9,90 €
Hallo, kleiner Mensch! Du weißt es jetzt noch nicht, aber es liegt eine lange Reise vor dir. Nicht nur vor dir, sondern auch vor deinen Eltern. Eine Reise, die ein außerordentlich hohes Ziel hat! Du sollst vom Neugeborenen zum erwachsenen Menschen heranreifen. Dieses Buch wird dich und deine Eltern ein Stück weit des Weges begleiten, und wir werden uns gemeinsam unseres Verstandes und keiner pauschalen So-Und-So-Lösung bedienen! »Der kleine Mensch ist ein wunderschönes Werk, dem ich entnehmen kann, dass es Dir wichtig ist, dass Deine Kinder mal als denkende Menschen durchs Leben gehen. An der einen oder anderen Stelle nicht ganz leicht zu lesen, aber im Endergebnis verständlich. Ein Manuskript, das mir mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.« (Bianca Weirauch, Lektorin)
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 133
Veröffentlichungsjahr: 2017
Lu†her
Hallo, kleiner Mensch! Herzlich willkommen auf dieser Erde.
Lu†her
Herzlich willkommen auf dieser Erde.
© 2017 Lu†her
Lektorat, Korrektorat: Bianca Weirauch
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
978-3-7439-7545-3 (Paperback)
978-3-7439-7546-0 (Hardcover)
978-3-7439-7547-7 (e-Book))
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Wie schreibt man einen Erziehungsratgeber ohne Rat zu geben?
Wie stellt man die Komplexität des menschlichen Lebens dar? Versucht dabei, die Krux, aber auch die Genialität des Lebens einzufangen?
Was möchte man am Ende seinen eigenen Kindern mitgeben?
Ich widme dieses Buch all jenen, die mit einem Staunen durch ihr Leben gehen, aber insbesondere meinen leiblichen Kindern Ines und Benedikt und meinen beiden Buben, die mir das Leben geschickt hat, Tristan und Konrad. An sie alle habe ich bei meinen Zeilen gedacht und in Gedanken mit ihnen gesprochen.
Mein Dank gilt auch all jenen, die sich viele Stunden meine Entwürfe anhören mussten, mir geholfen haben aus vielen handschriftlichen Notizen ein Buch zu formen. Schlussendlich auch Korsika und der Gnadenalm. Ohne diese beiden wunderbaren Orte hätte es mein Buch nie gegeben.
Lu†her, im November 2017
Bücher gehören gelesen. Manche Bücher gehören vorgelesen, andere wiederum gehören diskutiert. Wie und warum ich geschrieben habe, was ich geschrieben habe, kann ich nicht mehr sagen. Es mag wohl Teil der Philosophie in mir sein. Bildhauer behaupten, dass die Figur bereits im Stein existiere und es lediglich die Aufgabe des Bildhauers sei, sie aus dem Stein zu holen. So mag es mir ergangen sein, an jenem wirklich idyllischen Marktplatz in Korsika. Einen Espresso, einen Block und einen Stift vor mir, eine Idee in mir. Wohin der Weg mich führen sollte, wusste ich damals nicht. Nun aber, nachdem ich das Wort »Ende« zu Papier gebracht habe, bin ich mit dem Ankunftsort sehr zufrieden. Natürlich wird jedes Schriftwerk niedergeschrieben, korrigiert, lektoriert, was ohne Zweifel die Qualität steigert, aber hier und heute lese ich das Original, den Ursprung, die Quelle, die sich erst zum Fluss formen muss, ihren Weg finden muss – manchmal wild und unzugänglich –, aber doch voller Kraft und Reinheit ist. So ersuche ich alle Leser und Zuhörer um Nachsicht, um Einsicht. Ich kämpfe mit vielen Dingen, Sätze sind manchmal falsch, meine Schrift nach Stunden des Schreibens verwischt und manchmal schwer lesbar – gleich dem Ursprung. Was der Sinn, der Zweck ist, ein Buch herauszubringen – reich werden oder die Welt an den eigenen Weisheiten teilhaben lassen – ich kann es nicht sagen. Ich weiß nicht, ob es ein Buch wird, sodass sich mir für die Frage nach dem Zweck folgende Antwort darstellt: Lesen und es in die Welt bringen, zuhören, mitdenken, mitreden, mitteilen, einladen. So soll es sein.
