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Mit Christian Henze regionale Gerichte zubereiten
Entdecken und genießen Sie die deutsche Küche auf eine frische, leichte Art: Christian Henze geht der neuen Lust auf heimattypische Rezepte nach und bietet eine kulinarische Reise durch die deutschen Kochtöpfe. Der Starkoch aus der Sendung „iss’ was?!“ bei „Hier ab vier“ im MDR hat Rezepte für köstliche Braten, kräftige Suppen oder herzhafte Eintöpfe gesammelt und mit den Mitteln der modernen Küche neu interpretiert. Christian Henze lässt sich von Klassikern aus den heimischen Regionen inspirieren und zaubert einfach-raffinierte Gerichte, die jedem schmecken. Das Buch begeistert alle Hobbyköche und Genießer, die wie bei Muttern schlemmen und mit regionalen Zutaten selbst kochen wollen. Viele nützliche Tipps und Tricks aus der Profiküche runden die Rezeptsammlung ab.
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Seitenzahl: 87
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Christian Henze kocht und lebt mit großer Leidenschaft. Er setzt auf einen unkomplizierten Kochstil und verwendet regionale Produkte, an die er höchste Qualitätsansprüche stellt. Alles mit dem einen Ziel: Genuss und Geborgenheit beim Essen zu spüren. Kommen Sie mit in seine Welt, und kochen Sie seine Rezepte nach!
glauben Sie mir, einem Italiener beispielsweise würde es nie in den Sinn kommen, die Kochkunst eines anderen Landes mehr zu loben als die des eigenen. Italiener sind stolz auf die eigene Küche! Völlig zu Recht, wie ich finde. Und sie würden niemals in Vergessenheit geraten lassen, wie man etwas zubereitet, das schon die Eltern und Großeltern gekocht haben.
In Deutschland hingegen sah es über viele Jahre ganz anders aus. Man bekam in den Restaurants und auch zu Hause alles Mögliche zu essen, nur die deutsche Küche fand sich unter ferner liefen. Von wegen Rindsrouladen oder saftiger Braten – ich muss gestehen, ich war einigermaßen entsetzt, als mir bewusst wurde, dass sich viele Deutsche ihrer regionalen Klassiker beinahe schämten. Jeder wollte lieber immer nur italienisch, asiatisch oder mexikanisch kochen, essen und essen gehen, und da durfte man sich nicht wundern, dass am Ende kaum noch jemand eine Nordseescholle braten oder das rheinische Himmel und Erde zubereiten konnte. Über viele Generationen gaben die Mütter die Familienrezepte an ihre Töchter weiter, und damit war plötzlich Schluss. Glücklicherweise hat sich das Bild seit ein paar Jahren gewandelt, und die urdeutschen Leckerbissen werden wieder gefeiert. Die regionale Küche ist wieder da. Und zwar nicht nur zu Hause, sondern auch in den gehobenen Restaurants.
Wer mich kennt, weiß, wie begeisterungsfähig ich bin. Ich freue mich sehr über diese Eigenschaft und lerne immer noch gerne dazu. Wenn Profiköche mit richtig viel Kochgefühl etwa Hand an einen Sauerbraten legen, kommt ganz sicher etwas Besonderes heraus. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ein Sauerbraten muss natürlich immer ein Sauerbraten bleiben, man muss ihn sofort wiedererkennen können. Aber warum sollte er nicht noch ein bisschen raffinierter sein? Über Genuss habe ich mir schon immer gern ausgiebig und lange Gedanken gemacht. Gedanken über Genuss sind ein Thema, das Sie auch in meiner regelmäßigen MDR-Präsenz in der Sendung „mdr um vier“ mitverfolgen können. Denn ich fände es schade, wenn die deutsche Regionalküche, die so hochwertig, abwechslungsreich und markant ist wie kaum eine andere Küche auf der Welt, ausgerechnet im eigenen Land langsam ihre Bedeutung verlieren würde.
Wenn Sie sich die Rezepte dieses Buchs ansehen, werden Sie auf viele alte Bekannte treffen. Das meiste davon werden Sie wahrscheinlich nur vom Namen her kennen. Und Sie werden außerdem feststellen, dass alle Gerichte ganz leicht zuzubereiten sind. Niemand muss ein Sternekoch sein, um sich selbst, die Familie oder Freunde zu verwöhnen. Die deutsche Küche ist etwas für jeden, der mit Vergnügen kocht und genießt, und ich möchte Sie ermuntern: Legen Sie los! Kochen Sie mit Herz und Leidenschaft und vielleicht mit einem Gläschen Wein in der Hand. Und Sie werden sehen, es macht richtig Spaß.
Kulinarischer Genuss im Spitzenbereich ist eine gute Sache, aber für mich muss es das nicht jeden Tag sein. Im Gegenteil, die schlichten und bodenständigen Genüsse reißen mich oft mehr vom Hocker als alles, was nach stundenlanger Handarbeit und mit perfektem Styling auf teuren Tellern angerichtet wird. Was ich damit meine, zeigt die folgende Geschichte: Unlängst war ich zu Gast in einem Restaurant, das für seine ehrliche und bodenständige Küche bekannt ist. Ich fuhr also nach Vorankündigung mit meiner Frau hin, und wir waren voller Vorfreude auf knusprigen Entenbraten mit Rotkraut und Knödeln. Als wir das Restaurant betraten, fiel uns sofort auf, dass alle Tische richtig schön ländlich rustikal gedeckt waren. Bis auf einen: Mit aufwendig gefalteten Servietten, blitzenden Kerzenständern und teurem Blumenschmuck wirkte er fast wie ein Fremdkörper. Was ich augenblicklich befürchtete, wurde auch sogleich bestätigt: Das war der Tisch für meine Frau und mich. Als ich dann auch noch hörte, dass der Chef des Hauses schon seit dem frühen Morgen am Herd stand, um extra für uns etwas Besonderes zu zaubern, war ich enttäuscht. Keine Frage, es hat uns dann gut geschmeckt, doch wie gern hätte ich ein lokaltypisches Handwerksstück auf dem Teller gehabt!
