Hardlimit - vereint - Meredith Wild - E-Book

Hardlimit - vereint E-Book

Meredith Wild

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Beschreibung

Eine Liebe, die über jede Vernunft hinausgeht ...


Blake London ist charismatisch, reich und mächtig. Er könnte jede Frau haben. Aber er will Erica. Die junge Unternehmerin kann nicht glauben, wie sich ihr Leben innerhalb weniger Monate verändert hat. Noch nie war sie so glücklich, noch nie so bereit, den nächsten Schritt zu wagen. Doch dann muss sie feststellen, dass es in Blakes Vergangenheit noch immer ein Kapitel gibt, das er vor ihr verbirgt. Plötzlich ist Erica sich nicht mehr sicher, ob sie den Mann, dem sie bald das Jawort geben soll, wirklich kennt - und ob es jemals ein Happy End für sie und Blake geben kann ...

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Inhalt

TitelZu diesem BuchWidmungProlog1. Kapitel2. Kapitel3. Kapitel4. Kapitel5. Kapitel6. Kapitel7. Kapitel8. Kapitel9. Kapitel10. Kapitel11. Kapitel12. Kapitel13. Kapitel14. Kapitel15. Kapitel16. Kapitel17. Kapitel18. Kapitel19. Kapitel20. KapitelDanksagungenDie AutorinImpressum

MEREDITH WILD

Hardlimit

vereint

Band 4

Roman

Ins Deutsche übertragenvon Freya Gehrke

Zu diesem Buch

Ericas und Blakes Beziehung ist wie eine Achterbahnfahrt: stürmisch, mitreißend und gefährlich. Doch nach all den Herausforderungen, denen sich die beiden stellen mussten, nach all den Gefahren, die ihre Liebe zu zerstören drohten, hat Erica nun endlich das Gefühl, dass sie bereit für den nächsten Schritt ist. Blake ist zu ihrer Heimat geworden, und auch wenn er sie immer wieder an ihre Grenzen führt – alles mit ihm fühlt sich richtig an. Sie kann es nicht erwarten, seine Frau zu werden und eine Familie mit ihm zu gründen. Doch während sie selbst alles daransetzt, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, muss sie feststellen, dass es in Blakes Leben noch immer ein Kapitel gibt, das er versucht, vor ihr zu verbergen – und das um jeden Preis. Plötzlich ist Erica sich nicht mehr sicher, ob sie den Mann, dem sie bald das Jawort geben will, wirklich kennt. Fest entschlossen, mehr zu erfahren, beginnt sie nachzuforschen. Doch was sie herausfindet, erschüttert ihre Welt heftiger als alles zuvor. Denn wie soll es jemals ein Happy End für sie beide geben, wenn Erica weiß, dass sie Blake niemals so glücklich machen wird, wie eine andere es könnte?

Für das P. S.-Team.

Für die letzten zehn Jahre …

in guten wie in schlechten Zeiten.

PROLOG

E: Wir sehen uns in zehn Minuten im Club. Bitte sei nicht sauer.

Ich las die Nachricht noch mal und noch mal, bis in mein Hirn durchsickerte, was sie meinte.

Verdammte Scheiße.

Der Club, von dem sie sprach, konnte nur einer sein. Meine Knöchel wurden weiß – als könnte ich sie von ihrem Vorhaben abhalten, indem ich das Handy so fest umklammerte, dass ich es beinahe zermalmte. Ich atmete tief durch – was auch nicht half, mich zu beruhigen –, rief ihre Nummer auf und hob das Handy ans Ohr. Ich lauschte dem endlosen Klingeln, die Flüche schon auf der Zunge, die sie zu hören bekommen würde, wenn sie abhob. Doch ich wusste, dass sie das nicht tun würde.

Schließlich empfing mich das warme Timbre ihrer Mailbox. Plötzlich überkam mich Sehnsucht nach der Frau hinter der Stimme. Trotzdem machte es mich noch wütender, dass sie nicht an ihr verdammtes Telefon ging. Ich legte auf, schnappte mir meine Schlüssel, rannte die Treppe hinunter zum Tesla und reihte mich in den Feierabendverkehr ein.

Mit einem Blick auf die Uhr überschlug ich, wie lange ich brauchen würde. Zehn Minuten, vielleicht eine Viertelstunde – wenn ich Glück hatte. Ich dachte an all das, was sich in dieser Zeit in dem exklusiven, von mir seit Jahren frequentierten Untergrund-Etablissement La Perle abspielen konnte.

Sie wäre Freiwild.

Als Gast – und der war ich dort öfter gewesen, als mir lieb war –, wäre das alles, was ich in ihr gesehen hätte: eine kleine blonde Sexbombe mit ausreichend Feuer, dass jeder Dom sie besitzen wollen würde. Als Mann müsste man schon blind sein, um sie nicht in die Knie zwingen zu wollen.

Ich trat aufs Gas und zog an einer Schlange von langsamer werdenden Wagen vorbei, die mich auf meinem Weg zu Erica wertvolle Zeit gekostet hätten. Seit meiner ersten Begegnung mit Erica vor einigen Monaten hatte ich keinen Fuß mehr in den Laden gesetzt. Für mich hatte es keinen Grund gegeben, zu jenem Leben zurückzukehren. Unwillkürlich biss ich die Zähne zusammen, als ich daran zurückdachte, was sich dort alles abgespielt hatte. Unzählige bedeutungslose Momente. Dennoch war ich immer wiedergekommen, noch Jahre nachdem ich Sophia verlassen hatte. Alles an diesem Ort war aufgeladen mit dem Versprechen auf Sex, jeder angehaltene Atemzug, jeder ganz und gar nicht unschuldige Wortwechsel. Alles war möglich.

Mir war die Brust so eng, dass es schmerzte. Zu einem Gutteil war es Wut. Die quälende Frustration, die nur Erica in mir hervorrufen konnte. Aber vor allem war es Liebe. Liebe zu Erica, Begehren für sie. Auch wenn ich sie von alledem weit weg wissen wollte: Meine niedersten Gelüste ließen mich davon fantasieren, wie ich der Mann war, der sie im Club entdeckte und sie zähmte – obwohl ich wusste, wie unmöglich das war. Am Tage machte sie es mir niemals einfach, aber nachts, da unterwarf sie sich mir, wie ich es mir niemals hätte träumen lassen.

Als vor mir eine Ampel auf Rot schaltete, ging ich in die Eisen. Ich schloss die Lider und sah sie vor mir, wie sie zu mir emporblickte, mit diesen verschatteten blauen Augen, den endlosen Ozeanen. Dieses feurige Temperament, nur gebändigt durch die Aussicht auf die Lust, die ich ihr bereiten würde. Und ich ging immer über ihre Grenzen hinaus. Ließ erst von ihr ab, wenn sie voll und ganz befriedigt war. Wenn ich das Erstaunen in ihrem Blick sah, das nur ich dort wecken konnte, weil ich sie in Höhen trieb, die niemand ihr je abverlangt hatte. Bis das Einzige, was sie noch herausbrachte, mein Name war.

