Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
,,Dein Kind ist ja voll das Sensibelchen!'' - ja, und?! Was ist daran schlimm? Vielleicht gehört Ihr Kind sogar zu der Personengruppe der hochsensiblen Menschen. Leider wird ,,sensibel sein'' aber oftmals mit einem negativen Unterton ausgesprochen. Möglicherweise ist Ihnen aufgefallen, dass Ihr Kind bestimmte Reize, egal, auf welcher Ebene, besonders intensiv wahrnimmt oder auch eher wahrnimmt, als Sie es tun. Es könnte auch sein, dass Ihr Kind sich öfter einmal zurückzieht, für sich sein will oder aber auch laut schreit und wütet und das von einer Sekunde auf die andere. Macht das Ihr Kind aber zu einem ,,hochsensiblen Kind''? Und wenn ja, wie können Sie damit umgehen und es in seinem besonderen Gefühlsleben begleiten und unterstützen? Erzieht man ein hochsensibles Kind anders? Auch Fragen bezüglich des Kita-Alltags oder der Schulerfahrung für hochsensible Kinder werden in diesem Buch beantwortet. Zudem werden Sie Teil eines Prozesses, der bei Ihnen selbst beginnt und Sie näher an Ihr Kind heranführen soll.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 51
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Alle Ratschläge in diesem Buch wurden sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Das erwartet Sie in diesem Buch
1.
Ab wann spricht man von Hochsensibilität?
1.1. Ursprung der Hochsensibilität
1.2. Ursachen
1.3. Hochsensibel sein – oder einfach viel fühlen
1.4. Unterschied zum Asperger-Autismus
1.5. Unterschied zu AD(H)S
2.
Wie äußert sich Hochsensibilität bei Kindern?
2.1. Säuglingsalter
2.2. Kleinkindalter
2.3. Das hochsensible Kind in der Kita
2.4. Schulkindalter
2.5. Das hochsensible Kind in der Schule
Sonnenseiten einer Hochsensibilität
Schattenseiten der Hochsensibilität
2.6. Fragebogen für Kinder
3.
Eltern eines hochsensiblen Kindes sein
Hochsensibilität erkennen
Kritisch überlegen
Informationen einholen
Neuer Blick auf Ihr Kind
Gängige Fragen
3.1. Was benötigt mein hochsensibles Kind?
3.2. Weg von der Erziehung hin zur Beziehung
3.3. Bezugspersonen als Anker
3.4. No-Gos in der Beziehung mit Ihrem hochsensiblen Kind
3.5. Was benötigt mein Kind im Alltag?
Selbstbewusstsein stärken
Den Kontakt zu Gleichaltrigen unterstützen
Reizreduzierung
Rituale für die psychische Sicherheit
Pausen
Warnsignale kennen
3.6. Überforderung der Eltern
4.
Wird mein Kind sein ganzes Leben lang Probleme haben?
Abschließende Impulse
„Dein Kind ist ja voll das Sensibelchen!“ – ja, und?! Was ist daran schlimm? Vielleicht gehört Ihr Kind sogar zu der Personengruppe der hochsensiblen Menschen. Leider wird „sensibel sein“ aber oftmals mit einem negativen Unterton ausgesprochen. Möglicherweise ist Ihnen aufgefallen, dass Ihr Kind bestimmte Reize, egal, auf welcher Ebene, besonders intensiv wahrnimmt oder auch eher wahrnimmt, als Sie es tun. Es könnte auch sein, dass Ihr Kind sich öfter einmal zurückzieht, für sich sein will oder aber auch laut schreit und wütet und das von einer Sekunde auf die andere. Macht das Ihr Kind aber zu einem „hochsensiblen Kind“? Und wenn ja, wie können Sie damit umgehen und es in seinem besonderen Gefühlsleben begleiten und unterstützen? Erzieht man ein hochsensibles Kind anders? Auch Fragen bezüglich des Kita-Alltags oder der Schulerfahrung für hochsensible Kinder werden in diesem Buch beantwortet. Zudem werden Sie Teil eines Prozesses, der bei Ihnen selbst beginnt und Sie näher an Ihr Kind heranführen soll.
