Hoch das Beet! - Folko Kullmann - E-Book
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Hoch das Beet! E-Book

Folko Kullmann

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Beschreibung

Man braucht keinen riesigen Garten - auch ein bis drei Hochbeete reichen, wenn man sich mit seinen Lieblings-Gemüsearten selbst versorgen möchte. Dieser Ratgeber stellt nicht nur die Vorteile des Gemüseanbaus im Hochbeet vor und gibt detaillierte Anleitungen zum Bau verschiedener Hochbeet-Varianten, sondern erklärt genau, welche Gemüse sich für die Selbstversorgung mit dem Hochbeet eignen und wie man die benötigten Mengen berechnet. Drei verschiedene Anbaupläne mit unterschiedlichen Schwerpunkten - ein Salatbeet, ein Beet mit Wurzelgemüsen und ein Beet mit südländischen Genüssen wie Tomaten & Co. lassen keine Wünsche offen. Der Jahresplaner begleitet die drei Anbaupläne durch die phänologischen Jahreszeiten: Wann wird welches Gemüse ausgesät oder gepflanzt? Wann sind auf welchem Beet welche Pflegemaßnahmen nötig und wann ist welches Gemüse erntereif? In diesem Buch werden endlich alle Detailfragen zur Selbstversorgung mit dem Hochbeet beantwortet.

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Seitenzahl: 163

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HOCHBEET-BASICS für den Garten

HOCHBEETE SIND IDEAL, um bequem und ohne Mühen eigenes Gemüse und Kräuter anzubauen. Egal ob rustikal aus Holz, architektonisch-formal aus Metall oder edel aus Ziegeln oder Naturstein: mit Hochbeeten werden Sie unabhängig vom gewachsenen Boden. Mit einem oder mehreren Hochbeeten im Garten können Sie sich (fast) rund ums Jahr mit knackigen Salaten, aromatischen Kräutern und leckerem Gemüse selbst versorgen.

Hochbeete aus Lärchenholz sind besonders stabil und halten viele Jahre.

VORTEILE VON HOCHBEETEN Mehr als »Gärtnern ohne Bücken«

DER EINFACHE START

Dicke Holzbretter halten auch ohne Schutzanstrich mehrere Jahre Wind und Wetter stand.

HOCHBEETE AUS HOLZFlexibel und einfach zu bauen

Holz ist das perfekte Baumaterial für Hochbeete. Es ist flexibel und leicht zu verarbeiten. Auch ohne großes handwerkliches Geschick können Sie in Eigenregie aus Brettern, Planken, Europaletten oder Fertigbausätzen Ihr eigenes Hochbeet bauen.

HOCHBEETE AUS Holz lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick selbst bauen. Angesichts der Vielzahl an Formen und Größen lohnt sich ein Blick in die Kataloge der Hersteller – und sei es nur zur Inspiration. Auch über den Standort sollten Sie sich rechtzeitig Gedanken machen, denn einmal aufgestellt und gefüllt lässt sich ein Hochbeet nicht mehr verrücken. Praktisch: Ein Schlauch oder Wasseranschluss in der Nähe, denn dann brauchen Sie zum Gießen von Gemüse und Kräutern nicht so weit zu laufen. Der Untergrund muss wasserdurchlässig sein, damit Gießwasser und Regen versickern können. Steht das Beet auf einer versiegelten Fläche, z. B. einer Terrasse, muss eine Dränage mit Wasserabzug eingebaut werden.

Material

Holz ist flexibel, einfach zu bearbeiten und – je nach Holzart – mehr oder weniger günstig.

Leimholzbretter zum Bau von Kleinmöbeln gibt es in vielen Standardmaßen. Das Holz lässt sich dank der relativ geringen Dicke von 18 mm leicht bearbeiten und schrauben.

Planken und Bauholz sind mit einer Dicke von 3 – 5 cm wesentlich stärker und solider. Zur Bearbeitung brauchen Sie jedoch eine Kreissäge, wenn Sie die Bretter nicht im Baumarkt zusägen lassen können. Damit das Holz beim Schrauben nicht reißt, sollten die Löcher vorgebohrt werden. Raue Bretter sollten gehobelt oder geschliffen werden, damit man sich nicht an Spreißeln verletzt.

