Gritlis Kinder kommen weiter: In Einfacher Sprache - Johanna Spyri - E-Book

Gritlis Kinder kommen weiter: In Einfacher Sprache E-Book

Johanna Spyri

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Beschreibung

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. "Gritlis Kinder kommen weiter" ist der zweite Teil der Erzählung von Johanna Spyri über die Kinder von Gritli. Johanna Spyri zeigt in "Gritlis Kinder kommen weiter" erneut ihre Fähigkeit, tiefgründige Charaktere zu schaffen und herzerwärmende Geschichten zu erzählen. Das Buch ist eine inspirierende Geschichte über das Überwinden von Widrigkeiten und das Wachsen an Herausforderungen.

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Johanna Spyri

Gritlis Kinder kommen weiter: In Einfacher Sprache

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen.

Inhaltsverzeichnis

Die neue Heimat

Es geht auf die Reise

Am schönen Rhein

Im Fischerhäuschen

Es werden Vorbereitungen getroffen

Unruhen am Rhein

Ein unerwarteter Abschluss der Reise

Die Entscheidung

Impressum

Die neue Heimat

Der Winter ist vorbei. Jetzt blühen die Rosen am schönen Landhaus am Rhein. Sie leuchten in der Sonne und ihr Duft breitet sich im ganzen Garten aus. Auf einem weißen Weg, der an einem Brunnen vorbeiführt, gehen Fani und Elsli spazieren und atmen die frische Luft ein.

Fani fragt Elsli, ob sie weiß, warum das Haus den Namen "Rosenhalde" hat. Elsli erklärt, dass es so viele Rosen gibt, die von oben bis zu den Linden hinunter blühen.

Aber Fani ist ein bisschen enttäuscht, weil Elsli traurig aussieht. Er sagt, dass sie nicht traurig sein soll, denn sie haben es gut hier. Frau Stanhope wird sonst glauben, dass Elsli undankbar ist.

Elsli antwortet, dass sie sehr dankbar ist und das auch zeigen will. Aber sie denkt auch an Menschen, die arm sind und leiden. Sie weiß, wie es ist, wenig zu haben.

"Ach, Elsli, du hast Ideen!" sagt Fani. "Hier braucht niemand Hilfe. Die Angestellten hier leben gut. Hast du gesehen, dass die Stubenjungfer Lina einen Hut trägt, wenn sie ausgeht? Und die Köchin hat so rote Wangen, weil sie genug zu essen hat. Der Kutscher trägt sogar Handschuhe!"

"Aber Fani", erwidert Elsli, "wir können zwei Stunden am Tag im Garten sein und machen, was wir wollen. Ich denke, ich sollte für jemanden arbeiten, der es braucht. Zum Beispiel Strümpfe stricken. Aber ich traue mich nicht nach Garn zu fragen, wir bekommen schon so viel."

Fani antwortet: "Natürlich darfst du nichts sagen, Elsli. Denk auch daran, wie viele Sachen Frau Stanhope deiner Mutter schickt. Erst letzte Woche hat sie ein großes Paket geschickt."

"Ja, ich weiß", sagt Elsli. "Es sind schon viele Pakete geschickt worden. Ich denke nur, ich sollte auch helfen und nicht nur das Leben genießen."

"Aber du musst dich ausruhen, weil der Doktor es gesagt hat", sagt Fani. "Er hat Frau Stanhope gesagt, dass du mehr draußen sein sollst. Lass uns nochmal um das Rosenbeet gehen und den Duft einatmen."

Fani nimmt Elsli an die Hand und sie laufen den Weg hoch, aber Elsli bremst ihn etwas.

"Ich kann nicht so schnell laufen wie du, Fani", sagt Elsli außer Atem. "Ich möchte gern zur steinernen Bank unter den Linden gehen und dort ein wenig sitzen."

"Siehst du?", sagt Fani und dreht sich um. Sie gehen langsam zu den Lindenbäumen. "Du bist schnell müde. Es ist gut, dass wir hier sein dürfen. Es riecht hier so frisch und wunderbar, merkst du?"

Fani setzt sich auf die Bank und lehnt sich an den Stamm einer alten Linde. Die Blüten der Linde duften süß. Das Wasser rauscht und umspült die Äste.

"Es ist wirklich schön hier. Hier wirst du dich sicher wohl fühlen", sagt Fani.

