Im Rausch der Nadel | Erotischer Roman - Sunny Davis - E-Book

Im Rausch der Nadel | Erotischer Roman E-Book

Sunny Davis

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 184 Taschenbuchseiten ... Tätowierer Jan hat alles, was er braucht: seine Arbeit, ein schnelles Auto und viele Kunden. Alles läuft perfekt. Bis zu dem Tag, an dem Anja und Tina in sein Leben treten und ihn einladen, ein erotisches Spiel zu spielen. Die Regeln sind einfach: Bleib anonym, trag die Maske, leb dich aus. Immer tiefer versinkt Jan in einer Welt voller Begierde, prickelnder Leidenschaft und tabuloser Erotik. Welche Interessen verfolgen die Frauen? Wer zieht im Hintergrund die Fäden? Und wird es Jan gelingen, seinen eigenen Weg zu finden? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 260

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Impressum:

Im Rausch der Nadel | Erotischer Roman

von Sunny Davis

 

Sunny Davis wurde 1981 in Boston geboren und hat das Schreiben gelernt. Die US-Amerikanerin wuchs als Tochter eines Polizisten in einem streng konservativen Elternhaus auf, verliebte sich schon jung in einen deutschen Austauschschüler und wanderte mit ihm nach dem High-School-Abschluss schließlich nach Deutschland aus. Hier studierte sie erfolgreich Journalistik und Fotografie. Zunächst als Ghostwriter aktiv, wechselte sie in das Wirtschafts- und Politikressort einer bekannten Verlagsgruppe.Als Mutter zweier Kinder hat die Deutsch-Amerikanerin in der erotischen Literatur einen Weg gefunden, ihre Fantasien mit ihrem Alltag und ihren Erfahrungen zu verknüpfen. Vieles aus ihrem Leben und ihrer Leidenschaft findet sich daher in ihren Werken wieder, ihre Storys sind alles andere als langweilig und vorhersehbar.

 

Lektorat: Claudia Rees

 

 

Originalausgabe

© 2022 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © amoklv @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750715233

www.blue-panther-books.de

Die Begegnung

Es ist wieder einer dieser Tage, an denen ich lieber im Bett bleiben würde. Es ist, als wäre mein Geist noch im Traum, während mein Körper bereits mit dem Tag begonnen hat. Die ganze Nacht bekam ich kein Auge zu, habe mir das Hirn zermartert über Formen, Farben, Designs. Mein Terminplan ist voller, als mir lieb sein kann. Doch Kunden abzuweisen bedeutet, sie nicht auf Dauer gewinnen zu können. Schließlich ist so ein Bild unter der Haut ein Schritt, der reiflich überlegt sein will. Wenn die Kunden mir dann auch noch ihr Vertrauen schenken wollen, dann kann ich dieses ja nicht einfach ablehnen.

Seit ich mein kleines Tattoo- und Piercingstudio eröffnet habe, weiß ich manchmal wirklich nicht, wo mir der Kopf steht. Andersherum sehe ich Kunden und Körperstellen an ihnen, die wirklich sehenswert sind. Aber wo das Gute ist, da gibt es auch die andere Seite. Nicht jeder Mensch ist eben von einer derartigen Statur, dass er unbedingt als Kunstwerk an sich herhalten muss. Die meisten Körper werden es auch mit Tattoos oder Piercings nicht. So hat ein Traumberuf eben auch seine Schattenseiten.

Jetzt aber muss ich wirklich aufstehen. Der Wecker hat mich schon zwei Mal aus meinen Träumen gerissen. Es ist Zeit, das erste Bein auf den Boden zu stellen. Das Laminat hat über Nacht so viel Temperatur verloren, dass es mir Nadelstiche unter meinen Fußsohlen versetzt und ich gezwungen werde, zurück ins Leben zu finden.

Mit meinem rechten Auge blinzle ich mehr, als ich gucke, sehe meinen mit Bildern bemalten Oberschenkel. Sehe die Szenen, in denen das Leben mit dem Tod ringt. Sie sind der Spiegel in meine Seele. So wie fast alles, was über die Jahre unter meine Haut gestochen wurde. Es sind die Erinnerungen, die sich die meisten mit den Bildern unter der Haut behalten wollen. Diese besonderen und schmerzvollen Momente soll ich in Formen, Schattierungen und Farben umsetzen. Das ist mein Beruf.

