Jäger ohne Gnade - Chris Fowler - E-Book
SONDERANGEBOT

Jäger ohne Gnade E-Book

Chris Fowler

0,0
0,00 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In den düsteren Straßen einer Stadt, die von Korruption und Gewalt zerfressen ist, tobt ein erbarmungsloser Kampf zwischen Recht und Unrecht. Der ehemalige Elitesoldat Kepler hat geschworen, die kriminelle Bruderschaft zu zerstören – eine geheime Organisation, die mit tödlicher Präzision im Verborgenen operiert. Doch je tiefer Kepler in ihre Machenschaften eindringt, desto mehr verwandelt sich die Jagd in ein Spiel um Leben und Tod, in dem er selbst zum Gejagten wird.
Getrieben von Rache, Verrat und dunklen Geheimnissen, muss Kepler feststellen, dass nichts so ist, wie es scheint. Als sich ihm die Wahrheit über die Bruderschaft offenbart, wird ihm klar, dass die Wurzeln des Bösen viel tiefer reichen, als er es je erahnt hat. Um zu überleben, muss er nicht nur gegen seine Feinde kämpfen, sondern auch gegen seine eigene Vergangenheit, die ihn immer wieder einholt.
"Jäger ohne Gnade" ist ein packender, actiongeladener Kriminalthriller, der den Leser in eine Welt voller Adrenalin, Intrigen und gefährlicher Entscheidungen führt. Kepler steht vor seiner größten Herausforderung – und nur wer erbarmungslos ist, wird überleben. Doch wie weit ist er bereit zu gehen, um Gerechtigkeit zu erlangen? Und welchen Preis wird er dafür zahlen müssen?
Ein fesselnder Roman, der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen lässt und den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält. Für alle, die auf der Suche nach Spannung, unerwarteten Wendungen und einem gnadenlosen Helden sind.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Chris Fowler

Jäger ohne gnade

UUID: 279ca903-ab39-4cab-8221-26e9bb500ac0
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Ein Schuss in der Dunkelheit

