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Milliardenerbin und Glamour Girl Sydney Sheraton hat in Florida eine Affäre mit Motorsport Mogul Eddie Firestone. Als die Affäre publik wird, kommt Sydney mit einem ihrer weiteren Liebhaber auf mysteriöse Weise bei einem Autounfall an der Cote D´Azur ums Leben. Der Unfall ereignet sich in der selben Kurve in der auch Fürstin Gracia Patricia von Monaco verunglückte. Der Unfall erweckt viele Fragen. War es ein Suizid? War es ein bewusst von Paparazzi herbeigeführter Unfall? Oder war es ein Mord? Das Ermittlungsteam um den monegassischen Inspektor Ferron, kommt im Rahmen der Ermittlungen einer Kokain Handelsplattform im Dark Net auf die Spur. An diesem Dark Net Portal entspinnt sich der gesamte Fall. Die Ermittler tauchen ein in eine Welt von Waffen, Drogen, Blutdiamanten und Nummernkonten auf den Cayman Islands. Sie ermitteln in einer Glamourwelt der High Society von Monaco. Ein spannender Ermittlungskampf an der französischen Riviera beginnt.
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Kontakt zum Autor:
Mario Fox
c/o Mario Fuchs
Beethovenstraße 42
53115 Bonn
www.mario-fox.de
ISBN: 978-3-00-075003-8
Eigentlich sollte das Buch eine Familiendynastie im Rheinland zum Aufhänger haben, an der sich dann ein Intrigengeflecht entspinnt. Als passionierter Rheinländer wäre das naheliegend. Letztendlich ist dann doch, der vorhandene Roman daraus geworden. Ich bedanke mich bei allen, denen ich in der Entstehungszeit des Buches immer wieder Kassetten ins Ohr gedrückt habe und die mich in der Entstehung der Geschichte bestärkt haben. Insbesondere gilt mein Dank meiner Lieben Lebensgefährtin Sabine Last, die mich durch alle Höhen und Tiefen bei der Entstehung des Buches begleitet hat. Mein Dank gilt auch ihrer lieben Mutter Frau Birgit Last, die als passionierte Krimileserin das Buch Probe gelesen hat. Ebenso bedanke ich mich bei Dr. Oliver Schelske, dem lieben Schwager meiner Lebensgefährtin und meinem Freund Dr. Christian Neuhaus, die das Buch lektoriert haben. Ein besonderer Dank gilt auch meinen lieben Freunden, die mich bei all den Reisen an die Spielorte zu diesem Buch begleitet und inspiriert haben. Der nächste Roman wird dann die Dynastie im Rheinland zum Inhalt haben.
Prolog
Palm Island Florida im Februar
Palm Island am Morgen danach
Palm Island am Tag nach der Party
Florida Keys einen Tag später
New York Manhattan eine Woche später
La Turbie Frankreich, Côte d‘ Azur, Sonntag drei Monate später
Avenue de la Costa, Monaco am Gleichen Tag
Thermes Marins, Monte Carlo am Tag nach dem Unfall
Polizei Hauptquqrtier, Rue Suffren Reymond, Monaco am Dienstag nach dem Unfall
La Turbie Rue de la Fontaine am Mittwoch nach dem Unfall
Monaco/ Cap d’Ail Frankreich, Côte d‘ Azur Donnerstag nach dem Unfall
Los Angeles, Stadtteil Westwood Village, Samstag nach dem Unfall
Monaco, am Montag nach der Beerdigung
Monaco, Dienstag vor dem Grand Prix Rennen
Monaco, Mittwoch vor dem Grand Prix Rennen
Victoriahafen, Stadtteil Kowloon, Hong Kong Donnerstagnacht (europäischer Zeit)
Nizza, Donnerstag vor dem Grand Prix
Monaco Samstag vor dem Grand Prix
Monte Carlo am Sonntag, das Grand Prix Rennen
Kolumbien/ Venezuela zur gleichen Zeit am Rennwochenende
Monaco in der Woche nach dem Grand Prix
Marseille Donnerstagabend
Mali, Sahara, Grenze zum Niger, in der gleichen Woche
Monaco in der darauffolgenden Woche
Libyen zur gleichen Zeit in einem Flüchtlingslager am Mittelmeer
Marseille Stadtteil Périer, VIII Arrondissement, Montag darauffolgende Woche
Marseille, Rue Bienvenu, Stadtteil Périer, VIII Arrondissement, Montag
Camargue, Scheune zur gleichen Zeit
Epilog
Guten Abend zur Sondersendung des Tages. Heute aus traurigem Anlass, denn Sydney Sheraton ist tot. Das in Monaco lebende Glamourgirl kam heute bei Cap-d’Ail an der Cote D’Azur auf tragische Weise bei einem Autounfall ums Leben. Ob es sich dabei um einen Selbstmord handelt oder ob das Model von Paparazzi in den Tod gehetzt wurde, ist noch offen. Das Mannequin war gemeinsam mit ihrem neuen Liebhaber Baudouin Cassardieu mit hoher Geschwindigkeit in ihrem Cabriolet auf der serpentinenreichen Route von La Turbie nach Monte Carlo unterwegs, als es aus noch ungeklärter Ursache in einer Spitzkehre von der Fahrbahn abkam. Die Polizei steckt noch mitten in den Ermittlungen und hat das Gebiet um die Unfallstelle weiträumig abgesperrt. Nach ersten Angaben in einer am späten Nachmittag kurzfristig anberaumten Pressekonferenz durchbrach das Fahrzeug mit stark überhöhter Geschwindigkeit die Fahrbahnbegrenzungsmauer der Spitzkehre und stürzte etwa 20 Meter in die Tiefe. Für die beiden bestand nach Polizeiangaben keine Überlebenschance.
Pikant an der ganzen Sache ist, dass das Auto von einer Meute Paparazzi verfolgt wurde und dass sich der Unfall in exakt derselben Kurve ereignet hat, in der auch Fürstin Gracia Patricia von Monaco 1982 verunglückte. Der Unfall erweckt demnach starke Erinnerungen an den mysteriösen Unfall der verstorbenen Fürstin, dessen Ursache bis heute ungeklärt ist, sowie den Unfall von Lady Diana, die in Paris von Paparazzi verfolgt wurde. Inwieweit die Paparazzi ursächlich am Unfall beteiligt waren, ist noch unklar.
Die Polizei ermittelt derzeit in alle Richtungen, unter anderem auch im Hinblick auf fahrlässige Tötung seitens der Paparazzi, deren Filmmaterial von der Polizei beschlagnahmt wurde und derzeit ausgewertet wird. Dagegen spricht allerdings die Tatsache, dass die Paparazzi den Notruf für Polizei und Rettungskräfte in die Wege geleitet haben und dass sie als einzige Zeugen des Unfallhergangs zur Verfügung stehen. Ersten Angaben zur Folge waren die Paparazzi mit vier Motorrädern unterwegs, wobei sich zum Unfallzeitpunkt ein Motorrad hinter dem Auto, zwei weitere vor dem Auto und ein viertes unmittelbar neben dem Auto befunden haben soll. Dies sind bisher jedoch nur Spekulationen. Letzteres könnte als Indiz dafür gelten, dass die Fahranfängerin von der Straße abgedrängt wurde und dadurch der Unfall verursacht wurde.
Als weitere mögliche Ursache des Unfalls zieht die Polizei einen Suizid Sydney Sheratons in Betracht, denn es fanden sich keine Bremsspuren auf der Fahrbahn. Sie fuhr das Auto selbst und steuerte laut Zeugenaussagen ungebremst und ohne Lenkausweichbewegungen in die Spitzkehre. Zudem lasse der Unfallort auf einen Selbstmord schließen, da er sich genau in derselben Kurve ereignete, in der auch Grace Kelly verunglückte. Nach ersten Vermutungen der Ermittler hat Sydney Sheraton sich die Kurve wohl gezielt ausgesucht, um einen größtmöglichen Aufmerksamkeitsgrad zu erzielen.
Als Grund für einen Selbstmord gab der Polizeisprecher ein Pornovideo an, das bisher Unbekannte über YouTube ins Internet gestellt haben. Es zeigt Sydney Sheraton in eindeutigen Sex-Szenen mit Formel-Alpha-Boss Eddie Firestone. Das Video, das es innerhalb von einem Tag auf über 12 Millionen Klicks auf YouTube gebracht hat und mittlerweile vom Netz genommen wurde, ist derzeit weltweit Titelthema Nummer eins in den Tageszeitungen.
Als weitere Gründe gab die Polizei Depressionen sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch an. Zudem bestehe nach wie vor die Möglichkeit, dass sich in der Wohnung des Fotomodells oder an anderer Stelle ein Abschiedsbrief befinde. Höhere Gewalt durch einen Steinschlag oder einen technischen Defekt am Fahrzeug schließt die Polizei als Unfallursache aus, da keine Gesteinsbrocken, ausgetretene Bremsflüssigkeit oder Ölspuren in der Kurve gefunden wurden und es sich bei dem Unfallfahrzeug um ein brandneues Fabrikat handelt, bei dem ein technischer Defekt nahezu ausgeschlossen werden könne. Die Ermittlungen in dem Fall leitet die Polizei Monaco. Die Police National Nizza hatte den Unfall zuvor aufgenommen.
Es war ein warmer Abend im Februar an der Küste Floridas, die Sonne senkte sich langsam hinter der glitzernden Skyline von Miami und tauchte die Biscayne Bay in ein warmes, leuchtendes Rot. Die Lagune liegt zwischen der Küste von Miami und der weitläufigen, dem Festland vorgelagerten Insel Miami Beach. In der Lagune befindet sich auch die Prominenten Insel Palm Island, auf der die Sheratons ihr Anwesen hatten, das sie meistens im Frühjahr bezogen.
