Hot Stranger - Ich gehöre dir | Erotischer SM-Roman - Jenny Duquette - E-Book

Hot Stranger - Ich gehöre dir | Erotischer SM-Roman E-Book

Jenny Duquette

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 168 Taschenbuchseiten ... Wenn das Unbekannte deine Begierde entfacht ... Faith hat es satt, dass ihr Freund im Bett nur seine eigene Lust befriedigt, also trennt sie sich von ihm und packt ihre Sachen. Der attraktive, atemberaubende Noah nimmt sie bei sich auf. Sie fühlen sich stark zueinander hingezogen und Faith erfährt durch ihn, was Leidenschaft bedeutet. Doch ihr Ex-Freund erpresst sie mit einem Sex-Tape und ihr Leben droht aus dem Ruder zu laufen. Wird ihre neu entdeckte Lust ein jähes Ende finden? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 238

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Impressum:

Hot Stranger - Ich gehöre dir | Erotischer SM-Roman

von Jenny Duquette

 

Schreiben war für Jenny Duquette schon als Kind ein Traum, welcher schließlich Realität wurde. Zwischen Kaffeetassen, Katzen und Notizbüchern haucht sie ihren Geschichten Leben ein. Dabei darf in ihren erotischen Abenteuern die Liebesgeschichte nicht zu kurz kommen, denn eins steht fest: Ein Happy End ist in jedem Fall drin! Inspiriert vom echten Leben, interessanten Begegnungen und jeder Menge heißer Fantasien, entstehen Bücher, die eine prickelnde Lesezeit garantieren.

 

Lektorat: A. K. Frank

 

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Tim Sulov @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750702639

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1

»Du bist frigide!«, brüllt er mich mit weit aufgerissenen Augen an. Die Muskeln um seinen Mund zucken, während er versucht, die Fassung wiederzuerlangen. Leider gelingt es ihm nicht, das tut es nämlich nie. Meine manikürten Fingernägel kratzen an der Kante der hölzernen Tischplatte und hinterlassen zarte Furchen, für die mich Peter später bestimmt rügen wird. Ich kann schon fühlen, wie sich eine Flut aus Tränen den Weg bahnt, doch ich will stark sein. Das rede ich mir zumindest immer ein, wenn wir an diesem Punkt eines Streites angelangt sind. Diese Art der Unterhaltung führen wir momentan noch viel häufiger als zu Beginn unserer Beziehung. »Sei stark«, flüstere ich mir selbst Mut zu.

»Was murmelst du da?« Peters Stimme hat einen genervten Unterton angenommen, wie so oft in letzter Zeit. Seine verengten Augen blicken auf mich herab und bohren sich sprichwörtlich in meine Eingeweide. Unwillkürlich stellen sich die kleinen Härchen in meinem Nacken und an den Armen auf. Ich senke rasch den Blick zur Tischplatte, betrachte sie interessiert, als würde ich die Maserung zum ersten Mal sehen. Eigentlich war ich nie eine Frau, die vor einem Mann kuscht, doch seit ich Peter kennengelernt habe, habe ich mich komplett verändert, was mir zuvor nie wirklich aufgefallen ist. Jetzt allerdings umso mehr und dieser Umstand fühlt sich wie ein Betrug an mir selbst an. Doch es ist so unheimlich schwer, sich Peters unbarmherziger Art zu entziehen. Vielleicht klingt es in den Ohren anderer lächerlich, aber es ist, als hätte er die Kontrolle über mich und ich kann nichts dagegen unternehmen.

»Nichts«, antworte ich kleinlaut, weil er es hasst, wenn ich seine Fragen nicht beantworte. Nichts, ist allerdings als Antwort unbefriedigend für ihn, das weiß ich natürlich. Schließlich ist mittlerweile jede Antwort für ihn unzulänglich, egal wie richtig sie auch sein mag. Aus dem Augenwinkel beobachte ich, wie sich seine Hand zur Faust schließt. Durch die dicken Adern wird Blut hindurch gepumpt und er wirkt fast schon bedrohlich angespannt. Sein Atem beschleunigt sich, während er seinen wütenden Blick immer noch auf mich gerichtet hat. Ich spüre es, dazu muss ich ihm nicht ins Gesicht sehen. Ein Schauer lässt mich beinahe erzittern. Nein, nicht schon wieder. Ich presse die Augen schmerzhaft zusammen, als könnte mich das irgendwie vor seiner Wut schützen. Sei stark!

