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Dieses E-Book entspricht 160 Taschenbuchseiten ... Ob an Bord eines berüchtigten Piratenschiffs, im Keller, im Surfschuppen, beim Dunkeldinner, auf offener Bühne oder auf der romantischen Terrasse im Hinterhof - Begierde und Verlangen kann man an vielen Orten ausleben. Davon zeugen diese prickelnden, hemmungslosen Geschichten. Intime, sinnliche und stürmische Abenteuer entfachen ein Feuer der Leidenschaft und machen jede Menge Lust auf mehr! Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 218
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Impressum:
Ich will dich verführen - Sinnlich Entfesselt Heiß | Erotische Geschichten
von Pati Jones
»Ich will dich spüren« ist die erste Kurzgeschichten-Sammlung von Pati Jones und eine persönliche Herzensangelegenheit. Auf ihren Reisen in die entlegensten Winkel der Welt kam die 35-jährige Autorin aus Süddeutschland zur Erkenntnis, dass im hektischen Business-Alltag kaum noch Raum für die schönste Nebensache der Welt bleibt. Dabei sorgt diese doch nachweislich dafür, dass Stress abgebaut wird, wir gesund bleiben und ganz allgemein gesehen glücklich sind. Hinzu kommt, dass es so einfach sein kann, in Sachen Libido einen Gang höher zu schalten. Mit Kopfkino. Mit erotischen Geschichten. Aber bitte stilvoll! Und mit Protagonisten, die sind wie du und ich, Humor haben und einander respektieren. Romantische Geschichten, sinnliche Abenteuer, die verführerische Flucht aus dem Alltag. So hatte Pati sich das vorgestellt, als sie ihre ersten literarischen Lustmacher zu Papier brachte. Sie schreibt und schreibt - und hofft, mit ihren Geschichten erotisches Knistern in die Welt zu bringen.
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2022 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © 4pmproduction @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750748156
www.blue-panther-books.de
Die Gefangene des gierigen Piraten
Die Männer lungerten vor ihrer Zelle herum. Die Blicke, die sie ihr zuwarfen, gefielen Vivienne ganz und gar nicht. Als wäre sie ein Leckerbissen, den sie sich schnappen konnten, wann immer sie wollten. Sie zischte ihnen trotzig entgegen.
»Da könnt ihr lange warten.«
Betrunkenes Gelächter erklang.
»Stell dich nicht so an«, rief ihr der mit den schwarzen Zähnen zu und tanzte schwankend in ihre Richtung, bevor er fortfuhr: »Zieh dich aus!«
Die Männer lachten, doch das Lachen verstummte, als sie Schritte auf der Treppe hörten. Schnell verzogen sie sich in dunkle Ecken, gingen ihren Aufgaben nach oder huschten über die kleine Leiter an Deck. Auftritt des gefürchteten Piraten Black Shadow. Vivienne konnte nicht anders und verdrehte die Augen.
»Belästigt ihr schon wieder unseren Gast«, sagte er gefährlich leise, als er unten angekommen war.
»Was habe ich euch gesagt? Sie gehört mir und wenn einer von euch sie anrührt, ist er tot. Verstanden?«
Er schaute sich noch einmal in aller Seelenruhe um, zog ein Messer aus seinem Stiefel und kratzte sich mit der scharfen Klinge am Kinn. Vivienne nutzte die Zeit, um den Kapitän des Schiffes genauer anzuschauen. Sein Ruf eilte ihm voraus. Angeblich versenkte er Handelsschiffe so schnell, dass die armen Teufel nur den Schatten seines Schiffes »Blue Rose« im Mondlicht sahen – und schon war ihr Leben vorbei. Grausam sei er. Skrupellos. Er hatte unzählige Menschenleben auf dem Gewissen. Ja. Die Gerüchte stimmten. Vivienne hatte ihn kämpfen sehen, kurz bevor er sie gefangen genommen hatte. Sie war auf dem Weg zu ihrem Onkel gewesen, um bei ihm und seiner Familie den Sommer zu verbringen. In einer ruhigen Nacht war das Schiff, auf dem ihr Vater ihr für viel Geld einen standesgemäßen Platz reserviert hatte, überfallen worden.