Kapitel 2: Zielscheibe

Kapitel 3: Das erste Opfer

Kapitel 4: Auf der Spur des Mörders

Kapitel 5: Ein ungebetener Zeuge

Kapitel 6: Keine Gnade

Kapitel 7: Das geheime Versteck

Kapitel 8: Der Jäger erwacht

Kapitel 9: Eine tödliche Botschaft

Kapitel 10: Spiel mit dem Feuer

Kapitel 11: Verrat aus den eigenen Reihen

Kapitel 12: Der Countdown läuft

Kapitel 13: Der Unbekannte

Kapitel 14: Unter falschem Namen

Kapitel 15: Tödliches Rätsel

Kapitel 16: Der Blick des Jägers

Kapitel 17: Flucht durch die Straßen

Kapitel 18: Blutiges Wiedersehen

Kapitel 19: Der Schein trügt

Kapitel 20: Feind im Verborgenen

Kapitel 21: Falsche Fährten

Kapitel 22: Der Ruf des Jägers

Kapitel 23: Gefährliches Vertrauen

Kapitel 24: Ein Leben auf der Kippe

Kapitel 25: Jagd durch die Nacht

Kapitel 26: Das letzte Ultimatum

Kapitel 27: Im Fadenkreuz

Kapitel 28: Gefangene der Angst

Kapitel 29: Verbündete im Schatten

Kapitel 30: Die Wahrheit im Dunkeln

Kapitel 31: Der Griff nach der Macht

Kapitel 32: Ohne Rückweg

Kapitel 33: Gefährliches Spiel

Kapitel 34: Im Netz der Lügen

Kapitel 35: Schlacht um die Freiheit

Kapitel 36: Endspiel im Verborgenen

Kapitel 37: Der letzte Atemzug

Kapitel 38: Finale Konfrontation

Kapitel 39: Im Angesicht des Todes

Kapitel 40: Der Fall des Jägers

Ein Krimi von

Chris Fowler

Ein Schuss in der Dunkelheit

Zielscheibe

Das erste Opfer

Auf der Spur des Mörders

Ein ungebetener Zeuge

Keine Gnade

Das geheime Versteck

Der Jäger erwacht

Eine tödliche Botschaft

Spiel mit dem Feuer

Verrat aus den eigenen Reihen

Der Countdown läuft

Der Unbekannte

Unter falschem Namen

Tödliches Rätsel

Der Blick des Jägers

Flucht durch die Straßen

Blutiges Wiedersehen

Der Schein trügt

Feind im Verborgenen

Falsche Fährten

Der Ruf des Jägers

Gefährliches Vertrauen

Ein Leben auf der Kippe

Jagd durch die Nacht

Das letzte Ultimatum

Im Fadenkreuz

Gefangene der Angst

Verbündete im Schatten

Die Wahrheit im Dunkeln

Der Griff nach der Macht

Ohne Rückweg

Gefährliches Spiel

Im Netz der Lügen

Schlacht um die Freiheit

Endspiel im Verborgenen

Der letzte Atemzug

Finale Konfrontation

Im Angesicht des Todes

Der Fall des Jägers

Kapitel 1: Ein Schuss in der Dunkelheit

Die Straßen waren still. Die Stadt atmete in ihrem nächtlichen Rhythmus, belebt von den gelegentlichen Geräuschen eines fernen Autos, dem Rauschen des Windes in den Bäumen und dem leisen Summen der Straßenlaternen, die in einer Reihe wie leuchtende Soldaten standen und die düsteren Ecken der Gassen erhellten. Doch in dieser Nacht lag eine unbestimmte Spannung in der Luft, eine Vorahnung, die selbst der erfahrenste Stadtbewohner nicht hätte benennen können.

Es war fast Mitternacht, und außer einem vereinzelten Obdachlosen, der unter einer Brücke lag, und einem jungen Paar, das in Eile den Bürgersteig entlangging, schien die Stadt verlassen. Nur wenige Fenster leuchteten noch. Die meisten Menschen suchten die Sicherheit ihrer Wohnungen, unbewusst von der Bedrohung, die sich in den Schatten verbarg.

Im Zentrum dieser Stille stand eine kleine, unauffällige Seitengasse, nur beleuchtet von einer flackernden Laterne am Ende der Straße. Die Gasse wirkte schmaler und bedrohlicher als am Tag, mit hohen Backsteinmauern, die wie dunkle Wächter aufragten. Hier herrschte die Dunkelheit; sie kroch aus jeder Ecke, jeder Ritze, als hätte sie das Ziel, jeden Lichtstrahl zu verschlucken. Und genau in dieser Dunkelheit lauerte jemand.

Tom Kepler stand reglos in einem Türrahmen, nur wenige Meter vom Ausgang der Gasse entfernt. Sein Herz schlug ruhig, fast unmerklich – ein Zustand, der durch jahrelanges Training verinnerlicht war. Er war ein Jäger. Kein gewöhnlicher Jäger, der wilde Tiere verfolgte, sondern ein Jäger in der Stadt, einer, der Menschen jagte. Zielgenau und ohne Gnade.

Er zog tief an einer Zigarette, deren Glut in der Dunkelheit kurz aufblitzte, dann verflog der Rauch geräuschlos in der kühlen Nachtluft. Sein Blick war unverwandt auf das Ende der Gasse gerichtet, wo die Silhouette eines Mannes auftauchte. Kepler kannte den Mann, besser als dieser sich selbst kannte. Victor Brandt, der Ziel seiner heutigen Jagd, war kein harmloser Bürger. Brandt war gefährlich, ein skrupelloser Geschäftsmann, der sein Vermögen durch Erpressung, Drogenhandel und die Manipulation von Menschen verdient hatte. Doch heute Abend ging es nicht um Geschäfte. Heute war es persönlich.

Kepler hatte ihn beobachtet, über Wochen hinweg, hatte ihn studiert und jeden seiner Schritte dokumentiert. Brandt glaubte, unantastbar zu sein, beschützt von seinen Bodyguards und seinem Einfluss in der Unterwelt. Doch das war ein Trugschluss. Es gab immer einen Punkt, an dem die Mauer der Sicherheit bröckelte, und Kepler hatte diesen Moment erkannt.

Brandt näherte sich langsam dem Ausgang der Gasse, eine schwere Tasche in der Hand. Kepler wusste, was in der Tasche war – Geld, und viel davon. Es sollte ein Deal sein, wie er ihn schon unzählige Male gemacht hatte. Doch heute war anders. Heute wartete auf Brandt nicht nur ein Geschäftspartner. Kepler richtete seinen Blick auf den Mann und spürte, wie sich seine Muskeln anspannten.

