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"Grashalme" ist das Hauptwerk von Walt Whitman, einem der bedeutendsten US-amerikanischen Lyriker. Die Sammlung der meist in freien Versen verfassten Gedichte schlägt (mit Ausnahme der bedrückenden Gedichte aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg, in dem Whitman als Krankenpfleger half) einen kraftvoll-optimistischen, hymnischen Grundton an und entwirft als ausdrücklich amerikanisches Opus emanzipiert von Europa selbstbewusst das Lebensgefühl der Neuen Welt. (aus wikipedia.de)
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Seitenzahl: 119
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Grashalme
Walt Whitman
Inhalt:
Walt Whitman – Biografie und Bibliografie
Grashalme
Pioniere!
Aus den "Trommelschlägen"
Scharf verfolgt und des Weges unkundig
Tagesanbruch im Biwak
Die Totenwache
Kühn, vorsichtig und treu und mein lieber Gefährte
Grablied für zwei Veteranen
Kavallerie durchreitet eine Furt
Der Kapitän
Zu Präsident Lincolns Bestattung
Sang an den Tod
Jahr, das unter mir bebte!
Inschriften
Das eigne Selbst singe ich
In Schweigen versunken
An einen Historiker
Das Buch
An die fremden Länder
In Schiffen auf hoher See
Das abfahrende Schiff
Für ihn singe ich
Immer noch durch den Einen
Schließt nicht eure Türen
Einem Fremden
Wo ist ein Platz belagert?
Künftige Dichter
An die Staaten
Aus "Gesang von mir selbst"
Gesang von mir selbst
Aus dem "Antwortgeber"
Der Antwortgeber
Aus "Kinder Adams"
Wie Adam, früh am Morgen
O Hochzeit, o Hochzeitstrieb!
Ich leide vor Liebe
In Äonen wiederkehrend
Eine Stunde der Raserei und Freude!
Urgefühle
Einst kam ich durch eine volkreiche Stadt
Ein Weib wartet auf mich
Ich singe den Leib, den elektrischen
Aus "Calamus"
Von der furchtbaren Ungewißheit der Erscheinungen
Begegnung
Einem Vorübergehenden
Im Gedränge der Menge
Unerwiderte Liebe
Keine arbeitsparende Maschine
Meine losesten Blätter
Tropft, ihr Tropfen!
Wir zwei Knaben
Man hat mir vorgeworfen
Ein Sang der Freuden
Verschiedenes
An eine Prostituierte
Ihr Sünder auf der Bank vor Gericht!
An den Gekreuzigten
Schauen und Schweigen
Im Schlaf um Mitternacht
Die Fackel
An reiche Geber
Grashalme, Walt Whitman
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849616373
www.jazzybee-verlag.de
Frontcover: © Vladislav Gansovsky - Fotolia.com
Amerikan. Schriftsteller, geb. 31. Mai 1819 in West Hills auf Long Island (New York), gest. 27. März 1892 in Camden bei Philadelphia, erlernte die Schriftsetzerei und verdiente sich von seinem 13. Jahr an als Farmer, Zimmermann und Drucker sein Brot. Später war er Lehrer und Redakteur verschiedener New Yorker Blätter, studierte aber in seiner Muße Natur und Mensch und legte den Grund zu der Welt- und Lebensanschauung, der er in den eigentümlichen Streckversen seiner »Leaves of Grass« (1855) Ausdruck verlieh. Im Bürgerkriege widmete er sich opferwillig der Pflege der Verwundeten im Feld und in den Lazaretten und erhielt beim Friedensschluss eine kleine Anstellung im Staatsdepartement in Washington, die jedoch sein Vorgesetzter Harlan ihm bald wegen der angeblichen Unsittlichkeit seiner Dichtungen wieder