Harlekin Harold - Jupiter Hill - E-Book

Harlekin Harold E-Book

Jupiter Hill

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Oakville ist eine kleine Stadt im Bundesstaat New York, USA. Sie zählt 15.084 Einwohner und wurde bereits im Jahre 1688 gegründet. Die Gründung der Gemeinde geht auf überwiegend niederländische Siedler zurück. Diese stammen zum größten Teil aus Brabant und Flandern. Die Geschichte handelt von Harlekin-Harold. Es ist das Jahr 1996. Die junge Journalisten Coby Sandford besucht ihre alte Heimatstadt. Sie wurde von den Vertretern der Highschool eingeladen um als ehemalige Absolventin einen Vortrag für die Schülerinnen zu halten. Es geht um die Rolle von Frauen in der Gesellschaft, um Mädchen die Karriere machen wollen und wie sie das am besten tun können. Während ihres Aufenthaltes beginnt eine grausame Mordserie. Junge Schülerinnen fallen einem brutalen Psychopathen in die Hände der sie auf bestialische Weise ermordet. Coby wittert eine große Story und verweilt länger in der Stadt als sie ursprünglich geplant hat. Dabei trifft sie auf einige Personen und Probleme aus ihrer eigenen Vergangenheit. Und dabei wird sie tief in die Mordfälle und Ermittlungen der Behörden verwickelt. Tiefer als ihr lieb ist.

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Seitenzahl: 203

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Harlekin Harold

Alle Rechte vorbehalten.

Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung und Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Alle Rechte liegen allein beim Autor.

Impressum

© 2023 Jupiter Hill

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter:

tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Vorwort

Kapitel 1 - Euch gehört die Zukunft

Kapitel 2 - Ausgeflogen?

Kapitel 3 - Barmherziger Tod

Kapitel 4 - Ohnmacht & Neugier

Kapitel 5 - Die nächste bitte

Kapitel 6 - Love is in the air

Kapitel 7 - Zu nah an der Wahrheit

Kapitel 8 - Das Lamm und der Löwe

Kapitel 9 – Nackt

Kapitel 10 - Schatten der Vergangenheit

Kapitel 11 - Der Mörder in dir

Kapitel 12 – Was ist mit Harold

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Vorwort

Kapitel 12 – Was ist mit Harold

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Vorwort:

Oakville ist eine kleine Stadt im Bundesstaat New York, USA. Sie zählt 15.084  Einwohner und wurde bereits im Jahre 1688 gegründet.

Die Gründung der Gemeinde geht auf überwiegend niederländische Siedler zurück. Diese stammen zum größten Teil aus Brabant und Flandern.

Die Geschichte handelt von Harlekin-Harold. Es ist das Jahr 1996. Die junge Journalisten Coby Sandford besucht ihre alte Heimatstadt. Sie wurde von den Vertretern der Highschool eingeladen um als ehemalige Absolventin einen Vortrag für die Schülerinnen zu halten. Es geht um die Rolle von Frauen in der Gesellschaft, um Mädchen die Karriere machen wollen und wie sie das am besten tun können.

Während ihres Aufenthaltes beginnt eine grausame Mordserie. Junge Schülerinnen fallen einem brutalen Psychopathen in die Hände der sie auf bestialische Weise ermordet.

Coby wittert eine große Story und verweilt länger in der Stadt als sie ursprünglich geplant hat. Dabei trifft sie auf einige Personen und Probleme aus ihrer eigenen Vergangenheit.

Und dabei wird sie tief in die Mordfälle und Ermittlungen der Behörden verwickelt. Tiefer als ihr lieb ist.

Kapitel 1 - Euch gehört die Zukunft

Montag, 22. Januar 1996. Dicke, graue Wolken hängen tief am Himmel über der Kleinstadt Oakville im Bundesstaat New York. Jeden Moment wird es anfangen zu regnen, zumindest lassen es die Wolken so vermuten. Dabei soll es heute ein ganz besonderer Tag werden für die Schüler. Heute ist der “Girls for future day” in der Oakville-High-School.

Verdorrte Blätter zieren den Pausenhof vor dem Eingang der Highschool. Ein Meer aus alten, braunen Baumkleidern bedeckt den kalten, nackten Asphalt. Der Wind treibt das alte Laub aus dem angrenzenden Friedhof immer wieder vor die rote Backsteinfassade der Schule, sehr zum Ärger des Direktors und des Hausmeisters.