Holzfliesen wurden eigentlich als Terrassen- oder Balkonbelag entwickelt. Großformatige Platten lassen sich jedoch leicht zu einem Hochbeet zusammensetzen (>).

Fertigbausätze

Schnell und unkompliziert können Sie ein Hochbeet aus Fertigbausätzen bauen. Da Hochbeete in den letzten Jahren immer beliebter geworden sind, gibt es heute in jedem Baumarkt oder Gartencenter Bausätze in jeder Form und Größe und für jeden Geldbeutel. Manche sind so raffiniert aus Nut- und Federbrettern und Stecksystemen konstruiert, dass Sie zum Bau nicht einmal mehr Werkzeug benötigen. Außer den normalen Hochbeeten für den Garten gibt es auch kleinere Modelle auf Stelzen, die leichter sind und auch auf dem Balkon oder der Terrasse aufgestellt werden können.

Ganz schön edel: Schlichtes Hochbeet aus weiß lackierten Holzplanken.

Werkzeug

Zum Bau benötigen Sie eine Grundausstattung an Werkzeugen, wie sie sich in jedem gut sortierten Hobbykeller findet: Säge, Wasserwaage, Schleifpapier und Hobel, Bohrer, Akkuschrauber und Schraubendreher, passende selbstschneidende Schrauben (Spax-Schrauben), ein Metermaß und zum Befestigen der Innenauskleidung Tacker und Klammern. Handschuhe verhindern, dass Sie sich beim Hantieren mit dem rohen Holz verletzen.

Die richtige Größe

Für ein freistehendes Hochbeet hat sich eine maximale Größe von etwa 2 × 1,2 × 0,8 m (Länge × Breite × Höhe) bewährt. Bei der Höhe kann man sich an seiner Küchenarbeitsfläche orientieren: Große Gärtner bevorzugen etwas mehr und bauen ihr Beet eher 90 cm hoch, kleinere kommen mit niedrigen 70 cm besser zurecht. Auch das Gemüse, das später angebaut wird, sollte in die Größenberechnung einbezogen werden. Salat kann man leicht in einem hohen Beet ernten, bei Tomaten wird es schon schwieriger, wenn sie auf 1 – 1,5 m Höhe angewachsen sind. Wer will schon auf der Leiter stehend Tomaten pflücken? Für diese Fruchtgemüse ist, genau wie für Bohnen und Erbsen, eine Höhe von 40 – 60 cm ausreichend.

Konstruktiver Holzschutz

Holz und Feuchtigkeit vertragen sich nicht. Zumindest nicht auf Dauer. Sie können die Lebenszeit eines Hochbeets aus Holz deutlich verlängern, wenn das feuchte Erdreich und das Holz durch einen konstruktiven Holzschutz voneinander getrennt sind. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, das Hochbeet auf Steinplatten oder Ziegel zu stellen. Raffinierter ist die Variante im Bild unten: Das Hochbeet steht auf einem Aufsatzrahmen aus verzinktem Blech. So ist das Holz vor Nässe geschützt und kann auch nach Regen schnell abtrocknen. Der Clou: Die Metallkante ist wie ein Schneckenzaun nach außen und unten gebogen und verhindert, dass Schnecken von unten ins Hochbeet gelangen können.

HOLZFLIESEN-HOCHBEETTerrassenfliesen einmal anders

FERTIGBAUSATZ ODER SELBER BAUEN – das ist die Frage. Wer kein vorgefertigtes Hochbeet aus dem Baumarkt oder Gartencenter möchte, sich anderseits aber das Ausrechnen von Länge und Breite und den Zuschnitt von Brettern nicht zutraut oder sich die Mühe einfach sparen möchte, entscheidet sich für ein kleines Hochbeet aus vier Holzfliesen, die eigentlich als Belag für Balkon oder Terrasse gedacht sind. Die Holzfliesen lassen sich ganz einfach zu einem quadratischen, 60 cm hohen Hochbeet zusammenbauen.