Mit der Hand fährt er sich durch das dichte Haar und schnauft aufgebracht. Seine Körperhaltung wirkt, als würden Tausende von Volt durch ihn hindurchfahren und auf Hochspannung bringen, wie immer, wenn eine Diskussion ausartet.

»Faith, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dir dein verdammtes Nichts sonst wohin schieben kannst? Ich habe es so satt, dieses Gespräch immer und immer wieder führen zu müssen. Kannst du nicht sein wie jede andere Frau? Wie konntest du dich so sehr verändern, verrätst du mir das?« Vorwurfsvoll beobachtet er meine Reaktion. Er weiß, dass ich es hasse, mit anderen Frauen verglichen zu werden, doch er provoziert mich liebend gern. So weiß er, dass ich einknicke und mich entschuldigen werde. Doch nicht heute, nicht mit mir und schon gar nicht an unserem dritten Jahrestag. Ich habe es so satt, von ihm degradiert und beschimpft zu werden, dass sich meine Kehle zusammenschnürt und die Worte zwingen, unausgesprochen zu bleiben.

Eigentlich hatte der Tag so schön begonnen. Das erste Glitzern der Sonne an diesem schönen Wintertag hatte mich geweckt und Peter hatte noch friedlich neben mir geschlafen. Ich wollte ihn an diesem besonderen Tag nicht einfach so wecken, also habe ich die Decke zur Seite geschoben, meine Finger unter den Bund seiner Boxershorts gehakt und sie ihm ausgezogen. Ich weiß noch, wie sich seine Mundwinkel im gleichen Augenblick hochzogen, als ich seinen steifen Penis mit der Hand umfasste und meine Zunge an seine Spitze gelegt habe. Meine Lippen schlossen sich um die harte Spitze und leckten die ersten Lusttropfen fort. Sein Stöhnen fuhr mir mitten in mein Lustzentrum und ich hatte seit langer Zeit mal wieder richtig Lust auf Sex. Innerhalb weniger Minuten hatte ich ihn zum Orgasmus gebracht, und obwohl mein Höschen feucht vor Verlangen war, nichts im Gegenzug bekommen. Es ist nicht gerade so, dass ich mir mehr erwartet habe, aber gerade an einem besonderen Tag wie diesem habe ich doch auf mehr gehofft. Schließlich weiß Peter eigentlich, dass ich Sex am Morgen über alles liebe. Das habe ich schon immer, ganz einfach, weil ich da noch nicht allzu viele Gedanken an mangelndes Können oder schlechtes Vorspiel verschwende. Ich schluckte meinen Frust und startete nach einer Dusche in den Morgen. Anschließend haben wir uns ein Omelette mit extra Käse und Kräutern geteilt, selbstgepressten Orangensaft getrunken und den Tag in einer der kostspieligsten Thermen der Gegend verbracht. Bis eben noch waren wir bei unserem Lieblingschinesen essen und ich kann noch immer den Geschmack des Pflaumenschnapses auf meiner Zunge schmecken. Beinahe wäre der Tag perfekt gewesen, hätte die leise Stimme in meinem Inneren nicht immer wieder etwas zu melden gehabt. Sie kommt immer dann, wenn ich weiß, dass Peter Sex will. Es ist, als würde sich dann ein Schalter umlegen und die schlechten Gedanken in meinen Kopf sprudeln lassen. Heute wirst du rangenommen und es wird dir nicht gefallen.Du musst schlucken, sonst befriedigst du ihn nicht.

Sieh zu, dass du Reizwäsche trägst, sonst wird er wütend sein.

Geh die Liste seiner Wünsche durch, sonst wird er nicht abspritzen.

Mein Kopf hatte während der Heimfahrt vom Restaurant unaufhörlich diese Liste runtergerattert, bis mir das bisschen Lust, welches sich in meinem Unterbauch breitmachte, sofort verpuffte. Kaum hatte mein Unterbewusstsein den ersten Satz ausgespuckt, schien sich mein Uterus auf die Größe eines Sandkornes zusammenzuziehen. Weg war das Bauchkribbeln, weg das angenehme Ziehen in meinem Unterleib, und weg das freudige Flattern in meiner Brust. Als wir die Wohnung betraten, fühlte es sich an, als hätte man literweise Teer über meinen Körper geleert, der sich in die kleinsten Poren meines Körpers einschleuste.