Direktor Reginald Booth hat für den “Girls for future day” einen besonderen Gast eingeladen. Eine ehemalige Schülerin. Coby Sandford ist mittlerweile 28 Jahre alt. Sie zog vor mehreren Jahren aus dem beschaulichen Oakville nach New York City um dort für den Daily-Tribune zu arbeiten. Sie hat in ihrer noch recht jungen Karriere einige Preise gewonnen und sogar schon ein paar Bücher veröffentlicht. Coby hat sich über Jahre hinweg voll und ganz auf ihre Karriere konzentriert.

Coby Sandford soll heute vor den Schülerinnen sprechen um sie zu inspirieren und zu ermutigen. Sie soll den jungen Mädchen zeigen das Frauen heute gute Chancen haben beruflich Karriere zu machen und erfolgreich zu sein. Es ist 09:10 Uhr als Coby mit ihrem Wagen das Schulgelände erreicht. Der Englischlehrer Yann Engels empfängt sie auf dem Parkplatz. Und er freut sich schon darauf die junge Frau kennenzulernen, er hat bisher nur Gutes von ihr gehört.

“Guten Morgen, Sie müssen Ms. Sandford sein. Schön das Sie es doch noch einrichten konnten. Hatten Sie eine gute Fahrt”? “Guten Morgen Mr. Engels. Ich bin bereits gestern Abend angekommen. Es war eine verdammt lange Fahrt. Zumindest für meine Verhältnisse. Ich glaube ich habe über drei Stunden gebraucht”. “Bitte nennen Sie mich Yann, Mr. Engels war mein Vater. Ich hoffe wir haben Ihnen nicht zu viel Mühen zugemutet”. “Ist schon gut Mr. Engels, Yann. Ich bleibe eine Woche lang bei meinen Eltern. Da lohnt sich die Fahrt gleich doppelt”. “Oh, das ist schön zu hören. Ich hoffe die Mädchen benehmen sich während ihres Vortrages”.

Coby kneift verwundert die Augen zusammen. Wie meint er das wohl? Warum sollten sich die Mädchen denn nicht benehmen? “Wie muss ich denn das verstehen Yann”? “Naja, einige haben diese neuartigen Mobiltelefone. Wir haben zwar das Mitbringen in die Schule untersagt, aber vor allem die Mädchen haben Probleme mit der Einhaltung”. “Da machen Sie sich mal keine Sorgen Yann. Ich kriege das schon hin”. “Ihr Wort in Gottes Ohr”.

Der Direktor der Schule kommt dazu. Reginald Booth ist ein Pädagoge alter Schule. Seine Ansichten und Methoden stammen aus einer längst vergangenen Zeit. Sein brauner Cord Anzug untermauert dies eindrucksvoll zusammen mit seinen grau-weißen Haaren.

“Ms. Sandford. Schön dass Sie gekommen sind. Ich hoffe Mr. Engels hat Sie bereits vorgewarnt” - sprach der Direktor. “Ich denke ich kann den Mädchen genügend interessante Sachen erzählen”. “Als ich damals begann zu unterrichten, hatten Mädchen so etwas wie Hormone überhaupt nicht. Dieses Verhalten ist eine Errungenschaft der siebziger Jahre. Zu viel Fernsehen und eine zu lasche Politik”. Coby antwortet ihm charmant, aber provokant  “Sie halten die Emanzipation für etwas schlechtes”? “Nein. Ich halte sie sch lichtweg für nicht zielführend. Aber aus Ihnen ist ja immerhin auch etwas vernünftiges geworden. Wir sehen uns dann gleich in der Aula”.

“Wie nett von Ihnen Mr. Booth” - murmelt Coby ihm hinterher als er weggeht. Direktor Booth verlässt Coby und Yann. Er geht in sein Büro um noch entspannt einen Kaffee zu trinken und weitere Vorbereitungen zu treffen.

“Es tut mir sehr leid Ms. Sandford. Mr. Booth hängt gerne der alten Zeit hinterher”. “Ist schon gut Yann, ich kenne den Mann noch aus meiner eigenen Schulzeit. Und bitte nenn mich Coby. Sonst fühle ich mich noch alt”. “Gerne. Kommen Sie mit Coby, ich führe Sie in die Aula” - antwortet ihr Yann mit einem Lächeln auf den Lippen.