Für diesen muss ich mich jetzt aber fangen. Langsam sehe ich wieder räumlich, denn ich habe es mittlerweile geschafft, beide Augen zu öffnen. Die Nacht hat viel von der Wärme genommen, die mich am Abend noch einschlafen ließ. Alles zieht sich zusammen, auch das, was zwischen meinen Beinen gewachsen ist, scheint nicht besonders begeistert, wie mir scheint. Da hilft nur eines – eine Dusche, bei der das Wasser dampfend wieder zur Decke aufsteigt. Mit kleinen Schritten versuche ich, bis ins Bad zu kommen, damit meine Füße nicht mit mehr Fläche als notwendig auf den kalten Boden aufsetzen. Die Kälte, die in der Nacht durch das offene Fenster gekommen ist, nehme ich selbst beim Einatmen wahr. Es wird Zeit, den Wasserhahn aufzudrehen und die Tür der Duschkabine hinter mir zu schließen. Als das heiße Wasser meine Haut berührt und von meinem Kopf über meine Brust, bis hinunter an meine Füße läuft, ist es, als würde eine Armee von Ameisen durch meinen Körper laufen. Für einen Moment genieße ich diesen Temperaturunterschied zwischen Wasser und Blut, dann greife ich routiniert und mit geschlossenen Augen nach dem Duschgel, um es an meiner Brust und an meinem Bauch mit kreisenden Bewegungen zu verteilen. Der Schaum des Duschgels legt sich dabei, beinahe wie der Schaum am Strand, auf meine Haut. Er bedeckt Rosen, Kreuze, Totenschädel und das große Porträt jenes Mädchens, das mich einst zum Mann machte. Mein bestes Stück hat sich inzwischen auch wieder zu dem entwickelt, was ich als Anspruch definiert habe.

»Jetzt kann der Tag starten. Ich bin die beste Werbung für meine Arbeit. Jetzt bin ich soweit und kann mich als diese präsentieren«, denke ich mir, ehe ich das Handtuch schnappe, mich einwickle und dann zurück ins Schlafzimmer eile. Hier ist es noch immer kühl. Keine sechzehn Grad zeigt das Thermometer auf meinem Nachttisch. Es schüttelt mich. Hastig ziehe ich eine neue Boxershorts, Socken, eine Hose und ein Hemd aus dem Schrank und klemme mir alles unter meinen linken Arm. Das Schlafzimmer zu verlassen ist derzeit mein einziger Wunsch. Das Wohnzimmer ist mein Ziel. Hier ziehe ich mich an. Es ist still. Für Musik habe ich keine Zeit. Zum Frühstücken fehlt mir, wie jeden Morgen, zudem der Appetit. Vielmehr zieht es mich in Richtung Stadt, in mein Studio, für das ich so gekämpft habe. In meinen kurzen Hosen und meinem dicken Pullover entspreche ich nicht unbedingt dem Anspruch an das, was die Gesellschaft als gängige Mode definiert, aber was ich trage, ist praktisch und die besten Arbeiten auf meinem Körper zeige ich selbst dann, wenn der Winter schon Besitz von der Natur ergriffen hat. Diese Marotte habe ich mir in der Schulzeit angewöhnt und seitdem nicht wieder abgelegt.

Jetzt aber beginnt das erste Highlight des Tages. Mit meinem 7er-BMW, dessen Farbe stark an den Himmel eines verregneten Herbsttages erinnert, schwebe ich geradezu über die Straße. Ein täglicher Genuss, den ich mir wirklich etwas habe kosten lassen und für den ich eigens einen Parkplatz neben meinem Studio gemietet habe.

Diese ersten Herbsttage haben es aber auch in sich. Beim Aussteigen vor meinem Studio überkommt mich ein Schauer, bei dem sich die Härchen an meinen Beinen aufstellen. Hastig ziehe ich den Schlüssel aus der Jackentasche, schließe auf und stoße die Tür nach innen auf. Im Studio selbst hat die Heizung ganze Arbeit geleistet und so stehen die Räume im direkten Kontrast zu dem, was einen vor der Tür erwartet. Wie immer beginne ich zunächst damit, das Licht anzuschalten, die Jalousien der kleinen Fenster hochzuziehen und die beiden Bänke im hinteren Zimmer vorzubereiten. Auf sie werden sich, laut Plan, heute sieben Personen legen. Der erste Kunde wird Steffen sein. Einer meiner Stammkunden, der eine ziemlich ungewöhnliche Art hat, sein Leben zu dokumentieren. Auf beiden Seiten seines Oberkörpers, von den Achselhöhlen bis hinunter zum Becken, ziehen sich bei ihm zwei Linien, die ich von Zeit zu Zeit mit verschiedenen Jahreszahlen und Symbolen auf Brust, Bauch und Rücken absetzen darf. Auf der linken Seite sind Steffens Hobbys abgebildet, auf der rechten seine beruflichen und persönlichen Lebensereignisse. Bei seinem ersten Besuch vor drei Jahren hatte ich innerlich noch eine Abneigung, einem so jungen Menschen zwei Linien in die Haut zu stechen. Jetzt, wo sich an diesen Teetassen, Bücher, Fußbälle, Pistolen, Kindergesichter, Eheringe und andere Dinge, die Steffen wichtig sind, angesammelt haben, freut es mich, sein Leben ein Stück weit in seiner Haut festzuhalten.