Spaß am Kochen hat Christian
Henze schon von Kindesbeinen an.
Oft reicht schon eine Bratwurst mit Senf, um mich glücklich zu machen. Nur die Qualität muss absolut stimmen, da kenne ich auch in meiner Küche kein Pardon. Selbstverständlich lasse ich mir hin und wieder auch eine perfekt gebratene Gänseleber oder ein roh mariniertes Stück Thunfisch schmecken, ein bisschen Luxus darf ab und zu schon sein. Aber Genuss besteht für mich auch darin, große Freude an den vermeintlich kleinen Dingen zu entdecken, die uns jeden Tag begegnen. Ich gebe allerdings zu, dass ich in meinem manchmal etwas hektischen Leben dazu nicht immer die Muße habe. Ich bin ständig unterwegs, heute Abend noch in Frankfurt oder meiner bayerischen Heimat, und am andern Morgen in der Frühe in Leipzig schon wieder vor der Kamera. Ich liebe dieses aktive Leben, ständig präsent zu sein, und in mir steckt eine immerwährende Dynamik, die mich zu Hochleistungen antreibt und mir trotzdem nur wenig Schlaf abverlangt. In meinem Beruf komme ich mit vielen Menschen zusammen. Menschen, finde ich, sind das Spannendste, was es überhaupt gibt. Wenn ich jemanden zum ersten Mal treffe, frage ich mich oft, was ich von ihm wohl lernen werde, und schon hat die Beziehung das gewisse Etwas. Umgekehrt macht es mir ebenso Spaß, Menschen zu unterhalten, sei es im persönlichen Kontakt oder auch durchs Fernsehen. Und wenn ich dann dafür auch noch Lob und Applaus bekomme, bin ich mehr als zufrieden. Aber am besten fühle ich mich zu Hause, wo ich geboren und aufgewachsen bin, und wenn ich meine Frau und meine beiden Kinder um mich habe.
Jetzt bleibt mir nur noch eins zu sagen: Kochen Sie einfach mal! Wird schon klappen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit meinen Rezepten aus der deutschen Regionalküche.
Herzlichst
Ihr Christian Henze
Wenn es in fröhlicher Runde zünftig und locker zugehen soll oder ein kerniger Imbiss schon alle Wünsche erfüllt, haben kleine Gerichte ihren großen Auftritt. Dann erweisen sich krosse Backhähnchenbrust, Graubrotecken mit Speck oder saure Zipfel im Essigsud als ungekünstelte Charakterdarsteller, die einen Extra-Applaus verdient haben.
Rote-Bete-Taler
2 mittelgroße Rote Bete Zucker Salz ¼ TL Kümmel 2 Eier 3 EL Mehl 8 EL Blaumohn 2 EL Butter
Matjessalat
500 g Matjesfilets 1 Apfel 100 g Schalotten 2 kleine Gewürzgurken 100 g Joghurt 100 g Sauerrahm 1 EL Dill, gehackt Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Rote Bete waschen. In kochendes Wasser mit etwas Zucker, Salz und Kümmel geben, die Hitze reduzieren und die Knollen etwa 20 Minuten köcheln lassen. Durch Einstechen prüfen, ob sie gar sind. Abgießen, auskühlen lassen und schälen (dabei am besten Küchenhandschuhe anziehen). Rote Bete in 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
2 Eier verschlagen. Rote-Bete-Scheiben zuerst in Mehl wenden, dann durch das Ei ziehen und zuletzt in Mohn wälzen.
ENDE DER LESEPROBE
Über dieses Buch
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Die Ratschläge/Informationen in diesem Buch sind von Autoren und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Bildnachweis
Fotografie Klaus-Maria Einwanger
Foodstyling Monika Schuster und Anka Köhler
Propstyling Alexandra Holzer
Fotoassistenz Franka Meinke
Bild 1: Sascha Erdmann/AEON www.aeon-photo.com
Firma Christian HenzeKochschule – Restaurant – Catering Edisonstr. 4, 87437 Kempten Tel. 0831/9606200 www.christianhenze.deBesuchen Sie mich auf Facebook! Jetzt auch die kostenlose Henze-APP!
Redaktionsleitung Susanne Kirstein Projektleitung Eva Wagner Layout, DTP, Gesamtproducingv*büro – Jan-Dirk Hansen, München Textliche Mitarbeit Martin Lagoda Redaktion Dr. Ute Paul-Prößler Bildredaktion/Leitung der FotoproduktionSabine Kestler Korrektorat Susanne Langer Umschlaggestaltungv*büro – Jan-Dirk Hansen, München Litho Artilitho snc, Lavis (Trento)
eISBN 978-3-641-06246-0V002
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