Ein dumpfer Knall lässt mich aus meinen Gedanken hochfahren. Die Tischplatte erzittert unter der Kraft seiner Faust. »Hast du mir überhaupt zugehört?« Peter hat sich über den Tisch gelehnt, um mir in die Augen zu sehen. Haltung wahrend erwidere ich seinen Blick und nicke. Als würde ich diese Dinge nicht hören!

»Natürlich. Das mache ich doch immer, es ist nur so, dass ich heute einfach keinen Quickie im Auto wollte. Heute ist doch ein besonderer Tag, oder? Wir hatten so eine schöne Zeit, wieso zerstören wir das mit dieser Diskussion?« Gefasster, als mir zumute ist, lege ich meine Hände auf seine und streichle die weichen Fingerknöchel. Auch wenn es mir im Moment unendlich schwerfällt, zärtlich zu sein, gebe ich mein Bestes. Ich war nie ein Mensch, der mit Aggression an sein Ziel gelangen wollte, doch genau das ist Peters Spezialgebiet. Sein Job als Chef eines großen Konzerns verlangt ihm einiges ab. Nicht jeder Angestellte scheint mit einem Bitte und Danke seine Arbeit verrichten zu wollen, so kommt es ab und an vor, dass er sein lautes Organ für sich sprechen lässt. Dieses Bossgehabe kann er auch zu Hause nicht abschalten und behandelt mich in Situationen wie diesen wie einen dummen Angestellten, der den Kopierer nicht benutzen kann. Zu Beginn unserer Beziehung habe ich ihn mehrmals darauf hingewiesen und er hat es sogar ab und an versucht abzuschalten, bis es ihm nicht mehr gelang oder ihm zu blöd wurde. Beinahe angewidert zieht er seine Hand weg und hinterlässt kalte Leere. Verletzt falte ich meine Hände im Schoß. »Weißt du was?«, sage ich nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens. »Gib mir fünf Minuten und warte im Bett auf mich, okay?« Versöhnlich zwinge ich mich zu einem Lächeln und verkrampfe innerlich, als er mich prüfend ansieht. »Jetzt hast du es dir also doch überlegt? Wie kommt der Sinneswandel, Faith?«

Meine innere Faith würde ihm in diesem Augenblick am liebsten die Augen auskratzen, doch mein Lächeln verrutscht keinen Millimeter. Mittlerweile sollte es mich schocken, dass ich diese Maske immer und immer wieder für Peter aufsetzen kann. »Wie gesagt, es ist ein besonderer Tag.« Das lasse ich so stehen. Abwartend zupfe ich am Saum meines Rockes und hoffe, dass er auf mein Angebot einsteigt. Vielleicht kann ich den Abend dann doch noch retten, andernfalls ist die ganze Woche gelaufen. Peter kratzt sich im Nacken und nickt dann zufrieden. »Fünf Minuten«, wiederholt er meine Worte, dreht sich um, zupft an seiner blauen Krawatte und verschwindet im Schlafzimmer. Erleichtert schließe ich die Augen und atme tief durch. Eine Mischung aus Enttäuschung, Wut und Frustration bildet einen klebrigen Ball in meinem Bauch. Das ekelhafte Gefühl, hinterlistig hintergangen worden zu sein, breitet sich in mir aus und lässt meine Schultern herabhängen. Wieder bekommt er genau das, was er möchte, und wieder möchte ich mich dafür ohrfeigen. Ich mache ständig die gleichen Fehler und lerne nichts aus ihnen. Ich bin doch wirklich selbst schuld, denke ich in dem einen Moment und im anderen sehe ich auf die Uhr. Bevor noch mehr Zeit vergeht, raffe ich meine letzte Motivation zusammen und stehe auf. Mit gesenktem Kopf betrete ich das geräumige Badezimmer, stelle das Duschwasser auf eine sehr hohe Temperatur und lasse den eleganten Rock und die hübsche Bluse einfach auf den Boden fallen. Ich habe mich zur Feier des Tages richtig hübsch gemacht und dennoch kein Kompliment aus seinem Mund gehört. Und das Schlimme daran ist, dass es mich nicht einmal mehr wundert. Ich schätze, irgendwann gewöhnt man sich an dieses Verhalten und schraubt seine eigenen Anforderungen zurück.