Die Sheratons, Donald und Ivana, mit den Töchtern Pamela und Sydney, gehörten zu den reichsten Familien Amerikas. Sie hielten 35 Prozent der Aktien am amerikanischen Brauimperium Ambever-Kennedy und besaßen große Immobilienvermögen im Fürstentum Monaco. Ivana lebte daher die größte Zeit mit ihren beiden Töchtern in Monte Carlo. Donald Sheraton, der 68-jährige Milliardär, war ein leidenschaftlicher Segler, Pilot, Autonarr und Pferdeliebhaber. Allein die Autosammlung war mehrere hundert Millionen Dollar wert. Sie umfasste 176 Modelle, wovon die meisten als Leihgabe in etlichen Museen rund um den Globus verteilt standen. Unter den Autos befanden sich Oldtimerraritäten wie ein silberner Rolls Royce Silver Ghost aus dem Jahr 1907, ein roter Mercedes 500 K aus dem Jahr 1934, ein silberner BMW 328 Mille Miglia Roadster aus dem Jahr 1937 sowie ein roter Ferrari 250 GTO aus dem Jahr 1963.
Den Winter verbrachten er und seine Frau auf ihrem gemeinsamen Gestüt in Texas, das über 4000 Hektar Weidefläche verfügte und zu den besten Vollblutzuchten der Welt gehörte. Die Deckhengste Calippo und Hollow Star hatten bereits mehrfach den begehrten Titel Galopper of the year gewonnen und der von Hollow Star abstammende Hengst Sunny Sky schickte sich an, in diesem Jahr die tripple Crown, sprich den Sieg bei den drei bedeutendsten Galopprennen der USA zu gewinnen. Im Sommer ging Donald meistens auf Segel-Turns mit seiner Dreimastbark James Craig, die mit einer Segelfläche von 2000 Quadratmetern aufwartete, eine Crew von 30 Mann umfasste und bei den Seychellen vor Anker lag.
Palm Island ist über einen Highway, den MacArthur Causeway, sowohl mit Miami Downtown auf dem Festland als auch mit der Insel Miami Beach verbunden. Der Highway führt über eine Brücke durch die Lagune und verfügt auf Höhe der Insel über eine eigene Ausfahrt. Die Zufahrt zur Insel erfolgt über eine Brücke an der Fountain Street, die durch eine Schranke gesichert war und wie die gesamte Insel durch Kameras und Sicherheitspersonal überwacht wurde. Das noble Anwesen der Sheratons lag dort in der Coconut Lane, einer von prächtigen Palmen gesäumten Allee. Es umfasste eine großzügige Villa mit fast achtzehnhundert Quadratmetern Wohnfläche und einem weitläufigen, parkähnlichen Garten mit Swimming-Pool. Außerdem verfügte es zum Meer hin über eine Yachtanlegestelle, wo eine Sunseeker-Yacht, ein Wasserflugzeug des Typen Twin Otter DHC-6-30, ein Carbon-Segelkatamaran sowie eine kleine Riva-Yacht lagen.
Direkt neben den Sheratons in der Coconut Lane, befand sich das Anwesen des amerikanischen Multimilliardärs Eddie Firestone. Ihm gehörte das American-Football-Team Miami Giants. Er genoss weltweites Ansehen mit seinem Fernseh- und Medienimperium, das es in Asien und Indochina auf dem privaten Markt auf einen Marktanteil von 72 Prozent brachte. In der jüngsten Vergangenheit erregte er weltweites Aufsehen durch den Kauf der Motorsport Rennserie Formel-Alpha. Die Formel-Alpha war die Königsklasse des internationalen Motorsports.
Von seinen Freunden wurde Firestone liebevoll Eddie genannt, obwohl er mit richtigem Vornamen Eduard hieß. Er war bekannt für seine ausgelassenen Partys, die er in glamourösem Rahmen zu feiern pflegte und bei denen Geld für ihn keine Rolle zu spielen schien. Auch an diesem Wochenende war es wieder einmal so weit. Er feierte seinen fünfzigsten Geburtstag auf Palm Island und hatte aus diesem Anlass etwa 450 prominente Gäste aus Sport, Wirtschaft, Politik, Hochadel, Kultur, Mode, Musik, Finanzen und Medien zu sich nach Florida eingeladen, kurzum das Who is Who der internationalen High Society.
Die Sheratons waren mit ihren Töchtern ebenfalls dort eingeladen, Donald und Ivana boykottierten jedoch die Party demonstrativ, da es zuvor einen heftigen Streit zwischen ihnen und Firestone gegeben hatte. Grund waren Ungereimtheiten bei einem Sponsoring-Vertrag für die Formel-Alpha, der sich auf die Premiumbiermarke von Ambever-Kennedy bezog. Firestone stellte ihrer Ansicht nach völlig überzogenen Forderungen für einen neuen Exklusivvertrag, bei dem es darum ging, dass der Werbeschriftzug des Bieres, während der Rennen an exponierten Stellen der Rennstrecken zu sehen sein sollte. Die Sheratons zogen es daher vor, über das Wochenende zu verreisen.
Sydney und Pamela ließen sich von dem Streit jedoch nicht beeindrucken und waren an diesem Wochenende extra aus Monaco angereist, um der Party beiwohnen zu können. Es war Freitagabend vor der Party und die jungen Frauen hatten es sich in der Abendsonne auf dem Außendeck der Luxusyacht mit einer Flasche Champagner bequem gemacht. Sie warteten auf Nick Callaghan, der sich für den Abend angekündigt hatte. Nick war ein gutaussehender junger Mann Anfang dreißig. Er arbeitete als Konstrukteur im Formel-Alpha-Team Esprit Racing, das an diesem Wochenende auf dem Daytona International Speed Way ein letztes Trainingscamp vor den Rennen in Europa absolvierte. Pamela wusste, dass Nick nicht wegen ihr, sondern wegen Sydney kam und wollte ihrer Schwester an diesem Abend nicht ins Gehege kommen. Sie ging daher, obwohl sie sehr an Nick interessiert war, zurück ins Haus.
Rund um das Grundstück der Sheratons waren Security Guards postiert sie dienten hauptsächlich dazu Paparazzi vom Grundstück abzuhalten und das Grundstück zu sichern. Sydney war nun allein auf der Yacht. Die Security Guards ließen Nick passieren und schirmten die beiden auch von der Meerseite aus mit einem Schnellboot vor den Paparazzi ab. Sydney trug nur ein dünnes, rotes Sommerkleid ohne etwas darunter. Die beiden hatten eine intensive Affäre, doch sie wollte es dabei belassen und keine feste Beziehung eingehen. Kurz bevor er kam, ging sie an den Spiegel, um sich ihren Liedschatten nachzuziehen. Um ihre Alkoholfahne zu kaschieren, nahm sie ein Pfefferminzbonbon. Sie öffnete eine neue Flasche Champagner, um ihn damit zu begrüßen. Er hatte einen Blumenstrauß dabei, den er ihr mit einem Wangenkuss überreichte. Sydney legte ihn achtlos zur Seite und küsste Nick direkt auf den Mund, dabei schmiegte sie ihren Körper dicht an ihn ran. Er biss ihr daraufhin sanft ins Ohrläppchen und umfasste mit seinen großen Händen ihre Brüste. Erregt nahm sie seine Hand und führte sie unter ihren Rock zwischen die Beine. Er schob sie zur Seite und sagte:
„Sag mal, was ist das denn für eine heiße Begrüßung, willst du nicht erst einmal hallo sagen?“
Sie schwieg und küsste weiter mit geschlossenen Augen wild auf ihn ein.
„Halt, lass das bitte, ich tue uns jetzt erst mal was Gutes,“ unterbrach sie Nick. Er trank das Glas Champagner zügig aus und ging ins Innere der Yacht an die Bar, um einen Cocktail zu mixen.
Sydney blieb draußen. Sie lag auf der weißen Ledercouch, trank den Champagner aus der Flasche und rauchte eine Zigarette. Nick schnitt ein paar Mangos und eine Melone auf, die er in eine Schale füllte und mixte eine Bahama Mama, einen fruchtigen Cocktail, der unter anderem aus braunem und weißem Rum, Ananas-, Bananen-, Orangensaft und Kokoslikör bestand. Als er wieder raus ging, um die Fruchtschale und die beiden Cocktail-Gläser nach draußen zu bringen, bildete die Sonne über der Skyline von Miami eine riesige orange-rote Scheibe. Sydney hatte in der Zwischenzeit ein Päckchen mit Kokain ausgepackt und bot Nick etwas davon an. „Sag mal, spinnst du Sydney? Seit wann nimmst du Kokain? Und seit wann denkst du denn, dass ich so was nehme?“, fragte Nick.
„Wow, der spießige Nick macht nichts Verbotenes“, sie lachte und nahm einen Zug von ihrer Zigarette. „Willst du jetzt hier den Moralapostel raushängen lassen?“
„Moralapostel? Wir reden hier nicht über einen kleinen Joint, sondern über Kokain!“
„Weißt du, Nick du bist einfach süß, willst mich vor mir selbst schützen. Aber das kann ich schon selbst. Warum sitzt du überhaupt hier? Weil du Sex mit mir willst? Aber ich sehe schon, du willst nicht vögeln. Wären alle Männer auf der Welt so wie du, dann wäre es ziemlich schlecht um uns bestellt. Alles voller Weicheier, die nichts auf die Reihe kriegen und sich an junge Mädchen ranmachen, weil sie es bei den älteren nicht schaffen.“
„So denkst du also über mich. Ich bin also für dich ein Weichei, weil ich nicht kokse? Ich brauche diesen Koksdreck nicht. Und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was gerade in dich gefahren ist, mich hier einen Versager zu nennen? Ich arbeite schließlich in einem der besten Motorsport-Teams der Welt, falls du das noch nicht mitbekommen hast.“
„Das habe ich schon mitbekommen, denn sonst wärst du gar nicht hier“, lachte sie.
