Im Himmel gibt es einen Bahnhof - Jando - E-Book

Im Himmel gibt es einen Bahnhof E-Book

Jando

0,0

Beschreibung

«So erkenne, dass der schönste Weg der Dunkelheit zu entfliehen, die Liebe ist. Allein sie vermag die Herzen der Menschen zu öffnen.» Ein Mann sitzt allein und verlassen auf einer Bank am Meer. Er weiss nicht, wer er ist und wie er dort hingekommen ist. Da begegnet im Maja und erzählt ihm die Geschichte einer jungen Familie, einer grossen Liebe und eines tragischen Unglücks. In einer Welt zwischen Leben und Tod zwischen Realität und Fantasie kämpft der Mann ums Überleben für sich und seine Familie. Ein fantastisches modernes Märchen, das zeigt, wozu die unerschütterliche Kraft der Liebe fähig sein kann.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 46

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



JANDO

Im Himmel gibt eseinen Bahnhof

Dort, wo Liebe niemals endet

Mit Illustrationen von Antje Arning

Weitere Bücher aus dem Giger Verlag unterwww.gigerverlag.ch

1. Auflage 2022

© Jando 2019

© der deutschsprachigen Ausgabe © Giger Verlag GmbH, 2022

CH-8852 Altendorf, Telefon 0041 55 442 68 48

www.gigerverlag.ch

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Layout und Satz: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Korrektorat: Josef K. Pöllath M.A.

Druck und Bindung: Finidir

Printed in EU

ISBN 978-3-039330-69-0

eISBN 978-3-039330-75-1

Liebe ist der Pulsschlag des Lebens.Manchmal klopft sie leise, manchmal lauter.Doch eines ist gewiss:Liebe bringt uns immer zum Ursprung zurück.

Inhalt

Prolog

Ein stiller Platz am Meer

Annika

Finn

Ein neuer Traum

Lars

Howi

Die Bootsfahrt

Offenbarung

Maja

Die Königin des Himmels

Einmal Himmel und zurück bitte

Die Rückkehr vom König des Himmels

Epilog

Prolog

Die aufgehende Sonne färbt das Meer rotgolden ein. Kleine Wellen rollen an die Küste, während die ersten Wasservögel ihre Flügel ausbreiten. Still ist es hier. Keine Menschenseele weit und breit.

Mein Blick schweift über das offene Meer. Am fernen Horizont entdecke ich Schiffe und Boote, die gemächlich in der Sonne über das Wasser gleiten.

Vor nicht allzu langer Zeit begann irgendwo da draußen eine der fantastischsten Geschichten unserer Zeit. Eine Geschichte, die zeigt, dass es im Leben so unglaublich viel mehr gibt, als wir uns tatsächlich vorstellen können. Doch möchte ich hier noch nicht zu viel verraten. Denn es ist ihre Geschichte: die der Familie Bousward. Eine Geschichte, die aufzeigt, dass Leben auch immer Erneuerung bedeutet, so wie das Eis, welches im Frühjahr wieder zu fließen beginnt. Einige mögen diese Vorgänge als Kreislauf des Lebens bezeichnen. Aber was passiert, wenn dieser Kreislauf durchbrochen wird?

Bevor Ihr nun umblättert und in eine Welt eintaucht, in der Realität und Fantasie miteinander verschmelzen, möchte ich euch etwas mit auf den Weg geben, das mir mein Urgroßvater vor langer Zeit ins Ohr flüsterte:

»Es gibt im Leben Ereignisse, die du mit deinen Augen nicht erkennen kannst. Dann solltest du versuchen, sie mit deinem Herzen zu sehen. Wenn du diesen schwierigen Weg gemeistert hast, erscheinen dir die nächsten Schritte so, als würdest du von einer Wolke zur nächsten schweben.«

So ist es wohl…

Ich nehme mir Stift und meine alte Schreibkladde und beginne gedankenversunken, die ersten Worte zu Papier zu bringen.

