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Der siebenjährige Jonas und seine Oma Hella sind ein gutes Team. Seine Wissbegierde über das Leben, nach dem Leben kann Oma Hella stillen, in dem sie sich Jonas seinen Fragen ehrlich annimmt und sie so gut es geht, mit ihrem Glauben einfühlsam beantwortet. Erzählt wird eine freundliche Geschichte von Jonas, dem sich immer wieder Fragen auftun, die er für sich beantwortet haben möchte. Als jedoch sein bester Freund einen schmerzlichen Verlust verarbeiten muss, ist Jonas Freundschaft besonders gefordert und er hilft auf seine ganz eigene Art und Weise, die sich Jonas durch einen Traum zeigt. Bald schon kann sein bester Freund wieder mit ihm lachen.
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Seitenzahl: 46
Endlich Sommer! Und wenn die Sonne lacht, kitzeln ihre Strahlen die Sommersprossen heraus. Das jedenfalls meint Oma Hella. Denn Sommersprossen, die hat Jonas zur Genüge, vor allem im Gesicht. Oma Hella sagt ja oft, dass die Jonas erst so richtig fesch ausschauen lassen. Doch Jonas hätte lieber keine davon, denn er glaubt dass Oma Hella nicht, das er durch die vielen Punkte fesch ausschaut. Jonas glaubt, er würde vielleicht besser aussehen, wenn er keine Sommersprossen hätte. Diese vielen Punkte im Gesicht, für was er die denn überhaupt bräuchte? Die sind doch für nichts zu gebrauchen. Oma sagt „Ein Mädchen ohne Sommersprossen ist wie ein Himmel ohne Sterne.“ Nur dass Jonas kein Mädchen ist. „Ich bin ein Junge! Hast du das vergessen, Oma?“ fragt Jonas nach. Oma Hella lacht und antwortet ihm „Wie könnte ich das vergessen mein Junge? Nein! Aber auch Jungen sind hübsch, mit Sommersprossen. Du schaust so schön frech damit aus.“ Und wenn Oma Hella das sagt, weiß Jonas, jetzt würde sie ihn so gern knuddeln. Das kennt er schon.
Es ist Vormittag und Jonas liegt auf der grünen Wiese gleich hinter dem Haus. Er hat ein eigenes Zimmer, aber viel lieber ist er an der frischen Luft. Wenn Jonas Ferien hat, dann ist er oft mit Freunden unterwegs. Nur in diesen Ferien, ist es etwas anders. Anton, sein bester Freund ist gerade mit seinen Eltern im Urlaub. Griechenland. Dort will er von einer Insel zur anderen hüpfen, so erzählte es jedenfalls Anton, doch Jonas lachte nur. Als ob Anton so lange Beine hätte, um von einer Insel zu anderen zu springen. Die anderen Freunde sind auch alle weg. Martin ist zur Oma gefahren, sie wohnt im Sauerland. Was haben sie schon über diesen Namen lachen müssen. Sauerland! Da haben die Leute wahrscheinlich immer schlechte Laune. Aber Martin meint, seine Oma lacht auch. Phillip ist nur noch diese Woche zu Hause, dann fährt er in ein Ferienlager am See. Und Lisa ist auch schon im Urlaub mit ihren Eltern. Sie sind nach Portugal geflogen.
„Nur ich hänge noch hier herum.“ murmelt Jonas vor sich hin und atmet schwer dabei aus.
Dabei liegt er auf der Wiese und schaut den weißen Wolken am Himmel nach, mit denen der Wind spielt.
Das macht Jonas gern. Stundenlang könnte er so seine Zeit verbringen. Es wurde schon Mittag und Jonas geht ins Haus zum Mittagessen. „Fahren wir auch in meinen Ferien mal weg?“ fragt er Mutti als er hungrig seine Kartoffeln mit Soße verschlingt.
„Jonas, du weißt doch, das dauert noch etwas. Erst fast am Ende deiner Ferien fahren wir eine Woche in Urlaub.“
Jonas isst und während dessen spricht er auch weiter „ Aber dann sind alle meine Freunde wieder da und ich bin weg! Warum können wir denn nicht auch jetzt fahren? Und warum fahren wir nur eine Woche? Alle anderen fahren zwei Wochen weg.“
„Ganz einfach.“ antwortet ihm Mutti. „Weil Vati und ich jetzt noch keinen Urlaub haben. Und zweitens, weil wir nicht das Geld haben, um zwei ganze Wochen wegzufahren. Aber du wirst sehen, wir machen es uns ganz schön. Du wirst auch Spaß haben. Versprochen.“
Jonas brummelt leise vor sich hin „Na hoffentlich.“ und isst was auf seinem Teller liegt.
Als sie mit dem Mittagessen fertig sind, zieht es Jonas wieder hinaus auf die Wiese. Und wieder legt er sich auf sie und schaut in den Himmel.
Kurz darauf verabschiedet sich Jonas Mutti für den Nachmittag, denn sie muss wieder zur Arbeit. Sie hat nur schnell ein Essen zubereitet, und nun muss sie wieder los.
„Oma kommt gleich. Bleib noch hier bis sie da ist, damit sie ins Haus kann. Hörst du Jonas?“
ruft ihm seine Mutti zu und hat schon ein Bein auf einer der Fahrradpedalen.
„Ja! Ist gut!“ antwortet Jonas, ohne wenigstens noch einmal seinen Kopf zu heben. Noch immer schaut er zum Himmel.
Es dauert keine zehn Minuten und Jonas Oma ist da. „Na mein Junge? Du bist ganz allein? Sind wohl alle schon in die Ferien gefahren? fragt Oma Hella.
Jonas dreht sich auf seinen Bauch und schaut Oma Hella an und dann nickt er etwas traurig und senkt seinen Kopf mit dem Blick in das grüne Gras.
„Ja, nicht mehr lang, dann fährst auch du in die Ferien.“ tröstet sie ihn. „Ist aber noch so lange bis dahin und dann sind meine Freunde alle hier und ich bin weg.“
Oma Hella schaut Jonas an und sagt „Ach das ist schon ein Kreuz mit den Ferien.“
Jonas horcht auf „Was meinst du damit Oma Hella?“
„Ach nichts mein Junge, das sagt man halt so.“
„Was meinst du denn mit Kreuz Oma?“ fragt Jonas doch wieder nach. „Ich sage doch, das hat nichts zu bedeuten.“
„Warum sagst du es mir dann?“ fragt Jonas.
„Junge das heißt einfach nur, das es eben ärgerlich ist. Du bist jetzt allein und dann ja auch wieder, ich meine ohne Freunde, wenn ihr im Urlaub seid.“
Jonas schaut Oma Hella an und sagt „Stimmt. Aber am schlimmsten finde ich, dass die anderen alle zusammen spielen und ich nicht weiß, was sie spielen. Und ein bisschen habe ich auch Angst das sie mich vergessen?“
„Ach Junge.“ meint Jonas Oma „Du wirst schon einen schönen Urlaub haben mit den Eltern. Und wer dich vergisst Kind, ist selber Schuld. Ich gehe mal hinein.“ und so geht Oma Hella ins Haus. Jonas hat nun auch keine Lust mehr auf der Wiese zu bleiben und folgt ihr.