„Ah, das ist es also, ich dachte eigentlich, wir lieben uns, aber du benimmst dich wie ein Kind. Weißt du eigentlich, was du da gerade aufs Spiel setzt? Das Zeug macht dich kaputt. Da vorne geht gerade die Sonne unter und du siehst es nicht einmal. Du ziehst dir lieber eine Nase Koks rein und schüttest den Alkohol sinnlos in dich hinein. Wenn du nicht hier auf der Privatinsel Deiner Eltern abhängen würdest, wärst du längst im Knast.“
„Ach das ist doch vollkommener Quatsch, den du da redest. Hier zu Hause kann ich trinken, koksen und tun, was ich will. Und den Sonnenuntergang, den sehe ich hier jeden Abend, wenn ich hier privat was trinke oder kokse, wen interessiert das schon, außer dir?“
„Ich wollte zusammen mit dir hier den Sonnenuntergang genießen und nicht eine Drogenorgie veranstalten. Jetzt wo wir mal einen Moment Zeit füreinander haben. Du weißt doch ganz genau, wie der Rennkalender aussieht. Nächste Woche beginnen die Rennen in Europa und dann sehen wir uns erst beim Grand Prix in Monaco.“
„Oh der Romantiker, mir kommen gleich die Tränen. Du tust so, als wären wir beide ein Paar. Aber ich steh auf was ganz Anderes. Mir kommt es ganz gelegen, wenn wir uns nicht andauernd sehen. So ein paar spontane Ficks zwischendurch sind mir allemal lieber als dieser Liebeskasper, den du hier veranstaltest.“
Sie warf ihr schwarzes Haar zurück, packte Nick kraftvoll am Hintern und zog ihn eng zu sich ran. Mit der anderen Hand fuhr sie in seine Hose, griff ihm in den Schritt und sagte ihm ins Ohr. „Na, gefällt dir das? Ja? Das ist es doch, wozu du hier bist.“
Darauf holte Nick aus, gab ihr eine Ohrfeige und schrie sie an.
„Lass das verdammt nochmal. Was bildest du dir eigentlich ein? Nur weil du auf der fetten Sunseeker Yacht von deinem Vater sitzt, glaubst du wohl, dir alles rausnehmen zu können.“
Sydney lachte laut. „Für dich noch immer Sunseeker Predator 108, wenn wir schon mal dabei sind. Aber what the fuck is Sunseeker? Wen interessiert denn so was schon außer dir? Immer von materiellen Dingen blenden lassen, das sind mir genau die Richtigen. Wir passen einfach nicht zusammen und jetzt lass mich in Ruhe mein Zeug ziehen.“
Sydney räkelte sich auf der weißen Ledersitzgruppe auf dem Außendeck der Yacht, schnippte die noch brennende Zigarette aufs mahagonihölzerne Oberdeck, portionierte das weiße Pulver mit einer Visitenkarte auf dem Glastisch und zog es mit einem Metallröhrchen, das sie in einem kleinen Etui bei sich trug, in die Nase ein. Dann wankte sie die Treppe hinunter ins Innere der Yacht und holte eine neue Flasche Champagner aus dem Kühl Fach der Bar-Theke. Mit einem Eispickel zerstieß sie den großen Eisklotz auf dem Bar-Tresen, wobei ihr das Eis immer zwischen den Fingern umherflutschte und sie sich schließlich in den Finger stach.
"Hier, trink schon, du Schlappschwanz", sagte sie und schenkte Nick ein weiteres Glas Champagner ein. Sie selbst trank ihr Glas nun auf ex. Dann zündete sie sich eine neue Zigarette an. Nick näherte sich ihr und versuchte sie auf den Mund zu küssen, aber sie drehte ab und blies ihm den Rauch ins Gesicht. Dabei rutschte der Träger ihres roten Kleides an der Schulter runter, so dass ihre Brüste fast entblößt waren.
„Scheiß bitchy Kleid", schrie sie, zog wieder an ihrer Zigarette und schob den Träger des Kleides immer wieder über ihre Schulter zurück. „Wenn du nicht so ein Weichei wärst, dann würde ich jetzt glatt mit dir vögeln", schrie sie. „Aber da du eins bist, vergiss es einfach. Du hast wirklich Null Sexappeal. Selbst nach einer Straße Kokain, nach der ich normalerweise total horny werde, tut sich bei mir nichts, dabei steh ich total auf verschwitzte Typen, die an Autos rum schrauben, aber du, du bist einfach nur ein Looser.“
„Du verdammte Bitch. Was glaubst du, was dein Vater machen würde, wenn er dich hier so sähe?“
„Ja, jetzt komm mir auch noch damit. Wäre mein Vater hier und würde dich Milchgesicht hier sehen, dann würde er dich achtkantig von der Insel schmeißen!“
Nick packte sie nun am Kinn und zog sie zu sich rüber. Er vernahm ihren strengen Atem, der nach Alkohol und kaltem Zigarettenqualm roch. Darauf spuckte sie ihm ins Gesicht und lachte noch lauter. Nick wurde grober und gab ihr wieder eine Ohrfeige. „Ja, los gib’s mir, schlag mich du Bastard, langsam könnte es mir gefallen.“
Sie wankte über das Sonnendeck und hielt sich an der Reling fest. Ihr Blick durch die blauen, glasigen Augen wirkte eiskalt und starr.
„Sieh dich doch an, Du weißt ja nicht mehr, was du tust. Ich brauche dich und dein ganzes Gehabe nicht, ich komme auch so klar. Ich tue meinen Job, jeden Tag von neuem in der Box, ich arbeite hart von Renntag zu Renntag, wir stimmen das Fahrwerk ab und..."
„Glaubst du im Ernst, dass ich was von dir will? Du hängst hier bei mir ab und versuchst mich mit‘ ner Romantiknummer rumzukriegen. Und wenn du meinst, ich wäre ein reiches Mamakindchen, dann mach die Biege! Verpiss dich! Verschwinde hier! Los, mach schon“, lallte sie mit schwerer Zunge. „Ich kann solche Versagertypen wie dich nicht um mich herum ertragen. Ich mache längst mein eigenes Ding, mit dem ich mein Geld verdiene.“
„So, aha, und was wäre das bitte? Dein eigenes Ding? Machst ab und zu mal die Beine breit, wenn es dir in den Kram passt und vögelst dich auf Koks irgendwie durch?“
„Jetzt reicht es, ab, runter hier, verschwinde!“
Sie schwankte über das Boot und warf das Cocktailglas an die Bordwand, an der es zerschellte, dann fiel sie zurück in die Sitzbank und trank den Rest des Champagners weiter aus der Flasche, während sie die nächste Zigarette rauchte. Schließlich entkleidete sie sich komplett und sprang mit einem Kopfsprung nackt in die Biscayne Bay.
Nick verließ wütend die Yacht und ging durch den parkähnlichen Garten, vorbei am Swimmingpool, zurück ins Haus. Im Foyer traf er auf Pamela, die sich gerade einen Martini eingeschenkt hatte. Sie war gerade dabei, sich einen rückenfreien Jump-Suite mit Goldpailletten anzuziehen, der ihren üppigen Busen betonte.
„Hi Nick, kannst du mir den Reißverschluss hier unten zu machen", fragte Pamela und streckte Nick ihren Po entgegen, über den der Reißverschluss verlief und ihr schwarzer String-Tanga herausblitzte.
„Ach komm, du bist ja auch schon betrunken. Lass mich bitte in Ruhe ich fahre jetzt zu mir ins Hotel."
„Was ist denn los? Warum bist du so wütend?“
„Frag deine Schwester, die hat nen Hau“, antwortete Nick.
„Bitte mach jetzt den Reißverschluss zu und tue mir gerade noch einen kleinen Gefallen, bevor du fährst. Bitte! Ja?“
„Pamela, was ist denn, ich will jetzt echt weg“, sagte Nick und machte den Reißverschluss lieblos, schnell und unsanft zu.
„Autsch, das hat weh getan, kannst du denn nicht aufpassen? Du hast mir die Haut mit eingeklemmt! Dann tue mir jetzt wenigstens noch den Gefallen, bevor du gehst.“
„Also gut, sag schon, was kann ich für dich tun?“
„Du musst mir helfen, diesen Tisch in die Wohnhalle zu tragen.“
Es war ein Korallentisch, den Pamela als Geschenk für ihre Eltern auf einer Auktion im Coral Reef State Park Museum auf Key Largo, einer Insel der Florida Keys, für 6.000 Dollar ersteigert hatte. Der Korpus bestand aus weißen versteinerten Korallen auf den eine Kreisrunde Glasplatte aufgebracht war. Sie trugen das gute Stück gemeinsam durch einen langen Korridor mit Schieferfußboden, vorbei an klassizistischen Sideboards, hinein in die Wohnhalle, die mit zwei Le-Corbusier-Sofas, einem großzügigen Kamin und einem weißen Steinway-Flügel ausgestattet war. Danach ging es über eine dreistufige Treppe hinab in die tiefer gelegene Sitznische, die aus einer kreisförmig angeordneten, aus hellem Nappa-Leder bezogenen Sitzgruppe bestand. Über den Wintergarten, dessen Glasfront man nach allen Seiten öffnen konnte, wurde der Blick frei auf die Skyline von Miami. Nick wuchtete den noch vorhandenen, alten, kunstschmiedeeisernen Tisch zur Seite und postierte an dessen Stelle den Korallentisch samt Glasplatte genau in der Mitte der Sitzgruppe.
