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Dieses E-Book bietet Tierhalter*innen und Tierinteressierten eine Übersicht zu zehn häufigen Krankheiten, die die Haut von Katzen betreffen. Kompakt und gut strukturiert geht dieses E-Book unter anderem auf die Ursachen ein, erläutert, welche Symptome auf eine Krankheit beim Tier hindeuten und wann tierärztlicher Rat erforderlich ist. Fachlich fundiert und leicht verständlich erfahren Sie, wie Tiermediziner*innen jene Erkrankungen erkennen und behandeln und was Sie selbst tun können, um Ihr Tier gesund zu halten. Die Informationen sind kein Ersatz für die tierärztliche Beratung, sondern dienen als wichtige Kommunikationshilfe für den Besuch in der Tierarztpraxis.
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Dr. Martin Waitz
Hautkrankheiten bei Katzen:
Tiermedizin verständlich
Dieses E-Book bietet Tierhalter*innen und Tierinteressierten eine Übersicht zu zehn häufigen Krankheiten, die die Haut von Katzen betreffen. Kompakt und gut strukturiert geht dieses E-Book unter anderem auf die Ursachen ein, erläutert, welche Symptome auf eine Krankheit beim Tier hindeuten und wann tierärztlicher Rat erforderlich ist.
Fachlich fundiert und leicht verständlich erfahren Sie, wie Tiermediziner*innen jene Erkrankungen erkennen und behandeln und was Sie selbst tun können, um Ihr Tier gesund zu halten.
Die Informationen sind kein Ersatz für die tierärztliche Beratung, sondern dienen als wichtige Kommunikationshilfe für den Besuch in der tierärztlichen Praxis.
Flöhe können von Katzen auf Menschen übergehen. Foto: vetproduction
Was sind Flöhe bei der Katze?
Flöhe kommen bei Katzen eher häufig vor. Flöhe sind millimetergroße, blutsaugende Insekten, die sich als Parasiten im Fell von Haustieren ansiedeln. Es gibt verschiedene Arten von Flöhen – eine häufige Flohart bei der Katze ist der Katzenfloh (Ctenocephalides felis felis).Katzenflöhe sind auf Menschen übertragbar.
Was sind die Ursachen von Flöhen?
Flöhe benötigen Wärme und Feuchtigkeit für ihre Entwicklung – im Fell der Katze etwa sind diese Bedingungen erfüllt. Erwachsene Flöhe saugen Blut (Flohbiss). Befruchtete Weibchen legen Eier ab. Nach wenigen Tagen schlüpfen aus den Eiern Flohlarven, die dann zu ausgewachsenen Flöhen heranreifen. Flohlarven ernähren sich von abgestorbenen Hautschuppen und halbverdautem Blut, das die ausgewachsenen Tiere ausscheiden.
Flöhe treten bei der Katze häufig nach dem Kontakt zu anderen befallenen Tieren auf. Eine Ansteckung mit Flöhen ist durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren (vor allem Katzen und Hunde) möglich, aber auch indirekt über Gegenstände, an denen Flöhe und Floheier haften. Flöhe und Eier finden sich zum Beispiel im Teppich und kommen vor allem dort vor, wo sich die Katze häufig aufhält (z. B. Katzenkorb, Tierdecke).
Wie äußern sich Flöhe bei der Katze?
Flöhe verursachen unterschiedlich starke Symptome. Bei manchen rufen sie keine oder nur wenige Symptome hervor und bleiben zunächst unentdeckt. Flohbisse sind unangenehm und verleiten die Katze dazu, sich zu kratzen. Durch die Bissstellen und Kratzwunden können Krankheitserreger in die Haut eindringen und zu Entzündungen führen.
Flöhe übertragen unter anderem Gurkenkern-Bandwürmer und bestimmte Bakterien. Vor allem der Speichel der beißenden Flöhe sowie deren Kot werden für die Katze schnell zum Problem – viele Tiere reagieren allergisch. Es kommt dann zu Allergie-Erscheinungen wie starkem Juckreiz, Schwellungen und Hautveränderungen (Flohspeichel-Allergie, Flohspeichel-Dermatitis).
Als Folge des ständigen Kratzens zum einen und allergischen Abwehrreaktionen zum anderen sind schwere Hautentzündungen (feline miliare Dermatitis) und Haarausfall (Alopezie) als Symptome bei Katzenflöhen möglich. Bei starkem Befall führen Flöhe bei Katzenbabys und Jungtieren zu Abmagerung und Blutarmut.
