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Anstoß zum Aufschreiben der Dohlenbruch-Geschichten war die Übergabe des Einfamilienreihenhauses an die Enkel der Erbauer. Von der Erbauer-Generation der Reihenhäuser lebt niemand mehr. Diese Berichte sind die Kindheitserinnerungen an die Erzählungen unserer Eltern und an Erinnerungen an das Leben der späten 50-er, 60-er und der 70-er Jahre im geliebten Haus im Dohlenbruch .
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Seitenzahl: 44
Zur Erinnerung an die mutigen Erbauer des Hauses
Adolf Mehring7.7.1922 – 1.11.2009 und
Marianne Mehring geb. Hansmann 12.12.1930 – 9.2.2020
In Liebe und Dankbarkeit für eine behütete Kindheit und Jugend!
Diese Hausbeschreibungen und Geschichten sind in erster Linie für die Enkel und Urenkel der beiden gedacht:
Hannah
Jannis
Felix
Charlotte
Maya
Sofia
Hugo
Sajan
Miljan
Allerdings können alle Dohlenkinder sich sicherlich in diesen Geschichten wiedererkennen!
März 2017
Vorwort
Das Haus im Dohlenbruch
Der Kauf des Hauses
Der Umzug
Der Grundriss
Der Vorgarten
Der Flur
Das Wohnzimmer
Die Küche
Der Ofen
Heizen
Putzen
Die Treppe
Das Badezimmer
Das Kinderzimmer
Das Elternschlafzimmer
Der Dachboden
Der Kohlenkeller
Der Gemüsekeller
Die kleine Werkstatt
Die Waschküche
Die Straße
Spielstraße
Nachmittags draußen
Ende des Spiels
Der Paketwagen kommt
Der Tchibo-Wagen
Der Eiermann
Die Bettler
Der Garten
Haustiere
Musik
Das Haus wird leer
Bücher
Anstoß zum Aufschreiben der Dohlenbruch-Geschichten war die Übergabe des Hauses an die nächste, die Enkel-Generation.
Die Erbauer-Generation ist inzwischen verstorben, niemand von den damaligen Käufern und Erstbewohnern lebt noch. Nur ein Haus wird von der Kindergeneration bewohnt, alle anderen Häuser sind verkauft worden, allerdings häufig an Familien aus Weitmar.
Die Kindergeneration wird in diesen
Berichten mit den Kindernamen von damals genannt.
Die Berichte sind Kindheitserinnerungen an die Erzählungen unserer Eltern und an Erinnerungen an Ereignisse der späten 50-er, 60-er und der 70-er Jahre. Diese Berichte sind natürlich sehr persönliche Berichte.
Wir sind 3 Geschwisterkinder, ich bin 1954 – noch am Westring - geboren, Dolf kam 1955 als erstes Dohlenkind kurz nach dem Einzug zur Welt, Georg erst 1966 als letztes Kind der Erbauergeneration.
In den Jahren zwischen den Geburten von Dolf und Georg hat sich gesellschaftlich, bei den Ansichten zur Erziehung, finanziell, bei der Struktur der Bewohner der Straße, aber auch im Haus sehr viel getan.
So gab es in Georgs Kindheit fast keine gleichaltrigen Kinder mehr im ‚Block‘, wir kamen im Block noch auf 20 Kinder.
Im Haus wurde technisch aufgerüstet: Waschmaschine, Telefon, Fernseher, Tiefkühltruhe, Heizung, Spülmaschine, Wäschetrockner, …
In manchen Berichten ist der Wandel der Zeit zu spüren.
Aber vor allem soll das Leben in dem kleinen Haus, die Nachbarschaft und das Leben in der kleinen Straße mitten in einer Großstadt hervorgehoben und Erinnerungen wachgehalten werden.
Dieses kleine Einfamilienreihenhaus war unser Lebensmittelpunkt. Hier spielte sich unsere Kindheit und Jugend ab, hierher kamen immer alle Freunde, hier gab es immer Kuchen. Auch später fanden Familienfeste, Weihnachten und Ostern im Dohlenbruch statt. Hierhin kam man sofort nach einem Urlaub, hier stellte man sein neues (altes) Auto vor, hier trudelten alle mit Kind und Kegel ein.
Nachdem Papa und sein Bruder Berni schon ein gemeinsames Hausprojekt in Bochum-Ümmingen in Betracht gezogen hatten, schrieb die Stadtverwaltung Bochum ein großes Bauprojekt in Weitmar aus. Damals wurde tatsächlich noch für die Zugehörigen einer Verwaltung oder eines Betriebes auf diese Art gesorgt! So entstand in Weitmar-Bärendorf auch die große BV-Siedlung (Bochumer Verein). Doch hier, in Weitmar-Mitte, gab es Grundstücke und Häuser für Beamte der Stadt. Damals gehörten noch die Lehrer und die Sparkassenangestellten direkt zur Stadtverwaltung. So kam es, dass unsere Nachbarn Lehrer, Beamte der Stadt Bochum und Angestellte der städtischen Sparkasse waren. Es gab für den Dohlenbruch und die Uhlenflucht zwei Kategorien von Häusern: Kleine Reihenhäuser im Dohlenbruch, größere Doppelhaushälften in der Uhlenflucht. Die Reihenhäuser sollten 33.000 DM kosten, die Doppelhaushälften 53.000 DM. An den Kauf einer Doppelhaushälfte war für einen Inspektor nicht im Traum dran zu denken, selbst der Plan, ein Reihenhaus zu erwerben, brachte meinem Vater Spott und Hohn von Arbeitskollegen ein. Es wurde geheiratet, um alle Zuschüsse zu bekommen und ansonsten wurde jeder Pfennig umgedreht, um das Häuschen bezahlen zu können.
Am 31.8.1955 war es soweit. Es gab noch kein Licht und kein heißes Wasser in dem Haus, irgendetwas geht ja immer schief! Ich war noch zu klein, um irgendetwas von dem Umzug vom Westring (früher Gneisenaustraße) nach Weitmar mitzubekommen. Ich wurde sowieso zu meinem Patenonkel Franz und seiner Frau -Tante Klärchen - verfrachtet. Auf jeden Fall rief die Erinnerung an diesen Tag bei späteren Nachfragen bei Mama nur Stöhnen und bei Papa eisiges Schweigen hervor.
Aber da die Großeltern mütterlicherseits in die Wohnung am Westring zogen und natürlich ihre alte Wohnung gekündigt hatten, gab es keine andere Wahl.
So wissen wir nicht, ob es einen Möbelwagen gab. Wie sind Mama und Papa nach Weitmar gekommen? Mit der Straßenbahn? Hat sie jemand gefahren? Konnten sie mit dem Möbelwagen mitfahren? Ein Taxi? Im Leben nicht! So ein Luxus!
Dieser Umzug wird also nur mit dem Wort ‚Grauenhaft‘ in die Geschichte des Hauses ‚Im Dohlenbruch 7‘ eingehen.
Angeblich soll der Architekt einen Preis gewonnen haben, weil er auf einer Grundfläche von ca. 40 Quadratmetern ein vollständiges Haus geplant hatte! Jedes 2. Haus der Straße war spiegelverkehrt an das andere gebaut. Unsere Reihe, die ungerade Seite, bestand aus 6 Häusern. Die gerade Seite bestand aus zweimal fünf Häusern. Die folgenden Grundrisse der 4 Geschosse sind keine Bauzeichnungen, sondern Skizzen.