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Da ich ja die Heimatländer mir persönlich bekannter Handballerinnen besuchen wollte, war es nur eine Frage der Zeit, bis es mich endlich auf den Balkan verschlagen würde. In meiner Jugend und während meiner Bundeswehrzeit hätte ich dorthin nicht oder nur unter Schwierigkeiten reisen dürfen. In späteren Jahren verwandelten sich Teile davon bekanntlich sogar in Kriegsgebiete, teils mit deutscher Beteiligung; danach hätte ich mir Reisen dorthin genehmigen lassen müssen oder diese zumindest in Abhängigkeit der Sicherheitseinstufung meinem Dienstherrn anzeigen müssen. Und heute kann man einfach als Tourist hinreisen, was ich in den letzten Jahren ausgiebig tat, bevor Corona auch dieses abwürgte. Aber meine Rückkehr nach Kroatien dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen…
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Seitenzahl: 94
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Torsten Stau
In den Schluchten des Balkan
Meine Reisen in Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Serbien, Mazedonien und Albanien
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Kroatien, Slowenien & Bosnien-Herzegowina, 14.-23. Juni 2017
Mittwoch, 14. Juni: Anreise nach Kranjska Gora
Donnerstag, 15. Juni: Von Kranjska Gora nach Zagreb
Freitag, 16. Juni: Von Zagreb nach Dugopolje
Samstag, 17. Juni: Von Dugopolje über Mostar nach Dubrovnik
Sonntag, 18. Juni: Dubrovnik
Montag, 19. Juni: Von Dubrovnik über Split und Trogir nach Vodice
Dienstag, 20. Juni: Von Vodice über Zadar nach Opatija
Mittwoch, 21. Juni: Istrien-Rundfahrt
Donnerstag, 22. Juni: Von Opatija über Ljubljana nach Bled
Freitag, 23. Juni: Von Bled nach Hause
Dankeschön-Fahrt ins Blaue (Opatija), 17.-21. November 2017
Freitag, 17. November: Anreise
Samstag, 18. November: Mošćenice und Opatija
Sonntag, 19. November: Rovinj und Pula
Montag, 20. November: Krk und Vrbnik
Dienstag, 21. November: Heimreise
Traumküsten der Adria & unbekanntes Albanien, 5.-15. April 2018
Donnerstag, 5. April: Anreise nach Opatija
Freitag, 6. April: Von Opatija über Zadar nach Split
Samstag, 7. April: Von Split über Makarska nach Dubrovnik
Sonntag, 8. April: Von Dubrovnik über Kotor nach Shkoder
Montag, 9. April: Von Shkoder über Kruja nach Tirana
Dienstag, 10. April: Von Tirana über Elbasan und Sveti Naum nach Ohrid
Mittwoch, 11. April: Ruhetag am Ohrid-See
Donnerstag, 12. April: Von Ohrid über Berat nach Vlorë
Freitag, 13. April: Von Vlorë über Sarandë und Butrint nach Igoumenitsa
Samstag, 14. April: Von Igoumenitsa mit der Fähre nach Venedig
Sonntag, 15. April: Von Venedig nach Hause
Eine Reise – 8 Länder, 30. März - 6. April 2019
Samstag, 30. März: Anreise nach Wien
Sonntag, 31. März: Von Wien über Bratislava nach Budapest
Montag, 1. April: Von Budapest nach Belgrad
Dienstag, 2. April: Belgrad und Drumherum
Mittwoch, 3. April: Von Belgrad nach Sarajevo
Donnerstag, 4. April: Von Sarajevo über Mostar nach Split
Nacht vom 4. auf den 5. April: Von Split nach Ankona
Freitag, 5. April: Von Ancona über San Marino nach Mailand
Samstag, 6. April: Von Mailand in die Heimat
Kroatien für Entdecker, 31. Oktober - 7. November 2019