Elaine Aron, die maßgeblich dafür gesorgt hat, dass Hochsensibilität mehr Beachtung geschenkt wird, hat einmal Folgendes gesagt:P471
„Um ein außergewöhnliches Kind großzuziehen, muss man bereit sein, sich auf ein außergewöhnliches Kind einzulassen.“
Indem Sie sich nun hier informieren, starten Sie bereits damit, sich auf das Thema Hochsensibilität einzulassen. Sollten Sie dann erst recht die Vermutung haben, dass Ihr Kind hochsensibel ist, gehen Sie auf Ihren Kinderarzt zu oder informieren Sie sich bei entsprechenden Vereinen.
Bevor wir uns damit befassen, was es bedeutet, hochsensibel zu sein, wollen wir uns erst einmal anschauen, was der Begriff „sensibel“ bedeutet. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und wird mit „empfindsam“ übersetzt. Wirft man hier einen Blick in den Duden, so wird sensibel ebenfalls mit empfindsam definiert und darüber hinaus, dass eine Person über eine besondere Feinfühligkeit verfügt. Hinzu kommt aber auch noch die Erklärung „empfindlich gegenüber Schmerzen und Reizen von außen“. Als Synonyme werden unter anderem folgende Begriffe genannt: einfühlsam, feinsinnig, taktvoll, respektvoll.
Der Begriff der Hochsensibilität ist noch nicht sehr weitverbreitet und wurde erst 1991 von Elaine Aron in einer Studie erkannt und begrifflich definiert. Auch, wenn es zuvor schon Beobachtungen in diesem Bereich gab, war es Aron, die diesen Begriff prägte.
In einem Interview, das über drei Stunden mit 40 Personen, egal, welchen Geschlechts, Alters und sozialer Herkunft, geführt wurde, sollten grundlegende Charakteristika herausgefunden werden. Diese Interviews dienten als Basis für einen Fragebogen, der mit über tausend Personen durchgeführt wurde. Einen solchen Fragebogen kann man auch bis heute ausfüllen. Allerdings wird von einer Selbstdiagnose abgeraten und ein fachlicher Austausch mit einem Psychologen empfohlen.
Schätzungen nach sollen bis zu 20 % der gesamten Menschheit hochsensibel sein. Man geht davon aus, dass hochsensible Menschen per se eine niedrigere Reizschwelle besitzen und somit dies auch eine biologische Disposition darstellt. Allerdings kann nicht selbstverständlich davon ausgegangen werden, dass es vererbbar ist. Vielmehr ist es eine genetische Veranlagung, die aufblüht oder auch nicht.
Woher kommt aber diese hohe Sensibilität? Tatsächlich kommt Ihr Kind damit bereits auf die Welt. Es ist eine Veranlagung und somit häufig auch genetisch vorprogrammiert. So finden sich in einer Familie in gerader Linie hochsensible Menschen immer wieder. Allerdings können auch Traumata zu einer hohen Sensibilität führen.
Das Nervensystem ist besonders empfänglich und empfindsam und auch die Reflexe sind deutlich aktiver, wodurch Schmerz stärker empfunden wird. All jenes Wissen wurde 2011 in einer neurowissenschaftlichen Studie belegt. Ebenso wurde festgehalten, dass hochsensible Menschen nicht per se schüchtern sind. Dies kann auch erst hinzukommen, wenn die Umwelt nicht passend damit umgehen kann und sich dann jene betroffenen Personen zurückziehen.
All diese Erklärungen bleiben bisher aber eher Vermutungen, da das Gebiet der Hochsensibilität noch sehr jung ist und viele Fragen offen sind. Es wird viel geforscht, was und wie sich dieses Phänomen zeigt, die Ursachen wurden bisher aber noch eher wenig in den Blick genommen.
Ist mein Kind nun hochsensibel, weil es einfach mit Reizen nicht so gut umgehen kann? Schauen wir uns einmal an, was Hochsensibilität im Allgemeinen ausmacht.
Hochsensibilität ist eine Disposition. Die Sinnesorgane unterscheiden sich zu anderen Kindern nicht. Ihr Kind kommt mit diesem Temperamentsmerkmal auf die Welt.
„Jeder Tag ist für mich wie auf dem Jahrmarkt.“ „Wenn ich nur das Deo meines Mannes rieche, bekomme ich schon Migräne.“ „Das Rauschen des Computerrechners im Nachbarbüro macht mich wahnsinnig.“ Dies ist ein kleiner Einblick von Aussagen hochsensibler Menschen.