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»Wenn etwas zu sehr wehtat, hörte es einfach auf. Dann war der Schmerz nur noch Taubheit, eine Stille unter der Haut. Eine absolute Leere, wie ein schwarzes Loch.«
Tilda und Laurie stehen vor all den Herausforderungen und Zweifeln, die mit dem Erwachsenwerden einhergehen. Nachdem Laurie ihr den wahren Grund für die Trennung vor vier Jahren genannt hat, ist Tilda zutiefst verletzt und zieht sich zurück. Die Vergangenheit hat sie nach seinem Geständnis erneut eingeholt und die sommerliche Leichtigkeit scheint dahin. Während beide versuchen, ihre Träume und Wünsche mit der Realität in Einklang zu bringen, müssen sie lernen, sich endlich ihren Ängsten zu stellen. Doch ist das möglich, wenn so viel zwischen ihnen steht?
»Hold Me Close« führt die emotionale Geschichte von Tilda und Laurie fort.
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Seitenzahl: 134
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Für alle, die das Gefühl haben, zu leise zu sein.
Die richtigen Menschen hören selbst dein Flüstern.
A Sea of Starlight
Offizielle Playlist zum Buch
Smile FlowerSEVENTEEN
augustTaylor Swift
I miss you, I’m sorryGracie Abrams
I Don’t Know You AnymoreEric Nam
Forget MeLewis Capaldi
Right NowOne Direction
LightsBTS
the 1Taylor Swift
LabyrinthTaylor Swift
you were there for meHenry Moodie
sorryThe Rose
heartbeatsHanniou
끝나지 않을 이야기Stray Kids
Break My Heart AgainFINNEAS
what love feels likeAlan Fiore
If You Love HerForest Blakk
Best Years5 Seconds of Summer
Not That Far To GoTommy Ashby
You Are In Love (Taylor’s Version)Taylor Swift
StarlightWestlife
A Sea of Starlight-Playlist zu finden auf Spotify
Prolog
Der Tag, an dem Laurie ging, war der heißeste des Sommers. Selbst in dem luftigen Blümchenkleid schwitzte ich. Jos Klimaanlage war ausgefallen und der Techniker aus Eureka konnte bei der derzeitigen Hitzewelle und den vielen anderen Aufträgen erst nächste Woche kommen.
»Da sind doch schon wieder kühlere Temperaturen angesagt!«, hatte sie gestern am Telefon geschimpft.
Gerade schmiss Laurie wahllos Klamotten in seinen Rucksack und fluchte leise, weil er einen Pullover nicht fand. Das ausgeblichene T-Shirt klebte ihm am Rücken. Seine Eltern und er waren letzte Woche bei Jo eingezogen, weil das Umzugsunternehmen ihre Möbel und Habseligkeiten bereits abgeholt hatte. Es sollte alles gleichzeitig mit ihnen in Chicago ankommen.
Bei jedem Kleidungsstück, das Laurie in seinen Rucksack warf, splitterte meine Herz ein kleines Stückchen mehr.
»Sieh mich bitte nicht so an«, sagte er plötzlich.
Ich zuckte zusammen und sah schnell auf meine schmalen Finger hinab, die ich im Schoß verschränkt hatte. Ich hatte gefragt, ob ich ihm helfen könnte, und seitdem er verneint hatte, saß ich untätig auf dem Bett herum.
»Tut mir leid«, murmelte ich. Auf keinen Fall wollte ich mich mit ihm an unserem letzten Tag streiten. Bevor er nach Chicago zog und ich hierblieb.
»Es ist ja nicht für lange«, sagte er mit fester Stimme. »Nur das letzte Jahr der Highschool.«
Ein Jahr war verdammt lang, alles konnte in dreihundertfünfundsechzig Tagen passieren. Wer wusste schon, welche Universitäten uns annahmen. Ob wir beide nach Pasadena gehen konnten, wie wir planten. Was, wenn ich für die Caltech nicht gut genug war? Oder Laurie es sich anders überlegte, weil er in Chicago merkte, wie viel cooler, hübscher, besser alle außer mir waren?
»Sternen-Tilda«, flüsterte er. Die Matratze sackte neben mir herunter und Laurie griff nach meiner Hand. Blinzelnd hob ich den Kopf und sah in seine braunen Augen. »Hab etwas Vertrauen in uns.«
Wenn er das sagte, klang es so einfach. Denn Laurie hatte nie Angst.
Ich nickte, dabei spürte ich gar kein Vertrauen. Nur Splitter und Panik und Vermissen, obwohl er doch direkt neben mir saß und meine Hand hielt. Ich versuchte sein schiefes Grinsen zu erwidern.