„So, Pamela, jetzt verschwinde ich.“
„Nein Nick, bleib noch einen Moment hier, wir fahren zusammen noch ein bisschen Party machen. Raus nach Miami Beach, ich kenne da einen super Club. So jung kommen wir hier in Miami nicht mehr zusammen. Hier, nimm erst noch ein Glas Bourbon.“
„Mensch Pamela, Miami Beach? Jetzt noch? ...Ich...“
„Nichts ich! Wir fahren! Also trink aus!“
„Was ist das denn für ein Club?“, Fragte Nick.
„Das Score“, entgegnete Pamela
„Das Score? Sag mal willst du mich verarschen?“
„Wieso sollte ich dich denn verarschen?“
„Das Score ist doch ein Schwulen-Club, das weiß sogar ich, der nicht aus Miami kommt.“
„Ja, das stimmt, und was spricht dagegen, dorthin zu fahren? Hast du was gegen Schwule?“
„Nein, aber ich brauche die heute Abend nicht um mich herum, zumindest nicht in dieser akkumulierten Form, wo ich ohnehin schon super genervt bin.“
„Jetzt hab dich mal nicht so.“
Sie holte aus dem Eisspender am Kühlschrank noch ein paar Eiswürfel und gab sie in Nicks Glas.
„Ich nehme dich gerne mit und werfe dich am Score raus, aber für mich ist dann Schluss, verstanden?“, betonte Nick.
„Jetzt stell dich bitte nicht so an! Wenn du von meiner kleinen Schwester nicht die Abfuhr bekommen hättest, würdest du jetzt auch noch bei ihr abhängen, also sag mir jetzt nicht, du musst morgen wieder arbeiten.“
„Doch, das muss ich“, merkte Nick an.
„Wir können auch gerne ins LIV fahren.“ Das LIV war ein Club im Fontainbleau Hotel in der Collins Ave in Miami Beach „Im LIV kostet es aber auch ein bisschen mehr Nick“, merkte Pamela an.
„Das Risiko nehme ich in Kauf, lieber zahle ich ein bisschen mehr, als eine Hand am Arsch oder in meiner Hose zu haben.“
„Typisch Mann, als würden alle Schwulen nur darauf warten dir an die Hose zu gehen.“
Nachdem Nick den Bourbon heruntergespült hatte, traute er sich durchaus zu mit Pamela nochmal auf Partytour zu gehen und mit dem Auto von Palm Island nach Miami Beach ins LIV zu fahren.
„Soll ich uns ein Taxi bestellen?“ fragte Pamela.
„Nein kein Taxi bitte, ich fahre selbst, denn ich brauche morgen den Wagen, um nach Daytona zu fahren, wir haben dort ein Trainingslager mit unserem Motorsport-Team.“
„Bist du nicht auch morgen Abend auf der Geburtstagsfeier von Eddie Firestone eingeladen?“
„Doch, klar, warum fragst du? Unser ganzes Team ist eingeladen.“
„Und wie willst du es von Daytona pünktlich zur Party schaffen? Ich meine, wenn ihr morgen noch trainiert, schaffst du es niemals zur Party, wenn du mit dem Auto fährst.“
„Ich werde mit dem Helikopter kommen, mein Teamchef Bob Ewing hat extra einen Helikopter-Shuttle für uns eingerichtet, damit es alle Teammitglieder pünktlich auf die Party schaffen.“
„Oh, das finde ich aber eine nette Geste. Ok, wenn dich der Helikopter abgesetzt hat, treffen wir uns hier bei mir, dann kannst du mit Sydney und mir gemeinsam auf die Party gehen.“
„Klingt gut, ich komme gerne vorbei, wenn sich deine Schwester bis dahin wieder beruhigt hat.“
„Ach, schlag dir doch meine Schwester mal aus dem Kopf“, sagte Pamela. Sie umarmte Nick, schmiegte ihre prallen Brüste an ihn heran und gab ihm einen Zungenkuss. Pamela schrieb noch einen Gruß auf einen Zettel, den sie für ihre Eltern auf den Korallentisch legte, dann brachen sie auf.
Sie stiegen in Nicks Auto, ein goldgelb metallic farbiges Porsche 911 Turbo S Cabriolet und machten sich auf den Weg nach South Beach. Nachdem sie der Nachtportier an der Inselzufahrt passieren ließ, fuhr Nick mit quietschenden Reifen und sattem Motorsound über den MacArthur Causeway, die Brückenverbindung zwischen Palm Island und Miami Downtown entlang.
„Hey Nick, du fährst in die falsche Richtung, wir müssen nach Miami Beach und nicht nach Miami Downtown. Wo bist du mit Deinen Gedanken?“
„Oh, sorry, das tut mir echt leid, kann ich hier irgendwo wenden Pamela?“
„Erst einmal nicht, wir müssen zunächst ein ganzes Stück weiter geradeaus auf den Biscayne Boulevard fahren.“
Richtung Innenstadt herrschte dichter Stopp-and-go-Verkehr und Nick bahnte sich zwischen den Autos langsam den Weg Richtung Innenstadt. Pamela fuhr ihren Sitz zurück, legte den Sicherheitsgurt ab und begann, sich während der Fahrt mit verwobener Sitzhaltung und eng an den Körper herangezogenen Beinen ihre Zehennägel zu lackieren. Als sie fertig war, löste sich der Verkehr langsam auf. Nick setzte die Fahrt nun mit hoher Geschwindigkeit über den Biscayne Boulevard fort, als an der Ampelkreuzung Ecke Fünfzehnte Straße plötzlich eine Polizeikontrolle aus der Ferne zu sehen war. Es gab keine Wendemöglichkeit mehr und Nick schien in der Falle zu sitzen, als Pamela plötzlich schrie:
„Halt an! Nick, halt an! Die Bullenkontrolle da vorne, ich habe eine Idee, wie wir aus der Nummer rauskommen.“
Nick trat in die Bremsen und fuhr rechts ran „Und was für eine Idee ist das?“
„Los, steig aus!" Schrie Pamela.
"Warum aussteigen?"
„Frag nicht, tu es einfach!"
Nick stieg also aus, als von weitem zwei Cops mit Stabtaschenlampen zum Auto herbeigeeilt kamen. "Nick, tue mir einen Gefallen und sag jetzt nichts, ich regele das für uns."
„Ok, du machst das schon Baby.“
Nick und Pamela standen neben dem Porsche auf dem Bürgersteig, als sich die Polizisten näherten. „Gestatten, ich bin Officer Barnes. Gehört ihnen das Auto?"
„Ja“, erwiderte Pamela. „Das gehört uns.“
„Und wer von ihnen ist gefahren?“
„Niemand“, sagte Pamela.
„Niemand von ihnen ist also das Auto gefahren und wie kommt es dann hier her?“
„Ganz einfach, weil wir jemandem 50 Dollar gegeben haben, damit er uns nach Hause fährt“, entgegnete Pamela.
„Und wo ist dieser jemand jetzt? Hat er sich nach Hause gebeamt?“
„Keine Ahnung, Officer, der hat angehalten, als er ihre Polizeikontrolle gesehen hat und ist dann fluchtartig aus dem Auto gesprungen und fortgerannt.“
„So, so, und diesen Unfug sollen wir ihnen jetzt glauben, Miss? Warum haben sie denn jemandem 50 Dollar gegeben, damit er sie nach Hause fährt?“
„Ganz einfach, weil wir etwas getrunken haben, Officer.“
„So, so, sie haben also etwas getrunken und ihr Fahrer ist abgehauen.“
„Richtig kombiniert, Officer.“
„Wie hat er denn ausgesehen, ihr werter Fahrer, und in welche Richtung ist er gelaufen? Und vielleicht sagen sie jetzt auch mal was, Mister!"
„Ja, ähm, gerne, Officer. Er war circa 1,80 Meter groß, sportlich gebaut, ein farbiger mit dunkelblauem Anzug, weißem Hemd und gelber Krawatte. Er lief den Biscayne Boulevard Richtung Ecke Vierzehnte hinunter“, sagte Nick.
„So, so, ein Farbiger mit dunkelblauem Anzug, weißem Hemd und gelber Krawatte. Können sie das bestätigen, Miss?“
„Ja, genau so hat er ausgesehen Officer.“
„Officer Wilson, holen sie bitte den Alkoholtester und setzen sie eine Personenfahndung für die Ecke Vierzehnte ab. Schwarzer, circa 1,80 Meter groß mit gelber Krawatte, weißem Hemd und dunkelblauem Anzug, flüchtig.
„Wird gemacht, Officer Barnes.“
„Sie beide bleiben jetzt mal schön hier und zeigen mir bitte ihren Führerschein und die Fahrzeugpapiere." „Hören sie, Officer, so läuft das Spiel nicht. Wir nehmen uns jetzt ein Taxi und fahren nach Hause", forderte Pamela.
„Hier fährt gar keiner nach Hause, Miss, und wenn sich herausstellt, dass sie etwas getrunken haben und wir das schwarze Phantom nicht finden, kommen sie auch beide mit aufs Revier. Und jetzt schön der Reihe nach, Führerscheine und Fahrzeugpapiere bitte."
„Hier Officer." Nick überreichte dem Polizisten die Dokumente. Nach ein paar Minuten war Officer Wilson mit dem Alkoholtestgerät zurück.
