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Ein erotisches Abenteuer mit einem Steinbock-Mann. Eigentlich wollte Sofie nur eine Aufreißer-App testen, sie hatte nie vor, den distanzierten Stararchitekten Tom Vaillant wirklich zu verführen. Doch als Tom sie abblitzen lässt, ist Sofies Kampfgeist geweckt. Nur langsam wird ihr klar, dass hinter ihrer Beharrlichkeit viel mehr steckt, als nur verletzter Stolz und tiefere Gefühle für Tom. Begeisterte Leserstimme: »Die Erotik wird hübsch, stil- und niveauvoll präsentiert und das eigene Kopfkino kommt auch auf seine Kosten.« In dieser sexy Reihe erscheinen außerdem: Lina Barold: A little less conversation, Kajsa Arnold: Sign of love, Natalie Rabengut: Consulting the stars, Nina Hunter: For the first time, Naomi Noah: Twin in Trouble, Aimee Laurent: Kiss me at the River, Izabelle Jardin: Midnight in Venice, Kaila Kerr: Straight to the Heart, Bärbel Muschiol: Darkest Love und Nina Martens: Daydreams of Love. »Heart of Stone« ist ein eBook von feelings*emotional eBooks. Mehr von uns ausgewählte erotische, romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.de/feelings.ebooks. Genieße jede Woche eine neue Geschichte - wir freuen uns auf Dich!
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Seitenzahl: 69
Emilia Lucas
Heart of Stone
Astro-Quickie: Steinbock
Knaur e-books
Ein erotisches Abenteuer mit einem Steinbock-Mann.
Eigentlich wollte Sofie nur eine Aufreißer-App testen, sie hatte nie vor, den distanzierten Stararchitekten Tom Vaillant wirklich zu verführen. Doch als Tom sie abblitzen lässt, ist Sofies Kampfgeist geweckt. Nur langsam wird ihr klar, dass hinter ihrer Beharrlichkeit viel mehr steckt als nur verletzter Stolz und tiefere Gefühle für Tom.
In dieser sexy Reihe erscheinen außerdem: Lina Barold: A little less Conversation, Kajsa Arnold: Sign of Love, Natalie Rabengut: Consulting the Stars, Nina Hunter: For the First Time, Naomi Noah: Twin in Trouble, Aimee Laurent: Kiss me at the River, Izabelle Jardin: Midnight in Venice, Kaila Kerr: Straight to the Heart, Bärbel Muschiol: Darkest Love und Nina Martens: Daydreams of Love.
»Heart of Stone« ist ein E-Book von feelings – *emotional eBooks. Mehr von uns ausgewählte romantische, prickelnde, herzbeglückende E-Books findest Du auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.de/feelings.ebooks. Genieße jede Woche eine neue Liebesgeschichte – wir freuen uns auf Dich!
Die ganze Woche schon hänge ich an seinen Lippen. Jeder Satz, den er sagt, fesselt mich, macht neugierig, inspiriert. Heute nicht. Heute dringt keines seiner Worte zu mir durch, egal, wie sehr ich mich bemühe, ihm zu lauschen. Aber es liegt nicht an seinem Vortrag. Auch nicht an der warmen, stickigen Dunkelheit, die sich nach einem ganzen Tag voller Menschen über den Saal gelegt hat.
Es liegt an mir. Ich kann nicht zuhören, weil die Tagung sich mit jedem Wort aus seinem Mund dem Ende nähert.
»Nur noch ein paar Minuten. Merkt keiner, wenn wir früher gehen«, raunt Angela mir über den Tisch hinweg zu.
Ich schüttle den Kopf. Angela hasst das Thema organische Architektur, aber ich finde es unheimlich spannend, wie man anhand von Strukturen aus der Tier- und Pflanzenwelt besser und höher bauen kann. Ich will mich darauf spezialisieren.
