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In einem dichten Nebel aus Lügen, Verrat und tödlichen Geheimnissen beginnt ein Albtraum, der die beschauliche Kleinstadt erschüttert. Als die Leiche einer jungen Frau in den düsteren Gassen gefunden wird, ahnen die Ermittler Marcus Heller und Lisa Bernhardt nicht, dass dieser Fall sie an ihre physischen und emotionalen Grenzen bringen wird. Denn hinter dem brutalen Mord steckt weit mehr als ein einfacher Täter: Ein mysteriöser „Kreis des Blutes“ zieht im Verborgenen die Fäden und lässt keine Zeugen am Leben.
Während Marcus und Lisa tief in die Abgründe der Verbrechen vordringen, stoßen sie auf ein Netz aus Korruption, das bis in die höchsten Kreise der Stadt reicht. Jeder neue Hinweis birgt Gefahr, und jede falsche Entscheidung könnte das nächste Opfer fordern. Doch die Zeit läuft gegen sie, und schon bald müssen die beiden feststellen, dass auch ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht. Die Vergangenheit holt sie ein, und nichts ist so, wie es scheint.
„Verhängnisvolle Spuren“ ist ein nervenaufreibender Krimi voller unvorhersehbarer Wendungen, dunkler Geheimnisse und tödlicher Verbindungen. Ein packendes Katz-und-Maus-Spiel, in dem Wahrheit und Täuschung so nah beieinander liegen, dass jeder Schritt der letzte sein könnte.
Perfekt für Leser, die psychologische Spannung und komplexe Ermittlungen lieben.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Kapitel 1: Ein letzter Atemzug
Kapitel 2: Die Tatortermittler
Kapitel 3: Erste Hinweise
Kapitel 4: Ein seltsames Symbol
Kapitel 5: Die Zeugin im Nebel
Kapitel 6: Das Motiv bleibt im Dunkeln
Kapitel 7: Eine heiße Spur
Kapitel 8: Schatten der Vergangenheit
Kapitel 9: Der erste Verdächtige
Kapitel 10: Ein weiteres Opfer
Kapitel 11: Das Verhör
Kapitel 12: Verborgene Nachrichten
Kapitel 13: Das Netz zieht sich zusammen
Kapitel 14: Eine verzweifelte Flucht
Kapitel 15: Geheimnisse der Oberschicht
Kapitel 16: Der Schlüssel zur Wahrheit
Kapitel 17: Gefährliche Nähe
Kapitel 18: Die Falle
Kapitel 19: Verbündete in der Dunkelheit
Kapitel 20: Das verschwundene Kind
Kapitel 21: Ein verstecktes Verlies
Kapitel 22: Die Verbindung
Kapitel 23: Verrat aus den eigenen Reihen
Kapitel 24: Der verdächtige Priester
Kapitel 25: Die tödliche Wahrheit
Kapitel 26: Im Fadenkreuz
Kapitel 27: Das geheime Versteck
Kapitel 28: Der letzte Anruf
Kapitel 29: Masken der Täuschung
Kapitel 30: Der entscheidende Fehler
Kapitel 31: Die Jagd durch die Nacht
Kapitel 32: Im Angesicht des Todes
Kapitel 33: Der Pakt
Kapitel 34: Das letzte Opfer
Kapitel 35: Hinter verschlossenen Türen
Kapitel 36: Vergangene Sünden
Kapitel 37: Der Druck wächst
Kapitel 38: In die Enge getrieben
Kapitel 39: Ein letztes Rätsel
Kapitel 40: Verhängnisvolle Spuren
Ein Kriminalroman von
Chris Fowler
Ein letzter Atemzug
Die Tatortermittler
Erste Hinweise
Ein seltsames Symbol
Die Zeugin im Nebel
Das Motiv bleibt im Dunkeln
Eine heiße Spur
Schatten der Vergangenheit
Der erste Verdächtige
Ein weiteres Opfer
Das Verhör
Verborgene Nachrichten
Das Netz zieht sich zusammen
Eine verzweifelte Flucht
Geheimnisse der Oberschicht
Der Schlüssel zur Wahrheit
Gefährliche Nähe
Die Falle
Verbündete in der Dunkelheit
Das verschwundene Kind
Ein verstecktes Verlies
Die Verbindung
Verrat aus den eigenen Reihen
Der verdächtige Priester
Die tödliche Wahrheit
Im Fadenkreuz
Das geheime Versteck
Der letzte Anruf
Masken der Täuschung
Der entscheidende Fehler
Die Jagd durch die Nacht
Im Angesicht des Todes
Der Pakt
Das letzte Opfer
Hinter verschlossenen Türen
Vergangene Sünden
Der Druck wächst
In die Enge getrieben
Ein letztes Rätsel
Verhängnisvolle Spuren
Die Nacht hatte den Park in eine undurchdringliche Dunkelheit gehüllt. Eine schwere Wolkendecke erstickte das Licht der Sterne, und der Mond war nur als ein schwacher, blasser Umriss am Himmel zu erkennen. Der Wind wehte kühl durch die Bäume, ließ die Blätter rascheln und schickte eisige Schauer über die Haut derjenigen, die so spät noch draußen waren. Es war eine Nacht, die zum Fürchten einlud.