„Ah Wilson, da sind sie ja, großartig, die haben beide etwas getrunken. Geben sie mir mal das Gerät." Wilson reichte den Alkoholtester rüber zu seinem Kollegen.
„So, und jetzt pusten sie mal in das Gerät, liebe Frau Sheraton, und danach sind sie dran, Mister Callaghan."
„Hören sie, Officer, ich gebe Ihnen jetzt einen guten Rat: Lassen sie uns verdammt nochmal gehen, und für Recherchen und Archiv rufen sie bitte Bob Andrews an.“
„Bob Andrews? Wer zum Teufel ist Bob Andrews?"
„Mein Anwalt, Officer", Entgegnete Nick.
„So, Frau Sheraton, das sind 1,85 Promille, damit sind Sie dran. Und jetzt sie, Mister Callaghan.“
Nick blies in den Tester.
„0,85 Promille, damit sind sie auch dran, Mister Callaghan. Damit ist für sie beide je eine Kaution von 1.000 Dollar fällig oder sie kommen mit aufs Revier. Sollte sich herausstellen, dass sie beide unschuldig sind, erhalten Sie die Kaution zurück. Das wird dann Bob Andrews für sie regeln, denke ich. Den Wagen schleppen wir jetzt ab und bringen ihn aufs Revier, den können Sie sich morgen, nach Zahlen der Abschleppgebühr in Höhe von 300 Dollar, wieder abholen.“
„Ok, hier sind 2.000 Dollar für uns beide“, sagte Pamela und streckte dem Officer provokativ ihr Dekolleté entgegen, während sie ihm ihre Platin American Express Karte überreichte.
„Rufen sie uns bitte ein Taxi.“
„Bin ich ihr Buttler? Das müssen sie schon selbst tun und wenn ich ihnen einen Tipp geben darf, schleppen sie hier in Miami nicht so teure Kreditkarten mit sich rum.“ „Das lassen sie mal meine Sorge sein, sie sehen ja, wofür man sie gebrauchen kann. Und wenn ich ihnen einen Tipp geben kann, starren sie Frauen nicht so intensiv auf die Titten.“
Pamela ließ sich vom Officer die Fahrzeugpapiere und die Führerscheine zurückgeben, dann ging sie an die Straße und hielt ein Taxi an.
„Na, wo soll es denn hingehen“, fragte der Taxifahrer.
„Ins LIV Collins Ave, Miami Beach “, sagte Pamela.
„Bei dir piept es wohl. Kriegst du denn den Hals nicht langsam mal voll? Wir fahren jetzt bitte zuerst in mein Hotel, zum Ritz Carlton South Beach, und danach liefern sie die Dame bitte in der Coconut Lane auf Palm Island ab.“
„Hallo? Ist das der Dank, dafür, dass ich deinen Arsch gerettet habe? Wir haben ausgemacht, dass wir ins LIV fahren.“
Nick wurde sauer. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Madame hat gerade 1,85 Promille auf der Uhr und will jetzt noch ins LIV. Ich bin fix und alle und fühle mich gerade wieder stocknüchtern, das mit der Bullenkontrolle ist mir echt unter die Haut gefahren. Ich wäre gerade um ein Haar im Knast gelandet, und du willst jetzt noch ins LIV?“
„Mach dich mal wieder locker, wärst du nicht in die falsche Richtung gefahren, dann wäre uns das alles erspart geblieben. Auf ein oder zwei Drinks, mehr oder weniger, kommt es jetzt doch auch nicht mehr an. Was willst du denn jetzt im Hotel?“
„Morgen ist auch noch ein Tag. Ich muss morgen wieder fit sein. Wenn du mich nicht eben noch überredet hättest, wäre ich ohnehin ins Hotel gefahren.“
„Komm, wir haben erst 22:00 Uhr, stell dich jetzt bitte nicht so an. Ich biete dir einen Kompromiss an, das bist du mir jetzt schuldig.“
„Und wie sieht der Kompromiss aus?“
„Ich bezahle dir dein Hotel und du kommst mit in die Coconut Lane und schläfst bei uns und wir stoßen dort zusammen auf unseren Coup an, den wir eben gelandet haben. Außerdem sitze ich vorne und bestimme, wo es hingeht. Also, lieber Taxi-Mann, fahren sie uns bitte in die Coconut Lane“, forderte Pamela und gab Nick einen Dicken Kuss auf den Mund. Das Taxi fuhr nun mit den beiden zurück nach Palm Island und Nick übernachtete bei den Sheratons.
Nick hatte kaum geschlafen. Er stand schon sehr früh auf, um sein Auto beim Police-Department in Miami abzuholen und weiter nach Daytona zu fahren. Als er das Gästezimmer verließ, saß Sydney bereits auf der Terrasse, sie war ebenfalls schon früh aufgestanden, da sie um 10:00 Uhr einen Termin in einem Tattoo-Studio in Fort Lauderdale hatte, den ihre Model-Agentur für sie vereinbart hatte. Sie hatte den Auftrag, sich dort für ein Foto-Shooting, das in der kommenden Woche für ein amerikanisches Jeans-Label in Miamis Künstlerviertel Wynwood abgehalten werden sollte, mit Henna-Tattoos tätowieren zu lassen. Wynwood ist aktuell Miamis grellstes Kunstschaufenster, es gilt als Hotspot für neue Künstler mit ihren Ateliers. In Wynwood reihen sich in einer uferlosen Zahl Graffitis aneinander als befände man sich in einer Mega-Open-Air-Galerie.
Draußen auf der Terrasse hatte Sydney ein Frühstück für sich und ihre Schwester vorbereitet. Sie saß dort im knappen Bikini mit dem Miami Herold, einer Tasse Latte Macchiato und einer Zigarette in der Morgensonne. Nick lief nackt mit einem Badetuch umwickelt über den Flur und musste an Sydney vorbei, um ins Badezimmer zu gelangen.
„Na, Schlappschwanz, was willst du denn noch hier? Hast du wenigstens meine Schwester gevögelt, oder bist du selbst dazu zu blöd?“
„Ich glaube nicht, dass dich das was angeht, oder?“
„Und ob mich das was angeht. Du übernachtest einfach hier und versuchst meine Schwester zu bumsen, weil es bei mir nicht geklappt hat, und läufst jetzt hier halbnackt durch die Wohnung, als wärst du bei dir zu Hause. Bist du eigentlich noch ganz klar?“
„Hallo? Ich habe im Gästezimmer geschlafen, ich wollte deine Schwester nicht vögeln. Bist du zu blöd, um zu verstehen, dass es mir nicht um Sex geht, sondern um Liebe. Ich liebe dich, falls du das noch nicht gemerkt hast.“
„Sagt mal, spinnt ihr eigentlich, was macht ihr hier für einen Lärm, ich will ausschlafen.“
Pamela war durch den Streit wach geworden und trat aus ihrem Zimmer heraus.
„Ich gehe jetzt erst mal duschen“, meinte Nick.
„Das könnte dir so passen, jetzt einfach ins Badezimmer zu verschwinden. Stelle dich gefälligst der Situation und sei wenigstens einmal im Leben ein richtiger Mann“, sagte Sydney.
„Was gibt es da zu diskutieren, du willst nichts von mir und ich will nichts von deiner Schwester“, sagte Nick und verschwand im Badezimmer. Sydney riss die Tür auf und schimpfte wütend.
„Das kannst du getrost vergessen. Hier wird nicht mehr geduscht, zieh dich an und verschwinde hier, auf der Stelle“, schimpfte Sydney.
„Nein, er geht jetzt noch duschen. Du musst nicht immer meinen, dass sich alles nur um dich dreht, Schwesterherz.“
„Oh jetzt wird’s aber gefährlich, ich erzittere vor Angst, verteidigst du ihn jetzt etwa? Du hast doch gehört, dass er nichts von dir will, Pamela.“
„Wenn du hier so eine Szene veranstaltest, ist das doch klar, dass er genervt ist und keinen Bock mehr auf uns hat.“
„Hallo? Ihr hättet zusammen schlafen können, wenn ihr gewollt hättet, und jetzt schiebe nicht mir die Schuld in die Schuhe, wenn du zu dumm bist zum Ficken.“
„Dir geht es doch eh nur um Kohle bei Männern.“
„Ach, jetzt kommt die Nummer wieder. Vergiss es, du bist einfach nicht mein Kaliber, Schwester“, sagte Sydney.
„So, und wer ist dein Kaliber?“, wollte Pamela wissen.
„Jedenfalls nicht du! Mit mir, wollen alle vögeln, mit dir komischerweise keiner. Nicht mal diesen popligen kleinen dahergelaufenen Boxenmechaniker kriegst du ins Bett.“
„So, jetzt hast du dein wahres Gesicht gezeigt“, sagte Nick. Er hatte sich im Badezimmer angezogen, die Diskussion mit verfolgt und kam nun wieder nach draußen. „Ich bin also nicht gut genug für dich. In Wahrheit geht es dir also nur ums Geld. Du bist einfach eine billige Hure, weißt du das?“
„Vieleicht bin ich das in deinen Augen, aber es ist mir völlig egal, was du von mir denkst.“
„So, ich verschwinde jetzt“, sagte Nick, ging raus zum Schrankenwärter und bestellte sich von dort ein Taxi. Sydney setzte sich kurz danach ebenfalls in ihr Auto, einen roten Mercedes-SLK, und fuhr nach Fort Lauderdale ins Tattoo-Studio.