Yann Engels führt Coby in die große Aula. Als Sie den Weg dorthin beschreiten und die Aula betritt, kommen viele Erinnerungen in ihr hoch. Erinnerungen aus ihrer eigenen Schulzeit. Manche sind schön, andere weniger schön. Das alte Gebäude ist es sicher nicht. Zumindest nicht im Inneren. Rote Ziegel und nackter, grauer Beton, überall wo man hinsieht. Seit ihrem Abschluss wurde kaum etwas verändert.

In der großen Aula warten insgesamt 273 Mädchen der Oakville-High-School, sowie einige Mitglieder des Lehrkörpers, diverse Eltern und Schulangestellte auf den Vortrag von Coby Sandford. Als Mr. Engels und Coby den Raum betreten klatschen die Erwachsenen Beifall. Die Begeisterung bei den Teenagern hält sich wie erwartet in Grenzen. Für sie ist es ein weiterer staubiger, zäher Vortrag. Die Französischlehrerin Anna Walsh ergreift das Wort und hält die einführenden Worte.

“Mädchen, gut aufpassen. Wir haben heute einen ganz besonderen Gast. Ms. Coby Sandford. Coby war, genau wie ihr heute, eine Schülerin bei uns an der Oakville-High-School. Sie hat im Jahr 1986 hier Ihren Abschluss gemacht und anschließend Journalismus an der Columbia studiert.

Sie ist ein leuchtendes Beispiel dafür, was Frauen heute beruflich leisten können. Zu meiner eigenen Zeit, war es das höchste der Gefühle Lehrerin zu werden, oder einen Job bei einer Bank zu bekommen. Unsere Möglichkeiten waren damals sehr stark eingeschränkt. Die Generation von Ms. Sandford, hatte da schon viel mehr Möglichkeiten. Die achtziger Jahre schufen ein neues Bild der Frau in der Gesellschaft und in den Köpfen der Bevölkerung. Und Coby Sandford ist ein gutes Beispiel dafür, dass diese Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist. Nun, Ms. Sandford, dann möchte ich Ihnen das Wort weitergeben”.

“Vielen Dank Mrs. Walsh. Whouuu, das setzt mich jetzt etwas unter Druck ehrlich gesagt. Nun, Mrs. Walsh hat eigentlich bereits alles erwähnt und gesagt. Ich wurde hier in Oakville geboren, wuchs hier auf. Ich habe die Oakville-High besucht. Genau wie ihr das jetzt tut.

Eine kurze Zwischenfrage, wer von euch weiß schon was sie später einmal werden möchte.

Also was sie nach ihrem Abschluss hier machen will? Habt ihr schon Berufswünsche”?

Coby hatte im Vorfeld etwas Bammel vor dieser Frage. Wenn sich an der Stelle keines der Mädchen meldet wird es wohl ein zäher Vortrag. Doch einige Schülerinnen melden sich auf Cobys Frage. Coby ist erleichtert und nimmt die Kids nacheinander dran.

Ein Mädchen namens Linda Jackson meldet sich “Ich möchte Lehrerin werden”. “Das finde ich toll. Es ist eine sinnvolle Aufgabe Kindern etwas beizubringen. Und du? Was ist mit dir”? “Ich heiße Judy Rhodes. Ich würde gerne Medizin studieren”. “Hervorragend, das ist toll” - antwortet ihr Coby. “Sie studiert bereits fleißig Männerkörper” - lässt die vorlaute Amber Bates die Gastdozentin wissen.

Der Rest der Mädchen lacht. Und Judy Rhodes versinkt voller Scham in ihrem Stuhl.

Aber Coby reagiert gelassen. “Manche fangen eben früher an als andere, das ist ok. Wir leben in den Neunzigern. Was hast du denn für Pläne du Scherzkeks”? “Keine Ahnung. Hauptsache ich verdiene viel Geld dabei”. “Nun, egal was es auch wird. Wenn du viel Geld damit verdienen willst, musst du gut sein. Lenke alle deine Energie darauf. Dann kannst du dieses Ziel auch wirklich erreichen”.