Das heiße Wasser entspannt meine Muskeln, die trotz Thermenbesuch wieder völlig verhärtet sind. Weil er den Geruch von Lavendel hasst, benutze ich das Duschgel mit Granatapfelduft und schäume mich ordentlich ein, bevor ich jede wichtige Stelle meines Körpers seidig glatt rasiere. Ich putze mir die Zähne, trage süß duftende Bodylotion meines Lieblingsherstellers auf und wickle mich in ein flauschiges Badetuch. Mein Kopf geht während dieses Prozesses alle wichtigen Punkte durch und nimmt mir dadurch das letzte bisschen Entspannung. Eine Schublade in meiner Kommode ist nur für Reizwäsche reserviert. Alles, was Mann gefällt, befindet sich darin: Strapse, Korsagen, Spitzenwäsche, Seidenhöschen, Perlenstrings und Tangas, die vor dem Partner kaum noch etwas verbergen. Ich entscheide mich für einen schwarzen Spitzen-Bralette mit passendem Höschen. Darin fühle ich mich zumindest ein wenig wohler als in den steifen Korsagen, die bei jeder Bewegung die Luft abschnüren. Zurück im Badezimmer trage ich noch ein wenig Rouge und Lippenstift auf, werfe einen letzten Blick in den Spiegel und bin sehr zufrieden mit meinem Aussehen. Die dunklen Locken sind gebändigt und fallen über meine Schultern, die Lippen glänzen verlockend feucht und meine dunklen Augen versprechen eine sexy Zeit. Hoffentlich sieht Peter das ebenfalls so. Nervös auf meiner Lippe kauend, öffne ich die Schlafzimmertür. Peter liegt völlig bekleidet auf dem Bett und tippt auf seinem Telefon. Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen, wenn er zu Hause ist. Das Licht der Deckenlampe ist eingeschaltet, leuchtet grell das Zimmer aus und die Vorhänge sind nicht zugezogen, bemerke ich genervt.

»Du hast länger gebraucht«, beschwert er sich, ohne seinen Blick auch nur ein einziges Mal zu heben. Innerlich kochend schließe ich die schweren blauen Vorhänge und dimme die Deckenlampe auf ein angenehmes Licht. Solche Kleinigkeiten sind vielleicht für Peter lapidar, für mich tragen sie allerdings einiges zu meinem Wohlbefinden bei. Bin ich prüde, nur weil ich Vollbeleuchtung auf meinem blanken Arsch nicht erotisch finde? »War ja klar«, murmelt er, legt das Telefon auf das kleine Nachtkästchen und faltet die Hände abwartend auf der Brust. Verunsichert sehe ich ihn an. »Wie bitte?« Kopfschüttelnd macht er eine wegwerfende Handbewegung und betrachtet mich nun von oben bis unten. Sein Blick hängt an meinen kaum verdeckten Brüsten und wandert weiter hinunter. Seine Zunge schießt hervor und er leckt sich über die Lippen. »Komm her«, befiehlt er.

Mit wiegender Hüfte knie ich mich auf die Bettkante und krabble über ihn. Seine Hände legen sich auf meinen runden Po und kneten ihn kräftig. Meine Zähne schaben über sein kantiges Kinn, doch er gibt mir ein Zeichen, dass ich das lassen soll. Enttäuscht lehne ich mich auf meine Fersen zurück und öffne absichtlich langsam seinen Gürtel, während er mit seinen Händen meine kleinen Brüste aus dem BH holt. Grob zwickt er die Nippel, was mich zischen lässt. Meine Reaktion völlig übergehend, reibt er weiter, bis ich endlich die Hose samt Boxershorts bis über seine Knöchel schieben kann. Sein erigierter Penis wartet bereits auf meine Zuneigung und zuckt freudig in meiner Hand. Ich reibe meinen Po an seinen Oberschenkeln und mache gleichmäßige Handbewegungen um seinen Schwanz. Keuchend lässt er den Kopf nach hinten fallen. Seine Augen verdrehen sich und seine Finger krallen sich tiefer in meine Haut. Ich spüre, wie er immer härter und härter zwischen meinen Fingern wird, bevor ich mich über seine Spitze beuge und sie sanft mit der Zunge umkreise.

