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Flucht! Sind Sie auf den Fall der Fälle vorbereitet?
Weil es von heute auf morgen notwendig werden kann, die Heimat zu verlassen
Mit Sonderkapitel für FRAUEN, die sich ALLEIN auf die Flucht begeben müssen!
In einer Welt voller Unsicherheiten kann das richtige Wissen den Unterschied zwischen Überleben und Untergang ausmachen. Lars Konarek, professioneller Überlebenstrainer mit 2 Jahrzehnten Erfahrung, präsentiert Ihnen ein unverzichtbares Handbuch für den Ernstfall.
Expertenwissen auf den Punkt gebracht
Was erwartet Sie?
Dieses Buch ist Ihre umfassende Anleitung zur Vorbereitung auf Fluchtsituationen in Krisen-, Katastrophen- und Kriegszeiten. Es verbindet Expertenwissen mit beeindruckenden Zeitzeugenberichten und praktischen Anleitungen, um Sie und Ihre Familie in Extremsituationen zu schützen.
Inhalt auf einen Blick:
Warum dieses Buch?
Obwohl wir oft glauben, dass Krisen uns nicht betreffen, zeigt die Geschichte, wie schnell sie Realität werden können. Dieses Buch hilft Ihnen, sich nicht nur physisch, sondern auch mental auf das Undenkbare vorzubereiten. Lars Konarek sensibilisiert, inspiriert und gibt Ihnen Werkzeuge an die Hand, die Leben retten können.
Ihr Handbuch für Krise, Katastrophe und Krieg!
Bereiten Sie sich vor - auf den Moment, in dem jede Sekunde zählt.
Jetzt bestellen und der Zukunft mit Zuversicht begegnen!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
EINLEITUNG
In Zeiten von Krisen, Katastrophen und Kriegen, wenn die Natur oder der Mensch zu einer Gefahr wird, stehen viele plötzlich vor der schwierigen Entscheidung, ihre Heimat verlassen zu müssen, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen. Eine solche Entscheidung ist niemals leicht und wird oft unter extremem Druck getroffen. Bei manchen längerfristig vorhersehbaren Ereignissen lässt sich eine Flucht noch halbwegs vorbereiten, während es bei anderen Szenarien schnell gehen muss. Doch die allerwenigsten haben Vorbereitungen für einen Fluchtfall getroffen und werden, wenn er tatsächlich eintrifft, von der Realität überrollt. In der Hektik, die dann entsteht, wird schnell alles Mögliche eingepackt, was man für wichtig hält, aber nicht genau überdacht hat. Das Haus wird überstürzt verlassen und instinktiv ein Fluchtweg eingeschlagen, der in vielen Fällen unüberlegt und voller Herausforderungen und Gefahren ist. Sorgt man aber vor und bereitet sich auf den Fluchtfall mit geeigneten Maßnahmen und Utensilien wie einem INCH-Fluchtrucksack vor, mit dem Sie autark überleben können, kann dies über Leben und Tod entscheiden.
Als professioneller Überlebenstrainer mit dem Schwergebiet Krisenbewältigung befasse ich mich seit 2 Jahrzehnten mit dem Thema Flucht aus Krisen-, Katastrophen- und Kriegsgebieten. Es ist kein schönes, aber ein notwendiges und durchaus spannendes Thema, denn es sind derzeit viele ungünstige Konstellationen im Gang, die bedrohliche Parallelen zur Vergangenheit aufweisen und den Fluchtfall wieder in den Bereich der Wahrscheinlichkeit rücken. Doch dies wird von den meisten Menschen gar nicht erst wahrgenommen oder verdrängt. Bei meinem Bemühen, in sachlichen Gesprächen für Krisenvorsorge und Fluchtvorbereitung zu sensibilisieren, stoße ich immer wieder auf Unverständnis und Resistenz oder bekomme den Stempel eines Verrückten aufgedrückt. Und dies gilt nicht nur für die Nachkriegsgenerationen, die großteils in Überfluss und scheinbar dauerhaftem Frieden aufgewachsen sind, sondern auch für ältere Menschen, die das Elend und die Not ihrer Eltern und Großeltern noch kennengelernt haben.
© Lars Konarek
Zwar ist auch mir ein reales Fluchtszenario, bei dem ich mein Leben durch eine Flucht hätte retten müssen, bisher erspart geblieben, aber diese Möglichkeit war für mich stets präsent. Daher habe ich jede Gelegenheit wahrgenommen, um den persönlichen Berichten von Überlebenden des Zweiten Weltkrieges in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis zuzuhören. Darunter sind Menschen, ja ganze Familien, die vor der Roten Armee fliehen und oft unvorstellbares Leid erfahren mussten ; Menschen, die vor der Wehrmacht und ihren Gräueltaten Schutz suchten, oder ehemalige Wehrmachtssoldaten, die entweder aus russischen Gulags ausgebrochen sind oder als Spätheimkehrer nach dem Krieg fast den ganzen Rückweg nach Deutschland zu Fuß bewältigt haben ; Menschen jüdischer Religionsangehörigkeit, welche die Vorboten der Vernichtung ahnten und es auf eine spektakuläre Art und Weise schafften, rechtzeitig ins Ausland zu fliehen ; und ich hatte auch das Glück, mit einem Flüchtling der jüngeren Geschichte sprechen zu können, der aus der ehemaligen DDR fliehen konnte, indem er mithilfe einer mühsam antrainierten Atemtechnik durch einen Fluss tauchte. Was ich von diesen Menschen erfahren habe, ist unbezahlbar und hat mir immer wieder verdeutlicht, was Vorbereitung, Überlebenswille oder auch der Zufall in solchen Zeiten bewirken können.
Über diese persönlichen Zeitzeugenberichte hinaus habe ich eine Unmenge von Tatsachenberichten gelesen sowie eine Menge Film- und Audiomaterial zum Thema Flucht gesichtet beziehungsweise angehört, und dies nicht nur auf den Zweiten Weltkrieg bezogen, sondern auf alle Ereignisse, die Anlass zur Flucht geben könnten, und ich habe mich mit diversen Experten in benachbarten Fachgebieten beraten.
