Ich bin der Bruder von XX - Fleur Jaeggy - E-Book

Ich bin der Bruder von XX E-Book

Fleur Jaeggy

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Beschreibung

»Danken wir den Göttern und dem Teufel für Fleur Jaeggy!« Claire-Louise Bennett

Fleur Jaeggy erzählt von Wahnsinn, Verlust und Mord, vom Fluch, eine Familie zu haben, und von der durch nichts zu vertreibenden Nähe des Todes. Dabei erschafft sie surreale Bilder, die sich in die Seele rammen, Geschichten von kristalliner Schönheit, die von einem bösartigen Zauber beseelt scheinen, champagnerfarbene Welten, die vor stiller Gewalt brodeln.

Fleur Jaeggy ist eine Poetin der Verzweiflung und eine Virtuosin des Schauers: Ihre jenseitigen Geschichten zu lesen, das ist, als würde man sich nackt und kopfüber in ein Gestrüpp aus schwarzen Rosensträuchern stürzen – am Ende kommt man blutüberströmt und geläutert wieder heraus.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Cover

Titel

Fleur Jaeggy

Ich bin der Bruder von XX

Erzählungen

Aus dem Italienischen von Barbara Schaden

Suhrkamp Verlag

Impressum

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Die Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel Sono il fratello di XX bei Adelphi Edizioni S.p.A., Milano

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2024

Der vorliegende Text folgt der deutschen Erstausgabe, 2024.

Erste Auflage 2024Deutsche Erstausgabe

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Umschlaggestaltung: Anzinger und Rasp, München, unter Verwendung des Originalumschlags von Oliver Munday (für New Directions)