Wien, am 23.06.2015
Ohne dass du es merkst, bist du bereits etwas ganz Besonderes und in vielerlei Beziehung als Mensch einzigartig unter den anderen Lebewesen dieser Erde. Oder kennst du ein anderes Säugetier, das bei seiner Geburt laut brüllt? Es ist, also ob du deine Missbilligung für den durchaus dramatischen Vorgang der Geburt gleich zum Ausdruck bringen möchtest und, das ist das Grandioseste: Alle, die dich hören, freuen sich darüber – die Mama, die Hebamme, der Onkel Doktor und der stolze Vater, der, noch leicht gezeichnet von deiner Geburtsbegleitung, der Welt verkündet: Seht her, das ist mein Kind. Aber sei getrost, kleiner Erdenbürger, das bleibt nicht so. Früh genug ertönen Laute in deinem Ohr, wie: Jetzt hör auf zu schreien, und Bitte sei ruhig. Jetzt bist du zusammen mit 15 anderen im Spital die Nummer eins. Alle anderen Säugetiere sind still bei ihrer Geburt und auch nachher ist einiges anders. Du liegst, dein Kopf hält nicht von alleine, vom Gehen ist noch längst keine Rede. Bist auch später das einzige Lebewesen, das krabbelt auf dem Weg zum Gehen, und das mit einer Novität, die sich außer dir kein anderes Säugetier leisten kann. Du besitzt eine Windel. Hundemütter, zum Beispiel, fressen den Kot ihrer Jungen. Deinen Eltern bleibt das erspart. Sie schnallen dir ein Stück Kunststoff um, schmieren dich mit Babycreme ein und strahlen dich an wie das größte Wunderwerk des Universums. Wenn du einen roten Kopf bekommst und drückst zum Beweis deiner Tat, riechen sie freiwillig an deinem Strampler. So beginnt dein Leben, doch, gleich der Vertreibung aus dem Paradies, es soll nicht so bleiben. Denn freut sich deine Mutter vorerst über jedes Bäuerchen, nennt sie es später Rülpsen und das gehört sich, zumindest in unserem Kulturkreis, nicht. Gleich vorweg, auch dein Kacki interessiert später niemanden mehr. Ganz im Gegenteil, du wirst genötigt, den Umgang mit der Klobürste zu lernen und alles sauber zu hinterlassen. Ein paar der Besonderheiten des Lebens, die das Menschsein heute mit sich bringt.
Es ist die Frage nach dem Unterschied, der alles ausmacht, und es scheint, der Alltag sorgt dafür, dass wir nicht hinsehen und es betrachten. Was ist anders? Bist du kein Teil der Natur, kein Teil der Lebewesen dieser Erde? Wohl nur bei Zeugung und Geburt, mein lieber neuer Erdenbürger, da ist wahrlich kein Unterschied. Biologisch ist alles wie bei den anderen Säugetieren. Was es aber nicht gibt, ist das Kitz, das bei der Geburt schreit und ein bis zwei Jahre braucht, um ordentlich das Laufen zu erlernen, damit der böse hungrige Wolf es schneller findet und dann längere Zeit zu fressen hat. Beide, das Kitz und du, haben aber eines gemeinsam: Ihr seid Teil eines Systems. Doch während das Kitz von Natur aus für das System Leben im Wald ausgestattet ist, scheint es, als hätten die Großen eigene Systeme geschaffen, um deinen Bedürfnissen