Dieses Handbuch soll Sie also darin unterstützen, sich in Krisen-, Katastrophen- und Kriegszeiten auf eine potenziell lange und gefährliche Reise vorzubereiten, und zwar vorwiegend in der Natur. Es bietet umfassende Informationen und praktische Anleitungen, wie Sie einen Fluchtrucksack packen, welche Ausrüstung und Vorräte unerlässlich und welche sonstigen Maßnahmen zu ergreifen sind. Denn die richtige Ausrüstung und das Wissen um ihre Anwendung kann Ihre Überlebenschancen erheblich erhöhen und Ihnen helfen, in einer chaotischen und ungewissen Situation einen klaren Kopf zu bewahren. Wir werden uns mit den wichtigsten Fragen beschäftigen, die Sie sich vor einer Flucht stellen sollten: Welche Route ist am sichersten? Wie bleiben Sie unter Extrembedingungen gesund und handlungsfähig? Welche Strategien helfen Ihnen, Gefahren zu vermeiden und auf unbekanntem Terrain im Winter zu überleben? Darüber hinaus werde ich auf spezifische Szenarien eingehen, die je nach Art der Krise oder des Krieges variieren können, und Ihnen Tipps geben, wie Sie sich bestmöglich auf diese spezifischen Umstände vorbereiten können.
Doch Sie werden nicht nur praktische Anleitungen erhalten, sondern auch mentale Vorbereitungstipps, denn Flucht mit Angst, Unsicherheit und Stress als ständigen Begleitern ist nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Herausforderung.
Für Frauen, die sich der Herausforderung einer Flucht allein stellen müssen, habe ich ein Sonderkapitel verfasst. Es wurde von Frauen mit Outdoorerfahrung sowie einer Sicherheitsexpertin gegengelesen.
So unvorhersehbar Krisensituationen wie ein Krieg oder eine Naturkatastrophe auch sein mögen, Sie haben die Wahl und können sich darauf vorbereiten. So haben Sie die Möglichkeit, auch in den schwierigsten Zeiten Hoffnung und Zuversicht zu bewahren und Ihre Lieben in Sicherheit zu bringen. Dieses Handbuch soll Ihnen ein wertvoller Begleiter sein – für jenen Moment, in dem jede Sekunde zählt.
Vielen Dank fürs Lesen !
Ihr Lars Konarek
URSACHEN FÜR EINE FLUCHT
Was ist eine Flucht beziehungsweise ab wann spricht man von Flucht? Das Wort »Flucht« bezeichnet das voreilige oder plötzliche Verlassen eines Ortes oder einer Situation, um einer drohenden Gefahr zu entkommen. Sich auf die Flucht zu begeben, ist ein gewagter Schritt, da man den Schutz des eigenen Zuhauses verlässt, stellt aber das letzte Mittel dar, um sein Leben zu schützen. Sie verzichten nicht nur auf Ihr Hab und Gut und treten eine ungewisse Reise mit vielen Entbehrungen an, sondern geben alles auf, was bisher Ihre bestmögliche Lebensgrundlage ausgemacht hat. Sie hatten ein Dach über dem Kopf, waren vor Wind oder Niederschlag geschützt und konnten heizen. Sie hatten ausreichend Vorräte, eine intakte Nachbarschaft und eine vertraute Umgebung zu Ihrer Verfügung. Dies alles ändert sich in dem Moment, in dem Sie die Flucht antreten. Ihre Lebensumstände werden sich verschlechtern, und Sie werden sich für einen unbestimmten Zeitraum – im schlimmsten Fall sogar für immer – von Verwandten und Freunden verabschieden müssen. Doch der Schutz des Lebens geht vor.
© AdobeStock: Lydia Geissler
Ich wünsche Ihnen im Fall der Fälle eine Flucht, die so gelinde verläuft wie irgend möglich, die frühzeitig bei den ersten Vorboten durchgeführt wird, die ohne größere Komplikationen verläuft und die Sie heil an Ihr Fluchtziel bringt – einen sicheren Ort, an dem Sie friedlich die notwendige Zeit aussitzen können. Doch berücksichtigen Sie bitte, dass eine solche »ideale« Flucht für viele Menschen nicht umsetzbar ist, denn oft sieht die Realität anders aus, und Mensch und Material gelangen rasch an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Daher darf eine Flucht nur dann erfolgen, wenn es wirklich keinen anderen Ausweg mehr gibt. Denn als Flüchtling begeben Sie sich in unbekannte, gefahrvolle und vielleicht sogar lebensbedrohliche Situationen, wenn Sie beispielsweise mitten in der freien Natur bei eisigen Minusgraden überwintern müssen, und sind immer hohen Strapazen und Entbehrungen ausgesetzt. Sie haben mit physischem Schmerz zu kämpfen wie Blasen an den Füßen, Erfrierungen an den Fingern und starken Rückenschmerzen, wenn Sie große Distanzen mit einem schweren Rucksack zurücklegen müssen. Und auch Ihre Psyche wird stark beansprucht, da Sie Ihre sozialen Kontakte und vertrauten Lebensumstände aufgeben mussten und ständig die Angst im Nacken haben.
»SHTF« ist ein Akronym, das für »Shit Hits The Fan« – »Die Kacke ist am Dampfen« – steht und häufig in der Survival-, Prepper- und Krisenvorsorge-Community anzutreffen ist. Es beschreibt Situationen, in denen es zu einem gravierenden Notfall oder zum Zusammenbruch gesellschaftlicher Strukturen kommt, in denen Kommunikation sowie Strom-, Wasser- und Lebensmittelversorgung zusammenbrechen oder das gesamte System kollabiert. Das ist aber kein unrealistisches Worst-Case-Szenario, sondern auch in Deutschland durchaus denkbar.
UMWELT- UND WETTEREREIGNISSE
Extreme Umwelt- und Wetterereignisse wie Erdbeben, Tsunamis, Überschwemmungen, großflächige Hochwasser, Dürren und Hitze- oder Kältewellen sehe ich hier in Deutschland kaum als Auslöser für eine groß angelegte Flucht mit dem INCH-Fluchtrucksack. Schlimmstenfalls wird es zu regional oder überregional begrenzten Schäden unterschiedlichen Schweregrades und bedauerlicherweise auch zu Todesfällen kommen.
