Sternenreiter Band 2 - Jando - E-Book

Sternenreiter Band 2 E-Book

Jando

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Beschreibung

Nach zehn Jahren setzt Jando sein erfolgreiches Märchen vom »Sternenreiter« endlich fort. Diesmal nimmt Janosch, der Erzähler, den Leser mit auf seine Suche nach Sara, dem kleinen und weisen Mädchen mit den tiefgründigen Wahrheiten. Dabei trifft er im Schatten von schillernden Blumen auf einen kleinen Jungen, der mit seinem großen Hund und einer weißen Taube unterwegs ist. Der blonde Junge mit seinen strahlenden, hellblauen Augen lächelt ihn an und berührt ihn zutiefst mit seiner einfachen und zeitlosen Botschaft in Zeiten von Krieg, Angst und Einsamkeit. Es ist eine Geschichte über Liebe und Zuneigung, Freundschaft und Hoffnung, eine Botschaft über das Lachen, den Frieden, das Fühlen mit dem Herzen und über den Mut in hoffnungslosen Zeiten. "So wie man sich im klaren Wasser spiegelt, so spiegelt man sich im Herzen der Menschen, die uns lieben", weiß der kleine Junge, der Janosch sehr stark an Sara erinnert. Die Begegnung weckt in ihm eine vergessene, aber über alle Zeiten hinweg gültige Botschaft: Gestatte dir zu träumen, lebe deinen Traum, und vor allem: Vergiss nicht zu lachen! Liebe wächst dort, wo wir sie verbreiten. In der Sorge füreinander wächst diese Liebe und befähigt uns, alle Fährnisse des Lebens erfolgreich zu bestehen. Manche Menschen hören ihre innere Stimme mit großer Klarheit. Dann müssen sie ihr folgen. Und solche Menschen schließlich können sich verlieren oder werden zu Legenden. Denn jeder Tag ist eine neue Chance, die Hoffnung nicht zu verlieren. Ein poetischer, liebevoller Begleiter, der uns wieder die Essenz des Lebens zeigt und uns Mut und Hoffnung macht in schweren Zeiten. Denn es sind nicht die großen Worte, die die Sterne zum Leuchten bringen. Es sind vielmehr unsere Geschichten und Taten, die sie erstrahlen lassen und die uns selbst zu Sternen machen und die uns sehr berühren.

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Seitenzahl: 65

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JANDO

Sternenreiter

Wie ein Licht in dunkler Nacht

Mit Illustrationen von Antje Arning

Weitere Bücher aus dem Giger Verlag unterwww.gigerverlag.ch

1. Auflage 2023

© Jando 2022

© der deutschsprachigen Ausgabe © Giger Verlag GmbH, 2023

CH-8852 Altendorf, Telefon 0041 55 442 68 48

www.gigerverlag.ch

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Layout und Satz: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Lektorat und Korrektorat: Josef K. Pöllath M.A.

Druck und Bindung: Finidir

Printed in EU

ISBN 978-3-03933-058-4eISBN 978-3-03933-072-0

Für euch eine besondere Botschaft, die derSternenreiter von seinen vielen Reisenmitgebracht hat:

Wenn viel Chaosum einen herum istund man die Weltnicht mehr ganz versteht,findet man am besteneinen stillen Ort,schließt die Augenund suchtdie Sterneim eigenen Herzen.

Inhalt

Vorwort

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Epilog

Nachtrag

Vorwort

Nach meinem Buchbestseller »Sternenreiter: Kleine Sterne leuchten ewig« 2012 hatte ich mir vorgenommen, niemals eine Fortsetzung von der Geschichte dieses außergewöhnlichen Jungen zu schreiben.

In der Corona-Pandemie bekam ich zahlreiche Zuschriften von Lesern, die mich baten, die Geschichte des Sternenreiters weiterzuerzählen. Ich setzte mich mit der Idee auseinander, doch verwarf sie wieder, um mich einer anderen Erzählung zu widmen. Aber die Zuschriften und Bitten meiner Leser hörten nicht auf und wurden durch den Krieg in Osteuropa nur noch mehr.