»Das sicherste Schiff, das wir bekommen können«, hatte er ihr gesagt.
Doch keiner hatte den Angriff der Piraten überlebt, nur sie. Und jetzt saß sie in dieser Zelle fest. Als Gefangene des berüchtigten Piraten Black Shadow.
»Wie geht es dir?«, fragte er und schaute sie eindringlich mit schief gelegtem Kopf an.
Seine Augen schienen ihr direkt in die Seele zu blicken. Vivienne räusperte sich.
»Lass mich frei, dann geht es mir besser«, antwortete sie und hielt seinem Blick stand.
Black Shadow lachte auf. »Na, na, na.«
Langsam kam er auf sie zu und Vivienne war fast froh, dass die Gitterstäbe nicht nur da waren, um sie einzusperren, sondern ihr auch ein bisschen Schutz boten.
»Du wirst doch nicht undankbar sein«, raunte er und stand nun direkt vor ihr.
Was bildete sich dieser Mann eigentlich ein.
»Ich wäre lieber tot, als hier eingesperrt«, fauchte sie ihm entgegen und dann tat sie etwas, das sie nicht hätte tun sollen.
Sie spuckte ihm ins Gesicht. Vivienne spürte sofort, dass sie zu weit gegangen war. Doch sie war gereizt. Die Schweißperlen standen ihr auf der Stirn, ihr war schlecht und neben der Seekrankheit war da noch etwas anderes, das ihr zu schaffen machte. Sie fühlte sich gar nicht gut, hatte seit zwei Tagen Fieber. Black Shadow packte Vivienne so schnell, dass sie gar nicht reagieren konnte. Er hielt sie am Hals fest und zog sie an die Gitterstäbe, sodass sie direkt auf Augenhöhe mit ihm war.
»Übertreib es nicht, hörst du«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich kann auch anders.«
Sie schaute ihn hasserfüllt an, doch für mehr reichte es nicht mehr. Ihre Beine gaben unter ihr nach und auf einmal wurde ihr schwarz vor Augen.
Sie erwachte im Kerzenschein. Erst beim dritten Blinzeln nahm sie die Umgebung wahr. Ihr Körper brannte, ihr Kopf schien zu platzen. Langsam hob sie ihre Hand an die Stirn. Sie fühlte sich so unendlich schwach. Und dann traf es sie wie ein Blitzschlag. Vivienne schreckte auf. Sie war auf der Blue Rose. Eine Gefangene der Piraten. Übelkeit übermannte sie und sie übergab sich in einen Holzeimer, der glücklicherweise direkt neben dem hölzernen Bett stand, in dem sie lag. Erst da fiel ihr auf, dass ein Stuhl neben ihrem Bett stand – und darauf saß Black Shadow. Er blinzelte verschlafen, richtete sich auf und wrang einen Lumpen in einem Eimer mit kaltem Wasser aus. Nachdem sich ihr Magen wieder beruhigt hatte, drückte er sie vorsichtig zurück auf die Matratze und tupfte ihr die Stirn ab. Sie schaute ihn argwöhnisch an. Seine Berührungen waren fast schon zärtlich. Aber Vivienne wusste, dass sie ihm nicht vertrauen konnte. Ihr ganzer Körper war angespannt, aber zu schwach.
»Beruhige dich«, sagte er und tupfte ihr von Schweißperlen übersätes Gesicht ab.