An Leidenschaft mangelte es zwischen uns nicht. Wir konnten die Finger nicht voneinander lassen. Adrenalin vertrieb die Müdigkeit nach einer weiteren schlaflosen Nacht. Ich könnte diese Frau ficken, bis ich blind wäre, und es wäre noch nicht genug. Sie hatte mir ein ganzes Leben versprochen, und ich beabsichtigte, sie an jedem Tag, den dieses Leben mir schenken würde, nach allen Regeln der Kunst zu lieben.

Liebe war ein schwaches Wort für das, was ich für Erica empfand. Vielleicht war es eine Obsession, diese niemals nachlassende Entschlossenheit, sie zu der Meinen zu machen, solange sie es zuließ, auf welche Art auch immer. Selbst Heath war es schon aufgefallen – er hatte mich sogar gewarnt, dass es mich veränderte. Mit Suchtverhalten kannte er sich aus, und niemand konnte leugnen, dass Erica meine Droge war, ohne die ich nicht mehr leben wollte, ganz egal, wie oft sie mich von sich stieß. Ich hatte gekämpft wie ein Wilder, um zwischen uns die Oberhand zu behalten und sie beschützen zu können – um sie von jenen fernzuhalten, die ihr wehtun wollten, um mir zu schaden. Ich durfte nicht die Kontrolle verlieren und damit etwas noch viel Wichtigeres aufs Spiel setzen – den einen Menschen, der mein Leben lebenswert machte.

Ja, sie hatte mich verändert. So sehr ein Mann mit meinen speziellen Vorlieben sich eben ändern konnte. Sie hatte mich gefordert, mit ihrem Feuer, ihrer Unabhängigkeit. Schon ihre bloße Gegenwart war eine Herausforderung für mich. Ich war ständig hart und fand erst Frieden, wenn ich in ihrem geschmeidigen, kleinen Körper war. Selbst jetzt konnte ich kaum richtig durchatmen, weil sie nicht in meiner Nähe war. Ich packte das Steuer fester. In meinen blutleeren Fingerspitzen kribbelte das Bedürfnis, ihren Leib zu spüren, sie zu lieben, zu beanspruchen, zu bändigen.

Fuck.

Ich rückte meinen Steifen zurecht. Was zwecklos war, denn jetzt brachen Bilder von letzter Nacht über mich herein. Ihre vollen, geschwollenen Lippen, die sich für mich – und nur für mich – teilten. Wie sich ihre Fingernägel in meine Oberschenkel gruben, als sie mich in voller Länge in ihren heißen, herrlichen Mund aufnahm.

Ich löste meinen Klammergriff und ließ bebend den Atem entweichen. Mein Daumen streifte das abgetragene Leder meines Gürtels. Mein Herz hämmerte schneller. Endlich wurde die Ampel grün, und ich raste weiter auf unser Ziel zu. Als erneut Blut in meinen jetzt steinharten Schwanz pumpte, verspürte ich auch einen Funken Vorfreude.

Zumindest ihre Bestrafung würde ich genießen, wenn das alles vorbei war.

1. KAPITEL

Zwei Wochen zuvor

Mit kalten Händen strich ich an den Seiten meines Kleides hinab. Ich hatte mich schick gemacht, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Auch wenn ich wusste, dass das töricht war. Vor allem da es kein erster Eindruck sein würde.

»Kaffee?«

Blake hielt mir eine dampfende Tasse hin. Er trug dunkelblaue Jeans und ein weißes Hemd, das seine Haut zum Leuchten brachte. Sie war frisch gebräunt von unserem Urlaub im Strandhaus, dem Ort, an dem wir dem Stadtleben entflohen und Kraft und Ruhe tankten. Blake raubte mir den Atem, heute wie auch an jedem anderen Tag. Er hätte geradewegs einem Katalog entstiegen sein können. Aber es war nicht nur sein umwerfendes Aussehen. Immer wieder brachte mich allein seine bloße Gegenwart aus dem Gleichgewicht. Manchmal fragte ich mich, ob ich die gleiche Wirkung auf ihn hatte.

»Danke«, murmelte ich. Unsere Hände berührten sich, als ich die Tasse entgegennahm, und ich spürte seine Wärme an meinen Fingern.

»Bilde ich es mir nur ein, oder bist du nervös?« Er nippte an seinem eigenen Kaffee und neigte den Kopf zur Seite.

Ich starrte in das cremige Getränk, ließ mir das volle Aroma in die Nase steigen und versuchte, mir vorzustellen, was die kommende halbe Stunde bringen würde. Blake hier an meiner Seite zu wissen hätte ein kleiner – ein großer – Trost sein sollen, doch es half nichts. »Ich kann nichts dafür.«

Leise lachte er in sich hinein. »Dazu hast du nicht den geringsten Anlass. Das ist dir doch klar, oder?«

Er hatte leicht reden. Auf der anderen Seite des Konferenzraums sprach ein hochaufgeschossener, junger Mann mit einigen der anderen Investoren. Viele von ihnen nannte ich mittlerweile beim Vornamen, trotzdem ließ ich mich immer noch davon beeindrucken, dass diese Menschen über das Wohl und Wehe ganzer Lebensträume entschieden. Es waren Männer – mehr oder weniger – wie Blake. Einige waren Self-Made-Millionäre, andere hatten erfolgreich Karriere gemacht und betrieben diese Form des betreuten Investments in neue, frische Ideen als Hobby nebenbei.

Der Kiefer des jungen Mannes war verkrampft und sein Lächeln angespannt. Er bewegte sich ruckhaft, und seine Augen waren so groß, als hätte er Bostons gesamte morgendliche Kaffeeproduktion intus.

»Vor ein paar Monaten hab ich noch an seiner Stelle gestanden«, bemerkte ich. »Das ist furchteinflößend, und du wirst nie erfahren, wie sich das anfühlt. Außerdem hab ich wahrscheinlich eine posttraumatische Belastungsstörung nach dem ganzen Scheiß, den du hier mit mir abgezogen hast. Zweimal.«

Doch Blakes amüsierter Gesichtsausdruck zeigte keinerlei Reue. Erst vor wenigen Monaten hatten wir einander in genau diesem Raum zum ersten Mal gegenübergestanden.

»Scheint dir ja echt leidzutun«, setzte ich hinzu und versuchte, verärgert zu klingen, während ich den Dampf von meinem Kaffee blies.

»Ich war ein Arschloch. Ich geb’s ja zu.«

»Ein komplettes Riesenarschloch«, korrigierte ich.

Um seine Lippen zuckte ein freches Grinsen. »Meinetwegen, aber davon würde ich nicht eine Sekunde zurücknehmen, denn jetzt hab ich dich.«

Seine grünen Augen fingen meinen Blick ein. Breitbeinig und lässig stand er vor mir. Oh ja, er hatte mich. Während meine Anspannung dahinschmolz, unterdrückte ich den Impuls, ihm vor all diesen Anzugträgern das Grinsen vom Gesicht zu küssen. Der Mann machte mich wahnsinnig.

»Was denkst du? Bereust du irgendwas?«, wollte er wissen.

Seine Augen wurden dunkler, als könnte er meine Gedanken lesen. An die Stelle des amüsierten, großspurigen Mannes trat der Geliebte, der mein Herz in seinen Händen hielt. Ich atmete durch die Nase ein und wartete auf die Berührung, die oft auf diesen Blick folgte. Eine schlichte, bestätigende Liebkosung, in der all die Liebe lag, die uns verband.