Nur eine halbe Stunde nach meinem Eintreffen begrüße ich ihn dann auch, mit einem Händedruck und einem Schulterklopfen. Von Steffen weiß ich mehr als von jedem anderen Menschen um mich herum. Heute jedoch ist es etwas anders als sonst. Er ist nicht allein gekommen, sondern in seiner Begleitung befindet sich eine junge Frau. Sie reicht mit ihrer Körpergröße nicht ganz an ihn heran. Und auch zu mir fehlt etwa ein Kopf, aber sie ist durchaus eine Frau, zu der sich andere Männer umdrehen. Mit ihren Haaren, die ihr bis zur Mitte ihres Rückens reichen und die im Licht meiner Deckenleuchten glänzen wie das Korn auf den Feldern im Sommer, und ihren Augen, deren Farbe direkt aus dem tiefsten Regenwald entnommen zu sein scheinen, hat sie etwas an sich, das in mir Interesse weckt. »Jan, darf ich vorstellen? Das ist Anja, meine neue Freundin«, stellt Steffen sein Anhängsel vor. »Steffen, am besten legst du dich auf die vordere Liege, direkt hinter dem Vorhang. Ich hole derweil der Dame hier einen Stuhl«, lasse ich Steffen abtreten, um mir diese Anja noch einmal genau ansehen zu können.

Sie allerdings quittiert dies mit einem Lächeln, das Freundlichkeit signalisieren soll. Ihre Augen verraten aber mehr als ihre Lippen. Sie scheint es zu genießen, im Mittelpunkt zu stehen. »Erster Punkt für mich, der Tag läuft«, denke ich mir.

Mit dem Betrachten des Bildes, das Steffen mitgebracht hat, bekommt dieses Siegesgefühl allerdings einen ziemlichen Dämpfer. Steffen hat wirklich vor, sich ein Bild seiner Freundin zwischen seinem Rippenbogen und seinem Bauchnabel stechen zu lassen. Meine Frage, wie viele Tage und Wochen die beiden schon Händchen halten, ist obligatorisch und ein Stück weit auch meine Pflicht. Die Antwort darauf habe ich allerdings nicht erwartet.

»Drei Wochen«, meint Steffen mit einer Stimme, die zum Kaiser von Rom gepasst hätte.

»Drei Wochen?«, ich muss nachfragen. Nach drei Wochen tätowiert kein halbwegs seriöser Tätowierer das Gesicht von irgendjemanden auf den Körper eines anderen. Wobei, drei Wochen bedeuten für mich aber auch, dass da noch was zu holen ist.

Erst einmal gilt es aber, Steffen davon zu überzeugen, dass seine Idee nicht gerade die beste ist und das auf eine Art, die weder ihn noch seine Freundin kränken.

»Du, Steffen, ich schätze dich und deshalb muss ich dich einfach fragen, ob es nicht Sinn macht, den Termin für ein paar Monate zu verschieben? So ein Bild zu diesem Zeitpunkt würde auf deiner Timeline einen Platz einnehmen, der nicht außer Acht zu lassen ist.«

Damit ist meine Pflicht, den Kunden auf einen möglichen Fehler hinzuweisen, genüge getan. Zu meiner Überraschung kommt Zustimmung von seiner Begleitung.

»Hab ich doch gesagt. Jetzt steht auf und zieh dich wieder an«, meint sie.

Eine Forderung, die ich so nicht erwartet habe, der ich aber durchaus etwas abgewinnen kann. Es ist schon etwas anderes, wenn eine Frau den Ton anzugeben versucht. Ja, versucht! Am Ende bin ich doch der Herr im Ring, an der Nadel oder im Bett, je nach Situation. Apropos Bett, die Kleine würde ich nicht von der Bettkante schubsen. Ganz klar. Immerhin steht es zwei zu null für mich. Warum nicht noch einen draufsetzen?

»Na Anja, wie sieht es aus? Hab gerade Zeit. Hast du selbst schon ein Tattoo oder Piercing?«, mache ich, mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln, eine spitze Bemerkung.

»Ich? Nee lass mal, weder das eine noch das andere!«, antwortet sie, während sie sich die Bilder meine Arbeiten an den Wänden ansieht.

Ihre Antwort ist eine klare Abfuhr. Das ist nichts, was ich gewohnt bin und damit zugleich eine Herausforderung für mich, Anja zu ihrem Glück zu verhelfen.

»Falls du es dir anders überlegst, hier ist meine Karte. Ruf einfach durch und frag nach Jan«, strecke ich ihr meine Karte, auf der auch meine privaten Kontaktdaten notiert ist, mit einem Augenzwinkern zu. Zu meiner und auch Steffens Überraschung verschwindet die Karte in Anjas linker Gesäßtasche. Steffen allerdings sagt nichts. Ich hingegen genieße einfach den Triumph.