entzog, ein Ereignis, das in dem nicht unbedeutenden Kreise seiner Verehrer große Aufregung und das Pamphlet »The Good gray poet, a Vindication« von W. D. O'Connor hervorrief. Kriegsdichtungen u. d. T. »Drumtaps« folgten 1865, und W. erhielt wieder ein kleines Amt, das er bis zu seiner Lähmung 1873 bekleidete. Von nun an lebte er in Camden und schrieb noch die folgenden poetischen Werke: »November Boughs« (1888) und »Good bye, my fancy« (1891), sowie die Prosaschriften »Democratic vistas« (1871), die autobiographischen Aufzeichnungen »Specimen days and collect« (1883), wie seine Dichtungen in einem ganz eigenartigen unmittelbaren Stil geschrieben. Whitmans Einfluß auf die jüngere Generation seiner Heimat wie des Auslandes ist im Zunehmen begriffen. Er gilt bei der Kritik als der erste amerikanische Dichter, der dem Geist seines Landes künstlerisch Ausdruck verliehen. Whitmans gesammelte Werke erschienen in 2 Bänden in Philadelphia (1892), in 4 Bänden in Boston (1898), in einer Subskriptionsprachtausgabe in 10 Bänden in New York (1902). Deutsch erschienen: »Grashalme«-Auswahl, übersetzt von Karl Knortz und T. W. Rolleston (Zürich 1889), von Karl Federn (Minden 1904), von Schölermann (Leipz. 1904), von Johannes Schlaf (in Reclams Universal-Bibliothek); »Novellen« von Ettlinger (Minden 1901). Vgl. Bucke, Walt W. (Philad. 1883), weitere biographische und kritische Schriften von Clarke (Lond. 1892), Donaldson (New York 1896), Burroughs (Boston 1896), Symonds (neue Ausg., Lond. 1896), W. S. Kennedy (das. 1896), Binns (das. 1905; deutsch von J. Schlaf, Leipz. 1907), Perry (2. Aufl., Boston 1908), J. Schlaf (Berl. 1904); Bazalgette, Walt W., l'homme et son œuvre (Par. 1908); vgl. auch Traubel, Bucke und Harned, In Re Walt W. (Philad. 1893); Traubel, With Walt W. in Camden (neue Ausg., das. 1908, 2 Bde.).
Tretet an, gebräunte Kinder,
Folgt in guter Ordnung mit den Waffen in der Hand;
Habt ihr die Pistolen? Sind die Äxte scharf geschliffen?
Pioniere! Pioniere!
Denn wir dürfen nicht verweilen,
Wir marschieren, ihr Geliebten, wo am nächsten die Gefahr.
Wir, die jungen sehnigen Rassen, auf die alle sich verlassen,
Pioniere! Pioniere!
Heil! Ihr Jungen aus dem Westen!
Ungeduldig, voller Tatkraft, voller Männerstolz und treu,
Schon seh ich euch vorne in den ersten Gliedern schreiten,
Pioniere! Pioniere!
Ruhen aus die alten Rassen?
Sinken sie mit ihrer Lehre, müde hin Jenseits der See?
Unser wird die ewige Arbeit und die Last und auch die Lehre,
Pioniere! Pioniere!
Hinter uns liegt das Vergangene,
Vor uns eine neue weitere Welt und wechselvoller,
Frisch und stark ergreifen wir sie, Welt der Mühsal und des Marsches,
Pioniere! Pioniere!
Senden unsere Bataillone
In die Schluchten, durch die Pässe, zu den Bergen steil empor,
Wir erobern, fassen, halten, wagen unbekannte Wege,
Pioniere! Pioniere!
Fällen Urwald-Riesenstämme,
Quälen Ströme, dämmen Flüsse, reißen tief die Minen auf,
Messen weite Bodenflächen, furchen jungfräuliche Erde,
Pioniere! Pioniere!
Männer wir von Colorado,
Von der Berge Gipfelhöhen, von den Sierras und Plateaus,
Von den Gruben und den Schleusen, von des Steppenjägers Pfad,
Pioniere! Pioniere!
