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In "Eigentlich Liebe" fahren Hanna, Clara und Vero zur Hochzeit eines alten Freundes. Dort spielt ein Großteil ihrer Geschichte. Aber wer genau ist dieser Hannes eigentlich? Und in welcher Beziehung steht er zu den dreien? "Hannes und die Frauen" ist ein Bonuskapitel zu dem Roman "Eigentlich Liebe", das unabhängig gelesen werden kann. Es nimmt nichts vorweg, sondern gewährt nur einen Einblick in Hannes' ziemlich bewegte Vergangenheit, in der eine der drei Damen eine große Rolle gespielt hat. Klappentext "Eigentlich Liebe": Verliebt, verlobt, verheiratet? Nicht bei den drei Freundinnen Hanna, Clara und Vero. Als wäre unglücklich, verlassen und betrogen nicht schon schlimm genug, steht auch noch eine Traumhochzeit an, bei der sie weder Braut noch Brautjungfern sind. Spannend wird es allerdings beim Blick auf die Gästeliste, denn einige äußerst attraktive Männer sorgen für jede Menge Herzklopfen und absolutes Gefühlschaos – und am Ende stellt sich eigentlich nur noch die Frage: Wer gehört hier eigentlich zu wem?
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Impressum:
Hannes und die Frauen
Copyright © 2015 Anne SonntagPseudonym von Anne Freytag
Titel: Hannes und die Frauen(Bonuskapitel zu „Eigentlich Liebe“)1. Auflage
[email protected]: Konni Friedenauer
Umschlaggestaltung und Satz: ad.www.annadavis.de
Coverbild: © OllyyAlle Rechte vorbehalten.
Für alle Leser die Hanna, VeroundClarains Herz geschlossen haben
(Bonuskapitel zu „Eigentlich Liebe“)
Morgen werde ich Ja sagen. Zu Mina und einem Leben an ihrer Seite. Und das fühlt sich gut an. Als wäre ich endlich angekommen. Fast so, als hätten alle Augenblicke meines Lebens nur den einen Sinn gehabt: sie zu finden. Ich liebe Mina. Sie und ihre vielen kleinen Eigenarten, die nur ich kenne.
Ich dachte immer, ich wäre der Typ, der für immer kifft und nie heiratet. Ich dachte, ich würde eher eine Niere spenden, als mich lebenslänglich zu binden. Aber ich bin nicht mehr der Kerl, der ich mal war. Versteht mich nicht falsch, der alte Hannes war in Ordnung. Er hatte ein gutes Leben. Gute Freunde, viele Frauen mit tollen Titten und auch ein paar Lieben.
Das erste Mal verliebt war ich am Gymnasium. Sie hieß Julia und hatte große braune Augen. Wir waren in der sechsten Klasse und sie war meine erste feuchte Fantasie mit ihren winzigen Brüstchen und den langen, beinahe noch kindlichen Beinen.
Nach Julia kam Melli. Sie hat mich küss-technisch entjungfert. Ich dachte damals, es war absolut granatenmäßig, aber ich habe im Nachhinein erfahren, dass ich wohl wie ein Kriechtier in ihrem Mund herumgewühlt habe. Ich nehme an, das war auch der Grund, warum unsere junge Liebe nur von 20:43 bis 23:17 gehalten hat.
Nach diesem niederschmetternden Erlebnis hat Claudia mir dann das Küssen beigebracht. Wir waren beide vierzehn und sie war meine beste Freundin. Aus einer peinlich berührten Frage (nämlich, wie man Mädchen küssen sollte) wurde ein Knutsch-Kurs. Meine ersten Versuche waren noch etwas nass und unbeholfen, aber Claudia hat es mir dann gezeigt. Erst hat sie mich mit ihrer Art entmannt, aber letztlich war ich ihr echt dankbar. Was als grausamer Nachmittag begonnen hat, wurde einer der besten meiner Jugend. Aus dem Kuss wurde mein erstes Mal und nach diesem Nachmittag waren Claudia und ich fast zwei Jahre lang zusammen. Claudia war meine erste große Liebe und ich dachte, dass wir für immer zusammenbleiben würden – bis sie aus heiterem Himmel mit mir Schluss gemacht hat. Und das auch noch wegen Fabian Rossmann, diesem schmierigen Vollidioten mit den gegelten Haaren und dem Dreitagebart. Ja, der Penner hatte einen Dreitagebart und ich nur ein paar verirrte Stoppel. Er war so viel männlicher als ich. Und ich wette, dass sie ihm nicht erst beibringen musste, wie man küsst. Dieser Tag hat mich verändert. Es war der 4.7. – ein Datum, das ich viele Jahre zelebriert habe, als den Tag, an dem ich meine beste Freundin, meine Freundin und meine Sex-Lehrerin verloren habe. Gott, war ich damals fertig. Ich dachte, ich würde mich nie davon erholen.
Bis ich vier Wochen später Verena flachgelegt habe. Und das war der Hammer. Sie wollte mehr. Ich auch, aber eben nicht von ihr. Ich wollte lieber andere vögeln.
Claudia ist natürlich nach ein paar Monaten mit Fabian wieder bei mir angekommen. Sie hat geweint, wollte, dass ich ihr verzeihe. Als ich ihre Tränen gesehen habe, ist mir fast das Herz gebrochen. Trotzdem habe ich sie abgewiesen und dann die ganze Nacht geheult. Klar, habe ich sie noch geliebt, klar, wollte ich sie zurück, aber sie hat etwas ganz tief in mir kaputt gemacht. Sie hat sich für den männlichen Fabian entschieden – genauso gut hätte sie mir den Schwanz abschneiden können. Nach dieser Nacht wurde ich zu dem Hannes, der ich dann mehrere Jahre lang bleiben sollte.
Eine Weile war ich Auszubildender am weiblichen Körper. Ich habe begierig gelernt und verletzt und tatsächlich trotz der ganzen Ablenkung mein Abi geschafft. Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht genau wie, weil ich dauernd breit war, aber ich habe es hinbekommen. Nach der Abifeier habe ich Claudia im Geräteraum der Turnhalle gevögelt. Sie lag auf dem Kasten. Das war echt der Hammer. Drei Mal hatten wir Sex und jedes Mal, wenn ich den Gummi abgerollt habe, habe ich mich gefragt, ob sie sie meinetwegen dabei hatte, oder ob ich vielleicht doch nur ihre Notlösung war. Ihr Plan B. Diese Fragen konnten nichts daran ändern, dass ich sie flachgelegt habe. Es war Claudia. Meine erste große Liebe. Meine beste Freundin. Es schien wie Vorsehung, dass wir die Schule auf diese Art zusammen beendeten. Hätte sie mehr Kondome gehabt, ich hätte weitergemacht. Ich glaube, ich hätte nie genug von ihr bekommen. Aber sie hatte keine mehr. Als wir uns schweigend angezogen haben, hat sie dann gesagt, dass sie sich so sehr gewünscht hat, dass das passiert. Sie hat mir einen sanften Kuss auf die Wange gegeben und sich das Haar hinters Ohr gestrichen. Ich wollte sie und das habe ich immer. Ich glaube, ein Teil von mir hat nie wirklich damit aufgehört, sie zu lieben – und damit meine ich nicht meinen Schwanz –, aber auch nach so vielen Jahren hatte ich ihr nicht verziehen. Ich glaube, sie hat nie verstanden, wie sehr ich sie geliebt habe.