zu folgen. Das Spannende ist nun, dass genau einer nicht gefragt wurde und natürlich auch nicht gefragt werden kann. Das bist du, denn während dich das System Eltern bereits wahrnimmt, ist das für dich noch weit weg. Du darfst in deinem Zustand alles, inklusive deine Eltern die ganze Nacht wachhalten. Und sie lieben es, sie lieben dich. Gut, rein physiologisch betrachtet, ist es dein Duft, der bestimmte Hormone bei deinen Eltern wachruft und sie dich deshalb über alles lieben lässt. Bei Eltern mit mehreren Kindern relativiert sich das. Allerdings wer von uns Mitteleuropäern ist schon Teil einer acht- oder zehnköpfigen Familie? Nicht mehr viele, das Einzelkind ist heute im Vormarsch. Fakt ist, du bist das Produkt zweier Menschen und die Motive für deine Zeugung mögen unterschiedlich sein, wobei die ehrlichste noch spontaner, ungeschützter Sex ist – sozusagen Wollust. Denn über alle anderen Motive sollten wir lieber nicht genau nachdenken. Sie sind nämlich nicht das, was sie uns versprechen. Solltest du also hören, dass du ein Wunschkind warst oder bist, dann freu dich ob dieser schönen Worte. Denn wer hat es nicht gerne, in einer Gemeinschaft gewünscht zu werden? Es besteht die aktive Möglichkeit einer anderen Interpretation, später werde ich noch darauf zu sprechen kommen. Denn alles Verdeckte im Leben kommt – wie es mir den Eindruck macht – zu uns zurück. Das ist übrigens eine Eigenschaft, die uns Menschen wohl einzigartig macht auf dieser Welt. Die Fähigkeit der ertragbaren Wahrnehmung.
Ich möchte diesen Gedanken kurz aufgreifen. Zeus, der Göttervater, wollte den Menschen, entgegen der christlichen Mythologie, nichts Gutes. Er konnte uns Menschen nie leiden, vernichten wollte er uns, und Prometheus, der so viel für uns Menschen gelitten hat, wurde gezwungen, die Büchse der Pandora zu schaffen. Er musste alles Böse in die Büchse geben, was uns Menschen zusetzte. Doch Prometheus gab als Letztes – und stellte es vor Zeus als das Gemeinste überhaupt dar – die trügerische Hoffnung hinzu. Zeus war erfreut. Prometheus war es abermals gelungen, dem Göttervater ein Schnippchen zu schlagen. Ohne Hoffnung – auch wenn sie trügerisch zu schein scheint – gibt es für uns Menschen keine Zukunft. Egal, ob Krankheit, finanzielle Sorgen, Beziehungsund soziale Sorgen und Katastrophen des Lebens, stets ist es die Hoffnung – oft trügerisch, aber doch –, die uns zur Seite steht. Ich denke, die Fähigkeit der ertragbaren Wahrnehmung ist oft eine Folge der trügerischen Hoffnung, und dafür danke ich Prometheus und gebe auch zu bedenken, dass es diese Hoffnung ist, die der erste schriftlich formulierte philosophische Ansatz war – mit einer großen Tragweite. Denn Hoffnung schafft Wirklichkeit und der Wirklichkeit folgt die Realität. Zeus hat verloren, der Übergott der Vernichtung wird zum Gott der Liebe und schenkt in finsterer Stunde Kraft und Zuversicht.
