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The lotus effect, which keeps leafs free from dirt, or the gecko, which climbs up glass fronts, are examples of nature being the true expert on nanotechnology. Michael Groß gives an impression of this fascinating world and its applications in medicine, technology and daily life.
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Seitenzahl: 379
Vorwort
1 Einführung
Grüße aus dem Nanokosmos
2 Die Nanotechnologie der Natur
Der Außenbordmotor der Bakterien
Wie man Gene zum Schweigen bringt
Ein Wasserstoff produzierendes Mitochondrium?
Neues von einem alten Pflanzenhormon
Proteine der Augenlinse im Brennpunkt der Forschung
Titin – was Muskeln geschmeidig macht
Neues von der DNA-Baustelle
Die Sortiermaschine der Zelle
Histone – Garnrollen mit Pfiff
Ablesung der Gene in flagranti erwischt
Ein neuer Geruchssinn
Enzym mit Achillesferse
Zufall hilft in Faltungsfragen
Die Maus, die in die Kälte ging
Bakterien am Schopf gepackt
Schaumstoffverpackungen für Froschlaich
Rund ums rote Blutkörperchen
Leben im Salzstress
Neues aus dem Reich der Viren
Die Geselligkeit der Bakterien
Vom Experimentierkasten der Zelle zum Krebsmedikament
Wie Muskeln ihre Fasern bekommen
Wie Mäuse Gefahr wittern
Schnipseljagd beim Strudelwurm
Detailansichten der zellulären Proteinfabrik
Häcksler bekommt Nebenjob
Rezeptoren für jeden Geschmack
Supermikroskop ermöglicht Beobachtung der
Nervenfunktion
Öl fressende Mikroben
Spinnenseide aus der Sicht der Polymerforschung
Tödliche Niete in der Zellmembran
Unordentliche Proteine
Signalprotein entschlüsselt
Das geheimnisvolle Glashaus der Kieselalgen
Planet der Phagen
Seide aus Beton
3 Neue Technologie im Nanometer-Maßstab
Katalysator als Filmstar
Nervenzellen mit Nanodraht verkabelt
Molekulare Bäume tragen erste Früchte
Antikörper aus dem Gewächshaus
Zellen mit zurückgedrehter Uhr
Nanopartikel für die Zentralheizung?
Möbius-Band mit Kippschalter
Gecko-inspiriertes Klebeband für medizinische Anwendungen
Bewegung in der DNA-Nanotechnologie
Selbstheilendes Gummi
Laserskalpell mit Tiefenwirkung
Spinnenseide durch Mikrofluidik?
Grünes Licht für Zellbiologie
Lichtgetriebener Molekülmotor
Tanz der Moleküle zeigt neues Bild der Zelle
Proteinstrukturen in lebenden Zellen
Was ist eigentlich synthetische Biologie?
ESR-Spektroskopie: Was der Spin verrät
Ist der Kompass der Vögel eine chemische Reaktion?
Eingekapseltes Fett-Tröpfchen
Auf der Suche nach ethisch unbedenklichen Stammzellen
Die Quadratur des Kohlenstoffs
Synthetisches Leben?
Proteinfaltung als Computerspiel
Palladium verknüpft Kohlenstoffatome
Nanopartikel dienen der Rettung von Maya-Kulturschätzen
Nonius-Maßstab zum Aufbau großer Moleküle
Genomsequenzierer: Die dritte Generation
RNA-Gerüst bringt Ordnung in die Zelle
Molekulare Seiltänzer
Drei Optionen für die Ersatzteil-Medizin
Alles auf einem Chip
4 Ausblick
Nano wird normal
Glossar
Bildverzeichnis
Register
Lutzke, D.
Surfen in die digitale Zukunft
2012
ISBN: 978-3-527-32931-1
Heuer, A.
Der perfekte Tipp
Die Statistik des Fußballspiels
2012
ISBN: 978-3-527-33103-1
Kricheldorf, H.R.
Menschen und ihre Materialien
Von der Steinzeit bis heute
2012
ISBN: 978-3-527-33082-9
Ganteför, G.
Klima – Der Weltuntergang findet nicht statt
2012
ISBN: 978-3-527-32863-5
Hüfner, J./Löhken, R.
Physik ohne Ende
Eine geführte Tour von Kopernikus
bis Hawking
2012
ISBN: 978-3-527-41017-0
Roloff, E.