eISBN 978-3-518-77857-9

www.suhrkamp.de

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhalt

Informationen zum Buch

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Inhalt

Ich bin der Bruder von

XX

Negde

Der Letzte seines Stamms

Der Edelmann und die Smaragdeidechse

Agnes

Das aseptische Zimmer

Die Erbin

Bildnis einer Unbekannten

Der schwarze Spitzenschleier

Eine Begegnung in der Bronx

Der Vogelkäfig

Die Besucherin

Adelaide

Tropen

Katze

Osmose

Namen

Der schwebende Engel

Die perfekte Entscheidung

F. K.

Informationen zum Buch

Ich bin der Bruder von XX

Ich bin der Bruder von XX. Ich bin das Kind, von dem sie einmal erzählt hat. Und ich bin der Schriftsteller, von dem sie nie erzählt hat. Nur in Anspielungen. Anspielungen auf mein schwarzes Heft. Sie hat über mich geschrieben. Sie hat sogar die Gespräche bei uns zu Hause erzählt. In der Familie. Wie hätte ich wissen können, dass ein Spitzel an unserem Tisch saß. Dass wir eine Spionin im Haus hatten. Und zwar sie, meine Schwester. Sie ist sieben Jahre älter als ich. Sie beobachtete meine, unsere Mutter, meinen, unseren Vater und mich. Aber ich bekam gar nicht mit, dass meine Schwester uns beobachtete. Uns alle zusammen. Und dass sie es dann überall herumerzählte. Einmal, als ich acht war, fragte mich meine Großmutter: Was hast du denn vor, wenn du groß bist? Und ich antwortete: Sterben will ich. Wenn ich groß bin, will ich sterben. Ich will bald sterben. Und meine Schwester, glaube ich, fand meine Antwort äußerst gut. Wir haben uns spät kennengelernt, sie und ich. Da war ich ungefähr acht. Davor haben wir kaum ein Wort gewechselt. Angeblich war ich ein bisschen autistisch, aber das stimmt nicht. Ich wollte lieber nicht reden. Meine Schwester wiederum wollte lieber beobachten. Daher konnte sie, solange ich schwieg, nichts über mich sagen. Was hätte sie auch sagen sollen über einen Bruder, der schweigt, nicht nervt, sich quasi unsichtbar macht? Denn das war mein Ziel, ich wollte mich für die Familie unsichtbar machen. Die Familie, die aus einer spionierenden Schwester, einer leidenschaftlichen Glücksspielerin als Mutter und einem empfindsamen und unaufmerksamen Vater bestand. Übrigens möchte ich gleich sagen, dass Empfindsame auch unaufmerksam sind. Ihre Mitmenschen sind ihnen vollkommen egal. Empfindsame – so empfindsam, dass sie als solche bezeichnet werden, als wäre das eine besonders positive Eigenschaft – sind ohne Empfindung für den Schmerz anderer. Aber vom Schmerz will ich vorerst nicht reden. Ich will jetzt nur meine Schwester erwähnen, die Spionin, und mich. Ich sollte diesem meinem Bericht einen Titel geben. Der Bruder. Der Bruder von XX. Einer, der das Gebirge nicht mag. Er wurde in eine Schule auf dem Gipfel eines Berges gesteckt. Mit Blick auf eine steinerne Landschaft. Bäume standen hier nicht mehr. Auf den Gipfel gelangte man über ein Sträßchen, das nur aus Kurven bestand. Und es machte Spaß, in der Kurve Gas zu geben. Unten der Abgrund. Ich fuhr damals noch nicht, ich war ein Kindbruder. An dieser Schule bin ich nicht lang geblieben, aber wenigstens ein sehr langes Jahr. Ich schaute zum Fenster hinaus. Die Felsblöcke. Und diese kleinen Abgründe mit der Spitze nach unten, auf den Kopf gestellte Dreiecke. Alles, was ich sah, war auf den Kopf gestellt. Alles umgekehrt. So auch meine Gedanken. Einmal besuchte mich meine Schwester XX mit einem MG Cabrio. In der Kurve gab sie Gas. Das macht Spaß, sagte sie. Während sie die Handschuhe mit abgeschnittenen Fingern auszog. Wir setzten uns auf einen Stein. Sie sah mich liebevoll an. Sie konnte es nicht erwarten, bis sie wieder fortkam. Zu der Zeit hatte sie mehrere Verlobte. Zahlreiche Verabredungen. Und wahrscheinlich hatte sie, während sie bei mir zu Besuch war, wie sie es mir übrigens versprochen hatte, gleichzeitig einem von ihnen eine Verabredung versprochen. Sie legt mir eine Hand auf die Schulter. Es wird nicht lang dauern. Ende des Jahres hole ich dich ab, und du kommst wieder heim, sagt sie. Umringt von diesen grauen, scharfkantigen Steinen spürte ich, dass sie mich gernhatte. Es gab nichts anderes, im ganzen Universum. Ein Haus, in dem an diesem Sonntag anscheinend alle anderen Knaben schliefen, auch die Vögel, auch die Raben, auch die Füchse, es herrschte eine schreckliche Schläfrigkeit. Wie vom letzten, ewigen Schlaf. Nur sie und ich noch wach. Wach der Bruder. Wach die Schwester XX. Hübsch war sie, die Schwester. Während wir uns gernhatten, an diesem Sonntagnachmittag zwischen Steinen, spürte ich, dass sie ihre Kleidung gernhatte, die aus einem fabelhaften karierten Hemd bestand, einem Sonntagssporthemd, einem Herrenhemd mit Knöpfchen am Kragen und ellbogenhoch aufgekrempelten Ärmeln, und einer hautengen Hose, torfmoor- oder herbstmoder- oder moderlaubfarben, und auberginefarbenen Mokassins mit einer Münze im Riegel. Und dazu ein dünnes goldenes Armband mit kleinen runden Saphiren. Übrigens hatte auch ich, trotz Gefangenschaft in dem Haus auf dem Berg, eine gewisse Vorliebe für Hemden. Und an jenem Tag hatte ich nur ein blaues Hemd, gut geschnitten, eine Cordhose, fast von der gleichen Farbe wie die der Schwester XXX, keine Ahnung, warum mir zusätzliche Xe in ihren Namen geraten, eines wäre eigentlich genug. Entschuldigung! Die Hose also fast von der gleichen Farbe, nur dunkler, denn Braun und Blau passen gut zusammen. Unsere Farben, die Kleiderfarben und unsere Hautfarben vor den grauen, etwas düsteren Steinen, ergaben ein hübsches Bild. Bruder und Schwester lieben einander. Das hätten meine Schulkameraden sagen können, hätten sie nicht im ewigen Schlaf gelegen.

