Glücklich leben - Band 1: Freundlichkeit und Anstand - Michael von Känel - E-Book
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Michael von Känel

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Beschreibung

Freundlichkeit und Anstand erachten wir als etwas Selbstverständliches. Aber haben wir uns einmal Gedanken darüber gemacht, was sie sind und wie sie wirken? Sind wir den unangenehmen Gefühlen, die das Wort Anstand in uns womöglich weckt, mal nachgegangen? Haben wir die Frage des Moralismus gestellt? Freundlichkeit und Anstand sind für ein glückliches Leben unabdingbar. Dieses Buch behandelt diese eng miteinander verbundenen Grundpfeiler des friedlichen Zusammenlebens auf wenigen Seiten. Dennoch gelingt es, viel Wissen miteinander zu verknüpfen und so verständlich zu machen, dass es sich lohnt freundlich zu sein und sich anständig zu verhalten. Wer dieses Buch gelesen hat, dem wird schnell klar, warum Freundlichkeit und Anstand nicht nur wichtig sind, sondern schon immer Türen geöffnet haben und das auch in Zukunft immer wieder tun werden. Es liegt wohl daran, dass wir selbst uns nichts mehr wünschen, als dass man freundlich zu uns ist, und dass man uns anständig behandelt. Nur so können wir Vertrauen aufbauen und unseren Weg gehen. Dieses Buch ist der 11. Teil der Serie «Erfolgreich durchs Leben». Diese Serie ist in drei Themengebiete zu je fünf Aufsätzen gegliedert: Themenbereich Erfolgreich leben Erfolgreich leben 1: Lernen mit Geld umzugehen; Erfolgreich leben 2: Selbstsicherheit aufbauen; Erfolgreich leben 3: Effizient Lernen; Erfolgreich leben 4: Sich Ziele setzen können; Erfolgreich leben 5: Absichten durchschauen; Themenbereich Ursache und Wirkung Ursache und Wirkung 1: Übergewicht verstehen; Ursache und Wirkung 2: Streit entlarven; Ursache und Wirkung 3: Trägheit ablegen; Ursache und Wirkung 4: Überdruss loswerden; Ursache und Wirkung 5: Mangel beheben; Themenbereich Glücklich leben: Glücklich leben 1: Freundlichkeit und Anstand; Glücklich leben 2: Dankbarkeit; Glücklich leben 3: Hilfsbereitschaft; Glücklich leben 4: Nächstenliebe; Glücklich leben 5: Ethik und Moral;

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Michael von Känel

Glücklich leben - Band 1: Freundlichkeit und Anstand

Wie uns freundlicher und guter Umgang die Türen öffnet

Teil 11 aus der Serie «Erfolgreich durchs Leben» und Teil 1 aus dem Teilbereich «Glücklich leben»

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Was ist Freundlichkeit

Was ist Anstand

Die Entstehungsgeschichte

Der Spiegelmann

Was Freundlichkeit bewirkt

Warum es Anstand braucht

Aussagen über uns als Mensch

Du musst ein Schwein sein

Wie andere reagieren

Achtung und Respekt

Nächstenliebe als Basis

Ausblick

Fazit

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Impressum

Einleitung

Manche Leute denken, Freundlichkeit und Anstand seien in der heutigen Zeit nicht mehr wichtig. Sie denken, dass es das nicht mehr brauche. Auch haben sie wohl Erinnerungen an moralisierende Erlebnisse, die mit Anstandsregeln zu tun haben, die hindern, zurückbinden und die Freiheit einschränken.

Ist es denn wirklich so? Ist es so, dass wir nicht mehr freundlich zu sein brauchen zu unseren Mitmenschen? Und brauchen wir die Regeln nicht mehr einzuhalten, die auch uns selbst vor rüpelhaftem Verhalten anderer schützen?

Was ist eigentlich Freundlichkeit? Woher kommt sie? Ist sie eine Last, die wir tragen, weil wir uns andern gegenüber verstellen und ihnen freundliches Verhalten vorspielen müssen? Oder ist es viel mehr Ausdruck unseres Glückes, das wir in uns tragen, und das wir gerne und freiwillig mit anderen teilen?