Mr. Engels hakt sich mit in den Vortrag ein. “Latoya, erzähl Ms. Sandford von deinem Berufswunsch”. “Ich möchte Journalistin werden”. “Willkommen im Club. Klemm dich dahinter, dann schaffst du das auch”. “War das Studium schwer für Sie”? “Ja, das war es. Jedes Studium ist schwer. Macht euch keine falschen Vorstellungen. Wer etwas im Leben erreichen möchte, muss hart dafür arbeiten. Den leichten Weg gibt es nicht. Aber es lohnt sich. Und es gibt keinen Grund warum ihr euch mit weniger zufrieden geben solltet als die Jungs”.

Die junge Amy Clarke hat eine Frage an Coby. “Haben sie in unserem Alter schon gewusst das Sie Journalistin werden”? “Nein. Ich habe es gehofft, denn zu schreiben hat mich damals schon sehr interessiert, aber so wirklich wissen tut man es ja dann auch doch nicht. Und in eurem Alter war es mir wichtiger ob Tim Hart mich hübsch findet”. Amber Bates meldet sich nochmal zu Wort. “Den kenn ich, der arbeitet mit meinem Bruder bei der Feuerwehr”.

“Bei der Feuerwehr, echt? Aach, Feuerwehrleute sind heiß oder” - antwortet Coby und die Mädchen kichern. Judy Rhodes ergänzt - “Ja, auch Ambers Bruder”.

Die Gruppe kichert weiter vor sich hin. Nur die Eltern und Lehrer sind ganz verlegen von Cobys Ausführungen bezüglich der örtlichen Löschhelfer. Coby spricht noch ganze eineinhalb Stunden vor den Mädchen. Sie hat eine Menge Fragen zu beantworten und bemüht sich auf jede der Schülerinnen persönlich einzugehen. Sie sprechen über die Schule, das Studium, Berufswünsche und die moderne Welt in der Frauen eine immer größere und wichtigere Rolle spielen.

Als Ms. Sandfords Vortrag zu Ende ist klatschen die Girls Beifall. Sie konnte fast alle der Mädchen erreichen und ihnen mit dem ein oder anderen Ratschlag weiterhelfen. Auch die Eltern und Lehrer applaudieren. Coby und Yann möchten gegen Mittag zusammen Essen. In der Schulkantine gibt es Gemischten Salat, Hackbraten und Kartoffelbrei. Ein Teil der Mädchen hat nach dem Vortrag zwei Freistunden, da ihre Sportlehrerin krank ist.

Coby und Yann betreten die alt Kantine. Der Boden ist braun gefliest. Die Wände in einem blaugrau gestrichen. Die Sitzgarnituren sind alt und abgewetzt. Coby kennt sie noch aus ihrer eigenen Schulzeit. Kaum etwas hat sich seit ihrer Zeit auf der Oakville-High verändert. So scheint es zumindest.

“Die Schule hat sich seit meinem Abgang nicht besonders verändert Yann”. “Ja das stimmt.

Leider muss man sagen. Es war eigentlich geplant letztes Jahr einen Teil zu renovieren. Aber ein Wasserrohrbruch hat das Budget komplett aufgefressen. Und die Eltern… naja, Sie wissen ja. Alle wollen tanzen aber keiner will die Musiker bezahlen”.

Coby und Yann bleiben eine Weile in der Kantine sitzen. Yann hat eine Freistunde und nutzt diese gerne aus. Sie unterhalten sich über die neusten Ereignisse und ihre eigene, vergangene Schulzeit. Yann kann mit vielen humoristischen Anekdoten aus seiner Zeit aufwarten.

Ein paar der Mädels verlassen in der Zwischenzeit zusammen die Schule. Sie gehen in Bills Diner. Es liegt nur wenige Minuten zu Fuß entfernt. Judy Rhodes, Amber Bates und Latoya Wagner essen dort regelmäßig bei längeren Pausen. Sie sitzen auf den blauen Ledersesseln an ihrem Tisch und bestellen sich Salat.

Amber Bates fragt in die Runde -  “Will keine von euch Pommes bestellen”? Und Latoya Wagner antwortet ihr prompt  “Nein, das sind zu viele Kohlenhydrate für mich. Ich muss unbedingt wieder drei Kilo abnehmen, mindestens”. “Quatsch, du hast eine tolle Figur” - meint Judy. “Ich würde sterben für ein Paar Pommes. Schön fettig frittiert”.