»So, wir können, Anja, das wird hier heute ja nichts mehr«, meint Steffen plötzlich sehr abweisend, zieht mit aller Kraft die Tür auf und macht damit deutlich, dass er auf Anja wartet. Die dackelt ihm brav hinterher, nicht aber, ohne vorher noch einmal den Kopf zu drehen und mir zuzulächeln. Ich bin es eben und kann es noch immer. Meinem Charme kann keine Frau widerstehen. Der restliche Tag ist dann, gemessen an diesem Erlebnis, doch ziemlich eintönig.

Ein unverhofftes Abenteuer

Drei Tage hält dieser Zustand der Eintönigkeit nun schon an. Ein Ende aber ist für mich abzusehen. Erwarte ich doch die Rothaarige, die eigens für ein ganz spezielles Piercing vorbeikommen will. Natürlich sind Piercings mittlerweile quasi Automatismus. An der Stelle, an der sie eines haben möchte, bekomme ich selbst allerdings noch nach Jahren innerliches Flattern. Wollte sie doch ein Piercing direkt dort, wo sich bei Frauen der Eingang zur Lust befindet. In meinem Terminkalender habe ich deshalb nur »Tina Vulva« eingetragen. Tina hat in der Vergangenheit mein Studio bereits besucht und an einigen sehr ungewöhnlichen Stellen kleine Perlen und Ringe von mir gesetzt bekommen. Als sie mein Studio betritt, begrüßt sie mich mit einer Umarmung und einem Lächeln.

»Ich geh schon mal nach hinten und zieh mich aus«, flüstert sie während der Umarmung in mein Ohr.

Sofort schießt mir das Blut zwischen die Beine, aber ich bin Profi. Ich kann das ab und Tinas Körper kenne ich ja bereits von den anderen Sitzungen. Also Laden zu, Schild aufgehängt und nach hinten. Dort hat sich Tina bereits positioniert und ich, ich starre wie die Gläubigen auf Jesus, der das Meer teilte auf Tinas gespreizte Beine und das, was sich zwischen ihnen befindet. Ehrlich, mein Blick ist fixiert auf diese Beine, auf diesen Bauch und das, was unter ihm liegt. Ihre voluminösen Lippen pressen sich fest aneinander und lassen nur einen winzigen Schlitz zwischen sich.

»Äh, okay, dann wollen wir mal. Eine Banane wolltest du, richtig?«

»Ja, ganz oben angesetzt«, meint Tina mit der Stimme einer Burlesquetänzerin, die den Männern, die ihr zuschauen, noch etwas Nervenkitzel verpassen will. Damit spitzt sich die Situation bewusst noch weiter zu.

Mit meinen Handschuhen, dem Besteck und dem Ring setze ich mich also neben sie. Beim Desinfizieren der markierten Stelle höre ich nur »kalt«.

In dem Moment fallen mir die aufrechtstehenden Nippel unter Tinas Shirt auf. Breitbeinig zu sitzen ist für mich jetzt nicht mehr möglich. Konzentration ist die einzige Chance, die ich habe, seriös und nicht wie ein kleiner Schuljunge zu wirken.

»Okay, okay, ich pass auf, dass meine Finger dir nicht auch noch unangenehm werden «, antworte ich ihr.

»Keine Angst. Unangenehm sicher nicht. Falls sie nicht mit meiner Hitze übereinstimmen, steck sie doch kurz in mich rein«, meint Tina und zwinkert mir zu. Ich brauche einige Sekunden, um das Gesagte zu verarbeiten und eine Antwort zu finden.

»Das passt schon, danke.«

Etwas Besseres fällt mir nicht ein. Vorsichtig setze ich die Nadel an, versuche das Zittern in meinen Händen zu unterdrücken, beuge mich über sie, stütze mich dabei mit dem Daumen meiner linken Hand an ihren Lippen der Lust ab und merke dann, wie sie ihr Becken absichtlich bewegt und ich mit dem Daumen nach innen abrutsche. Tina quittiert das mit einem Stöhnen, dass zwar nicht zu überhören ist, das aber auch nicht aufdringlich wirkt. Ich allerdings zucke zurück.

»Also, wenn du mich nicht machen lässt, dann wird das mit dem Piercing hier nichts«, gebe ich zu verstehen.

»Aber ich lass dich doch machen, nur mach es mir richtig«, bekomme ich als Antwort, während Tina sich aufrichtet und ihre rechte Hand zwischen meine Beine schiebt.

»Nun schau mal, ich bin schon nackt, das ist unfair, dass du hier mit Hose sitzt«, erklärt sie mir, während sie mit ihrem Blick tief in meine Augen eintaucht.

Ich bewege mich nicht, dafür aber Tinas Hand zwischen meinen Beinen. Sie massiert meine Männlichkeit so geschickt, dass der Platz in meiner Hose schon bald nicht mehr ausreicht, der wachsenden Lust genügend Raum zu geben.

