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Im Umgang mit Eltern und Geschwistern bilden sich Verhaltensmuster heraus, die uns das ganze Leben lang begleiten, selbst wenn wir längst eine eigene Familie gegründet haben. Wer sich mit diesen Mustern beschäftigt, kann den eigenen Charakter und den seiner Mitmenschen besser verstehen. Die Sozialpädagogin und Lebensberaterin Hanna Backhaus geht mit praxisorientierten Analysen und Tipps auf die jeweilige Situation von Einzelkindern, Ältesten, Sandwichkindern, Nesthäkchen und Kindern in Patchwork-Familien ein.
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Seitenzahl: 120
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Hanna Backhaus
Große Brüder und kleine Prinzessinnen ...
Geschwisterfolge:
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 9783865065407
© 2013 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelfoto: fotolia
Satz: Brendow PrintMedien, Moers
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013
Cover
Titel
Impressum
Vorwort zur Neuauflage
Einführung
Kapitel 1 Über die Bedeutung des Familienverbandes für den Menschen
Geschwisterverhältnisse: Beziehungen fürs Leben
Was wir in unserer ersten Familie lernen
Eltern sind auch Geschwister
Kapitel 2 Wie die Geschwisterposition das Leben beeinflusst
Das erstgeborene Kind
Das Einzelkind
Das zweitgeborene Kind
Zwillinge
Das mittlere Kind
Das jüngste Kind
Weitere Faktoren, die die Geschwisterkonstellation beeinflussen
Kapitel 3 Wie mich meine Familie geprägt hat
Die Beziehung zu den Eltern (vertikale Beziehung)
Die Beziehung zu den Geschwistern (horizontale Beziehung)
Soziale Kompetenz
Meine Lebenseinstellung
Übung 1: Mein Familientisch
Übung 2: Familienatmosphäre
Übung 3: Kindheitserinnerung
Übung 4: Interaktionsmuster
Übung 5: Selbstbefragung – Wie sehe ich mich und wie sehen mich die anderen?
Korrektur der Lebenseinstellung
Kapitel 4 Der Einfluss der Eltern auf ihre Kinder
Die Familie – ein lebendiges und dynamisches System
Belastende Erwartungen der Eltern
Elterliche Streitmuster
Emotionale Erbmasse – Kinder imitieren ihre Eltern
Perspektivwechsel – Familienaufstellung und Familienstammbaum
Selbst Verantwortung übernehmen
Unrat im Keller, Schätze auf dem Dachboden
Rituale
Was Eltern tun können
Literaturverzeichnis
Für eine Neuauflage dieses Buchs habe ich es einer kritischen Lektüre unterzogen und, wo nötig, korrigiert, aktualisiert und verschiedene Ergänzungen eingearbeitet. Nach wie vor bin ich überzeugt, dass dieses Buch dazu beiträgt, sich selbst besser kennenzulernen und die Hintergründe der eigenen Verhaltensmuster zu erkennen und somit an Souveränität zu gewinnen.
Obwohl jeder Mensch das Bedürfnis verspürt, sich selbst besser verstehen zu lernen, wird meiner Meinung nach das Thema „Geschwisterkonstellationen“ zu selten als Schlüssel zur eigenen Persönlichkeit genutzt. Dieses Buch soll Mut machen, die eigene Familienprägung anzuschauen und die „Schätze auf dem Dachboden“ und den „Unrat im Keller“ wahrzunehmen, den es in jeder Familie gibt.
Die Lektüre dieses Buches kann nach dem Sortieren und Entrümpeln der Kindheit zu einer Ermutigung werden, die eigenen Eltern und Geschwister von einem ganz neuen Standpunkt aus zu sehen und eine andere Wertschätzung für sie zu bekommen.
Das wünsche ich Ihnen und viel Freude beim Sortieren und Entrümpeln, auch wenn es Schweiß und Tränen kostet.