Ein plötzlicher Windstoß wehte durch die Gasse, ließ die Laterne ein weiteres Mal flackern. Kepler hörte das Klirren einer Bierflasche, die in der Nähe umgeworfen wurde. Dann wieder Stille. Seine Finger zitterten leicht, doch nicht vor Angst oder Nervosität. Es war die Vorfreude, die Spannung eines Moments, der sich unausweichlich anbahnte.

Brandt kam näher, seine Schritte hallten in der stillen Gasse. Kepler ließ die Zigarette fallen und trat sie leise mit dem Stiefel aus. Jede Bewegung war sorgfältig, durchdacht. Seine rechte Hand ruhte auf der Waffe, die in einem Holster unter seinem Mantel verborgen lag. Er wartete auf den perfekten Augenblick. Das Timing war alles.

Und dann, genau als Brandt die Hälfte der Gasse passiert hatte, war es soweit.

Ein leises Pfeifen durchbrach die Stille. Kepler wusste, dass es das Signal war. Irgendwo in der Dunkelheit hatte einer seiner Leute den Deal in die Wege geleitet. Brandt blieb abrupt stehen, hob den Kopf und blickte sich um. Seine Augen huschten nervös hin und her, als hätte er die Bedrohung endlich gespürt. Doch es war zu spät.

Kepler trat aus dem Schatten. Brandt drehte sich zu ihm um, seine Augen weiteten sich vor Überraschung, dann vor Panik. „Kepler? Was zum…?“

Kepler zog die Waffe, ohne ein Wort zu sagen. Der Lauf glänzte matt im Schein der flackernden Laterne. Ein Atemzug verging, dann drückte er ab.

BAM.

Der Schuss hallte durch die Gasse, ein lauter, markerschütternder Knall, der jede noch so kleine Stille in Scherben zerschlug. Die Kugel traf Brandt in die Brust, schleuderte ihn rückwärts gegen die Mauer. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz und Überraschung, als er schwer atmend zu Boden glitt. Blut sickerte aus der Wunde, breitete sich wie ein dunkler Schatten über sein Hemd aus.

Kepler trat näher, seine Augen kalt und unbewegt. Brandts Atem wurde flacher, er keuchte, während er versuchte, nach Luft zu ringen. „Warum...?“ brachte er schließlich heiser hervor, während Blut über seine Lippen lief.

Kepler kniete sich neben ihn, sah ihm direkt in die Augen. „Du weißt genau, warum.“ Seine Stimme war ruhig, fast sanft, als spräche er mit einem sterbenden Tier.

Brandt versuchte, etwas zu sagen, doch seine Stimme versagte. Sein Blick wurde glasig, der Kampf verließ seinen Körper. Kepler blieb noch einen Moment, um sicherzustellen, dass Brandt tot war. Dann erhob er sich, zog seinen Mantel enger um sich und trat lautlos in die Dunkelheit zurück.

Der Schuss verhallte allmählich in der Ferne, und die Stadt kehrte zu ihrer nächtlichen Stille zurück. Niemand hatte etwas gehört, niemand hatte etwas gesehen. Es war, als hätte es den Schuss nie gegeben – ein Jäger, der seine Beute erlegt und sich in die Schatten zurückgezogen hatte.

Kepler zog die Kapuze seines Mantels über den Kopf, bevor er sich in der Nacht verlor, bereit für den nächsten Auftrag.

Kapitel 2: Zielscheibe

Die Nacht war längst über die Stadt hereingebrochen, und die Ruhe, die der Schuss vor wenigen Stunden zerrissen hatte, lag wie ein schwerer Schleier über den Straßen. Doch für Tom Kepler gab es keine Ruhe. Nicht jetzt. Nicht, solange er wusste, dass er selbst eine Zielscheibe geworden war.

Kepler saß in seinem Auto, einem alten, unauffälligen Wagen, der sich in der Dunkelheit der Stadt beinahe auflöste. Der Regen, der seit einer halben Stunde gleichmäßig auf die Windschutzscheibe trommelte, verzerrte die Lichter der Stadt und ließ die Neonreklamen und Straßenlaternen zu unscharfen, wabernden Flecken werden. Er lehnte sich zurück, seine Finger spielten unruhig auf dem Lenkrad. Obwohl sein Körper äußerlich entspannt wirkte, war sein Verstand hellwach, jede Zelle in ihm war angespannt.

Das Handy auf dem Beifahrersitz vibrierte plötzlich. Kepler griff sofort danach, ohne den Blick von der regennassen Straße zu nehmen. Es war eine Nachricht von Paul Reddick, seinem Kontakt in der Unterwelt und einer der wenigen Menschen, denen er in dieser Welt voller Verrat und Täuschung vertrauen konnte.