DER MENSCH ALS GEFAHR
In den meisten Fällen wird sicherlich der Mensch selbst Auslöser für ein Szenario mit dem INCH-Fluchtrucksack sein. Im Gegensatz zu Naturkatastrophen und technisch bedingten Umweltgefahren, die nicht durch Bedienfehler verursacht werden, bietet der Mensch aufgrund seines Wesens und seiner Charakteranlagen einen großen Pool an Gefahrenpotenzial. Er trägt abgrundtief Böses und niedere Impulse in sich und verfügt über die Gabe, zu denken, zu planen und sein Vorhaben mit den entsprechenden Hilfsmitteln zu einem bestimmten Zeitpunkt umzusetzen. Naturkatastrophen können nicht denken oder einen Angriff auf Sie planen. Ein Feuer beispielsweise entwickelt keine Mordfantasien und plant, Sie in den nächsten 3 Tagen zu verbrennen, ein Mensch dagegen schon. Daher ist der Mensch im Kontext dieses Buches die wahrscheinlichste Fluchtursache.
ATOMUNGLÜCKE
Ein Atomunglück ist ein schwerwiegender Unfall innerhalb einer nuklearen Anlage wie beispielsweise einem Kernkraftwerk, bei dem radioaktive Substanzen freigesetzt werden und zu einer großflächigen Verstrahlung von Umwelt und Bevölkerung führen. Solche Unfälle können durch technische Defekte, menschliches Versagen oder Naturkatastrophen ausgelöst werden und haben oft langfristige gesundheitliche, ökologische und wirtschaftliche Folgen. Die Katastrophe von Tschernobyl 1986 ist ein bekanntes Beispiel, das verheerende Auswirkungen auf die betroffene Region und weit darüber hinaus hatte. Noch heute können wir sogar in manchen Regionen Deutschlands eine starke Strahlenbelastung in Pilzen feststellen, die darauf zurückzuführen ist.
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BLACKOUT
Ein Blackout bezeichnet einen plötzlichen großflächigen Ausfall der Stromversorgung, der oft mehrere Regionen oder sogar Länder betrifft und viele Stunden oder Tage anhalten kann. Er kann durch technische Störungen, Überlastungen des Stromnetzes, extreme Wetterereignisse, menschliches Versagen oder einen gezielten Cyberangriff ausgelöst werden. Die Folgen eines Blackouts sind gravierend und umfassen den Ausfall lebenswichtiger Infrastrukturen wie Nahrungsmittel-, Wasser- und Wärmeversorgung, Kommunikationsnetze, Verkehrssysteme sowie der öffentlichen Sicherheit, was zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag und potenziellen Gefahren für die Bevölkerung führen kann. Blackouts sind sehr naheliegende Krisenszenarios.
KRIEG
Kriege führen in erster Linie zu Tod und Zerstörung. Zivilisten sind besonders gefährdet, selbst wenn sie sich nicht direkt am Konflikt beteiligen, denn auch als Zivilist kann man zwischen die Fronten geraten, und nicht immer wird klar zwischen militärischen Zielen und der Zivilbevölkerung unterschieden. Luftangriffe, Bombardierungen sowie Bodenkämpfe führen nicht selten zu hohen Opferzahlen unter Unschuldigen. Zu den unmittelbaren Toten durch Kampfhandlungen kommt stets eine große Anzahl indirekter Todesfälle durch Krankheit, Hunger oder den Mangel an medizinischer Versorgung hinzu, der durch den Krieg verursacht wird. Aber auch aufgrund der Gewalt, die bei solchen Gelegenheiten unter Zivilisten ausbricht, können viele Menschen umkommen oder schwer verletzt werden, denn Sicherheitskräfte wie die Polizei stehen nicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung. Ein Krieg zerstört systematisch die Infrastruktur eines Landes einschließlich seiner Krankenhäuser, Schulen, Kommunikationsnetzwerke sowie Strom- und Wasserversorgung. Diese Zerstörungen haben weitreichende Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen. Der Mangel an medizinischen Dienstleistungen führt zu einer höheren Sterblichkeit, und der Zusammenbruch der Wasserversorgung und sanitären Einrichtungen kann die Ausbreitung von Krankheiten fördern. Auch der Zugang zu Bildung und die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Bevölkerung werden stark beeinträchtigt, was langfristige negative Auswirkungen auf die Gesellschaft hat.
TERRORISMUS
Terrorismus stellt aus mehreren Gründen eine ernsthafte Gefahr für ein Land dar, denn er bedroht die nationale Sicherheit. Terroristische Anschläge zielen oft auf staatliche Institutionen, wichtige Infrastrukturen oder öffentliche Orte von hoher symbolischer Bedeutung ab. Diese Angriffe können Chaos verursachen und die Fähigkeit des Staates schwächen, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Terroranschläge erzeugen Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung. Aus Angst vor weiteren Anschlägen tendiert diese dann dazu, ihr tägliches Leben einzuschränken. Diese Verunsicherung untergräbt das Vertrauen in den Staat und dessen Fähigkeit, die Sicherheit zu gewährleisten, und führt zu Polarisierung, Spaltung und politischer Instabilität. Terroristische Akte und Bedrohungen können bereits vorhandene Spannungen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen verschärfen. Ja, häufig bezwecken extremistische Gruppen mit ihren Anschlägen, religiöse, ethnische oder politische Konflikte zu verstärken und damit explosive Aspekte in einem Sozialwesen anzuheizen. Terroristische Gruppen versuchen, Regierungen zu schwächen oder zu stürzen, um ihre eigenen politischen Ziele durchzusetzen. Dies kann in extremen Fällen zu Bürgerkriegen oder einem Machtvakuum führen.
CYBERANGRIFFE
Cyberangriffe sind eine leise und kaum wahrnehmbare Form der Kriegsführung, die latent im Verborgenen stattfindet. Da sie mittlerweile zu den Top drei der wahrscheinlichen Krisenszenarien gehören, welche nicht nur Deutschland schwer schädigen würden, und in den Medien kaum Erwähnung finden, möchte ich Ihnen näherbringen, worum es sich handelt. Cyberangriffe stellen eine erhebliche Gefahr für ein Land dar, da sie in unserer zunehmend digitalisierten Welt fast alle Bereiche des täglichen Lebens betreffen können. Regierungen, Unternehmen und kritische Infrastrukturen sind ebenso wie Privatpersonen potenzielle Ziele, und die Folgen eines erfolgreichen Cyberangriffs können weitreichend und schwerwiegend sein.