Inmitten dieser Dunkelheit tauchte ein schwacher Lichtstrahl auf, der wie ein einsamer Leuchtturm in einem tobenden Sturm durch den Nebel schnitt. Es war die Taschenlampe eines Joggers, der gerade seinen letzten Rundlauf des Abends machte. Die Stille war fast ohrenbetäubend, unterbrochen nur durch das leise Knirschen von Kies unter seinen Laufschuhen. Er war konzentriert, verlor sich im Rhythmus seines Atems, und achtete kaum auf seine Umgebung. Doch etwas ließ ihn plötzlich innehalten – ein dumpfes Geräusch, fast wie ein schwacher Schrei oder ein unterdrücktes Wimmern.
Der Jogger blieb stehen und drehte sich langsam um. Er lauschte angestrengt, das Herz in seiner Brust schlug schneller, obwohl er sicher war, dass es nichts war. Einbildung, dachte er. Der Park war zu dieser Stunde oft still, abgesehen von den gelegentlichen Geräuschen der Tiere. Er zuckte die Schultern und setzte seinen Lauf fort. Doch da war es wieder, dieses Mal deutlicher: ein klagendes, verzweifeltes Geräusch, das die Haare auf seinem Nacken aufstellte. Er hielt erneut an, schaltete seine Taschenlampe aus und lauschte angestrengt.
Eine seltsame Mischung aus Neugier und Angst ergriff ihn. Er trat vorsichtig von dem schmalen Pfad ab und ging in Richtung des Geräuschs, das nun deutlicher und dringlicher zu werden schien. Es war ein leises Weinen, fast ein Stöhnen, das aus den tiefen Schatten der Bäume zu kommen schien. Mit klopfendem Herzen und zitternden Händen schaltete er die Taschenlampe wieder ein und leuchtete in die Dunkelheit.
Der Lichtstrahl tanzte über die verworrenen Äste und Büsche, bis er auf etwas traf, das nicht ins Bild passte: ein lebloser Körper, halb verdeckt unter Laub und Ästen. Der Jogger schnappte nach Luft und spürte, wie sich kalter Schweiß auf seiner Stirn bildete. Er trat näher heran, seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Eine Frau lag dort, ihr Körper seltsam verdreht, das Gesicht bleich und blutleer. Ihr Mund war geöffnet, als hätte sie versucht zu schreien, aber kein Laut mehr konnte entweichen.
Er kniete sich neben sie und leuchtete mit der Taschenlampe auf ihr Gesicht. Ihre Augen waren starr und leer, der Ausdruck des Schreckens eingefroren. Er fühlte eine Welle der Übelkeit aufsteigen, doch er zwang sich, ruhig zu bleiben. Hastig kramte er sein Handy aus der Tasche und wählte den Notruf.
"Hier, im Stadtpark... ich habe eine Leiche gefunden," stammelte er, während seine Augen immer wieder zu dem reglosen Körper zurückwanderten. "Eine Frau... ich glaube, sie ist tot."
Die Stimme der Notrufzentrale blieb ruhig und fragte nach Details, doch der Jogger konnte kaum sprechen. Seine Hände zitterten, und er fühlte sich, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen. Er zwang sich, durchzuatmen, während er der Zentrale den genauen Standort beschrieb.
Wenige Minuten später, die dem Jogger wie eine Ewigkeit vorkamen, hörte er in der Ferne Sirenen. Blaulicht blitzte durch die Bäume, und er atmete ein wenig erleichtert auf. Die Polizei war da.