Hanna Backhaus
Wenn man heute Kindheit beschreiben will, muss man Rücksicht darauf nehmen, dass Kindheit heute anders beschrieben werden muss. Andererseits gibt es Probleme, die seit hundert oder tausend Jahren gleich sind, zum Beispiel die Stellung der Geschwisterreihe in der Familie. (Paul Maar)
„Mamaaaa! Maaama!!“, schrie ich schon im Flur durchs ganze Haus. Keine Antwort. Kein Mensch zu Hause. Mir, die ich zum ersten Mal von meinem Studienort nach Hause kam, machte diese Leere schmerzlich bewusst: Hier gehöre ich nicht mehr hin. Ich bin von nun an auf mich allein gestellt. Für mich war das ein ganz persönliches Aha-Erlebnis.
Die momentane Leere meines Elternhauses machte mir schlagartig klar: Meine Eltern, meine sieben Geschwister, in deren Verbund ich bis dahin einen festen Platz eingenommen hatte, waren nicht mehr mein Umfeld. Diese Familie war sozusagen meine Startrampe gewesen. Jetzt aber war sie nicht mehr das unlösliche Geflecht, in dem ich meinen Platz ausfüllen musste.
Ich bin das dritte Kind meiner Eltern, in ihrem dritten Ehejahr wurde ich geboren. Innerhalb der nächsten neun Jahre kamen noch fünf weitere Kinder dazu. In einer solch großen Geschwisterschar bilden sich immer Untergruppen; sozusagen Familien in der Familie. So war ich einerseits die jüngere Schwester eines Bruders und einer Schwester, andererseits war ich die ältere Schwester für eine jüngere Schwester und vier Brüder. Ich habe also die Züge eines jüngsten, eines mittleren und eines ältesten Kindes. Mit diesem Potenzial wurde ich in mein Leben entlassen, das ich von nun an selbst gestalten wollte. An jenem Tag, an dem ich allein im Flur stand, kam ich mir wie ein aus dem Nest geschubster Vogel vor, der auf dem Erdboden sitzt, sich umblickt und merkt: Jetzt muss ich fliegen lernen.
Natürlich erlebt jeder die Loslösung vom Elternhaus auf seine Weise. Der eine ist froh, die Enge des Nestes verlassen zu können, in dem alle um die Wette piepen und schreien, damit ihre Bedürfnisse wahrgenommen und befriedigt werden.
Der andere merkt schmerzlich: Jetzt hilft kein Schreien und Fordern mehr, jetzt bin ich auf mich selbst gestellt.
Manche bleiben gleich im Nest sitzen und lassen sich bedienen im Hotel Mama, genießen die Vorteile und blenden die Nachteile aus.
Auf meinem Weg ins Erwachsenenleben musste ich mich zunächst mir selbst stellen, meinen Ängsten, meinen Abneigungen, meinen lieb gewonnenen Gewohnheiten. Diese inneren Auseinandersetzungen halten an und dringen nach außen, zum Beispiel in der Ehe mit einem Mann, der ganz anders ist. Oder im Zusammenleben mit meinen drei Kindern, die mir deutlicher als jeder andere vor Augen führen, wo meine Begabungen, aber auch meine Grenzen sind.
Im Zusammenleben mit diesen vier Menschen wurden Spuren, die meine Kindheit hinterlassen hatte, aufgedeckt. Dazu kommt das große Beziehungsgeflecht in Verwandtschaft, Beruf und Kirchengemeinde. In alldem begegne ich nicht nur den anderen, sondern auch immer wieder mir selbst.
Erst wenn wir unserer Ursprungsfamilie weitgehend eigenständig gegenüberstehen, werden wir zu selbstbewussten und selbstbestimmten Menschen. Wir erleben sie als Schutz, als Begrenzung und immer wieder als Konfliktpotenzial. Jeder hat aus den Erfahrungen seiner Kindheit sein ganz eigenes Lebenshaus gebaut und selbstverständlich muss er auch darin leben.