"Sie wissen Bescheid. Du bist die nächste Zielscheibe."

Kepler starrte auf die Worte. Die Buchstaben schienen sich in die Dunkelheit hinein zu brennen, und doch fühlte er kein Schock, keine plötzliche Angst. Er hatte es kommen sehen. Der Tod von Victor Brandt, so notwendig er auch gewesen war, hatte Wellen geschlagen, die er nicht verhindern konnte. Brandt hatte Verbindungen, und diese Verbindungen ließen es nicht zu, dass ein Mann wie er einfach aus dem Spiel genommen wurde, ohne dass jemand dafür bezahlte.

Kepler ließ das Handy sinken und atmete tief durch. Er spürte die Gefahr wie einen Schatten, der sich langsam an ihn heranschlich, und dennoch war da eine kalte Entschlossenheit in ihm. In seiner Welt war jeder irgendwann eine Zielscheibe. Die Frage war nur, wie lange man es schaffte, sich im Fadenkreuz zu bewegen, bevor der tödliche Schuss abgefeuert wurde.

Er startete den Motor und ließ den Wagen langsam durch die schmalen Straßen gleiten. Die Stadt wirkte wie ein undurchdringlicher Dschungel aus Beton und Stahl, ein Labyrinth, in dem jeder Winkel, jede Gasse, ein tödliches Geheimnis verbarg. Kepler kannte die Regeln des Spiels – ein falscher Schritt, und man war Geschichte.

Als er an einer roten Ampel hielt, erinnerte er sich an die Warnung, die er schon vor Jahren von einem alten Kollegen bekommen hatte: "In unserer Welt gibt es zwei Arten von Menschen – Jäger und Gejagte. Und irgendwann wirst du zu beidem." Heute war er der Gejagte.

Die Straße vor ihm öffnete sich in ein heruntergekommenes Viertel, wo die meisten Gebäude verfallen oder aufgegeben worden waren. In der Ferne ragten nur die düsteren Silhouetten von Lagerhäusern und Fabriken in den Himmel. Hier war niemand, der Fragen stellte. Kepler parkte den Wagen in einer dunklen Ecke und stieg aus. Die Kapuze seines Mantels zog er tief ins Gesicht, während der Regen unaufhörlich auf ihn niederprasselte.

Er bewegte sich schnell und lautlos durch die verlassenen Gassen, die er wie seine Westentasche kannte. Ein falsches Versteck, das er eingerichtet hatte, war hier, versteckt hinter einem verfallenen Gebäude, das früher eine Fabrik gewesen war. Die massive Metalltür schwang mit einem leisen Knarren auf, als er sie aufstieß. Drinnen war es dunkel und kalt, aber das störte ihn nicht. Die Dunkelheit war sein Verbündeter. Er wusste, dass der wahre Kampf erst in den Schatten geführt wurde.

Kaum hatte er das Gebäude betreten und die Tür hinter sich geschlossen, zog er eine kleine Lampe aus seiner Tasche und ließ den Lichtkegel durch den Raum gleiten. Eine karge Einrichtung erwartete ihn: ein kleiner Tisch, eine alte Matratze in der Ecke und eine Kiste mit einigen Vorräten. Kepler hatte schon viele Nächte hier verbracht, aber heute fühlte es sich anders an. Heute war er nicht mehr nur der Jäger – heute war er die Zielscheibe.

Kepler ließ sich auf die Matratze sinken, doch er blieb wachsam. Sein Blick glitt ständig durch den Raum, seine Ohren lauschten auf das kleinste Geräusch. Er wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis jemand kam. Jemand wie Brandts Leute. Sie hatten ihre Schachzüge schon gemacht, und Kepler hatte den nächsten Zug erwartet.

Während er gedankenverloren den Lauf seiner Waffe streichelte, erinnerte er sich an eine alte Regel: Vertraue niemandem. Selbst Reddick, so hilfreich er gewesen war, konnte nicht völlig vertrauenswürdig sein. In dieser Stadt war jeder bereit, denjenigen zu verraten, der das meiste bot.

Ein leichtes Kratzen an der Tür riss Kepler aus seinen Gedanken. Seine Sinne sprangen augenblicklich an. Er erhob sich lautlos und zog die Waffe. Das Kratzen wurde lauter, als würde jemand vorsichtig versuchen, das Schloss zu manipulieren. Kepler blieb in Deckung, beobachtete die Tür mit einem angespannten Blick.