Donnerstag, 31. Oktober: Anreise nach Rabac
Freitag, 1. November: Istrien
Samstag, 2. November: Von Rabac nach Šibenik
Sonntag, 3. November: Dalmatien
Montag, 4. November: von Šibenik nach Neum
Dienstag, 5. November: Dubrovnik
Mittwoch, 6. November: von Neum nach Kranjska Gora
Donnerstag, 7. November: Rückreise in die Heimatorte
Impressum neobooks
Da ich ja die Heimatländer mir persönlich bekannter Handballerinnen besuchen wollte, war es nur eine Frage der Zeit, bis es mich endlich auf den Balkan verschlagen würde. In meiner Jugend und während meiner Bundeswehrzeit hätte ich dorthin nicht oder nur unter Schwierigkeiten reisen dürfen. In späteren Jahren verwandelten sich Teile davon bekanntlich sogar in Kriegsgebiete, teils mit deutscher Beteiligung; danach hätte ich mir Reisen dorthin genehmigen lassen müssen oder diese zumindest in Abhängigkeit der Sicherheitseinstufung meinem Dienstherrn anzeigen müssen. Und heute kann man einfach als Tourist hinreisen, was ich in den letzten Jahren ausgiebig tat, bevor Corona auch dieses abwürgte. Aber meine Rückkehr nach Kroatien dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen…
Bekanntlich mache ich in jedem Jahr mindestens eine größere Reise. Diesmal war es eine Rundreise durch Kroatien und Slowenien mit Schuy Exclusiv Reisen, mit denen ich ja bereits mehrmals gereist bin. Der Hauptgrund war jedoch, dass ich diese spezielle, sorgfältig ausgearbeitete Reise schon seit Jahren beobachte, noch bevor sie auch im Programm von Schuy auftauchte. Bisher ließ sie sich jedoch aus dienstlichen Gründen leider nicht realisieren.
Doch lasst mich wie üblich mit einem Fazit beginnen. Die Reise hat sich durchaus gelohnt, denn ich habe schöne Landschaften, interessante Orte und weltberühmte Sehenswürdigkeiten gesehen und viel Neues erlebt. Alles gehörte übrigens zum Weltkultur- bzw. -naturerbe der UNESCO, denn darum ging es bei dieser Reise! Während mir Slowenien ja schon bekannt war als quasi „Österreich mit fremd klingenden Namen“, hat mich Kroatien sehr überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass das Land so modern, ordentlich und auch ökologisch fortschrittlich sein würde. Den Balkan stellen wir uns ja gemeinhin anders vor. Aber wir werden auch noch anderes erleben…
Anstrengend war die Hitze – so viel Eis wie auf dieser Reise habe ich im ganzen letzten Jahr nicht gegessen. Obwohl wieder einige an allem etwas auszusetzen hatten, war ich mit dem Verhältnis von Preis und Leistung (Programm, Bistro-Bus, fast nur 4****-Hotels, Essen) zufrieden, zumal ich ja die deutlich niedrigeren Standards von anderen Veranstaltern und Sporttouren gewohnt bin. Das Beste war, dass ich wieder einen der begehrten Einzelsitze bekommen habe!
Der Bus war mit 50 Reisenden voll belegt, dazu kamen der Fahrer, die Stewardess und als Reiseleiter ein Kunstgeschichte-Professor von der Universität Koblenz, der nicht nur jeden Ort, jedes Gebäude, jedes Stilelement und jeden Mosaikstein erklären konnte, sondern das auch ausgiebig tat. Selbst während der meisten Fahrstrecken stand das Mikrofon kaum still…
Wenn Ihr Lust habt, dann begleitet mich auf einer inhaltsreichen Reise durch eine faszinierende Region, von der man gern noch mehr sehen möchte.