Das brauchen Sie:

4 Holzfliesen (hier 60 × 80 cm)

2 Holzlatten (120 × 4 × 2 cm)

Drahtgitter (100 × 80 cm, Maschenweite max. 10 × 10 mm)

Teichfolie (ca. 60 × 350 cm)

ca. 25 – 30 Spax-Schrauben (35 mm)

Metermaß und Stift

Holzsäge, Akkuschrauber

Tacker und Klammern

Spaten oder Grabeschaufel

1. Als erstes wird die Fläche des Hochbeets auf dem Boden markiert. Dazu reicht ein einfaches Metermaß vollkommen aus. Legen Sie es auf die vorbereitete, glattgerechte Beetfläche.

2. Anschließend werden die Umrisse des Holzrahmens mit dem Spaten nachgezogen. Die Erde an dieser Stelle wird etwa 5 cm tief ausgehoben. Das ist notwendig, damit das Hochbeet bzw. das Drahtgitter später richtig im Boden sitzt.

3. Nun wird die Länge der Latten für die Ecken bestimmt und mit einem Stift markiert. Sägen Sie die Latten mit der Holzsäge auf die Höhe des Beets (bzw. die Breite der Holzfliesen) zurecht. Die Latten sind wichtig, um die Holzfliesen, die die Seiten des Hochbeets bilden, miteinander verbinden zu können.

4. Biegen Sie anschließend das Drahtgitter für den Boden an den Längsseiten hoch. Das geht am besten zu zweit: Einer drückt mit einer Latte das Gitter auf den Boden und biegt einen 10 cm breiten Rand nach oben, der andere hält mit einer zweiten Latte von außen dagegen. Dann biegt man den Rand auf der gegenüberliegenden Seite hoch. Der mittlere Teil des Gitters muss so breit sein wie das Hochbeet lang ist, also 80 cm.

5. Schrauben Sie nun mit dem Akkuschrauber je zwei Latten an zwei Holzfliesen. Pro Latte reichen drei Schrauben – eine oben, eine in der Mitte und eine unten. Wenn das Holz der Fliesen sehr hart ist, ist es ratsam, mit einem Bohrer die Löcher vorzubohren, damit sich die Schrauben leichter eindrehen lassen.

6. Stellen Sie dann jeweils eine Holzfliese mit angeschraubten Latten und eine Holzfliese ohne Latten im rechten Winkel zueinander und schrauben Sie sie mit drei Schrauben fest zusammen – erst die oberste, dann die untere und zum Schluss die Schraube in der Mitte. Am unteren Ende stehen die senkrechten Streben der Holzfliesen etwas über – sie sind ursprünglich als Verbinder für die Fliesen gedacht gewesen, sodass man sie wie Klick-Parkett aneinanderlegen kann. Sie kommen nach unten und fixieren das Hochbeet später im Boden.

7. Auf diese Weise verfahren Sie nacheinander mit allen vier Seitenteilen, bis das Hochbeet fertig ist.

8. Zu zweit wird der Hochbeetkasten nun an seinen vorgesehenen Platz im Gemüsegarten gestellt. Achten Sie beim Tragen darauf, dass sich die Seitenteile nicht verziehen und die Schrauben aus dem Holz gezogen werden.

9. Jetzt wird das Maschengitter von innen mit dem Tacker an den Brettern befestigt. Die Klammern sollten im Abstand von 5 – 10 cm gesetzt werden, damit keine Spalten entstehen, durch die sich später Mäuse zwängen und im Hochbeet einnisten können.

10. Damit das Holz nicht fault, werden die Innenwände des Hochbeets vor dem Befüllen mit Teichfolie ausgekleidet. Befestigen Sie erst die Folie an den Innenlatten und tackern Sie sie dann ringsum im Abstand von ein paar Zentimetern am Holz an. Die Enden der Folie müssen sich großzügig überlappen.

Materialien für die Innenauskleidung

Hochbeete aus Holz sollten eine Auskleidung aus Folie oder einem anderen wasserundurchlässigen Material erhalten, damit die feuchte Erde nicht in direkten Kontakt zum Holz kommt. Wenn das Holz permanent Nässe und Feuchtigkeit ausgesetzt ist, verrottet es und die Lebenszeit des Hochbeets wird deutlich verkürzt. Teichfolie ist günstig und einfach zu verarbeiten. Geeignet ist aber auch Noppenbahn aus Kunststoff, wie sie zum Beispiel als Dränage bei der Abdichtung von begrünten Dachflächen oder als Grundmauerschutz beim Hausbau verwendet wird. Die Noppenseite zeigt dabei beim Auskleiden zum Holz hin. So kann zwischen Holz und Abdichtung immer etwas Luft zirkulieren.