Dann ging alles schnell.

Die Tür flog plötzlich auf, und zwei Gestalten stürmten herein, mit leisen, aber zielgerichteten Bewegungen. Sie hatten keine Zeit für Vorreden – sie waren Profis, genau wie er. Kepler trat zur Seite, ließ die erste Kugel aus seiner Waffe mit einem dumpfen Knall los. Der erste Angreifer fiel, ein kurzer Schrei begleitete seinen Sturz. Der zweite war schneller, duckte sich und feuerte zurück. Die Kugeln prallten von den Wänden ab, während Kepler sich hinter einen der alten Maschinenkörper warf.

Der Lärm des Feuergefechts hallte durch das Gebäude. Keplers Herz schlug schnell, aber gleichmäßig. Das Adrenalin pumpte durch seine Adern, seine Gedanken waren klar. Er schob sich an der Maschine entlang, wechselte die Position und feuerte erneut. Ein kurzer Aufschrei bedeutete, dass der zweite Angreifer getroffen war.

Stille kehrte ein. Kepler wartete, die Waffe bereit, die Sinne angespannt. Die Geräusche des Regens vor der Tür waren das Einzige, was die plötzliche Ruhe durchbrach.

Langsam trat er aus seiner Deckung. Die beiden Männer lagen reglos auf dem Boden, und das schwache Licht seiner Taschenlampe reflektierte von den Pfützen des Blutes, das sich unter ihnen ausbreitete. Kepler atmete schwer. Es war vorbei – für den Moment. Aber er wusste, dass dies nur der Anfang war. Der eigentliche Jäger hatte sich noch nicht gezeigt.

Er beugte sich über die Körper, tastete nach ihren Taschen und fand, was er erwartet hatte: eine Nachricht, die klar und unmissverständlich war. "Du bist der Nächste."

Kepler steckte den Zettel ein und sah auf die toten Männer herab. Sie waren nur Schachfiguren gewesen, genau wie Brandt. Der wirkliche Gegner, derjenige, der ihn als Zielscheibe markiert hatte, war noch da draußen, im Schatten.

Er wusste, dass er keine Zeit hatte, sich zurückzuziehen. Die Jagd hatte begonnen – und dieses Mal war er nicht nur der Jäger, sondern auch die Beute.

Kapitel 3: Das erste Opfer

Die Morgendämmerung kroch langsam über die Dächer der Stadt und tauchte die Betonlandschaft in ein bleiches, graues Licht. Der Regen, der die ganze Nacht über anhaltend gefallen war, hatte aufgehört, aber die Straßen waren immer noch nass, glänzend von den Pfützen, die sich in den Rissen des Asphalts gebildet hatten. Die Kälte der Nacht haftete noch in der Luft, als der Tag zögerlich begann. Doch für Tom Kepler hatte der Tag noch nicht wirklich begonnen. Für ihn war es eine Fortsetzung der Nacht, eine endlose Abfolge von Stunden, die sich immer weiter zu einem einzigen Ziel hinzogen.

Er stand in einer abgelegenen Gasse, nicht weit von seinem Versteck entfernt, und betrachtete den leblosen Körper zu seinen Füßen. Das erste Opfer. Die Bedeutung dieser Worte hatte in Keplers Welt immer eine besondere Schwere. Es war nicht nur der erste Tote auf dem Weg, sondern das erste Zeichen, dass sich die Schlinge zuzog. Das erste Opfer war oft der Beginn eines blutigen Pfades, der keine Umkehr mehr zuließ.

Daniel Price, ein unscheinbarer Name in einer Welt voller bedeutungsloser Existenzen. Price war kein Gangster, kein Verbrecher, kein Mann von Bedeutung – zumindest nicht für die Öffentlichkeit. Doch in den Kreisen, in denen Kepler sich bewegte, war Price ein wertvolles Ziel gewesen. Nicht, weil er mächtig oder besonders gefährlich war, sondern weil er Informationen besaß. Informationen, die jemanden dazu getrieben hatten, ihn zum Schweigen zu bringen.

Kepler kniete sich hin und betrachtete die Wunde an Price’ Kopf. Es war eine saubere Arbeit gewesen, ein gezielter Kopfschuss aus nächster Nähe. Der Mann hatte keine Chance gehabt, zu reagieren. Das Blut, das aus der klaffenden Wunde sickerte, mischte sich mit dem Regenwasser und bildete einen dunklen, unheilvollen Fleck auf dem nassen Pflaster.