Sachte strich er mit den Fingerspitzen über meine Kinnlinie und senkte das Gesicht neben meines. Der zarte Kuss, mit dem er meine Wange streifte, hätte aus der Entfernung auch ein leises Gespräch unter Kollegen sein können und erfüllte die Luft zwischen uns mit seinem Geruch. Mir stockte der Atem, als wolle er seinen Duft in meiner Lunge zurückhalten. Am liebsten wäre ich in diesem einzigartig männlichen Aroma versunken.

Er löste sich von mir und nahm wieder seine lässige Position mir gegenüber ein. Seine Lippen drückten sich an die Kaffeetasse, dabei wollte ich sie viel lieber wieder auf mir spüren. Gott, was für sinnliche Qualen ich unter diesen Lippen schon erduldet hatte.

Kopfschüttelnd schloss ich für einen Moment die Augen. Worte waren überflüssig. Ich bereute nichts. Er hatte recht. Alles Auf und Ab, so schmerzhaft es auch gewesen sein mochte, war es wert gewesen. Wir hatten Fehler gemacht. Wir hatten einander wehgetan, aber daraus waren wir nur umso stärker hervorgegangen. Er kannte mein Herz, und ich kannte seins. Was die Zukunft brachte wusste niemand, aber ich konnte sie mir neben keinem anderen als Blake vorstellen.

»Immer noch nervös?«, murmelte er.

Als ich die Augen öffnete, war sein amüsiertes Lächeln wieder da, und in seinen Augen lag eine neue Wärme.

»Nein«, gab ich zu und war mir nur zu bewusst, dass wir nicht allein waren. Die plötzliche Änderung der Atmosphäre zwischen uns brachte mich in einen Zwiespalt. Ich versuchte, zu ignorieren, wie mir vor Liebe das Herz in der Brust schwoll. Ich war diesem Mann und seinem Körper hörig, der mich immer wieder blind und taub für die Welt außerhalb unseres Schlafzimmers machte. In diesem Moment wünschte ich mir, wir wären allein. Dass ich ihn ungehemmt berühren könnte. Ich verzehrte mich danach, ihn zu berühren.

»Gut. Das wird toll, versprochen.« Er trat an meine Seite und schob seinen Arm hinter mich, um mir in kleinen Kreisen den unteren Rücken zu streicheln.

Vielleicht war das gar keine so beiläufige Geste mehr. Blake hatte so eine Art, der Welt mitzuteilen, dass ich ihm gehörte, ganz egal, wo wir uns befanden. Ob im Schlafzimmer oder im Konferenzraum, daran ließ er kaum je einen Zweifel. Und ich kann nicht behaupten, dass es mir etwas ausmachte. In diesem Augenblick wollte ich mich nur noch an ihn schmiegen und alles um uns herum in seinen Armen vergessen.

»In ein paar Minuten fangen wir an. Willst du vorher noch was essen? Du hast noch nicht gefrühstückt«, murmelte er. Ich spürte seinen warmen Atem an meinem Hals.

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, danke.« Kurz hielt ich inne, als sich leiser Zweifel meldete. »Blake …«

»Was denn, Baby?«

Seine Stimme war weich. Und die Art, wie er mich ansah … Ich hätte den Hope-Diamanten auf einem Silbertablett verlangen können, und er hätte einen Weg gefunden, ihn für mich zu beschaffen.

»Bist du dir sicher, dass du mich hier haben willst?«

Ein leises Stirnrunzeln überschattete seine schönen Gesichtszüge. »Wie meinst du das? Natürlich will ich das. Ich habe dich aus mehr als einem Grund in dieses Gremium geholt, und nicht alle davon waren selbstsüchtig. Du hast es genauso sehr verdient, an diesem Tisch zu sitzen, wie jeder andere hier.«

Ich verdrehte die Augen. »Das bezweifle ich.«

»Du hast deine eigenen Erfahrungen, die du mit an den Tisch bringst, egal ob Fehlschläge und Erfolge. Das weißt du doch.«

Die tröstliche Wärme seiner Hand an meinem Rücken verschwand, dicht gefolgt von einer sanften Liebkosung an meinem Arm hinauf und zurück zu meiner Wange. Er hob mein Kinn, bis ich nichts außer ihm sehen konnte, an nichts anderes mehr denken konnte.

»Zieh das nie in Zweifel, Erica. Bezweifle niemals deinen Wert.«

Ich schüttelte leicht den Kopf. »Ich schätze, ich mache mir Sorgen, dass diese Gründe mehr mit … uns zu tun haben als mit meinen Verdiensten. Was ist, wenn ich nichts beizutragen habe? Ich will dich nicht vor all den Leuten blamieren.«

Geschmeidig drehte er seinen beeindruckenden Körper, sodass er mir gegenüberstand. »Hör zu. Das ist dein erster Pitch als potenzielle Investorin, da ist es in Ordnung, wenn du ein bisschen nervös bist. Bring einfach die Fragen an, die dir in den Sinn kommen. Und wenn du keine hast, dann hat das wahrscheinlich wesentlich mehr mit dem armen Kerl da drüben zu tun, der gleich sein Frühstück wieder von sich gibt, als mit dir. Er ist derjenige, um dessen Arsch es hier geht, also tu dir einen Gefallen. Trink deinen Kaffee, spazier da rüber, als würde dir der Laden gehören – denn in ein paar Wochen, wenn du meine Frau bist, wird das der Fall sein. Tu das, was du am besten kannst. Sei ein Boss. Halte Ausschau nach Talent, und entscheide, ob das Unternehmen des Kerls einen zweiten Blick wert ist.«

Ich versuchte, die Rührung hinunterzuschlucken, die mir in der Kehle brannte. Es überwältigte mich, was für ein riesiges Vertrauen er in mich setzte. Andererseits gab es auch nicht viel an Blake, das nicht überwältigend war. »Du bist unglaublich, weißt du das?«

Seine ernste Miene wich einem Lächeln, das bis in seine Augen strahlte. Blakes Glück bedeutete mir alles. Ich wollte es zu unserem gemeinsamen Glück machen und es so lange bewahren, wie wir konnten. Hoffentlich für immer.

Ich schloss die Augen und genoss den kurzen Moment der Zweisamkeit. Seine Lippen hauchten einen sanften Kuss auf meine Stirn.

»So, jetzt lass uns auf unsere Plätze gehen, bevor ich alle nach Hause schicke und dich gleich hier auf dem Tisch nehme. Ich hab so schon Schwierigkeiten, die Finger von dir zu lassen.«

Rasch blickte ich auf und versuchte, mich nicht von der Fantasie mitreißen zu lassen. »Es ist noch ein bisschen früh am Morgen für leere Drohungen«, zog ich ihn mit einem angedeuteten Lächeln auf.

Seine Zunge glitt hervor und fuhr sinnlich über die Unterseite seiner Schneidezähne. »Das war keine leere Drohung, und ich glaube, das weißt du. Und jetzt schaff deinen süßen Arsch da rüber, und beeindrucke mich.«

Ich wartete noch einen Moment, um die Hitze aus meinem Gesicht weichen zu lassen, bevor ich zu dem langen Konferenztisch voranging, an dem auch die anderen jetzt ihre Plätze einnahmen. Wir setzten uns. Blake räusperte sich und warf einen Blick auf das Blatt Papier vor ihm.

