine gewünschte Abwehrreaktion, um krankmachende, hitzeempfindliche Erreger zu vernichten und dadurch das Immunsystem zu unterstützen.

Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden unterdrückt, denn medizinische Medikamente verschleiern beziehungsweise reduzieren die Symptome, die jedoch wichtig sind, um die Selbstheilungskräfte erst zu aktivieren.

Die Homöopathie dagegen betrachtet den Erreger nicht als Grund einer Erkrankung, sondern als eine gestörte Lebenskraft. Oberste Priorität ist demnach die Wiederherstellung dieser, denn homöopathische Mittel stärken die Lebenskraft. Sobald die Kraft wieder vollständig aktiviert und ins Gleichgewicht gebracht wurde, kann der Körper heilen.

Beispiel:

Im oben genannten Fall werden bei der Homöopathie keine fiebersenkenden Mittel verabreicht, sondern welche, die das Fieber unterstützen und zudem das geschwächte Immunsystem wieder stärken.

Weiteres Beispiel:

An einem heißen Sommertag wird durch den Genuss eines eiskalten Getränks der Körper vermehrt ins Schwitzen gebracht, während warme Getränke das übermäßige Schwitzen lindern. Es geht in der Homöopathie also nicht darum, einen Ist-Zustand durch sein Gegenteil zu beheben, sondern darum, den Körper in seinen Prozessen zu unterstützen.

Da die Homöopathie jedoch immer beliebter wird und sich laut Umfragen etwa 70 % der Befragten wünschen, dass homöopathische Behandlungen ein selbstverständliches Angebot in ärztlichen Praxen sind, haben heutzutage viele Ärzte die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ erworben.

Die Bezeichnung Homöopathie ist kein geschützter Begriff. So können sich auch einfache Personen, ohne spezifische Aus- und Weiterbildung, als Homöopath bezeichnen. Scheuen Sie sich also nicht, explizit Fragen in Bezug auf die erworbenen Qualifikationen zu stellen, sollten Sie nach einem Hausarzt suchen, der über diese Behandlungskompetenzen verfügt.

Bei der Behandlung einer Erkrankung gibt es kein „Entweder-Oder“. Es ist niemand gezwungen, sich zwischen einer homöopathischen und medizinischen Behandlung zu entscheiden. Manchmal kann auch nicht alles mit einer rein homöopathischen Therapie geheilt werden, wie beispielsweise Krebs und eine daraus resultierende Chemotherapie. Homöopathische Mittel können jedoch begleitend das ohnehin schon geschwächte Immunsystem unterstützen und aufbauen.

Auch notwendige Operationen können nicht ersetzt werden, dennoch hilft die parallele Behandlung mit Homöopathika, die Prozesse nach dem Eingriff zu erleichtern und eine schnelle Genesung zu begünstigen.

Medizin und Homöopathie können sehr gut Hand in Hand miteinander gehen. Dies zeigt sich auch bei chronischen Krankheiten, bei welchen oftmals die Medikamente eines Arztes unabdingbar sind. Homöopathie unterstützt in diesem Fall die Behandlung und kann diese sogar verkürzen und die Menge und Dauer der schulmedizinischen Medikamente reduzieren.

Weiterhin sind einige Medikamente für Nebenwirkungen im Körper verantwortlich, diese können von Homöopathika abgeschwächt werden.

Eine gleichzeitige Behandlung ist demnach eine tolle Sache, um den Körper bestmöglich bei seiner Heilung und der Aktivierung der Selbstheilungskräfte zu unterstützen.

Die drei Säulen der klassischen Homöopathie

Die Voraussetzung für eine schonende und allumfassende Heilung, wie sie Hahnemann in vielen seiner Fälle beschrieben hat, ist erst durch die drei Säulen der klassischen Homöopathie möglich. Bei einer Einnahme eines nicht exakt ähnlichen Mittels kann dieses nicht auf allen Ebenen seine Wirkung entfalten und dem Körper ist es daher nicht möglich, sich von allen Beschwerden und Symptomen zu heilen.

Die erste Säule der Homöopathie ist das Ähnlichkeitsprinzip, auch genannt Similimum. Dies bedeutet, dass das Arzneimittelbild mit dem Krankheitsbild und den Symptomen eines Patienten möglichst konform sein sollte. Die klassische Homöopathie arbeitet und funktioniert mit dem Erkennen und Verstehen eines Erkrankten und seinen Beschwerden. Werden demnach die Persönlichkeit und auch alle Beschwerden sowie der Gemütszustand des Patienten verstanden und auch gesehen kann das passende Mittel gefunden werden und den Körper von allen Symptomen befreien.

Die zweite Säule der klassischen Homöopathie ist die Prüfung der homöopathischen Mittel an gesunden Menschen, so wie es Hahnemann mit der Chinarinde an sich ausprobierte.