Detective Lisa Brandt stieg aus ihrem Wagen und zog sich sofort ihre Jacke enger um die Schultern. Der Wind war eisig, und die Atmosphäre im Park war bedrückend. Sie sah sich um und entdeckte den Jogger, der mit blassem Gesicht neben einem Baum stand und aufgeregt mit einem Polizisten sprach. Lisa eilte zu ihm und warf einen kurzen Blick auf den leblosen Körper der Frau, bevor sie den Jogger ansprach.
"Sie haben die Leiche gefunden?" fragte sie, ihre Stimme ruhig und professionell.
Der Jogger nickte hastig. "Ja, ich... ich habe sie gehört. Ein Geräusch. Und dann habe ich sie gesehen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte..."
Lisa nickte verständnisvoll. "Sie haben das Richtige getan. Danke. Bitte bleiben Sie hier, wir müssen Ihnen noch ein paar Fragen stellen."
Während sie sprach, kamen weitere Polizisten hinzu, und das Gebiet wurde abgesperrt. Die Forensiker begannen sofort, den Tatort zu untersuchen, beleuchteten die Leiche und den Boden um sie herum. Lisa trat näher und betrachtete den Körper genauer. Die Frau war jung, vielleicht Mitte zwanzig. Ihr Gesicht zeigte Spuren von Kampf, als hätte sie sich verzweifelt gewehrt. Auf ihrem Hals waren deutliche Würgemale zu sehen.
Lisa kniete sich nieder und inspizierte die Umgebung. Da war etwas, das ihre Aufmerksamkeit erregte – ein kleiner Gegenstand, der teilweise im Laub vergraben war. Sie zog ein Paar Handschuhe an und hob ihn vorsichtig auf. Es war eine Halskette, einfach, aber elegant, und daran hing ein kleiner Anhänger in Form eines Schlüssels. Ein seltsames, unbehagliches Gefühl überkam sie. Sie konnte nicht sagen, warum, aber sie wusste instinktiv, dass dieser kleine Gegenstand eine wichtige Rolle spielen würde.
"Was haben wir hier?" fragte eine tiefe Stimme hinter ihr. Es war ihr Partner, Detective Markus Keller, der sich zu ihr gesellte. Er war ein großer Mann, breitschultrig, mit einem scharfen Blick, der alles zu durchdringen schien.
"Eine junge Frau, erwürgt", antwortete Lisa knapp und hielt ihm die Halskette hin. "Und das hier könnte ein wichtiger Hinweis sein."
Markus nahm die Kette und betrachtete sie kritisch. "Vielleicht. Aber das ist noch nicht alles, was seltsam ist." Er zeigte auf den Boden, wo eine Reihe von Spuren zu sehen war, die im Schlamm hinterlassen worden waren. "Sieh dir das an. Zwei verschiedene Schuhabdrücke, und sie scheinen in entgegengesetzte Richtungen zu führen."
Lisa runzelte die Stirn. "Das bedeutet, dass hier jemand mit dem Opfer war. Vielleicht der Täter, vielleicht ein Zeuge. Oder beides."
Markus nickte zustimmend. "Das müssen wir herausfinden. Aber es sieht so aus, als ob das hier kein Zufallsverbrechen war. Irgendetwas an dieser ganzen Szene... es fühlt sich gezielt an."
Lisa stand auf und blickte in die Dunkelheit, die den Park umgab. Der Wind hatte nachgelassen, aber die Luft war immer noch schwer und kalt. "Ja," murmelte sie, mehr zu sich selbst als zu Markus. "Und ich habe das Gefühl, dass dies erst der Anfang ist."
Der Abend verging, und der Park füllte sich mit Polizisten, Ermittlern und Forensikern. Lisa und Markus arbeiteten unermüdlich, sammelten Beweise, sprachen mit den wenigen Zeugen, die um diese Uhrzeit noch in der Nähe gewesen waren, und versuchten, ein Bild von dem zu erstellen, was geschehen war. Doch je mehr sie erfuhren, desto klarer wurde, dass dieser Fall alles andere als einfach sein würde.
Als die ersten Sonnenstrahlen den Horizont berührten und die Dunkelheit allmählich dem Morgen wich, stand Lisa an der Absperrung und blickte zurück auf den Tatort. Die Leiche der jungen Frau war bereits abtransportiert worden, und nur noch wenige Polizisten waren vor Ort. Der Park wirkte jetzt friedlich, fast als wäre nichts geschehen. Doch Lisa wusste es besser. Sie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas Dunkles und Bedrohliches über ihnen hing, etwas, das nur darauf wartete, entdeckt zu werden.
