9,99 €
Dieses E-Book bietet Tierhalter*innen und Tierinteressierten eine Übersicht zu zehn häufigen Katzenkrankheiten, die die Harnwege und den Stoffwechsel der Katze betreffen. Kompakt und gut strukturiert geht dieses E-Book unter anderem auf die Ursachen ein, erläutert, welche Symptome auf eine Krankheit beim Tier hindeuten und wann tierärztlicher Rat erforderlich ist. Fachlich fundiert und leicht verständlich erfahren Sie, wie Tiermediziner*innen jene Erkrankungen erkennen und behandeln und was Sie selbst tun können, um Ihr Tier gesund zu halten. Die Informationen sind kein Ersatz für die tierärztliche Beratung, sondern dienen als wichtige Kommunikationshilfe für den Besuch in der Tierarztpraxis.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Dr. Martin Waitz
Krankheiten der Harnwege und des Stoffwechsels bei Katzen:
Tiermedizin verständlich
Editorial
Blasensteine bei der Katze
Nierenschwäche bei der Katze
Harnwegs-Verschluss bei der Katze
Blasenentzündung bei der Katze
Harnkristalle bei der Katze
Inkontinenz bei der Katze
Diabetes mellitus bei der Katze
Schilddrüsen-Überfunktion bei der Katze
Bluthochdruck bei der Katze
Vergiftungen bei der Katze
Disclaimer
Bibliografische Daten
Dieses E-Book bietet Tierhalter*innen und Tierinteressierten eine Übersicht zu zehn häufigen Katzenkrankheiten, die die Harnwege und den Stoffwechsel der Katze betreffen. Kompakt und gut strukturiert geht dieses E-Book unter anderem auf die Ursachen ein, erläutert, welche Symptome auf eine Krankheit beim Tier hindeuten und wann tierärztlicher Rat erforderlich ist.
Fachlich fundiert und leicht verständlich erfahren Sie, wie Tiermediziner*innen jene Erkrankungen erkennen und behandeln und was Sie selbst tun können, um Ihr Tier gesund zu halten.
Die Informationen sind kein Ersatz für die tierärztliche Beratung, sondern dienen als wichtige Kommunikationshilfe für den Besuch in der tierärztlichen Praxis.
Eine genaue Diagnose von Blasensteinen ist anhand einer Urinprobe möglich. Hier ein Kater mit einem
Katheter. Foto: vetproduction
Was sind Blasensteine?
Das Vorkommen von Blasensteinen bezeichnen Tierärztinnen und Tierärzte als Urolithiasis. Bestimmte Mineralien im Harn fallen dabei zunächst als Kristalle aus, die sich dann im Laufe der Zeit zu mehr oder weniger großen Harnsteinen zusammenballen.
Von Blasensteinen sind meist mittelalte bis ältere Katzen betroffen, bei jungen Katzen kommen sie dagegen seltener vor. Die Blasensteine können symptomlos bleiben, aber auch zu Harnverhalt, Nierenproblemen und einer Blasenentzündung führen. Ob und in welcher Stärke Blasensteine der Katze Beschwerden bereiten, hängt von der Größe, Anzahl, Zusammensetzung und Lage der Steine ab.
Je nach Art der Blasensteine verabreicht die Tierärztin oder der Tierarzt der Katze Medikamente, um die Steine aufzulösen. Eine spezielle Ernährung ist ergänzend zur Therapie sinnvoll. Mit ihr lässt sich das Auftreten weiterer Steine vermeiden. Als Komplikation können Blasensteine den Harnweg verstopfen. Dann ist eine Operation erforderlich, um die Steine zu entfernen.
Woher kommen Blasensteine bei Katzen?
Nicht immer sind die Ursachen von Blasensteinen bekannt. Einige Katzen tragen bereits eine Veranlagung zu Blasensteinen in sich. Vermutlich kommen mehrere Faktoren bei der Entstehung von Blasensteinen zusammen. So spielt neben erblichen Einflüssen der pH-Wert des Urins eine Rolle, also der Säuregrad. Auch ist die Menge der über die Nahrung aufgenommenen Mineralien entscheidend.