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Einer der Hauptgründe, warum Cyberangriffe so gefährlich sind, ist die Abhängigkeit moderner Gesellschaften von digitalen Systemen. Fast jede wichtige Infrastruktur wie Stromnetze, Wasserversorgung, Verkehrssteuerung, Kommunikationssysteme und Krankenhäuser wird von Computern und Netzwerken gesteuert, und ein gezielter Cyberangriff auf sie könnte massive Störungen verursachen. Wird beispielsweise das Stromnetz eines Landes angegriffen und lahmgelegt, müssen Millionen Menschen ohne Elektrizität auskommen, was Auswirkungen auf die Gesundheit, Sicherheit und Wirtschaft hat.
Weitere bedrohliche Aspekte von Cyberangriffen sind ihre Unsichtbarkeit und ihre hohe Geschwindigkeit. Im Gegensatz zu traditionellen Angriffen können Cyberangriffe aus großer Entfernung und ohne physische Präsenz durchgeführt werden. Hacker können von überall auf der Welt aus operieren und in wenigen Sekunden oder Minuten verheerende Schäden anrichten, ohne dass diese sofort bemerkt werden. Der Umstand, dass die Angreifer oft anonym bleiben und schwer aufzuspüren sind, erschwert die Verteidigung erheblich.
Cyberangriffe haben zudem das Potenzial, wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe zu verursachen. Daten sind eine wertvolle Ressource, und viele Cyberangriffe zielen darauf ab, sensible Informationen wie persönliche Daten, Finanzinformationen oder Betriebsgeheimnisse zu stehlen. Solche Angriffe können nicht nur den betroffenen Organisationen, sondern auch der gesamten Wirtschaft schaden, indem sie das Vertrauen in digitale Systeme untergraben.
Darüber hinaus können Cyberangriffe auch eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen. Wenn staatliche Institutionen oder militärische Systeme gehackt werden, könnten vertrauliche Informationen gestohlen oder kritische Systeme sabotiert werden. Dies könnte die Verteidigungsfähigkeit eines Landes schwächen und es für weitere Bedrohungen anfälliger machen.
Kurzum, Cyberangriffe stellen aufgrund ihrer Reichweite, Unsichtbarkeit und unabsehbaren Auswirkung für jedes Land eine ernsthafte Gefahr dar. Die Tatsache, dass sie oft schwer zu erkennen und abzuwehren sind, macht sie besonders bedrohlich in einer Welt, die immer stärker von Technologie abhängt. Ob Sie es glauben oder nicht: Wir werden täglich aus dem Ausland angegriffen, und zwar tausendfach, nur erfahren Sie als Normalbürger davon nichts.
PLÜNDERUNGEN
Die Ahrtalkatastrophe im Juli 2021 hat bewiesen, zu welcher kollektiven Hilfsbereitschaft Menschen im Gegenzug zu ihren negativen Impulsen fähig sein können. Es war überaus erfreulich, zu sehen, wie die Menschen sich damals gegenseitig geholfen haben. Allerdings war dieses Ereignis im Großen und Ganzen gesehen lokal stark begrenzt und wäre ohne Hilfe von außen wahrscheinlich ganz anders ausgegangen.
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Hochwasser im Ahrtal, 2021
Und manche Menschen zeigten dabei auch ihre dunkle Seite. So habe ich aus erster Quelle von Hilfskräften im Ahrtal gehört, dass es neben den Hilfseinsätzen auch zu hässlichen Akten wie Plünderungen und Diebstählen gekommen ist. Welch eine widerwärtige Vorstellung, dass jemand aus purer Gier das Leid von Personen in einer solchen Notlage ausnutzt ! Zum Glück geht es in Deutschland in solchen Fällen noch halbwegs gesittet zu. Doch das könnte ganz anders sein: Wenn Sie sich vorstellen, dass das Ahrtal während der Katastrophe von 1000 Kilometern Niemandsland umgeben gewesen wäre und die Menschen dort auf sich allein gestellt gewesen wären, hätte man sicherlich sehr viel mehr Übergriffe und unschöne Ereignisse zu beklagen gehabt.
Wie entstehen Plünderungen? Die Ursachen für Plünderungen sind auf vielfältige soziale, politische, wirtschaftliche und psychologische Faktoren zurückzuführen. In normalen Zeiten können Auslöser für Plünderungen Ungerechtigkeit oder politische Korruption sein. Manchmal arten Demonstrationen wie beim G20-Gipfel am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg in Gewalt aus und ziehen Plünderungen nach sich. 1 Zwar sind Plünderungen nicht vorhersehbar, sondern ergeben sich aus einem dynamischen Ereignisverlauf, sie treten im Krisen- oder Katastrophenfall jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf, denn für bedürftige Menschen sind Plünderungen eine Möglichkeit, sich endlich dringend benötigte Güter zu beschaffen, die das Überleben sichern.
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Doch dann nehmen sie alles mit, was sie tragen können, denn die menschliche Gier obsiegt ; davon zeugen etliche Zeitungsberichte und Reportagen. Dieses Verhalten ist überall auf der Welt zu beobachten. Von außen betrachtet ergibt die Art und Weise, wie Plünderungen vor sich gehen, oft keinen Sinn, beispielsweise wenn Elektroläden leer geräumt werden, obwohl solche Waren für das direkte Überleben keine Rolle spielen. Da ein Mensch, um überleben zu können, auf die Überlebensprioritäten Sauerstoff, Wasser, Wärme und Nahrung angewiesen ist, kommt er mit einem gestohlenen Fernsehgerät nicht weit. Er kann es weder zum Heizen noch zur Wassererzeugung nutzen, und verzehren kann er es auch nicht. Natürlich kann das Gerät irgendwann auf dem Schwarzmarkt verkauft werden, doch das primäre Überleben sichert sich der Plünderer damit nicht.