"Verhängnisvolle Spuren," flüsterte sie, fast unmerklich, während sie sich abwandte und zu ihrem Wagen ging. Die Jagd hatte begonnen, und sie würde nicht ruhen, bis sie die Wahrheit herausgefunden hatte – egal, wohin diese Spuren sie führen würden.
Die Morgensonne stieg langsam über die Skyline der Stadt und tauchte die Straßen in ein warmes, goldenes Licht. Doch Detective Lisa Brandt war schon lange wach. Die Ereignisse der letzten Nacht hatten sie wachgehalten, und ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um die Entdeckung der Leiche und die beunruhigenden Spuren, die sie gefunden hatten.
Lisa stand in der kleinen Küche ihrer Wohnung, nippte an einer Tasse schwarzen Kaffees und starrte aus dem Fenster auf die belebte Straße darunter. Normalerweise konnte sie in Momenten wie diesen Trost in der Alltagsroutine der Stadt finden – dem Treiben der Menschen, den Geräuschen des beginnenden Tages. Doch heute war alles anders. Sie spürte eine Unruhe, eine Ungewissheit, die sie nicht losließ.
Nachdem sie die letzten Reste ihres Kaffees getrunken hatte, griff sie nach ihrer Jacke und verließ die Wohnung. Der Tag hatte gerade erst begonnen, und doch wusste sie, dass er lang und anstrengend werden würde. Ihr erster Weg führte sie zur Polizeiwache, wo sie ihr Team treffen würde. Auf dem Weg dorthin ging sie die Details des Falls immer wieder durch. Die junge Frau im Park, die mysteriösen Spuren, die seltsame Halskette mit dem Schlüsselanhänger – all das ergab noch kein klares Bild, aber Lisa war fest entschlossen, die Puzzleteile zusammenzusetzen.
Als sie die Polizeiwache betrat, herrschte bereits reges Treiben. Kollegen eilten durch die Flure, Telefone klingelten, und auf den Bildschirmen der Computer liefen endlose Datenströme. Lisa bahnte sich ihren Weg durch das Chaos und betrat den Konferenzraum, in dem ihr Team bereits auf sie wartete.
„ Guten Morgen, alle zusammen“, begrüßte sie die Gruppe, während sie einen Stapel Akten auf den Tisch legte. Ihre Stimme war ruhig, aber bestimmt. „Ich weiß, dass es ein harter Start in den Tag ist, aber wir haben eine Menge zu tun. Der Mordfall im Park hat oberste Priorität.“
Die anderen Ermittler im Raum nickten zustimmend. Da war Marcus Keller, Lisas erfahrener Partner, der die Nacht über mit ihr am Tatort gewesen war. Sein kantiges Gesicht zeigte die Zeichen von Müdigkeit, aber seine Augen waren wachsam und konzentriert. Neben ihm saß Emily Schwarz, die jüngste im Team, eine brillante Forensikerin mit einem scharfen Verstand und einer Vorliebe für komplexe Rätsel. Daneben war Frank Hofmann, ein erfahrener Verhörspezialist, der dafür bekannt war, auch die verschlossensten Zeugen zum Reden zu bringen. Und schließlich war da noch Thomas Weber, ein Technikexperte, der in der Lage war, mit wenigen Klicks Berge von Daten zu durchforsten.
„ Was wissen wir bisher?“ begann Lisa und sah in die Runde.