Der Griff an meinen Hosenknopf und das Öffnen meines Hosenstalls sind wie eine innere Erleichterung. Meine Männlichkeit, startbereit und mit einem leichten Tropfen an der Spitze, bringt ein Kribbeln in meinen Lenden mit sich, dem sich Tina sofort widmet. Mit ihrer Zunge umkreist sie meine Spitze mit dem Schlitz, deren Farbe an eine reife Kirsche erinnert. Sie saugt an ihr und öffnet so den Weg bis hinunter zu meinen Bällen, um die sich die Haut immer enger legt. Dieser Schauer, der durch meinen Körper fließt, ist kaum auszuhalten. Doch ich will nicht, noch nicht. In mir schlagen zwei Herzen, das des Tätowierers, der nie etwas mit seinen Kunden anfängt – und das des Mannes, der einem Abenteuer nicht ausweicht.

Meine Abwehrhaltung fällt auch Tina auf. Sie schaut mich an und meint:

»Für keinen Bock ist dein Großer aber ziemlich rege.«

Tatsächlich bin ich erregt, zittere aber innerlich, weshalb ich zunächst Schlucken muss, um meine Stimme zurückzuerlangen, die dann für mich wie ein Erdbeben wirkt, als ich eine passende Antwort auf ihre Aussage finde: »Das ist es nicht.«

»Was denn dann?«, fragt Tina nach.

»Du bist meine Kundin, das kann ich nicht machen«, entgegne ich.

Doch Tinas Antwort ist eindeutig: »Kundin? Vielleicht später. Jetzt habe ich anderes vor.«

Kurz darauf umschließen ihre Lippen wieder meine Männlichkeit. Bis zum Schaft schieb sie mein Ding in ihren Mund, dabei holt sie tief und hörbar Luft durch die Nase. Ich kann mich kaum halten vor Erregung, steuere aber mit einem sanften und konzentrierten Streichen durch ihr Haar, geschickt, meine Gefühle und versuche dabei das Zittern in meiner Hand so gut es geht zu vertuschen. Der Genuss dieses Liebesspiels lässt mich die Zeit und meinen Alltag für einen Moment vergessen. Das Saugen und ihre Mundarbeit bringen mich in ihrer Kombination recht schnell an den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. Da Tina aber klar formuliert hat, was sie von mir erwartet, beende ich ihr Zungen- und Lippenspiel zwischen meinen Lenden, als ein Kribbeln in meinem besten Stück ein baldiges Ende ankündigt. Abrupt ziehe ich mein Becken zurück, so, dass ich aus Tinas Mund rutsche. Ihr Lächeln und der tiefe Blick in meine Augen zeigen mir, dass sie genau verstanden hat.