Plünderungen laufen oft nach dem gleichen Schema ab, bei dem bestimmte Arten von Geschäften und Gütern zuerst ins Visier genommen werden: Lebensmittelgeschäfte, Supermärkte und Elektronikläden, denn elektronische Geräte wie Fernseher, Smartphones, Laptops und Spielkonsolen haben im normalen Leben einen hohen Wiederverkaufswert. Es folgen auf der Plünderungshitliste Kleidungsgeschäfte und Modeboutiquen, Apotheken, Juweliergeschäfte, Alkohol- und Tabakläden, Banken und Spielautomaten.
Die deutsche Bevölkerung weist solche Szenarien in der Regel weit von sich und schüttelt, wenn im Fernsehen über Katastrophen und Plünderungen in fernen Ländern berichtet wird, gerne den Kopf – im Glauben, dass dies bei uns anders ablaufen würde. Sollten Sie auch so denken, empfehle ich Ihnen, sich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Reportage 20 Tage in Mariupol 2 oder den Kurzclip von The Telegraph auf YouTube 3 über den Beginn des Ukrainekrieges anzuschauen. Darin können Sie sehen, wie ukrainische Zivilisten ungeniert am helllichten Tag die eigenen Landsleute bestehlen. Es wird eine Szene in einer kleinen Einkaufsmall gezeigt, in der eine Einzelhändlerin verzweifelt versucht, die Menschen vom Plündern abzuhalten, wobei interessanterweise nur unwichtige Dinge wie beispielsweise Modetextilien und Fußbälle mitgenommen werden. Die russische Armee ist noch mehrere Hundert Kilometer weit entfernt, und schon fangen die Menschen mit der Plünderei an !
Plünderungen sind Massenphänomene. Sie sprechen sich wie ein Lauffeuer herum und ziehen immer mehr Menschen an, bis es zu einer Eskalation kommt. Schnelligkeit und Chaos geben den Takt an, und das Motto lautet: »Nimm mit, was du tragen kannst !« Und obwohl die Plünderer sich prinzipiell in derselben Ausnahmesituation befinden, gehen sie teilweise mit brachialer Gewalt aufeinander los.
Die Eskalationsstufen von Plünderungen lassen sich in mehrere Phasen mit unterschiedlichen Dynamiken und Motivationen einteilen. In der Anfangsphase sind es kleine Gruppen oder Einzelpersonen, die spontan und wenig organisiert in der Nähe des ursprünglichen Ausgangsherdes agieren. Phase zwei bringt dann einen Nachahmungseffekt mit sich, bei dem sich weitere Personen den Plünderungen anschließen. Schnell breiten sich die Aktionen geografisch aus und können mehrere Stadtteile oder sogar ganze Städte umfassen. Gruppenbildungen erfolgen. In der dritten Phase finden Massenplünderungen statt, an denen Menschen verschiedenster Bildungsschichten, Ethnien und Religionszugehörigkeiten teilnehmen. Jeder nimmt sich, was er kriegen kann. Alsdann werden Plünderungen systematischer und geplanter durchgeführt, wobei es zu erheblicher Gewalt sowie zu Zerstörungen und Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften kommt. Schließlich werden irgendwann – je nach Entwicklung des Szenarios – gezielte Plünderungen von Haus zu Haus durchgeführt. Letztere werden, wie es leider klischeeartig immer wieder in Hollywoodfilmen vorgemacht wird, von Banden organisiert, und es kommt zu sexuellen Belästigungen schwerer Art sowie Vergewaltigungen durch die eigenen Landsleute, denn in dieser rechtsfreien Lage werden Frauen als Freiwild betrachtet. Und Ethnien, die sich bereits kriminell verbündet haben und schon jetzt ein großes Problem für Polizei und Bevölkerung darstellen, werden im Krisen-, Kriegs- oder Katastrophenfall mit hoher Wahrscheinlichkeit ein unvorstellbar grausames Verhalten gegenüber der Bevölkerung in Städten und Ballungsräumen an den Tag legen.
Da bei Plünderungen die staatliche Kontrolle und Rechtsdurchsetzung quasi außer Kraft gesetzt ist, entsteht ein Umfeld, in dem Kriminelle ungestraft handeln zu können glauben. Sie fühlen sich in unübersichtlichen Menschenmengen anonym und nur schwer identifizierbar, was die Hemmschwelle für Gewaltverbrechen tendenziell senkt. In Situationen von Massenhysterie und kollektiver Gewalt können Individuen von der Gruppendynamik beeinflusst werden und Handlungen begehen, zu denen sie auf sich allein gestellt vielleicht nicht fähig wären. So werden Vergewaltigungen in Situationen, in denen die gesellschaftlichen Normen und Regeln zusammengebrochen sind, oft als Mittel zur Machtausübung und Kontrolle über andere Menschen eingesetzt.
GEWALTSAME ZUSAMMENSTÖSSE
Diese können entweder die Vorläufer oder aber die Folgen von Plünderungen sein. Sie können sich aber genauso gut durch ethnische und religiöse Spannungen oder fehlgelaufene demokratische Prozesse zwischen Bürgern, Banden und Sicherheitskräften entwickeln, oder wenn der Staat zu repressiv agiert und beispielsweise auf friedliche Demonstrationen mit Gewalt reagiert. Je nach Art und Härte der Austragung können Sie dabei zwischen die Fronten geraten, was gefährlich werden könnte – vor allem dann, wenn Schusswaffen eingesetzt werden.
BRÄNDE UND BRANDSTIFTUNG
Brände können aus einem mehr oder weniger mutwilligen Zündeln vor dem Hintergrund unbewältigter Rache- und Wutgefühle oder stressvoller Lebenssituationen entstehen oder in Zeiten sozialer Unruhe und politischer Instabilität bewusst gelegt werden. Die Motive hinter gezielten Brandstiftungen sind vielfältig: Einige Täter wollen Chaos und Panik verbreiten, andere sehen darin eine Möglichkeit des Protestes oder der Rache. In jedem Fall stellen Brandstiftungen in Krisenzeiten eine erhebliche Gefahr dar und haben verheerende Auswirkungen. Die bereits strapazierte Infrastruktur kann durch Brände weiter geschwächt werden, und Gebäude, die als Zufluchtsorte dienen, Versorgungseinrichtungen wie Krankenhäuser oder Lager mit wichtigen Hilfsgütern können durch Brandstiftungen zerstört werden. Dies verschärft die humanitäre Notlage und erschwert Rettungs- und Hilfsmaßnahmen.