Marcus ergriff das Wort. „Die Forensiker haben den Tatort gründlich untersucht. Es gibt keine offensichtlichen Hinweise auf den Täter, aber die Schuhabdrücke, die wir gefunden haben, deuten darauf hin, dass jemand mit dem Opfer zusammen war, bevor sie starb. Außerdem gibt es keine Anzeichen für einen Kampf in der Nähe des Fundorts, was darauf hindeutet, dass sie woanders getötet und dann hierher gebracht wurde.“
Lisa nickte. „Das passt zu dem, was ich mir dachte. Und was ist mit der Halskette?“
Emily, die in den Akten vor sich blätterte, sah auf. „Ich habe die Kette in unser Labor geschickt. Es ist ein einfaches Schmuckstück, nichts Besonderes. Der Anhänger in Form eines Schlüssels ist jedoch ungewöhnlich – es könnte ein persönlicher Gegenstand sein oder eine symbolische Bedeutung haben. Wir untersuchen gerade, ob wir irgendwelche Fingerabdrücke darauf finden.“
„ Gut, halt mich auf dem Laufenden“, sagte Lisa und wandte sich dann an Frank. „Was ist mit den Zeugen? Hat jemand etwas gesehen oder gehört?“
Frank schüttelte den Kopf. „Leider nicht viel. Die meisten Leute, die wir befragt haben, sind sich nicht sicher. Ein älterer Mann behauptet, er habe eine Frau mit einem dunklen Kapuzenpulli in der Nähe des Tatorts gesehen, aber er war sich nicht sicher. Es könnte auch ein Obdachloser gewesen sein, sagte er. Sonst haben wir nichts Handfestes.“
Lisa seufzte leise und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Okay, das ist nicht viel, aber es ist ein Anfang. Thomas, ich brauche dich, um alles zu überprüfen, was du über das Opfer herausfinden kannst. Social Media, Anrufe, E-Mails – alles. Wenn es ein Motiv gibt, werden wir es finden.“
Thomas nickte und begann sofort, auf seinem Laptop zu tippen. „Ich bin dran. Ich werde sehen, was ich ausgraben kann.“
Lisa stand auf und ging zum Whiteboard, das an der Wand des Konferenzraums hing. Mit einem Marker begann sie, die bekannten Fakten aufzuschreiben und Verbindungen zu ziehen, die ihnen helfen könnten, den Fall zu lösen. „Unser Opfer“, begann sie und schrieb den Namen „Hannah Sommer“ in großen Buchstaben an die Tafel. „25 Jahre alt, keine Vorstrafen, keine bekannten Feinde. Arbeitet als Buchhalterin in einer kleinen Firma hier in der Stadt.“
Sie wandte sich wieder an ihr Team. „Es gibt etwas, das wir übersehen? Etwas, das wir noch nicht bedacht haben?“
„ Vielleicht sollten wir uns auf ihr Privatleben konzentrieren“, schlug Emily vor. „Freunde, Familie, Beziehungen – irgendjemand muss wissen, ob sie Feinde hatte oder ob es jemanden gab, der ihr schaden wollte.“
„ Einverstanden“, stimmte Lisa zu. „Wir werden uns ihre sozialen Kreise genauer ansehen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir es vielleicht mit einem Zufallsopfer zu tun haben. Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.“
In diesem Moment öffnete sich die Tür des Konferenzraums, und ein uniformierter Polizist trat ein. „Detective Brandt, es gibt etwas, das Sie sehen sollten“, sagte er knapp und hielt eine Akte hoch.
Lisa nahm die Akte und blätterte schnell durch die Seiten. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, als sie die Informationen las. „Das ist interessant“, murmelte sie, bevor sie den Blick hob und wieder ihr Team ansah. „Es gibt Berichte über ähnliche Fälle in den letzten Monaten – junge Frauen, die auf ähnliche Weise ermordet wurden. Die Morde fanden in verschiedenen Städten statt, aber die Umstände sind verdächtig ähnlich. Wir könnten es hier mit einem Serienmörder zu tun haben.“
Die Atmosphäre im Raum veränderte sich schlagartig. Eine bedrückende Stille legte sich über die Ermittler, während sie die Neuigkeiten verarbeiteten. Ein Serienmörder? Die Möglichkeit, dass sie es mit einem wiederkehrenden Täter zu tun hatten, der möglicherweise schon mehrere Morde begangen hatte, fügte dem Fall eine neue, beunruhigende Dimension hinzu.
„ Wenn das wahr ist“, begann Marcus langsam, „dann haben wir es mit jemandem zu tun, der extrem gefährlich ist. Jemand, der weiß, wie man seine Spuren verwischt.“
„ Das macht die Sache umso dringender“, sagte Lisa entschlossen. „Wir müssen herausfinden, ob diese Morde wirklich miteinander verbunden sind. Und wenn ja, dann müssen wir so schnell wie möglich handeln, um den nächsten zu verhindern.“
Sie wandte sich wieder an das Whiteboard und begann, die Informationen über die anderen Morde hinzuzufügen. „Emily, ich brauche dich, um die forensischen Berichte der anderen Fälle zu bekommen. Vergleiche alles – Tatort, Modus Operandi, mögliche Verbindungen zwischen den Opfern. Vielleicht gibt es einen Hinweis, den wir übersehen haben.“
Emily nickte und machte sich sofort an die Arbeit. Lisa fuhr fort: „Frank, du und Marcus nehmt euch die Berichte vor und prüft alle Zeugenvernehmungen. Wenn der Täter ein Muster hat, dann müssen wir es finden.“
„ Und was mache ich?“ fragte Thomas, ohne von seinem Laptop aufzusehen.