Frech meint sie: »Gut, der Herr hat also genug.«

»Ja, der Herr ist jetzt dran«, quittiere ich ihr Vorpreschen, nehme ihren Kopf zwischen meine Hände und ziehe sie an mich heran. Unsere beiden Zungen treffen sich noch außerhalb unserer Münder, umkreisen sich und bleiben auch dann noch aneinander, als sich unsere Lippen bereits treffen. Die zwanghaft kontrollierte Atmung, das Herzrasen, das meinen Körper wackeln lässt, lassen meine Erregung nicht nur zwischen meinen Beinen, sondern auch im Kopf deutlich werden. Ich muss mich beherrschen, muss aktiv werden. Fest drücke ich mein Becken an sie, gerade so, dass meine Männlichkeit an ihrem Bauch deutlich zu spüren ist. Tina allerdings scheint das nicht zu mögen, sie zieht ihren Bauch leicht ein, stellt ihre Beine weiter auseinander und nimmt mein bestes Stück fest in ihre rechte Hand. Vorsichtig beginnt sie, mir einen runterzuholen, hält dann aber inne und drückt meine Männlichkeit nach unten, um es weiter in Richtung ihrer so anregenden und mittlerweile vor Feuchtigkeit schimmernden Lippen zu schieben. Durch ein leichtes Öffnen ihrer Beine macht sie Platz, damit ich sie ausfüllen kann. Wieder steigt mir die Erregung in den Kopf. Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte, bleibe deshalb für kurze Zeit regungslos, um durch ein Senken meines Kopfes und dem Schenken all meiner Aufmerksamkeit für ihre Knospen zu einem normalen Maß zurückfinden. Als Tina auf dem Tisch Platz nimmt und durch das Spreizen ihrer Schenkel die Sicht auf unseren Akt freigibt, kann auch ich meine Ausdauer unter Beweis stellen. Ihr gut sichtbarer Freudenknopf, der ihre glattrasierten Lippen voneinander trennt, sticht weit heraus, während mein bestes Stück mal länger und mal kürzer an dieser rosa Schönheit vorbeigleitet. Ihre Lust, die sich deutlich in einem weißen Schimmern an einem Schaft absetzt, sorgt dafür, dass sich auch ihre Erregung hörbar steigert. Ihr Stöhnen unterbricht sie nur dann, wenn sie kurz ihre Augen öffnet, um mich lächelnd anzusehen. Ich aber konzentriere mich auf die Gefühle, die ich mit meinen achtzehn Zentimetern und ganz vorn an meiner Spitze spüre. Der Blick auf ihre weit geöffneten Lippen, auf das zarte, glänzende Rosa und das, was sie mir an Lust schenkt, lassen meine Fingerspitzen kribbeln. Tina aber beschließt, das Liebesspiel, bei dem sie sitzt und genießt, zu beenden und sich auf den Rücken zu legen. Aber nur, um mit ihren Fingern selbst an ihrer Knospe zu reiben und sich gleichzeitig ihren Brüsten zu widmen. Mir bleibt damit nur, mich an ihren Schenkeln festzuhalten, und den Stellungswechsel so gut es geht mit rhythmischen Bewegungen zu unterstützen. Um tief in sie einzudringen, hebe ich eines ihrer Beine und winkle es in Richtung ihrer Brüste an. Jetzt kann ich jeden Zentimeter zwischen meinen Beinen voll ausnutzen und habe dennoch freie Sicht auf das, was passiert. Genau das aber steigert auch meine Lust bis an den Punkt, wo dieser gewisse Druck entsteht, der mit einem wahnsinnigen Prickeln andeutet, dass der persönliche Höhepunkt erreicht ist. Damit Tina nicht allzu viel Arbeit nach unserem Akt hat, ziehe ich mein bestes Stück kurz vor dem Erguss heraus und drücke es nur an ihre Lippen, um meinen Saft so über sie zu ergießen. Langsam läuft all das, was ich ihr gerade gegeben habe, herunter, ehe es allerdings auf den Boden tropft, hält Tina ihre Hand darunter, fängt das Gemisch aus meiner und ihrer Erregung auf, um es dann anschließend in Richtung ihres Mundes zu führen und genüsslich daran zu lecken. Dabei schaut sie mir provokant in die Augen, sagt nichts, lächelt nur. Mir wird heiß und kalt zugleich. Sprachlos lächle ich zurück, dann ziehe ich meine Hose wieder hoch und verstaue mein halbsteifes und noch immer sehr empfindliches Ding wieder. Tina aber verschwindet auf der Personaltoilette und ruft durch die Tür: »Ich brauch unbedingt einen neuen Termin.«

Nichts lieber als das, wäre da nicht unterschwellig der Gedanke, wieder in der gleichen Situation zu landen. Im Prinzip ist das auch nicht schlecht, nur während meiner Arbeitszeiten eher kontraproduktiv. Also antworte ich zunächst nicht.

Als Tina zurück ist, bekomme ich einen leichten Kuss auf meine Wange und ein kurzes Winken an der Tür, bevor sie mein Studio mit einem breiten Grinsen verlässt. Nur wenige Minuten später bekomme ich eine Nachricht. Sie ist von Tina: Wir haben einen neuen Termin vergessen. Schick mir doch mal einen Vorschlag, wann du wieder Zeit für mich hast, steht dort. Ich zögere einen Moment. Nehme dann aber meinen Terminplaner und finde eine Lücke.

In zwei Wochen, Mittwoch, 13.30 Uhr!, schreibe ich kurz und knapp zurück. Ich muss mich beeilen. Dieser kleine Zwischenakt hat mich wertvolle Zeit und meine Konzentration gekostet. Jetzt aber steht ein weiteres Tattoo an und das muss perfekt werden.

***

Den ganzen Tag springen meine Gedanken hin und her. Mal bin ich bei Anja, mal bei Tina, mal voll im Tunnel bei meiner Arbeit. Es ist kaum auszuhalten. Vor allem beim Gedanken an Anja läuft ständig mein Kopfkino auf Hochtouren. Nicht, dass ich moralisch betrachtet ein Ehebrecher bin, aber bei drei Wochen von einer festen Beziehung zu sprechen will mir einfach nicht in den Kopf. Also sitze ich in den Pausen und auch noch abends auf der Couch mit den wildesten Gedanken. Vor allem die Vorstellung an Anjas nackten Körper macht mich wahnsinnig. Kein Tattoo, kein Piercing, so viele Möglichkeiten. Mir ist klar: Es gibt nur eine richtige Entscheidung. Ich muss sie wiedersehen. Also gehe ich spät ins Bett. Ich schlafe schlecht, wälze mich hin und her und kann nach einem Taschentuch voller Befriedigung endlich einschlafen.