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ANGRIFF AUF DIE KRITISCHE INFRASTRUKTUR
Zur kritischen Infrastruktur zählen die Energie- und Wasserversorgung, der Verkehr, aber auch die medizinische Versorgung. In Krisenzeiten sind Angriffe auf die Infrastruktur häufig und haben erhebliche Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinschaften, denn sie führen nicht nur zu unmittelbaren physischen Schäden, sondern beeinträchtigen auch die Lebensgrundlagen der Bevölkerung und stellen ein großes Risiko für die innere Sicherheit eines Landes dar. So kann ein Ausfall der Stromversorgung beispielsweise Krankenhäuser lahmlegen, die Versorgung mit sauberem Wasser unterbrechen und die Kommunikationsmöglichkeiten stark einschränken, und die Sabotage von Transportwegen wie Straßen und Brücken behindert die Evakuierung und den Zugang zu Hilfsgütern. So kommt es nicht nur zu einer Verschärfung der ohnehin angespannten Lage, sondern auch zu einer Behinderung der Rettungs- und Hilfsmaßnahmen.
ORGANISIERTE KRIMINALITÄT
In Krisensituationen nimmt die organisierte Kriminalität oft zu, was die bereits bestehenden Probleme verschärft. Wirtschaftliche Instabilität, ein geschwächter Rechtsstaat und die Ablenkung der Sicherheitskräfte schaffen ein ideales Umfeld für kriminelle Netzwerke. Sie nutzen die Gelegenheit zum Ausbau ihrer Macht und ihres Einflusses, indem sie grundlegende Güter wie Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung unter ihre Kontrolle bringen und auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Häufig kommt es auch zu Menschen-, Drogen- und Waffenhandel, in deren Abhängigkeit die Bevölkerung gerät, da sie in ihrer Not auf diese illegalen Angebote angewiesen ist. Gleichzeitig versuchen kriminelle Organisationen, Beamte und Polizisten zu bestechen und so staatliche Strukturen zu unterwandern. Diese Situation erzeugt eine Spirale aus der Gewalt und Korruption, die die Krise noch weiter verschlimmert.
EPIDEMIEN UND PANDEMIEN
Auch in medizinischer Hinsicht kann der Mensch für seine Mitmenschen zu einer Gefahr werden, wenn er sich bei einer Epidemie oder Pandemie mit einer hohen Sterblichkeitsrate nicht solidarisch verhält. Infolge des katastrophalen Krisenmanagements der Bundesregierung während der Coronapandemie und ihrer Weigerung, dies im Nachhinein aufzuarbeiten, ist bei vielen Menschen das Vertrauen in den Staat verloren gegangen. Daher drohen bei künftigen Pandemien staatliche Sicherheitsmaßnahmen, die zum Schutz der Bürger und zur Eindämmung einer Pandemie erforderlich wären, nicht mehr zu greifen. Das Resultat wäre eine noch stärkere, wenn nicht sogar ungehinderte Ausbreitung der Seuche.
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POLITISCHE VERFOLGUNG
Krisensituationen können zu vorübergehenden ideologischen Radikalisierungen oder endgültigen politischen Umwälzungen führen, in denen Oppositionelle oder Andersdenkende ins Visier des obrigkeitlich orientierten Staates und damit in Gefahr geraten, verfolgt zu werden. In einer solchen Situation kann es notwendig werden, sich in Sicherheit zu bringen und eventuell sogar das Land zu verlassen
BÜRGERKRIEG
Ein Bürgerkrieg ist ein bewaffneter Konflikt innerhalb eines Staates, bei dem verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen politischen, ethnischen oder religiösen Zielen gegeneinander kämpfen. Ein Bürgerkrieg kann zur Zerstörung von Infrastruktur, zum wirtschaftlichen Zusammenbruch und zur humanitären Krise führen, da zivile Strukturen wie Bildung, Gesundheitsversorgung und Sicherheit stark beeinträchtigt werden. Solche Konflikte haben oft schwere und langfristige Folgen für die betroffene Bevölkerung und die Stabilität der Region. Auch dieses Szenario kann in der BRD angesichts der Spaltung der Bevölkerung durch den Staat und die Medien nicht mehr ausgeschlossen werden.
KOLLEKTIVE PANIK
In Situationen, in denen Massenpanik oder Hysterie ausbricht, ist das menschliche Verhalten der Menschen unvorhersehbar und kann gefährlich werden. Gruppenzwang und kollektive Panikreaktionen können dazu führen, dass Menschen irrational und gewalttätig handeln, was eine Flucht erforderlich machen könnte.
VORBEREITUNG AUF DIE FLUCHT
Schlittern Sie bitte nicht unentschlossen auf den Tag X zu, als würde er doch nie kommen, um dann planlos eine Flucht anzugehen. Meines Wissens verbessern Sie Ihre Fluchtbedingungen stark, wenn Sie sich im Vorfeld aktiv mit dem Thema befassen und einige Vorkehrungen zur Verbesserung Ihrer persönlichen Ausgangssituation treffen. Vielleicht sind Sie in der glücklichen Lage, dass Sie im Rahmen einer überlegten Krisenberatung und -vorsorge bereits den einen oder anderen Punkt umgesetzt haben oder dies in Kürze vorhaben. Falls nicht, zögern Sie nicht länger und machen Sie sich an die Arbeit. Im Folgenden erhalten Sie ein paar praktische Vorschläge und Überlegungen dazu.
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ZIEHEN SIE AUFS LAND
All jenen, die in urbanen Gebieten oder gar in Ballungsräumen wohnen, kann ich nur raten, aufs Land zu ziehen, und das so schnell wie möglich. Dieser Ratschlag mag Sie vielleicht erstaunen, aber er könnte in Krisen-, Katastrophen- oder Kriegsfällen lebensentscheidend sein. Denn während sich dann die Überlebensbedingungen in den Städten im Allgemeinen verschlechtern, sind diese auf dem Land wesentlich hoffnungsvoller.