„ Scheiße,“ murmelte Kepler leise vor sich hin und strich sich durch sein dunkles Haar, das von der Feuchtigkeit leicht an seiner Stirn klebte. Er hatte gehofft, Price rechtzeitig zu erreichen, bevor es zu spät war. Doch die Jäger, die nun hinter ihm her waren, waren schneller gewesen. Price war sein erster Hinweis gewesen, sein erster Schritt auf dem Weg zu dem Mann, der ihn als Zielscheibe markiert hatte. Doch jetzt lag Price tot vor ihm, und mit ihm starben auch die Antworten, die Kepler dringend benötigte.

Er zog einen Handschuh aus und griff nach der Brusttasche des toten Mannes. Wie erwartet fand er nichts. Kein Handy, keine Notizen, keine Hinweise darauf, wer Price das Leben genommen hatte. Die Killer, die hinter ihm her waren, machten keine Fehler. Sie hinterließen keine Spuren, keine Zeugen. Der saubere Schuss, die fehlenden Beweise – das war das Werk von Profis.

Kepler spürte, wie sein Kiefer sich anspannte. Die Tatsache, dass er zu spät gekommen war, nagte an ihm. Er war es gewohnt, derjenige zu sein, der die Schritte der anderen vorausahnte, der Jäger, der seine Beute immer einen Schritt vor den anderen fand. Doch dieses Mal war es anders. Dieses Mal hatte er das Gefühl, gejagt zu werden, ohne die Regeln des Spiels zu kennen.

Er erhob sich langsam und blickte die Gasse hinunter. Die Stadt erwachte allmählich zum Leben, doch hier, in dieser abgelegenen Ecke, war es noch still. Keine Augenzeugen, keine Überwachungskameras – nichts, was ihm helfen könnte. Nur der tote Körper eines Mannes, der für einen Moment in dieser großen, anonymen Stadt existiert hatte und nun einfach verschwunden war.

Kepler zündete sich eine Zigarette an und ließ den Rauch langsam durch seine Lungen ziehen, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Price war der erste von vielen, das wusste er. Wenn sie ihn erwischt hatten, bevor er reden konnte, würde der nächste Mord nicht lange auf sich warten lassen. Wer auch immer hinter dieser Aktion steckte, war entschlossen, alles und jeden aus dem Weg zu räumen, der Kepler hätte helfen können.

„ Verdammt, Daniel,“ flüsterte Kepler, als er noch einmal auf den leblosen Körper hinuntersah. „Was wusstest du, das du nicht hättest wissen sollen?“

Price war kein großer Fisch, aber er war in den letzten Wochen in Erscheinung getreten, als Kepler anfing, tiefer in die Geschäfte von Victor Brandt einzutauchen. Irgendwo in diesem Labyrinth aus Macht, Gier und Gewalt war ein Puzzlestück, das alles erklärte – und Daniel Price könnte derjenige gewesen sein, der dieses Puzzlestück kannte.

Kepler trat einen Schritt zurück und überlegte. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder hatte Price Informationen, die Brandts Tod erklären konnten, oder er war nur ein weiterer kleiner Spieler, der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Aber das glaubte Kepler nicht. Der saubere Kopfschuss, die Art, wie Price beseitigt worden war – das war keine zufällige Hinrichtung. Das war ein gezielter Mord, eine klare Botschaft.

Noch während er darüber nachdachte, hörte er Schritte. Sie waren leise, fast unmerklich, doch in der Stille der Gasse hallten sie wie Donner. Kepler wandte sich blitzschnell um und griff instinktiv nach seiner Waffe. Eine schlanke Gestalt erschien am Ende der Gasse, gehüllt in einen langen Mantel, der im sanften Morgenwind flatterte. Die Person blieb im Schatten, sodass Kepler ihr Gesicht nicht erkennen konnte.

„ Ich hoffe, du bist nicht überrascht, dass du zu spät gekommen bist, Kepler,“ sagte die Stimme, ruhig und ohne jede Hast.

Kepler verengte die Augen. „Wer bist du?“ fragte er kühl, seine Waffe noch immer in der Hand, aber nicht erhoben.