Während dieser Prüfung wird einem gesunden Menschen über einen definierten Zeitraum ein Mittel gegeben, welches er einnimmt, ohne Kenntnis darüber zu erhalten, um welches es sich genau handelt. Alle Symptome, Auffälligkeiten und Befindensänderungen, die dieses Mittel nun hervorruft und der Prüfling beschreibt, werden genaustens notiert und zu einem Arzneimittelbild ausgearbeitet. Dieses Arzneimittelbild repräsentiert das gesamte Erkenntnismaterial über das Wirkungsprofil und enthält alle charakteristischen Beschwerden, die das Mittel während der Prüfung zeigte. Dies kann beispielsweise

eine morgendliche Übelkeit,

Sodbrennen nach einem Kaffee oder aber auch

der psychische Zustand, wie Traurigkeit, Fröhlichkeit und Tatendrang sein.

Das Schema, auf welchem das Arzneimittelbild aufgebaut ist, ist das „Kopf-zu-Fuß-Schema“, das heißt, dass die Wirkung des Mittels auf die einzelnen Organbereiche von oben nach unten aufgeführt ist und zudem noch die psychischen Reaktionen dazugehören. Es werden also genaustens die Begleitumstände beschrieben, die eine Besserung oder Verschlechterung der Beschwerden begünstigen können. In einer sogenannten „Materia Medica“, der Arzneimittellehre, werden die Arzneimittelbilder alphabetisch aufgeführt. Diese Liste finden Sie im Kapitel Globuli von A bis Z: Einsatzbereiche und Anwendungsgebiete.

Als dritte Säule der klassischen Homöopathie wird die Potenzierung der Ausgangssubstanz angesehen. Wie bereits erwähnt, sind diese Ausgangssubstanzen meist pflanzlicher Herkunft, aber auch tierischer und mineralischer. Durch Verdünnung und anschließender Verschüttelung erhalten die verschiedenen Wirkstoffe ihre Potenz und verlieren zudem die giftigen Stoffe, weswegen die Ausgangssubstanzen nicht in ihrer ursprünglichen Form verabreicht werden.

Potenzen und Ihre Bedeutung

Hahnemann begann damals seine Forschungen mit konzentrierten Substanzen, verringerte jedoch mit der Zeit die Toxizität der Wirkstoffe durch sukzessives Verdünnen, da er feststellte, dass beispielsweise die Tollkirsche (Belladonna) oder die Brechnuss (Nux vomica) zu Vergiftungserscheinungen führen kann und demnach nicht ungefährlich ist. Er bemerkte, dass mit jeder Verdünnung und Verschüttelung die heilende Wirkung nicht nachließ, sondern eine Wirkungssteigerung erzielt werden konnte. Der Körper ist in der Lage, die Information auch dann noch zu empfangen, wenn der Reiz nur noch minimal ist.

Das Verfahren, welches sich bis dato nicht verändert hat, ist unter dem Begriff „Potenzierung“ bekannt. Selbst heutzutage muss jeder Vorgang der Potenzierung von Hand durchgeführt werden und jeder Schritt ist zudem vorgeschrieben.

Gegenwärtig unterscheidet man drei unterschiedliche Potenzarten:

D-Potenzen (Dezimalpotenz), Verdünnung 1:10 mit 10-maligen Schüttelschlägen bei jedem Verdünnungsschritt.

Vereinfacht gesagt: Bei einer D1-Potenz wird die Urtinktur (1 ml) mit Alkohol/Wasser (9 ml) vermischt und 10-mal geschüttelt.

Aus dieser D1-Potenz wird nun erneut 1 ml Urtinktur mit 9 ml Alkohol/Wasser vermischt und 10-mal geschüttelt. Die Potenz D2 entsteht.

Entnimmt man der D2-Potenz wieder 1 ml Urtinktur und vermischt und verschüttelt es mit 9 ml Alkohol/Wasser, erhält man die Potenz D3. Das Vorgehen wird so oft wiederholt, bis die gewünschte Potenz erreicht wurde.

Die Zahlen hinter dem Buchstaben geben demnach an, wie oft die Ursubstanz im Verhältnis 1:10 verdünnt und verschüttelt wurde.

C-Potenzen (Centisimalpotenz), Verdünnung 1:100 mit 10-maliger Verschüttelung bei jedem Verdünnungsschritt.

Das bedeutet: 1 ml Urtinktur wird mit 99 ml Alkohol verdünnt und 10-mal geschüttelt. Auch dieser Vorgang wird so lange fortgeführt, bis die gewünschten Potenzen hergestellt wurden.

LM-Potenzen (Quinquagintamillesimal-Potenz, auch bekannt als Q-Potenzen), Verdünnung 1:50.000 mit 100-maliger Verschüttelung bei jedem Verdünnungsschritt.

Die Herstellung erfolgt durch eine einstündige Zerreibung der Kügelchen mit dem Wirkstoff in einem Mörser. Hierbei gilt das Verhältnis 1 Gran Wirkstoff auf 100 Gran Milchzucker. Es werden insgesamt dreimal 1 Gran (aus dem lateinischen für „Korn“, ist eine Gewichtseinheit für Arzneien) Wirkstoff mit 100 Gran Milchzucker verrieben, um letztendlich das Verhältnis 1:50.000 zu erhalten.

LM4 bis 6

haben eine sanfte Wirkung und sind besonders geeignet für sehr junge, alte und geschwächte Patienten.

LM8 bis 12