»Du hast die Grippe. Aber keine Sorge, ich kümmere mich um dich.«
Langsam legte er den Lumpen weg, stand auf und holte einen Teller mit Suppe. Als er sich wieder zu ihr ans Bett setzte und ihr löffelweise von der wohltuenden Brühe einflößte, studierte Vivienne sein Gesicht. Er sah gut aus. Die gefühlvollen Züge standen ihm. Sie ließen die Narben, von denen sein ganzer Körper gezeichnet war, weniger angsteinflößend wirken. Warum saß er überhaupt oberkörperfrei vor ihr? Sie ließ ihren Blick an ihm und seiner gestählten Brust heruntergleiten.
»Entschuldige, du hattest Schüttelfrost und ich musste hier ganz schön einheizen«, sagte er und lachte.
Er hatte ein schönes Lachen. Vivienne zog die Augenbrauen zusammen und wunderte sich über sich selbst. Das Fieber schien sie verrückt zu machen. Warum sonst sollte sie einen Piraten anziehend finden. Zudem noch einen, der sie entführt hatte.
»Wie heißt du eigentlich wirklich?«, fragte sie und ließ sich langsam wieder in die Kissen sinken.
Auf einmal überkam sie eine Müdigkeit, die sie nicht aufhalten konnte. Sie gähnte unverhohlen.
»Das ist ein Geheimnis, da du aber gleich wieder einschläfst und dich höchstwahrscheinlich ohnehin nicht an dieses Gespräch erinnern kannst, verrate ich es dir.« Er beugte sich langsam zu ihr und alles, was sie sah, waren seine grünen Augen. »Salva. Salva heiße ich.«
Vivienne wiederholte seinen Namen und lächelte ihn an, bevor sich ihre Augen schlossen. »Danke«, hauchte sie.
Als sie wieder aufwachte, war sie allein in der Kapitänskajüte. Das Schiff wogte auf sanften Wellen hin und her und sie fühlte sich schon ein bisschen besser. Trotzdem blieb sie noch ein wenig liegen und schaute sich um. Er hatte sich die Kajüte gemütlich eingerichtet, das musste sie zugeben. Es gab ein großes Regal mit Büchern, eine Schale mit frischem Obst, ein großes Wandgemälde hing direkt neben der Treppe, die an Deck führte. Es zeigte ein kleines, an rauen Steilklippen gelegenes Dorf. Vivienne schwang die Beine über die Bettkante und kämpfte gegen den Schwindel an. Es dauerte noch eine Weile, bis sie aufstehen konnte. Sie schwankte zu dem kleinen Esstisch hinüber und stützte sich an einem Stuhl ab. Der Stoff, den sie unter ihren Fingern spürte, war samtig weich. Als sie einen genaueren Blick darauf warf, stellte sie fest, dass es sich um ein Kleid handelte. Ein schönes Kleid. Für sie? Vivienne schaute an sich herunter und stellte mit Schrecken fest, dass sie nur ihr Unterkleid trug. Mit den Händen bedeckte sie die durchsichtigen Stellen und schaute sich um. Wo war ihre Kleidung? Und natürlich hörte sie in diesem Moment Schritte auf der Treppe. Schnelle Schritte. Black Shadow sprang in die Kajüte und sie konnte nur noch das Kleid vor ihr an sich reißen, um sich zu bedecken.
»Du hast das Kleid gefunden«, rief er aus und kam näher. »Gefällt es dir?«
Als Vivienne in seine grünen Augen blickte, erinnerte sie sich.
»Salva.« Ihre Lippen formten seinen Namen automatisch, als würde sie ihn schon ewig kennen.
»Du kannst dich erinnern«, sagte er nachdenklich und fügte leise hinzu: »Nur wenige nennen mich so.«
Sie blickten sich an und schwiegen. Bis Salva sich am Kinn kratzte.
»Zieh das Kleid an. Da hinten in der Ecke neben der Waschschüssel ist eine Art Toilette. Ich komme gleich wieder und dann essen wir zusammen.«
Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte die Stufen wieder hinauf. Sie hatte nicht viel Zeit. Vivienne hastete zum Fenster hinter dem Esstisch, öffnete es und war bereit, hinauszuspringen. Doch um sie herum war nichts als Wasser. Und unter dem Fenster ging es 20 bis 30 Meter in die Tiefe. Sie musste sich etwas anderes einfallen lassen und das Spiel mitspielen, bis sich eine Gelegenheit zur Flucht bot.