»Scheiße, Faith, das fühlt sich so geil an!« Seine Stimme ist heiser, sein Atem geht schneller und seine Stirn legt sich in Falten. Er ist so heiß, dass es vermutlich nicht mehr lange dauern wird. Meine linke Hand widmet sich seinen weichen Hoden, die ich sanft aber bestimmt zwischen den Fingern gleiten lasse. Meine Hände wandern weiter nach unten, den Damm entlang und ein tiefes Knurren dringt aus seiner Kehle. In meinem Tun bestärkt, lasse ich meine Zunge und meinen Mund kleine Kunststücke vollbringen, während ich meine Hand weiterhin auf und ab bewege. Peter drückt meine Brust zusammen, zieht an meinem Nippel und flucht leise. Ich hasse es, wenn er mich so grob an den Brüsten packt, doch in voller Fahrt ist er einfach nicht aufzuhalten. Seine Hand drückt meinen kleinen Finger noch tiefer abwärts Richtung Po, den ich in geschmeidigen Bewegungen mit stimuliere. Peter steht auf solche Spielchen und ist es nicht leid, mir das auch zu zeigen. Von der Ekstase erfasst, packt er seufzend meine Oberschenkel und krallt die Finger schmerzhaft in mein Fleisch. Überrascht kratze ich mit den Zähnen an seiner Eichel und befürchte schon, dass ich ihm damit Schmerzen zufüge. Doch genau in diesem Augenblick ziehen sich seine Hoden zusammen und wollen bereits Sperma durch seinen Schwanz pumpen. Rechtzeitig, bevor das passieren kann, lasse ich von ihm ab und küsse mich von seiner nackten Scham hinauf. Seine rasierte Brust ist wohlgeformt und die Muskeln bis zum Zerreißen gespannt.

Jetzt wäre der perfekte Augenblick, in dem er mich auf den Rücken werfen, sich über mich beugen und mich als Vorspiel lecken könnte. Gott, wie sehr würde ich mir das von ihm wünschen! Stattdessen reißt er mir beinahe mein Höschen von den Beinen und spuckt sich in die Hand. Grob verteilt er seinen Speichel auf meiner noch trockenen Muschi und drückt mich in die Matratze. Mit geschlossenen Augen und fahrigen Bewegungen zerrt er an meinen Brüsten, gräbt seine Zähne in die weiche Haut und spreizt meine Beine mit den Knien.