Mineralstoffe wie Kalzium oder Oxalat sind die Bausteine, aus denen Harnsteine entstehen können.
Chemisch gesehen bestehen häufig vorkommende Blasenstein-Arten bei der Katze aus Struvit oder Kalziumoxalat. Häufig verkleben zusätzlich abgestorbene Zellen aus Nieren, Harnleitern und Blase mit den ausgefallenen Mineralien. Es sind auch andere Zusammensetzungen von Blasensteinen möglich, diese kommen jedoch seltener vor.
Wie äußern sich Blasensteine bei Katzen?
Kleine Blasensteine bleiben anfangs meist ohne Symptome. Nimmt die Größe und/oder Anzahl an Steinen zu, treten meist Beschwerden auf. Typische Symptome bei Blasensteinen sind immer wiederkehrende Blasenentzündungen. Die betroffene Katze uriniert häufiger als gewöhnlich, dabei jedoch nur geringe Mengen. Oft fällt der Besitzerin oder dem Besitzer auf, dass die bislang „saubere“ Katze plötzlich an Orten jenseits der Katzentoilette Urin absetzt.
Der Harn ist in vielen Fällen blutig gefärbt. Ein weiteres Anzeichen auf Blasensteine ist Harnpressen, wobei meist nur wenige Tröpfchen Urin abgehen. In vielen Fällen ist das Wasserlassen schmerzhaft, und die Katze miaut oder schreit als Ausdruck von Schmerzen.
Ballen sich mikroskopisch kleine Harnkristalle zusammen, entsteht sogenannter Harngrieß. Gelangt er in die Harnröhre, kann er diese verstopfen (Harnwegsverschluss). Auffälligstes Symptom ist dann, dass die Katze keinen Urin mehr absetzen kann und sich ihr Allgemeinbefinden binnen kurzer Zeit (Stunden) stark verschlechtert.
Wie werden Blasensteine diagnostiziert?
Der Nachweis von Blasensteinen erfolgt unter dem Mikroskop. Damit lässt sich die Art der Steine genau bestimmen. Foto: vetproduction
Um Blasensteine festzustellen, untersucht die Tierärztin oder der Tierarzt die Katze zunächst körperlich. Eine genaue Diagnose ist anhand einer Urinprobe möglich. In dieser befinden sich meist Kristalle, aus denen sich der Blasenstein zusammensetzt.
Der Nachweis dieser Harnkristalle erfolgt unter dem Mikroskop. Damit lässt sich die Art der Blasensteine genau bestimmen. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt kann daraufhin abschätzen, ob sich die Blasensteine mit Medikamenten auflösen lassen oder nicht.
Um größere Blasensteine in der Harnblase oder den harnableitenden Wegen festzustellen, eignen sich bildgebende Verfahren wie Röntgen- und Ultraschall-Untersuchungen.
Was tun bei Blasensteinen?
Manche Blasensteine lassen sich mithilfe von Medikamenten auflösen (z. B. Struvit), andere dagegen nicht (Kalziumoxalat). Ein Blasenstein, der in die Harnröhre gerutscht ist, führt zu einem Harnwegsverschluss. Dabei handelt es sich um einen Notfall, der möglichst schnell tierärztlich behandelt werden muss.
Was kostet es, wenn man einer Katze einen Blasenstein entfernt? Der Preis für eine Operation richtet sich grundsätzlich nach der Narkoseart, dem Aufwand des Eingriffs sowie der Menge notwendiger Medikamente. Daher lässt sich kein pauschaler Preis für eine Blasenstein-OP festlegen.
Um anschließend zu vermeiden, dass erneut Blasensteine auftreten, verordnet die Tierärztin bzw. der Tierarzt in der Regel ein Diätfuttermittel. Auch Medikamente, die den Urin ansäuern, werden zur
Vorbeugung von Blasensteinen eingesetzt.
Wie ist die Prognose von Blasensteinen?
Die Prognose von Blasensteinen richtet sich nach der Zusammensetzung, Größe und Lage der Steine. Während sich kleinere Struvit-Steine meist medikamentös auflösen lassen, gelingt dies bei Oxalat-Steinen nicht.