Als Salva zurückkam, hatte sie das Kleid mit dem tief ausgeschnittenen Dekolleté angezogen und schaute ihn skeptisch an.
»Du siehst sehr schön aus«, sagte er. »Setz dich doch.«
Der kleine runde Tisch war vom Schiffskoch üppig beladen worden und tatsächlich musste Vivienne feststellen, dass sie einen Riesenhunger hatte. So schlimm würde es schon nicht werden. Sie musste da jetzt durch.
»Wie fühlst du dich?«
Salva schaute sie aus unergründlichen Augen an.
»Als würde dich das interessieren«, gab sie zurück und biss in einen Hähnchenschenkel.
»Natürlich interessiert es mich, du bist mein Gast.«
Vivienne lachte laut auf. »Gast? Deine Gefangene bin ich. Nichts weiter.«
Salvas Lächeln verschwand. »Versuche es nicht so zu sehen. Ich werde dir nichts tun«, versprach er. »Wir warten, bis das Lösegeld bezahlt wird und dann darfst du wieder zurück in dein kleines, behütetes Leben. Und bis das passiert, passe ich auf dich auf, keine Sorge.« Er biss von einem Stück Brot ab. »Das verspreche ich bei meiner Ehre.«
Interessant, dachte Vivienne und musste wieder grinsen. Ein Pirat spricht von Ehre. Was soll ich dazu sagen? Aber das Schlimme war, dass sie ihm glaubte. Sie wusste nicht warum, aber da war etwas in seiner Stimme, das sie beruhigte. Etwas Aufrichtiges. Sie schaute ihn lange an.
»Sag es keinem, aber ich kenne dein Leben, Vivienne«, begann er. »Ich bin aufgewachsen wie du. In einer kleinen, behüteten Welt.«
Vivienne hörte auf zu kauen und schaute ihn gespannt an. Dieser grausame Pirat, von dem alle Welt sprach, kam aus einer wohlhabenden Familie? Die feinen Gesichtszüge waren ihr schon aufgefallen. Auch, dass er sich gewählt ausdrückte und sehr gepflegt war. Unter anderen Umständen hätte sie ihn sogar als attraktiv bezeichnet. Sie kniff die Augen zusammen.
»Was ist passiert?«
Salva atmete einmal tief ein. Er schien zu überlegen, ob er sich ihr anvertrauen sollte, und entschied sich tatsächlich dafür. »Ich habe alles verloren und mich für das Abenteuer entschieden. Das heißt aber nicht, dass ich vergessen habe, wie man in deiner Welt lebt. Und auch nicht, wie langweilig dieses Leben ist.«
Er grinste. Vivienne zog die Augenbrauen hoch und dann lachte sie. »Da hast du wohl recht.«
Er nahm einen Schluck aus seinem Weinglas. »Hast du noch nie darüber nachgedacht, aus dieser Welt auszubrechen? Etwas ganz anderes zu erleben?«
Vivienne musterte ihn. Natürlich hatte sie das.
»Wer nicht? Vor allem als Frau. Du weißt, dass mein Leben aus Stickarbeiten und Klavierspielen besteht«, sagte sie und nahm ebenfalls einen Schluck.
»Ja. Und ich stelle es mir unglaublich langweilig vor.«
Wieder lachte er und schaute sie aus diesen unergründlichen Augen an. Seine ruhige, besonnene Art bewegte etwas in ihr. Sie hatte so ein Gefühl in ihrem Bauch. So ein Kribbeln. Und dann dieses charmante Lächeln.