Dabei belauerte mich meine Schwester XX auch an jenem Sonntag. Folgendes schrieb sie. Sie hat ihren Bruder an seiner Schule besucht (sie nennt auch den Namen der Schule, den ich nicht nennen will), er war so traurig, so unglücklich, dass es ihr die Kehle zuschnürte – angeblich schnürte es ihr die Kehle zu, ihr, die schon ein paar Minuten später schrieb, dass Ich, und das schreibe ich groß, traurig sei und am liebsten sterben wolle. Dass ich es nicht mehr aushielte in dieser verlassenen Gegend. Und sie schwadroniert und fabuliert über die verlassene Gegend, um von der Traurigkeit ihres Bruders berichten und einen poetischen Ort daraus machen zu können. Denn Verlassenheit und Traurigkeit passen natürlich zusammen. Wie ich finde, dass unsere Kleidung vor den Steinen gut zusammenpasst, jedenfalls farblich. Ohne indessen meine angebliche Traurigkeit zu erwähnen. War ich traurig an diesem Tag? Nein, ich war nicht traurig. Es war der einzige Tag, an dem ich es nicht war. Weil meine Schwester zu Besuch kam. Weil sie in den Kurven Gas gab. Weil ihr MG gut in diese Landschaft passte. Weil sie mir das Gefühl gegeben hat, nicht allein auf der Welt zu sein. Das hatte ich nämlich an jedem einzelnen Tag in dieser Schule auf dem Berg. Ich muss es zugeben, ich fühlte mich dort oben einsam. Man könnte darüber lächeln, wenn ich das so sage, ich weiß. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass Einsamkeit das schlimmste Leiden ist, das man haben kann. Das sagte ich zu meiner Schwester, an diesem Tag. Sie sagte, sie sei eigentlich ganz gern einsam. Dabei ging sie jeden Abend aus und kam spät heim, mit zerflossener Wimperntusche. Ich blieb wach, um sie heimkommen zu hören. Wir blieben alle wach, um das Fräulein heimkommen zu hören. Wir mochten es alle nicht, dass sie so oft ausging.

Sie war sieben Jahre älter als ich. Während ich ihr von der Einsamkeit erzählte, blickte sie in die Ferne, zu den Gipfeln ringsum, blickte in die Ferne, und das sah aus, als suchte sie eine Antwort im Unendlichen oder in den Silhouetten der Gipfel, die allmählich dunkler wurden, weil es bald Abend war, der Nachmittag war überraschend schnell vergangen, schneller als alle Nachmittage des Jahres. Sie schaute, bis ihr Blick schwer auf die Zeiger der Uhr fiel. Während ich ihr was von Einsamkeit erzählte, schaute sie auf die Uhr. Ihre goldene Armbanduhr, eine Longines, ziemlich flach. Und ich sah, wie sich die großen Zeiger der Uhr zum Berg gegenüber reckten, wie eine Art Jüngstes Gericht. Ein Zeiger rechts, der andere fast gerade, zeigten sie die Stunde des Abschieds an. Und wenn ein Berg anfängt, die Zeit anzuzeigen, dann heißt das, sie ist wirklich vorbei. Vorbei mit der Zeit. Vorbei die Zeit, in der Bruder und Schwester einander gernhatten. Samt ihrer eleganten Kleidung. Es gibt eine Verwandtschaft der Kleidung. Ich hatte immer sehr viel Verständnis für die Art, wie sie sich kleidete. Für ihre Schuhe. Die Handschuhe. Und vor allem die Blusen. Die weißen. Ein bisschen eng sitzend. Die oberen Knöpfe offen. Als ich so alt war wie sie an jenem Tag, hing ich, obgleich mir klar war, dass die Einsamkeit mein gesamtes Denken besetzte, sehr an einem blauen Mantel. Und es wussten alle in der Familie, wie lieb mir dieser blaue Mantel war, der vom besten italienischen Schneider stammte, sie hielten mich für einen glücklichen Jungen. Auch deshalb, weil ich einen flaschengrünen Mini hatte. Die Kleidung war der moralische Deckmantel für diverse Verbrechen aus Traurigkeit, hieße es vor Gericht. Der Bruder, der ich bin, verbarg diese entsetzliche Einsamkeit hinter einem Mantel und dem Mini. Eines stimmte nicht mit meiner Schwester XX, das habe ich noch nicht gesagt. Sie amüsierte sich weniger, als sie vorgab. Nachdem sie so viel spionierte, wollte sie entweder Schriftstellerin werden, also Künstlerin, oder sie wollte sehen, ja regelrecht wetteifern, wer von uns glücklicher oder unglücklicher sei. Begriffe, die immer recht bedeutungslos sind. Aber man muss den Wörtern immerhin Glauben schenken. Muss immerhin so tun, als ähnelten sie halbwegs ihrer Bedeutung. Ihrer suspekten Bedeutung.

