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Bald leben mehr als eine Million (!) Waschbären in unseren Wäldern und nicht nur da ? sie kommen uns auch in den Städten »besuchen«. Die putzigen Kerlchen können nichts dafür, denn wir sind an ihrer Verbreitung Schuld, da wir das ökologische Gleichgewicht der Natur gestört haben. Doch was genau ist eigentlich Ökologie jenseits von Ökostrom und Ökolabel? Hightech-Ameisen, hochintelligente Krähen und der Urzeit-Ginkgo Alles hängt mit allem zusammen: Gerät ein ökologisches Teilsystem aus dem Gleichgewicht, löst das oft eine Kettenreaktion aus. In dem Teil Zusammen leben fragt Michael Groß u. a., ob Schutzgebiete wirklich die bedrohten Arten schützen, erzählt über die Wanderschaft von Pflanzenschädlingen, die sich durch weltweite Handelsnetze auch global verbreiten, oder stellt einen Überlebenden der Dinosaurierzeit vor: den Ginkgo. Warum überlebte er damals das Massensterben der Arten? Kohlendioxidschwaden, Vibrationen, Magnetismus, Pedometer und noch vieles mehr: All das besitzt z. B. ein sehr kleines Lebewesen ? die Ameise. Sie findet mit dieser »Ausstattung« sogar in der Wüste wieder zu ihrem Nest zurück. Im Teil Aktiv leben stellt uns Groß diese kleinen tierischen Wunderwerke vor, berichtet aber auch von den hochintelligenten Krähen oder erzählt, wie das Krokodil seine Zähne bekam. Im Abschnitt Weiter leben gibt er einen Ausblick auf die unmittelbare Zukunft des Lebens auf der Erde, die immer stärker von menschlichen Aktivitäten geprägt wird: das Zeitalter des »Anthropozän« ist angebrochen!
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Seitenzahl: 293
Inhaltsverzeichnisxs
Über den Autor
Vorwort
Teil I
1 Warum ist das Leben so kompliziert?
Auseinandernehmen und Zusammenbauen
Global denken
Das Leben verstehen lernen
Teil II
2 Mauerblümchen warten auf ihre Entdeckung
3 Sag mir wo die Bienen sind
Genom-Untersuchungen
Systemischer Pflanzenschutz
Hummelschwund
Subletale Effekte
Gesunde Ernährung für Bestäuber
Auswirkungen auf die globale Landwirtschaft?
4 Ökonomie der Ökologie
Zahlenspiele
Alle an einem Strang
Ozeane
5 Der verdoppelte Stickstoff-Kreislauf
Grenzüberschreitung
Kann die Denitrifikation mithalten?
Regionale Unterschiede
Ins Meer gespült
6 Schützen Schutzgebiete wirklich die bedrohten Arten?
Madagaskar
Belize
7 Bedrohte Artenvielfalt in der Türkei
Entwicklungsstörungen
Räuber in Gefahr
8 Invasion der Waschbären
Ameisen-Globalisierung
Migrationsstatistik
9 Katzen rund um die Welt
Das letzte Jahr des Tigers?
Korridore für Jaguare
Löwen sind nicht zum Spielen da
Geparden und Leoparden in Asien
10 Kohlenstoffbilanz der Wale
11 Ökologie von wilden und zahmen Tieren
Katzenjammer
Dachs pass auf!
Ein bisschen Wildnis?
12 Gute und schlechte Nachrichten für Korallen
Hoffnungsschimmer
Warnungen
13 Wer domestizierte wen? Die paradoxe Entstehung der Landwirtschaft
14 Pflanzenschädlinge auf der Wanderschaft
Weizenernte in Gefahr
Schädlinge auf Weltreise
15 Ein seltsamer Überlebender der Dinosaurierzeit
16 Wildtiere kehren nach Europa zurück
Wiederkehr des Wisents
Baumeister der Natur
Rückkehr der Vögel
Räuber auf der Jagd
17 Das Pfeifen im Walde
Entwaldung à la carte
Auch Bäume werden krank
18 Schützt die Küsten, damit sie uns schützen
Mangroven in Myanmar
Nachwachsender Schutz
Internationale Zusammenarbeit
Hoffnungsschimmer
Teil III
19 Planet der Phagen
20 Mäuse-Hirn: klein, aber oho
Landkarten für Mäusehirne
21 Barcodes für Tiere und Pflanzen
Der erste Barcode
Folge oder Ursache der Artentrennung?