Die Gestalt trat einen Schritt aus dem Schatten, und Kepler konnte das Gesicht des Mannes sehen. Er erkannte ihn sofort. Es war Marek Voss, einer der gefährlichsten Auftragskiller der Stadt, bekannt für seine kalte Präzision und seine Fähigkeit, Menschen zu eliminieren, ohne eine Spur zu hinterlassen. Voss war kein gewöhnlicher Schläger. Wenn er im Spiel war, bedeutete das, dass die Sache weitaus größer war, als Kepler ursprünglich angenommen hatte.

„ Daniel war... eine kleine Warnung,“ sagte Voss mit einem leichten Lächeln, das in seiner eisblauen Augen keine Wärme ausstrahlte. „Ein erstes Opfer, wenn du so willst. Wir beide wissen, dass du nicht aufgeben wirst, aber ich dachte, ich gebe dir einen kleinen Vorgeschmack darauf, was dich erwartet.“

Kepler spürte, wie sein Puls schneller wurde, doch er ließ sich nichts anmerken. „Wenn du mich hättest umbringen wollen, wärst du nicht hier, um zu reden,“ sagte er mit leiser, aber gefährlicher Stimme. „Also, was willst du, Voss?“

Voss zuckte leicht mit den Schultern. „Ich gebe dir die Chance, aus diesem Spiel auszusteigen. Brandt ist tot. Du hast dein Ziel erreicht. Geh, bevor es zu spät ist.“

Kepler ließ ein leises, trockenes Lachen hören. „Und wenn ich das nicht tue?“

Voss trat einen Schritt näher und blickte ihn direkt an. „Dann wirst du wie Daniel enden. Oder schlimmer.“

Die Stille zwischen den beiden Männern dehnte sich aus, und der Regen begann wieder zu fallen, als hätte er auf diesen Moment gewartet. Voss drehte sich schließlich um und verschwand so lautlos, wie er gekommen war. Kepler stand noch eine Weile in der Gasse, die Zigarette in seiner Hand vergessen, während er in die Richtung starrte, in die der Killer gegangen war.

Er wusste jetzt, dass er sich auf unbekanntem Terrain bewegte. Das erste Opfer war gefallen, aber es würde nicht das letzte sein. Die Jagd hatte gerade erst begonnen.

Kapitel 4: Auf der Spur des Mörders

Der Regen war längst in ein feines Nieseln übergegangen, das wie ein kalter Schleier über die Stadt hing. Die grauen Wolken bedeckten den Himmel und ließen keinen einzigen Sonnenstrahl durch. Es war, als hätte die Welt selbst auf das Geschehene reagiert, sich in eine düstere Melancholie gehüllt, um den Mord an Daniel Price zu betrauern. Doch für Tom Kepler war dies kein Tag der Trauer, sondern ein Tag der Entschlossenheit.

Er stand vor dem heruntergekommenen Gebäude, das Price seine „Wohnung“ genannt hatte. Der Ort war so trostlos wie die Gassen, in denen Kepler ihn gefunden hatte – ein schäbiger Wohnkomplex in einem der ärmsten Viertel der Stadt. Doch er wusste, dass er hier anfangen musste, um die Spur zu finden, die ihn zu Price’ Mörder führen würde.

Kepler schloss die Augen für einen Moment und atmete tief durch. Der Geruch von nassem Asphalt und Müll hing in der Luft. Er spürte die Kälte, die durch seine Jacke drang, doch sie half ihm, fokussiert zu bleiben. Sein Instinkt sagte ihm, dass die Zeit gegen ihn arbeitete. Wer auch immer hinter dem Mord an Price steckte, würde nicht zögern, die Spuren zu verwischen.

„ Bleib konzentriert, Kepler“, murmelte er zu sich selbst, bevor er die Tür zum Gebäude öffnete. Sie quietschte laut, als er eintrat, und der Gestank von abgestandenem Rauch und Schimmel begrüßte ihn wie eine alte, unangenehme Bekanntschaft.

Der Flur war schmal und schlecht beleuchtet. Die Wände waren von Graffiti und abgeblätterter Farbe übersät, und die Luft war feucht und stickig. Kepler konnte sich gut vorstellen, wie Price in dieser Umgebung gelebt hatte – unauffällig, im Schatten, immer auf der Flucht vor etwas, das ihn schließlich eingeholt hatte.