Um Kartoffeln im Hochbeet anzubauen, benötigen Sie entweder eine Spezialkonstruktion oder – wie hier – niedrige Einfassungen oder Kastenbeete.

KARTOFFELN IM HOCHBEETSpezialkonstruktion für die Knolle

Im Hochbeet wachsen Kartoffeln zwar wunderbar, die Ernte gestaltet sich aber schwierig, denn der Zugang zu den Knollen ist durch die Wände nicht ohne weiteres möglich. Die clevere Lösung: eine Kartoffelpyramide, Kastenbeete oder ein spezielles Kartoffel-Hochbeet.

KARTOFFELN IM Hochbeet anzubauen ist eine kleine Herausforderung. Nicht, weil sie kompliziert in der Pflege sind oder besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Im Gegenteil, die leichte, lockere und nährstoffreiche Erde im Hochbeet und die höheren Temperaturen lassen sie besonders gut gedeihen. Das Problem im normalen Hochbeet besteht darin, die reifen Knollen zu ernten. Schließlich verteilen sich die Kartoffeln im ganzen Hochbeet und man kommt von oben nicht mehr an sie heran. Da selbst angebaute Kartoffeln aber eine echte Delikatesse sind, auf die man nicht verzichten sollte, wenn man Platz für ein oder mehrere Hochbeete im Garten hat, lassen sich die beschriebenen Widrigkeiten mit einer ganzen Reihe Tricks umgehen. Es gibt zudem verschiedene Möglichkeiten, Kartoffeln auch dann anzubauen, wenn der Boden eigentlich nicht so gut geeignet ist, z. B. weil er sehr schwer und lehmig ist.

Kastenbeete

Die einfachste Möglichkeit, Kartoffeln zumindest hochbeetähnlich zu kultivieren, ist ein Kastenbeet oder ein Beet, das durch einen Rahmen erhöht wurde. Idealerweise sollte der Rahmen eine Höhe von mindestens 20 – 40 cm haben. Er muss unbedingt solide und stabil sein und sollte etwa 10 – 15 cm tief in den Boden reichen, um sicher zu stehen. Da man zum Ernten der Kartoffeln das Beet mit einer Grabe- oder Mistgabel auflockern bzw. umgraben muss, sollten die Rahmenbretter mindestens 5 cm stark sein, damit sie nicht zu den Seiten herausbrechen oder sich verbiegen.

Zwei- bis dreimal größere Erntemengen verspricht der Anbau in einer Kartoffelpyramide.

Kartoffelpyramide

Eine weitere Methode, Kartoffeln anzubauen, ist die sogenannte Kartoffelpyramide. Sie besteht im Prinzip aus zwei oder drei übereinandergestapelten Beetrahmen, die mit Pflanzerde oder einem Gemisch aus lockerer Gartenerde und Kompost gefüllt werden. In die Ecken und die oberste Etage setzt man die Saatkartoffeln. Für eine Pyramide mit drei Etagen wie hier im Bild, die eine Grundfläche von 1,2 × 1,2 m hat, braucht man 15 – 18 Stück.

Rekordernten auf drei Etagen

Das Erdvolumen, das den Knollen in der Pyramide zur Verfügung steht, ist um einiges größer als beim Anbau im flachen Grundbeet. Obwohl die Oberfläche gleich groß ist, werden mehr Kartoffeln gebildet, da die Pflanzen mehr Platz, Nährstoffe und Wasser haben. Rechnet man beim normalen Kartoffelanbau mit einem Ertrag von 3 – 4 kg Kartoffeln pro Quadratmeter, so können Sie mit der Etagenkultur pro Pyramide durchaus 10 – 14 kg ernten – das ist das Drei- bis Vierfache! Geerntet wird, indem Sie die Rahmen von oben nach unten abnehmen und die Kartoffeln herausholen.