»Vivienne, willst du darüber nachdenken, hierzubleiben?«
Er stellte seine Frage sachlich, aber sie konnte die Hoffnung in seinem Blick deutlich sehen. »Es würde dir gut gehen bei mir. Das verspreche ich. Du musst jetzt nicht antworten. Denke einfach darüber nach.«
Vivienne wurde schlecht. Nicht von der Dreistigkeit dieses Angebots, sondern von ihrem Impuls, wirklich darüber nachzudenken! Was passierte hier mit ihr? Zwar hatte er sie aufopferungsvoll gesund gepflegt, aber das war doch kein Grund, ernsthaft über so ein Angebot nachzudenken. Um sie herum drehte sich alles. Vivienne sprang von ihrem Stuhl auf, hielt eine Hand vor den Mund und schaute sich um.
»Ich muss an die frische Luft. Schnell.«
Sie rannte los und hörte seine Schritte hinter ihr. Als sie an der Reling ankam, beugte sie sich hinüber. Es war ihr unangenehm, aber sie würde sich gleich übergeben müssen. Sie sog die kalte Nachtluft tief ein und spürte den Schwindel in ihrem Kopf. Salva trat näher.
»Vivienne, ist alles okay?«
Er klang ernsthaft besorgt. Was sollte das denn nur?
»Würdest du mir bitte etwas Privatsphäre zugestehen. Herrgott«, herrschte sie ihn an und beugte sich wieder nach vorn.
Dann geschah es, eine Welle erfasste das Schiff und sie verlor den Halt. Es ging alles so schnell. Kopfüber stürzte sie in die Tiefe. Waren es fünf Meter oder zehn? Der Aufprall auf die Wasseroberfläche war hart und presste ihr die Luft aus den Lungen. Vivienne wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Es war eiskalt und sie war sich sicher sterben zu müssen. Sie sah noch, wie neben ihr etwas ins Wasser eintauchte und erkannte Salvas Gesicht. Er zerrte sie an die Wasseroberfläche. Sie konnte ihn nur anschauen, sah, wie sich sein Mund bewegte, wie seine Lippen ihren Namen formten, aber sie hörte nichts. Er war schön, stellte sie fest. Sie sah, wie er ein Seil packte – und dann wurde es schwarz um sie – schon wieder. Erst oben an Deck wachte sie auf und spuckte jede Menge Salzwasser aus.
»Vivienne, Gott sei Dank.«
Salva kniete neben ihr, seine Männer hatten sich hinter ihm versammelt. Er stand auf, hob sie vorsichtig in seine Arme und trug sie in seine Kajüte. Vivienne zitterte. Das nasse Kleid klebte an ihr. Sie legte ihre Arme um Salvas Hals. Auch seine Kleider waren nass. Aber er zitterte nicht.
»Ist dir nicht kalt?«, brachte sie bibbernd heraus.
»Man gewöhnt sich daran«, sagte er und grinste.
»Du ziehst dir jetzt etwas Trockenes an und setzt dich vor den kleinen Kamin. Dir ist gleich wieder warm.«
Er war so fürsorglich. Aber warum?
»Setzt du dich zu mir?«, fragte sie.
Er schaute sie lange an. »Wenn du das möchtest?«
Vivienne nickte nachdenklich. Sie wollte das. Auch wenn sie sich selbst nicht verstand. Aber die Tatsache, dass er sie gerettet hatte, ließ sie erkennen, dass er unglaublich aufmerksam und fast schon liebevoll mit ihr umgegangen war. Sie ließ ihren Blick über seinen ganzen Körper gleiten. Er gefiel ihr und so langsam konnte sie das Kribbeln in ihrem Bauch nicht mehr ignorieren, wenn sie ihn anschaute. Ob sie hierbleiben möchte, hatte er gefragt. Hier bei ihm. Sie hörte tief in sich hinein und fand nur eine Antwort: Ja.