Welche Prognose Blasensteine bei der Katze haben, hängt außerdem von ihrer Lage ab. Verstopft ein Stein die Harnröhre, staut sich der Harn bis in die Nieren zurück, und es drohen Nierenschäden bis hin zum Nierenversagen. Stoffe, die normalerweise über den Urin ausgeschieden werden, verbleiben im Blut, und es kann zu einer Harnvergiftung (Urämie) kommen.
Wie kann man Blasensteinen bei der Katze vorbeugen?
Eine spezielle Ernährung ist bei Blasensteinen bei der Katze sinnvoll. Foto: vetproduction
Blasensteinen lässt sich nur bedingt vorbeugen. Ist jedoch bekannt, dass die Katze zu Blasensteinen neigt, ist es wichtig, sich tierärztlich beraten zu lassen. Teilweise hilft es, beim Futter genau auf die Zusammensetzung zu achten beziehungsweise der Katze ein Diätfuttermittel anzubieten.
Wichtig ist außerdem, eine tierärztliche Praxis aufzusuchen, sobald Beschwerden beim Wasserlassen auftreten. So lassen sich Blasensteine erkennen und gezielt behandeln, bevor sie zu Komplikationen führen.
Muss eine Katze mit Blasensteinen tierärztlich vorgestellt werden?
Wer bei seiner Katze Blasensteine vermutet, sollte unbedingt einen Termin in der tierärztlichen Praxis vereinbaren. Es ist in jedem Fall wichtig, die Ursache von Beschwerden beim Wasserlassen tierärztlich abklären zu lassen und eine gezielte Behandlung zu finden.
Auch lassen sich durch eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung Komplikationen vorbeugen, etwa wenn die Harnwege verstopft und die Nieren betroffen sind.
Weiterführende Informationen
Autorinnen: Pascale Huber (Tierärztin), Dipl.-Biol. Birgit HertwigTierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber (Tierärztin)Datum der letzten Aktualisierung: Mai 2024Quellen:Fossum, T.: Chirurgie der Kleintiere. Urban & Fischer, München 2020Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009Huhn, A.: Katzenkrankheiten. Ulmer, Stuttgart 2006
Eine Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) kann akut oder chronisch auftreten. Foto: vetproduction
Was ist eine Nierenschwäche?
Bei einer Nierenschwäche lässt entweder akut (akute Niereninsuffizienz) oder schleichend (chronische Niereninsuffizienz) die Funktion der Nieren nach.
Die beiden Nieren sind lebenswichtige Organe, die unter anderem das Blut filtern, den Harn bilden und Wasserhaushalt, Blutdruck und Stoffwechsel regulieren. Auch stellen die Nieren bestimmte Hormone her, die für die Blutbildung und die Knochen von Bedeutung sind.
Eine Nierenschwäche kann viele Ursachen haben. Häufig kommt eine Niereninsuffizienz bei älteren Katzen vor.
Was sind die Ursachen einer Niereninsuffizienz bei der Katze?
Es gibt viele Ursachen für eine Nierenschwäche bei Katzen. Möglich sind:
Alter
: Besonders ältere Katzen sind von einer Nierenschwäche betroffen, weil die Nierenleistung bei höherem Lebensalter nachlässt.
Verletzungen
: Vernarbt Nierengewebe, verliert es seine Funktion.
Eine Nierenschwäche kann die Folge sein.
Vergiftungen
Infektionen
Verminderte Durchblutung
: Ist die Niere nicht ausreichend durchblutet, wird das empfindliche Nierengewebe nicht ausreichend versorgt.
Nierenschäden sind eine mögliche Folge.
Missbildungen
der Niere (z. B. Zystennieren)
Immunreaktionen
: Körpereigene Abwehrstoffe können die feinen Nierengefäße verstopfen, sodass die Niere nicht mehr ausreichend durchblutet wird.
Eine eingeschränkte Nierenfunktion fällt im Anfangsstadium nicht auf, da sich zunächst gesundes Nierengewebe vermehrt und die Aufgaben der zerstörten Nierenzellen übernimmt. Die Niere nimmt dann an Größe zu (renale Hypertrophie).
Ist nur eine Niere geschädigt, etwa durch eine Verletzung, gleicht die zweite, gesunde Niere den Nierenschaden aus.