Eine ländliche Umgebung birgt schon aufgrund der niedrigeren Bevölkerungsdichte ein geringeres Gefahrenpotenzial als urbane Gebiete, denn in weniger dichten Wohnverhältnissen reduziert sich das Risiko von Krankheitsausbrüchen. Der verfügbare Erdboden ermöglicht oft eine unabhängigere Nahrungsmittelversorgung, denn man kann Obst und Gemüse selbst anbauen und vielleicht sogar Ziegen, Schafe oder Hühner halten. Folglich bereitet die eventuelle Unterbrechung von externen Versorgungsketten in Krisenzeiten keine tiefgreifenden Probleme. Menschen auf dem Land sind es ohnehin gewöhnt, selbstständiger und selbstbestimmter zu leben.
Auch aus sozialer Sicht ist das Wohnen auf dem Land entspannter. Weniger Menschen bedeuten weniger potenzielle Konflikte und weniger Kriminalität. Es gibt geringeren gesellschaftlichen Sprengstoff, der für Unruhe oder Übergriffe sorgt. Ländliche Gemeinden tendieren dazu, sich stärker zu vernetzen, was in Krisenzeiten die notwendige Unterstützung untereinander erleichtert. Generell kann man davon ausgehen, dass gegenseitige Hilfeleistung und die gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen auf dem Land ausgeprägter sind als in der Stadt. Sie kennen Ihre Nachbarschaft und wissen, wo Sie den nächsten Handwerker oder Arzt finden.
Im Übrigen sind ländliche Gebiete weniger anfällig für infrastrukturelle Engpässe wie Verkehrsprobleme. Ein weiterer Grund, aufs Land zu ziehen, ist der Umstand, dass sich in ländlichen Gebieten nur selten strategisch wichtige Infrastrukturen wie Industrieanlagen oder Verwaltungsgebäude befinden, die in Krisen- und Kriegszeiten das Ziel von Angriffen werden könnten. Bis Fußtruppen oder mobilisierte Kräfte auf entfernten Landstrichen eintreffen, dauert es in den meisten Fällen immer länger.
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Auf dem Land können Sie Gemüse anbauen
AUSWAHL DES FORTBEWEGUNGSMITTELS
Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie Sie sich auf die Flucht begeben, wenn es in Ihrem Umfeld ungemütlich wird? Gehen Sie dann zu Fuß oder fahren mit dem Auto? Das ist eine äußerst wichtige Frage, denn jeder Kilometer, den Sie sich von der Gefahr entfernen, bedeutet einen enormen Sicherheitszuwachs für Sie. Bei der Wahl der Fortbewegungsmittel kann zwar aus unterschiedlichen Gründen nicht jeder aus der vollen Bandbreite schöpfen, dennoch lade ich Sie ein, sich mit diesem wichtigen Abschnitt dieses Buches ausgiebig zu befassen.
Das eine »richtige« Fortbewegungsmittel, das alle Vorteile und Anforderungen in sich vereint, gibt es nicht. Daher sollten Sie sich nicht auf ein einziges fixieren, sondern flexibel mehrere miteinander kombinieren. Die Wahl des optimalen Fortbewegungsmittels für eine Flucht hängt von verschiedenen Faktoren ab: Für die meisten Menschen dürfte das Auto die erste Wahl sein – mit der Fortbewegung per Fahrrad oder zu Fuß als Back-up-Option. Es ist schön, wenn das Fluchtfahrzeug jederzeit bereitsteht, doch das allein genügt nicht. Damit Ihr Plan im Ernstfall auch aufgeht, sollten Sie Ihr Fahrzeug einsatzbereit machen, das heißt, es mit einem Dachgepäckträger und Zusatztanks ausrüsten und zeitnah warten lassen.
Genauso, wie Sie generell auf einen Plan B oder C – beispielsweise eine andere Fluchtroute – ausweichen können sollten, rechnen Sie stets damit, dass ein Fortbewegungsmittel weniger vorteilhaft ist oder ganz ausfällt und Sie auf ein anderes ausweichen müssen – und dass Sie aus irgendwelchen Gründen nur noch zu Fuß weiterkommen. Diese Eventualität erfordert aber körperliche Fitness, und für die sollten Sie im Vorfeld unbedingt sorgen. Physisch in guter Form zu sein, ist ein entscheidender Faktor, um eine Flucht so effektiv wie möglich zu gestalten.
Wichtige Kriterien für die Auswahl Ihres Fortbewegungsmittels sind die Fluchtgeschwindigkeit, die es im Idealfall bietet, ein Höchstmaß an Flexibilität, die Möglichkeit, Ausrüstungsgegenstände und Proviant in ausreichender Menge mitführen zu können, sowie die Anzahl von Personen, die mitfahren können. Darüber hinaus sind taktische Aspekte wie eine Lackierung in einem gedeckten Farbton zu berücksichtigen, um nicht zu stark aufzufallen, und der Schutz vor der Witterung, damit Sie in dieser Hinsicht möglichst wenig zu kämpfen haben.
Alle im Folgenden aufgeführten Fortbewegungsarten haben Vor- und Nachteile, die Sie für sich persönlich abwägen müssen.
AUTO
In vielen Krisenszenarien, die ich in den letzten Jahren recherchiert habe, wurde von den Flüchtenden das Auto als primäres Fortbewegungsmittel gewählt. Das ist auch nachvollziehbar, denn es bietet viele Vorteile und eine deutlich schnellere Flucht als zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Hinzu kommt die Möglichkeit, Lasten wie beispielsweise Ihre Ausrüstung oder Proviant zu transportieren. Außerdem bietet Ihnen das Auto einen guten Schutz gegen die Witterungsverhältnisse – in der kalten Jahreszeit gegen Feuchtigkeit und Kälte, in der heißen Jahreszeit gegen Hitze, da die meisten Fahrzeuge mittlerweile mit einer Klimaanlage ausgestattet sind – sowie einen halbwegs komfortablen Schlafplatz, was besonders nützlich ist, wenn keine Unterkünfte verfügbar sind. Das Kraftfahrzeug sorgt bis zu einem bestimmten Grad auch für Chancengleichheit, denn es bietet sowohl Kindern als auch älteren Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität eine komfortable und sichere Transportmöglichkeit. Durch das Bordnetz verfügen Sie über eine Stromquelle zum Aufladen von Mobiltelefonen, Radios, Taschenlampen, Navigationssystemen und anderen strombetriebenen Geräten. Mit dem Autoradio oder eingebauten Navigationssystemen können Sie aktuelle Informationen und Nachrichten empfangen. All diese Vorteile in puncto Sicherheit, Flexibilität und Mobilität machen das Auto zu einem wertvollen Transportmittel in Krisensituationen.
