Helfer aus dem Dunkel - Werner K. Giesa - E-Book

Helfer aus dem Dunkel E-Book

Werner K. Giesa

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Beschreibung

Die Schlacht gegen die Grakos tritt in die entscheidende Phase. Und als wäre das noch nicht genug, erweisen sich die Rahim nicht als die ehrlichen Verbündeten, die Terra braucht. Doch es gibt einen Helfer aus dem Dunkel.

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Ren Dhark

Drakhon-Zyklus

 

 

Band 12

Helfer aus dem Dunkel

 

 

von

Werner K. Giesa

Uwe Helmut Grave

Achim Mehnert

 

nach einem Exposé von

Hajo F. Breuer

Inhalt

Titelseite

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

17.

18.

19.

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Impressum

Prolog

Im Archiv der Salter hat Ren Dhark die Erklärung für das Phänomen gefunden, das die Existenz der heimatlichen Milchstraße ebenso bedroht wie jene der Galaxis Drakhon, die offenbar aus einem anderen Universum stammt: Vor etwa tausend Jahren führten die Mysterious einen mörderischen Abwehrkampf gegen das Insektenvolk der Grakos. Die hatten sich einer großen Zahl von Ringraumern der Geheimnisvollen bemächtigt und setzten sie damit enorm unter Druck.

Doch die Mysterious nahmen den Kampf an, der ihnen aufgedrängt worden war, und warfen die Grakos zurück. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von den Saltern. Diese Menschen stammten von der Erde und waren das Ergebnis gezielter biologischer Manipulationen der Mysterious.

Angesichts ihrer drohenden Niederlage verlegten sich die Grakos auf biologische Kriegführung und entwickelten eine Seuche, welche die »Hohen« – so wurden die Mysterious von den Saltern genannt – fast ausgerottet hätte.

Als es den Mysterious endlich gelungen war, die Seuche zu besiegen, kannten die Überlebenden kein Pardon mehr. Sie führten einen gewaltigen Vernichtungsfeldzug gegen die Grakos, dem diese sich nur noch durch kollektive Flucht in eine Hyperraumblase entziehen konnten. Von dieser unangreifbaren Festung aus bombardierten sie die Milchstraße mit harter Strahlung, um die Mysterious und ihre Hilfsvölker doch noch zu vernichten.

Die Mysterious reagierten mit der Manipulation des gigantischen Schwarzen Loches im Zentrum der Milchstraße. Sie erhöhten seine Masse und machten es damit so stark, daß es die Strahlung der Grakos aufsaugte und ihre letzte Bastion zurück aus dem Hyperraum ins Normaluniversum riß. Die nun folgende Niederlage der Grakos war verheerend, die letzten Insektenkrieger flohen in die Tiefen des Alls.

Aber die Mysterious hatten zu spät erkannt, daß die Manipulation des Super Black Hole (SBH) nicht mehr rückgängig zu machen war und weitreichende Folgen hatte. Die gigantischen Gravitationskräfte überwanden die Schranken zwischen den Dimensionen und rissen eine komplette Galaxis aus einem anderen Universum in das unsere: Drakhon.

Als den Mysterious bewußt wurde, daß die Milchstraße zum Untergang verurteilt war, verließen sie diese Sterneninsel fluchtartig – wohin ist nicht bekannt. Ihre Geschöpfe, die Salter, ließen sie schmählich im Stich.

Sie hinterließen ihnen jedoch den Peilstrahl, mit dem sie Expeditionen an den vermutlichen Eintrittsort der fremden Galaxis in unser Universum durchführen konnten. Drakhon schwang noch eine lange Zeit zwischen seinem und unserem Universum hin und her, tauchte sozusagen in Schüben auf. Erst im Jahr 1805 irdischer Zeitrechnung manifestierte sich die Galaxis endgültig in unserer Dimension.

Doch das war nur die erste Stufe der Katastrophe. Denn das künstlich veränderte SBH lädt die galaktischen Spannungsfelder von Milchstraße und Drakhon gegensätzlich auf. Als Folge davon hat Drakhon mehrere kürzere Transitionen auf die Milchstraße zu gemacht. Die letzte davon verursachte die galaktische Katastrophe – den Energieschlag aus dem Hyperraum, der so viel Leid und Unheil über die Völker der Milchstraße brachte.

Und selbst sie war nur ein Vorspiel. Denn alles deutet darauf hin, daß Drakhon mit der nächsten Transition mitten in die Milchstraße hineinspringen wird. Wenn die Menschen überleben wollen, müssen sie etwas vollbringen, das selbst den Mysterious nicht gelang: die Manipulation eines entarteten Schwarzen Loches. Ein erstes Experiment gelingt, dank der neuartigen Raumschiffe aus Tofirit und der Hilfe der mit enormen Parakräften ausgestatteten Rahim, dem höchstentwickelten Volk der Galaxis Drakhon. Rettung erscheint nicht mehr ausgeschlossen. Mit neuer Hoffnung feiert Ren Dhark seinen 30. Geburtstag – da greifen die Grakos Terra an!

1.

Zehn Schattenstationen der Grakos jenseits der Marsbahn!

Ohne Vorwarnung aus dem Hyperraum aufgetaucht!

Etwas verkrampfte sich in Ren Dhark. Er spürte, wie sich sein Pulsschlag beschleunigte. Noch Minuten zuvor hatte er unbeschwert seinen Geburtstag inmitten eines kleinen Kreises von Freunden und Weggefährten gefeiert.

