Hannos Geschichten - Marion Jana Goeritz - E-Book

Hannos Geschichten E-Book

Marion Jana Goeritz

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Beschreibung

Zwei spannende Geschichten erzählt Hanno, der Geschichtenerzähler und um ihn sitzt eine Gruppe von neugierigen Kindern. Die Katzenburg Mitten im Wald unter der Oberfläche eines Teiches liegt sie seit Jahrhunderten. Die Katzenburg. Mutig gehen die Männer des Dorfes an diesem Ort, und einem von ihnen offenbart sich, was dort geschieht. Unglaublich viele Katzen leben dort. Doch warum? Wo kommen sie her und was ist ihr Geheimnis? Der Rabenturm Ruprecht und Romina zwei der vielen Raben von der einstigen Katzenburg besuchen die Dörfler. Einige Männer folgen den Raben in den Wald zur Burg und finden einen Schatz, der ihr Leben und das des Dorfes zum Besseren verändern wird.

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Seitenzahl: 46

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Inhaltsverzeichnis

Die Katzenburg

Der Rabenturm

Die Katzenburg

Hallo Kinder,

ich bin Hannes. Es ist schon gar nicht mehr wahr, so lange ist das her, da wurde ich durch einen großen schwarzen Kater auf eine Burg entführt. Kasimir.

Kasimir wurde viele, viele Jahre vor mir auch auf diese Burg entführt, doch im Gegensatz zu mir, hatte er nicht mehr das Glück wie ich, als Mensch in sein Dorf zurück zu kehren. Er behandelte mich nicht sehr gut und ich hatte große Angst vor ihm. Doch seine Macht die er ausübte, diese wollte ich auch haben. Und so riss ich sie an mich, durch den Zauberstab, als Kasimir starb. Ab da war ich der alleinige Herrscher der Katzenburg. So nannten die Menschen diese Burg, die weit unter dem Wasser stand und so, nicht gleich für jedermann sichtbar war.

Noch heute erzählt der Geschichtenerzähler Hanno davon. So auch die Geschichte des Rabenturmes, dieser zur Katzenburg gehörte. Viele Raben kreisten um diese Burg und zeigten einigen Dörflern einen Schatz.

Nun wünsche ich dir viel Freude beim Lesen oder Zuhören.

Immer um die gleiche Zeit am späten Abend, hörte man sie. Sie weinten bitterlich und niemand sah auch nur einen von ihnen. Über Jahrhunderte weg, verschwanden die Kinder in den Dörfern und kehrten nie wieder heim. Trauernde Mütter und Väter blieben ratlos zurück mit einem schweren Herzen, das nur noch mit Traurigkeit gefüllt war.

Hanno erzählte mit tiefer Stimme und die Kinder stellten sich bildlich vor, wie schlimm es gewesen sein musste. Mit großen Augen und offenen Mündern saßen sie reihum und hörten Hanno gebannt zu. Dabei haben sie sich nicht ablenken lassen. Nicht von dem Treiben im Dorf und auch nicht von den schwarzen Raben, die über dem Wäldchen flogen.

Es war immer das Gleiche. Die Kinder spielten gemeinsam und wenn die meisten zurück ins Dorf kehrten, blieb das eine zurück, bis ihm ein großer schwarzer Kater mit stahlblauen Augen begegnete. Das Kind erschrak und rannte auch zurück in das Dorf. Doch schon am nächsten Tag, war es wie vom Erdboden verschwunden. So auch Hannes. Er erzählte von dem Kater, der ihm begegnet war und von seinen blauen Augen und schon am nächsten Tag war Hannes nicht mehr im Dorf.

„Aber haben seine Eltern denn nicht nach ihm gesucht?“ fragte Tim neugierig nach.

„Doch natürlich, was denkst du denn! Und nicht nur die Eltern von Hannes, Nachbarn, ach was erzähle ich, alle Menschen aus dem Dorf, suchten nach ihm. Aber niemand hat ihn je wiedergesehen“ antwortete Hanno.

„Ich gehe nach Hause, ich will wissen, ob meine Mama auch weinen würde, wenn ich nicht wieder komme.“ sagte Tamara und stand auf.

„Halt!“ rief Hanno im letzten Moment. „Bleib hier, bei uns. Wir sind am Waldessrand und du so allein unterwegs, das möchte ich nicht. Wir gehen später alle zusammen zurück und natürlich würde deine Mama weinen, was denkst du denn, und auch dein Vater, würde traurig sein.“ sagte Hanno. Tamara hörte und setzte sich wieder in die gemütliche Runde.

Aber sie würde die Mutter fragen, noch heute, das nahm sie sich fest vor.

„Und wo waren die Kinder geblieben? Sie mussten doch essen und schlafen. Gingen sie nicht zur Schule?“

fragte Sascha neugierig nach.

„Tja“ antwortete Hanno „Mein lieber Sascha, mal schauen ob uns die Geschichte das erzählen wird.“

Und Hanno erzählte weiter seine unheimliche Geschichte.

Da nun alle aus dem Dorf nach dem Jungen suchten und auch vor ihm, schon ein Mädchen, die kleine Gertraude verschwunden war, denn auch sie war dem Schwarzen Kater mit den blauen Augen begegnet, aber niemand Hannes gefunden hatte, überlegten alle, warum so viele Kinder verschwunden waren. War denn etwas vorgefallen? Hatte er etwas ausgefressen, so wie Gertraude? Sie hatte die kleine Minna, ein Kätzchen am Schwanz gezogen immer wieder und Minna miaute und miaute, aber die kleine Gertraude hatte das Kätzchen nicht in Ruhe gelassen.

Ja, sagte damals Hannes Mutter. Er war im Keller und er hatte das Bier des Vaters ausgetrunken. Wir fanden ihn schlafend vor den leergetrunkenen Flaschen. Aber das war nur einmal. Er hatte versprochen, es nie wieder zu tun.

Die kleine Mira hielt sich ihre Hand vor den Mund, als sie in die Runde einwarf, „Ha auweia!“ und Sascha kicherte.

„Ja das ist gar nicht lustig, wenn ihr verbotenes tut, gar nicht lustig.“ gab Hanno den Kindern zu verstehen.

Diese saßen alle wie die Deckchen in der Runde und Hanno fühlte richtig, wie sie überlegten, was sie vielleicht schon verbotenes getan hatten und ob sie auch dem Schwarzen Kater irgendwann begegnen würden.

„Und wie ging es weiter?“ fragte Tamara.

Hanno erzählte mit seiner tiefen Stimme die Geschichte weiter und sah dabei in die Runde.

Die Leute im Dorf überlegten nun, wo sie noch suchen könnten. Manche meinten im nächsten Dorf sollten sie auch schauen. Doch andere wieder sagten, dass Hannes doch nie so weit schon weg sein könnte. Aber Hannes Eltern suchten noch im nächstgelegenen Dorf nach ihm. Sie gaben keine Ruhe. Viele Wochen suchten sie noch nach ihm, doch er blieb verschwunden.

Es vergingen die Jahre und immer mal wieder war ein Kind vom Schwarzen Kater geholt wurden, da waren sie sich alle einig, das es mit diesem Tier zu tun hatte.

Eines Tages kam ein alter Mann in das Dorf, aus dem Hannes stammte. Er wohnte in einer alten Kate. Im Jahr über ging er immer fleißig in den Wald, um Brennholz für seinen Ofen, den er im Winter beheizen musste, zu sammeln. So ging er auch in den Wald, an dessen Rand wir gerade sitzen.