»Leute, das ist Geoff Wells. Er ist hier, um uns sein Projekt vorzustellen: Apps für Wearables.«

Geoff war jung, Anfang zwanzig. Er war dünn und blass, das dunkelblonde, offene Haar fiel ihm bis auf die Schultern. Er sah genauso aus, wie man sich einen Programmierer vorstellte. Die hellblauen Augen weit aufgerissen, ließ er den Blick von einem Gesicht zum anderen huschen, und sein Adamsapfel hüpfte, während er wartete, bis alle sich auf ihren Plätzen eingerichtet hatten. Gott, fühlte ich mit ihm. Als unsere Blicke sich trafen, lächelte ich. Vielleicht konnte ich ihm ein freundliches Gesicht in der Menge sein. Er erwiderte das Lächeln, und seine Haltung wurde ein wenig entspannter.

»Danke, dass Sie hergekommen sind, Geoff.« Ich wollte, dass er sich wohler fühlte. Das gab mir den nötigen Mut, das Wort zu ergreifen. »Erzählen Sie uns von Ihrer Idee.«

Er richtete sich auf und holte tief Luft. »Danke für die Einladung. Programmiert habe ich praktisch mein Leben lang, aber die letzten Jahre über habe ich mein Augenmerk speziell auf die Entwicklung von Applikationen gerichtet. Wie viele von Ihnen vielleicht bereits wissen, werden wir über das kommende Jahr im Technologiesektor die Entwicklung eines neuen Markts sehen. Software – Apps, um genau zu sein – für Wearables.«

Geoff erläuterte die Einzelheiten seines Projekts sehr engagiert, so wie auch Sid und ich über unsere Firma sprachen. Wir alle – Sid, Blake, James und ich – lebten in einer anderen Welt, unserer eigenen kleinen Hightech-Blase. Wir hatten eine andere Sprache. Ich hatte keinen Schimmer vom Programmieren, aber ich liebte den geschäftlichen Aspekt der Technikbranche und ging völlig in unserem seltsamen kleinen Mikrokosmos auf. Es war unübersehbar, dass auch Geoff in dieser Welt lebte – und vermutlich nicht oft vor die Tür kam, wenn man nach seiner Gesichtsfarbe und der wilden Frisur ging.

Die nächsten fünfzehn Minuten drehten sich um die Erweiterung der Apps, die Geoff bereits programmiert hatte. Dabei beachtete er alles, was auch ich mir eingebläut hatte, als ich vor Monaten meinen eigenen Pitch vor dem Angelcom-Gremium vorbereitet hatte. Je länger er redete, desto mehr erkannte ich seine Leidenschaft und sein Talent. Darüber hinaus fand ich die Idee ziemlich clever. Immer wieder machte ich mir Notizen auf dem Block vor mir und brannte auf die Gelegenheit, ihm Fragen zu stellen. Insgeheim hoffte ich, dass Blake genauso begeistert von der Sache war wie ich.

Blakes Handy leuchtete auf und lenkte ihn von der Präsentation ab. Ich bedachte ihn mit einem strafenden Blick, den er aber nicht bemerkte. Daraufhin stieß ich ihn mit der Schuhspitze an. Stirnrunzelnd schaute er auf. Als er meine missbilligende Miene sah, trat ein kleines, wissendes Lächeln auf seine Züge. Sofort richtete er den Blick geradeaus, auf die einzige Person, der in diesem Augenblick seine Aufmerksamkeit hätte gelten sollen.

»Was für Apps haben Sie bisher entwickelt?«, fragte Blake, als Geoff eine Pause machte.

»Für die großen Plattformen, die in ein paar Monaten erscheinen.«

»Was denken Sie, wie schnell können Sie mehr auf den Markt bringen?

»Das hängt von der Finanzierung ab. Ich brauche wesentlich mehr Entwickler, die sich mit den verschiedenen Plattformen auskennen. Im Augenblick bin ich praktisch allein.«

»Haben Sie schon weitere Ideen ausgearbeitet?«, hakte ich nach.

»Gleich mehrere. Die technischen Details sind geregelt. Ich brauche einfach nur mehr Leute für die Programmierung, um damit rauskommen zu können, bevor es jemand anderes tut.«

Ich nickte und überschlug rasch den angestrebten Investitionsbetrag im Hinblick auf den Zeitplan. Als ich zur Seite blickte, hoffte ich, Interesse in Blakes Augen zu erkennen. Doch er schaute schnell wieder zu Geoff.

»Okay, Geoff, ich denke, dann haben wir das Wesentliche abgedeckt. Wollen Sie noch etwas loswerden?«

Geoff schüttelte den Kopf. »Ich glaube, damit haben Sie einen Eindruck – es sei denn, Sie möchten noch etwas wissen?«

Blake sah fragend in die Runde. Als ihm nur stummes Nicken begegnete, sprach er die Herren rechts von ihm an. »Wie sieht es aus, Gentlemen? Bereit für eine Entscheidung?«

Der erste Mann, der auch bei meinem Pitch dabei gewesen war, lehnte rasch ab. In mein Unternehmen hatte er ebenfalls nicht einsteigen wollen. Geoff kaute besorgt auf der Innenseite seiner Wange herum.

Auch die nächsten beiden Investoren winkten ab. Mir schwante Böses. Als sich Geoffs Blick auf Blake richtete, zeigte seine Miene die mir bekannte Angst vor einer Absage. Blake klickte ein paarmal mit seinem Kugelschreiber.

»Ich denke …« Er hielt inne und pausierte noch einmal, um mit dem Stift an seine Lippen zu tippen. »Ich denke, diese Entscheidung überlasse ich Miss Hathaway.«

Mit einer Geste übergab er das Wort an mich. Beinahe wäre mir die Kinnlade heruntergefallen. Ich fand Geoffs Konzept fantastisch, aber während die Sekunden verstrichen, hoffte ich, dass Blake doch noch die Entscheidung treffen würde. Doch er betrachtete mich nur mit einem schiefen Lächeln, den Arm über die Rückenlehne gelegt. Verflucht sollte er sein.

Geoff sah mittlerweile mindestens ebenso verwirrt wie entsetzt aus, und sein Gesicht war noch blasser geworden als ohnehin schon.

»Das Konzept gefällt mir«, sagte ich rasch.

Geoffs Miene hellte sich auf. »Ja?«

»Ja. Das macht alles einen guten Eindruck. Ich glaube, das hat ein Wahnsinnspotenzial. Ich würde sehr gern mehr hören.«

Auf seinem Gesicht erstrahlte ein breites Grinsen. »Vielen, vielen Dank. Was immer Sie wissen wollen –«

»Wie sieht es nächste Woche bei Ihnen aus, Geoff?«, schaltete Blake sich ein und lenkte Geoffs Aufmerksamkeit von mir weg.

»Nächste Woche ist perfekt. Äh, wann immer es Ihnen passt, natürlich.«

»Wunderbar. Wir lassen Greta an der Rezeption etwas für Sie finden.« Blake wandte sich an die anderen Männer. »Gentlemen, danke, dass Sie gekommen sind. Ich denke, wir können dann Schluss machen.«

Nach und nach erhoben sich die anderen Investoren mit uns.