Ich hatte wieder die bequeme Haustürabholung gebucht, der kleine Zubringerbus holte außer mir nur noch eine Frau aus der Lahnstein ab. Dieser kam um 3:20 Uhr, eine wirklich fiese Uhrzeit! Um 4:30 begann die Reise vom Betriebshof. Zeitgleich startete ein weiterer Bistro-Bus nach Südengland, so dass der bewachte Parkplatz ziemlich voll war.
Nach den üblichen Formalitäten zu Reisebeginn ging es über Frankfurt, Nürnberg, München und Salzburg nach Slowenien, wo gleich hinter der Grenze in dem bekannten Wintersportort Kranjska Gora ein schönes Hotel mit gutem Essen wartete. Es gab übrigens während der gesamten Reise Frühstück und Abendessen vom Buffet, und es war immer gut bis sehr gut. Eine freudige Überraschung erlebte ich, als ich hinter der deutsch-österreichischen Grenze wie gewohnt ein Wochenticket für mein Handy buchen wollte. Ich hatte nicht daran gedacht, dass sich vor kurzem in Sachen Mobiltelefonie in Europa einiges grundlegend geändert hat, wodurch meine Flatrate auch in den meisten europäischen Ländern gilt, darunter sind auch Slowenien und Kroatien. Auf eine kleine Ausnahme komme ich zu gegebener Zeit zu sprechen.
Heute gab es eigentlich nicht viel zu fahren, denn Slowenien ist ziemlich klein und unser Tagesziel, die kroatische Hauptstadt Zagreb, nicht allzu weit von der Grenze entfernt. Und doch hat die Fahrt erstaunlich lange gedauert, und wir fanden erst am frühen Nachmittag einen Ausstiegsplatz in Bahnhofsnähe. Erschrocken war ich, dass viele äußere Stadtteile immer noch aus riesigen Plattenbau-Siedlungen bestehen, die zudem teilweise in stark verfallenem Zustand sind. Schlimmer kann es in der DDR zu deren schlechtester Zeit nicht ausgesehen haben! Ansonsten bewahrheitet sich auch in Kroatien die Fabel von dem Hasen und dem Lidl; denn überall, wo der Hase hinläuft, ist schon ein Lidl da…
Die auf teilweise langen Treppen durchwanderte Innenstadt macht natürlich einen deutlich besseren Eindruck und erinnert an Krakau, ohne jedoch auch nur annähernd dessen Schönheit zu erreichen. Mir hat die selbsternannte „Stadt der Millionen Herzen“, deren Schönheit angeblich nur durch die ihrer Frauen übertroffen wird, in beiderlei Hinsicht nicht wirklich gefallen; allerdings hatte ich auch in den beiden Nächten davor schlecht geschlafen. Das Hotel „Panorama“ hörte sich vielversprechend an, entpuppte sich jedoch als das schlechteste auf dieser Reise.
Wie dem auch sei, nach diesem eher unerfreulichen Tag ging es merklich aufwärts, und ein Höhepunkt wird auf den nächsten folgen…
Heute ging es durch die Berge weiter nach Süden, wo der erste Höhepunkt der Reise auf uns wartete: der zum Welt-Naturerbe gehörende Nationalpark Plitwitzer Seen. Es handelt sich um vierzehn miteinander verbundene Seen, die sowohl ober- als auch unterirdisch ineinander entwässern und dabei nicht nur faszinierende Landschaften geformt haben, sondern auch Europas größtes Biotop mit 860 Arten entstehen ließen. Laut dem Reiseleiter gibt es dort auch Bären und Wölfe, die sich jedoch vor den vielen Menschen zurückziehen würde. Trotzdem sollte man am Ende der Gruppe vorsichtig sein – was ihm doch tatsächlich welche geglaubt haben! Übrigens hat wohl jeder von uns diese Seen bereits gesehen, denn dort wurden seinerzeit große Teile mehrerer Winnetou-Filme gedreht.