Er ging die Stufen hinauf, seine Schritte hallten auf dem brüchigen Holz. Kepler wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis jemand Price entdeckte, aber er hoffte, vor den Behörden hier zu sein. Er hatte keinen offiziellen Auftrag, diesen Mord zu untersuchen, doch das war ihm egal. Die Regeln des Gesetzes waren für Menschen wie ihn schon lange bedeutungslos geworden. In seiner Welt zählte nur eines: Antworten zu finden, bevor man selbst zum Opfer wurde.

Oben angekommen, hielt er kurz inne, lauschte. Der Flur war still, keine Anzeichen von Leben. Das Licht über ihm flackerte und tauchte den Raum in ein flaues Gelb. Vor ihm lag die Tür zu Price’ Apartment – Apartment 5B. Sie war halb offen. Kepler spürte, wie sich die Anspannung in seinem Körper verstärkte. Er zog seine Waffe, schlich zur Tür und öffnete sie langsam mit der Schulter, während er die Umgebung scannte.

Der Raum war klein und spärlich eingerichtet, fast leer. Ein zerfetztes Sofa stand in einer Ecke, daneben ein rissiger Couchtisch. An der Wand hing ein alter Röhrenfernseher, der schon seit Jahren nicht mehr zu funktionieren schien. Die Fenster waren mit Zeitungspapier verhängt, um neugierige Blicke fernzuhalten, und der Boden war mit einem fleckigen, abgetretenen Teppich bedeckt.

Kepler trat ein und schloss die Tür hinter sich. Er schaltete das Licht ein, aber die Glühbirne flackerte nur kurz auf, bevor sie endgültig erlosch. Er war wieder auf seine Taschenlampe angewiesen, deren schwacher Lichtkegel durch den Raum huschte. Er bewegte sich vorsichtig, als ob er den Geist des Toten nicht stören wollte. Alles in diesem Raum schrie nach einem Mann, der vor der Welt geflüchtet war, der sich in seinem eigenen kleinen Gefängnis eingesperrt hatte. Und nun war er tot.

Kepler begann methodisch mit der Durchsuchung des Raumes. Er ging zuerst zu den Schubladen, durchsuchte sie nach Dokumenten oder Hinweisen. Rechnungen, alte Kontoauszüge – alles, was auf einen gewöhnlichen Mann hindeutete, der mit seinen Schulden kämpfte. Doch etwas sagte Kepler, dass hier mehr war. Price war in etwas Größeres verwickelt, und er hatte das vielleicht nicht einmal gewusst.

Als er den Couchtisch untersuchte, fiel ihm ein kleiner Umschlag auf, der halb unter einem Stapel alter Zeitschriften versteckt war. Kepler zog ihn heraus und öffnete ihn vorsichtig. Darin befand sich ein Schlüssel – klein, unscheinbar, doch eindeutig wichtig. Kepler betrachtete ihn einen Moment lang, dann steckte er ihn ein. Ein Schlüssel bedeutete immer etwas. Es war nur eine Frage, wohin er führte.

Weiter hinten im Raum befand sich ein Schrank, dessen Tür halb offen stand. Kepler ging hinüber und öffnete ihn vollständig. Zwischen den wenigen Kleidungsstücken und den leeren Kartons entdeckte er eine kleine Schachtel, die in der hintersten Ecke des Schranks versteckt war. Er zog sie hervor und öffnete sie. Darin befanden sich Fotos – alte, vergilbte Aufnahmen von Menschen, die Kepler nicht kannte. Doch als er die Bilder genauer betrachtete, erkannte er etwas – ein wiederkehrendes Gesicht, das in mehreren Fotos auftauchte. Es war Victor Brandt, der Mann, den er getötet hatte.

Kepler betrachtete die Fotos aufmerksam. Sie zeigten Brandt in verschiedenen Situationen – bei Geschäftsessen, in der Nähe von Autos, mit anderen Männern, die er nicht kannte. Wer auch immer diese Bilder gemacht hatte, hatte Brandts Bewegungen verfolgt. Und Price war anscheinend derjenige gewesen, der sie aufbewahrt hatte.

Plötzlich ergab alles Sinn. Price war in etwas verstrickt gewesen, das größer war als er selbst. Er hatte Informationen über Brandt gesammelt, vielleicht sogar für jemanden gearbeitet, der Brandt tot sehen wollte. Und das bedeutete, dass Price eine Bedrohung für die Leute gewesen war, die Brandt unterstützt hatten. Kepler hatte geglaubt, dass der Mord an Brandt der Endpunkt war, doch nun erkannte er, dass es nur der Anfang gewesen war. Die Jagd ging weiter.