Geoff suchte seine Unterlagen zusammen und kam um den großen Tisch herum zu mir. »Vielen, vielen Dank für diese Chance.«

»Kein Problem. Ich bin schon sehr gespannt drauf, mir Ihre Programme genauer anzusehen.« Ich schenkte ihm ein herzliches Lächeln und reichte ihm die Hand. »Ich bin übrigens Erica Hathaway.«

Blake erhob sich neben mir und ergriff Geoffs Hand, um sie feste zu schütteln. »In ein paar Wochen ist sie Erica Landon. Ich bin Blake, ihr Verlobter.«

Geoffs Lächeln wurde noch breiter. »Schön, Sie kennenzulernen, Mr Landon. Ich hab schon viel von Ihnen gehört.«

»Ach ja? Tja, entspricht alles der Wahrheit.« Blake lachte leise, bevor seine Aufmerksamkeit sich auf die andere Seite des Raums richtete. »Entschuldigen Sie mich. Ich muss noch kurz mit jemandem reden. Aber Glückwunsch, Geoff. Erica hat einen sehr exklusiven Geschmack, Sie können sich glücklich schätzen, sie auf Ihrer Seite zu haben.«

Ich verdrehte die Augen und stieß Blake gegen den Arm, um ihn loszuschicken. »Jetzt geh schon, und lass uns reden.«

Grinsend ließ Blake uns stehen.

»Tut mir leid. Er ist … Na ja, machen Sie sich keine Gedanken. Bei meinem ersten Pitch hat er mich in Angst und Schrecken versetzt.«

»Sie hatten hier einen Pitch?«

Ich hob die Schultern. Kaum zu glauben, dass ich ein paar Monate später plötzlich auf der anderen Seite des Tisches saß. »Ja, um genau zu sein, haben wir uns so kennengelernt.«

»Wow. Er muss ja von Ihrer Idee echt begeistert gewesen sein.«

Ich lachte und merkte peinlich berührt, wie ich rot wurde. Ja, er war begeistert gewesen, fragte sich nur, von was.

»Mit Blake im Team haben Sie wirklich etwas gewonnen. Er hat mir viel beigebracht.« Ich griff in meine Handtasche und reichte ihm meine Visitenkarte. »Das sind meine Kontaktdaten, falls Sie noch irgendwo Hilfe brauchen. Eventuell komme ich auch vor unserem Meeting noch mit ein paar weiteren Fragen auf Sie zu. Erst mal muss ich das alles aber ein bisschen sacken lassen.«

»Sicher.« Aufmerksam studierte er das Kärtchen. »Clozpin?«

»Das ist mein Start-up.« Ich beschloss, nicht zu erwähnen, dass Blake sich weigerte, meine Angelcom-Karten drucken zu lassen, bevor ich seinen Namen annahm. Der Mann war wirklich sehr besitzergreifend.

Geoff blickte auf. Das erfreute Lächeln auf seinem Gesicht schien wie angewachsen. »Großartig. Kann’s kaum erwarten, mir das mal anzusehen.«

»Ich melde mich, okay?«

»Super, noch mal vielen Dank.«

2. KAPITEL

Als Geoff sich wie die anderen zum Gehen wandte, sah ich Blake in leisem Ton mit jemandem draußen vor der geöffneten Tür sprechen. An den Tisch gelehnt wartete ich, dass er zu mir zurückkam. Schließlich schloss er die Tür und trat zu mir.

»Endlich allein.«

Ich biss mir auf die Lippe. »Wie hab ich mich angestellt?«

Er schlang einen Arm um meine Taille und zog mich an sich. »Du hast mich stolz gemacht. Das tust du immer.«

»Du hast mir aber auch die Pistole auf die Brust gesetzt. Strebst du irgendeinen Rekord an? Wie oft du mich in diesem Raum in den Wahnsinn treiben kannst?«

Er grinste. »Hast du etwas anderes von mir erwartet?«

»Nein, natürlich nicht. Aber jetzt verrat mir, was du wirklich von dieser Idee hältst. Liege ich komplett daneben?«

»Es ist vielversprechend. Ich hatte schon so eine Ahnung, dass du anbeißen würdest.«

Ich ließ die Hände in seinen Nacken gleiten und strich ihm durchs Haar, das ein bisschen zu lang war und bis auf den Hemdkragen reichte. »Und wenn du mal etwas furchtbar findest, das ich gut finde? Wir investieren beide. Sollten wir uns da nicht einig sein?«

»Idealerweise wohl schon. Aber wenn dir etwas gefällt, dann greif zu und leg los. Genau wie heute.«

Mit der Fingerspitze fuhr er die Vorderseite meines Kleides hinab und wieder aufwärts, dann umfasste er durch den Stoff meine Brust. Ich lehnte mich in seine Berührung und spürte den harten Beweis seiner Begierde an der Hüfte.

»Darf ich dem entnehmen, dass es dir gefällt, wenn ich Entscheidungsfreude zeige?«

Er schob das Becken vor und hielt mich zwischen dem Tisch und seinem festen Körper gefangen. »Ich bin nicht so wie die meisten Männer, denen der Schwanz zusammenschrumpelt, wenn eine Frau ihren eigenen Kopf hat.«

Er strich mit den Lippen an meinem Hals hinunter bis zum Schlüsselbein. Mich überlief eine Gänsehaut, und meine aufgerichteten Brustwarzen drängten sich gegen den Stoff meines Kleids. Ich schmiegte mich an ihn, auf der Suche nach Erleichterung, doch je mehr unsere Körper sich berührten, desto mehr entglitt mir die Kontrolle.

»Dir ist schon klar, dass das in komplettem Gegensatz zu deinem zwanghaften Wunsch steht, über mich zu bestimmen?«

Die Hand um meinen Nacken gelegt, sah er mich an, so ernst, dass mir der Atem stockte.

»Ich will nicht dein Leben bestimmen, Erica. Ich will daran teilhaben, und ich will, dass du an meinem teilhast. Aber ich werde nicht zulassen, dass du im Alleingang Entscheidungen für uns beide triffst, vor allem dann nicht, wenn es um Leben und Tod geht.«

Ich starrte ihn an, sprachlos und atemlos – durch seine Nähe, seine besitzergreifende Berührung und weil er mich daran erinnerte, dass in den letzten Monaten nicht nur unsere Beziehung, sondern auch unser beider Leben in Gefahr gewesen war. Und daran war ich nicht ganz unschuldig.

»Das ist doch nicht übertrieben, oder?« Die Anspannung um seinen Mund löste sich etwas.

»Nein«, flüsterte ich.

Immer wieder hatten wir in der Vergangenheit darum gerungen, wer in unserer Beziehung die Oberhand hatte, und dabei hatten wir beide die Hölle durchlitten. Sowohl er als auch letztendlich ich hatten Zugeständnisse gemacht – so schwer es mir auch gefallen war. Doch dann hatte ich ihm mehr Kontrolle gegeben als jemals einem anderen Menschen.

Er lockerte seinen Griff und ließ die Hände über mein Kleid bis hinunter zum Saum auf meinen Oberschenkeln wandern.

»Gut. Ich bin froh, dass wir das geklärt haben. Und jetzt, da wie das Geschäftliche hinter uns haben, würde ich dich gern auf diesem Tisch ficken, wenn’s dir nichts ausmacht.«

Ich zögerte ungläubig. »Ich habe nichts dagegen, aber da würde mit Sicherheit niemand aus der Firma aus Versehen reinplatzen wollen. Die Tür da hat kein Schloss.«

»Spielt keine Rolle. Ich habe Greta unmissverständlich Anweisung gegeben, mich hier drin nicht zu stören – unter keinen Umständen.«

»Unmissverständlich, ja?«, zog ich ihn auf.