Von Nebraska, von Arkansas,
Aus dem Innersten des Landes, von Missouri, Festlandsblut,
Alle reichen sich die Hände, aus dem Süden, aus dem Norden,
Pioniere! Pioniere!
Unwiderstehlich ruhelose
O geliebte Rasse du! Ach, mir schmerzt die Brust vor Liebe,
Und voll Trauer, doch ich jauchze! O ich liebe euch ja alle:
Pioniere! Pioniere!
Hebt sie hoch die mächtige Mutter,
Schwenkt im Wind die zarte Herrin, Sternenherrin (beugt die Häupter),
Hoch die kriegerische Herrin! ernst, unbeugsam und gewappnet,
Pioniere! Pioniere!
Seht ihr, Kinder, fest entschlossen,
Bei den Scharen hinter uns: Nimmer weichen wir noch wanken!
Geisterscharen, Millionen, die uns drohend vorwärtsdrängen,
Pioniere! Pioniere!
Vorwärts! vorwärts! Marschkolonnen!
Denn Ersatz ist stets zur Stelle, reißt der Tod auch tiefe Lücken
Durch die Schlachten, Niederlagen – nimmer rasten, immer ringen
Pioniere! Pioniere!
O, im Angriff rasch zu fallen!
Müssen manche niedersinken? Ist die Stunde schon gekommen?
Nun, so sterben wir im Sturmschritt! Schließt die Reihen schnell und sicher,
Pioniere! Pioniere!
Alle Pulse dieser Erde
Fallen ein und schlagen mit uns, mit des Westens Werdegang,
Einzeln oder allzusammen, stetig vorwärts, alle für uns,
Pioniere! Pioniere!
Lebenswirren, Schaugepränge,
Alle Formen, alle Farben, alle Menschen an der Arbeit,
Die zur See und die zu Lande, Herren mit den Sklaven alle:
Pioniere! Pioniere!
Alle, die aus Liebe leiden,
Die Gefangenen in den Zellen, die Gerechten und die Schlechten,
Die Beglückten, die Bedrückten, Lebende und Sterbende:
Pioniere! Pioniere!
Ich, mein Leib und meine Seele,
Seltsam Trio, die wir tasten, wandern unsern weiten Weg,
An den Küsten, durch die Schatten, wo Gestalten uns umdrängen,
Pioniere! Pioniere!
Unsre Erde, rollend, kreisend,
Und die vielen Brudersphären, Nebelsonnen und Planeten,
Glänzend helle heitere Tage und die traumerfüllten Nächte,
Pioniere! Pioniere!
Sie sind unser, sie sind mit uns,
Für die erste Vorarbeit, weil noch Ungeborene warten.
Heute haben wir die Führung, bahnen Wege, legen Gleise,
Pioniere! Pioniere!
O ihr Töchter aus dem Westen!
Junge Weiber, ältere Weiber, o ihr Gattinnen und Mütter!
Nicht getrennt, mit uns verbunden steht ihr fest und treu zusammen,
Pioniere! Pioniere!
Sänger harren in der Prärie,
Tote Barden andrer Länder, ihr dürft ruhen nach der Arbeit.
Doch die Neuen hör ich nahen, singend unter unsern Truppen:
Pioniere! Pioniere!
Nicht zu müßigem Behagen,
Polsterkissen und Pantoffeln; nicht der stille Fleiß und Friede;
Nicht den Reichtum sicher sammeln, nicht das Ausruhn im Genießen,
Pioniere! Pioniere!
Schwelgen sie, die satten Schlemmer?
Schlafen fest die fetten Schläfer? riegeln ängstlich ihre Türen?
Unser bleibt die rauhe Nahrung, eine Decke, harter Boden,
Pioniere! Pioniere!
Ist die Nacht herabgesunken?
War der Weg zu hart und steinig, hielten wir entmutigt inne?
Nun so rastet eine Stunde, ruht in seligem Vergessen,
Pioniere! Pioniere!
Bis zum Ruf der Morgenhörner
Weit weither vor Tagesanbruch ... Horch, wie laut und klar getragen!