„ Du gehst weiter die digitalen Spuren durch“, antwortete Lisa. „Wir müssen wissen, ob Hannah oder eines der anderen Opfer im Internet mit dem Täter in Kontakt war.“
Die Ermittler begannen sofort, ihre Aufgaben zu erledigen, während Lisa sich wieder der Tafel zuwandte. Sie hatte das Gefühl, dass sie kurz davor war, etwas Wichtiges zu entdecken, etwas, das all diese Verbrechen miteinander verband. Doch die Zeit war knapp, und der Druck wuchs mit jeder Minute.
Nachdem einige Stunden vergangen waren und jeder intensiv an seiner Aufgabe gearbeitet hatte, öffnete sich die Tür des Konferenzraums erneut, und Emily trat ein, die Arme voller Akten. „Ich habe die Berichte aus den anderen Städten“, sagte sie und legte die Akten auf den Tisch. „Und da ist etwas, das du sehen musst, Lisa.“
Lisa nahm die oberste Akte und begann zu lesen. Ihre Augen wurden schmal, als sie die Details überflog. „Es gibt tatsächlich eine Verbindung“, sagte sie langsam. „Alle Opfer hatten Kontakt zu einem Mann, der sich 'Johann' nennt. Es ist kein richtiger Name, sondern ein Alias, aber es scheint, dass er auf irgendeine Weise in all diese Morde verwickelt ist.“
Marcus, der ebenfalls in eine Akte schaute, nickte zustimmend. „Johann“, murmelte er. „Das ist ein Anfang. Wenn wir ihn finden können, dann haben wir vielleicht eine Chance, diesen Fall zu lösen.“
„ Dann lasst uns keine Zeit verlieren“, sagte Lisa entschlossen. „Wir müssen alles über diesen Johann herausfinden. Wer er ist, wo er sich aufhält, und was er als Nächstes plant. Das Leben eines Menschen könnte davon abhängen.“
Während das Team begann, Informationen über Johann zu sammeln, konnte Lisa das Gefühl nicht abschütteln, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Aber sie wusste auch, dass die Jagd nach einem Serienmörder gefährlich war und dass jeder Fehler tödlich sein konnte. Sie atmete tief durch und konzentrierte sich wieder auf die Aufgabe vor ihr. Sie würde nicht ruhen, bis sie diesen Fall gelöst hatte – und den Mörder zur Strecke gebracht hatte.
Der Tag neigte sich dem Ende zu, und die Sonne versank langsam hinter den hohen Gebäuden der Stadt, als Detective Lisa Brandt und ihr Team in der Polizeiwache blieben, um die neuen Informationen zu verarbeiten. Die Luft im Büro war schwer von Anspannung und Müdigkeit. Jeder im Raum wusste, dass sie gegen die Zeit arbeiteten. Ein Serienmörder war möglicherweise auf freiem Fuß, und sie konnten es sich nicht leisten, Fehler zu machen.
Lisa stand vor dem Whiteboard, das mittlerweile mit Fotos, Notizen und roten Fäden übersät war, die die Verbindungen zwischen den verschiedenen Elementen des Falls zeigten. Sie massierte sich die Schläfen, um den Druck zu lindern, der sich hinter ihren Augen aufbaute. Es war einer dieser Fälle, die einem keine Ruhe ließen. Einer dieser Fälle, bei denen man das Gefühl hatte, ständig auf der Stelle zu treten, obwohl man so viel arbeitete.
„ Okay, was wissen wir bis jetzt?“ fragte Lisa und drehte sich zu ihrem Team um. Ihre Stimme klang fest und autoritär, auch wenn die Müdigkeit nicht zu überhören war.