Doppelter Barcode für Pflanzen
22 Von Krähen lernen
23 Wie sich Ameisen in der Wüste orientieren
Das Pedometer
Immer der Nase nach
Wegweiser
24 Kieselalgen zwischen Glasgehäuse und Treibhauseffekt
Späte Hochzeit
Genome
Kieselalgen im Kohlenstoffzyklus
Morphogenese
Anwendungen
Lästige und nützliche Kieselalgen
25 Spannungsgeladene Mikrobenaktivität am Meeresboden
Archäen als Klimaretter
Bakterien auf Draht
Vorstoß ins Unbekannte
26 Wie das Krokodil seine Zähne bekam
Erste Kiefer, erste Zähne
Zähne im Hals
Vögel und Reptilien
Nachwachsendes Gebiss
27 Wir sind das schwarze Schaf im Reich der Fische
Durchblick in der Entwicklungsbiologie
28 Extremophile Rotalge des Gen-Diebstahls überführt
Kleptomanie kommt in den besten Familien vor
Offene Fragen
29 Mit Darmbakterien durch dick und dünn
Freundliche Bakterien
Durch dick und dünn
30 Protein-Schäume in der Tierwelt
Schön geschwitzt
Schmackhafter Schaum
31 Haben Tiere Bewusstsein?
Kinder und Vögel
Sozialverhalten von Hunden und Affen
Teil IV
32 Verschmelzen von Biologie und Technologie
Roboter auf dem Vormarsch
Leben simulieren
33 Eine Zivilisation am Abgrund?
Die größte Herausforderung
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Von Michael Groß erschienen bei Wiley-VCH auch folgende Bücher:
Groß, Michael
Von Geckos, Garn und Goldwasser
Die Nanowelt lässt grüßen
2012
ISBN: 978-3-527-33272-4
Groß, Michael
Der Kuss des Schnabeltiers
und 60 weitere irrwitzige Geschichten aus
Natur und Wissenschaft
2011
ISBN: 978-3-527-32738-6
Groß, Michael
9 Millionen Fahrräder am Rande des
Universums
Obskures aus Forschung und Wissenschaft
2011
ISBN: 978-3-527-32917-5
Plaxco, Kevin W./Groß, Michael
Astrobiologie für Einsteiger
2012
ISBN: 978-3-527-41145-0
In der Reihe Erlebnis Wissenschaft erscheinen 2014:
Full, Roland
Vom Urknall zum Gummibärchen
2014
ISBN: 978-3-527-33601-2
Zankl, Heinrich/Betz, Katja
Trotzdem genial
Darwin, Nietzsche, Hawking und Co.
2014
ISBN: 978-3-527-33410-0
Hermans, Jo
Im Dunkeln hört man besser?
Alltag in 78 Fragen und Antworten
2014
ISBN: 978-3-527-33701-9
Hess, Siegfried
Opa, was macht ein Physiker?
Physik für Jung und Alt
2014
ISBN: 978-3-527-41263-1
Lindenzweig, Wilfried H.
Wissen macht schlau
Große Themen leicht erzählt
2014
ISBN: 978-3-527-33750-7
Oreskes, Naomi/Conway, Erik M.
Die Machiavellis der Wissenschaft
Das Netzwerk des Leugnens
2014
ISBN: 978-3-527-41211-2
Autor
Michael Groß
http://www.michaelgross.co.uk
Titelbild
© andamanec – Fotolia.com
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Print ISBN 978-3-527-33668-5ePDF ISBN 978-3-527-67927-0ePub ISBN 978-3-527-67929-4Mobi ISBN 978-3-527-67928-7
Michael Groß wurde 1963 in Kirn an der Nahe geboren. Das Schreiben liebt er, seit er in jungen Jahren für eine Schülerzeitung gearbeitet hat. Dass er sich nicht für eine journalistische Karriere, sondern für ein Chemiestudium entschied, kommt nun den Lesern seiner hintersinnig-wissenschaftlichen Texte zugute. Denn Groß schreibt mit Fachkompetenz und Witz – eine seltene Kombination und Gabe. Nach seiner 1993 abgeschlossenen Promotion an der Universität Regensburg erforschte er am Oxford Centre for Molecular Sciences die biophysikalische Chemie der Proteine. Heute schreibt er als freiberuflicher Wissenschaftsjournalist unter anderem für die Zeitschriften Spektrum der Wissenschaft, Nachrichten aus der Chemie, und Chemie in unserer Zeit und verfasst (populär-)wissenschaftliche Bücher. Im März 2014 erhielt er den Preis für Journalisten und Schriftsteller der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Michael Groß lebt in Oxford.
Vorwort
In die Biowissenschaften bin ich als Chemiker ja eher hineingerutscht – zunächst als Forscher in Sachen Biochemie, dann als Autor mit einem mehrere Disziplinen übergreifenden Themenspektrum von der Quantenphysik über die Chemie bis hin zur Evolutionsbiologie. Und offenbar rutsche ich immer weiter hinein.