Die Spannung, die sich zwischen ihnen aufbaute, ließ die Luft flirren. Vivienne konnte später nicht sagen, wer als Erstes auf wen zustürzte. Aber sie trafen sich in der Mitte und ihre Lippen fanden die des anderen. Ihr erster Kuss ließ die Zeit stillstehen. Zaghaft. Liebevoll. Ihre Hände erkundeten den Körper des anderen, bevor sie sich gegenseitig die nassen Kleider vom Körper rissen. Vivienne drückte sich an ihn. In ihr loderte das Verlangen. Und in ihm auch, das konnte sie spüren. Doch er hielt sich zurück.
»Vivienne, ich möchte nichts tun, was du nicht willst«, stieß er zwischen stürmischen Küssen hervor. »Ich will für dich ein anderer sein, wenn du mich lässt.«
Vivienne ließ ihren Kopf in den Nacken fallen, als er ihr Mieder aufschnürte und sie nichts mehr am Leib hatte, als ihren Unterrock.
»Du bist für mich genau so richtig, wie du bist«, hauchte sie und drückte sich wieder an ihn.
Seine Hände fanden ihre Brüste, während sie das letzte Kleidungsstück von seinem Körper zerrte. Ihr schwang eine gewaltige Erektion entgegen. Sie biss sich auf die Lippen. Sein Körper war perfekt. Muskulös. Kraftvoll. Mit unzähligen Narben übersät. Ein paar davon fuhr sie nachdenklich mit ihren Fingern nach.
»Du kannst jetzt noch gehen, Vivienne«, sagte er, hielt inne und schaute sie nachdenklich an.
»Willst du dieses Leben wirklich führen? Mit mir?«
Die Worte schmerzten ihn, das sah sie ihm an. Aber ihre Entscheidung war gefallen. Vivienne ließ ihr letztes Kleidungsstück auf den Boden gleiten, packte Salva am Nacken und zog ihn an sich. Er küsste sie leidenschaftlich und hob sie hoch. Vivienne schlang ihre Beine um seine Hüften und ließ sich forttragen. Salva zog zwei Bärenfelle vom Bett und legte sie vor den Kamin. Als er mit ihr darauf auf die Knie sank, war sein Blick unergründlich.
»An was denkst du?«, fragte sie.
Er legte seine Hände um ihre Wangen. »Ich habe dich nicht verdient.«
Vivienne küsste ihn leidenschaftlich.
»Lass das mal meine Sorge sein«, flüsterte sie ihm ins Ohr, legte ihre Hände um seine Schultern, zog sich ein Stück nach oben und ließ sich langsam auf seine Erektion sinken.
Sie blickte ihm dabei tief in die Augen und sah, wie sein Blick glasig wurde. Das Feuer loderte knisternd, während sie sich langsam auf und ab bewegte.
»Vivienne, du fühlst dich so gut an«, raunte Salva ihr ins Ohr.
Sie selbst war im siebten Himmel. Immer schneller bewegte sie sich auf und ab, unterstützt von seinen Händen, die sich fest um ihren Po legten. Er beugte sich mit ihr nach vorn und legte sie flach auf die Bärenfelle, ohne die Verbindung zwischen ihnen zu trennen. Wieder küsste er sie, liebkoste mit seinen Händen ihren Körper. Er bewegte sich langsam auf ihr, schaute ihr dabei in die Augen. Vivienne war wie hypnotisiert. Dieser Mann war das pure Abenteuer. Sie hatte sich noch nie so lebendig gefühlt wie jetzt. Sie spürte seine Erektion in sich. Stark. Kraftvoll. Die Reibung löste eine Hitze in ihr aus, die sie noch nie erlebt hatte. Sie stöhnte laut auf. »Schneller«, hauchte sie und zog Salva an sich, um ihn zu küssen.
Sein Atem ging nur noch stoßweise und auch Vivienne wusste, dass es bei ihr nicht mehr lange dauern würde. In ihr baute sich etwas auf. Etwas Gewaltiges. Kraftvolles. Etwas, das alles verändern würde. Er ließ seinen Daumen zärtlich über ihre Unterlippe streichen und schaute sie an. »Lass los«, raunte er.