Seine ernste Miene verzog sich zu einem kleinen Lächeln. »Ja, in allen schmutzigen Einzelheiten. Sie war entsetzt, als ich ihr auseinandergesetzt habe, was ich mit dir vorhabe.« Er schob mir das Kleid über die Hüfte nach oben und hob mich mühelos auf den Konferenztisch.

»Nicht dass sie zu beschäftigt damit ist, sich an meine Stelle zu wünschen, um die Leute abzuwimmeln.« Ich legte meine Hände auf seine und versuchte vergeblich, mein Kleid wieder auf angemessene Höhe über meine Oberschenkel zu bringen. Stattdessen drängte er sich weiter zwischen meine Beine, sodass ich beinahe völlig entblößt war.

Langsam begriff ich, dass er es tatsächlich ernst meinte, und Hitze stieg mir in die Wangen und breitete sich über meine gesamte Haut aus. In seinen Augen war nicht der Hauch eines Zweifels zu entdecken. Dann war sein Mund auch schon auf meinem und küsste mich gierig. Ich ließ seine Zunge zwischen meine geöffneten Lippen dringen, suchte seine Süße und verlor mich darin.

Als er sich losriss und den Kopf senkte, um mit den Lippen von meinem Ohr über den Hals hinunter einen betörenden Pfad der Begierde zu ziehen, schnappte ich nach Luft.

»Blake … Das machen wir doch nicht wirklich, oder?«

Er strich mir mit gespreizten Fingern durchs Haar und ruinierte die sorgfältig arrangierte Hochsteckfrisur, die ich mir vorhin erst gemacht hatte. »In etwa dreißig Sekunden werde ich bis zum Anschlag in dir stecken. Also: Doch, tun wir.«

Ich hatte Mühe mit dem Atmen, so sehr hielten mich Erwartung und Angst im Griff.

»Bist du schon feucht für mich, Erica? Denn das wird gleich hart.« Er packte meinen Po und zog mich enger an sich, sodass uns nur noch unsere Kleider trennten. »Hart und schnell. Willst du das?«

Fuck, ja. Schon während ich das dachte, krallte ich die Finger in sein Hemd und zog ihn noch fester an mich.

Mit einem rauen Kuss zerrte er mir das Kleid über die Schulter und übersäte mein Schlüsselbein mit heißen, feuchten Küssen. Ich ließ den Kopf in den Nacken fallen, während es in meinem Verstand vor Lust nur so summte. Mein Atem wurde flacher. Ich spreizte die Beine, um ihn dichter an mir zu spüren, legte die Arme um seine Taille und hob das Knie, um ihn mit dem Knöchel am Oberschenkel an mich zu drücken.

Er stieß scharf den Atem aus und rieb seine steinharte Erektion an meinem nassen Schritt. »Gott, ich will dich. Jetzt sofort.« Er hakte die Finger unter den Saum meines Slips und zerrte ihn hinunter zu meinen Knien.

»Oh Gott«, stöhnte ich, berauscht von dem herrlichen Druck und dem Ziehen zwischen meinen Beinen, dort wo mein Körper mehr als bereit war für alles, was Blake mir geben wollte.

»Schon seit dem ersten Tag wollte ich dich hier auf diesem Tisch nehmen. Ich hab keine Ahnung, warum es so lange gedauert hat, bis wir endlich dazu kommen.«

»Dann komm auch endlich dazu, bevor uns jemand entdeckt.« Ich hatte keine Ahnung, wie oder ob wir damit durchkommen würden, aber ich wusste, dass Blake sich nicht davon abbringen lassen würde, und ich würde mich ganz sicher nicht verweigern. Hastig knöpfte ich sein Hemd auf, weil ich mehr von ihm auf meiner Haut spüren wollte.

Er befeuchtete seine Unterlippe mit der Zunge und betrachtete mich gespannt, während ich die Hände über die harten Muskeln auf seiner Brust gleiten ließ. »Machst du dir Sorgen?«

Ich schluckte. »Ja, natürlich. Ich will nicht erwischt werden.«

»Ich glaube, das willst du sehr wohl.« Mutwille blitzte in seinen Augen. Er streifte mir den Slip ganz ab, und auf dem Weg zurück nach oben gab er mir einen raschen Klaps auf den Schenkel.

»Warum sollte ich das wollen?« Meine schwache Stimme verriet, welche Wirkung diese Vorstellung auf mich hatte.

Er öffnete seinen Reißverschluss, schob seine Boxershorts hinunter und befreite seine dicke Erektion. Langsam massierte er den Schaft. Ich biss mir fest auf die Lippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken, das womöglich durch die Wände gedrungen wäre. Mittlerweile verzehrte ich mich danach, ihn in mir zu spüren.

»Ich glaube, dir gefällt die Vorstellung – das Risiko, dass jemand mich erwischt, wie ich dich ficke. In der Öffentlichkeit. Das Verbotene daran.«

Stumm starrte ich ihn an. Meine Gedanken waren ein einziger Nebel der Lust und Erregung, während ich mir die Möglichkeiten ausmalte. Allesamt erniedrigend und doch unerklärlich erotisch, wenn ich mir vorstellte, wie ein Fremder hereinkam und sah, wie Blake gnadenlos von meinem Körper Besitz ergriff. Und das würde er tun … bald. Meine inneren Wände zuckten, sehnten sich danach, ausgefüllt zu werden.

»Nein«, log ich.

Wieder schob er mir die Finger ins Haar und packte so fest zu, dass mich ein Schauer überlief. Diese Härte, dieses Versprechen von Kontrolle durchfuhr mich wie ein Stromschlag. Ich wurde noch feuchter.

»Oh doch, das tut sie.« Die heiseren Worte brachten meine Selbstbeherrschung noch weiter ins Wanken. »Stell es dir vor … Du kurz vor dem Höhepunkt … So kurz davor, dass wir nicht einmal dann aufhören könnten, wenn wir wollten.«

Mein Herz hämmerte, als vor meinem inneren Auge die Szene aufstieg, die er beschrieb. Je länger wir darüber redeten, desto größer wurde die Gefahr, dass wir entdeckt wurden. »Verflucht, mach einfach, Blake, bevor jemand reinkommt.«

Spielerisch drückte er seine Eichel an meinen Eingang. »Mach mich nicht wütend, Erica. Sonst bringe ich dich zum Schreien. Und dann wissen alle, dass ich dich auf diesem Tisch gefickt habe.«

Ich schloss die Augen und ließ den Kopf nach hinten fallen. »Bitte, Blake … Ich flehe dich an. Nimm mich jetzt oder …« Oder was? Oder … hör auf? Nein. Ich brauchte ihn dringend, und ich brauchte ihn jetzt.

Er schob sich ein winziges Stückchen weiter in mich hinein. Bebend lag ich unter ihm und wünschte, ich könnte ihn irgendwie in mich hineinziehen, aber er hielt mich fest. Ich war ihm ausgeliefert.