“Dann bestell dir doch welche Amber”! “Nein ich muss auch abnehmen. Stan hat gestern gesagt ich sehe aus wie eine Seekuh”.

Latoya platzt da fast der Kragen “Boah, warum bist du nur mit diesem Idioten zusammen? Den hätte ich an deiner Stelle schon längst erschlagen”. “Weil er ein Cabrio hat. Und weil er gut im Bett ist”. “Du bist ein schmutziges Luder”.

Judy Rhodes hat derweil ein ganz anderes Bedürfnis. “Ich geh mal kurz auf die Toilette, passt ihr meine Tasche auf”? “Ja klar Süße” - antwortet Latoya. Judy geht auf die Toilette des Diners. Als sie kurze Zeit später wieder die Toilette verlässt öffnet sich ihr rechter Schnürsenkel. Sie beugt sich im Flur zur Toilette nach unten um ihren Schuh neu zu binden. Da spürt sie zwei Hände an ihrem Po. Sie drücken sich fest gegen ihre Jeans. Judy kommt wieder nach oben und schreit erschrocken “hey”! Ein junger Mann läuft an ihr vorbei und antwortet nur mit einem kurzen “sorry”.

Judy kommt zurück zum Tisch. Der junge Mann setzt sich an einen der anderen Tische. Er trägt alte, abgenutzte Kleidung. Er scheint zu den Aussteigern zu gehören die an der Stadtgrenze im Wald wohnen. Manche bezeichnen es auch als “hausen”. Judy erzählt den anderen Mädels vom “Pograbscher” im Toiletten Flur.

Latoya ist fest entschlossen die Sache für ihre Freundin zu regeln. “Ich klär das für dich Süße”. Amber fragt noch mal entsetzt nach - “Er hat was getan? Dir an den Arsch gefasst”? “Ja, mit beiden Händen. Voll eklig”. “Das ist ja widerlich. So ein Schwein. Du musst ihn anzeigen”. “Anzeigen? Ich weiß nicht Amber”.

Latoya ist immer noch aufgebracht. “Schätzchen, du darfst dir so etwas nicht gefallen lassen. Und erst recht nicht von so einem zerlumpten Typen. Wer weiß, wahrscheinlich hat der auch noch Läuse und hat dich damit angesteckt”.

“Und was soll ich jetzt machen”? Amber Bates will dem Fremden das nicht einfach so durchgehen lassen “Ruf den Sheriff an”.

Doch Latoya ist schneller. Sie stellt den jungen Mann zur Rede. Sie schreit dabei durch das ganze Diner und weckt das Interesse aller anderen Gäste. Sie wirft ihm direkt vor ein grabschender Lüstling zu sein der junge Mädchen betatscht. Der junge Mann hat kaum eine Möglichkeit sich vor ihr zu rechtfertigen. Latoya lässt ihn erst gar nicht ausreden. Die Stimmung im Diner heizt sich sehr schnell auf. Er sagt etwas, doch die Leute die sich mittlerweile lautstark einmischen übertönen seine Erklärungsversuche. Ein Paar der männlichen Gäste werden kurz darauf sogar handgreiflich.

Judy Rhodes hat Angst, sie ruft den Sheriff an. Sie möchte nicht das der Mann von übereifrigen Männern geteert und gefedert wird. Sheriff Joe Becker wird zum Einsatz gerufen. Ein junger Mann macht Ärger in einem Restaurant, teilen ihm die Kollegen aus der Zentrale mit. Der Sheriff fährt zum Einsatzort, Bills Diner. Er trifft wenige Minuten nach dem Anruf dort ein.

Als der Sheriff eintrifft kommt er gleich zur Sache “Was ist hier los? Wo liegt das Problem Bill”? “Der Typ hier macht Ärger Joe. Hat einem der Mädchen dort an den Hintern gefasst”. “Ist das wahr Kleines”? “Ja Sheriff, er hat mir an den Po gefasst. Sogar mit beiden Händen”. Der junge Mann meldet sich auch zu Wort “Das ist nicht wahr. Sie hat sich gebückt…”.

“Und da dachtest du Schwein du könntest mal richtig zugreifen” - ruft Latoya aufgebracht dazwischen. “Nein gar nicht, wir sind zusammengestoßen. Ich schwöre das war keine Absicht”! Doch der Sheriff ist sehr skeptisch dem jungen Burschen gegenüber “Du gehörst zu diesen versoffenen Hinterwäldlern, nicht wahr mein Junge”? “Wir sind keine asozialen Sir. Wir leben nur im Wald”. “Habt ihr dort keine eigenen Frauen” - fragt Bill.