Jetzt war alles anders.

Wie ein Damoklesschwert hing die Nachricht, die Marschall Bulton von der solaren Außenbeobachtung erhalten hatte, im Raum.

Die Gedanken des weißblonden Mannes überschlugen sich.

Zehn Schattenstationen bedeuteten eine Bedrohung apokalyptischen Ausmaßes. Bereits die eine, die im vergangenen Jahr im Sol-System aufgetaucht war, hatte erschreckende Verluste an Menschen und Material gefordert. Erst im letzten Augenblick war es gelungen, sie zu vernichten. Sich gegen zehn dieser gigantischen Kampffestungen zu behaupten schien unmöglich. Nicht mal der Terra umspannende Schutzschirm der Nogk bot diesmal Sicherheit.

»Wir brauchen Flash, um hier wegzukommen«, ordnete er mit tonloser Stimme an. »Doraner und die anderen sollen sich unverzüglich auf den Weg machen. In zehn Minuten will ich in der Luft sein.«

»Was ist mit der POINT OF?«

»Soll augenblicklich starten. Wir stoßen im Raum zu ihr. Dan…«

»Schon klar.« Während seiner Anwesenheit auf der Erde war Rens ältester Freund Chef der Terranischen Flotte, die ansonsten von seinem Stellvertreter Bulton befehligt wurde.

Das Gesicht des Marschalls wirkte wie aus Stein gemeißelt. Wer ihn kannte, wußte, daß er am liebsten von sich aus die Initiative ergriffen hätte. Nur mit Mühe gelang es ihm, die Ruhe zu bewahren.

»Befehle, Sir?«

»Keine Kompetenzfragen jetzt, Ted. Sie übernehmen. Bringen Sie alles hoch, was wir haben! Ich selbst gehe mit Dhark an Bord der POINT OF.«

Sekunden später meldete er Vollzug. »Mobilmachung läuft. Ich hoffe nur, daß wir schnell genug hochkommen. Glücklicherweise haben unsere Jungs mitgedacht und fürsorglich allgemeinen Alarm ausgelöst. Sämtliche Besatzungen werden in kurzer Zeit komplett sein. Ich habe Anweisung gegeben, die bemannten Eingreifverbände sofort loszuschicken. Sie sind bereits auf dem Weg Richtung Marsbahn.«

»Allein haben sie keine Chance gegen die Grakos.« Dhark schüttelte den Kopf. »Sie wollen sie doch nicht verheizen, nur um für den Rest der Flotte Zeit herauszuschinden?«

»Bei allem Respekt, Sir!« Bultons Stimme hob sich. »Natürlich nicht. Ich schicke keinen einzigen meiner Männer ins Feuer, wenn ich nicht dabei bin. Aber wir brauchen Informationen.«

»Die uns die Ast-Stationen ebenfalls liefern können.«

»Vorausgesetzt, sie werden nicht der Reihe nach abgeschossen. Zehn Schattenstationen. Große Güte, die werden alles wegspülen, was ihnen im Weg ist. Die Eingreifer sind flexibler. Bis zu unserem Eintreffen habe ich Oberstleutnant Kendall mit sämtlichen Freiheiten ausgestattet. Der alte Haudegen wird schon das richtige tun.«

Bultons Worten zum Trotz zeichnete sich Skepsis in seinen Zügen ab. Alarmstart hin oder her, es würde eine Weile dauern, bis sich die einzelnen Flottenverbände formiert hätten. Der Commander der Planeten konnte sich denken, was in Bulton vorging. Möglicherweise würde Kendall doch nicht darum herumkommen, sich den Grakos entgegenzustellen, um sie nicht zu rasch vordringen zu lassen.

»Die Grakos lassen sich Zeit. Beim letzten Mal sind sie in aller Gemütsruhe Richtung Erde vorgedrungen«, verlieh er seiner geringen Hoffnung Ausdruck.

»Aber vielleicht haben sie ihre Taktik diesmal geändert. Immerhin greifen sie auch nicht mehr mit nur einer Schattenstation an, sondern mit deren zehn.«

Während des Gesprächs hatten sie das Restaurant »Los Morenos« verlassen. Draußen herrschte das reinste Tohuwabohu. Reporter der verschiedensten Sender hatten sich eingefunden, um einen Blick auf Ren Dharks Geburtstagsfeier werfen zu können. Oder besser noch, um eine Sensation geliefert zu bekommen. Einen handfesten Skandal, den Joan Gipsy, die hinter der Versammlung steckte, ihnen nur zu gern auf einem silbernen Tablett serviert hatte. Der Commander der Planeten habe sie nur ausgenutzt, sie als ein erotisches Spielzeug gehalten, um sie fallenzulassen wie eine heiße Kartoffel, kaum daß er erfahren habe, daß sie von ihm schwanger sei. So hatte sie tränenreich zum besten gegeben. Nur zu gern hatten die nach Klatsch und Tratsch dürstenden Vertreter der Regenbogenpresse Joan Gipsy, der es in Wahrheit nur um schnöden Mammon ging, ihre Posse abgenommen. Mit eiskalter Berechnung hatte sie auf ihr Ziel hingearbeitet, ohne daß sie an Dhark jemals wirklich interessiert gewesen wäre.

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