»Blake«, bettelte ich und krallte die Finger in seine Hüften. Seine angespannten Muskeln zuckten unter meinen Fingerspitzen.

Dann drückte er mich mit dem Rücken auf die Tischplatte und beugte sich über mich. Federleicht strich er mir über die Wange, über die Lippen, und ließ die Finger schließlich auf meiner Kehle ruhen. Mit der freien Hand packte er mich bei der Hüfte und versenkte sich ohne weitere Vorwarnung in mich. Unsere Körper trafen aufeinander. Als mir ein Ausruf entfuhr, hielt er mir schnell den Mund zu.

Alles in meinem Inneren krampfte sich um ihn. Mit beiden Schenkeln klammerte ich mich an seinen reglosen Körper, wartete auf mehr. Mit zitternden Händen tastete ich nach der Tischkante, um besser gegenhalten zu können. Wenn er Besitz von mir ergriff, war das wie ein verrückter Rausch, und ich wollte so sehr, dass er meinen tiefsten Punkt erreichte. Was auch mit dem nächsten Stoß passierte. Wieder und wieder fachte er das brennende Verlangen in mir an.

Ich versuchte, leise zu sein, doch ein ums andere Mal entwichen mir kleine Seufzer und keuchende Laute in die heiße Barriere seiner Handfläche.

Die Angst davor, dass uns jederzeit jemand entdecken könnte, verstärkte nur noch meine Empfindungen. Meine Haut wurde unerträglich heiß. Ich bäumte mich vom Tisch auf, seinen Namen auf den Lippen. Auch wenn ich nicht erwischt werden wollte, ich hätte ums Verrecken nicht stumm bleiben können.

Genau das machte Blake jedes Mal mit mir. Er wandte mich mit Körper und Geist gegen jede Vernunft. Schwer atmend stieß er in mich. Es war, als wäre sein Schweigen in den hervortretenden Muskeln an seinem Kiefer gefangen. Er nahm die Hand von meinem Mund und legte sie an meine Brust, um fest auf die harte Spitze unter dem Stoff drücken. Stöhnend biss ich mir auf die Unterlippe.

Es lag eine Richtigkeit in der Luft, eine Art Karma, während er uns weiter und weiter trieb in unserer Lust. Hier hatte das mit uns begonnen. Ich schloss die Augen und dachte daran zurück, wie sehr ich ihn begehrt hatte, gegen jede Vernunft. Jetzt gehörte er mir. Mit Haut und Haaren.

So oft hatte ich mir ausgedacht, wie jener erste Tag in diesem Konferenzsaal auch hätte enden können. Zum Beispiel auf diese Weise. So sehr ich ihn damals auch verabscheut hatte, mein Körper hatte ihn trotzdem gewollt. Mich durchlief ein Beben, mein Orgasmus bahnte sich an. Dass diese Fantasie nun zum Leben erwacht war, trieb mich an den Abgrund.

»Genau das hab ich mir vorgestellt … Blake, das wollte ich.« Unaufhaltsam strömte das Geständnis aus mir heraus, zusammen mit all den anderen verbotenen Lauten.

Ohne Vorwarnung zog er sich aus mir zurück und brachte meine langsame Reise zum Höhepunkt abrupt zum Halten. Ich riss die Augen auf. Bevor ich etwas sagen konnte, zog er mich herunter und drehte mich auf den Bauch. Meine Hüften drückten sich gegen den harten Tisch. Blake beugte sich über mich, und seine Erektion presste sich an meinen nackten Hintern. Zwischen uns pulsierte eine angespannte Energie – und zugleich etwas Zerbrechliches. Flatternd pochte mein Herz gegen die Tischplatte. Mit beiden Händen stützte ich mich ab, wappnete mich für das, was Blake vorhatte, was es auch sein mochte. Sein Atem küsste meinen Hals. Mein ohne ihn schrecklich leeres Inneres zog sich zusammen.

»Blake«, wimmerte ich und schob mich nach hinten, um ihm näher zu sein.

»So wollte ich dich, Erica. Ich wollte dich über diesen Tisch beugen und hören, wie du meinen Namen schreist. Ich konnte nicht ein Wort von dem hören, was du erzählt hast.«

Mit einem Knie stieß er meine Beine auseinander. Ich ballte die Hände zu Fäusten, drückte das Becken nach hinten. Dann war er wieder mit einem harten Ruck in mir.

Mir entfuhr ein leiser Aufschrei. »Blake!«

Ihm gnadenlos ausgeliefert, die Wange an die kühle, glatte Oberfläche des Tischs gelegt, konnte ich mir nichts Intensiveres vorstellen als das, was ich gerade erlebte. Und meine Erregung stieg noch, höher und höher, dem Himmel immer näher.

»Du bist so tief.« Jedes Mal, wenn er mich ausfüllte, durchfuhr mich ein neuer Lustschock.

»Tief kommt erst noch.«

Bevor ich nach Luft schnappen und mich wappnen konnte, packte er mich bei den Hüften. Kraftvoll zog er mich ihm entgegen und rammte sich noch tiefer in meine empfindsame Mitte. Aus meiner Brust stieg etwas empor, halb Schrei, halb Stöhnen, doch bevor es meine Lippen verlassen konnte, war Blakes Hand da und fing es auf, während er mit Macht wieder und wieder in mich stieß.

Ich kam heftig, mit geballten Fäusten und gekrümmten Zehen, dann sank ich geschwächt auf dem Tisch zusammen. Doch Blake war so hart wie eh und je.

»Komm schon, Blake. Beeil dich«, flüsterte ich. Die Vorstellung, wie Greta uns hier erwischte, war ernüchternd. Wieder bekam ich es mit der Angst.

Er löste die Hände von meinen Hüften und verharrte in mir. »Das ging mir zu schnell. Ich denke, wir haben noch Zeit für einen mehr, meinst du nicht?«

Blake zog sich ein Stück aus mir zurück. Seine Hand glitt nach vorn, ertastete meinen Kitzler und drückte fest zu. Ich zuckte zusammen, noch empfindlich von meinem Höhepunkt. Doch mit jeder sorgfältigen Liebkosung trieb er mich weiter, höher hinauf.

Das war kein Quickie mehr. Er wollte meine Kapitulation, und ich gab sie ihm.

Flüche verließen meinen Mund, wieder und wieder. Mittlerweile war mir egal, wo wir uns befanden. Besinnungslos, machtlos verlor ich jeden Sinn für Anstand und Moral, während Blake mich weiter fickte, mit jedem harten Stoß das Becken kreisen ließ, meine enge Mitte von innen massierte.

Mein Orgasmus baute sich auf wie ein Gewitter, das von fern heranrollte, bis es Sekunden später durch mich hindurchdonnerte. Ich konnte die hellen, blendenden Blitze hinter meinen Augen sehen. Und Gott, ich spürte es, wie einen Tornado, der mein Innerstes erfasste und aus all meinen Gliedern hervorschoss.

Überwältigt vom Ansturm der Empfindungen schlug ich mit der flachen Hand auf den Tisch und hinterließ einen feuchten Abdruck. Ich versuchte, meine Schreie an der Tischplatte zu dämpfen, jetzt, da Blake, der offenbar nur noch daran dachte, mich so hart zu nehmen, wie er konnte, die Hand von meinem Mund genommen hatte.