Wie stelle ich fest, ob meine Katze Flöhe hat?
Flöhe lassen sich in der Regel daran erkennen, dass sich die befallene Katze häufig kratzt. Die genaue Floh-Diagnose stellt der Tierarzt oder die Tierärztin, doch Sie können bereits zu Hause das Fell Ihrer Katze näher untersuchen. Im Fall eines Flohbefalls erkennen Sie unter Umständen bereits mit bloßem Auge Flöhe, Flohkot und Eier. Um die Flöhe nachzuweisen, betrachten Sie das gescheitelte Fell oder wenig behaarte Stellen wie Kopf, Bauch oder die Schenkel-Innenseiten oder untersuchen Sie sie mit einem Flohkamm.
Auch sind bei Flöhen mitunter Hautwunden oder kahle Stellen sichtbar sowie Flohbisse, die teilweise hintereinander angeordnet sind („Flohleiter“). Nach dem Kämmen bleiben im Kamm Flöhe, Flohkot und Eier hängen. Flohkot ist länglich, krümelig und hat eine dunkle, fast schwarze Farbe. Um den Kot nachzuweisen, bringen Sie ihn auf weißes, saugfähiges Papier oder ein helles Tuch auf und befeuchten Sie es mit Wasser. Handelt es sich um Flohkot, nimmt die Substanz eine bräunlich-rote Farbe an.
Die sichere Diagnose von Flöhen stellt der Tierarzt oder die Tierärztin. In der tierärztlichen Praxis lässt sich außerdem mit einem Allergie-Test eine mögliche Allergie gegen Flöhe nachweisen.
Wie können Katzen mit Flöhen behandelt werden?
Flöhe erfordern eine tierärztliche Behandlung, um mögliche Beschwerden zu lindern und eine weitere Verbreitung der Flöhe zu vermeiden. Um Flöhe dauerhaft loszuwerden, ist Geduld nötig. Das Kämmen mit einem feinen Kamm hilft bereits, einen Teil der Eier, Larven und Flöhe auszustreichen. Es sind zu diesem Zweck spezielle Flohkämme im Handel erhältlich.
Der Tierarzt oder die Tierärztin verschreibt außerdem Mittel, welche die Flöhe abtöten (Insektizide). Es gibt unterschiedliche Wirksubstanzen, die entweder vorwiegend die Flöhe oder deren Eier und Larven abtöten. Zur Behandlung des Flohbefalls stehen unterschiedliche Applikationsarten zur Verfügung.
Sinnvoll bei der Behandlung von Flöhen ist außerdem, Schlafdecken der Katze und Ähnliches möglichst heiß zu waschen, gründlich Staub zu saugen und Stellen, wo sich die Katze häufig aufhält, mit speziellen Anti-Floh-Mitteln (Insektiziden) einzusprühen. Auch zwischenzeitliches Einfrieren von Katzen-Utensilien hilft, Flöhe zu bekämpfen.
Wenn die Katze Flöhe hat, ist es gleichzeitig sinnvoll, sie zu entwurmen, da Flöhe Gurkenkern-Bandwürmer übertragen können. Es empfiehlt sich, die Behandlung gegen Flöhe nach etwa vier Wochen zu wiederholen.
Wie ist die Prognose, wenn die Katze Flöhe hat?
Katzen mit Flohbefall haben meist eine gute Prognose. So lassen sich Flöhe wirkungsvoll mit Anti-Floh-Mitteln (Insektiziden) behandeln. Achten Sie darauf, möglichst auch Flöhe aus der Umgebung der Katze abzutöten, die zu einer erneuten Ansteckung führen können.
Ist es durch häufiges Kratzen und/oder eine Flohspeichel-Allergie zu einer Hautentzündung (Dermatitis) gekommen, ist die Behandlung der Flöhe langwieriger. Wichtig ist, die Katze tierärztlich untersuchen und behandeln zu lassen.
Wie kann man Flöhen vorbeugen?