Er drückte mir einen federleichten Kuss auf die Stirn und erhob sich wieder. »Weißt du, wo ich meinen grünen Pullover gelassen habe?«
»Vielleicht ist er schon in einer der Kisten.«
Er schnaubte. »Ja, vielleicht.«
Seufzend las er die letzten Socken vom Boden auf, stopfte sie in den Rucksack und zog den Reißverschluss zu. Er öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, als seine Mutter Maura von unten rief. Unsere Zeit war um.
Laurie hielt mir seine ausgestreckte Hand hin und ich ergriff sie dankbar. Ohne ihn hätte ich es vermutlich nie vom Bett hochgeschafft. Wenn ich nicht aufstand und wir dieses Zimmer nicht verließen, dann musste er auch nicht gehen, oder?
Mit jedem Schritt die Treppe hinunter wurde mein Herz schwerer. Als wir die Veranda betraten, dachte ich, ich würde keine Luft mehr bekommen. Jo diskutierte gerade mit ihrem Sohn Steven, wer von ihnen sie zum Flughafen fahren würde, während Maura die letzte Tasche im Kofferraum des alten BMW verstaute.
Ich drückte Lauries Finger so fest, dass es ihm wehtun musste.
In meinen Ohren piepte es laut und ich kniff die Augen vor der gleißenden Sommersonne zusammen. Jedes meiner Moleküle spielte verrückt, meine Gedanken wirbelten beim bevorstehenden Abschied umher. Wie giftige Gase auf der Venus, schoss es mir durch den Kopf.
Jo warf resigniert die Arme in die Luft und gab Steven schließlich den Autoschlüssel. Maura fragte Laurie nach seinem Rucksack, der nur meinte, er würde ihn mit auf die Rückbank nehmen. Die Autotüren wurden geöffnet, sie mussten los.
Bevor Laurie ging, zog er mich fest an sich. Er legte seine Arme um meinen Rücken und ich krallte die Finger in sein T-Shirt.
»Wir schaffen das, Tilda«, flüsterte er in mein Ohr. »Wenn jemand, dann wir.« Er atmete ein. Zitterte er etwa? Nein, er vergrub nur sein Gesicht tiefer in meiner Halsbeuge. Laurie war der Stärkere von uns. »Bis in die Unendlichkeit, schon vergessen?«
Ich nickte. »Ich liebe dich bis in die Unendlichkeit«, murmelte ich erstickt.
»Und ich dich.«
Sein Dad rief nach ihm. Laurie löste sich zuerst und seine dunklen Augen tasteten mein Gesicht ab. »Ich ruf dich an, wenn wir gelandet sind.«
Wieder konnte ich nur nicken. Zögerlich ließ er mich los und öffnete die Autotür.
»Guten Flug«, brachte ich hervor.
Er lächelte sein Grübchenlächeln, doch es erreichte seine Augen nicht. »Wir sehen uns.«
Mit diesen Worten stieg er ein und schlug die Wagentür zu. Ein endgültiges Geräusch. Stumm sah ich dem wegfahrenden Auto nach, bis es um die Ecke bog und verschwunden war.
Laurie ging und nahm alles von mir mit sich. Da war nur noch Leere, wo vorher er gewesen war.
Über die Autorin
Alina A.E. Maurer, geboren 1999, lebt und atmet Bücher seit ihrer Kindheit. Sie debütierte mit der »Broken Souls«-Reihe und hat sich damit in die Herzen zahlreicher Leser*innen geschrieben. Ihre Geschichten berühren durch tiefe Emotionen und authentische Charaktere. Seit ihrem Studium der Amerikanistik lebt sie mit ihrem Hund in ihrer Wahlheimat Mainz und träumt sich in ihren Büchern an wunderschöne Orte. Auf Instagram tauscht sie sich unter @alina.a.e.maurer mit anderen Bücherliebhaber*innen aus.
Alina A.E. Maurer
A Sea of Starlight: Bring Me Home
EPISODE 3
ISBN 978-83-67280-74-7
»Laurie hatte mein Splitterherz aufleuchten lassen, weil er mir seins geschenkt hatte. Wir waren so viel bunter und echter als früher – und doch drohten wir genauso zu zerspringen.«
Verzweifelt kämpft Tilda gegen die Angst an, erneut verlassen zu werden. Auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt muss sie sich fragen, ob sie bereit ist, Laurie wieder zu vertrauen und mehr von ihrem Leben zu wollen. Doch auch Laurie steht vor einer schwierigen Entscheidung: zurück nach Chicago oder bei Tilda bleiben. Die ungewisse Zukunft droht die beiden zu zerreißen. Oder ist eine gemeinsame Zukunft doch möglich und sind die Antworten, nach denen sie suchen, näher als gedacht?
»Bring Me Home« ist das Ende der Geschichte von Tilda und Laurie, aber gleichzeitig auch ein Neuanfang.