Es war einmal…

Ein stiller Platz am Meer

Ein Mann saß in sich gesunken auf einer alten Bank am Fuße einer mächtigen Eiche. Von hier hatte er eine wunderbare Sicht auf das offene Meer.

Er hob seinen Kopf und ließ seinen Blick schwermütig über die tanzenden Wellen gleiten. Eine Träne glitt an seiner Wange herunter und verfing sich in seinen Bartstoppeln. Der Mann hatte keine Ahnung, wie er hierher gekommen war, geschweige denn, wer er war. Verloren saß er da. Bruchstückartig fielen ihm Dinge ein, die aber im dichten Nebel seines Kopfes immer wieder verschwanden. Fieberhaft versuchte er, sich an mehr zu erinnern, doch immer wieder spielte ihm sein Kopf Streiche.

Er blickte an sich herunter, suchte nach irgendwelchen Merkmalen, die ihn erinnern ließen. Doch da war nichts.

Erst jetzt wurde ihm diese unglaubliche Stille um sich herum bewusst. Das Gefühl von Zeit war völlig verloren gegangen. Am Firmament ging langsam die Sonne unter. Sie leuchtete blutrot, und am Himmel konnte er schon die ersten Sterne sehen.

Also musste es Abend sein, dachte er sich.

Die Ruhe wurde durch ein lautes Bellen unterbrochen. Ein Hund kam freudig schwanzwedelnd zu ihm gelaufen. In sicherem Abstand vor der Parkbank blieb er stehen und musterte ihn.

Dann hörte der Mann eine Stimme: »Steuermann, bleib!«

Er war irritiert: »Bin ich ein Steuermann?«

Eine Frau näherte sich dem Hund, der immer noch am gleichen Platz verweilte und sich nun der Frau zuwandte. Als die Frau noch näher kam, konnte man sie genauer erkennen.

»Ich meinte den Hund, nicht dich«, lachte sie freundlich, »dürfen wir uns einen Moment zu dir setzen?«

Der Mann nickte und rutschte zur Seite, um Platz zu schaffen. Die Frau setzte sich lächelnd zu ihm, während der Hund weiter an der gleichen Stelle blieb.

Nun konnte er sie deutlicher sehen. Der Mann musterte seine Banknachbarin unauffällig. Ihre langen blonden Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden und ihre blauen Augen schienen immer zu lächeln. Irgendwie war ihm diese Person seltsam vertraut. Sie bemerkte, dass er grübelte.

»Ich bin Maja«.

Sie reichte ihm die Hand, die er drückte. Sie war so unglaublich kalt. Der Mann erschrak. Hatte er jetzt auch das Gefühl von Warm und Kalt verloren? Er trug nur ein dünnes T-Shirt und hatte eigentlich das Gefühl, dass Sommer wäre.

»Deine Hand ist ganz kalt«, murmelte er irritiert.

»Ach, meine Hände sind immer kalt. Daran habe ich mich gewöhnt. Steuermann hast du ja schon kennengelernt,« sie deutete dabei in Richtung des Hundes.

»Du erinnerst mich an jemanden. Ich weiß bloß nicht, an wen. Mein Gedächtnis lässt mich leider zurzeit im Stich. Ich kenne nicht einmal mehr meinen Namen,« der Mann blickte Maja weiter nachdenklich an.

Maja senkte etwas ihren Kopf und sah ihm tief in die Augen, dann antwortete sie leise: »Ich werde dir helfen, dich zu erinnern. Doch musst du deinen Teil dazu beitragen. Sonst schaffen wir es nicht.«

Er schluckte. Anscheinend kannte er Maja. Bloß woher? Er schaute sie fragend an. In diesem Moment hörte er sein Herz sprechen:

»Alles braucht seine Zeit. So verloren man sich auch fühlen mag, wird es den Moment geben, wo wir unser Glück und unseren Seelenfrieden wieder finden werden.«

Annika