Auf! Nun stellt euch an die Spitze. Schnell an die gewohnten Plätze:
Pioniere! Pioniere!
Auf dem Marsch, hart bedrängt und des Weges unkundig;
Durch dichten Wald, mit gedämpften Schritten im Dunkeln;
Unsere Armee geschlagen bei schweren Verlusten, und der mürrische Rest auf dem Rückzug,
Bis nach Mitternacht uns Lichter entgegenflimmern von einem trüberleuchteten Hause.
Wir kommen an eine Lichtung und halten beim trüberleuchteten Hause:
Eine alte geräumige Kirche, wo die Wege sich kreuzen – ein improvisiertes Spital.
Einen Augenblick trete ich ein, da seh ich ein Bild weit über alles was jemals gemalt und gedichtet:
Schatten von tiefstem Schwarz, spärlich erhellt von beweglichen Kerzen und Lampen,
Und eine Pechfackel, festgesteckt, mit roter flackernder Flamme und Wolken von Qualm.
Gedränge und Gestalten undeutlich am Boden, einige hingestreckt in den Kirchenstühlen;
Zu meinen Füßen erkennbar ein Soldat, fast noch ein Knabe,
In Gefahr zu verbluten (in den Unterleib ist er getroffen).
Ich stille zeitweilig das Blut (lilienweiß ist des Jünglings Gesicht).
Dann beim Aufbruch laß ich die Augen über das Bild hingleiten, alles zu fassen bemüht,
Gesichter und Stellungen, nicht zu beschreiben; die meisten im Dunkeln, einige tot,
Wundärzte operieren, Gehülfen halten Lichter, der Geruch des Äthers, der Dunst des Bluts,
Und die Haufen, o diese Haufen blutiger Soldatenleiber!
Draußen auch, im Hof, auf der Erde, auf Brettern und Tragbahren; einige liegen im Todesschweiß;
Hin und wieder ein Aufschrei oder Wehruf; des Doktors laute Befehle,
Und das Blinken der kleinen Stahlinstrumente im Fackelschein.
Alles sehe ich vor mir, sehe wieder die Formen, rieche den Dunst,
Höre draußen das Kommando: "Antreten Leute, antreten!"
Beuge mich erst zu dem sterbenden Knaben – mit aufgeschlagenen Augen lächelt er leise mir zu;
Dann schließt er die Augen, ruhig. – Ich eile hinaus in die Nacht,
Trete wieder in Reih und Glied und marschiere vorwärts im Dunkeln,
Noch immer des Weges unkundig.
Tagesanbruch im Biwak, grau und trüb.
Nach schlafloser Nacht trete ich früh aus dem Zelt
In die Morgenkühle, und gehe langsam
Den Weg am Feldlazarett vorbei.
Drei Gestalten liegen hingestreckt auf Tragbahren
Draußen vorm Zelt, über jede eine Decke gebreitet,
Die schwere wollene graubraune Decke, die alles verhüllt.
Heimlich hingezogen, bleibe ich schweigend stehn.
Dann mit behutsamer Hand vom Antlitz des Nächsten
Hebe ich leise die Decke:
Wer bist du, älterer Mann, so hager und hart mit stark ergrautem Haare, das Fleisch tief eingesunken unter den Augen?
Wer bist du, mein Kamerad?
Dann tret ich zum Zweiten:
Und wer bist du, mein Knabe, mein Liebling?
Du mit dem rosigen Hauch auf der Wange?
Und dann zum Dritten: ein Antlitz nicht Kind nicht Greis, sehr sanft, wie schönes gelbweißes Elfenbein.
Junger Mann, ich glaube ich kenne dich! –
Dies Gesicht, dünkt mich, trägt Jesu Christi eigensten Zug, tot und göttlich, uns allen ein Bruder, und hier wieder gestorben ...
Eines Nachts im Felde hielt ich seltsame Totenwacht,
Da du, mein Sohn und Kamerad, an meiner Seite gefallen.