Seit Anfang 2011 darf ich in der Fachzeitschrift Current Biology, für die ich vorher bereits in unregelmäßigen Abständen gearbeitet hatte, in jedem Heft, also zweimal im Monat, ein biologisches Thema ausführlich behandeln. Dadurch hat sich mein Themenschwerpunkt noch weiter in Richtung Biologie verschoben. Deshalb kommt jetzt hier das biologischste meiner Bücher, zusammengesetzt aus etwa gleichen Teilen Ökologie (Teil II) und organismischer Biologie (Teil III). Dieses thematische Duo wird eingerahmt von einer Einführung und einem Ausblick.
Durch die intensivere Beschäftigung mit dem Leben auf der Ebene von Organismen und Lebensgemeinschaften (anstatt von Molekülen bis Zellen) hat sich auch meine Weltsicht geändert und es ist mir ein wenig von meinem jugendlichen Optimismus abhanden gekommen. Meine ersten Artikel und Bücher waren vor allem der positiven Seite der Wissenschaft, dem Lösen von Problemen, Heilen von Krankheiten und Entwickeln besserer Technologien gewidmet. Ein Rezensent warf mir vor Jahren sogar vor, die englische Ausgabe von »Expeditionen in den Nanokosmos« betrachtete die Nanotechnik durch die rosa getönten Brillengläser des übertriebenen Technik-Optimismus.
Im Bereich der organismischen Biologie gibt es zwar weiterhin Erkenntnisgewinne zu feiern, aber im Bereich Ökologie liefert uns die Wissenschaft überwiegend schlechte Nachrichten, vom Artensterben bis hin zu Rückkopplungseffekten, die womöglich den Klimawandel verschärfen. Dementsprechend gespalten ist auch der Ausblick am
Ende des Buches. Wir lernen immer mehr über die Geheimnisse des Lebens, andererseits haben wir es aber offenbar bisher nicht geschafft, unser Verhalten so zu verändern, dass wir seinen Untergang nicht weiter beschleunigen.
Faszinierend sind die Einblicke in die Wunder der Natur nach wie vor, aber auch besorgniserregend, da die Natur gerade auf den hier behandelten Ebenen höherer Komplexität bedroht ist. Nur eine kosmische Katastrophe könnte die Zellbiologie zu einem plötzlichen Ende bringen, aber Arten, Habitate und Ökosysteme sind leichter zu zerstören, wie uns die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte eindrucksvoll demonstriert haben.
Mit diesen biologischen Geschichten will ich Sie deshalb nicht nur zum Staunen anregen, sondern auch zum Nachdenken darüber, was wir alle dazu beitragen können, der Zerstörung der Natur insbesondere auf den höheren Ebenen der Komplexitätsskala Einhalt zu gebieten.
Oxford, April 2014
Michael Groß
Bisweilen glauben wir, andere Lebewesen zu verstehen. Familienangehörige, Haustiere, BundeskanzlerInnen, Stubenfliegen, Topfblumen – sie sind alle nur Lebewesen wie du und ich, die sich ein bisschen Zufriedenheit wünschen für ihre begrenzte Lebensfrist. Wir identifizieren uns mit anderen Menschen, sogar mit nicht-menschlichen Lebewesen, und wir glauben sie zu verstehen.
Dann wieder gibt es Momente, wo wir nicht einmal die Handlungen der Angehörigen unserer eigenen Spezies begreifen können. Zum Beispiel, wenn Menschen unvollstellbar grausam, dumm, gierig, oder gleich alles auf einmal sind. Wenn die zwischenmenschliche Verständigung versagt. Wenn die Vernunft sich rar macht. Wenn Einfühlen und Mitfühlen uns plötzlich nicht mehr weiterhelfen.
Wie erklärt man Völkermord? Wie versteht man, dass Menschen verhungern, während andere im Überfluss schwelgen? Unsere mitmenschliche Solidarität und Empathie kann diese Phänomene nur beklagen, aber einleuchtende Erklärungen findet sie nicht. Warum kann das menschliche Hirn himmlische Musik oder höllische Folter ersinnen? Wir wissen es nicht.
Als Wissenschaftler, der sich überwiegend mit einfacheren Dingen beschäftigt, wundert mich dieses Versagen nicht. Lebewesen sind nun einmal extrem kompliziert. Und das menschliche Gehirn ist – zumindest solange, bis wir noch intelligentere Außerirdische entdecken – das komplizierteste System im uns bekannten Universum.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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