Kartoffel-Hochbeet

Bei einem speziellen Kartoffel-Hochbeet werden die Kartoffeln nicht wie im Kasten- oder Grundbeet von oben oder wie bei der Pyramide durch Abnehmen der Rahmen geerntet, sondern durch eine Klappe an der Seite. Der Beetkasten ist mit einer Breite von 60 cm etwas schmaler als ein normales Hochbeet, aber genauso hoch. Dank der Klappe können die Kartoffeln zum Ernten einfach seitlich entnommen werden (>). Wie bei allen Holz-Hochbeeten wird die Innenseite mit Folie geschützt, damit das Holz nicht so schnell verrottet. Achten Sie beim Befestigen darauf, dass die Folie unterhalb der Klappe genug Spiel hat, damit sich die Klappe öffnen lässt.

Das Kartoffel-Hochbeet wird nicht wie ein normales Hochbeet gefüllt (>). Als unterste Schicht kommt als Dränage eine dünne Lage Holzhackschnitzel oder gehäckselter Heckenschnitt hinein. Darauf wird ein Gemisch aus Gartenerde und Kompost oder kommerzielle Hochbeeterde (ohne Torf!) gefüllt. Füllen Sie das Beet aber nicht auf einmal, sondern nach und nach. Auf diese Weise häufeln Sie die Kartoffeln an.

Praxistipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die gelb-schwarz gestreiften Kartoffelkäfer und ihre orangefarbenen, schwarz gepunkteten Larven fressen an den Blättern und Trieben. Sie lassen sich fallen, wenn man die Pflanzen berührt. Am besten sammelt man sie früh morgens nach einer kühlen Nacht ab, da sie dann aufgrund der niedrigen Temperaturen noch nicht so aktiv sind. Vorbeugend können Sie die Blätter der Kartoffeln auch mit Algenkalk bestäuben, dann werden sie von den Larven nicht mehr so gern gefressen.

KARTOFFEL-HOCHBEETBequemer ernten mit der Klappe

KARTOFFELN IM HOCHBEET sind so eine Sache: Im lockeren Substrat gedeihen sie hervorragend, doch die Ernte ist schwierig. Die Lösung ist dieses spezielle Kartoffel-Hochbeet mit einer Klappe an der Seite. Zur Ernte wird das Beet einfach an einer Seite aufgeklappt und die Kartoffeln purzeln in den Erntekorb. Für ein solches Beet braucht man gar nicht so viel Erfahrung als Heimwerker: Schon ein wenig Übung im Umgang mit Säge und Akkuschrauber reichen aus, dass der Bau gelingt.

Das brauchen Sie:

2 Leimholzbretter (60 × 80 cm)

2 Leimholzbretter (60 × 100 cm)

2 Leimholzbretter (20 × 100 cm)

4 Kanthölzer (80 – 90 × 4 × 4 cm)

Drahtgitter (80 × 100 cm, Maschenweite max. 10 × 10 mm)

Teichfolie (ca. 80 × 350 cm)

ca. 40 – 50 Spax-Schrauben (40 mm)

Holzsäge, Metermaß, Stift

2 Sturmhaken, 2 Scharniere plus 12 Schrauben (16 mm)

Schraubendreher bzw. Akkuschrauber

Tacker und Klammern, Teppichmesser

1. Sägen Sie die Kanthölzer so zu, dass sie genauso lang sind wie das Hochbeet hoch wird, nämlich 80 cm. Sie können auch etwas länger sein, die langen Enden verankern das Beet später im Boden.

2. Nun werden zwei Kanthölzer auf eine ebene Unterlage gelegt. Auf ihnen wird das erste Seitenteil (60 × 80 cm) bündig verschraubt. Mit den zwei anderen Kanthölzern und dem zweiten Seitenteil verfahren Sie genauso.

3. Stellen Sie nun die beiden Seitenteile hochkant und schrauben Sie zunächst die Rückwand an. Diese besteht aus einem Brett mit den Maßen 60 × 100 cm und einem Brett mit den Maßen 20 × 100 cm. Zusammen ergeben sie die Höhe des Hochbeets von 80 cm.