Nur einmal blickt ich nach dir, und deine lieben Augen sahen mich an mit einem Blick, den ich nimmer vergesse;
Nur einen Händedruck, o Knabe, den du mir gabst im Liegen –
Dann eilte ich fort in die Schlacht, in die unentschiedene Schlacht ...
Bis endlich erlöst, spät in der Nacht, ich den Weg wieder fand zu der Stelle,
Und dich im Tode so kalt, Kamerad – deinen Leib, mein Sohn, der du meine Küsse erwidert (nie mehr auf Erden erwidern kannst).
Dein Angesicht dem Sternenlicht entblößt – seltsam wars – kühl wehte der Nachtwind;
So hielt ich die Totenwache, rings um mich her das Schlachtfeld dunkel gebreitet,
Totendienst wunderbar süß in der duftigen schweigenden Nacht;
Nicht eine Träne fiel, kein tiefer schwerer Seufzer;
Lang, lang starrte ich so vor mich hin;
Dann, halb ruhend am Boden, saß ich bei dir und stützte das Kinn in die Hände;
Unvergängliche Stunden, groß und geheimnisreich, durchlebte ich so mit dir, mein liebster Gefährte;
Kein Wort, keine Zähre; Wachen in Schweigen, Liebe und Tod für dich, mein Sohn und mein Krieger;
Droben zogen schweigend die Sterne; neue stiegen herauf im Osten;
Letzte Ehrenwache für dich, mein tapferer Junge;
(Retten konnt ich dich nicht; rasch war dein Tod; treu sorgt ich um dich im Leben – ich glaube wir sehen uns wieder dereinst).
Dann beim letzten Zögern der Nacht, als der Tag schon zu dämmern begann,
Hüllte ich ihn in die Decke, sorglich gewickelt über den Kopf und unter die Füße,
Und bettete ihn, gebadet im Licht der höhersteigenden Sonne, in sein rauhes Grab.
So endete meine Totenwache auf dem nächtlichen Felde der Schlacht,
Für den Knaben, der mich wieder geküßt, für den schnell Gefallenen;
Nimmer kann ichs vergessen wie der Tag heller zu leuchten begann und ich mich erhob von der frostigen Erde,
Meinen Soldaten in seine Wolldecke hüllte
Und ihn begrub wo er fiel.
Als ich mühselig wanderte durch Virginias Wälder
Zur Musik der raschelnden Blätter, die mein Fuß aufstieß, denn es war Herbstzeit,
Fand ich am Fuß eines Baumes das Grab eines Soldaten –
Tödlich getroffen und beim Rückzug bestattet – leicht konnt ich alles erraten;
Der Halt in der Mittagsstunde; dann auf! keine Zeit zu verlieren – und doch blieb dies Zeichen
Auf ein Brett gekratzt und an den Baum beim Grabe genagelt:
"Kühn, vorsichtig und treu und mein lieber Gefährte."
Lang, lang blieb ich sinnend, dann ging ich wandernd des Weges.
Manch wechselnde Jahreszeit folgte und manche Scene des Lebens,
Aber zuweilen inmitten der wechselnden Zeiten und Bilder,
Plötzlich, einsam oder im Gedränge der Straßen
Taucht vor mir auf das Grab des unbekannten Soldaten
Und die Inschrift rauh in Virginiens Wäldern:
"Kühn, vorsichtig und treu und mein lieber Gefährte."
Des Sabbats letzter Sonnenstrahl
Verglimmt hier auf dem Steinpflaster,
Und drüben fällt er nieder
Auf ein frisches Doppelgrab.
Der Mond geht auf
Herrlich im Osten über den Häusern,
Runder silberbleicher Geistermond,
Großer, stiller Mond.
Ich sehe einen Trauerzug,
Höre den vollen Schall der näherkommenden Hörner,
Durch alle Straßen der Stadt flutet es näher,
Wie von Stimmen und Tränen.
Ich höre die Schläge der großen Trommel