Dieses Buch beschreibt das Baumaterial, das die Geschwisterkonstellation einer Person liefert. Mit diesem Material baut ein Mensch je nach dem ihm mitgegebenen Talent und Temperament sein Lebenshaus.
Dieses Buch gibt Ihnen die Möglichkeit, sich mit sich selbst unter dem Aspekt der Geschwisterkonstellation auseinanderzusetzen. Es ist auch interessant, die Entwicklung der eigenen Kinder aus diesem Blickwinkel zu sehen. Eine solche Betrachtungsweise kann zeigen: Eltern sind nicht an allem „schuld“; auch die Geschwister erziehen sich untereinander, allein schon durch die Position, in die sie hineingeboren werden.
Eltern sind nicht an allem „schuld“; auch die Geschwister erziehen sich untereinander, allein schon durch die Position, in die sie hineingeboren werden.
Wozu kann eine solche Selbstanalyse dienen? Wie kann ich dieses neu gewonnene Wissen über mich verwerten, sodass es gute Früchte trägt in meinem alltäglichen Leben und die Menschen, die mit mir leben, davon profitieren können?
Es ist in unserer Zeit wichtiger denn je, dass die Familie der Ort der Geborgenheit und die Zukunftswerkstatt unserer Gesellschaft ist. Ich bin überzeugt: Es ist ein lohnendes Unternehmen, wenn wir in dieser Keimzelle der eigenen Familie ansetzen und uns fragen: Wie kann ich mit meiner eigenen Prägung – und vielleicht trotz meiner eigenen Prägung – Familie so gestalten, dass aus ihr wiederum lebensfähige Menschen hervorgehen? Sie mögen unvollkommen, aber lebenstüchtig sein und das auch ihren Kindern weitergeben. Was macht solche Lebenstüchtigkeit aus?
Ich glaube an einen Gott, der uns zu seinem Ebenbild und Gegenüber geschaffen hat. Ich gehe davon aus, dass wir in unserem Menschsein Gott ähnlicher sind, als wir meinen. Wir nehmen in der Regel an, dass unsere Unvollkommenheit uns von ihm trennt. Ich bin überzeugt, dass uns weniger unsere Unvollkommenheit als unsere Überheblichkeit von ihm trennt. Wir sind überheblich, wenn wir Gott nicht anerkennen als den, der er ist, nämlich der Einzige, der unser Leben wirklich durchblickt und infolgedessen auch den Maßstab für dieses Leben geben darf. Wenn ich aber glaubend davon ausgehe, dass einzig Gott mein Leben in der Hand hält, dann ist es sinnvoll und ertragreich, mir Gedanken zu machen, wie ich mit der Prägung in meiner Familie so leben und umgehen kann, dass es für mich und die anderen ein Gewinn ist. Darin erfüllt sich Lebenstüchtigkeit im besten Sinn.
Nicht zuletzt soll das Buch auch Hilfestellungen zur Gestaltung des Familienlebens geben. Denn in jeder Familie herrscht eine eigene Atmosphäre, die von Eltern und Kindern geprägt wird. Wenn wir im Bild des Lebenshauses bleiben, ist das Miteinander in der Familie der Mörtel. Es fügt das Baumaterial, das die Geschwisterposition liefert, zusammen. Die Geborgenheit in einem tragenden Beziehungsgeflecht gibt einem Menschen die Stabilität, die ihn in der Auseinandersetzung mit sich und anderen lebenslang bestimmt.
Die Neigung gibt den Freund, es gibt der Vorteil den Gefährten. Wohl dem, dem die Geburt den Bruder gab. (Friedrich Schiller)
Wenn ein Baby kurz nach der Geburt seinen ersten Schrei ausstößt, sind seine Eltern dabei. Kurz danach lernt es auch seine älteren Geschwister kennen. Die ersten Menschen, die es wahrnimmt, sind Eltern und Geschwister. Sie gehören zu jedem Menschenleben dazu.