Für uns wurde die etwa vierstündige Tour B im Bereich der unteren Seen gebucht, die einschließlich einer Bootsfahrt und einer Strecke mit Shuttlebussen lediglich 110 Kuna kostete. Anm.: 1 Euro sind derzeit etwas mehr als 7 Kuna, man kann also etwa wie bei dänischen Kronen oder früher bei österreichischen Schillingen rechnen. Wie bei allen Wanderungen und Stadtführungen bekamen wir Audioguides, damit die große Gruppe den Erklärungen des Reiseleiters besser folgen und er die Teilnehmer leichter zusammenhalten kann. Auf den Sandwegen und hölzernen Stegen tummelten sich bereits tausende von Touristen mit und ohne Schlitzaugen. An jeder Ecke gab es neue Aussichten und Fotomotive. Das Klima war dort überwiegend sehr angenehm, aber es kündigte sich bereits die Hitze an, die uns in den kommenden Tagen noch sehr zu schaffen machen sollte.
Unsere Tour begann mit einem zweistündigen Fußmarsch zum großen Wasserfall und zum Rastplatz an der Bootsanlegestelle. Einige Teilnehmer kehrten zwischenzeitlich um, obwohl unser Reiseleiter zurecht darauf hinwies, dass der Rückweg (größtenteils bergauf) beschwerlicher sei als der Rest der Tour, die ja im Gegensatz zu früheren Jahren extra so geplant wurde, dass zuerst der Fußmarsch (größtenteils bergab) kommt und dann die Bootsfahrt und die Shuttlebusstrecke verbunden mit weiteren kürzeren Fußmärschen. Übrigens waren es die üblichen Meckerpötte, die vorzeitig aufgaben, während einige der ältesten und gebrechlichsten Teilnehmer sich heute und an den anderen Tagen tapfer durch fast das gesamte Reiseprogramm kämpften!
Nach dem anstrengenden aber lohnenden Ausflug waren alle ziemlich geschafft, und nach Plünderung der Wasservorräte im Bus verlief die Weiterfahrt recht ruhig zu unserem nächsten Hotel, das groß, sauber und schön war, aber mitten in einem Gewerbegebiet in Dugopolje lag. Der Ort liegt in der Nähe von Split, das wir jedoch erst auf der Rückfahrt besuchen werden.
Heute durfte man einen besonderen Tag erwarten, denn es ging an ein Ziel, das man vor gar nicht langer Zeit als Deutscher nicht besuchen konnte, es sei denn man war Soldat, Aufbauhelfer oder ähnliches! Zunächst ging es jedoch ins Hinterland nach Imotski, wo es den Blauen und den Roten See zu sehen gibt, die auf ähnliche Weise entstanden sind wie die Plitwitzer Seen. Dummerweise hätte man, um den Roten See zu sehen, Eintritt für den dazu gehörenden Nationalpark bezahlen und eine Weile wandern müssen, was jedoch nicht in unseren Zeitplan passte. So blieb uns nur der Blaue See, was natürlich blöd ist für jemanden, der Fotos zeigen möchte.
Gleich hinter einem Nachbardorf war ein unscheinbarer Grenzübergang, bei dem man sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, das Wort „Italy“ auf den spendierten Containern und anderes zu übermalen. Das ist die Grenze zu Bosnien-Herzegowina, also eine EU-Außengrenze, sodass wir alle unsere Ausweise oder Reisepässe einsammeln mussten (die wir übrigens auch in allen Hotels auf der Reise an der Rezeption abgeben mussten). Man wollte unseren großen Bus voller Touristen mit Geld zunächst nicht ins Land lassen, weil man zu arm sei, um sich Lesegeräte für die digitalen Ausweise und Pässe leisten zu können. Diesen diskreten Hinweis hatte unser Reiseleiter leider nicht gleich verstanden. Aber dann kam eine resolute Oberzöllnerin, um unseren Bistrobus zu besichtigen, und wir durften mit ein paar Flaschen Wein weniger einreisen.