»So geil«, stöhnt er, während er sich mit einem kräftigen Ruck in mich schiebt. Der spitze Schmerz dieser Penetration lässt mich verkrampfen und die Luft anhalten. Merkt er denn nicht, dass er mir wehtut? Merkt er nicht, dass ich noch nicht bereit war? Ächzend schiebt er sich bis zum Anschlag in mich und bewegt sich ruckartig, als hätte er einen Wettbewerb zu gewinnen. Meine Finger krallen sich in seinen breiten Rücken, suchen Halt, den sie jedoch nicht auf diese Weise finden, die sie brauchen. Mein Kopf versucht, sich den Sex schönzureden, damit endlich dieses Stechen in meinem Unterleib erstirbt. Ich stelle mir vor, wie er sanft in meine nasse Mitte eindringt, in einem Winkel, der meine Gedanken zu Staub zerfallen lässt und nur noch die Erlösung sucht. Wie ich sanft an seinem Ohrläppchen kaue, weil sein Mund gerade mit der Kuhle zwischen Hals und Schulter beschäftigt ist, die mich so leicht erregt. Ich stelle mir vor, wie sich seine Finger gekonnt um meine Klitoris schließen, um mich in einen Höhepunkt zu katapultieren, der lebensverändernd ist. Peters nächste Bewegung reißt mich allerdings aus meinen träumerischen Gedanken. Laut stöhnend hebt er mein Bein weiter an, legt es sich auf die Schulter, um mich noch tiefer nehmen zu können. Sein Gesicht ist verzerrt, seine Lippen zu einem O geformt und der Schweiß glänzt ihm bereits auf der Stirn. Ob er mich heute mal selbst berührt, um mich kommen zu lassen? Ich warte die nächsten zehn Stöße ab, versuche, nicht enttäuscht zu seufzen, und finde mich damit ab, dass ich es wieder selbst in die Hand nehmen muss. Meine Finger lecke ich nass, dann wandern sie zu meiner Klitoris und reiben sie in rhythmischen Bewegungen, doch nicht einmal das bereitet mir wirklich Lust. »Ich … komme«, keucht er atemlos. Sein Penis schwillt an, reibt stärker an meinen Wänden und verteilt sein Sperma in mir. Schwitzend bricht er auf mir zusammen. Mit einem weiteren Ächzen rollt er sich von mir herunter und legt sich auf seine Seite des Bettes. Sein warmer Samen läuft aus meinem Inneren und verteilt sich auf dem weißen Bettlaken. Mein Blick ist starr an die Decke gerichtet, um meine Enttäuschung und Frustration zu verbergen. Das einzige Geräusch ist sein mittlerweile wieder gleichmäßiges Atmen. Unbefriedigt greife ich nach seiner Hand und führe sie zu meiner von seinem Sperma nassen Mitte. Träge blinzelt er mich mit einem Auge an und im selben Augenblick weiß ich, was das bedeutet. Nämlich, dass er einfach zu erledigt ist, um sich um mich zu kümmern. »Noch nicht genug, hm?« Sein Mundwinkel zieht sich ein Stückchen nach oben. Seine Selbstüberschätzung scheint wirklich grenzenlos zu sein! »Gib mir noch ein bisschen Zeit, dann läuten wir die zweite Runde ein«, schlägt er vor und entzieht mir seine Hand. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwinde ich im Bad und säubere mich. Wenn ich sage, dass ich enttäuscht bin, ist es wohl die Untertreibung des Jahrhunderts, denn ich bin nicht einfach nur enttäuscht. Ich bin stinkwütend auf ihn. Ich mache alles, was er will und wie er es will, und im Gegenzug bekomme ich nichts! Es reicht! Seit drei Jahren fahren wir diese Schiene und ich kann dieses Schema F einfach nicht mehr ertragen. Es ist demütigend und vor allem furchtbar langweilig. Es muss mehr für mich geben, oder? Es muss jemanden geben, bei dem ich mich bedingungslos fallen lassen kann. Der mich nimmt, wie ich bin, oder besser gesagt, wie ich sein möchte. Denn eines ist mir schon lange klar: Ich bin weder frigide noch prüde oder langweilig. Ich habe es nur satt, immer das Gleiche zu tun. Ich hatte in meinen Beziehungen nie die Möglichkeit, zu experimentieren und mich selbst zu verwirklichen. Es ist nicht so, dass ich keine Lust schenken möchte, aber eben nicht nur. Ich möchte berührt, gestreichelt, gepackt und genommen werden. Schluss damit, sage ich mir selbst, geh ins Schlafzimmer und mach das Licht wieder an! Vollbeleuchtung ist ja eigentlich voll sein Ding. Was ich da sehe, lässt mir die Ohren sausen und den Magen rebellieren. Peter liegt selig auf dem Rücken und schnarcht. Wundert mich nicht, immerhin hatte er eben dank mir einen befriedigenden Höhepunkt. Nicht mehr lange, Freundchen! Ich schnappe mir mein Kopfkissen und schlage damit auf seinen flachen Bauch. Meine Wut hat sich in einen Feuerball verwandelt, der sich soeben entlädt. »Peter!« Wieder lasse ich das weiche Kissen auf ihn niedersausen und wünsche mir, dass es sich stattdessen in eine Bratpfanne verwandelt. »Peter, verdammt!«

Erschrocken fährt er hoch und sieht mich mit schreckgeweiteten Augen an. »Was soll das, Faith? Hast du den Verstand verloren?« Seine Stimme klingt träge und genervt. Wie immer. Mit der rechten Hand fährt er sich durch das strubbelige Haar, während er seine Boxershorts vom Boden fischt und hineinschlüpft. Meine Arme vor der Brust verschränkt und mit gerecktem Kinn blicke ich ihn an. Nein, ich fixiere ihn, wie es ein Raubtier mit seiner Beute macht. Genau so sehe ich mich im Moment, ich als Löwin und er die gehetzte Antilope. »Ganz im Gegenteil, ich habe meinen Verstand endlich wiedergefunden und eingeschaltet. Und du wirst mir jetzt bis zum Schluss zuhören«, zwinge ich ihn, als er mir einen dümmlich grinsenden Blick zuwirft. Dieser egoistische, selbstgefällige …

Arrgh!