Das erste Mal

Am Morgen kann ich die Fahrt in meinem BMW zum ersten Mal nicht richtig genießen. Normalerweise ist die Fahrt die Zeit, in der ich komplett herunterfahre, mich von der Rockmusik treiben lasse, die ich stets etwas lauter zu hören pflege. Heute aber ist es still. Keine CD dreht sich, keine Membrane an den Boxen vibriert. Das Einzige, was wirklich in Bewegung ist, sind meine Gedanken.

Habe ich mich etwa verliebt? Nach einem Treffen von weniger als zwanzig Minuten, in eine Frau, die ich gar nicht kenne? Ich kann meine Gefühle nicht einordnen, sie sind mir vollkommen fremd. Und doch gefallen sie mir.

Der erste Kunde wartet. Es ist Sebastian, der einen Wikinger auf die Wade bekommt. Ein beliebtes Motiv für Tätowierungen, an einer ebenso beliebten Stelle. Eine Aufgabe, die nach zwei Stunden, durch einen erlernten Automatismus und meine handwerklichen Fähigkeiten, abgeschlossen ist.

Ich brauche eine Pause, will noch schnell die Maschine wegräumen und dann das Studio abschließen. Da höre ich von vorn diese Stimme. Ich kenne sie, kann sie aber nicht gleich zuordnen. Nach einem weiteren, fragenden »Hallo?« ist mir klar, wer da am Tresen steht. Es ist Anja. Ich bin mir sicher. Sofort rolle ich mit meinem Stuhl ein Stück zurück, habe dabei so viel Schwung, dass ich mit einem lauten Krachen gegen den Kopierer stoße.

»Ah«, stoße ich aus.

Daraufhin öffnet Anja den Vorhang. »Alles in Ordnung?«, fragt sie besorgt.

Etwas schmerzverzerrt antworte ich: »Ja, passt schon. Zu viel Schwung …«

Ich will ein starker Mann sein und wechsle schnell den Tonfall.

»Was machst du denn hier? Hast du es dir doch anders überlegt? Tattoo, Piercing?«, frage ich sie.

Anja antwortet mit einem schelmischen »Vielleicht«, verzieht dabei ihren Mund und lehnt ihren Kopf leicht zur Seite, um kurz darauf entwaffnend zu lächeln.

»Steffen und ich, das war nichts«, wirft sie, nachdem wir uns eine Weile einfach nur angesehen haben, ein.

»Ach, das tut mir leid«, antworte ich und versuche, dabei ehrlich zu wirken.

»Muss es nicht«, meint sie lapidar und beendet das Thema damit auch gleich.

»Okay, was verschafft mir nun also die Ehre?«, frage ich sie erneut.

»Meine Gedanken«, antworte Anja, für mich vollkommen überraschend.

»Wie soll ich das verstehen?«, frage ich sie.

»Ich möchte wissen, wie das ist, dieses Tätowieren«, antwortet sie.

»Okay, was hast du dir für ein Motiv vorgestellt?«, führe ich die Konversation fort.

»Nein, ich will kein Tattoo, ich will wissen, wie das ist«, verbessert sie sich.

Jetzt verstehe ich.

»Komm, setz dich«, schlage ich vor und klopfe auf den weichen Lederstuhl, in dem meine Kunden vor allem dann sitzen, wenn sie ein Bild auf den Oberarm bekommen.

Etwas zögernd setzt sich Anja, drückt ihre Schenkel zusammen und legt ihre Hände auf ihre Knie.

Dann beginne ich zu erzählen: »Wenn die Nadel in deine Haut fährt, dann ist das wie ein Nadelstich, nur eben viel schneller. Irgendwann wird es zu einem Brennen. Ein Gefühl, dass mir mittlerweile sehr vertraut ist und dem ich irgendwie sogar etwas abgewinnen kann. Es ist ein Kick, der schon fast als Ersatz für einen Orgasmus herhält«, beginne ich voller Euphorie zu erzählen. Irgendwann, während ich von den Farben, den Schattierungen, dem ersten Blick in den Spiegel und den vielen weiteren Blicken auf den eigenen Körper wie in einem Rausch erzähle, unterbricht Anja mich mit einem beinahe philosophischen Satz:

»Das ist wirklich dein Leben, ein Leben, das unter die Haut geht.«

Ja, das ist es. Sie hat recht. Dieses Studio, diese Arbeit, das bin ich. Das ist alles, was ich jemals machen und sein wollte, denke ich bei mir und bin still.

Aus dieser Stille reißt mich die Frau, der ich mittlerweile einen Großteil meiner Gedanken widme, als sie sagt: »Ich will es probieren.«

Ich bin erstaunt. So ein schneller Sinneswandel ist mir bisher nur bei Personen untergekommen, die schon reichlich etwas intus hatten.

»Dann nenn mir eine Stelle, an der ich die Maschine ansetzen soll«, meine ich.

»Nein, nein, du verstehst mich falsch. Ich will nicht tätowiert werden, ich will dich tätowieren«, meint Anja zu meiner Überraschung.

»Mich?«, frage ich.