Während des Vormittags bereitete der Catering-Service auf Firestones Grundstück alles für die Party vor. Im Garten auf den Marmorterrassen wurden Kühltheken platziert, in denen Austern, Kanapees vom Hummer, Beluga-Kaviar sowie Filets vom Wagyu-Rind, die zum Flambieren am Tisch gedacht waren, auf ihren Verzehr warteten. In temperierten Weinregalen lagerten wertvolle Rot- und Weißweine sowie Champagner. Für den Abend stand ein Team, bestehend aus einem Maître D´Hôtel, 50 Kellnern und mehreren Sommeliers, bereit.
Firestone ließ es seinen Gästen an nichts fehlen. Er bezahlte ihnen die Flüge und die Hotels. Unter anderem waren Firestones Gäste auch zur Art-Basel-Miami einer der angesehensten internationalen Kunstmessen, eingeladen, die an diesem Wochenende in Miami-Beach stattfand. Für den Abend hatte er einen Shuttle-Service mit weißen Porsche Panamera arrangiert, um die Gäste von ihren Hotels abholen zu lassen.
Auf Eddies Gästeliste befand sich auch der italienische Modezar Giacomo Antonio Bertolucci, mit dem sich Sydney gegen Abend an der Hotelbar des Miami-Setai Hotels in Miami-Beach verabredet hatte, um mit ihm gemeinsam auf den Shuttle-Service zu warten und ihn zu Firestones Party zu begleiten. Bertolucci war gerade von einer Vernissage aus Paris angereist und hatte die komplette Penthouse-Etage des Luxushotels angemietet, damit seine Privatsphäre gewahrt und er ungestört blieb. Sydney und Bertolucci verbanden eine enge Freundschaft, wobei Bertolucci mit seinen 75 Jahren eine Art Vaterfigur für Sydney war, da er einer der wenigen Menschen war, von denen sie sich neben ihren Eltern etwas sagen ließ.
Bertolucci war neben seiner modeschöpferischen Tätigkeit leidenschaftlicher Fotograf und galt als einer der begnadetsten, internationalen Kunst- und Modefotografen. Er entdeckte Sydney als Fotomodell und setzte sie als Werbeikone für seine exklusiven Modelabels ein. Neben den Modefotos entstanden auch zahlreiche ästhetische Aktfotos von Sydney. Die erotischen Bilder, die Sydney im Lolita-Look zeigten, gingen um die Welt und machten Sydney über Nacht berühmt, so dass sie zu einem der teuersten Models der Welt, mit einer Tagesgage von 75.000 bis 120.000 Dollar, avancierte. Nachdem ein regelrechter Medienhype um Sydney entstanden war, brach sie ihre Schullaufbahn am Lucée Albert Premier in Monaco ab und konzentrierte sich fortan voll auf ihre Arbeit als Mannequin.
Sydney erwartete Bertolucci an der Hotelbar. Sie nahm im Außenbereich der Bar Platz, um rauchen zu können, und trug an diesem Abend ein leichtes, blaues, stark durchschimmerndes, körperbetontes Cocktailkleid aus Bertoluccis aktueller Kollektion. Das Kleid hatte ein tiefes Dekolleté, das Sydneys Brüste betonte und einen tiefen Rückenausschnitt, der fast den gesamten Rücken freigab, auf dem sich eines der frisch tätowierten Henna-Tattoos in Form eines Pfaus und einer Schlange befand. Das Kleid war mit Fashion-Tape auf der Haut fixiert, so dass es akkurat saß. Dazu trug sie dunkelblaue High-Heels, die ebenfalls mit Fashion-Tape auf den Fußunterseiten fixiert waren und ihre Beine noch länger erscheinen ließen, als sie es ohnehin schon waren.
Im Gesicht, das eine noble Blässe zum Ausdruck brachte, trug sie einen dunklen Liedschatten, der ihren stahlblauen Augen einen strengen Blick verlieh und dunkelrot gefärbte Lippen, die ihrem Mund eine sinnliche Note gaben. Am Hals trug sie ein breites Nietenhalsband aus dunkelblauem Krokoleder, außerdem hatte sie ihre glatten, schwarzen Haare zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. An den Handgelenken trug sie wertvolle Armreife aus Platin, die mit Brillanten besetzt waren. Sie rauchte mehrere Zigaretten und flirtete dabei munter mit dem Barkeeper, der um die 40 war und sie bereits kannte. Sie lehnte sich zurück in den Lounge-Sessel, schlug ihre Beine langsam übereinander, so dass sie aus dem geschlitzten Kleid heraustraten und kaum noch von Stoff bedeckt waren, so dass man die Tätowierungen, rankende Rosentriebe vom Knöchel bis zu den Oberschenkeln, auf ihren Beinen sehen konnte.
Sie ging nun zur Toilette, begutachtete sich im Spiegel und legte neues Parfum auf. Darauf ging Sie in die Toilettenkabine, schloss sich ein und griff in ihre Handtasche, um ein Tütchen Kokain auszupacken. Sie portionierte das Pulver auf ihrem Schminkspiegel, den Sie auf dem Toilettenpapierhalter positionierte, und zog es mit ihrem Silberröhrchen in die Nase ein. Dann verließ sie die Toilette, zündete sich eine weitere Zigarette an und ging wieder zurück zur Bar. Der Barkeeper zwinkerte ihr zu und servierte ihr einen Cachaca-Tonic. Sie trank einen Schluck und erblickte dann Giacomo Antonio Bertolucci im Foyer. Sie rückte ihr Kleid zurecht und löschte die Zigarette aus. Dann erschien Bertolucci an der Bar.
Sydney freute sich riesig und stürzte sich direkt in seine Arme. Er drückte Sie kräftig und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Der Barkeeper war sichtlich irritiert über so viel Prominenz. Er schaute verlegen drein und hielt deutlichen Abstand zu den beiden.
„Sydney, meine liebe, schön dich zu sehen, du siehst fantastisch aus. Was gibt mir die Ehre, dass du mich zu Eddies Party hier abholst? Du kannst doch von zu Hause aus in seinen Pool springen.“
„Das fragst du noch? Du bist der Grund. An erster Stelle bin ich wegen dir hier. Wenn du schon mal hier in Florida bist, dann möchte ich auch etwas Zeit mit dir verbringen. Nachher auf der Party sind so viele Menschen, dass wir kaum noch die Gelegenheit bekommen, uns auszutauschen und außerdem finde ich es langweilig, wenn ich allein zu Hause hocke und warte, bis die Party beginnt.“
„Aber es ist doch praktischer, wenn du einfach nur von Eurem Haus rüber zu Eddie gehst.“
„Das stimmt, aber ich habe keine Lust, mich von Nick Callaghan, einem Ingenieur des Formel-Alpha-Rennstalls Esprit Racing, volllabern zu lassen. Der hat sich nämlich für heute Abend auch angemeldet und möchte sich mit mir und meiner Schwester bei uns zu Hause treffen, um mit uns auf die Party zu gehen.“
„Wie alt?“
„Mitte dreißig.“
„Ein Ingenieur vom besten Rennstall der Welt, wäre das denn kein Mann für dich?“
„Normalerweise schon, aber nicht der Typ. Der geht mir sowas von auf die Nerven und baggert schon seit Monaten überall an mir rum. Erst gestern Abend traf er sich mit mir bei uns zu Hause eine einzige Katastrophe davor hat er mich in der Paddock-Lounge beim Grand-Prix in Melbourne im Fahrerlager angebaggert und ist nicht von meiner Seite gewichen, einfach nur peinlich dieser Typ.“
„Was stört dich denn an ihm?“
„Er ist ein total biederer und schleimiger Typ. Er redet den ganzen Tag über Autos und seine Renngeschichten kann ich mittlerweile nicht mehr hören, weil ich sie in und auswendig kenne. Er kommt immer auf die romantische Liebestour. Er wäre der perfekte Schwiegersohn für meine Mutter. Er sagt immer freundlich guten Tag, ist zuvorkommend und kümmert sich, ist aber keine coole Sau von Typ, wie ich ihn mir wünsche. Soll meine Schwester sich um ihn kümmern, die fährt nämlich auf ihn ab. Und jetzt lass uns das Thema wechseln. Pablo komm doch bitte einmal kurz her. Darf ich dir vorstellen, das ist Giacomo Antonio Bertolucci.“ Sydney kannte den Barkeeper bereits, da sie öfter an der Hotelbar verkehrte und stellte ihn kurz vor. „Giacomo, das ist Pablo.“
„Hallo Pablo“, sagte Bertolucci. Der Barkeeper errötete vor Verlegenheit.
„Madam sorry, aber ich darf sie beide nur mit Mister oder Miss ansprechen.“
„Sollen wir dir eine schriftliche Genehmigung beim Hotel-Direktor einholen, dass du uns mit Vornamen ansprechen darfst?“ fragte Sydney. „Und jetzt bringe Giacomo bitte auch einen Cachaca-Tonic und den Humidor, Pablo.“
„De Nada“, sagte Pablo und brachte den Humidor mit edlen Havannas. Bertolucci nahm sich eine Cohiba-Behike und bot Sydney auch eine an, was diese jedoch ablehnte.