»Seit Beginn unserer Beziehung habe ich alles für dich getan. Ich habe aufgehört, Larissa zu treffen, weil du sie nicht mochtest. Ich habe aufgehört, George zu besuchen, weil du eifersüchtig warst. Meinen Hobbys bin ich schon ewig nicht mehr nachgegangen, weil du meine komplette Freizeit beanspruchst, und von unserem Sexleben bin ich einfach nur enttäuscht. Und tu jetzt ja nicht so, als wüsstest du das nicht. Denn das weißt du sehr wohl, weil ich dich immer wieder darauf aufmerksam gemacht habe und du mir nie zuhören wolltest.«

Mit arrogantem Gesichtsausdruck sitzt er auf der Bettkante und scheint mich ernsthaft zu belächeln. Während ich mir meinen aufgestauten Frust von der Seele rede, hat er sich vollständig bekleidet und abwartend dagesessen. Vermutlich gehen meine Anschuldigungen in ein Ohr rein und zum anderen wieder raus. Als wäre ich eine lästige Fliege, die irgendwann schon von selbst stirbt. »Wenn du meinst, Faith. Du bist die einzige Frau, die meine Qualitäten nicht zu schätzen weiß, das ist dir schon klar, oder?« Ich habe mich bereits auf so eine Antwort eingestellt, dennoch fühlt es sich wie ein Schlag in die Magengrube an. Einer, bei dem man so richtig weit ausholt, damit es besonders schmerzt. Übelkeit windet sich durch meinen Magen und möchte mich verschlingen. »Nein, Peter, ich verspreche dir, dass dein Ego das Größte an dir ist. Aber ich wünsche den Frauen viel Spaß mit dir und deinen eher klein geratenen Qualitäten«, erwidere ich nüchtern. Beinahe überrascht sieht er von der weißen Bettdecke hoch und mustert mich. Seine zusammengezogenen Augenbrauen und die Stirnfalte lassen darauf vermuten, dass der Schlag gesessen hat.

»Was meinst du damit?«

All meinen Frust und Mut zusammenraufend, lege ich ein ebenso selbstgefälliges Lächeln auf meine Lippen wie er zuvor und trete einen Schritt nach vorn. »Ich verlasse dich.« Mehr Worte bedarf es nicht. Kaum habe ich sie ausgesprochen, fühlt es sich so an, als ob eine zentnerschwere Last von meinem Rücken und Herzen fällt. Ich fühle mich befreit und das ist gut so, auch wenn ich gerade eben eine Beziehung beendet habe, an die ich glaubte.

»Faith, wir wissen beide, dass du das nicht machen wirst«, antwortet er überheblich und verlässt den Raum Richtung Badezimmer. Wie kann der Kerl es wagen?