Emily Schwarz, die Forensikerin, hob den Kopf und blickte von ihrem Laptop auf. „Wir haben mehrere Morde, die anscheinend durch dieselbe Person verübt wurden. Alle Opfer sind junge Frauen, alle um die Mitte zwanzig, und sie wurden auf ähnliche Weise erwürgt. Die Tatorte sind unterschiedlich, aber es gibt immer dieselben Anzeichen: keine Einbruchsspuren, keine Anzeichen von Kampf außer den Würgemalen, und in jedem Fall wurde eine Kette mit einem Schlüsselanhänger in der Nähe des Opfers gefunden.“
Lisa nickte, während sie über die Informationen nachdachte. „Und wir haben den Namen 'Johann' als möglichen gemeinsamen Nenner“, fügte sie hinzu und wandte sich dann an Thomas Weber, den Technikexperten. „Thomas, was hast du über diesen Johann herausgefunden? Irgendwelche digitalen Spuren?“
Thomas lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während er seinen Bildschirm betrachtete. „Es gibt nicht viel, ehrlich gesagt. Der Name Johann taucht in den sozialen Medien und in ein paar Chatrooms auf, aber das ist nichts Konkretes. Es könnte jemand sein, der einfach sehr vorsichtig ist. Er benutzt keine persönlichen Informationen, keine IP-Adresse lässt sich eindeutig zuordnen, und selbst die Geräte, die er benutzt, scheinen verschleiert zu sein. Das Einzige, was wir haben, sind ein paar vage Kommentare und Nachrichten, die er anscheinend an die Opfer geschickt hat.“
Lisa runzelte die Stirn. „Was für Nachrichten?“
Thomas scrollte durch seine Aufzeichnungen. „Meistens kryptische Botschaften. Sachen wie 'Ich kenne dein Geheimnis' oder 'Bald wirst du verstehen'. Nichts, was direkt auf eine Bedrohung hinweist, aber definitiv unheimlich genug, um jemanden zu verunsichern.“
„ Das klingt, als würde er ein Spiel spielen“, bemerkte Marcus Keller, Lisas Partner. Er lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Tisch und beobachtete Lisa aufmerksam. „Ein Spiel, bei dem nur er die Regeln kennt.“
Lisa seufzte. „Das könnte sein. Aber was ist das Ziel? Warum diese Frauen? Was verbindet sie?“
Emily blätterte durch ihre Notizen. „Ich habe alle Opfer untersucht. Sie haben keine offensichtlichen Verbindungen zueinander. Unterschiedliche Berufe, unterschiedliche soziale Kreise, unterschiedliche Lebensgeschichten. Aber sie haben alle eine gewisse Ähnlichkeit im Aussehen – sie sind alle jung, blond und schlank. Vielleicht hat der Täter einen bestimmten Typ.“
Lisa nickte langsam. „Das könnte ein Muster sein. Aber es ist noch zu vage, um sicher zu sein. Wir brauchen mehr. Was ist mit der Halskette? Gibt es da irgendwelche Hinweise?“
Emily zuckte die Schultern. „Nicht wirklich. Die Kette selbst ist nichts Außergewöhnliches, kein teurer Schmuck, sondern eher etwas, das man in einem normalen Laden kaufen könnte. Der Schlüsselanhänger ist ebenfalls nicht besonders. Es gibt keine Seriennummern oder Markierungen, die uns weiterhelfen könnten. Wir prüfen noch, ob die Kette möglicherweise von einem Geschäft in der Nähe stammt, aber das wird einige Zeit dauern.“
„ Also haben wir nichts Handfestes“, fasste Marcus zusammen. „Nur ein paar vage Hinweise und keine klaren Verbindungen.“
Lisa spürte, wie Frustration in ihr aufstieg. Sie wusste, dass dies der Moment war, in dem die Ermittlungen oft ins Stocken gerieten – wenn man das Gefühl hatte, dass man in alle Richtungen gleichzeitig arbeitete und doch nirgendwo ankam. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch, bevor sie wieder sprach.
„ Wir müssen weiter graben“, sagte sie schließlich. „Wir dürfen nicht nachlassen. Emily, geh weiter die Forensik durch. Vielleicht gibt es etwas, das wir übersehen haben. Thomas, du konzentrierst dich weiter auf die digitale Spur. Marcus und Frank, ihr geht zurück zu den Zeugen. Irgendjemand muss etwas gesehen haben.“
Die Ermittler nickten und machten sich an die Arbeit. Lisa blieb einen Moment allein vor dem Whiteboard stehen und ließ ihren Blick über die Fotos und Notizen schweifen. Sie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass sie etwas Wichtiges übersah. Etwas, das direkt vor ihren Augen lag.
In den nächsten Stunden arbeiteten die Ermittler intensiv weiter. Die Büros wurden erfüllt von dem Geräusch klappernder Tastaturen, gedämpfter Gespräche und dem gelegentlichen Klingeln eines Telefons. Lisa wechselte von Schreibtisch zu Schreibtisch, beantwortete Fragen, stellte neue, und versuchte, das Team motiviert zu halten.
Es war Emily, die als Erste einen möglichen Durchbruch hatte. Sie kam zu Lisas Schreibtisch, ein triumphierendes Funkeln in ihren Augen.