„Danke, aber ich ziehe lieber mal bei dir, Giacomo.“
„Für mich bitte keinen Cachaca-Tonic, sondern lieber ein Glas Bordeaux Cheval Blanc aus Saint Émilion bitte.“
„Sehr wohl Mister Bertolucci.“
Sydney nahm einen tiefen Zug von Bertoluccis Zigarre, die sie nun festhielt und trank einen weiteren Schluck von ihrem Cachaca-Tonic. Das Abendkleid gefiel Bertolucci an Sydneys Körper. „Sydney, du siehst einfach fantastisch aus, die Zigarre und das Kleid macht dich sehr sexy.“
„Danke, ich war vor einer Woche in Beverly Hills in Deiner Boutique, auf dem Rodeo-Drive und habe dort das Kleid erworben.“
„Wie bist du bedient worden?“
„Vorzüglich. Victor Fabergé ist wirklich ein Schneider der Extraklasse, er hat nur 180 Minuten gebraucht, um mir das Kleid anzupassen.“
„Und die Beratung bei der Auswahl?“
„Die war auch sehr gut. Es waren zwei nette Damen, Miss Wats und Miss Lacroix, die mich stilecht beraten haben. Sie haben sich diskret im Hintergrund gehalten. Wirklich großes Kompliment.“
Inzwischen fuhr einer der weißen Porsche Panamera am Hotel vor. Der Chauffeur kam ins Foyer, um die beiden abzuholen. Draußen wartete bereits eine kleine Schar Paparazzi auf Sydney und Giacomo. Die beiden verabschiedeten sich von Pablo, dem Barkeeper, gingen nach draußen, nahmen im Blitzlichtgewitter auf den Rücksitzen des Fahrzeugs Platz und fuhren zur Party. Während der Fahrt unterhielten sich die beiden.
„Sydney, was ist mit dir los? Ich wollte das eben an der Bar nicht ansprechen, aber du hast dich nicht mehr im Griff.“
„Wie kommst du darauf?“
„Ich sehe das an deinen Tätowierungen. Du übertreibst es langsam. Du weißt genau, wie ich zu Tätowierungen stehe und bei dir nimmt das ja groteske Züge an. So kann man dich ja für gewisse Markenlabels nicht mehr buchen, das ist absolut untragbar.“
„Danke, Giacomo.“ Sydney musste laut lachen.
„Was gibt es da zu lachen? Ich meine das ernst.“
„Ich kann dich beruhigen, das sind keine echten Tattoos, das sind Henna-Tattoos, die halten eine gewisse Zeit und dann verschwinden sie wieder. Die haben wir für ein aktuelles Foto-Shooting für ein amerikanisches Jeans Label aufgebracht.“
„Okay, ich dachte wirklich schon, die wären echt und ich müsste mir um dich Sorgen machen.“
„Wegen ein paar Tattoos Sorgen machen? Wirst du jetzt etwa zum Spießer?“
„Das hat mit Spießigkeit nichts zu tun, das ist Disziplin. In der Model-Branche bist du mit zu vielen Tattoos ganz schnell draußen aus dem Geschäft.
„Ach, das ist doch Blödsinn.“
„Nein, das ist kein Blödsinn Sydney, das ist bitterer Ernst. Für meine Modelabels würdest du mit Tattoos kein einziges Foto mehr schießen. Das schwöre ich.“
„Warum denn nicht?“
„Die Haut Couture ist zu konservativ, da passen keine Tattoos. Sie sind einfach zu prollig und laut. Du wirst dann nicht mehr gebucht. Danach kannst du dich dann vielleicht noch einmal für den Playboy ausziehen und dann war es das mit deiner Modelkarriere, wenn du nicht als Pornostar enden willst.“
Sydney wurde rot im Gesicht. „Was spricht denn aus deiner Sicht gegen Tattoos“, fragte sie.
„Alles, ich hasse Tattoos. Sie sind für die klassischen Modelabels, mit konservativer Zielgruppe, nicht gesellschaftsfähig.“
„Das stimmt nicht, Dita van These hat ein eigenes Modelabel etabliert und das nur mit ihren Tattoos geschafft.“
„Dita von These gehört nicht zur Haut Couture, ist aber auch zu eingegrenzt auf Dessous, wo wir wieder beim Thema Porno wären.“
Der Fahrer bog in die Inselzufahrt von Palm Island ein und hielt an. Sie waren am Ziel.
„So, da wären wir, hier wohnt Eddie Firestone, meldete sich der Chauffeur. Bertolucci bedankte sich beim Fahrer mit einem 50 Dollar Schein und stieg mit Sydney an seiner Seite aus. Die Blitzlichter flackerten und Sydney gewährte beim Austeigen tiefe Einblicke in ihren Intimbereich, da ihr beim Aussteigen das Kleid im Schritt verrutscht war und man sah, dass sie keine Unterwäsche trug.
Dann flanierten sie gemeinsam über den roten Teppich auf die Insel. Sie waren jetzt beide leicht angetrunken, was man ihnen jedoch nicht anmerkte. Bodyguards schirmten die Insel gegen Fotografen ab und auf der Insel selbst herrschte auf Eddies Wunsch absolutes Smartphone und fotografier Verbot, an das sich die Gäste an dem Abend auch hielten. Firestones prächtiges Anwesen, das bereits mehrere Architekturpreise erhalten hatte und vom englischen Stararchitekten Sir Norman Wright entworfen worden war, lag in einem großen, parkähnlich angelegten Garten, der sich zum Meer hin über einen Swimming-Pool und aus hellem Marmor angelegte Terrassen öffnete. Sydney und Bertolucci trafen auf ein glamouröses Ambiente. Mehr als zweihundert Gäste waren bereits eingetroffen und tanzten zur Live-Musik des DJs Sime aus Ibiza in den Sonnenuntergang.
Mittlerweile waren alle Gäste eingetroffen und Firestone hielt eine kurzweilige Rede, in der er sich bei seinen Gästen bedankte. Sydney und Bertolucci wirkten wie ein Magnet auf die Gäste. Die beiden tranken Champagner und Sydney rauchte bereits wieder eine Zigarette, während sich um die beiden herum die Leute scharten, unter anderem das Who is Who des internationalen Motorsports: Enzo Baldini Chefkonstrukteur des Teams Mac Lloyd, Luca Altiero Pizzan, Mitglied des Formel-Alpha-Aufsichtsrates, André Kemper, Chefkonstrukteur von Andrews Motor-Sports und Bob Ewing, Teamchef von Esprit Racing.
„Giacomo, was hast du wieder für eine reizende Frauenbegleitung, liebend gerne würde ich meinen Job mit dir tauschen.“
„Luca, das ist sehr nett von dir, aber du lässt doch sonst nichts anbrennen, warum gesellst du dich nicht zu Deinen Boxenludern, den Grid Girls?“
Pizzan lachte. „Die kommen erst später, kannst du mir die reizende, nette Dame nicht für den heutigen Abend anvertrauen?“
„Nur, wenn du dich benimmst, Luca. Das ist Sydney Sheraton, Sydney, das ist Luca Altiero Pizzan, Aufsichtsratschef der Formel Alpha.“
„Guten Abend, Miss Sheraton, ich bin Luca.“ Er nahm ihre Hand, doch Sydney küsste ihn gleich auf den Mund.
„Luca, ich bin Sydney.“ Sie schaute ihm intensiv in die Augen und griff zum Champagnerglas, das sie in einem Zug austrank. Dann umfasste sie mit ihren Händen seinen Po, zog ihn zu sich heran und küsste ihn intensiver als beim ersten Mal.
Die Runde unterhielt sich sehr angeregt weiter, als sei nichts gewesen, als plötzlich Nick Callaghan mit Sydneys Schwester Pamela erschien. Sydney tat so, als würde sie die beiden nicht sehen, doch Bob Ewing begrüßte Nick bereits, da er als Ingenieur in seinem Rennstall arbeitete.
„Darf ich vorstellen, das ist Nick Callaghan, einer unserer Konstrukteure. Und diese Dame, Nick ist Sydney Sheraton, das derzeit teuerste Fotomodell der Welt, mit Giacomo Antonio Bertolucci. Nick wollte Sydney gerade die Hand zur Begrüßung reichen, als er mit seinem Arm eine Flasche Rotwein umwarf, die daraufhin über den Tisch rollte, den Tisch und die Kleider der anwesenden mit Rotwein besudelte und schließlich am Boden zerschellte.
„Nick, kannst du denn nicht aufpassen? Verdammt nochmal“, ärgerte sich Sydney.
„Oh, es tut mir leid, Sydney.“ Entschuldigte sich Nick
„Sie beiden kennen sich bereits?“ merkte Pizzan an.
„Ja, aber das ist kaum der Rede wert“, antwortete Sydney.
„Mr. Callaghan, was ist in sie gefahren? Wie können sie der reizenden Dame hier so flapsig und mir nichts, dir nichts, den Wein vor die Füße kippen?“ echauffierte sich Pizzan.
„Oh, es tut mir wirklich leid, Sir.“
„Es tut ihnen leid? Sie haben soeben ihren halben Monatsverdienst verprasst.“
Die Runde musste laut lachen.
„Halben Monatsverdienst verprasst? Wie meinen sie das?“
„Genau, wie ich es meine. Wissen sie, was die Flasche Rotwein gekostet hat, die sie gerade umgeworfen haben?“
„Nein, das weiß ich nicht, Sir“, entgegnete Nick.
„5600 Dollar, haben sie das gehört Mr. Calleghan sie kostet 5600 Dollar. Ein Cabernet Sauvignon aus dem Jahr 1997 vom Weingut Screaming Eagle aus Kalifornien“, merkte Pizzan an.
„Ich schlage vor, sie nehmen jetzt erst mal einen Schluck Wasser zur Beruhigung, aber nicht, dass ihnen der Schluck Wasser vor Schreck im Halse stecken bleibt?“, sagte Pizzan ironisch. Die Runde lachte noch lauter. „Warum sollte er mir denn im Halse stecken bleiben?“, wollte Nick wissen.
„Ganz einfach, weil das Wasser genauso teuer ist wie eine Flasche Rotwein, die sie im Rahmen ihrer Verhältnisse in einem Restaurant verzehren“, erklärte Pizzan.