»Erica!« Sein gequältes Stöhnen, der einzige Laut, der vielleicht außerhalb der Wände dieses Raums zu hören war, hallte von den Wänden wider, als wir beide erschlafften. Blakes Körper lag auf mir, als wir gemeinsam um Atem rangen. Seine Finger rutschten von meinem Kitzler, und meine Mitte zuckte leise um den harten Schwanz, der noch immer pulsierend in mir steckte.

Berauscht und herrlich erschöpft registrierte ich vage, dass wir nicht erwischt worden waren. Der Gedanke verflüchtigte sich, als Blake sich aus mir zurückzog. Über meine entblößte Haut lief ein Schauer.

»Dreh dich um. Lass mich dich sauber machen.«

Ich drückte mich hoch und drehte mich auf zittrigen Beinen um. Mit Mühe hielt ich mich am Tisch aufrecht. Blake hob meinen Slip vom Boden auf, um mit gesenktem Blick meine überempfindliche Haut sorgfältig damit abzuwischen, während ich auf ihn hinunterstarrte. Ich wollte seine Augen sehen und fürchtete mich zugleich beinahe davor, nach dem, was wir hier gerade getan hatten. Wenn Greta wüsste.

Es klopfte an der Tür. Hastig richtete ich mich auf und zog mein Kleid runter, um meine Blöße zu bedecken.

»Scheiße. Blake!« Meine Stimme war nur ein panisches Flüstern.

»Entspann dich. Ich kümmere mich darum.«

Er stopfte sich meinen Slip in die Tasche. Ruhig schloss er den Reißverschluss seiner Hose und knöpfte sich das Hemd zu. Als er zur Tür ging, stieß ich mich vom Tisch ab und versuchte verzweifelt, meine völlig ruinierte Frisur zu richten. Mit ungnädiger Miene öffnete er die Tür gerade weit genug, um mit dem Störenfried sprechen zu können, während ich vor neugierigen Augen verborgen blieb.

»Greta, ich hab Ihnen doch gesagt …«

Trotz seines strafenden Tonfalls fiel sie ihm mit einer raschen Entschuldigung ins Wort, doch ihre Stimme war so leise, dass ich sie kaum hören konnte. Blake warf einen Blick zu mir herüber. Ich sah ihm an, dass er beunruhigt war. Ohne ein Wort verließ er den Raum, und mir blieb nichts anderes übrig, als mich allein zu sammeln.

Ich sank auf einen der Stühle. Während ich gegen das Zittern meiner Hände ankämpfte, versuchte ich, eine rationale Erklärung dafür zu finden, dass die drohende Gefahr mein Herz so angestachelt hatte. Fuck. Irgendetwas hatte mich auf ganz neue Weise entblößt, noch einmal völlig anders als sonst.

Ich spürte ihn immer noch in mir. Blake hatte recht. Es hätte jeden Moment jemand hereinkommen können, und es wäre mir egal gewesen. Manchmal erkannte ich mich überhaupt nicht wieder – die Geliebte, die sich völlig vergaß, sobald Blake sie berührte. Wie er mich immer wieder aufs Neue forderte. Bei ihm war ich immer am Limit, doch anders hätte ich es nicht haben wollen.

Ich atmete tief durch die Nase ein, fest entschlossen, mich zusammenzureißen. Nachdem ich zum dritten Mal mein Aussehen in einem der Zierspiegel im Raum überprüft hatte und die Zeit immer länger wurde, ohne dass Blake zurückgekommen wäre, wagte ich mich vor die Tür. Greta saß steif an ihrem Schreibtisch und tippte. Einerseits wollte ich fragen, wohin Blake gegangen war, andererseits wollte ich keine Aufmerksamkeit auf irgendetwas lenken, das sie vielleicht gehört hatte. Meine Wangen wurden heiß. Ohne Greta anzusprechen, begab ich mich den Flur hinunter zu seinem Büro in den Angelcom-Firmenräumen. Im Näherkommen sah ich, dass die Tür nur angelehnt war. Als ich gerade den Arm hob, um sie aufzustoßen, hielt ich schlagartig inne, als ich die Stimme einer Frau vernahm.

»Wann wolltest du’s mir sagen, Blake?«

Mir rutschte das Herz in die Hose, mein Kiefer verkrampfte sich, und meine ohnehin schon strapazierten Nerven schlugen Alarm. Diese Stimme kannte ich. Ich kannte und hasste sie.

Sophia.

»Ich hab dir gesagt, dass es irgendwann so weit sein würde. Ich hätte nicht gedacht, dass das für dich ein großer Schock ist«, antwortete Blake.

»Warum musste ich es dann von Heath erfahren? Konntest du mir das nicht selbst sagen? Nach allem, was wir miteinander durchgemacht haben.«

Blake seufzte schwer. »Ihr zwei steht euch näher. Ich dachte, du würdest es von ihm hören wollen.«

»Bevor du mich verlassen hast, standen wir uns näher. Ohne dich bedeutet Heath mir gar nichts.«

Nach einem Augenblick des Schweigens erklang wieder Blakes dunkler Tenor. »Sag das nicht, Soph. Ihm liegt viel an eurer Freundschaft.«

»Es ist wegen dieser kleinen Schlampe Erica, stimmt’s?«

»Pass auf, was du sagst«, knurrte er.

»Sie zwingt dich dazu, stimmt’s?«

»Ich glaube, wir wissen beide, dass ich mir von niemandem etwas befehlen lasse, dich eingeschlossen. Du hast alle Verbindungen, die du brauchst. Deine Firma wirft seit über zwei Jahren ordentlich Profit ab. Aktuell gibt es keinen Grund mehr für mich, als Investor beteiligt zu bleiben. Wir hatten eine Vereinbarung, und jetzt wird es Zeit, dass wir sie auflösen.«

»Und was ist mit uns?«

Bei diesen letzten Worten war Sophias scharfer Ton weicher geworden, und es lag genug Flehen darin, dass meine Finger sich unwillkürlich zu Fäusten krümmten. Ich sandte ein Stoßgebet gen Himmel, dass Blake nicht nachgab.

»Was soll mit uns sein?«

Sie zögerte einen Moment. »Sie versucht, einen Keil zwischen uns zu treiben. Siehst du das nicht?«

Diesmal dehnte die Stille sich über mehrere Sekunden, und mir wurde klar, wie recht Sophie mit ihrem Vorwurf hatte. Ich wollte, dass Blake endlich aus ihren Krallen loskam, und seine Investition in ihre Firma war das Letzte, was ihn noch mit ihr und ihrer verflossenen Beziehung verband.

»Es ist für alle das Beste.« Seine Stimme war leiser geworden.

»Tu das nicht«, bettelte sie. »Lass nicht zu, dass sie das mit dir macht. Mit uns.«

»Es gibt kein uns, Sophia. Das zwischen uns ist vorbei. Das ist es schon lange, und du weißt es auch.«

»Aber es muss nicht so sein. Mir geht es jetzt besser. Lass es mich dir einfach zeigen. Ich weiß, was du brauchst. Das … was du da für sie machst … das bist nicht du. Du brauchst eine Sub, eine Frau, die alles zu schätzen weiß, was du ihr geben kannst. Was sie braucht, ist ein Mentor, kein Meister. Ich brauche dich, Blake. Wir brauchen einander. Warum begreifst du das nicht?«