»Komm schon, Sofie. Bevor alle anderen die Hotelgarage stürmen und wir ewig in der Schlange an der Ausfahrt stehen.«
»Pst, ich will zuhören.« Das ist nicht mal gelogen. Auch wenn die Bedeutung von Toms Worten nicht den Weg in meine Gehirnwindungen findet, mag ich trotzdem kein einziges davon verpassen. Ich gebe den Versuch auf, dem Vortrag zu folgen, schließe die Augen und lasse mich von Toms dunkler, melodischer Stimme umschmeicheln. Eine Stimme, die mir das Gefühl gibt, dass er nur für mich spricht.
Angelas theatralisches Seufzen lässt mich aufschrecken. »Wirklich? Willst du nicht lieber endlich hier weg?«
Ich beiße mir auf die Lippen. Früher konnte ich es schon nach zwei Tagen Abwesenheit von zu Hause kaum erwarten, wieder nach Wien zu kommen. Jetzt würde ich lieber noch hier in Villach bleiben und mir ein paar weitere Vorträge über die neuesten Hochbauverfahren in Asien anhören oder darüber, wie der Naturschutz unsere Design-Ideen beeinflusst. Meinetwegen auch darüber, wie man mit Legosteinen den Eiffelturm nachbaut. Ganz egal, was. Wenn ich nur nicht nach Hause muss.
Ich erwidere nichts, bis der letzte Satz des Vortrags verklungen ist. Erst als alle klatschen, beuge ich mich zu Angela. »Ich muss noch die App testen. Ich hab’s versprochen.« Ich sehe sie nicht an. Sie kennt mich zu gut. Sie würde sofort wissen, dass das nur eine Ausrede ist. »Es ist der perfekte Zeitpunkt.« So kann ich die Heimfahrt noch etwas aufschieben.
»Sofie!«, zischt Angela. »Du willst doch nicht wirklich diese Verführungs-App ausprobieren?«
»Ich will es ja nicht bis zum Ende durchziehen. Nur gucken, ob es klappt. Sobald der Typ ja gesagt hat, breche ich das Ganze ab.«
»Findest du das nicht etwas gemein?«
Ich schnaube. »Der verliebt sich schon nicht gleich.« Na gut, er könnte ein bisschen sauer werden, wenn ich ihm erst Sex vorschlage und dann einen Rückzieher mache. Aber Andi zählt auf mich.
Angela hebt eine Augenbraue. Dann seufzt sie. »Wer?«
Ich deute mit dem Kinn zum Podium. Mein Herzschlag beschleunigt sich.
Angela lacht ungläubig auf. »Du willst wohl wirklich testen, was die App kann.«
»Wenn schon, denn schon.« Wenn es zu leicht ist, ist es zu schnell vorbei. Deswegen habe ich ihn ausgesucht. Tom Vaillant, Keynote-Speaker und Spezialist für organische Architektur. Er ist genau da, wo ich hinwill, und ich warte schon die ganze Woche auf eine Gelegenheit, ihn kennenzulernen. Rein beruflich natürlich. Wahrscheinlich klappt es sowieso nicht. Er spricht nicht mit jedem, erst recht nicht nach Vorträgen. Er hasst es, wenn man ihn ausfragt, und er tauscht mit niemandem einfach so seine Karte. »Ohne Herausforderung macht es ja keinen Spaß.«
Angela mustert ihn, als hätte sie ihn noch nie gesehen und die ganzen vier Tage nicht richtig angeschaut. Sie schnalzt mit der Zunge. »Wenn er ja sagt und für dich Ersatz braucht, sag Bescheid.«
»Aber ich bin gemein, ja?«
»Sorry, du weißt, wenn einer schwarze Haare hat, kann ich nicht mehr klar denken.«
Ich muss lachen. »Stimmt, aber das ist auf gewisse Art auch sehr fair.« Immerhin ist es fast egal, wie der Rest von ihm aussieht, nur auf die schwarzen Haare kommt es an. Und die hat er. Dichte schwarze Haare und dunkle Augen. Das lässt ihn merkwürdig unnahbar wirken, was natürlich auch an der Art liegen könnte, wie er hoch aufgerichtet hinter dem Rednerpult steht und an seiner langen Nase entlang in die Menge hinunterblickt.
