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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Einführung in die Textanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Rassismus ist ein Thema, mit dem wir uns aufgrund unserer Geschichte hier in Deutschland verstärkt auseinandersetzen müssen. Besonders nach dem deutschen Nationalsozialismus Mitte des 20.Jahrhunderts und dem daraus hervorgehenden Holocaust müssen wir uns fragen: Wie wollen wir in einer multikulturellen Welt leben? Sollen nicht alle „Rassen“, Kulturen, Nationen oder Gemeinschaften die gleichen Rechte besitzen? Trotz einer intensiven Beschäftigung mit dieser Frage kommt man in unserer Gesellschaft immer wieder Rassismus-Vorgängen auf die Spur. Ob auf dem Fußballplatz, im Büro oder einfach auch nur auf der Straße, Rassismus kann dabei überall in verschiedenen Formen vorkommen. Meine Hausarbeit soll sich mit der Novelle „Die Verlobung in St. Domingo“ auseinandersetzen und dabei die Frage stellen: Ist Kleists Erzählung „Die Verlobung in St. Domingo“ eine rassistische Erzählung? Dabei möchte ich zuerst klären, wie sich der Begriff Rassismus definiert. Welche Erklärungen geben Lexika, wie definieren Theoretiker oder erläutern Institutionen (wie z.B. die UNO) diesen Begriff? Darauffolgend möchte ich einen Überblick über die Erzählung geben und dabei einerseits auf den geschichtlichen Hintergrund des haitianischen Unabhängigkeitskriegs, und anderseits auf Reaktionen der Zeitgenossen zu diesem Aufstand eingehen, die die Denkweise der damaligen Zeit zur Sklaverei und der Positionierung von Schwarz und Weiß andeuten. Hier hat mir besonders Barbara Gribnitz Monographie „Schwarzes Mädchen, weißer Fremder“ weitergeholfen. Im nächsten Schritt möchte ich dann auf meine eigentliche Fragestellung eingehen und durch die Analyse der Protagonisten und ihren Einstellungen sowie der Schreibstruktur der Novelle klären, ob man diesen Text als rassistische Erzählung betrachten kann. Oder kommen vielleicht gewisse Widerstände auf, die dieses Gefühl dekonstruieren? Geholfen haben mir dabei besonders die Ausätze „Als die Schwarzen die Weißen ermordeten“ von Hansjörg Bay, „Der weiße Blick“ von Remy Charbon, Bernd Fischers Aufsatz „Ironische Metaphysik“ und Gabrielle Göncys Untersuchung „Der Weg der Schwarzen in die weiße Welt“. Am Schluss möchte ich dann noch kurz auf Kleists Position eingehen, wo mir vor allem Herbert Uerlings mit seinem Aufsatz „Preußen in Haiti?“ geholfen hat, bevor ich am Ende in meinem Fazit meine Ergebnisse zusammenfassen werde.
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