Identitätsfindung des Ich-Erzählers in Bezugnahme auf die zwischenmenschlichen Beziehungen bei Christian Krachts 'Faserland' - Helene Erwin - E-Book

Identitätsfindung des Ich-Erzählers in Bezugnahme auf die zwischenmenschlichen Beziehungen bei Christian Krachts 'Faserland' E-Book

Helene Erwin

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2008
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Münster (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Christian Kracht gilt als ein Vertreter der jüngeren Generation, ein Popliterat. Der Begriff der Popliteratur wird einer nicht ganz klar umrissenen Literaturgattung Mitte des 20. Jahrhunderts zugeordnet. Krachts Werk Faserland wird als der typischste Roman seiner Zeit schlechthin gesehen. Der Akteur, ein typischer Flaneur , ist ein reicher junger Mann Ende 20, der quer durch Deutschland, von Sylt bis zum Bodensee, komfortabel reist und von seinen Erfahrungen in der Wohlstandsgesellschaft und deren Partyszene erzählt. Er geht in angesagte Clubs und Bars, ist auf Parties und einem Rave zu finden. Der Titel Faserland kann in unterschiedlicher Art gedeutet werden. Das englische „Fatherland“, wobei das „th“ als eingedeutschtes „s“ zu lesen ist, wäre eine Variante. Hinweise, dass sein Vaterland in diesem Werk thematisiert wird, gibt es viele wie zum Beispiel die zahlreichen Rückbezüge auf die Zeit des Nationalsozialismus. Eine Anspielung auf die Kleidungsfasern ist ebenfalls möglich. Der Ich-Erzähler befasst sich viel mit dem äußeren Erscheinen von Menschen, die ihm begegnen. Verknüpfungen von Fasern zeigen ein Bild. In dem Roman werden viele Thematiken zusammen geknüpft, wie etwa die Party- und Drogenszene oder das Labelcrashing und es entstehen verkörperte Klischees. Diese werden durchgehend beibehalten und es wird nicht durch Kommunikation oder Interaktion versucht, diese zu widerlegen. Es finden keine richtigen tief gehenden Gespräche statt, da alle aneinander vorbeireden und niemand dem anderen zuhört. Im Folgenden werden die Hauptproblematiken, die Beziehungen des Ich-Erzählers zu Männern und Frauen, aufgezeigt, die dazu geführt haben, dass die Unsicherheit des Protagonisten immer allgegenwärtig ist. Zwischenmenschliche Beziehungen, sei es zu Frauen oder zu Männern, bilden ein großes Problem für den namenlosen Ich-Erzähler. Er weiß nicht, wie er sich ihnen gegenüber verhalten soll. Äußerlichkeiten nimmt er detailreich wahr und analysiert diese für sich, um dadurch auf den Charakter des entsprechenden Menschen schließen zu können . Doch sein Inneres gibt er nicht preis und so kommt es zu einer Oberflächlichkeit, die sich in der kompletten Gesellschaft verbreitet zu haben scheint.

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