»Hast du keine Angst, dich lächerlich zu machen?«
Ich zucke mit den Schultern. »Noch bin ich niemand, und wenn es mal so weit ist, erinnert er sich bestimmt nicht mehr an mich.« Nicht der Star-Architekt aus Wien, der niemals Werkstudenten einstellt oder firmenbasierte Doktorarbeiten betreut. Angela hat es versucht, er hat sie ohne Erklärung abgewiesen. Ihrer Erzählung nach hat er sie nicht mal richtig angesehen, als sie mit ihm gesprochen hat. Sollten wir uns irgendwann wieder begegnen, wird er sich sicher nicht mal an mich erinnern, wenn ich ihm einen One-Night-Stand vorschlage.
»Dass du niemand bist, würde ich nicht gerade sagen. Immerhin hast du es in die Architectural Gazette geschafft.«
Das stimmt, und mein Artikel in einer der größten europäischen Zeitschriften für Architektur macht mich schon ein wenig stolz. Vor allem, weil ich nie gedacht hatte, dass ich mit diesem Thema überhaupt Chancen hätte: Praktische Anwendungsmethoden der Astrologie in der Architektur. Meine geheime Leidenschaft. »Wenn er den gelesen hat, dann hält er mich für vollkommen durchgeknallt und macht erst recht einen Bogen um mich.« Vielleicht tue ich ihm unrecht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass einer wie er sich dafür interessiert, wie man mit astrologischen Berechnungen den besten Zeitpunkt für eine Grundsteinlegung herausfindet.
Ich öffne die App, und ein Startbildschirm mit den Tierkreiszeichen erscheint. Danach eine Eingabemaske. Ich gebe meinen Geburtstag, meinen Geburtsort und meinen Namen ein.
»Und? Was sagt die App über ihn?«
»Warte.« Ich tippe Toms Daten ebenfalls ein: Name, Geburtsdatum und Wohnort. Das ist alles, was ich auf der Seite seiner Firma über ihn finden konnte. Je mehr man eingibt, desto genauer fällt das Horoskop aus und desto besser kann die App einen beraten, wie man das Objekt der Begierde herumkriegt. Angeblich. Natürlich ist das völliger Quatsch, so funktioniert Astrologie nicht. Die App gibt nur vor, seriöser zu sein als die vollkommen hanebüchenen Horoskope in den Zeitungen. Aber Andi ist mein Freund, und er hat sich diese App in den Kopf gesetzt, also werde ich sie für ihn testen. Auch wenn mein Astrologenherz dabei Rhythmusstörungen bekommt.
Ich tippe auf Los geht’s! Ein sich drehender Kreis erscheint und der Hinweis: Ihre Verführungsroute wird berechnet. Ich verdrehe die Augen. Es ist erst die Betaversion, bestimmt ändert er das noch. Das hoffe ich zumindest. Andi ist ein genialer Astrologe, er hat den Kontakt mit dem Universum wirklich drauf, aber beim Kontakt mit Menschen ist er eine Niete. Was für seine astrologische Beratungspraxis nicht gerade förderlich ist. Das ist auch der Grund für diese App, von der er sich ein Nebeneinkommen erhofft.
Mein Handy vibriert. Die App hat ein Ergebnis. Gut, dass sie lautlos ist, man will ja nicht, dass das Verführungsobjekt misstrauisch wird.
»Klartext?«, frage ich mit dem Zeigefinger über dem Display.
»Oh ja!«, ruft Angela, die vollkommen vergessen zu haben scheint, dass sie schnell verschwinden wollte. »Unbedingt.«
»Okay.« Die App kommt in zwei Ausführungen, einmal höflich und einmal in Klartext.
»Steinbock«, lese ich vor. Danke, so weit war ich auch schon. »Arrogant, herablassend, distanziert. Mit Aszendent Arschloch.«
Angela kichert. »Ich liebe den Klartext.«