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Wieso Öl oft nicht das richtige Mittel für Auszüge ist und man Ölauszüge auch nicht in die Sonne stellen sollte. Welche Qualitätsunterschiede gilt es bei den Rohstoffen im Auge zu behalten? Wie mache ich meine Kreationen natürlich haltbar? Alte Traditionen mit modernen Mitteln fortführen. Ein Werk für den Einstieg in die moderne Hexenküche um eigene Salben, Gele, Tinkturen, Elixiere, Seifen und vieles mehr selbst herzustellen. Anhand meiner mehrjährigen persönlichen Erfahrung führe ich durch den kompletten Prozess: von der Beschaffung der Materialien, den Arbeitsmitteln, der Nutzung des richtigen Auszugsverfahrens, über die Fertigung bis hin zur Lagerung. Einfache Einsteigerrezepte und Praxistipps runden die Arbeit mit diesem Buch ab. Ausprobieren lohnt sich; es warten neue Einblicke und Erfahrungen. Der Kreativität bei eigenen Rezepturen sind keine Grenzen gesetzt und dieses Grundlagenwerk hilft, damit sie gelingen.
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Seitenzahl: 62
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Vorwort
Grundsätze
Rohstoffe
Lagerung
Geschirr und Geräte
Trocknung
Löslichkeit
Grundsätzliche Herstellungsverfahren
Mazeration, Digeration, Perkolation
Infus, Dekokt, Hydrolat
Konservierung und Haltbarkeit
Löslichkeiten
Destillation
Herstellung eigener Zubereitungen
Zubereitungen aus Fetten
Öl-Auszug
Rezept Rotöl (Johanniskrautöl)
Salben
Rezept Gelenksalbe (Pechsalbe)
Grundlegende Fette und ihre Wirkungen
Zubereitungen aus Wasser
Edelsteinwasser
Hydrolat
Wässriger Auszug
Gele
Rezept Spitzwegerich-Gel
Weihwasser
Zubereitungen aus Geisten
Weinbereitung und Weingeist
Rezept Wermutwein
Essigbereitung
Alkoholischer Auszug
Rezept Karmelitengeist
Emulsionen
Cremes
Trouble-Shooting
Rezept Amethystwasser-Creme
Seife
Rezept Basisseife
Die Hexenküche – ein alter neuer Trend, der sich wieder in unser Bewusstsein drängt. Wir möchten uns wieder auf altes Wissen berufen, kreativ sein und Dinge selbst erschaffen. In der modernen Zeit, in der wir vor allem scheinbar nur noch für andere funktionieren müssen, erfahren wir in dem Handwerk eine neue Erfüllung, Schaffenskraft und einen Sinn in uns selbst. Wir haben einen Nutzen, einen für uns selbst. Indem wir Handwerk nachgehen, haben wir eine Aufgabe, deren Sinn und Ziel wir uns vollkommen bewusst sind, von Anfang bis zum Ende. Es erfüllt uns mit Freude und Stolz, etwas selbst geschaffen zu haben. Wir lernen unseren eigenen Wert wieder schätzen. Noch schöner ist es, die geschaffenen Werke benutzen zu können. Und dafür bietet uns die Hexenküche jegliche Möglichkeiten.
Mit diesem Buch möchte ich dich etwas an die Hand nehmen und dir die Grundlagen der modernen Hexenküche näherbringen, damit du fortan selbständig weiterarbeiten und ausprobieren kannst. Darum ist dies hier kein allumfassendes Rezeptbuch, sondern vielmehr eine Anleitung zum selbst lernen. Ich berichte aus meinen Erfahrungen der vergangenen Jahre und geglückten Versuchen heraus und hoffe, sie werden dir hilfreich sein. Dazu gebe ich dir noch einige Rezepte für den Start an die Hand.
Doch bevor es losgeht, möchte ich noch an deine Eigenverantwortung appellieren: alle von mir beschriebenen Verfahren und Rezepte machst du auf deine eigene Verantwortung nach. Achte stets auf Sicherheit und recherchiere weiter, wenn du dir unsicher bist. In allen medizinischen Fragen rund um deine Gesundheit solltest du stets den Arzt oder Apotheker deines Vertrauens konsultieren.
In der Hexenküche solltest du nicht nur auf Sauberkeit am Arbeitsplatz, sondern auch in den Gedanken achten. Wenn ich mich gerade frustriert über etwas ärgere, ist es nicht ratsam, eine Heilsalbe anzurühren. Womöglich bespreche ich meine Zubereitung noch negativ. So ist es sinnvoller, mit guten Gedanken oder mit Segenssprüchen zu arbeiten, fröhlich und vital zu sein.
Beim Rühren magischer Zubereitungen muss auf die Richtung geachtet werden. Im Uhrzeigersinn gebe ich eine stärkende, anfachende Wirkung mit. Gegen den Uhrzeigersinn eine schmälernde oder lindernde Wirkung. Möchte ich neutral bleiben, wechsle ich die Richtung immer wieder ab. Geführt wird mit der magischen Hand. Das ist in aller Regel die Arbeits- und Schreibhand. Maschinen sollten möglichst nur da benutzt werden, wo es wirklich nötig und sinnvoll ist.
Es kann auch nur von Vorteil sein, wenn du dir eine richtige kleine Hexenküche einrichtest oder deine Haushaltsküche entsprechend dekorierst. Das schafft die beste Atmosphäre und zeigt, dass wir etwas Besonderes tun. Einige Glücksbringer oder reinigende Objekte wie Kräuter, Harze und Amulette dürfen daher auch ruhig in der Küche hängen. Wer einer Religion folgt kann auch Symbole dieser dazu nehmen. Der Glaube der Hexen ist frei und tolerant. Nimm alle positiven Einflüsse in deine Arbeit auf, die du bekommen kannst und dir angenehm sind.