4. Drehen Sie nun den Holzkasten vorsichtig auf die andere Seite, damit Sie den unteren Teil der Vorderseite (ein Brett mit den Maßen 20 × 100 cm) anschrauben können.

5. Nun wird das Brett mit den Maßen 60 × 100 cm, das später als Klappe dient, montiert. Legen Sie es auf den Kasten und messen Sie die Position der Scharniere ab. Sie sollten jeweils etwa 20 cm vom seitlichen Rand entfernt platziert werden.

6. Befestigen Sie mit maximal 16 mm langen Schrauben die beiden Scharniere am Unterteil und an der Klappe. Verwenden Sie auf keinen Fall längere Schrauben, sie drehen sich durch die Bretter und ragen auf der Innenseite scharf heraus.

7. Jetzt wird das Hochbeet »richtig« aufgestellt. Damit die Klappe verschlossen werden kann, schrauben Sie an jeder Seite zwei Sturmhaken an. Die eine Öse zum Einhängen wird an die Klappe, die andere mit dem Haken an die Seitenwand des Hochbeets geschraubt.

8. Biegen Sie nun das Drahtgitter zurecht und befestigen Sie es am unteren Rand der Bretter (> und >). Anschließend tackern Sie die Teichfolie an die obere Kante des Beetrahmens, damit das Holz vor Feuchtigkeit geschützt ist. Die Klappe wird ebenfalls mit Folie ausgekleidet. Die Folie darf im unteren Bereich aber nicht befestigt werden, damit man die Klappe später noch öffnen kann.

9. Führen Sie die Folie auf der Vorderseite um die Kanthölzer herum, tackern Sie sie fest und schneiden Sie überstehende Reste mit einem Teppichmesser ab.

10. Jetzt fehlt nur noch die Füllung. Ins Kartoffel-Hochbeet kommt unten kein grobes Material wie Äste oder Zweige, sondern eine 10 – 15 cm dicke Lage Holzhackschnitzel als Dränage und darüber ein Gemisch aus Gartenerde und Kompost, sandige Gartenerde oder Hochbeeterde.

Kraut- & Knollenfäule – gar nicht so schlimm!

Die früher gefürchtete Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffen, die durch denselben Pilz Phytophthora infestans ausgelöst wird, auf dessen Konto auch die Kraut- und Braunfäule bei Tomaten geht, spielt im Hausgarten keine so große Rolle mehr. In trockenen Jahren werden die Knollen kaum befallen. Die Pilzsporen überdauern im Boden und finden sich praktisch in jeder Gartenerde. Hier kommt das Kartoffel-Hochbeet gerade recht, denn in ihm können Sie Ihre Kartoffeln unabhängig vom Gartenboden in Hochbeeterde ziehen. Wenn Sie dann noch resistente Sorten wie ‘Agria’, ‘Aula’, ‘Cara’, ‘Colleen’, ‘Raja’, ‘Robinta’ oder ‘Selenta’ wählen, hat der Pilz, der früher Hungersnöte ausgelöst hat, keine Chance.

Von wegen Kartoffeleinerlei. Probieren Sie gerade ungewöhnliche Sorten im Hochbeet aus.

KARTOFFELN FÜRS HOCHBEETVielfalt statt Industriekartoffeln

Im eigenen Garten können Sie viele Kartoffelsorten anbauen und ausprobieren, die es im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt nicht gibt. Gerade dünnschalige, früh reifende Sorten sind eine Delikatesse und kaum im Handel zu finden.

WARUM KARTOFFELN? Sie sind so billig auf dem Markt zu kaufen und doch lohnt sich der Anbau im eigenen Garten. Frisch geerntete Kartoffeln haben ein ganz besonderes Aroma, das mit dem der Sorten, die man üblicherweise im Supermarkt kaufen kann, nicht vergleichbar ist. Zudem haben Kartoffeln hübsche Blüten, die bei Bienen sehr beliebt sind und die je nach Sorte weiß, rosa oder violett sind.

Kartoffeln anbauen

Die Kartoffel wird immer gepflanzt. Traditionelle und ungewöhnliche Sorten können Sie im Frühjahr bei spezialisierten Saatgutanbietern bekommen.