Kein Mensch kann sich die Familie aussuchen, in die er hineingeboren wird. Sie ist ein wesentlicher Faktor, der sein Charakterbild und seinen Lebensverlauf entscheidend beeinflusst.
Selbst Einzelkinder sind irgendwann einmal konfrontiert mit Geschwistern, nämlich dann, wenn es heißt: „Du bist wie Tante Erna!“ So spielt es für das Kind eine Rolle, dass die eigene Mutter eine Schwester hat, auch wenn es selbst ohne Geschwister aufwächst. Durch die Eltern ist es mit deren Geschwisterposition konfrontiert, die auch das Zusammensein mit den Eltern und damit auch sein Leben prägt. Kein Mensch kann sich die Familie aussuchen, in die er hineingeboren wird. Sie ist ein wesentlicher Faktor, der sein Charakterbild und seinen Lebensverlauf entscheidend beeinflusst.
Geschwister werden heute für viele Menschen wieder wichtiger, weil andere zwischenmenschliche Beziehungen allzu lustbetont und kurzlebig geworden sind. Man muss aufgrund der Arbeitsmarktlage öfter den Wohnort wechseln, sodass Freundschaften keine Zeit zum Wachsen haben. Wenn dann noch der Partner bloß als „Lebensabschnittsgefährte“ begriffen wird, gewinnen die gewachsenen Beziehungen der Ursprungsfamilie wieder an Bedeutung.
Deswegen sind Geschwister mehr als interessant, denn unabhängig von der Qualität der Geschwisterbeziehung haben die meisten Menschen bis ins hohe Alter Kontakt zu ihnen. Das Verhältnis zu den Geschwistern wird damit zur längsten Beziehung unseres Lebens und verdient als solche eine Menge Aufmerksamkeit.
Die Familienforschung legt ein großes Gewicht auf die Eltern-Kind-Beziehung. Welch bedeutende Rolle die Geschwister für die Entwicklung eines Kindes haben, ist dabei allzu häufig vernachlässigt worden. Schließlich sind es die Geschwister, die in erster Linie den Alltag miteinander verbringen. Sie spielen miteinander, helfen sich gegenseitig, trösten sich, und natürlich sind sie auch eifersüchtig aufeinander und streiten oft und verbissen. Dennoch halten sie im Ernstfall zusammen gegen die Übermacht der Eltern und die der ganzen Welt.
Geschwister haben durch ihre ständige Präsenz großen Einfluss aufeinander. Ihre oft ähnliche Körpergröße, Motorik, Mimik und Stimmlage macht sie füreinander zum Spiegelbild. Schon bei Kindern unter einem Jahr lässt sich beobachten, dass sie voller Interesse auf andere Kinder reagieren, mit ihnen Kontakt aufnehmen und sie berühren wollen und anders auf sie zugehen als auf Erwachsene. Manchmal können wir auch beobachten, dass sich ein Kleinkind, das weint, eher von einem Geschwisterkind als von Mutter oder Vater trösten lässt. Es kann passieren, dass ein Geschwisterkind den Eltern erklärt, was dem Kleineren fehlt.
Eltern sind der Dreh- und Angelpunkt im Leben eines Kindes. Die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich zu lenken, das ist Sinn und Ziel der meisten Unternehmungen eines kleinen Kindes. Sobald es Geschwister bekommt, beginnt der Kampf um die elterliche Zuwendung. In der Familie erleben Geschwister erstmals Konkurrenz.
Die Angst, dass der andere von den Eltern besser behandelt oder die andere in irgendeiner Weise bevorzugt wird, erzeugt eifersüchtige Gerechtigkeitsfans und echte Neidhammel. Und immer dreht sich der Streit der Geschwister um den besseren Platz unter der elterlichen Sonne. Im Mittelalter war es vielleicht noch das größere Stück Brot, das diese Angst hervorrief, heute ist es das bessere Weihnachtsgeschenk des Bruders.