Einem Flohbefall lässt sich zum größten Teil vorbeugen – ein sicherer Schutz gegen Flöhe ist jedoch nicht möglich. Meist fangen sich freilaufende Katzen die Flöhe bei dem Kontakt mit anderen Tieren ein. Mittel gegen Flöhe und Zecken sollten in Abhängigkeit ihres Risikos, sich diese Parasiten zuzuziehen, angewendet werden. Es ist wichtig, vor der ersten Anwendung vorsichtig die Verträglichkeit zu testen und nur solche Mittel einzusetzen, die speziell für Katzen zugelassen sind.
Weiterhin hilft es zur Vorbeugung von Flöhen, auf eine ausreichende Hygiene zu achten und von Zeit zu Zeit Katzendecken und Katzenkissen zu waschen. Sinnvoll ist außerdem, regelmäßig das Fell zu bürsten, um Flöhe rechtzeitig zu erkennen, bevor sie sich vermehren. Wer mehrere Haustiere hält, muss bei allen auf einen Flohbefall achten, da sich die Tiere – ebenso wie der Mensch – gegenseitig anstecken können.
Muss eine Katze mit Flohbefall tierärztlich vorgestellt werden?
Hat Ihre Katze Flöhe, vereinbaren Sie einen Termin beim Tierarzt oder der Tierärztin. In der Praxis lassen sich Flöhe sicher feststellen und behandeln. Auch ist es sinnvoll, die Haut der Katze näher untersuchen zu lassen. Mögliche Entzündungen erfordern oftmals eine Behandlung, um abheilen zu können. Der Tierarzt oder die Tierärztin kann außerdem prüfen, ob und in welchem Ausmaß eine Flohspeichel-Allergie vorliegt.
Weiterführende Informationen
Autor: Pascale Huber (Tierärztin), Dipl.-Biol. Birgit HertwigTierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber (Tierärztin)Datum der letzten Aktualisierung: November 2024Quellen:ESCCAP: Flöhe bei der Katze: www.esccap.de (Abruf: November 2024)Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019Rand, J.: Praxishandbuch der Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009Kuhnke, B.: Wenn Hund und Katze kränkeln. Pharmazeutische Zeitung Online 2009, Ausgabe 22Nelson, R.W.; Couto, G.: Innere Medizin der Kleintiere. Urban & Fischer, München 2006
Bei Flohbefall bei der Katze kommt es zu juckenden Entzündungen. Hier eine Katze ohne Flohbefall. Foto: vetproduction
Was ist eine Flohspeichel-Allergie?
Eine Flohspeichel-Allergie ist eine Überempfindlichkeit gegen Flöhe. Dabei reagiert das Abwehrsystem (Immunsystem) speziell auf Flohspeichel, der durch Flohstiche in ihre Haut gelangt.
Schon bei einem geringen Flohbefall kommt es bei betroffenen Katzen zu juckenden Hautveränderungen und Entzündungen als Zeichen der Flohspeichel-Allergie. Der Tierbesitzerin oder dem Tierbesitzer fällt dann auf, dass sich die Katze häufig kratzt oder befallene Stellen beißt. Stellenweise kann sie
außerdem Fell verlieren (Haarausfall, Alopezie).
Was sind die Ursachen einer Flohspeichel-Allergie?
Eine Flohspeichel-Allergie hat ihre Ursache in einer Überempfindlichkeit gegen den Speichel von Flöhen. Bei einem Flohbefall reagiert die Katze mit Kratzen oder Beißen und fügt sich teilweise Verletzungen zu. Durch diese Hautläsionen oder häufiger noch durch den Flohstich selbst, gelangt Flohspeichel in die Haut.
Bei einer Flohspeichel-Allergie bewerten Abwehrzellen der Haut den Speichel der Flöhe als „gefährlich“. Sie schütten Botenstoffe aus, die zu einer starken Abwehrreaktion führen. So schwillt beispielsweise die Haut an, es kommt zu Juckreiz, Rötung oder Ausschlag, teilweise zu Entzündungen.
Bei Substanzen wie Flohspeichel handelt es sich um sogenannte Allergene, also um Stoffe, die gewöhnlich harmlos sind, bei einzelnen Tieren jedoch eine Allergie auslösen.
Wie äußert sich eine Flohspeichel-Allergie bei der Katze?
Eine Flohspeichel-Allergie kann zu unterschiedlich starken Beschwerden führen. Beim ersten Kontakt mit Flohallergenen sind meist noch keine Symptome erkennbar. Sobald das Immunsystem der Katze „lernt“, Flohspeichel als gefährlich einzustufen, treten Hautreaktionen auf.