Und Anstand? Ist der so schlimm für uns? Ist es so tragisch, wenn wir in eine Reihe stehen und mit den anderen in geordneter Folge warten müssen, bis wir drankommen? Ist es zu viel verlangt, dass wir Menschen, denen wir begegnen, grüssen, weil die Anstandsregel es so verlangt? Hindern uns Anstandsregeln derart beim Essen, dass wir dieses nicht mehr geniessen können, weil die Einschränkungen uns die Kehle zuschnüren und uns Freude und Lust nehmen?

Vielleicht müssen wir uns zuerst ein Leben und ein Miteinander vorstellen, in welchem es Freundlichkeit und Anstand nicht mehr gibt. Die Mutter würde ihre Kinder nicht mehr mit einem Lachen wecken am Morgen. Die Lehrkräfte würden ihre Klasse nicht mehr mit einem freundlichen «Guten Morgen» grüssen. Aber das wäre ohnehin überflüssig, weil kein Kind der Klasse zuhören würde. Alle würden selbst sprechen und das tun, wozu sie gerade Lust hätten. Auf der Arbeit würden die Stunden nicht vorbeigehen. Denn niemand hätte ein freundliches Wort übrig. Und alle würden nur das machen, wozu sie gerade Lust hätten. Die Drecksarbeit bliebe liegen, weil jeder den anderen machen lassen würde. Im öffentlichen Verkehr würden die Polstersitze aussehen, als gehören sie zum Inventar eines Saustalls. Ältere Menschen und sozial Schwächere würden sich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen, weil sie an den Rand gedrängt und somit schlecht behandelt würden. Und wahrscheinlich würde in unserer Gesellschaft das Geld, die Macht und die Gewalt immer mehr regieren – weil es keine guten Beispiele mehr dafür gäbe, wie angenehm und schön das Leben sein könnte, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen…

Freundlichkeit und Anstand kosten nichts. Sie verlangen von jedem einzelnen von uns nur, dass wir auch an andere denken, und dass wir unsere Eigeninteressen nicht allen anderen voranstellen. Nur das tun sie eigentlich. Dafür sind Freundlichkeit und Anstand da. Sind wir derartige Egoisten, sind wir dermassen Rüpel, dass es uns zu viel ist, ein wenig auf andere zu achten?

Eines ist klar – und das wird für immer so bleiben: Gerade in Zeiten, in denen der Alltag kalt und grau scheint, und in denen die Menschen einen eher kühlen Umgang miteinander pflegen, bringen Freundlichkeit und Anstand Wärme, Licht und Farbe ins Leben derer, die davon berührt werden.

Wer am Abend dem Verkäufer freundlich und ehrlich an der Kasse dankt und ihm einen schönen Abend wünscht, der hat damit etwas bewirkt, das sowohl für den Verkäufer wie auch für ihn selbst, wunderbar ist. Die Zuneigung und das Wohlwollen, das auf beiden Seiten durch diese kleine Freundlichkeit entstehen, bereichern den Moment und lassen viel Ärger und Frust des Tages, ja, auch die Müdigkeit nach acht Stunden Arbeit, für eine kleine Zeitlang vergessen. Und was hat diese Freundlichkeit gekostet? Nichts, wirklich gar nichts! Und was hat sie eingebracht? Lebensfreude, Selbstwertgefühl und Dankbarkeit dafür, dass man das Gegenüber wahrgenommen und respektiert hat.

Ja, wer danke sagt, der hat mehr vom Leben. Wer freundlich ist und sich anständig benimmt, der ist gern gesehen, angesehen und wird gut behandelt. Dem ist so, weil hinter Freundlichkeit und Anstand nicht nur gute Absichten stehen, sondern auch Weitblick und Verständnis.

Wer sich freundlich und anständig verhält, der tut dies, weil er sich in sein Gegenüber hineinversetzen kann. Er kann somit nachvollziehen, wie gut es andern Menschen tut, wenn sie freundlich und respektvoll behandelt werden. Und er weiss auch, wie viel einfacher es für die anderen wird, ihren Verpflichtungen nachzukommen, wenn alle die Anstandsregeln einhalten. Denn dazu sind die da: Sie sollen das Zusammenleben vereinfachen und Konfliktsituationen vorbeugen.

Freundlichkeit und Anstand seien veraltet? Keineswegs! Es braucht sie mehr denn je! Darum wollen wir uns Wissen über diese beiden wunderbaren Türöffner in der Gesellschaft aneignen. Und wir wollen mit freundlichem und anständigem Vorbild vorangehen – uns zuliebe, unseren Mitmenschen zuliebe und zugunsten der Gesellschaft. Denn wir sind Teil von ihr. Und wenn wir die Gesellschaft verändern wollen, dann können wir das nur, indem wir selbst einen Schritt vorwärts machen und das Unsere dazu beitragen.