Von den Eltern, diesen zwei, will ich nicht reden, denn dies ist die Geschichte eines Bruders, vielmehr meine Geschichte, und einer Schwester, vielmehr ihre, die Geschichte einer Spionin. Die zwei, von denen ich nicht reden will, schauen fern, nebeneinander sitzend, gehen Seite an Seite spazieren, schlafen in einem großen Bett. Sie sind kurz hintereinander gestorben, und vor dem Sterben hatten sie keine Zeit mehr, uns darauf vorzubereiten, denn sie gingen etwas überstürzt; vielleicht waren sie auch ungeduldig. So blieben meine Schwester und ich allein in dem großen Haus zurück.

Meine Schwester lauscht allzu aufmerksam, wenn ich rede. Sie belauert mich. Vielleicht schreibt sie meine Geschichte auf, solange ich noch nicht tot bin wie meine Eltern. Ich hatte immer den Verdacht, dass einer von ihnen womöglich wegen ihr, meiner Schwester, gestorben ist. Aber ich denke auch, dass Eltern immer wegen ihrer Kinder sterben. Man stirbt doch immer wegen eines anderen. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, »wegen« zu sagen. Aber man stirbt für die anderen. Zugunsten anderer, vielleicht ist das richtiger.

Meine Schwester – ich lerne, muss mich auf die Matur vorbereiten – kommt ständig in mein Zimmer. Lernst du?, fragt sie. Während ich über die Bücher gebeugt bin. Sie will ausgehen. Und sagt, dass ich unbedingt die Matur machen muss. Das sei wichtig, und nicht nur das. Und wenn die Matur wirklich so wichtig ist, werde ich allmählich nervös. Alles, was wichtig ist, egal, was, macht mir Beklemmungen. Solange ich alles für unwichtig halte, schaffe ich alles. Ich würde sogar die Maturprüfungen schaffen. Aber wenn sie so wichtig sind, dass ihre Wichtigkeit lästig wird, könnte ich auch durchfallen. Die Schwester XX insistiert. Danach muss ich an die Universität. Einen Titel erwerben. Das ist wichtig.

Als sie fertig ist mit der Wichtigkeit der Prüfungen, der Wichtigkeit des Erfolgs im Leben, der Wichtigkeit eines akademischen Titels, der Wichtigkeit des Lebens, fühle ich mich erledigt. Die Wichtigkeit hat total die Oberhand über mich gewonnen. Sie hat mich vernichtet. Sie vernichtet mich. Sie, meine Schwester XX, verlässt das Zimmer. Und ich bin allein mit meinen Büchern, dem Tisch, und sehe mich, den Bruder der Stimme, die soeben gesprochen hat, mit einer großen Lust, mich irgendwo aufzuhängen. Um mir zu helfen, denke ich wieder an die Einsamkeit, die Einsamkeit, die mein Dasein umgibt. Und dieser Gedanke, dass es schon immer so düster, so beklemmend war, wird jetzt, nach der Wichtigkeit des Erfolgs im Leben, beinahe lieblich. Die Wörter haben ein Gewicht. Die Wichtigkeit hat mehr Gewicht als die Einsamkeit. Dennoch weiß ich, dass die Einsamkeit schwerer wiegt. Aber die Wichtigkeit des Erfolgs im Leben ist ein Strick. Sie ist nichts anderes als ein Strick.

Nachts kann ich nicht schlafen, ich möchte mit jemandem reden. Es ist vier Uhr. Ich stehe auf und will zu meiner Schwester XX. Das Zimmer ist leer. Ein leichter Parfumduft, viele Schuhe auf dem Boden. Vielleicht die Qual der Wahl sein. Ich betrachte die unzähligen Schuhe. Man hat das Gefühl, sie seien allein heimgekommen. Während die Besitzerin dieser Absätze vielleicht in einen Unfall verwickelt wurde und nicht mehr heimkommen kann. Nur die Schuhe, die von allein nach Hause finden, sind in dieses Zimmer zurückgekehrt. Unterdessen überfällt mich von Neuem dieses Einsamkeitsgefühl. Meine Schwester XX ist nicht da. Ich beginne zu glauben, dass was passiert ist. Nachdem die Schuhe doch allein heimgekommen sind. Ich rufe in sämtlichen Krankenhäusern an, bei der Polizei. Keine Spur. Ich setze mich auf ihr Bett. Ein paar Stunden später kommt sie und will wissen, was ich auf ihrem Bett mache. Es war mir nicht aufgefallen, aber ich hatte ihre Schuhe an. Ich schwöre, dass ich keine Schuhe angezogen habe. Sie waren es, diese roten, die sich um mich gelegt haben. Meine Schwester zieht sich die Schuhe aus, die sogleich unter den Schrank davonschlittern. Hast du gelernt?, fragt sie.