Halten Sie Ihr Auto ständig einsatzbereit. Damit Sie sich im Ernstfall auf Ihr Fortbewegungsmittel auch wirklich verlassen können, empfehle ich Ihnen, es regelmäßig zu warten und stets auf eine ausreichende Menge Kraftstoff im Tank zu achten, auch wenn es einen Mehraufwand für Sie bedeutet, täglich nach der Arbeit noch zur Tankstelle zu fahren. Legen Sie sich für Ihr Fahrzeug eine kraftstoffresistente Handpumpe zu und einen benzinbeständigen Schlauch, mit dem Sie im Notfall bei anderen Fahrzeugen Treibstoff abzapfen können. Sie können auch zusätzliches Benzin oder Diesel, je nachdem, was Ihr Fahrzeug benötigt, in Kanistern mitführen, um die Reichweite zu erhöhen, und Kraftstoffvorräte zu Hause lagern, damit Sie unabhängig von Tankstellen sind und im Krisenfall mobil bleiben.
Besorgen Sie sich Schneeketten für Ihre Reifen und probieren Sie mindestens einmal aus, wie man sie auf- und abzieht. Sollten Sie als Paar unterwegs sein, lassen Sie die Prozedur auch von Ihrem Partner durchführen, denn für den Fall, dass einer von Ihnen aus irgendwelchen Gründen ausfällt, sollten Sie beide diese Tätigkeit beherrschen. Schneeketten sind nicht nur auf glatter verschneiter Fahrbahn nützlich, sondern auch, wenn Sie auf rutschigen Wald- oder Forstwegen unterwegs sind.
© Lars Konarek
Mit einem Geländewagen sind Sie für die Flucht flexibler als mit einem herkömmlichen Kraftfahrzeug
Auch ein Klappspaten gehört an Bord, mit dem Sie den Wagen beim Festfahren auf schwierigem oder eingeschneitem Untergrund wieder freigraben können. Im Idealfall rüsten Sie sich noch mit Anfahrhilfen aus. Dabei handelt es sich um spezielle Traktionsmatten oder Kunststoffflächen, die Sie auf rutschigem Untergrund unter die Antriebsreifen legen, um diesen beim Anfahren zu helfen. Wenn Sie es sich leisten können, sollten Sie sich ein geländegängiges Fahrzeug mit permanentem Allradantrieb anschaffen. Damit sind Sie flexibler und können gelegentlich den stark genutzten Straßen ausweichen. Das muss kein High-End-Geländewagen sein, ein Gebrauchtwagen tut es durchaus auch.
© Lars Konarek
Mit einem Drei- oder Vierkantschlüssel können Schranken im Wald geöffnet werden
Ich empfehle Ihnen zusätzlich, ein Fahrtraining bei einem Geländefahrzeugprofi zu absolvieren. Dabei lernen Sie, die Fähigkeiten Ihres Fahrzeugs im Gelände zu 100 Prozent auszureizen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist die Steigerung Ihrer Geländefahrfähigkeiten, sodass Sie von nun an in der Lage sind, Untergründe, Steigungen und dergleichen besser auf ihre Befahrbarkeit hin einzuschätzen.
TIPP
Bei den motorisierten Fahrzeugen zu Lande empfehle ich, dass Sie sich einen Satz Drei- oder Vierkantsteckschlüssel DIN 3223 und DIN 3222 besorgen. Damit können Sie im urbanen Raum Absperrpfosten sowie Parkplatzsicherungen und abseits der Straßen auf Waldwirtschaftswegen Schranken öffnen. Diese Schlüssel werden auch von Einsatzkräften wie Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr verwendet.
Ein Auto als Fortbewegungsmittel für den Ernstfall zu wählen, bedeutet aber nicht, dass Sie sich entspannt zurücklehnen können, weil Sie sich gleichsam schon in Sicherheit gebracht haben. Bedenken Sie bitte, dass Sie wahrscheinlich nicht die einzige Person sind, die auf die Idee kommt, mit dem Fahrzeug zu flüchten. Aus Katastrophenfilmen weiß man, dass, wenn Menschen mit dem Fahrzeug aus der Stadt flüchten, die Straßen und Highways verstopft sind und sich nichts mehr vorwärtsbewegt, obwohl einem die Gefahr im Nacken sitzt. Bedenken Sie bitte: Straßen und Autobahnen sind wie Nadelöhre. Im Ernstfall wollen alle schnell weg, und Sie müssen damit rechnen, dass manche Straßen nicht mehr befahrbar sind. Außerdem kann es passieren, dass Sie mit Ihrem vollgepackten Auto plötzlich vor einer Straßensperre oder einer Brücke stehen, die aus irgendwelchen Gründen nicht mehr passierbar ist.
Angesichts der Tatsache, dass ein Fahrzeug immer auf einen befahrbaren Untergrund wie Straßen und einigermaßen befestigte Wege angewiesen ist, wird einem klar, dass es viel zu kurz gedacht wäre, als einziges Fluchttransportmittel das Auto ins Auge zu fassen.
VORTEILE
NACHTEILE
Schnelle Flucht über große Distanzen möglich
Straßen- und Brückensperren, Staus und andere Hindernisse
Großes Transportvolumen für Ausrüstung und Personen
Begrenzte Mobilität (überwiegend nur auf Straßen und Wegen nutzbar)
Hohe Reichweite
Kraftstoffabhängigkeit
Schutz vor der Witterung
Aufgrund der Fahrzeuggröße schwer versteckbar
Teilweise physischer Schutz
Fahrzeuggeräusche (Motorlärm), die eine unauffällige Fortbewegung erschweren
© AdobeStock: Семен Саливанчук
Bedenken Sie, dass im Erstfall alle schnell weg wollen – Straßen können dann wie Nadelöhre sein
FAHRRAD