Hauptmann Hülsensack und der Große Schnitter - Michael Coney - E-Book

Hauptmann Hülsensack und der Große Schnitter E-Book

Michael Coney

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Beschreibung

Handgranaten-Siggi gegen den Rest der Welt

Bobbie Axford verkauft Illusionen, virtuelle Kriegsspiele, bei denen der Kunde als Hauptmann Sigurd Hülsensack eine Reihe von Gefahren in einer simulierten Umgebung, dem sogenannten Großen Schnitter, bestehen muss. Vor Weihnachten brummt das Geschäft, und Bobbie ist schwer beschäftigt – wenn nur dieser Waschbär, der plötzlich vor ihrem Fenster aufgetaucht ist, nicht wäre …

Die Erzählung „Hauptmann Hülsensack und der Große Schnitter“ erscheint als exklusives eBook Only bei Heyne und umfasst ca. 46 Buchseiten.

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Seitenzahl: 86

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MICHAEL G. CONEY

HAUPTMANN HÜLSENSACK

UND DER

GROSSE SCHNITTER

Erzählung

Das Buch

Bobbie Axford verkauft Illusionen, virtuelle Kriegsspiele, bei denen der Kunde als Hauptmann Sigurd Hülsensack eine Reihe von Gefahren in einer simulierten Umgebung, dem sogenannten Großen Schnitter, bestehen muss. Vor Weihnachten brummt das Geschäft, und Bobbie ist schwer beschäftigt – wenn nur dieser Waschbär, der plötzlich vor ihrem Fenster aufgetaucht ist, nicht wäre …

Die Erzählung »Hauptmann Hülsensack und der Große Schnitter« erscheint als exklusives E-Only bei Heyne und umfasst ca. 46 Buchseiten.

Der Autor

Titel der Originalausgabe

BULLDOG DRUMMOND AND THE GRIM REAPER

Aus dem Amerikanischen von Horst Pukallus

Überarbeitete Neuausgabe

Copyright © 1996 by Mercury Press, Inc.

Copyright © 2016 der deutschsprachigen Ausgabe by

Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Covergestaltung: Stardust

Satz: Thomas Menne

Bobbie Axford und der Waschbär betrachteten sich durch die dicke Scheibe des Bürofensters.

In den Augen des Waschbärs funkelte ein unheimliches Glitzern.

Ein gerissenes Glitzern war es, ein durchtriebenes Glitzern, ein Glitzern, das sie nackt auszog. Genau die Art von Glitzern, die sie immer in den Augen der hinterfotzigen Ratte Bill, ihres Ex-Geschäftspartners und Ex-Liebhabers, gesehen hatte.

»Scher' dich bloß vom Fenstersims runter!«, schnauzte sie. Mit einer zusammengerollten Zeitung wumste sie gegen die Glasscheibe. Sicheren Fußes blieb das schwarzgraue Pelztier, wo es mit buckligem Rücken trotzig hockte. Das Büro befand sich im sechsten Stock. In früheren Zeiten hätte Bobbie das Fenster aufmachen können, dann ein Schubs, und sie wäre das abscheuliche Vieh los gewesen. Aber heutzutage ließen sich in der Stadt die Fenster nicht mehr öffnen.

Wie sonderbar, dass der Waschbär so hoch heraufgeklettert war. Aus Neugier? Aus Todessehnsucht? Auf der unaufhörlichen Suche nach sexueller Befriedigung? Was letzteres anging, hatte er hier oben kaum Erfolgsaussichten.

In dem großen Gebäude der Firma AXFORD PROXIMATIONEN gab es vielerlei Ungewöhnliches, allerdings bestimmt kein Waschbärweibchen.

Komisch, dass sie unterstellte, ein Waschbärmännchen vor sich zu sehen. Es musste an den Augen liegen. Dem lüsternen Funkeln.

Schluss mit den Spekulationen. Gegenwärtig hatte Zeit wesentliche Bedeutung, weil Harrods das Weihnachtssortiment plante. AXFORD PROXIMATIONEN hatte reichlich Verkaufsfläche gemietet, und Bobbie musste ein neues, aufregendes Proximationsabenteuer ausarbeiten, damit beim Kaufrausch der Konsumenten tüchtig abgesahnt werden konnte. Sie warf dem Waschbären einen letzten Blick des Argwohns zu und befasste sich weiter mit der Aufgabe, Ted durch das Hülsensack-Szenario zu führen.

Der Roboter war das neueste Modell einer langen Reihe von Teds. In dem gigantischen Konstrukt, das sich auf einen Großteil des AXFORD PROXIMATIONEN-Gebäudes erstreckte – das Gebäude selbst wiederum nahm den Platz mehrerer Häuserblocks ein –, hatten seine Vorgänger samt und sonders ihr Ende gefunden. Bobbies Personal spickte das Konstrukt nur so mit Gefahren, Überlebenshilfen und Belohnungen, der Computer setzte die Parameter des Abenteuers fest, und Bobbie leitete Ted durch die Vielfalt der alternativen Wege des Konstrukts, überprüfte das Abenteuer auf Tauglichkeit und speicherte die Ergebnisse in der Matrix. Man kannte das Konstrukt in der Firma unter der Bezeichnung ›Großer Schnitter‹. An jeder Ecke lauerte der Tod.

Momentan zeigte der Monitor, dass Ted, der gerade die Rolle von Hauptmann Sigurd Hülsensack, genannt Handgranaten-Siggi, zu spielen hatte, in einer winzigen Kammer stand. Der Lichtkegel seiner wiederaufladbaren Taschenlampe glitt über kahle Wände, Decken und Fußboden aus hellem Metall. Ein offen ersichtlicher Ausweg fehlte, aber das war Standard. Es sah aus, hätte das diabolische Genie Carlos Mephistos ihn endlich geschlagen.

Ted, dem man ganz gewiss Raffinesse nachsagen konnte, empfand eine Regung der Furcht.

Bobbie checkte, ob die Matrix die Furcht erfolgreich aufgezeichnet hatte. Nacherlebbare Emotionen waren eine neuere Errungenschaft der Proximation und sollten bei Harrods ein bombiger Verkaufsschlager werden.

Als nächstes durchdachte sie Teds Alternativen. Sein kleines Sauerstofffläschchen konnte ihm nützlich sein; möglicherweise füllte die Kammer sich gleich mit Gas, Wasser oder sonst irgendetwas. Der Plastiksprengstoff nutzte überhaupt nichts; natürlich ließ sich damit ein Loch in die Wand sprengen, doch Ted bekäme auch eins ab.

Sie musste bald eine Entscheidung fällen, sonst traf Ted von sich aus einen Entschluss. Und trotz seiner Raffinesse entschied sich Ted nicht immer für das Richtige.

Und das erinnerte Bobbie an Bill Kilpatrick, der nie zu Potte kam, so etwas nur einmal geschafft hatte, nämlich an dem Tag, als er ihr und AXFORD PROXIMATIONEN adieu sagte. Doch Bill war ein unentschlossener Dummkopf und Bobbie ohne ihn wahrhaft besser dran.