“Wie dem auch sei Söhnchen. Die Vorstellung hier ist vorbei. Du kommst mit in mein Büro”.

Latoya und Amber trösten Judy in der Zwischenzeit. Stephan Mills wird vorübergehend vom Sheriff festgenommen. Er muss mit in das Büro des Sheriffs und eine Aussage machen. Sheriff Beck bittet die drei Mädchen nach der Schule ebenfalls im Büro vorbeizukommen.

Coby Sandford trifft nach dem Essen mit Yann Engels in ihrem Elternhaus ein. Sie hat ihre Eltern seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Aber sie telefonieren regelmäßig. Sie klingelt an der Tür des weißen Holzhauses in dem sie schon ihre ganze Kindheit verbracht hat.

Ihr Vater Paul öffnet ihr lächelnd die Tür.  “Hallo Cookie. Schön dass du da bist”. “Hey Dad. Schön dich wieder zu sehen”. “Jetzt steht da nicht so rum, komm rein mein Kleines. Deine Mutter ist gerade in der Waschküche”.

Coby betritt das Haus in dem sie einst aufgewachsen ist. Ihr Vater Paul arbeitet bis heute als Klempner. Ihre Mutter Marta ist Hausfrau. Aber sie verdient sich etwas als Putzfrau dazu. Die Familie führte hier immer ein Leben einfacher Leute. Coby verbindet dennoch viele schöne Erinnerungen mit ihrem Elternhaus. Aber auch ebenso viele schlechte.

Marta ist überglücklich ihre Tochter endlich wiederzusehen und sie umarmen zu können.  “Hallo liebes. Schön dass du endlich mal wieder da bist. Ich habe dich so vermisst”. “Ich habe dich auch vermisst Mom. Ich dich auch”. “Ich hoffe du schläfst bei uns und nicht in irgendeinem Hotel” - sagt Paul zu seiner Tochter. “Natürlich Dad”. “Und wie lange bleibst du denn Cookie”? “Ich denke ich bleibe die ganze Woche”.

Vater Paul freut das -  “Dann könntest du dich um Tante Almas Haus kümmern”. “Paul, jetzt fang doch nicht gleich damit an. Lass sie erstmal hier ankommen”. “Ja, ja. Ich meine ja nur. Das Haus wird nicht besser wenn es leer steht. Mir wäre am liebsten du würdest dort einziehen Cookie. Aber damit ist wohl in nächster Zeit nicht zu rechnen, oder”?

“Ach Dad, wir hatten das doch schon. Mir gefällt es in New York”. “Ja und nur Gott weiß warum. Es ist halt, es wäre ideal. Es liegt am Ende der Straße, du könntest jeden Tag zum Essen vorbeikommen”. ”Tut mir leid Kindchen, dein Vater ist wie eine Gebetsmühle. Es will eben nicht jeder in diesem kleinen Nest leben Paul”. “Ja, schon gut. Ich habs ja schon lange verstanden. Aber es wird trotzdem Zeit das du das Haus dann wenigstens verkaufst. Mich haben schon ein paar Leute gefragt. Und ein wenig Erspartes schadet in New York sicher auch nicht”.

“Ich denke darüber nach Dad. Versprochen”. “Alma hat dir das Haus vererbt damit du wieder hierher ziehst. Aber ich denke sie ist auch nicht böse drum wenn du es jetzt verkaufst”. “Wer möchte einen Kaffee”? “Ja danke Mom. Ich nehme gerne einen”. “Danke, für mich auch nicht. Ich muss gleich wieder los. Im Wasserwerk hängt mal wieder der Wurm quer. Wir sehen uns später Cookie”. “Tschüss Dad”.

Coby trinkt Kaffee mit ihrer Mutter. Sie lässt sich auf den neuesten Stand bringen was das Kleinstadtleben betrifft. Und es hat sich viel getan seit dem letzten Jahr. Es gibt viel Tratsch breitzutreten.

Judy Rhodes, Amber Bates und Latoya Wagner kommen nach der Schule direkt in das Büro des Sheriffs, wie abgemacht. Sie müssen ihre Aussage machen.