»Komm für mich.«
Und Vivienne konnte nicht anders, sie tat, was er ihr befahl. Und in ihr brach ein Feuer aus. Es begann zwischen ihren Beinen und erfasste ihren ganzen Körper. Sie stand in Flammen. Und Salva war der Einzige, der sie löschen konnte. Sie bäume sich auf, klammerte sich an ihn und schaute in seine dunklen Augen. Kraftvoll, aber kontrolliert ließ er sein Glied in sie eindringen, immer wieder. Und als sein Blick brach, loderten ihre Gefühle auch noch einmal auf. Sein pulsierender Penis entlockte ihr ein lautes Stöhnen und sie genossen den Moment. Gemeinsam. Kosteten ihn aus. Als er auf ihr zusammensacke, küsste sie ihn liebevoll und hielt ihn fest.
»Ist dir jetzt wieder warm?«
Salva ließ sich neben sie rollen und stütze sich auf einem Ellenbogen ab. Liebevoll strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Vivienne lachte.
»Wärmer auf jeden Fall. Aber heiß wäre nicht schlecht«, antwortete sie, schnappte eine Haarsträhne und drehte sie auf ihren Finger.
Sie wollte diese Gefühle gleich noch einmal spüren. Salva beugte sich nach vorn und küsste sie.
»Ich kann dir keinen Wunsch abschlagen. Und ich verspreche dir hiermit, dass das immer so bleiben wird.«
Wieder erkundeten seine Hände ihren Körper. Weich und sanft tanzten sie über ihre Rundungen. Viviennes Atem wurde schneller. Und sie lächelte. Ob das die richtige Entscheidung war? Wer wusste das schon? Aber im Moment fühlte sie sich verdammt gut an.
Erregendes Dunkeldinner
O ja! Er sah gut aus. Zu schade, dass sie ihn in den nächsten Stunden nicht mehr sehen würde. Wer war eigentlich darauf gekommen, dass sie ihr erstes Date in einem Dunkelrestaurant haben sollten? Die Idee klang zwar zunächst abenteuerlich, aber jetzt würde Mascha diesen heißen Typen vor sich doch gern über die züngelnde Flamme eines romantischen Kerzenlichts anschauen. Galant hielt er ihr die Tür, auf und legte eine Hand zwischen ihre Schulterblätter, während sie hineinlief. Ein Gentleman war er auch noch. Mascha gefiel dieser Leon. Sehr gut sogar! Die Garderobe war noch beleuchtet, doch dann trat auch schon ein Kellner auf sie zu. Er bat Leon, seine Hände auf seine Schultern zu legen. Mascha wiederum legte ihre Hände auf Leons Schulter und so zogen sie als kleine fröhliche Polonaise in die Dunkelheit. Der Kellner erklärte die Umgebung und auch, dass kleine leuchtende Pfeile auf dem Boden sie zur Toilette sowie zu den Notausgängen führen würden. Er geleitete sie noch zu ihren Plätzen, erzählte ihnen vom Angebot des Tages, nahm die Bestellung auf und dann waren Mascha und Leon allein. Im Dunkeln. Sie hörten, wie sich Gäste in einiger Entfernung unterhielten. Wie Gabeln und Messer auf Teller kratzten. Sie hörten, wie Kellner an anderen Tischen das Angebot des Tages aufsagten. Und sie tasteten ihren Tisch ab. Es war eine interessante Erfahrung. Als sich in der Mitte ihre Hände trafen, lächelte Mascha. Ob Leon es auch tat? Die Dunkelheit, die sie umgab, verhinderte solche kleinen Beobachtungen. Aber sie sorgte auch für ein aufregendes Kribbeln.
Leon streichelte ihre Hand und Mascha sah kleine Funken in der Dunkelheit. Bildete sie sich das ein? Er hatte so zarte, einfühlsame Hände. Ihr Herz begann wie wild zu schlagen. Irgendwie lag ein Knistern in der Luft.