Etwas kitschig mag es anmuten, aber ein Arbeitsbuch darf tatsächlich nicht fehlen. Hier schreibst du Rezepte, deine Versuche und Herstellungsverfahren und Erfahrungen nieder. Im Laufe der Jahre wird sich dieses Buch als sehr nützlich und als richtiger Goldschatz erweisen!
Rohstoffe
Es gibt ja mittlerweile schon sehr viele Möglichkeiten, wie du an Kräuter, Harze usw. kommen kannst. Dabei gibt es natürlich Unterschiede in Preis und Qualität.
Zu allererst solltest du dir im Klaren sein, wofür du die Rohstoffe verwenden möchtest. Ich unterscheide da wie folgt:
für rein magische Zwecke
aus den Inhaltsstoffen Nutzen ziehen
Möchte ich Rohstoffe allein für die rein magische Arbeit haben, sind jene aus der Natur am besten. Unberührte Orte genießen gegenüber der Wiese an der Bundesstraße natürlich den Vorzug. Achte beim Sammeln aber vorher darauf, ob du in einem Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiet bist und ob das, was du sammeln willst, unter Natur- oder Artenschutz steht. Eine weitere Möglichkeit ist der eigene Garten um dort die benötigten Kräuter abzubauen. Wenn du ihnen die Möglichkeit einräumst, können sie sich körperlich und "seelisch" voll entfalten und bringen ihre entsprechende Wirkung mit sich.
Geht es um Rohstoffe, deren Inhaltsstoffe ich nutzen möchte, z.B. für eine heilkräftige Salbe etwa, bin ich schon etwas genauer. Ich teile hierfür einmal die Bezugsquellen in Qualitäten ein und sage dir, was dahintersteckt:
Lebensmittelqualität: für den Verzehr völlig unbedenklich, geregelte Schadstoffgrenzen, keine Ansprüche an Wirkstoffe
Lebensmittelqualität Bio: für den Verzehr völlig unbedenklich, niedrigere Schadstoffgrenzen, keine Ansprüche an Wirkstoffe
Arzneibuchqualität: für den Verzehr geeignet, die niedrigsten Schadstoffgrenzen, spezielle Anforderungen an Anbau, Aufzucht und Ernte um hohen und stabilen Wirkstoffgehalt zu garantieren
Natur: für den Verzehr geeignet, Schadstoffbelastung selbst nicht messbar, Wirkstoffgehalt schwankt stark entsprechend den äußeren Umständen und Umwelteinflüssen
Garten: du kannst auf alles Einfluss nehmen, brauchst aber eine entsprechend fachkundige Hand
Da wird deutlich, dass Arzneibuchqualität die beste Wahl ist - aber eben auch die teuerste. Wenn du auf hohen Wirkstoffgehalt wert legst, solltest du deine Rohstoffe in dieser Qualität besorgen. Das meiste kannst du in Apotheken kaufen oder bestellen. Ist es nicht eine Apotheke, die sich auf Naturheilkunde spezialisiert hat, stelle dich darauf ein, dass die Kräuter und Harze deiner Wunschliste bestellt werden müssen. In der Regel kannst du die Sachen aber spätestens am nächsten Tag bereits abholen. Für die Kräuter ist es wichtig zu wissen, dass sie meistens als Tee angeboten werden und entsprechend die Suche danach ausgerichtet werden sollte. Oft lassen sich die Pflanzen in den Datenbanken der Apotheken nur schwer unter dem deutschen oder umgangssprachlichen Namen finden. Halte daher den lateinischen Namen parat.
Wenn du mit Schwankungen leben kannst, kannst du auch auf Rohstoffe aus Natur oder besser deinem Garten zurückgreifen. Lebensmittel (auch hier z.B. Tee) können unter Umständen zusätzlich aromatisiert sein und lange Transportwege mit mangelnder Lagerung hinter sich haben. Daher genau schauen, was drin ist und woher es kommt. Ein No-Go für mich sind Tees in losen Teebeuteln die locker in einer Pappschachtel stecken. Da konnte das Aroma prima durch alle Ritzen und Öffnungen entweichen. Arzneitee hingegen ist in versiegelten Dosen oder in einzeln verschweißten Teebeuteln zu haben.
Kniffelig wird es für beide Anwendungszwecke bei exotischen Rohstoffen, wie Harze und Hölzer, die nicht heimisch sind. An Harz steht uns zum selbst sammeln fast nur das Burgunderharz von Kiefer- und Fichtengewächsen zur Verfügung. Alles andere muss zwangsläufig gekauft werden. Hier gibt es leider nur "Trial-and-Error". Erfahrungen und Bewertungen anderer Käufer sind dabei natürlich hilfreich.
Besonderes Augenmerk ist auf ätherische Öle zu richten. Die Kennzeichnungspflicht der Öle ist nicht so ganz eindeutig geregelt. Denn je nachdem, für welchen Zweck die Öle angeboten werden, müssen bestimmte Angaben gar nicht draufstehen. Folgende Varianten wirst du in der Regel finden:
Ätherisches Duftöl - die ätherischen Öle sind hier mit einem Trägeröl verdünnt
Ätherisches Öl - da kann so ziemlich alles drin sein
Ätherisches Öl 100 % - es ist reines ätherisches Öl, das wiederum wie folgt entstanden sein kann:
naturrein: aufwendig aus Pflanzen gewonnen, hat die meisten Inhaltsstoffe mit natürlichen Schwankungen