Nur du weißt noch nichts davon, wie denn auch, du liegst meist auf dem Rücken, schaust in viele Gesichter, steckst dir bunte Plastikstücke in den Mund. Das Leben scheint fair zu sein. Geldsorgen, Beziehungsstress, die Arbeit, Schule, Kampf gegen deine Sucht und Süchte – alles weit weg, noch unbekannt. Was dich quält, sind das Butschi und die Zähne, die kommen. Apropos Zähne: Es soll Menschen geben, die haben dann ein Leben lang Ruhe, die meisten Menschen jedoch begleitet das Wort Zahn zeitlebens. Stell dir vor, es gibt dann Menschen, die sich sogar nur und ausschließlich ein Leben lang für deine Zähne interessieren werden, die nennt man dann Zahnarzt. Wie du merkst, stimmt man zunächst ein System auf dich als Ganzes ab, zerlegt es später in all die einzelnen Körperteile und sogar für deinen Geist wird es Systeme geben. Nun passiert Folgendes: Die Natur will, dass du wächst, dass du lernst und lebensfähig wirst. Und vor allem, so scheint es, ist der Zweck der Natur, dass du dich fortpflanzt. Im Laufe unseres Lebens begeben wir uns auf die Suche nach dem Lebenszweck, dem Grund des Hierseins. Und in uns ist durch die Erfahrung des eigenen Selbst, des Daseins, die Selbstverständlichkeit, dass es einen Daseinszweck gibt. Das Leben, so trügerisch die Hoffnung, hält etwas für uns bereit, meint es gut mit uns, oder aber auch nicht. Die Vorstellung, dass es uns nur gibt, um sich zu reproduzieren und den Nachwuchs zur Reproduktion seinerseits zu begleiten, ist oft zu wenig. Wir verlangen mehr und gestalten den Willen des Lebens mit unserem eigenen Willen. Dazu braucht es etwas, das vielen Menschen später abhandenkommt: Bewegung. Du beginnst dich aus dem eigenen Antrieb heraus zu bewegen. Bewegen heißt Leben für dich. Und Leben bringt dir die Entwicklung. Deine Hände greifen, deine Beine strampeln, der Versuch sich aufzurichten, sich auf den Bauch zu drehen, deine Stimme erschallen zu lassen. Leider bewegt sich auch in dir vieles, deine Zähne, dein Darm. Und selbige Bewegungen, die wohl gut sind, schmerzen auch oft. Sie tun weh. Und obwohl noch ganz klein, erfährst du Schmerz und Unwohlsein. Zweifelsohne der größte Drang nach Leben, weil es in diesem Fall Überleben heißt. Die Großen wissen das und haben für diese Dinge Systeme, die dir dabei helfen, weniger Schmerz ertragen zu müssen. Die Motivation, warum sie dir helfen, ist mannigfaltig. Und die offensichtlichste Motivation ist immer doch die, weil sie dich lieb haben.
Hier erfahren wir etwas über Systeme. Dem System in seiner Handlung wird eine Zielorientierung, keine Motivorientierung zugeschrieben. Du erfährt jetzt noch etwas: Über das Motiv nachzudenken, später wirst du es reflektieren nennen, macht keinen Sinn. Ich beschreibe hier keine Reflexion im technischen Sinn nach für alle und jeden nachvollziehbaren Parametern, die allesamt eines gemeinsam haben: Sie müssen messbar sein. Motivreflexion ist immer Teil des Motivs und daher keinesfalls zulässig. Deine Zähne, sie tun einfach nur weh, wenn sie durch dein Zahnfleisch durchbrechen. Es gibt Bernsteinketten, Globuli, diverse Mittel für das Zahnen, alles, um dir dein Leben zu erleichtern oder dass du schlafen kannst. Aber was heißt hier: du? Deine Eltern wollen schlafen. Du siehst nun, dass die Motive, warum diese Mittel entwickelt wurden, verschieden sind. Eines aber ist fix: Unternehmen verdienen damit ihr Geld. Deine Schmerzen sind ein durchaus ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor. Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Konsument, Entsorgung. Eine lange Kette, in der irgendwo, mittendrin, mit ziemlicher Sicherheit auch deine Eltern zu finden sind. Über das Wort Motiv nachzudenken, ist wie Phrasendreschen, denn das Motiv an sich gibt es nicht. Und doch muss ich dir sagen, werden später Große zu dir kommen, um dein Verhalten, dein Sein, gleichsam nach dem Motiv suchend, zu hinterfragen. Sie werden es reflektieren nennen. Und haben dabei vergessen, was ihnen bei dir jetzt noch völlig klar ist: das Ergebnis zählt: Dein Zahnweh ist besser, du schläfst, Mama und Papa haben ein wenig Zeit für sich und füreinander und schlafen auch. Langsam, aber sicher findet dein vieles Bemühen und deine Beharrlichkeit, dich zu bewegen, ihre Belohnung. Dein Kopf wackelt nicht mehr unkontrolliert, du kannst dich aufsetzen, du lernst greifen und damit begreifen, und, was das Wichtigste ist, du kommst ihm näher, dem Moment, in dem du alleine, nur aus eigenem Willen, deinen ersten Positionswechsel in dieser Welt durchführst, der dich weiterbringt als nur vom Rücken auf den Bauch und wieder zurück. Neben der Fähigkeit des Sprechens werden die Großen auch stolz davon berichten, was du für ein EinserKrabbler bist (nie davor gab es jemanden anderen, der so schnell war wie du), sei dir gewiss, löst dieser Moment doch auch viel Stress aus. Es ist, nennen wir ihn den Startpunkt, wo dein Wille in die Welt kommt und deine Eltern diesen Willen zähmen wollen. Du weißt es nicht, aber dein Krabbeln ist schon super, nur deine Welt verlässt das Kindersystem und stößt auf das System der Großen. Dann erreichst du vom Boden aus so spannende Orte wie Steckdose, Stiege oder einfach den Aufwaschkübel. Du wirst also in deiner Bewegung – zum eigenen Schutz oder aber weil dich der Große, der gerade auf dich schaut, sich nicht 100% auf dich konzentrieren kann – beschränkt. Actio folgt Reactio. Und jetzt kommt etwas Spannendes: das System der Großen reagiert auf deinen Impuls mit einer Handlung, und was erreichen sie damit? Genau, Trocken-training ist angesagt. Aufstehen, auf den Hintern fallen, aufstehen, Oberschenkelmuskulatur und Unterschenkelmuskulatur aufbauen. Und mit dem Airbag, den du trägst, perfekt, ist weiches Landen garantiert. Nun kommt der Tag, an dem du zwar gleichsam der Usain Bolt unter den Krabblern bist, an dem du nicht nur stehst, sondern dich vorwärts beschleunigst, auf deinen Beinen bewegst. Das bedeutet doppelten Stress für die Großen, denn beim Krabbeln konntest du etwas, das du jetzt nicht so ganz beherrschst: das Stoppen. Das führt zu einem doppelten Willenskonflikt. Dein Wille des Vorwärts mit Hoppla und Stopp, den hast du ja brav geübt, gegen den Willen der Großen, die wissen, dass geht sich jetzt und hier unter diesen Umständen nicht mehr aus. Also, rauf auf den Arm und getragen werden. Na hallo, was ist mit denen, ich will runter, aber nein, du bleibst oben, nein, ich will runter. Und, bitte, versteh mich nicht falsch, das ist keine bewusste Entscheidung von dir, wo du dir denkst, he, in diesem Supermarkt verlaufe ich mich schon nicht. Es ist dein Ursprüngliches, das will sich bewegen. Gleich vorweg, es kommt, was kommen muss. Du antwortest auf deine Machtlosigkeit gegen das System mit Zorn, der dich schreien lässt. Erinnern wir uns an deine Geburt, du hast das Licht der Welt erblickt und geschrien. Was geschah? Alle liebten dich und hießen dich willkommen. Glaub mir, das ist jetzt vorbei und anders. Dein Schreien löst weder Liebe noch Freude aus. Mitleid kann ich dir noch anbieten. Später werden sie dir auf der Universität sagen, es sei Kybernetik, das du in sozialen Systemen erfährst. Und doch ist es ein Punkt, an dem ich denke, hier sollte man kurz verweilen, hier passiert gerade unglaublich viel und niemand nimmt sich später die Zeit, um darüber nachzudenken. Warum? Das Triviale will keinesfalls bedacht werden. Doch wir müssen hier innehalten. Weil ich denke, es ist jetzt an der Zeit, auf einige Wörter einzugehen. Bewegung: Deine Bewegung hat eine Reaktion ausgelöst. Und Bewegung ist etwas, das in uns ist. Es treibt uns weiter, es scheint der Funke und die Grundrealität des Lebens zu sein. Wir bewegen uns, aber wir werden auch bewegt. Wir sind die bewegten Beweger. Bewegung kennzeichnet sich durch mehrere messbare Größen. Die Zeit: Vom Aufstehen, Loswackeln bis zum rühmlichen Windel-Stopp. Die Strecke: Einmal über den Gehsteig, vom Auto aus, bis, Ja, wo willst du hin?