»Ich würde dich schon gern sehen«, sagte Leon.
»Ich stelle mir vor, wie ein süßes Lächeln deine Lippen umspielt. Wie die Grübchen immer tiefer werden, die ich vorhin auf deinen Wangen gesehen habe.«
Mascha neigte ihren Kopf schüchtern zur Seite. Aber Moment. Das sah er ja gar nicht.
»Ich bereue es auch ein wenig, dass wir uns zum Dunkeldinner verabredet haben«, antwortete sie und holte einmal tief Luft.
»Ich stelle mir deine braunen Augen vor. Sie hatten so ein Funkeln, das ich in der kurzen Zeit, die ich sie gesehen habe, noch nicht einordnen konnte.«
Mascha genoss es, wie er ihre Finger umgarnte. Obwohl er nichts sagte, konnte sie genau spüren, was er dachte. Da war so eine Dringlichkeit in seinen Berührungen. Und in ihren auch. Als sich auch ihre Füße unterm Tisch trafen, mussten beide kurz lachen.
»Ein Dunkeldinner hat auch seine Vorteile«, begann Leon und machte eine vielsagende Pause.
Mascha schlüpfte aus ihren Pumps und ließ ihren rechten Fuß an Leons Wade hinauf gleiten. »Und die wären?«
Leon sog die Luft scharf ein. »Wir können Dinge tun, die wir sonst in einem Restaurant nicht tun können«, raunte er.
War das ein leichtes Zittern in seiner Stimme? Mascha hatte Spaß daran, ihn aus dem Konzept zu bringen. Sie näherte sich gerade seiner intimsten Stelle, als der Kellner neben ihnen auftauchte. Leon erschrak so sehr, dass er mit den Oberschenkeln gegen den Tisch stieß und die Salz- und Pfeffer-Streuer klirrten.
»Zwei Rotwein«, erklärte der Kellner und stellte sie auf den Tisch.
»Tasten Sie sich langsam über die Tischplatte, sie finden das Glas rechts von sich.«
Schon war er wieder verschwunden. Lachend stießen Mascha und Leon nach ein paar Fehlversuchen klirrend an.
»Auf einen interessanten Abend«, sagte Leon.
»Auf einen interessanten Abend«, wiederholte Mascha und lächelte in sich hinein.
»Entschuldigst du mich für einen Moment, ich folge mal kurz den Pfeilen«, sagte Leon lauter, als er zuvor gesprochen hatte und Mascha hörte seinen Stuhl über den Boden knarzen. Sie hörte ein paar Schritte, aber dann spürte sie, wie der Tisch wackelte. Er würde doch nicht … Als sie seine Hände auf ihren nackten Oberschenkeln spürte, musste sie ein kurzes Aufschreien unterdrücken. Er packte sie am Po und zog sie an die vorderste Kante ihres Stuhles, wobei er ihr Kleid einfach zurückschob. Maschas Atem ging schneller. Was hatte er vor? Leon küsste die Innenseite ihrer Oberschenkel. Mit einer Hand krallte sich Mascha an der Tischdecke fest, die andere ließ sie unterm Tisch verschwinden und fuhr mit ihr durch Leons Haar. Sie musste zugeben, dass die Situation sie scharf machte. Als er sich küssend zu ihrer Körpermitte bewegte, spreizte sie die Beine weiter und nahm einen Schluck Wein. Gleich würde das Essen serviert werden, aber jetzt gab es kein Zurück.
Als sie seine Zunge durch den zarten Stoff ihres Spitzen-Strings spürte, war es um sie geschehen. Kaum hörbar stöhnte Mascha auf. Es würde schwer für sie werden, leise zu sein. Allein die Vorstellung, dass ihr heißes Date gerade zu ihren Füßen unterm Tisch kauerte, um es ihr zu besorgen, ließ sie fast das ganze Restaurant überschwemmen.
»Leon«, flüsterte sie und hob ihren Körper leicht an, als er ihr das Höschen auszog.