Die letzten zwei Jahre waren nicht einfach für mich. Innerhalb eines halben Jahres verlor ich erst meine Mutter, dann eine gute Freundin und schließlich auch noch meine Ersatzmutter. Dieses passierte während der Corona-Zeit, die für mich als freiberuflicher Autor so oder so nicht gerade leicht war. Nun tobt dieser schreckliche Krieg in der Ukraine, und keiner weiß, wie es danach in unserer Welt aussehen wird. Es ist für mich als Autor nun der Zeitpunkt gekommen, den Sternenreiter zum Leben zu erwecken. Nicht nur für mich, sondern auch für die zahlreichen Menschen da draußen, die neuen Mut, neue Liebe und Hoffnung gut gebrauchen können. Sei es nur, für einen Moment abzutauchen in eine Erzählung, in ein modernes Märchen, das Gutes vermitteln und Frieden im Herzen schenken kann.

Zehn Jahre lang hat es der Sternenreiter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in England, den USA und in Südkorea geschafft, die Menschen an ihre Träume zu erinnern und dabei Freude zu schenken.

2023 lasse ich den »kleinen Jungen« wieder auferstehen, denn die Zeiten, in denen wir uns jetzt befinden, benötigen ganz dringend einen neuen Sternenreiter!

Euer Jando

Prolog

Die Sterne leuchteten heller als sonst. Um mich herum herrschte eine himmlische Ruhe, wie ich sie früher nur am Meer erlebte. Seit einigen Wochen konnte ich wieder hören, wie die Vögel sich gegenseitig in den Schlaf sangen und der Mond in seiner ganzen Pracht die neu gewachsenen Blumen mit seinem warmen Leuchten umhüllte. Maikäfer brummten an meiner Nase vorbei, und das Zirpen der Grillen klang in meinen Ohren wie eine kleine Nachtmusik.

Monate sind vergangen, seit ich diesen sonderbaren – nein, sonderbar würde ihm nicht gerecht werden –, diesen außergewöhnlichen kleinen Jungen kennenlernen durfte.

Es war ein kalter Wintertag, der schreckliche Krieg hatte gerade begonnen, als ich ihn zum ersten Mal sah. Wie hätte ich zu diesem Zeitpunkt auch wissen sollen, dass ein kleiner Junge es schaffen könnte, Licht in eine der dunkelsten Zeiten der Menschheit zu bringen. Doch dazu komme ich später. Trotz seiner manchmal sehr naseweisen und besserwisserischen Art und Weise wurde er im Laufe der Zeit mein bester Freund. Einer, der mir wieder den Glauben an die Menschen zurückbrachte und mich daran erinnerte, dass Träume gerade in düsteren Zeiten ein neuer Ursprung des Lebens sein können.

An einem Tag, an dem die Waffen ruhten, wagten der kleine Junge und ich uns einige Meter vor das Kinderhaus. Er grinste mich dabei leicht verlegen an und schaute immer wieder in den grauen, mit dichten Wolken zementierten Himmel. Leise sprach er:

»Weißt du, irgendwann ziehen auch diese grauen Wolken weiter. Danach scheint die Sonne am Tag viel schöner, und am Abend leuchtet der Mond noch viel heller.«

Er musste tief einatmen, bevor er seufzend fortfuhr. »Ja, so wird es sein. Aber vorher muss ich es schaffen, dass die kleinen Sterne wieder ewig leuchten. Diese wurden in der letzten Zeit zu oft vergessen.«

Noch einmal machte der kleine Junge eine kurze Pause, um dann ganz leise weiterzuerzählen: »Du kannst mir dabei helfen, indem du bitte alles niederschreibst, was wir gemeinsam erleben. Ich weiß, kleine und große Menschen werden dir später zuhören. Gute Geschichten werden immer gebraucht und geliebt.«

Für mich war es eine Freude, sogar schon eine Ehre, die Erlebnisse meines Freundes aufzuschreiben.