»Ja, die Stelle darfst du aussuchen«, bekomme ich als Antwort. Ich muss kurz überlegen, viele freie Stellen gibt es an meinem mit bunten Motiven geschmückten Körper nicht mehr. Und einer Anfängerin zu erlauben, mir ein Bild unter die Haut zu stechen, ist auch mit einem Risiko verbunden. Das weiß ich als Tätowierer nur zu gut. Ich bin hin und her gerissen. Soll ich mich auf dieses Experiment einlassen oder nicht? Ach, was solls. Ich fühle mich wie ein Sechzehnjähriger, dem Vernunft unbekannt ist. Also kommt, was kommen muss. Ich willige ein und ziehe mein Hemd aus. In Anja scheint der Anblick meines durchtrainierten Körpers etwas auszulösen. Deshalb strenge ich meinen flachen Bauch und meine durchtrainierten Brustmuskeln noch etwas an, lasse die Muskeln spielen.

Das aber quittiert Anja nicht in gewünschter Art, sondern ehr mit einem verstohlenen Blick. Als ich meinen rechten Arm hebe und mein Bizeps und meine starke Schulter noch deutlicher zum Vorschein kommen, meint sie nur: »Okay, okay!«

»Was?«, frage ich sie.

»Na, dieses Schau-meinen- sexy-Körper-an-Spiel«, antwortet sie.

»Gefällt dir nicht, was du siehst?«, stelle ich die nächste Frage.

»Doch, doch, ist ganz nett«, erklärt sie mir und beißt sich dabei leicht auf die Unterlippe. Mein Zeichen, ich gehe auf sie zu und nehme ihre rechte Hand, führe sie an meine Brust und meine: »Hier wäre noch ein Platz«, dann schiebe ich ihre Hand weiter, entlang meiner Rippen, bis hinunter an mein Becken, um auch dort auf eine freie Stelle hinzuweisen. Mein Spiel zeigt Wirkung. Anja ist vollkommen von der Rolle. Durch ihren Pullover sind deutlich ihre Nippel zu erkennen, die sich während ihrer Fahrt über meinen Körper aufgerichtet hatten. Diese Reaktion habe ich nicht erwartet, aber sie war genau das, was ich erreichen wollte. Also mache ich weiter. Ich drehe meinen Oberkörper, schaue über meine Schulter und zeige ein weiteres Mal auf eine freie Stelle unterhalb meines linken Schulterblattes. Mein breiter Rückenmuskel kommt dabei noch deutlicher hervor. Einmal mehr verfehlt das bei Anja seine Wirkung nicht. Sie verschränkt ihre Beine übereinander, neigt ihr Becken leicht, wirft ihr langes blondes Haar nach hinten.

»Na, welche Stelle soll es sein?«, hole ich sie genüsslich aus ihrer sichtlichen Träumerei. Anja antwortet nicht. Sie legt nur ihre Hände auf meine Schultern und beginnt, diese leicht zu massieren.

»Stark«, meint sie nur, wandert dann langsam mit beiden Händen an meinen Schulterblättern entlang. Ihre Fingernägel erzeugen ein leichtes Kratzen, das in ein Kribbeln übergeht. Dann hält sie inne.

»Dahin«, meint sie plötzlich.

»Okay«, gebe ich ihr zu verstehen.

»Einen Stern«, meint sie. »Ich will einen Stern genau dorthin tätowieren«, wirkt sie plötzlich sehr mutig. Ein Stern ist keine sehr einfache Sache, aber mit einer Tattooschablone durchaus zu meistern. Diese fertige ich eben schnell frei Hand an und gebe sie ihr. Unter Anleitung legt sie diese auf, genau unter dem Engel, der mit einer Schlange kämpft. Danach gebe ich ihr die Maschine vorsichtig in die Hand, lasse sie aber noch nicht an meine Haut. Zunächst erklärte ich ihr, was sie zu beachten hat, um kurz darauf die Maschine laufen zu lassen, damit sie die Vibrationen spüren kann.

Ich bereite mich innerlich vor. Ich erwarte kein Kunstwerk, aber vertraue ihr. Als die Nadel in meine Haut eindringt und die Maschine summt, ist es, als würden Engel singen und mich Schlangen gleichzeitig beißen. Ich halte aus, lasse Anja machen. Es dauert nicht lang und sie gibt mir zu verstehen, dass sie ihr Werk auf meiner Haut beendet hat.

»Schau es dir an«, meint sie mit stolzer Stimme und hält mir den bis dahin an der Wand hängenden Handspiegel hin. Ok, es ist kein Meisterwerk geworden, die Linien sind nicht unbedingt gleichmäßig, aber ich kann damit leben, immerhin ist der Stern nicht größer als fünf Mal fünf Zentimeter.

»Jetzt musst du die Stelle noch eincremen und abdecken«, erkläre ich ihr.