»Das ist alles, was du dazu zu sagen hast?«, rufe ich aufgebracht. »Ich habe diese Beziehung beendet, Peter, und du findest keine besseren Erwiderungen, als mir zu sagen, dass du mir das nicht zutraust?« Fassungslos warte ich vor der geschlossenen Tür. Mein Herz klopft mir bis zum Hals, meine Kehle ist wie zugeschnürt und ein Schüttelfrost hat meinen Körper befallen. Angestrengt versuche ich, nicht mit den Zähnen zu klappern, doch jede Sekunde, die Peter unerwidert lässt, friert mein Herz mehr ein. Bestärkt durch seine selbstüberschätzende Reaktion vorhin und der fehlenden jetzt, hole ich meine Koffer aus dem Kleiderschrank und stopfe wahllos meine Kleidung hinein. Schuhe und anderen Kram werfe ich in eine große Einkaufstasche und sammle noch mein restliches Hab und Gut zusammen, während Peter so tut, als würde ich schlichtweg überreagieren. Meine Wohnung ist nicht besonders groß, weshalb ich in kürzester Zeit meine Sachen gepackt habe und ein letztes Mal einen Blick durch die Zimmer werfe. Ich würde gern sagen, dass es schöne Erinnerungen sind, die ich mitnehme, doch keine davon ist es wert, mein neues Leben zu begleiten. Die mittlerweile kahlen Wände spiegeln meine Gefühle für Peter und seine Art, eine Beziehung zu führen, wider. Peter wollte nie diese klassischen Pärchen-Fotos in hübschen Rahmen aufhängen. Er hat es gehasst, weshalb ich die Deko nach und nach weggepackt habe. Die Wohnung wurde mir damals von Peter geschenkt, sie ist eine von unzähligen in ganz Amerika und gehört rechtlich gesehen zwar mir, doch wenn ich hierbleiben würde, würde ich daran zerbrechen. Den zartrosa Wintermantel hänge ich mir beim Vorbeigehen nur über den Arm und schleppe meine Koffer hinaus vor die Tür. Leichter Schneefall und Eiseskälte begrüßen mich, als ich zum letzten Mal diese Hauseingangstür hinter mir schließe. Den Wohnungsschlüssel habe ich innen einfach stecken lassen. Ich habe nicht vor, noch einmal hierher zu kommen. Der kleine Weg zu meinem Auto wird nur durch eine Straßenlaterne beleuchtet, doch um hier für immer zu verschwinden, reicht das Licht allemal. Das Gepäck im Auto verstaut, sitze ich hinterm Lenkrad und starre auf die verlassene Straße. Die Dezemberkälte dringt durch meine Kleidung und bevor ich erfriere, ziehe ich mir den Mantel an und wickle einen dicken Schal um meinen Hals. Ein letzter Blick zurück zur Wohnung zeigt mir einmal mehr, dass es die richtige Entscheidung ist. Da steht kein geknickter Peter im Türrahmen und fleht mich mit Blicken an, zurückzukommen. Es kommt kein trauriger Peter angelaufen, um meine Fahrertür zu öffnen und mich um den Verstand zu küssen. Kein Peter, der sich entschuldigt und einsieht, dass er nicht der tolle Kerl ist, der er zu sein glaubt. Von meinen hoffnungsvollen Gedanken enttäuscht, fahre ich aus der Parklücke hinaus und verlasse das Viertel, verlasse die Stadt und die Erinnerungen, die ich in ihnen gesammelt habe. Ich verlasse meine Vergangenheit und Menschen, die mich nie wirklich zu schätzen wussten. Mein Herz ist schwer, meine Gedanken wirr und mein Ziel im Moment völlig unbekannt.

***

Fünf Stunden, mindestens drei Kaffee und zwei Heulkrämpfe später stehe ich vor Larissas Haus und überlege, was ich sage. Ich habe seit über zwei Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr, weil Peter ihre Art zu leben nie tolerierte. Doch vor dieser Zeit war sie meine beste Freundin und ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich das alles wieder gut machen soll. Als ich von zu Hause wegfuhr, hatte ich noch keine Ahnung wohin, doch irgendwann kam mir ein Gespräch mit Larissa in den Sinn, in der sie mir sagte, dass ich immer zu ihr kommen könnte, wenn ich Hilfe brauchen würde. Einen besseren Grund, diese Einladung anzunehmen, fiel mir tatsächlich nicht ein, also machte ich mich auf den Weg zu meiner ehemals besten Freundin. Die Uhr zeigt fünf Uhr morgens an und es ist noch immer stockdunkel draußen. Die Scheinwerfer beleuchten den kleinen Weg zur Haustür und lassen die weiße Fassade hell leuchten. Schnell schalte ich den Motor ab und reibe meine Hände aneinander. Ich bin furchtbar nervös vor dieser Begegnung. Es ist zwischen uns so viel schiefgelaufen, dass ich gar nicht weiß, wie ich anfangen soll, mich zu entschuldigen. Ich hätte Blumen mitbringen sollen oder Frühstück, am besten eine Einladung in ein Fünf-Sterne-Resort mit allem Drum und Dran. Selbst das wäre noch keine ausreichende Entschuldigung. Im Haus brennt kein Licht, also schläft sie vermutlich noch. Jedenfalls scheint sie zu Hause zu sein, weil ihr Geländewagen in der Einfahrt parkt, auch wenn ich meine in Erinnerung zu haben, dass der Wagen blau und nicht grau war.