"Ja", antwortet Elsli. Aber sie sieht nicht so glücklich aus wie Fani. "Wenn ich hier sitze, denke ich an Nora. Man kann den Abendhimmel so gut sehen. Ich erinnere mich, wie schön es gewesen ist, als sie in den Himmel gegangen ist. Alles ist golden gewesen. Und wenn der Abend klar ist und rote Wolken am Himmel sind, denke ich, Nora sieht zu mir herunter und winkt. Ich möchte so gern zu ihr gehen."

Fani springt von der Bank und spricht aufgeregt: "Elsli, wie kannst du so reden? Unser Leben ist schön. Du darfst das nicht vor Frau Stanhope sagen, sonst schickt sie uns zurück nach Hause. Sie erwartet, dass wir immer bei ihr bleiben."

Elsli unterbricht ihn traurig: "Fani, das macht mir Angst. Ich merke, dass ich nicht so bin, wie Frau Stanhope es möchte. Ich kann nie so werden, wie sie es erwartet. Sie wird mich nie mögen, das spüre ich."

Fani setzt sich wieder, springt dann aber erneut auf und sagt: "Du machst dir zu viele Sorgen, Elsli. Denk lieber an die schönen Dinge, die wir hier erleben und die uns Freude bringen."

Elsli sagt: "Ich mache das nicht absichtlich, aber wenn ich mich freue, denke ich oft an Trauriges. Zum Beispiel habe ich heute den ganzen Tag an einen Mann gedacht, den wir beim Spazieren gesehen haben. Er hat eine schwere Hacke getragen und müde ausgesehen. Genau wie unser Vater, der sich immer Sorgen gemacht hat."

Fani fragt überrascht: "Wann hast du das gesehen?"

Elsli antwortet: "Zweimal, als wir vom Spaziergang zurückgekommen sind. Ich möchte ihm helfen."

Fani reagiert erschrocken: "Das darfst du nicht! Frau Stanhope hat uns streng verboten, mit Fremden zu sprechen."

Elsli denkt kurz nach und sagt: "Ich glaube, Frau Stanhope mag es nicht, wenn Leute uns fragen, wo wir herkommen und wie es zu Hause ist. Aber ein armer Mann mit Sorgen ist anders. An solche Leute hat sie bestimmt nicht gedacht."

Fani antwortet ungeduldig: "Du darfst nicht in fremde Häuser gehen. Lass uns über etwas anderes reden. Ich zeige dir etwas."

Die Kinder schauen sich etwas an, das Fani aus seiner Tasche gezogen hat. Es ist ein kleines Landschaftsbild, leuchtend und sorgfältig gemalt. Elsli ist fasziniert davon.

"Erkennst du, was es ist?", fragt Fani.

"Ja, das ist die Rosenhalde. Da sind die Rosen und die Lindenbäume. Wie schön das ist, Fani! Du kannst wirklich toll malen. Emmi wird staunen, wenn sie es sieht."

Fani ist aufgeregt: "Ich freue mich, dass Emmi kommt. Ich kann nur mit ihr darüber sprechen, wie sehr ich Maler werden möchte. Sie versteht das so gut."

Elsli fragt erstaunt: "Willst du immer noch am liebsten Maler werden?"

Fani antwortet: "Ja, nach jeder Zeichenstunde noch mehr. Ich spreche nicht darüber, weil Frau Stanhope das nicht will. Ich glaube, sie will, dass wir immer hierbleiben. Aber ich habe ihr gesagt, dass ich Maler werden möchte. Sie meint, das ist ein Beruf für Leute, die ins Ausland gehen. Ich darf hier malen, so viel ich will, aber es soll nicht mein Beruf werden."

Elsli schüttelt den Kopf: "Ich weiß nicht, Fani. Es fühlt sich hier nicht wie zu Hause an. Es ist, als wären wir immer noch auf einer Reise und müssten irgendwann wieder weg."

Die Zeit im Garten ist vorbei und die Kinder gehen Hand in Hand den Weg zurück, vorbei an den duftenden Rosen und treten in die offene steinerne Halle ein.

Es geht auf die Reise

Im Haus des Doktors auf Buchberg herrscht große Aufregung. Es ist Juli und die Reise zu ihrem Anwesen am Rhein steht bevor.

---ENDE DER LESEPROBE---