Also machen wir uns auf den Weg!

Was ist Freundlichkeit

Im Wort Freundlichkeit steckt das Wort Freund. Wer freundlich ist, der macht sich durch sein Verhalten Freunde. Denn freundlich zu sein zeigt unseren Mitmenschen, dass wir es gut mit ihnen meinen. Freundlichkeit ist das Gegenteil von Angriff und Streit. Während diese beiden negative Energien verbreiten und schlechte Emotionen wecken, tut Freundlichkeit etwas völlig anderes: Sie schenkt Anerkennung, Akzeptanz, Respekt und Nächstenliebe. Denn in freundlichem Verhalten kommt immer zum Ausdruck, dass wir unser Gegenüber vorbehaltslos so annehmen, wie es ist. Wir verlangen nicht zuerst mal einen Beweis dafür, dass wir etwas zurückerhalten. Nein, wir gewähren bedingungslos einen Vorschuss in Form von Freundlichkeit. Und das kostet uns genau gar nichts. Wir schaffen mit Freundlichkeit kostenlos etwas, wovon viele andere profitieren können. Denn das, was unsere Freundlichkeit auslöst, ist ansteckend. Es verbessert die Laune derer, zu denen wir freundlich sind. Und gute Laune ist die Voraussetzung dafür, selbst freundlich sein zu können. Nur Egoisten und Miesmacher reagieren nicht auf Freundlichkeit. Was solls. Wir sind ja nicht darauf angewiesen, dass jeder zu uns freundlich ist. Ein einziges Lächeln als Reaktion auf unsere Freundlichkeit ist bereits unerwarteter Lohn genug.

Freundlichkeit ist etwas, das alle von uns bedingungslos in sich tragen und jederzeit verschenken können. Niemand muss etwas tun, um Freundlichkeit zu erwerben. Sie ist immer in uns. Wir müssen sie nur durch unser Denken und Handeln zum Leben erwecken. Wir sollten an keinem Tag vergessen, dass wir diesen Schatz in uns tragen. Denn wenn wir zu andern freundlich sind, so teilen wir diesen Schatz mit ihnen – und geteilte Freude ist ja bekanntlich doppelte Freude.

Natürlich gibt es Menschen, die sich eigentlich nur an materiellen Dingen erfreuen können. Sie nehmen gerne Geld oder Geschenke an. Aber Freundlichkeit vermag sie nicht zu erreichen. Das ist schade für sie. Denn alle materiellen Dinge verlieren ihren Glanz und ihre Wirkung, sobald wir sie besitzen. Und jeder, der Geld hat, kann diese Dinge erwerben. Aber Freundlichkeit kann man nur geschenkt bekommen, man kann sie nicht kaufen. Denn hinter Freundlichkeit steht Echtheit, Aufrichtigkeit, Wahrheit und Nächstenliebe – sonst wirkt sie nicht, sonst ist sie nichts wert.

Wer also freundlich ist, der strahlt nicht nur gute Tugenden aus, sondern er lebt diese auch. Wer tugendhaft lebt, der weckt in den anderen Vertrauen. Und dieses Vertrauen macht die Welt froh und farbig. Wer einen anderen Spaziergänger freundlich grüsst, der hat viel die besseren Chancen, dass dieser mit ihm ein paar Worte wechselt. Diese in Freundlichkeit ausgetauschten Worte können nicht nur kostbare Informationen enthalten. Sie können auch für den Rest des Tages, vielleicht sogar für immer in uns wirken. Es ist die Interaktion zwischen Menschen, die das Leben lebenswert macht, und die zum Erfolg führt. Allein können wir es niemals schaffen. Nur in Kooperation mit anderen sind wir wirksam und erfolgreich. Freundlichkeit ist der erste Schritt zur bedingungslosen Kooperation. Wer sich als freundlicher Mensch zu erkennen gibt, der findet schnell all die Menschen, die auch auf Freundlichkeit setzen. Und so entstehen auf unkomplizierte Weise Verbindungen, die für immer anhalten. Dazu müssen wir die anderen gar nicht kennen. Denn wir erfahren ihre Freundlichkeit. Und indem sie sich anständig verhalten, signalisieren sie uns, dass sie es wert sind, mit ihnen zusammen ein Stück des Weges zu gehen.