Jedes Kind entwickelt in diesem „Überlebenskampf“ seine eigene Strategie.
Weil Erstgeborene sich am Vorbild der Eltern orientieren, übernehmen sie die Rolle eines Erziehers für die jüngeren Geschwister. Die Erkenntnis, die Liebe der Eltern teilen zu müssen, schmerzt sie und macht sie reizbar. Eigenschaften wie Eifersucht, Rachegelüste, die Neigung zur Gewalttätigkeit, aber auch Disziplin und Verantwortungsbewusstsein zeichnen sie aus, während die später geborenen Kinder gezwungen sind, eine eigene Nische zu suchen, die ihrem Temperament und ihren Begabungen entspricht. Darum zeichnet sie eine Flexibilität aus, mit welcher die älteren Geschwister häufig nicht aufwarten können. Meist sind sie kreativ, friedlich und freundlich, genauso haben sie einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, der sie immer wieder in die Rebellion treibt oder sie zu sanften Widerständlern macht: Sanfte Widerständler tragen ihre Rebellion nicht nach außen, sondern gehen still, wenn es sein muss, auch gegen den Widerstand der Eltern und Geschwister ihren eigenen Weg.
Der Wissenschaftshistoriker Frank J. Sulloway hat in seinem Buch „Der Rebell der Familie“ dargelegt, dass in diesem Konkurrenzkampf der Kinderstube das Potenzial für Kreativität und Innovation liegt. Mit dem Kampf ums Überleben wird ein Mensch also konfrontiert, sobald er in den Kreis seiner Familie eintritt. Hier erlebt er die engsten und intimsten Beziehungen seines Lebens, bis er später eine eigene Familie gründet. Niemals aber ist er prägenderen Einflüssen ausgesetzt als denen seiner ersten Familie.
Dies beruht allein schon auf der Tatsache, dass ein Menschenkind bei seiner Geburt unfähig ist, sich selbst am Leben zu erhalten. Es ist also total abhängig von der Fürsorge der Erwachsenen. Diese Phase extremer Abhängigkeit zeichnet sich aus durch ungeheure Prägbarkeit. Das Kind lernt in erster Linie durch Nachahmung, zu einem lebenstüchtigen Individuum zu werden.
Die Beziehung zu den Eltern ist aber nicht nur von immenser Bedeutung, sie gestaltet sich auch fließend und dynamisch. Sobald ein neues Kind in die Familie hineingeboren wird, verschiebt sich das gesamte Familiengefüge. Die Karten werden neu gemischt, das Spiel beginnt von vorne. Jeder Mitspieler muss nun aus dem Blatt, das er in der Hand hält, das Beste machen. Er (oder sie) bekämpft dabei andere, verbündet sich mit dem nächsten, preist sich an, teilt sich mit, kombiniert, täuscht und gewinnt oder verliert am Ende mehr oder weniger für sich. Einen wesentlichen Anteil am Ausgang des Spiels für das einzelne Familienmitglied haben die Eltern. Ihre Träume, ihre Vorstellungen, ihre Prägung bestimmen den Umgang miteinander.
Natürlich trägt auch das angeborene Temperament eines jeden Mitspielers dazu bei, wie sich die Familie entwickelt. Was ein Kind an innerfamiliären Verhaltensmustern geerbt und erlebt hat, wendet es später in seinen außerfamiliären sozialen Beziehungen wieder an. Je größer die Ähnlichkeit zwischen frühesten und späteren Beziehungen, desto besser ist die Aussicht auf Erfolg und Bestand der letzteren. So nimmt schon mit dem allerersten Schrei das seinen Anfang, was sich im späteren Leben abspielt.
Wer sich mit der eigenen Rolle im Familienverband auseinandergesetzt hat, hat ganz andere Chancen, seine Kinder bei der Entwicklung positiver geschwisterlicher Beziehungen zu unterstützen.