Göttliche Geistesblitze
Pfarrer und Priester als Erfinder und Entdecker
2012
ISBN: 978-3-527-32864-2
Zankl, H.
Kampfhähne der Wissenschaft
Kontroversen und Feindschaften
2012
ISBN: 978-3-527-32865-9
Al-Shamery, K. (Hrsg.)
Moleküle aus dem All?
2011
ISBN: 978-3-527-32877-2
Bergmann, H.
Wasser, das Wunderelement?
Wahrheit oder Hokuspokus
2011
ISBN: 978-3-527-32959-5
Schwedt, G.
Die Chemie des Lebens
2011
ISBN: 978-3-527-32973-1
Groß, M.
Der Kuss des Schnabeltiers
und 60 weitere irrwitzige Geschichten aus
Natur und Wissenschaft
2011
ISBN: 978-3-527-32738-6
Groß, M.
9 Millionen Fahrräder am Rande des Universums
Obskures aus Forschung und Wissenschaft
2011
ISBN: 978-3-527-32917-5
Köhler, M.
Vom Urknall zum Cyberspace
Fast alles über Mensch, Natur und Universum
2011
ISBN: 978-3-527-32739-3
Schatz, G.
Feuersucher
Die Jagd nach dem Geheimnis der Lebensenergie
2011
ISBN: 978-3-527-33084-3
Schwedt, G.
Lava, Magma, Sternenstaub
Chemie im Inneren von Erde, Mond und Sonne
2011
ISBN: 978-3-527-32853-6
Synwoldt, C.
Alles über Strom
So funktioniert Alltagselektronik
2011
ISBN: 978-3-527-32741-6
Dr. Michael Croß
michaelgrr@yahoo.co.uk
http://www.michaelgross.co.uk
Umschlaggestaltung Simone Benjamin, McLeese Lake, Canada
Satz Mitterweger & Partner, Plankstadt
Druck und Bindung in Deutschland durch Ebner & Spiegel GmbH, Ulm
Gedruckt auf säurefreiem Papier
1. Auflage 2012
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Print ISBN: 978-3-527-33272-4
ePDF ISBN: 978-3-527-65119-1
ePub ISBN: 978-3-527-65118-4
mobi ISBN: 978-3-527-65117-7
oBook ISBN: 978-3-527-65116-0
Als mein allererstes Buch, Expeditionen in den Nanokosmos, erschien (1995), war die Reise in die Welt des unsichtbar Kleinen noch eine Expedition, die nur wenigen gut gerüsteten Abenteurern offen stand.
Heute hingegen sind sowohl Strukturbilder aus der biologischen Nanowelt innerhalb der lebenden Zelle als auch praktische Anwendungen von Nanostrukturen von Computern bis zu Sonnencremes schon allgegenwärtig und ihre weitere Erforschung findet vielerorts statt – in Forschungszentren, welche das Wort »Nano« im Namen tragen, aber auch im Normalbetrieb in Universitäten und Industrieunternehmen.
Statt eines Expeditionsberichts steht also dieses Mal eher eine Sammlung von Postkarten von den beeindruckendsten Orten des Nanokosmos an. Diese bieten Highlights aus einem immer noch wachsenden Forschungsgebiet, das längst zu umfassend ist, als dass man es in einem Buch zusammenfassen könnte.
In Anlehnung an den Aufbau der Expeditionen in den Nanokosmos habe ich auch hier in den beiden zentralen Teilen des Buchs die »Nanotechnologie der Natur« den von Menschen geschaffenen oder zumindest manipulierten Systemen im Nanometermaßstab gegenübergestellt. Flankiert wird dieses Paar von einer (hoffentlich) laiengerechten Einführung in die Besonderheiten der Nanowelt und einem abschließenden Ausblick auf die Zukunft der Nanotechnologie und ihrer Anwendung, Z. B. in der Medizin und in Alltagsprodukten.
Einführung und Ausblick sollten allen LeserInnen zugänglich sein. Die beiden Mittelteile hingegen beruhen überwiegend auf Artikeln, die ich in den letzten fünf Jahren für verschiedene Zeitschriften (Spektrum der Wissenschaft, Nachrichten aus der Chemie, Chemie in unserer Zeit) verfasst habe. Sie sind dementsprechend von wechselndem Schwierigkeitsgrad, bauen aber nicht aufeinander auf. Wenn also eines dieser Kapitel Sie zu sehr ins Schwitzen bringt, dürfen Sie es gerne überspringen und das nächste versuchen.
