Hundskrüppel - Gerhard Polt - E-Book

Hundskrüppel E-Book

Gerhard Polt

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Beschreibung

Gerhard Polts Kindheitserinnerungen aus der Nachkriegszeit sind gespickt mit den Waffen des fantasiebegabten Kindes, eingesetzt gegen erwachsene Griesgrame und Grantler, um ihnen derbe Flüche zu entlocken. Der junge Polt lässt sich dabei von der Gewissheit leiten, dass jeder Kindertag ohne einen gelungenen Streich verschenkt ist. Man wünscht sich dieses Buch unter die Kopfkissen unzähliger Kinder, damit sie den Brutstätten trostloser Fadheit - wie etwa Schulen oder Reihenhaussiedlungen - etwas entgegenzusetzen haben. Aber auch hinsichtlich der Verständigung zwischen Alt und Jung sind die "Lehrjahre eines Übeltäters" ein nicht zu unterschätzender Beitrag gegen zu früh einsetzende Bravheit.

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Seitenzahl: 67

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INHALT

» Über den Autor

» Über das Buch

» Buch lesen

» Inhaltsverzeichnis

» Impressum

» Gerhard-Polt-App

» Weitere eBooks von Gerhard Polt

» www.keinundaber.ch

ÜBER DEN AUTOR

Gerhard Polt, geboren am 7. Mai 1942 in München, studierte in Göteborg und München Skandinavistik. Seit 1975 brilliert er als Kabarettist, Schauspieler, Poet und Philosoph auf deutschen und internationalen Bühnen. 2001 wurde er mit dem Bayerischen Staatspreis für Literatur (»Jean-Paul-Preis«) ausgezeichnet. Sein gesamtes Werk erscheint bei Kein & Aber.

ÜBER DAS BUCH

Gerhard Polts Kindheitserinnerungen aus der Nachkriegszeit stehen unter einer klaren Maxime: Jeder Kindertag ohne einen Streich ist verschenkt. Umso schöner, wenn den erwachsenen Grantlern auch noch ein »Du Hundskrüppel, du verreckter!« entlockt werden kann.

»Perfekte kleine Geschichten. Über Polts Jugendsünden können wir laut lachen, und doch möchten auch wir solchen Hundskrüppeln nie in die Hände fallen.«

Elke Heidenreich

INHALTSVERZEICHNIS

Mit sorgfältiger Zuversicht

Prügel

Sautot

Die Weißwurscht

Behutsamkeit

Blasphemie

Der Regenwurm

Das Brennglas

Ehedem

Der Star

Die Schulspeisung

Frage

Da Capo

Die Zielscheibe

Mein Ami

Der Weps

Der Ratz

Die Schnitte

Der Erblasser

Weiß-grün

Der Pemsi

Der Hausl

Salto Mortale

Seltsam

Winterfreuden

Krieg

Schwarzes Meer

Die Möwe

Bombenstimmung

Eine Empfehlung

Fundgrube

Alle Neune

Der Biaschi

Der Büchsengourmet

Logisch

Preis – Leistung

Der Sandkuchen

Die Haftpflichtprämienfindung

Das Panorama

Musenkuss

Der Maxi

Die letzte Forelle

Der Rindsbraten

Ungereimtheiten

MIT SORGFÄLTIGER ZUVERSICHT

Bevor ich anfange, das alles zu erzählen, möchte ich schon auch denen Recht geben, die sagen, bei uns wäre nichts los gewesen und wir hätten nichts geleistet, ist falsch! Wir waren halt gezwungen uns zu verhalten, wegen der Bedingungen. Man stelle sich vor – dem Ismeier Mamfred sein Vater ist ziemlich spät aus der Gefangenschaft wieder heimgekommen und damit hatte man gar nicht mehr gerechnet. Als die Mama vom Mamfred dann gesagt hat – »Schau Mamfredi – der Papa ist wieder da – vom Krieg.«  –, da hat der Mamfred gesagt: »Ein Fresser mehr im Haus«, und da war klar: Alles braucht seine Zeit und heute ist es auch nicht anders. Auch wenn man früher schon – sagen wir mit Stinkbomben arbeiten wollte –, musste man die erst herbringen. Wo bitte ist da der Unterschied zu heute? Und wenn ich mir, sagen wir, ein Ei auslieh von meiner Mutter – da habe ich es natürlich heimlich aus der Küche entwendet –, weil wer sagt schon seiner Mutter, dass er ein Ei braucht, um es im Kino, während des Films, von hinten nach vorne zu schleudern – was im Übrigen, wenn man trifft, ein voller Erfolg ist. Da kann der Film noch so fad sein! Aber bleiben wir beim Thema. Die Mütter sind da fast alle gleich und wollen nur: dass man früh aufsteht, Zähne putzt und laut sagt, man habe wenig Zeit, weil man noch für die Schule lernen will. So was wird immer gern gehört, obwohl meine Schulnoten nie Anlass zu großen Hoffnungen gaben. Der Satz – »Ich muss noch das oder jenes nachschauen für die Schule« –, löste immer ein freundliches Nicken aus, aber  – … die Wirklichkeit ist immer eine andere als die Wahrscheinlichkeit davon.

Dass ich heute manchmal noch optimistisch bin, verdanke ich meiner Kindheit und denen, die sie mir ermöglicht haben, sonst wäre ich zu meinem Leidwesen schon allzu früh erwachsen geworden, wie die anderen auch, und dann könnte ich mir alle meine Worte sparen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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