„Woher wollen sie so genau wissen, was ich mir eine Flasche Rotwein im Restaurant kosten lasse?“
„Ganz einfach, weil ich die Gehälter kenne und weiß, dass sie ein bodenständiger Kerl sind, der nicht über seine Verhältnisse lebt“, merkte Pizzan an.
Die Runde lachte laut und Pizzan fuhr fort: „Und damit kommt bei ihnen, bei einem normalen Restaurantbesuch, ein Preis für eine Flasche Rotwein von sagen wir mal im Schnitt von 65 Dollar heraus richtig?“
„Ja, das ist richtig, Sir.“ „Ja und jetzt halten sie sich fest. Das Mineralwasser, das sie da gerade trinken, kostet die Flasche 75 Dollar und kommt aus Hawaii.“
„Und wenn schon, ich bin hier heute Abend eingeladen und genieße den Abend. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.“
„Mister Calleghan, sie sollten ihrem Gastgeber hier ein wenig mehr Respekt zollen, jeder von uns weiß, was hier aufgetischt wird, ist nur vom aller Feinsten. Von einem ins Maul schauen kann also überhaupt keine Rede sein. Und jetzt entschuldigen sie sich bei Frau Sheraton und verlassen diesen Tisch, bevor ich es tue.“
„Luca jetzt reicht, es aber wie gehst Du hier mit meinen Mitarbeitern um? Das ist ja wohl das allerletzte.“
Ging Ewing dazwischen.
„Das ist meine Sache Bob mische Dich bitte nicht in meine Angelegenheiten ein.“
„ Das ist mein Konstrukteur und ich verbiete mir diese Umgangsweise.“
„Wenn er sich hier nicht zu benehmen weiß muss er mit so etwas rechnen.“
„Genau, bitte befreien sie mich von diesem Abschaum, er belästigt mich schon den ganzen Abend“, entgegnete Sydney.
„Siehst Du Bob, da hast Du es, ich bin hier nicht der Einzige, der hier mit Deinem Mechaniker unzufrieden ist. Sydney ist auch auf meiner Seite.“
Pamela war völlig entsetzt. „Sag mal, Sydney, was ziehst du hier für eine fiese Nummer ab?“
„Wieso denn ich? Siehst du denn nicht, was hier gespielt wird? Nick ist doch der Idiot und nicht ich, er benimmt sich hier wie ein Elefant im Porzellanladen.“
Pizzan rief bereits die die Security Leute herbei und ließ Nick von der Party entfernen.
„Mr. Calleghan, es ist eh zu spät für sie, sie müssen morgen wieder fit sein, um sich um die Autos aus ihrem Team zu kümmern, also Abmarsch!“ rief Pizzan.
Darauf schaltete sich Pamela in die Diskussion ein. „Sagt mal, was wird hier für ein mieses Spiel getrieben? Wenn Nick die Party verlässt, dann nur über meine Leiche.“
„Ok, wie sie wollen, Miss. Security, entfernen sie diese beiden Personen bitte von der Party.“
Pamela und Nick wehrten sich zwar mit allen Kräften wurden aber von den Sicherheitsleuten abgeführt und der Party verwiesen.
Die Security Guards befanden sich mit Pamela und Nick mittlerweile auf dem Nachbargrundstück der Sheratons.
„Das wird ihnen noch leidtun, sie popeliger Fatzke, sie wissen wohl nicht mit wem sie es hier zu tun haben! Ich sorge dafür, dass sie ihren Job verlieren, das schwöre ich, sie hinterhältiges Arschloch!“, wütete Pamela.
„Ich fürchte, das liegt nicht in ihrem Einflussbereich, ich arbeite nämlich für Mister Firestone.“
„Das werden wir ja dann mal sehen! Mister Firestone kann mich mal sonst wo und wenn er uns nicht auf seiner Party haben will, dann soll er persönlich hier rauskommen und uns des Platzes verweisen. Sie befinden sich außerdem gerade auf meinem Grundstück. Ich bin die Tochter von Donald Sheraton. Ich werde die Polizei alarmieren und sie wegen Hausfriedensbruchs abführen lassen, seien sie froh, dass ich keine Waffe zur Hand habe, sonst würde ich sie hier aus Notwehr auf meinem eigenen Grundstück eigenhändig abknallen und kein Hahn würde nach ihnen krähen. Und jetzt lassen sie uns auf der Stelle wieder zur Party. Ich zähle bis drei, dann sind wir drin, oder es kommt die Polizei und Eddy Firestone hat einen handfesten Nachbarschaftsstreit, den sie zu verantworten haben, Mister.“
In diesem Moment rief der Security-Leiter an.
„Bob Ewing hat sich bei mir gemeldet lassen sie die beiden Personen bitte wieder hinein.“ Meldete der Security Leiter.
„In Ordnung ich lasse die beiden wieder rein.“
„Wir gehen jetzt wieder rein, guten Tag!“ Sagte Pamela und ging mit Nick zurück auf die Party.
Der Abend steuerte allmählich auf seinen Höhepunkt zu. Auf dem Wasser der Biscayne Bay, vor Firestones Grundstück, brachten sich Schiffe in Stellung, die zum Abbrennen eines gigantischen Feuerwerks gedacht waren. Vor den Feuerwerksschiffen waren gewaltige Düsen ins Wasser eingelassen, die Wasserfontänen erzeugten, die wie aneinandergereihte Springbrunnen wirkten. In die Wasserfontänen wurden mittels eines Laser-Beamers Bilder projiziert, so dass eine phänomenale Licht- und Lasershow entstand, die zu je drei verschiedenen Musikrichtungen abgespielt wurde. Es begann mit aktueller Popmusik, ging dann schließlich über zu Rockmusik und endete mit klassischer Musik, zu der das große Feuerwerk abgebrannt wurde. In der Lagune hatten sich zudem zahllose Motoryachten versammelt, die das Spektakel vom Wasser aus beobachteten und mit ihren Nebelhörnern ein lautes Intermezzo gaben.
Nach dem Feuerwerk, gegen 23 Uhr, zog sich Eddie mit seinen besten Freunden, in die Zigarrenlounge zurück. Die Zigarrenlounge befand sich im Obergeschoss des Luxusprachtbaus, im Inneren der gläsernen Panoramakuppel, von der aus man einen traumhaften Blick über die Biscayne Bay, hinüber zur Skyline von Miami, hatte. Die hydraulische Glaskuppel war geöffnet und ließ die Zigarrenlounge wie einen gigantischen Balkon unter dem klaren Sternenhimmel wirken. Wer hierhin eingeladen wurde, genoss absolute Diskretion. Die Gäste wussten das zu schätzen, denn aus diesen Runden drang in aller Regel nie etwas nach außen an die interessierte Öffentlichkeit. Falls doch, war man bei Eddie unwiederbringlich in Ungnade gefallen, was dieser einen dann auch spüren ließ.
Der Zugang zur Lounge war nur mit einem sechsstelligen Pin-Code möglich, den Eddie seinen auserwählten Gästen im Laufe des Abends höchstpersönlich in die Hand gedrückt hatte. Lediglich seine Leibwächter waren anwesend, ansonsten waren die Gäste hier unter sich. Eddie stand mit Sydney und Bertolucci an der Bar, welche die Terrasse zum Meer hin abschloss. Die drei beobachteten von hier die Partygesellschaft, die weiterhin von DJ Sime gerockt wurde. Der Sound war hier ideal, denn die Lounge war über ein eigenes, Bluetooth gesteuertes Soundsystem direkt an die Instrumente des DJ-Pultes gekoppelt.
Die Bar war mit edlen Brandys, Gins, schottischen Whiskys und Jamaica Rums bestückt. Das Herzstück bildete ein begehbarer Humidor mit edlen kubanischen Zigarren. Sydney rauchte eine Bolivar Corona Gigante, Bertolucci wieder eine Cohiba Behike und Eddie eine Davidoff Millennium Blend Piramide.
„Nehmt doch bitte da vorne in den Lounge Sesseln Platz. Ich hole uns in der Zwischenzeit etwas zu trinken“, lud Eddie Sydney und Bertolucci ein.
„Für Dich einen Champagner, Sydney?“
„Ja bitte.“
„Und für dich einen schottischen Single Malt, Giacomo?“
„Ja gerne Eddie.“
„Du kannst mir gerne die ganze Champagnerflasche mitbringen, ich denke, bei mir wird es nicht bei einem Glas bleiben“, merkte Sydney an.
„Du bist aber auch kein Kostverächter, hast du nicht unten schon den ganzen Abend Champagner getrunken?“, fragte Eddie.
Bertolucci stand unauffällig auf und ließ die beiden allein zurück.
„Ja und? Was ist denn schon dabei?“ antwortete Sydney und lachte schmutzig.
„Ach nichts, einfach nur so“, merkte Firestone an.
Sydney schenkte sich ein Glas Champagner ein, küsste Eddie direkt auf den Mund und fuhr mit dem Sitz in Liegeposition. Die Zigarre legte sie im Zigarrenhalter ab. „Eddie, du musst wissen, ich kann einiges am Glas und ich liebe Champagner über alles. Was sind das eigentlich für geile Sitze? Die erinnern mich ans Fliegen.“
„Da liegst du goldrichtig Sydney, die stammen nämlich aus einer Concorde.“
Sie zog Eddie an seiner Fliege zu sich herunter und gab ihm einen leichten Klapps auf die Wange. Er saß nun dicht an ihrem Schoß. Sie schwitzte und ihr verrutschte das Kleid so, dass seine Hände ihre feuchten Schenkel berührten.
„Aus einer Concorde? Ein richtig heißes Gefährt!“, unterbrach Sydney ihn und fixierte Eddie mit einem innigen, herausfordernden Blick, als sie merkte, dass er auf sie angesprungen war.