Der Gecko dient uns bei diesen Ausflügen in den Nanokosmos sozusagen als Maskottchen, weil seine bemerkenswerte Fähigkeit, sich an Wänden und Zimmerdecken festzuhalten, auf Nanostrukturen beruht und zu den »Wundern« der Natur gehört, welche die Wissenschaft derzeit nachzuahmen versucht (siehe Gecko-inspiriertes Klebeband für medizinische Zwecke, Seite 190). Gleichzeitig symbolisiert er auch, dass die unsichtbar kleinen Phänomene der Nanowelt verblüffende und nützliche Auswirkungen in der großen Welt haben können, was sich in den verschiedenen hier behandelten Gebieten immer wieder bestätigt.
Oxford, Mai 2012 Michael Groß
»Nano« ist ein Schlagwort, das sich seit den 1990er Jahren rasant ausgebreitet hat, aber aus manchen Bereichen auch schon wieder verschwindet, weil es ganz selbstverständlich geworden ist, dass die heutige Technologie im Nanometermaßstab agiert. Heutige Computer benutzen routinemäßig Strukturen mit Abmessungen zwischen einem und 100 Nanometern (ein Nanometer, abgekürzt: nm, ist ein Milliardstel Meter, also ein Millionstel Millimeter). Die Halbleiter-Industrie ist durch fortschreitende Miniaturisierung einfach in diesen Bereich hineingerutscht, und dennoch schreibt sie nicht »Nano« auf ihre Produkte.
Fortschritte gibt es auch bei dem Bemühen in der umgekehrten Richtung, Nanostrukturen aus kleineren molekularen Bausteinen aufzubauen. In diesem Bereich können wir immer noch einiges von der Natur lernen, die ja molekulare Nanotechnologie seit einigen Milliarden Jahren erfolgreich betreibt. Im Moment können die von unten nach oben (Bottom-Up) entwickelten Nanotechnologien noch nicht mit den im industriellen Maßstab von oben nach unten (Top-Down) durch fortschreitende Miniaturisierung erzeugten mithalten (wobei die Natur mit ihrer Bottom-Up-Methode immer noch beide übertrifft). Doch das kann sich durchaus ändern, insbesondere, wenn die Miniaturisierung die Grenzen des physikalisch Möglichen erreicht.
Dieses Buch handelt vor allem von der Nanotechnologie der Natur und davon, was wir daraus lernen und in unserer eigenen Technologie zur Anwendung bringen können. Als Einführung folgt deshalb ein kurzer Überblick über die wichtigen Elemente und Konzepte, die es der Natur ermöglichen, im Nanokosmos zu operieren.
Jede lebende Zelle verwendet Motoren, Datenspeicher und chemische Fabriken im Nanometermaßstab, und sie baut sie alle mithilfe ihres Molekülbaukastens. Die Nanotechnologie der Natur verwendet Kettenmoleküle, die aus einer geringen Zahl kleiner, standardisierter Bausteine nach Maß zusammengesetzt werden können. Die gesamte Datenverarbeitung der Erbinformation kommt mit dem Vier-Buchstaben-System aus, und die meisten Funktionen der lebenden Zelle werden von Proteinen ausgeführt, die ausschließlich oder hauptsächlich aus einem Satz von 20 Aminosäuren aufgebaut sind. Wir wollen diese »natürlichen Nanomaschinen« nun näher betrachten und sehen, inwieweit sie bei der Entwicklung neuer Technologien als Vorbild dienen oder zumindest Anregungen und Ideen liefern können.
Atome, die »Unteilbaren«, werden allgemein als die Grundbausteine der Materie betrachtet. Zwar kann man sie unter extremen Bedingungen – etwa in einem Kernreaktor oder Teilchenbeschleuniger – zerlegen oder miteinander verschmelzen, doch im Hausgebrauch sind sie tatsächlich unteilbar. (Allenfalls kann man ihnen in einer chemischen Reaktion einige ihrer Elektronen entreißen, doch dadurch ändert sich ihre Masse nicht nennenswert.) Die physikalischen Eigenschaften der Atome bestimmen, ob und wie sie sich zu Molekülen zusammenschließen können. Bildung, Eigenschaften und Umwandlung von Molekülen zu beschreiben ist Aufgabe der Chemie.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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