Als ich an einem Abend im lodernden Kerzenlicht meine alte Schreibkladde hervorholte, fielen mir die Worte des kleinen Jungen von einem unserer Nachtflüge ein:

»Wenn Dunkelheit die Sonne verdrängt und Ängste wachsen, beginnen Sterne dir den Weg zu leuchten. Sie halten es wie die Gezeiten: Auf Ebbe kommt immer die Flut.«

Ja, so war er. Oft sprach er zwischen den Zeilen, doch eines konnte mein Freund wie kein anderer: Liebe, Hoffnung und Mut verschenken!

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als mein Füllfederhalter die ersten drei Worte schwungvoll zu Papier brachte.

Es war einmal …

Kapitel 1

Gerade hatte ich die Kinder ins Bett gebracht und wollte ihnen eine Gutenachtgeschichte vorlesen, als mich ein lauter Knall aus meinem Stuhl hochschrecken ließ. Ich blickte aus dem Fenster und sah, wie der Abendhimmel brannte, als ob eine Feuerwerksrakete explodierte. Danach hörte ich immer wieder heftiges, lautes, dumpfes Geböller, das immer näher an das Kinderhaus drang, in dem ich mich gerade befand. So schnell ich konnte, sagte ich zu den Kindern, sie sollten sofort nach unten in die Schatzkammer laufen. So nannte ich den Schutzraum, der uns vor Bombenangriffen beschützen sollte.

Seit einem Jahr befanden wir uns im Krieg. Keiner von uns konnte sich erklären, wie es dazu kommen konnte. Doch er war da. Mit allen seinen Grausamkeiten, Ängsten und Zerstörungen, die er mit sich bringt. Selbst vor Kindern machte er nicht Halt. Vor zwei Tagen traf eine angeblich fehlgeleitete Rakete ein Kinderheim auf der anderen Seite der Stadt. Es wurde mit seinen kleinen und großen Bewohnern dem Erdboden gleichgemacht.

Eigentlich sollte zu diesem Zeitpunkt auch meine Freundin Jelena dort arbeiten. Doch musste sie an dem Tag eine erkrankte Kollegin hier in meinem Kinderheim vertreten. Diese Fügung des Schicksals rettete ihr das Leben. Seit dem menschenverachtenden Angriff wurde eine erneute Ausgangssperre verhängt. Jelena und ich waren zusammen mit zehn Kindern in dem kleinen Heim eingeschlossen. Zum Glück hatten wir noch genug Lebensmittel, und auch die Strom- und Wasserversorgung funktionierten noch.

Unten in der Schatzkammer traf ich Jelena, die ihre zu betreuenden kleinen ängstlichen Mädchen zu beruhigen und zu trösten versuchte. Meine zitternden kleinen Jungs gesellten sich zu den Mädels, und alle hielten sich aneinander fest, als es wieder einen lauten Knall gab. Der Putz rieselte von der grauen, rissigen Decke. Die Kinder duckten sich weg und drückten sich gegenseitig. Einige weinten, andere sagten gar nichts. Man konnte ihnen ihre Angst im Gesicht ablesen. Mit einem Mal rief Jelena:

»Wo ist Sara? Hat jemand Sara gesehen?«

Die Blicke der Kinder suchten in der Schatzkammer nach Sara. Doch sie war nicht da.

»Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?«, wollte ich wissen.

»Oben im Schlafraum. Ich dachte, sie wäre mit allen anderen Kindern heruntergekommen«, erwiderte Jelena.

»Bleib du bei den Kindern. Ich suche sie!«

Mit diesen Worten rannte ich die Treppen hoch und durchsuchte Raum für Raum. Immer wieder rief ich ihren Namen, aber keine Reaktion.

Ich ging noch einmal Richtung Schlafzimmer der Mädchen, als ich ein leises Weinen vernahm. Es kam aus dem großen Holzschrank, der seitlich im Flur stand. Vorsichtig öffnete ich die schwere, ächzende Holztür und blickte in zwei hellblaue, traurige Augen.

»Hi Sara, ist das etwa dein neues Versteck?«