„ Lisa, ich glaube, ich habe etwas“, sagte sie, während sie eine Mappe öffnete und ein paar Fotos herauszog. „Ich habe mir die anderen Mordfälle nochmal angesehen, speziell die Fundorte der Leichen. Es gibt eine Gemeinsamkeit, die uns vielleicht helfen könnte.“
Lisa blickte auf die Fotos, die Emily vor sie legte. Es waren Luftaufnahmen der verschiedenen Tatorte, alle in städtischen Gebieten, aber mit einem interessanten Detail: „Alle Tatorte liegen in der Nähe von Parks oder Grünflächen“, bemerkte sie. „Was bedeutet das?“
Emily deutete auf die Fotos. „Es könnte bedeuten, dass der Täter ein Muster hat. Vielleicht fühlt er sich in solchen Umgebungen sicherer oder es gibt dort etwas, das er braucht. Außerdem könnte es sein, dass er diese Orte auswählt, weil sie ihm bekannt sind.“
Lisa nickte, ihre Gedanken rasten. „Das ist ein guter Punkt. Wenn wir herausfinden können, warum er diese Orte wählt, könnten wir eine bessere Vorstellung davon bekommen, wer er ist und wo er zuschlagen könnte.“
Marcus trat näher, um einen Blick auf die Fotos zu werfen. „Vielleicht gibt es in diesen Parks bestimmte Dinge, die ihn anziehen. Eine bestimmte Route, eine Art von Versteck. Wir sollten die Parks genauer untersuchen. Sehen, ob es dort irgendetwas Ungewöhnliches gibt.“
„ Wir sollten auch darüber nachdenken, ob er vielleicht einen beruflichen Grund hat, sich in diesen Gebieten aufzuhalten“, fügte Frank hinzu. „Vielleicht ist er ein Gärtner, ein Parkwächter oder jemand, der auf Baustellen arbeitet. Irgendetwas, das ihm Zugang und eine Rechtfertigung gibt, sich in der Nähe dieser Orte aufzuhalten.“
Lisa warf einen weiteren Blick auf die Fotos und dann auf die Notizen auf dem Whiteboard. „Das könnte ein Ansatz sein. Wir könnten mit den örtlichen Verwaltungen sprechen und herausfinden, wer regelmäßig in diesen Parks arbeitet oder sich aufhält. Vielleicht finden wir jemanden, der dort nicht hingehört.“
„ Und wir sollten auch die Überwachungskameras in den Parks überprüfen“, schlug Thomas vor, der gerade zu ihnen stieß. „Vielleicht haben wir Glück und erwischen ihn auf Band.“
Lisa stimmte zu. „Gute Idee. Wir holen uns die Aufnahmen und sehen sie durch. Vielleicht finden wir ja etwas.“
Das Team verteilte die Aufgaben, und jeder machte sich an die Arbeit. Lisa konnte spüren, wie die Energie im Raum zunahm. Sie hatten einen neuen Ansatz, und jeder war fest entschlossen, die Spur zu verfolgen.
Stunden später saß Lisa in ihrem Büro und ging die Überwachungsvideos durch, die Thomas und Emily aus den verschiedenen Parks gesammelt hatten. Es war eine mühselige Aufgabe, durch die endlosen Stunden an Material zu gehen, aber Lisa wusste, dass es notwendig war. Sie musste jeden einzelnen Rahmen genau prüfen, jedes Detail beachten. Wenn der Täter irgendwo dort draußen war, würde sie ihn finden.
Während sie die Videos durchging, bemerkte sie eine Gestalt, die in mehreren Aufnahmen auftauchte – ein Mann in einem dunklen Kapuzenpulli, der durch die Parks streifte. Er blieb oft am Rand der Wege stehen und schien die Umgebung zu beobachten. Sein Verhalten war unauffällig, aber etwas daran ließ Lisa aufhorchen. Sie spulte zurück und betrachtete die Aufnahmen genauer. Es war schwer, sein Gesicht zu erkennen, da er die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte, aber seine Haltung und die Art, wie er sich bewegte, waren merkwürdig vertraut.
Lisa griff nach ihrem Handy und rief Marcus an. „Marcus, ich glaube, ich habe etwas. Komm sofort in mein Büro.“
Ein paar Minuten später betrat Marcus das Büro, und Lisa zeigte ihm das Video. „Was hältst du davon? Siehst du, was ich sehe?“
Marcus starrte auf den Bildschirm und kniff die Augen zusammen. „Er sieht aus, als würde er jemanden suchen oder beobachten. Aber es könnte auch einfach ein Passant sein.“