Natürlich kann man uns Freundlichkeit und Anstand vorspielen. Aber je mehr wir selbst auf Freundlichkeit und Anstand setzen, je schneller durchschauen wir, wenn man uns etwas vormacht.

Freundlichkeit ist ein Verhalten, das in anderen Menschen positive Emotionen weckt. Sie hat Nächstenliebe zur Voraussetzung. Nächstenliebe betrügt und nimmt nicht. Sie ist bedingungslos. Darum öffnet Freundlichkeit uns die Türen: Sie ist der äussere Ausdruck von dem, was wir in uns tragen.

Wer auf Freundlichkeit setzt, der stützt sich auf etwas, das schon immer vor der Schöpfung und den Menschen gefällig gemacht hat. Alles, was lebt erkennt Freundlichkeit, weil sie alles durchdringt, und es sie schon so lange gibt. Ein Hund hört auf zu bellen, wenn wir ihm unsere Freundlichkeit erweisen. Vögel trauen sich in unsere Nähe, wenn wir Freundlichkeit ausstrahlen. Kinder fangen uns an von ihrer Welt zu erzählen, wenn wir ihnen freundlich begegnen. Ja, Freundlichkeit öffnet uns die Türen. Sie öffnet uns Türen zu Dingen, die wir sonst niemals erreichen könnten.

Aber Freundlichkeit allein reicht nicht. Eng mit ihr verbunden ist der Anstand. Darum wollen wir im folgenden Kapitel mehr über ihn erfahren.

Was ist Anstand

Anstand steht uns gut an. Anstand zeigt sich in unserem Verhalten. Er ist die Etikette, an der man ablesen kann, was wir sind und wie wir leben.

Anstand kann man nur haben, wenn sich jemand die Mühe genommen hat, uns Anstand beizubringen. Man hat also viel Achtung, Mühe und wohlwollendes Verhalten in uns investiert, auf dass wir anständig werden. Aber es ist niemals zu spät, Anstand zu lernen. Jeder kann jederzeit zu einem anständigen Menschen werden. Denn Anstandsregeln sind einfach einzuhalten und klar verständlich. Natürlich gibt es Anstands- und Verhaltensregeln, die sehr weit gehen, und über deren Sinn und Unsinn man sich wahrlich fragen kann. Aber um diese schon fast spiessigen Anstandsregeln geht es in diesem Buch nicht. Es gut um die Regeln des Zusammenlebens, die uns allen das Leben erleichtern helfen. Wir alle wollen doch nur in Frieden leben. Da hilft es nicht, wenn wir Streit anfangen wegen Dingen, die bereits längst durch Regeln des Anstandes geklärt wurden.

Nehmen wir das Beispiel der Strassenbahn. Eigentlich hat jede und jeder von uns als Kind gelernt, dass man zuerst die Leute aussteigen lässt, bevor man selbst einsteigt. Diese Regel ist sehr einfach einzuhalten. Und sie ist auch sehr einfach zu verstehen. Denn wenn immer nur Menschen in eine Strassenbahn einsteigen, und niemand aussteigen kann, dann ist die Strassenbahn irgendeinmal voll. Und wenn die Leute, die aussteigen wollen, nicht aussteigen können, weil ihnen die einsteigenden Fahrgäste den Weg versperren, dann verliert die Strassenbahn ihren Sinn und Zweck. Denn wir wollen ja nicht einen Tag lang in der Strassenbahn rumfahren. Wir wollen von A nach B fahren.

Wer also sagt, Anstandsregeln seien hirnlos und würden nur dazu dienen, andere einzuschränken und ihnen ihre Unzulänglichkeit aufzuzeigen, um sie dadurch klein zu machen, der hat wohl noch nie über den Sinn und Nutzen von Anstandsregeln nachgedacht.

Wenn am Familientisch die Kinder ständig plappern und die Eltern zuhören, dann schweigen diejenigen, die bereits gelernt haben sollten, still zu sein. Natürlich dürfen Kinder am Tisch von ihren Erlebnissen erzählen. Aber wenn sie dabei den Eltern das Wort abschneiden und sie so das geordnete Zusammenleben in der Familie stören, so halten sie sich nicht an die goldene Regel.

---ENDE DER LESEPROBE---